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Büsserach
Beschlüsse Gemeinderat vom 09.08.2021
Der Rat entschied, bei Lehrpersonen und Schülern der Primarschule nach den Sommerferien COVID-19-Tests auf freiwilliger
Basis durchzuführen. Damit soll nach den langen Sommerferien die Weiterführung eines ordnungsgemäßen Unterrichts unterstützt werden. Die Exekutive beriet ein Schreiben aus der Bevölkerung, welches die nicht ausreichende Behindertengerechtigkeit des Bushofs thematisierte. Der Rat entschied, zum jetzigen Zeitpunkt von baulichen Maßnahmen abzusehen. Die Modernisierung des Bushofs soll zu einem späteren Zeitpunkt im Zuge der Neugestaltung des
Gesamtareals (inklusive Werkhof) ins Auge gefasst werden. Der Rat entschied, einen Verkauf des ehemaligen Spitalwärterhauses an der Spitalstrasse zu prüfen. Die bisher für die Beherbergung von Asylbewerbenden genutzte Liegenschaft soll nach dem Willen des Rates einem neuen Zweck zugeführt werden. Auch im laufenden Jahr wird der traditionelle Seniorenanlass nicht durchgeführt werden. Der Rat entschied mit großem Bedauern, dass es die nach wie vor unstete Lage in Bezug auf das
Coronavirus nicht zulasse, Großanlässe in Innenräumen ohne wenig attraktive Begleitmassnahmen (Schutzkonzepte) durchzuführen. Der Kanton treibt die verpflichtende Einführung von Integrationsgesprächen für zuziehende Menschen mit Migrationshintergrund voran. Für diese verantwortlich zeichnen die Gemeinden. Der
Gemeinderat lehnt die Durchführung entsprechender Maßnahmen ab. Aus seiner Sicht wird somit nur eine weitere teure, aber wenig effektive Maßnahme im Sozialbereich geschaffen. Zudem bestehen Bedenken, dass diese verpflichtenden Integrationsgespräche sich nur schwer mit der freiheitlichen Grundordnung unseres
Staates vereinbaren lassen.

HOL- und BRINGTAG vom 04.09.2021 ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz!

Haben Sie einen funktionsfähigen Dampfkochtopf, den Sie nicht mehr gebrauchen? Oder brauchbare, einwandfreie Spielsachen, die nicht mehr benötigt werden? Oder einen schönen, aber überflüssigen Lampenschirm, der noch leuchtet? Möchten Sie ein gut erhaltenes, mit prächtigen Bildern illustriertes Buch weggeben? Ja, dann können Sie die Gegenstände an den Hol- und Bringtag bringen und vielleicht finden Sie dort einen schönen Kerzenständer oder einwandfreie Espressotassen. Wann: Samstag, 4. September 2021 Wo: Breitenbach, Schulhaus Mur Bringen: 09.00 bis 10.30 Uhr Holen: 09.00 bis 12.00 Uhr
Annahmekriterium: Saubere und funktionstüchtige Gegenstände
Die gebrachten Sachen werden erst geprüft und danach in Kategorien unterteilt und sind so für Interessenten leicht auffindbar. Ebenfalls besteht die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen mit Bekannten und Freunden ein wenig zu plaudern. Bitte beachten Sie: Dies ist eine Tauschmöglichkeit und für die Bevölkerung gratis. Es gelten die aktuellen Corona-Schutzregelungen des Bundesamts für Gesundheit.
Umweltkommission Breitenbach

Anlässe
20. August, 13h Wanderung, AHV-Wandergruppe 21. August Papiersammlung (Tour), Brass Band Breitenbach 23. August Kartonsammlung (Tour), Einwohnergemeinde

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.breitenbach.ch. Für die Inhalte des Veranstaltungskalenders zeichnen die Institutionen verantwortlich.
GemeindeverwaltungBreitenbachaufFacebook!

B ÜS SE RACH
Dieses Jubiläu m w ird gefeiert
Es darf wieder öffentlich musiziert werden. Die Brass Band Konkordia feiert dies mit ihrem 125-Jahr-Jubiläum, einer neuen Uniform, einer Festschrift und einem neuen Dirigenten.
Gaby Walther
Eigentlich hätte bereits im April das Jubiläumskonzert durchgeführt werden sollen. Nun wurde das Konzert — auf dem Programm steht ein musikalischer Querschnitt durch die letzten 125 Jahre — auf den 22./23. Oktober verschoben. Gefeiert wird aber schon früher. Am 28./29. August findet in der Turnhalle in Büsserach das Jubiläumsfest statt. Zum 125-Jahr-Jubiläum schenkt sich die Brass Band Konkordia Büsserach eine neue Uniform. Bereits vor Corona wurde der Betrag von 80 000 Franken für die 45 in der Schweiz geschneiderten Uniformen über Sponsoren und zwei Anlässe gesammelt. Die alte, petrolblaue Uniform stammt aus dem Jahr 1993. «Die Neue nimmt farblich Bezug auf die Alte.» Mehr verrät Ignacio Gomez, Präsident der Brass Band Konkordia nicht. Die Gäste dürfen sich am Fest überraschen lassen. Plant einige Aktivitäten: Präsident Ignazio Gomez. FOTO: GABY WALTHER

