16ââBAUKADER 6â|â2020
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BAUSTELLE des Monats
BahnunterfĂŒhrung ĂŒbers Wochenende eingebaut Am Wochenende vom 8. bis zum 11. Mai 2020 wurde in Goldach eine 1300 Tonnen schwere StrassenunterfĂŒhrung, die wĂ€hrend der letzten Wochen neben dem Bahngleis vorproduziert wurde, mit einer Geschwindigkeit von bis zu einem Meter in zwei Minuten, eingeschoben. Der dafĂŒr vorgesehene Endpunkt befand sich 32 Meter vom vorherigen Standort entfernt â und das unterhalb des Bahngleises. Text: Anita Bucher Fotos: Cellere/Anita Bucher
Samstagnachmittag, 8. Mai 2020 in Goldach SG: Am Bahndamm ist mĂ€chtig etwas los. Auf der SBB Linie St.Gallen â Chur ist die Strecke wĂ€hrend des ganzen Wochenendes komplett gesperrt. So lange haben die Bauleute Zeit, um auf einer Breite von 75 Metern die Schienen zu demontieren, den acht Meter hohen Bahndamm abzubaggern und das bereits vorproduzierte 1300 Tonnen schwere UnterfĂŒhrungselement, das derzeit noch neben dem Bahndamm steht, einzuschieben. Am Montagmorgen, kurz vor halb sechs Uhr, wird hier bereits der erste Zug durchrollen. Hoffentlich.
gut verteilen. Die meisten versuchen Abstand zueinander zu halten. Handlungsbedarf besteht zum GlĂŒck nicht. Zwölf Stunden vor dem Zeitplan Nachmittags um 14 Uhr sieht es bereits gut aus in der Baugrube. Die Bauprofis von Cellere kommen viel zĂŒgiger voran als gedacht. Der enge Zeitplan hatte die Verschiebung des Elementes erst nachts um 2 Uhr vorgesehen. Nun kann bereits viel frĂŒher damit begonnen werden. «Das schöne Wetter kommt uns zu Gute» erklĂ€rt BaufĂŒhrer Philipp Koller
Hinter den Baustellenabsperrungen sammeln sich dem Coronavirus zum Trotz die Schaulustigen. Es ist das wohl grösste Spektakel der letzten Jahre in Goldach und fĂŒr die verkehrsgeplagten Goldacher ein absolutes Grossereignis. «Gerne hĂ€tten wir eine ZuschauertribĂŒne mit Verpflegung realisiert», erzĂ€hlt Bau- und Projektleiter Dominik Stoecker vom zustĂ€ndigen Bauingenieur- und PlanungsbĂŒro BrĂŒhwiler AG. Corona-bedingt musste jedoch darauf verzichtet werde. In den Medien hĂ€tte man die Leute darum gebeten den Einschub stattdessen auf den Web-Kameras zu verfolgen, um Versammlungen vor Ort zu vermeiden. Dennoch hat es erheblich Leute vor Ort, die sich aufgrund der Grösse der Baustelle aber 6500âm3 Aushub wurden in 600 Lastwagenfahrten abgefĂŒhrt.
gut gelaunt. «Ausserdem war der Aushub viel lockerer als erwartet. Kaum grosse Findlinge.» Trotz Sondierungen neben den Gleisen konnte man nicht wirklich voraus sagen, was da im Boden stecken wĂŒrde. Denn die Sondierungen waren aus SicherheitsgrĂŒnden von beiden Seiten des Bahndammes nur bis zu fĂŒnf Meter an die Bahnlinie heran gestattet. Alles was dazwischen lag, war eine Blackbox fĂŒr die Bauleute. Mit so sandigem Erdreich und gut baggerbarem Material hatte niemand gerechnet. «Durch das trockene Wetter konnten der Aushub zu-