Bauhof-Online Magazin Juli/August 2021

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REPORTAGEN & BERICHTE

„Alles, was der Akku hergibt“ – neue Werkzeuge auf Bauhöfen Von

TIM  KNOTT

Akku-Geräte boomen. Für die Beliebtheit der neuen Werkzeuge gibt es auch solide Gründe: Neben einem ­breiteren Produktsortiment sind lästige Nachteile wie der Memory-Effekt von der Forschung b ­ ehoben worden. Doch nicht nur das, m ­ ittlerweile haben auch n ­ amhafte Hersteller wie Makita, Metabo

„Die summen ja nur noch“

oder Bosch ihr Sortiment um v­ erschiedenste Werkzeuge erweitert, die sich alle mit einem Akku betreiben lassen. Doch wie gehen die Bauhöfe mit dieser Entwicklung um? ­Bauhof-online.de hat sich genauer umgehört und die Chancen und Nachteile der ­neuen Werkzeuge in Erfahrung gebracht.

Anwender kommen mit zwei bis drei Akkus für einen Arbeitstag aus, wenn nicht sogar die erste Ladung der Maschine schon ausreicht.

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eicht vorstellbar, dass zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen zusammenkommen. Die Einschätzung der Experten ist dennoch durchweg positiv. Nur ein Bauhofleiter gibt an, keine Akku-Geräte einzusetzen. Genauere Gründe nennt er nicht. Abge-

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sehen davon drücken sich die übrigen Betriebsleiter deutlich positiver aus: vorsichtig-enthusiastisch bis begeistert berichten sie von den Vorteilen der neuen Werkzeuge, wobei bezeichnenderweise die offensichtlichsten Stärken nicht die ausschlaggebendsten sind.

Überfüllte Kabeltrommeln, belegte Steckdosen, frustrierte Mitarbeiter, die verzweifelt eine Stromquelle für ihr Arbeitsgerät suchen: leicht vorstellbar, dass akku-betriebene Werkzeuge solche Baustellen bereichern. Doch für die Mehrheit der befragten Betriebsleiter ist ein anderer Faktor wichtig: Die geringe Arbeitslautstärke eröffne ganz neue Möglichkeiten, sagt Mario Witt, Leiter des Bauhofs Adelebsen. Denn auch Bauhofmitarbeiter müssen sich an Ruhezeiten halten. Und das Röhren eines benzinbetriebenen Rasentraktors ist als Hintergrunduntermalung zu wichtigen Tagungen und Klausuren mit „kontraproduktiv“ noch sehr wohlwollend umschrieben. „Es muss ja gar nicht so weit kommen, dass Leute sich beschweren“, sagt Witt. Mit den Akku-Geräten sind Anwender deutlich weniger an Ruhezeiten gebunden, denn: „Die summen ja nur noch“, bestätigt Sven Olsson, Leiter des Bauhofs Molfsee. Neben flexibleren Arbeitsmöglichkeiten hebt er auch das geringe Gewicht der Geräte hervor. Insbesondere, wenn sich die Batterie mittels verschiedener Gurtsysteme auf dem Rücken oder am Gürtel transportieren lässt. Auf Dauer werden so die Hände der Mitarbeiter entlastet und potenziell längeres Arbeiten ermöglicht. Ebenfalls förderlich: Die neuen Geräte produzieren keine Abgase. Dadurch wird das Arbeiten zwar nicht schneller, aber immerhin gesünder und angenehmer.

Qual der Markenwahl

Dadurch, dass die Batterien nur in den entsprechenden Geräten ihrer Hersteller einsetzbar sind, müssen sich Bauhof-Verantwortliche zwangsläufig entscheiden, welche Maschinen in das eigene Portfolio aufgenommen werden. Um potenzieller Akku-Verwirrung vorzubeugen, haben sich die Leiter infolgedessen auf etwa drei breit aufgestellte Marken fokussiert. Besonders Makita, Pellenc, Stihl und Husqvarna sind aufgrund ihres diversi-


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