Wegen Rot und Schwarz zwei Musikvereine im Dorf
Überrascht werden die Gäste und alle der Brassband zugewandten Personen auch mit einer Festschrift. Im 120 Seiten dicken Buch hat der Basler Autor Hans Kaspar Hort die Vereinsgeschichte, Anekdoten und gesellschaftlichen Ereignisse rund um den Verein zusammengetragen und reichhaltig mit Bildern ergänzt. Im Buch wird geschildert, wie vor 125 Jahren die Brass Band Konkordia Büsserach gegründet wurde. Damals existierte zwar schon länger ein Musikverein im Dorf. Doch politische Streitigkeiten führten dazu, dass sich der Verein in die Roten und die Schwarzen splittete. Die Schwarzen (CVP) gründeten die Brass Band Konkordia, die Roten (FDP) ein Jahr später die Musikgesellschaft Harmonie Büsserach. Auch wenn heute beide Vereine mit Nachwuchsmangel zu kämpfen haben, ist ein Zusammenschluss keine Option. «Eine Brassband ist nicht das gleiche wie eine Harmonie», erklärt Gomez. «Eine Brassband braucht einen Stamm von 28 Personen. Eine Harmonie, welche nebst Blech- und Schlag- auch Holzinstrumente spielt — dazu gehören zum Beispiel Saxofon und Klarinette — hat einen Stamm von 45 Personen.»
Neuer Dirigent
In den letzten Jahren beschäftigte die

