
2 minute read
Kulturaustausch als Schlüssel
zum Weltfrieden
Neun Jahre haben Petra Vahle und Domino Francis mit «Corridors of Peace» das Interkulturelle Fest Dornach organisiert Mit der kommenden Ausgabe verabschieden sie sich und gehen neue Wege.
Caspar Reimer
Impressum
Amtliches Pub ikationsorgan der Gemeinden
Aesch Arlesheim Dornach Gempen Hochwald
Münchenstein Pfeffingen und Reinach www wochenblatt ch
Erscheint wöchentlich (Donnerstag)
Herausgeberin
CH Regionalmedien AG
Ermitagestrasse 13 4144 Arlesheim
Redaktionsleitung
Fabia Maieroni, 061 706 20 21 fabia maieroni@chmedia ch
Redaktion
061 706 20 21 redaktion.arlesheim@wochenblatt ch
Für nicht verlangte Manuskripte (max 1500 Zeichen) und Illustrationen übernimmt die Redaktion keine Haftung
Redaktionsschluss: Dienstag 9 00 Uhr
Inserate 061 927 26 70 inserate arlesheim@wochenblatt ch
Verkaufsleiter
Marco Dietz 061 927 26 73 marco dietz@chmedia ch
Inserateschluss Montag 16 00 Uhr
Inseratetarife www wochenblatt ch
Beglaubigte Auflage
32 519 Ex WEMF 2022
Inseratekombinationen –
Birs-Kombi:
Für Petra Vahle und Domino Francis ist es zugleich Traum, Bedürfnis wie Notwendigkeit, Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammenzubringen und dadurch Wege in eine friedlichere Welt zu ebnen Zum neunten Mal laden die beiden im Namen ihrer humanitären NonProfit-Organisation (NGO) «Corridors of Peace» am 26 August an die Gempenstrasse 15 nahe der Jugendmusikschule zum Interkulturellen Fest Dornach ein «Menschen, die zusammen essen, zusammen feiern, werden sich nicht bekämpfen», sagt Domino Francis, langjähriger Experte für Friedensforschung und Friedensförderung, insbesondere in Afrika, aber auch in Asien und in den USA Beim Interkulturellen Fest liege der Ansatz in der Prävention So werde allgemein viel auf einer theoretischen Ebene von Frieden gesprochen, doch fehle der menschliche Aspekt «Wenn ich etwas über eine andere Kultur erfahre, sie im Austausch kennenlerne, stärkt das auch die Sinne für die eigenen Traditionen Das hat etwas sehr Verbindendes und gibt den Menschen Würde», sagt Petra Vahle, die früher als Berufsmusikerin arbeitete und heute ganz in der Friedensarbeit mit ihrem Ehemann eingespannt ist Anfangs startete das Paar den kulturellen Anlass im Wohnzimmer am Niklaus-Konrad-Weg, «worüber ich nicht so glücklich war», wie die 66-Jährige lachend hinzufügt Rasch entwickelte sich das Fest aber zu einer gut besuchten Veranstaltung, bei der in der Region wohnhafte Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammenkommen
Nachfolge gesucht
In diesem Jahr müsste – wenn die Schweizer Botschaft dem Vorhaben keinen Strich durch die Rechnung macht – eine Sahrawi-Kulturgruppe aus der Westsahara samt Zelt und Kamelen anreisen, um die Gäste mit Tanz und Musik zu unterhalten sowie kulinarisch zu verwöhnen Für Francis und Vahle ist diese Ausgabe des Interkulturellen Festes aber auch mit ein wenig Wehmut verbunden, denn es wird die letzte von den von ihnen organisierten Ausgaben sein «Wir sind aktuell auf der Suche nach einer Nachfolge, die das Fest weiterführt», sagt sie Das sei nicht so einfach: «Wir erhalten viel Zuspruch aus Dornach, doch haben wir noch niemanden gefunden, der weiss, was ein solches Fest in der Organisation alles mit sich bringt » Das Engagement des Ehepaars hat eine lange Vorgeschichte: 2008 war Francis von einer NGO in den Tschad geschickt worden, um sich um die Wiedereingliederung von Kindersoldaten in die Ge- meinschaft zu kümmern Auch Mädchen und junge Frauen hatten dort im Krieg gekämpft – ein gesellschaftliches Tabu Da die Frauen Waffen gebraucht hatten waren sie gesellschaftlich geächtet In einer Nacht brachte man Francis zu einem heimlichen Treffen mit den ehemaligen Kindersoldatinnen Die schrecklichen Erlebnisse der Frauen berührten ihn tief, und er versprach, sich auch um sie zu kümmern Allerdings war dieses Engagement seiner Organisation zu heikel, man zog ihn ab Hilfsprojekt in Tschad Nachdem sich Domino Francis und Petra Vahle im Jahr 2012 am «Swiss Centre for Peace Studies» in Basel kennengelernt hatten, gründeten sie «Corridors of Peace», setzten sich vor Ort in der Schweiz für Flüchtlinge ein, organisierten Anlässe für Begegnung und Austausch Aber auch die Situation im Tschad liess sie nicht los: Mit finanzieller Hilfe des Rotary Club Basel konnten sie