Gäste-Eck Elisabeth Kofler
Mein Lignano-Urlaub mit Theresa war das kein Problem. Auch ich war 2014 relativ orientierungslos, das ist typisch bei ASS! Wir fanden die ideale Mischung, welche Dinge wir gemeinsam bzw. alleine machen wollten. Das Frühstück und das spätabendliche Ausgehen in unsere Eisdiele waren Fixpunkte. Am Strand waren wir vorwiegend gemeinsam. Ich ging lieber früher hin bzw. abends früher heim, Theresa kam erst später nach und verweilte dann länger. Wir verstanden uns prächtig, dennoch war es uns wichtig, dass jeder seine Freiheiten hatte. So hatte jeder von uns ein Einzelzimmer, wir machten unterschiedliche Spaziergänge, Theresa bevorzugte den Strand, ich mochte es auch, durch die Straßen und Waldwege Rivera´s zu gehen. Meinungsverschiedenheiten gab es kaum. Nur einmal musste ich auf Theresa´s Handy aufpassen, da sie ins Meer ging. Grundsätzlich ist das kein Problem, da sie aber über eine Stunde wegblieb und auch ich endlich ins Wasser wollte, ärgerte ich mich doch ein wenig. Nach meiner Klarstellung war auch dieses Problem gelöst. Am zweiten Montag fuhren wir zum Markt, wo ich viele Kleidungsstücke kaufte, Theresa zog es vor nach Sehenswürdigkeiten und kleinen Geschenken zu schauen. Danach gingen wir essen, was eher Seltenheitswert hatte, da Theresa Halbpension und ich nur Frühstück buchte. Ich ziehe es vor, abends unterwegs zu sein und das zu essen, was ich möchte, z.B. Pizza!
CC
I
ch bin seit meiner frühesten Kindheit mit meiner Familie nach Lignano gefahren, und genoss dies in vollen Zügen. Nach dem Jahr 1999 pausierte ich viele Jahre, da ich alleine noch nicht auf Urlaub fahren wollte. Erst 2014 traute ich es mir zu mit Springer Reisen meinen Traumort wieder aufzusuchen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lebte ich mich schnell wieder ein. Bis zum Sommer 2018 fuhr ich alleine, bis ich durch Zufall ein Gruppenmitglied im Libelle*-Warteraum wieder traf. Ich kam mit ihr ins Gespräch und wir begannen über Bade-Urlaube in Italien zu sprechen. Eine gemeinsame Leidenschaft, dachte ich mir und wünschte mir insgeheim, dass es einmal mit einem Urlaub zu zweit klappen würde. Mir ging dieses Gespräch nicht mehr aus dem Kopf und so gab mir meine damalige Therapeutin Claudia die Telefonnummer von Theresa. Von da an verabredeten wir uns regelmäßig, redeten über unsere Interessen, die Arbeit und unsere Diagnose ASS*! Wir stellten fest, dass wir viele Parallelen hatten. Unser Reiseziel nach Lignano buchten wir dann im Jänner 2019. In der Zwischenzeit trafen wir uns weiterhin regelmäßig!
Am letzten Tag fuhr der Bus erst um 19 Uhr, somit konnte ich Theresa noch einige Sehenswürdigkeiten Lignanos, wie etwa den Hafen zeigen. Kurz nach dem Urlaub trafen wir uns wieder und reflektierten nochmals unsere Erlebnisse. Wir könnten uns vorstellen solch eine Reise zu wiederholen!
Ende Juni war es dann soweit, wir fuhren für elf Tage an die Adria! Anfangs gab es bei Theresa Orientierungsprobleme, da ich mich jedoch mittlerweile gut zurecht fand,
*Verein zur Unterstützung von Menschen mit AutismusSpektrum-Störungen in Graz *Autismusspektrumstörung
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