Die Anfänge: Vor 1896 gab es nur eine Dorfmusik in Büsserach.
FOTO: ZVG Brass Band Konkordia jeweils halbjährlich einen Projektdirigenten, denn einen festangestellten Dirigenten zu finden, war schwierig. «Nun haben wir das Glück, Christoph Bangerter, der uns bereits als Projektdirigent leitete, fest anzustellen», erzählt Gomez. Bangerter ist als Juror und Gastdirigent tätig, leitet die Musikschule Oberer Sempachersee und ist Musikkommissionspräsident des Luzerner Kantonal-Musikverbands. Am Fest in Büsserach wird er vorgestellt. Bereits seit Anfang Juli leitet er die Proben.
Zu Hause üben war wichtig
Wie alle Vereine war auch die Brassband im letzten Jahr geprägt von Corona. Kleinere Proben mit viel Abstand konnten je nach Situation durchgeführt werden. Wobei einige Mitglieder aus Vorsicht nicht daran teilnahmen. Mit den Freiwilligen wurde im letzten Herbst zusammen mit der Brass Band Breitenbach ein Gemeinschaftskonzert auf die Beine gestellt. Zehn Tage später war dann alles wieder zu.
Diesen Frühling wagte es der Verein, am Musiktag in Erschwil teilzunehmen. Nur gerade drei von 19 eingeladenen Vereinen sagten damals zu. «Wir motivierten die Mitglieder, zu Hause weiterhin f leissig zu üben. Denn musizieren tut der Psyche gut, auch allein zu Hause», stellt Gomez fest und fügt an, dass wegen der Einschränkungen niemand den Verein verlassen habe. Nach den Festaktivitäten wolle man das Thema Nachwuchsförderung trotzdem intensiv anpacken.
A LT E R SB AR , E IN E S OM M ER SE RI E
Stumme Begegnung
Felicia, ein 18 Monate altes Mädchen, stapft mutig über den Vorplatz Richtung Altersheim. Ihre Mutter ist ihr auf den Fersen und freut sich sichtlich über den Anblick ihrer hübschen Tochter. Plötzlich steuert es auf den Haupteingang zu und beschleunigt seinen Gang. Die automatische Türe öffnet sich durch Felicias Gewicht nicht. Enttäuscht drückt sie ihr Näschen an die Glasscheibe. Doch ihre Enttäuschung ist rasch verflogen, als sie Herrn Koller erblickt, der nahe bei der Tür seinen Stammplatz hat. Herr Koller ist taubstumm und verständigt sich nur durch Handzeichen, die er sich selbst beigebracht hat. Sofort winkt Felicia ihm zu und er antwortet ihr mit heftigem Gestikulieren. Bis Felicias Mutter beim Eingang angelangt ist, hat sich ein richtiges Gespräch zwischen dem Kind und dem Pensionär entwickelt. Er winkt mit seinen Händen und Fingern und Felicia versucht eifrig, es ihm nachzumachen. Eine Weile schaut Mama den beiden noch zu, dann nimmt sie ihre Tochter bei der Hand. Beide winken Herrn Koller zum Abschied. Für Herrn Koller war es das Highlight des Tages.
Abgeschoben und aufgehoben?
Bei einem Übergaberapport wird uns unter anderem auch von einem unvorhergesehenen Eintritt am Abend berichtet. Auf die Akutstation im Spital gehörte Herr Schumacher nicht mehr und ein anderes Bett in diesem Hause war im Moment nicht frei. Im nächstgelegenen Altersheim hatte es auch keinen Platz. Das Spital zwei erteilte ebenfalls eine Absage. Keine Geriatriekapazitäten und keine Betten frei. So kam dann Herr Schumacher in unser Haus. In ein für ihn unbekanntes Dorf, in ein unbekanntes Heim – unbekannte Menschen überall. Seine auch schon nicht mehr ganz junge Frau braucht 1½ Stunden Wegzeit, um ihren Mann etwas vertraute Umgebung spüren zu lassen. Ob Herr Schumacher gut aufgehoben ist, nachdem er abgeschoben wurde? «Dafür haben wir ja sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, das ist jetzt ihre Aufgabe», meinten die Erbberechtigten.
5 0 J AH RE F RAUE N ST IM MR EC HT
«Frauen u nd Män ner w us sten, d ieses Mal w ürde es k lappen»
Susi Erb-Stöckli erinnert sich gut an die Zeit vor der zweiten Abstimmung über das Frauenstimmrecht im Februar 1971. Im Schwarzbubenland habe die grosse Mehrheit erwartet, dass es diesmal klappen werde.
Benildis Bentolila
«Selbstverständlich erinnere ich mich an die Zeit vor der Abstimmung über das Frauenstimmrecht am 7. Februar 1971», sagt Susi Erb-Stöckli von Mariastein. «Allerdings gab es in unserer Gegend nicht ein wirklich grosses ‹Gschäär› deswegen», fährt sie weiter fort. «Es war uns bewusst, dass es diesmal, im Gegensatz zum 1. Februar 1959, mit der Annahme funktionieren würde.» Frauen und Männer hätten gespürt, die Zeit sei reif, dass auch Frauen endlich an der Urne mitbestimmen können. Sie selbst habe als Kantonale Präsidentin des Solothurnischen Landfrauenverbands (heute Solothurnischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband) diese Zeit intensiv erlebt. Trotzdem ruhig, ohne Demos und Aufregungen, denn sie und ihre Landfrauen waren überzeugt: «Jetzt ist die Zeit da für diese grosse Änderung.» Marthe Gosteli (1917–2017), Kämpferin der schweizerischen Frauenbewegung, habe die Vorstandsmitglieder des nationalen Verbands und die kantonalen Präsidentinnen in ihrem umfangreichen privaten Archiv in Worblaufen empfangen. Alle seien unbeschreiblich beeindruckt gewesen, was diese Frau dank ihres Engagements und Pioniergeistes für die weiblichen Nachkommen geleistet habe.
Frauen hatten ein neues Ansehen
Und dann war es da, das Frauenstimmrecht! Susi Erb erinnert sich, dass sie persönlich, aber auch als öffentliche Person innerhalb des Landfrauenverbands, immer wieder erfuhr, wie Frauen ein neues Ansehen genossen. Sie nimmt ein kleines rundes, hübsch gerahmtes Bild Erinnert sich: «Selbstverständlich erinnere ich mich gut an die Abstimmung 1971, als das Frauenstimmrecht eingeführt wurde», sagt die 84-jährige Susi Erb-Stöckli aus Mariastein. FOTOS: BENILDIS BENTOLILA

