Caty Schernus in ihrer Apfelgalerie
Trotz eines holprigen Starts im 17. Jahrhundert verfügt die Region Berlin-Brandenburg über eine reiche Apfel-Kultur. Die märkischen Bauern hatten ihren eigenen Kopf und folgten nur unwillig den Anordnungen der Preußenkönige, die ihnen befahlen, Apfelbäume anzupflanzen. Seither hat die Apfel-Geschichte in der Mark Brandenburg wechselhafte Zeiten erlebt. Gab es im 19. Jahrhundert eine unüberschaubare Vielfalt an Apfelsorten, so kam es rund 50 Jahre später zur radikalen Reduzierung auf wenige ertragreiche Sorten. Mittlerweile besinnen sich Kleingärtner, Verbraucher und Obstbauern wieder auf die Vorzüge von Hasenkopf, Landsberger Renette und Co. So mancher Obstliebhaber sehnt sich nach dem Apfelgeschmack seiner Kindheit. Viele Allergiker greifen auf alte Apfelsorten zurück, weil sie diese besser vertragen. Oft sind die alten Sorten auch besonders gut an die lokalen Standortbedingungen angepasst. So haben viele der Sorten, die wir im »Apfelbuch BerlinBrandenburg« beschreiben, frostharte Blüten und eine robuste Konstitution. Das »Apfelbuch Berlin-Brandenburg« erzählt Geschichten, die sich um die heimischen Apfelsorten ranken. Woher kamen sie? Wer gab ihnen ihre Namen? Was ist das Besondere an ihnen? Das Buch enthält außerdem einen inspirierenden Rezeptteil mit Variationen klassischer Apfelrezepte. Die von dem Koch Hendrik Madeja kreierten Gerichte und Snacks spiegeln sowohl die ländliche Küche Brandenburgs als auch das multikulturelle Flair Berlins wider. Ob Apfel-Falafel, Leberterrine mit Apfel oder Apfel-Sushi – es gibt Köstliches zu entdecken. Caty Schernus
Berlin, im Juni 2013
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