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TAGE UND RUND UM DIE UHR.
MEDIENTIPP
Zum Roman von Hansjörg Schertenleib «Die Grüne Fee – eine Gespenstergeschichte», Kampa Verlag 2022
Hansjörg Schertenleibs neuestes Buch ist die Geschichte einer lebenslangen Freundschaft zwischen dem Sonderling Arthur Dold und dem Künstler Christian Abplanalp. Arthur Dold hat einen aus der Mode gekommenen Beruf: Er handelt mit Landkarten, Atlanten und Globen. Während seiner Schulzeit war er ein Einzelgänger, bis er Christian Abplanalp kennen lernte, mit dem er sich auf Anhieb verstand. Eines Tages zog Christian an die Ostküste der Vereinigten Staaten, sodass sie lange Zeit keinen regen Kontakt mehr hatten. Über die Medien verfolgte Arthur jedoch den kometenhaften Aufstieg seines Jugendfreunds zu einem erfolgreichen und renommierten Künstler.
Zum sechzigsten Geburtstag lädt Christian seinen Freund in sein abgelegenes Landhaus im irischen County Donegal ein, seltsamerweise als einzigen Gast. Schnell wird Arthur klar, dass etwas mit dem Haus nicht stimmt. Dinge verschwinden und tauchen an einem anderen Ort wieder auf, als ob auf dem Haus ein Fluch liegt. Der ansonsten sehr rationale Arthur wird allmählich ins Schattenreich des Unheimlichen und Unwahrscheinlichen gezogen. Als die beiden eines Abends bei einer Flasche Absinth über ihr Leben philosophieren, verwischen sich die Grenzen zwischen Realität und Traum komplett.
Der Medientipp der Gemeindebibliothek Wettingen erscheint in loser Folge. www.wettingen.ch/bibliothek. Unterstützen Mieterinnen und Mieter: Siedlungsassistentin Bettina Tondi und Paul Koller, Präsident der Gemeinnützigen Gesellschaft Wettingen, im Gemeinschaftsraum der Siedlung «Sulperg-2». Melanie Bär
Die Generationensiedlung

Der Verband der Baugenossenschaften lud zur Feierabendveranstaltung nach Wettingen ein. Die Generationensiedlung «Sulperg-2» diente als Vorzeigeobjekt.
MELANIE BÄR «Unser Land braucht mehr gemeinnützigen Wohnungsbau» stand in grosser Schrift auf dem Plakat im Langäckersaal. Dort hörten vor einer Woche Genossenschafter den Ausführungen von Sebastian Spörri und Joseph Meier zu, die Einblick in die Entstehung der Gemeinnützigen Genossenschaft Wettingen (GGW) gaben. Zusammen mit Pro Familia Baden haben sie «Sulperg 2» gestemmt. 83 Wohnungen sind in vier Mehrfamilienhäusern zwischen Bifangstrasse und Langäcker entstanden. Es gibt sowohl Eigentumsals auch Mietwohnungen. Neben Familien und Senioren wohnen auch Menschen mit Beeinträchtigung in den Wohnungen. Auch eine Kinderarztpraxis befindet sich in der Überbauung. Diese Vielfältigkeit hat auch einen pragmatischen Grund: 40 Millionen Franken alleine zu stemmen, sei für die GGW zu gross gewesen. Auch sonst setzte man auf pragmatische Lösungen. Als Erfolgsfaktoren nennt Joseph Meier unter anderem die kleine Baukommission, kurze Entscheidungswege, eine gute Vertrauenskultur und Spass an der Sache.
Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) rühmte das Projekt und bekräftigte die Wichtigkeit von gutem Wohnraum. «Wir haben nicht mehr viel Raum und Platz.» Damit die Generationensiedlung im Zentrum überhaupt realisierbar war, bedurfte es einer Zonenplanänderung. Angesichts dieses durchdachten Projekts sei es einfach gewesen, eine Mehrheit dafür zu gewinnen, so Kuster. Adrian Achermann, Geschäftsführer des Verbands, betonte die Wichtigkeit solcher Zusammenarbeit. «Gemeinden und Genossenschaften sind ideale Partner.»
Siedlungsassistentin angestellt
Als Vorzeigeprojekt dürfte die Siedlung aber auch aus einem anderen Grund dienen. Seit Anfang Monat sorgt Bettina Tondi als Siedlungsassistentin für das Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner der GGW. «Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell insbesondere ältere Menschen vereinsamen», sagt Paul Koller. Mit der Anstellung von Tondi soll dem entgegengewirkt werden. Sie soll Anlaufstelle für Anliegen der GGW-Bewohner sein, als Vermittlerin fungieren und mit dem Organisieren von Aktivitäten für eine gute Lebensqualität in der Siedlung sorgen. Als eine erste Aktivität will Tondi einen Ausflug für die Mieter der GGW-Liegenschaften organisieren. «Ich freue mich sehr auf die Aufgabe und will viel in der Siedlung unterwegs sein und die Senioren dabei unterstützen, dass sie so lange als möglich eigenständig in ihren eigenen vier Wänden leben können.»