von der Wand. Zeigt es der Journalistin mit dem Hinweis, nicht nur vorne den bezaubernden von Hand gemalten Vogel anzuschauen. Sondern auch den Text zu lesen, der auf der Rückseite sorgfältig von Hand geschrieben wurde: «Für Frau S. Erb — In Dankbarkeit für die Festansprache am 7.9.75 — Männerchor Witterswil».» Immer öfter seien Frauen gebeten worden, an Jubiläen die Festrede zu halten, auch bei Vereinen mit ausschliesslich männlichen Mitgliedern. Die Männer hätten fast scheu angefragt, und die Frauen seien fast ehrfürchtig hingegangen. Sie lacht: «So war es damals. Vielleicht ist das für moderne Frauen heute nicht mehr nachvollziehbar.»
Ein Mann schenkte den Frauen ein Lied
Susi Erb-Stöckli war aktives Mitglied auf allen Stufen der Vereine und Verbände der Bäuerinnen und Landfrauen. Sie blickt zurück: «Als Mitglied des Landfrauenvereins Leimental war ich Präsidentin der Dorfsektion, dann des Bezirks Leimental, des Kantons Solothurn und schliesslich 2. Vizepräsidentin des schweizerischen Verbands.» Es gäbe einige Höhepunkte zu erwähnen in ihrem fast 40-jährigen Vereinsleben. Wenn man ihr zuhört, sticht allerdings der 50. Geburtstag im Jahre 1972 des Kantonalverbands heraus. Stolz erklärt sie: «Zu diesem Fest schenkte der bekannte Solothurner Mundartdichter Beat Jäggi (1915–1989), also ein Mann, dem Verband und mir das ‹Soledurner Landfrauelied›, das heute noch wie eh und je an offiziellen Anlässen gesungen wird.» Auch heute, mit 84, sagt Susi Erb immer noch überzeugt, die Landfrauenzeit sei für sie die schönste gewesen. Irgendwann sei wohl an einem Wegweiser «Landfrauen» gestanden, den habe sie beschritten. Ihr zweites Kind Marius kam 1976 mit einer geistigen Einschränkung zur Welt; ihre hauptberufliche Tätigkeit als Lehrerin war nicht mehr möglich. Hingegen konnte sie im Kreis von gleichgesinnten Frauen ehrenamtlich tätig sein. «Der kleine Marius schlief während den Sitzungen ruhig neben mir im Weidekörbchen. Behütet von vielen Frauen», sagt sie mit liebevollem Lächeln.
Für ihren Sohn Marius ist gesorgt
Als ihr Mann Beda 2009 unverhofft starb, kümmerte sie sich allein um Marius. Er arbeitete in einer geschützten Werkstatt in Basel und wohnte weiterhin daheim. Vor ein paar Jahren habe sie einen Wohnund Arbeitsplatz gesucht für ihn. Schliesslich müsse für ihn gesorgt sein, wenn sie nicht mehr hier sei. Sie habe bei «abilia Basel — Assistierende Begleitung und Förderung erwachsener Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung» vor sieben Jahren einen Lebensplatz gefunden für ihn. Es gefalle ihm in der WG Bonifacius. In der gleichen Betreuungsstätte, jedoch in einer anderen WG, lebt seine Freundin Christine. Sie sehen einander täglich beim Essen, dürfen Zärtlichkeiten austauschen und sind glücklich. Ein Wochenende monatlich verbringt er mit grosser Freude daheim in Mariastein. Eine gute Lösung für alle, weil alle damit zufrieden sind. «Ich hoffe und wünsche, ich kann weiterhin selbstständig in meinem Haus wohnen», sagt Susi Erb zum Schluss. Und fügt zuversichtlich an: «Und sonst findet sich wieder eine Lösung — wie so oft in meinem langen Leben.»


Witterswil: «Auf einmal waren wir Frauen als Gästereferentinnen gefragt», erinnert sich Susi Erb-Stöckli.
F OT OS ER IE
Leser in nen u nd Leser u nter wegs m it der Kamera
Rolf Karrer
Ich wurde 1946 in Laufen geboren und bin dort aufgewachsen. Seit 2004 wohne ich in Wahlen. Ich bin verheiratet, habe drei erwachsene Kinder und sechs, für Abwechslung sorgende Enkelkinder. In meiner Freizeit entspanne ich mich gerne beim Lesen von Büchern oder dem Erkunden der näheren Umgebung mit dem Velo (E-Bike). Meine Motive sind vielfältig, vor allem aber Landschaft, Natur und Makrofotografie faszinieren mich immer wieder. Gerade der Zusammenhang von Blende – Belichtung – ISO-Werte und die Bildgestaltung ist das Reizvolle in der Fotografie. Dinge sehen, wo viele vielleicht achtlos vorbeiziehen. Naturfotografie heisst für mich auch, hinausgehen und das Wechselspiel der Natur bewusst zu erleben. Seit Beginn meiner Passion zum Fotografieren in jungen Jahren benutze ich eine Spiegelreflexkamera. Damals noch analog mit ISO-Werten, heute digital mit Megapixel-Dateien.


