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MOBILITÄT
heute erlaubt, während des Fahrens allzeit übers Internet und die Smartwatch verbunden zu sein.
PASSFAHRTEN MIT DEM E-BIKE Als leidenschaftlicher E-Bike-Fahrer kennt Mazzeo inzwischen keinen vernünftigen Grund mehr, nicht E-Bike zu fahren: «Man kommt, wenn man will, genau gleich ins Schwitzen wie bei einem herkömmlichen Velo, denn man kann ja den Motor ausschalten oder in einen tieferen Modus stellen.» Und Shopleiter Wick ergänzt: «Seit ich meinen Sporter, ein E-MBT von Neox, habe, fahre ich nicht mehr den bequemsten Weg ins Geschäft, sondern den schönsten. Und endlich kann ich mit meinen Kollegen, die Rennvelo fahren, mit auf die Touren über die Pässe. Das macht richtig Spass!» Genau diese Umstände sind es, die Frank Stähle aus Beringen ins Neox-Fachgeschäft geführt haben. An der vergangenen Herbst messe in Schaff hausen sah er das schicke Design des E-Bikes und ein Modell des Getriebes und war sofort interessiert, mehr darüber zu erfahren. Er wohne in Beringen am Berg und habe sein Geschäft unten im Tal. «Eigentlich möchte ich gern etwas Sportliches machen, aber jeden Tag den Berg hochfahren – das mag ich nicht. Deswegen überlege ich mir jetzt, ein E-Bike zu kaufen.» Im Kanton Schaffhausen benutzten im Jahr 2015 knapp 10 Prozent aller Velofahrer bereits einen elektrischen Antrieb. Mit einem sogenannten Job-Bike-Konzept soll das E-Bike auch bei Firmen gefördert werden. Dies ist eine der Ideen, die Gianni Mazzeo entwickelt hat, um die Marke Neox aufzubauen. Seit Ende September stehen beispielsweise im Business Solutions Center (BSC) der UBS an der Solenbergstrasse in Herblingen den Mitarbeitern zehn Neox-E-Bikes zur Verfügung. Laut Gian-Rico Willy, dem Leiter der UBS Schaffhausen, finde das Angebot guten Anklang, und man überlege sich, es im kommenden Frühjahr weiter auszubauen.
ROLLBRETT MIT ELEKTROANTRIEB Der elektrische Antrieb hat es ja bekanntermassen auch auf andere Fahrzeuge als nur das Fahrrad geschafft. Ebenso lange, wie es das E-Bike gibt, gibt es auch andere fahrbare Untersätze mit Elektromotor. Sehr bekannt sind die sogenannten Dreirad-E-Roller. Die Entwicklung des Angebots ist in diesem Bereich vorwärtsgegangen, sodass es auch für Firmen wie die Post oder Zustellorganisationen wie die Schaffhauser Schazo attraktiv wurde, vom Töff auf den Dreirad-E-Roller umzusteigen. Die Post setzt seit Anfang 2017 ausschliesslich auf schweizweit 6200 E-Roller, die die Firma Kyburz aus Freienstein im Kanton Zürich herstellt. Allein in Schaffhausen sind 88 dieser elektrischen Dreiräder für die Post im Einsatz. Seit September wird ein Teil davon auch von der Schazo, der Schaffhauser Zustellorganisation, genutzt, den sie bei der Post mietet. Ein Schaffhauser Geschäftsmann, der ebenfalls ganz auf Elektro motoren für den Verkehr setzt, ist Marcos González. Der umtriebige Mann besitzt einen Master in Unternehmensinnovation und sprudelt vor Ideen. Schon als junger Mann sei er vom Elektroantrieb fasziniert gewesen, berichtet er, er habe Versuche angestellt, indem er an sein Rollbrett einen Elektromotor gebastelt habe und damit herumgefahren sei. Diese Vorliebe sei ihm bis heute erhalten geblieben, erklärt González und weist auf sein Auto auf dem Parkplatz vor dem Geschäft. Was könnte es anderes sein als ein schnittiger Tesla!
Geschäftsleiter MARCOS GONZÁLEZ und Filialleiter RAMON CARO setzen auf Elektroantrieb (v. l.). Auf dem Mini-Bot ist Marcos González schnell und wendig unterwegs.
In seinem Geschäft E-Motorstore im Lipo-Park an der Industriestrasse in Herblingen setzt er ganz und gar auf E-Motoren und Nachhaltigkeit. Nicht nur was sein Verkaufsangebot angeht, sondern auch beim Interieur seines Geschäfts merkt man González an, dass ihm die Umwelt wichtig ist. So liefert beispielsweise die Solaranlage auf dem Dach des Lipo-Parks die Energie für die LED-Leuchten im Shop. «Zurück zur Natur – das soll der Kunde bei uns fühlen. Und damit ein gemütliches Ambiente aufkommt, riecht es hier drin weder nach Gummi, noch ist es still.» Es liegen Kissen herum, die zum Hinsitzen einladen, und es erklingt Hintergrundmusik. Das Interieur ist das Markenzeichen von E-Motorstore, seit González damit vor zwei Jahren auf den Markt gekommen ist, und wird auch in den Shops in Zürich und Alpnach gepflegt. Die Nachhaltigkeit der elektrisch betriebenen Verkehrsmittel beschränke sich bis jetzt vor allem auf die Vorteile,