Bergführer Berlin (Leseprobe)

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Blick nach Kaulsdorf. Rechts: Die Schilkin-Plattform sieht besseren Zeiten entgegen. Sergei Schilkin, der noch als Kind die Welle russischer Kultur in Berlin in den 1920er-Jahren miterlebt hatte und später den Sieg der Roten Armee über das nationalsozialistische Deutschland, die anschließende sowjetische Besatzung und nach der Wende die neuerliche Einwanderungswelle von Spätaussiedlern aus den GUS-Staaten, starb 2007 im Alter von 91 Jahren und wurde am Fuße der Biesdorfer Höhe auf dem Friedhof Kaulsdorf beigesetzt. Auch das Erklimmen immer höherer Umsatzgipfel der ebenfalls Wodka brennenden Konkurrenz­ firma Gorbatschow, die von der Medienpräsenz Michail S. Gorbatschows pro­ fitierte, setzte noch zu seinen Lebzeiten ein. Michail Gorbatschow versuchte seinerseits, den Wodkakonsum in der Sowjetunion aus guten Gründen einzuschränken. Allein, damit half er auch in Berlin niemandem. Schilkins Firma hat unterdessen ein Tochterunternehmen in St. Petersburg gegründet und stellt nach altem Familienrezept abermals den sogenannten Zarenwodka her. Das »Wässerchen« wird wieder überall getrunken: in Russland wie auf der Biesdorfer Höhe. Und das Sortiment wurde um die »Berliner Luft« erweitert. (H.B.)

Anreise: S 5, Station Wuhletal. Der Weg zur Biesdorfer Höhe ist ausgeschildert. Hoch über Treppen (97 Stufen). Abwärts über einen gewundenen Weg, vorbei an der Schilkin-Plattform bis zur Straße Alt-Biesdorf, wo man sich links hält und an der Wuhle zurück zur S-Bahn geht. Wie kommen Sie langsamer hin? Nach einer unwiderstehlichen und gutmütigen Kostprobe … Jausenstation: Imbiss in der S-Bahn-Station.

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Marzahn-Hellersdorf

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