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KTW-BWGL: Ende der Übergangsfrist naht

Welche Risikogruppe wählt man denn nun am besten bei Trinkwasserdichtungen?

Als Trinkwasser ist jedes Wasser definiert, das zum Trinken, zum Kochen, zur Zubereitung von Speisen und Getränken und zur Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln in Berührung kommen, bestimmt ist. Die Diskussion um die richtigen Lösungen für die neuen Anforderungen an trinkwasserberührende Bauteile nimmt nun, da das Ende der Übergangsfrist für die KTW-BWGL naht, an Fahrt auf. Wichtig sind dabei die sogenannten Risikogruppen.

Werkstoffe und Materialien, die beim Bau oder bei der Wartung von Anlagen zur Trinkwassergewinnung, - aufbereitung oder -verteilung verwendet werden und in Kontakt mit Trinkwasser kommen, dürfen gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die menschliche Gesundheit weder direkt noch indirekt gefährden. Sie dürfen den Geruch oder Geschmack des Wassers nicht beeinträchtigen und keine Stoffe in Mengen freisetzen, die über das unvermeidbare Maß hinausgehen, wie es den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht.

Die Bewertungsgrundlage für Kunststoffe und andere organische Materialien im Kontakt mit Trinkwasser ist dabei nach dem Ende der Übergangsfrist im kommenden März die KTW-BWGL – und sie betrifft auch die Dichtungen, die in diesem Zusammenhang zum Einsatz kommen.

Aufbauend auf der Grundlage der bestehenden KTW-BWGL-(Risikoklasse P2) und WRAS-Zertifizierung für die Trinkwasserdichtung Klingersil C-4240, hat das Unternehmen nun auch die französische ACS-Zertifizierung sowohl für Kalt- als auch für Heißwasseranwendungen erhalten.
Bild: Klinger

Der Dichtungshersteller Klinger bietet eine ganze Reihe an entsprechenden Lösungen für Dichtungen, die in Kontakt mit Trinkwasser kommen. Nebenvielen altbekannten Faserweichstoff-Dichtungsmaterialien der Klingersil-Serie mit einer EU1935/2004 Konformität, dem Klinger Quantum, welches zusätzlich FDA-konform ist, und dem PTFE-Dichtungsmaterial der Klinger top-chem-Serie, das ebenfalls Konformitäten gemäß EU 1935/2004 und FDA hat, bieten die Spezialisten nun mit der C-4240 auch ein nach der KTW-BWGL konformes FA-Dichtungsmaterialan, wie es für den Einsatz in Trinkwasser nachdem Ende der Übergangsfrist am 01.03.2025 verpflichtend ist.

Für die Umstellung auf die KTW-BWGL sind die sogenannten Risikogruppen P1 bis P4 zu beachten, die in erster Linie durch die Größe der Kontaktfläche des Produkts mit Trinkwasser bestimmt werden, wobei die Grenzwerte in Prozent zur gesamten Bauteilkontaktfläche angegeben sind.

Dichtungsmaterialien werden den Risikogruppen P2 (< 10 Prozent) und P3 (< 1 Prozent) zugeordnet. Hierbei ist zu beachten, dass bei der Verwendung einer nach Risikogruppe P3 bewertenden Dichtung immer das Verhältnis der Kontaktoberfläche der Dichtung zur Kontaktoberfläche des gesamten Bauteils nachgewiesen werden muss.

Dieser Nachweis entfällt bei der Verwendung von Dichtungsmaterialien wie der Klingersil C-4240, die nach Risikogruppe P2 konform sind.

Trinkwasser ist Wasser für den menschlichen Bedarf. Es ist das wichtigste Lebensmittel und kann nicht ersetzt werden.
Bild: Ondrie Schulz auf Pixabay

Materialien für Risikoklasse P2 nutzen

Als einfaches Beispiel kann ein Wasserzähler herangezogen werden, den vermutlich jeder zu Hause hat: Ein Standard-Wasserzähler ist von Anschluss zu Anschluss circa 15 Zentimeter lang. Im Rohr sitzt der Impeller, der das Zählwerk antreibt oder die Impulse für die digitale Anzeige liefert. Wird nun an jeder Seite eine übliche Verschraubungsdichtung von 2,0 Millimeter Dicke eingebaut, sind das zusammen 4,0 Millimeter. Wenn man von einem gleichbleibenden Rohrdurchmesser innerhalb des Wasserzählers ausgeht, müsste das Bauteil mindestens 40 Zentimeter lang sein, um unter ein Prozent Oberflächenanteil des gesamten Bauteils zu kommen.

Sind die Bauteile geometrisch komplexer und mit Ventilen, Krümmern etc. versehen, können für den Konstrukteur erhebliche Schwierigkeiten entstehen, das Verhältnis zwischen trinkwasserberührter Dichtungs- zu Bauteiloberfläche von unter einem Prozent einzuhalten.

Diese Probleme umgeht man sehr geschickt, wenn ein Dichtungsmaterial eingesetzt wird, welches der Risikoklasse P2 entspricht, wie zum Beispiel mit der Dichtungsplatte Klingersil C-4240. Das Dichtungsmaterial wird ausschließlich aus Rohstoffen hergestellt, die über die Positivliste 1 des Umweltbundesamtes bewertet, freigegeben und zugelassen sind.

Sie wird vom Stanzer in den passenden Abmessungen zu Verschraubungsdichtungen, Dichtungen für DIN-Flansche oder auch als Gehäusedichtung in verschiedensten Formen verarbeitet und stellt damit die „Rundum-Sorglos-Dichtung“ für den Einsatzzweck im Trinkwasser dar.

www.klinger.de

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