SHWirtschaft Newsletter 1_18

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Thomas Zurbuchen fertigt mikrochirurgische Instrumente.

Ein Stich durch die Augen Inmitten eines Wohnquartiers in Schaffhausen stehen die Gebäude von Alcon Grieshaber, wo seit über hundert Jahren ein Nischenprodukt entsteht. 164 Mitarbeitende bearbeiten winzige Pinzetten für Augenoperationen und verpacken sie in Reinräumen. Thomas Zurbuchen arbeitet dort schon ein Leben lang als Fachspezialist.

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r sieht aus wie ein Kumpel, einer, der einen nicht im Stich lässt, auch wenn die Zeiten schwierig sind. So ist es nicht erstaunlich, dass Thomas Zurbuchen seiner Firma in Schaffhausen treu verbunden ist. Der Fachspezialist stellt seit über 30 Jahren hochpräzise, winzige Instrumente her, die bei Augenoperationen zum Einsatz kommen. Sein Arbeitsplatz in einem der Gebäude von Alcon Grieshaber hat sich im Verlauf der Zeit verändert, die Rahmenbedingungen ebenfalls – das Familienunternehmen wandelte sich zum internationalen Konzern, seit 2011 unter der

Ägide von Novartis. Ansonsten blieb vieles beim Alten. Der 57-Jährige macht aus einem Draht, der so dünn ist, dass man ihn zwischen den Fingern kaum spürt, und dessen Greifenden kaum sichtbar sind, Pinzetteneinsätze mit einem Durchmesser von bis zu einem Fünftel Millimeter. Diese mikrochirurgischen Instrumente sind nur an einem der 134 Mikroskope im Betrieb herstellbar. Als der gebürtige Schaffhauser die winzigen Geräte zum ersten Mal mit blossem Auge mehr erahnte als sah, sagte er sich ungläubig: «Das ist nicht


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