Gedichte für Hitler (Leseprobe)

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Hitler zum Retter und Heilsbringer stilisiert wurde, auf fruchtbaren Boden fiel, belegen auch die Briefe und Gedichte an ihn, die inzwischen zu Zehntausenden in seiner Privatkanzlei, der Reichskanzlei oder im Propagandaministerium eingingen.1 Die Hitler-Verehrer verstiegen sich dabei zu Pamphleten wie dem folgenden, das Alfred Grawiter aus dem damals preußischen Zeitz am 20. April 1936 »dem Führer und Reichskanzler des Deutschen Reiches in Treue und Liebe als bescheidenste Geburtstagsgabe in Ehrerbietung zugedacht« hatte. Darin entdeckte er an ihm Charakterzüge und Eigenschaften, die ihm heute niemand mehr zuschreiben würde – weil es sie ganz einfach nicht gab:2 Wie lieb ist unser Führer und doch wie ernst sein Blick! Sein Schaffen und sein Mühen gilt uns und unserem Glück! Wenn wir im Schlafe ruhen, Der Führer für uns wacht, Die Arbeit findet tätig den Führer oft zur Nacht! Schaut unserer Kinder Augen, wie klarer Sonnenschein, Die Liebe sich widerspiegelt, die Jugend, sie ist sein! Man braucht nicht lang zu fragen, das reine Kinderherz, Für ihn die Herzen schlagen in Liebe allerwärts. Wie stolz ist unser Führer, wenn’s deutscher Ehre gilt! Als erster Waffenträger, er trägt der Ehre Schild! Sein Stolz ist unsere Ehre! Die duldet niemals Fron! Die Treue ist ihm die Wehre, die Liebe ist ihm Lohn! Das Hakenkreuz das Zeichen, das die Standarten ziert, Es gibt kein Weichen, Wanken, weil uns der Führer führt! Ein Volk! Ein Reich! Ein Führer! O heilig’ deutsches Land! Beschirmt und treu behütet, durch deines Führers Hand! »Wie lieb ist unser Führer« 27

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