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Gemeindeordnung: Ergänzung § 65 mit Abs. 5
B L I CK Z UR ÜC K Vor einem Jahr... Woher kommt der Osterhase?
Was war vor einem Jahr in dieser Zeitung das Thema auf der Titelseite? Die neue Kurz-Serie: «BLICK ZURÜCK».
JOSEPH WEIBEL
Wer fragt sich das? Ganz zuerst die Kinder, richtig: Woher kommt der Osterhase? Wir haben vor einem Jahr nach der Antwort gesucht und festgestellt: Über die Herkunft des Eierlieferanten ist man sich nicht ganz einig. Das erste Mal erwähnt wurde ein Osterhase von Medizinprofessor Georg Franck aus dem nordhessischen Frankenau. Er schildert in einer Abhandlung den Brauch, dass der Osterhase die Eier in Gärten im Gras und Gesträuch versteckt. Er warnte aber auch vor dem übermässigen Eierverzehr. Die Suche nach Ostereiern oder süssen Leckereien ist übrigens auch noch ein schöner Brauch. Das Allerlei wird auch heute noch gerne in Haus oder Garten versteckt. Das geschieht meistens am Vorabend von Ostern. Wenn die Kinder im Bett sind, verstecken die Eltern farbige Eier und Süssigkeiten draussen (wenn schönes Wetter angesagt ist) oder im Innenbereich. Am Sonntagmorgen vor dem grossen Osterbrunch geht die Sucherei dann los.
Was noch nicht stand im Artikel vor einem Jahr: Dieses Jahr findet in Grenchen ein Ostermarkt auf dem Vebo-Gelände statt – ebenso auf Eigeninitiave, wie schon der Weihnachtsmarkt im Dezember 2021. Schön, wenn es solche Engagements noch gibt!
Der Osterhase ist auch ein wichtiger Titel in der Mythologie. Foto: Shutterstock
#MisGränche
«Hanami» – feiern wir den Frühling in Grenchen
ADRIANA PALERMO AMACKER, GESCHÄFTSFÜHRERIN REGION GRENCHEN TOURISMUS
Der Frühling ist da. Die japanischen Kirschbäume am Girardplatz erblühen in voller Pracht. Dank Instagram weiss ich, dass diese Bäume auch in Tokio oder Vancouver blühen.
Frühlingsanfang ist für mich auch der unüberriechbare Duft des Bärlauchs, der mich bei meinen Waldspaziergängen begleitet. Start ist beim Wasserreservoir, zum Baum- und Strauchlehrpfad, Wasserlochweg und via Panoramaweg zurück. Dort geniesse ich die einmalige Aussicht auf unsere wachsende Stadt mit Alpenpanorama. Das gesunde Kraut pflücke ich nicht, auf meiner Pasta bevorzuge ich den Pesto alla Genovese.
Vollfrühling wird es bei mir, wenn in Grenchen Blasmusik ertönt. Ich bin kein Mitglied der Stadtmusik, obwohl sie jetzt ein schönes Rot tragen wie die Wiiiberzunft. Für mich gehörte Blasmusik zur närrischen Zeit. Seit ich Mitglied vom Verein Kuratorium IMG bin, habe ich mich weiterentwickelt. Was haben wir in den letzten zwei Pandemiejahren im OK geplant, gebucht und verschoben.
Nun ist es so weit! Die Internationale Musikwoche Grenchen stellt vom 29. April bis zum 8. Mai 2022 das bläserische Schaffen auf höchstem Niveau ins Zentrum. Ich freue mich darauf, wenn endlich die IMG-Fahnen im Winde flattern. Wenn 30 junge Solisten aus 11 (!) Nationen nach Grenchen anreisen, um am Solistenwettbewerb im Fach Posaune mitzumachen. Wer weiss, vielleicht hole ich auch den Schmusesänger Johnny Logan am Flughafen ab – denn spätestens bei seinem Auftritt mit der Danny Felber Big Band wird sicher auch im Himmel «mitgeswingt».
Was hat nun Blasmusik mit Tourismus zu tun? Wohl nichts. Oder doch? Der Erfolg einer Destination misst man statistisch an den Logiernächten. Bei grossen, mehrtägigen Events braucht es Hotelzimmer. Und diese sind in diesem Grenchner Event-Jahr sehr beliebt, auch weil die Hotelbetten wochentags knapp sind. Jetzt hoffen wir auch auf den Indikator «wohlfühlen» und dass die Gäste gerne auch am Wochenende zurückkommen, um unsere Stadt und Region zu erkunden.
Aktuell. Besuchen Sie die Ausstellungen im Kultur-Historischen Museum oder im Kunsthaus. Erleben Sie einen Theater- oder Kinoabend. Lassen Sie Ihre Kinder am 1. Mai am KinderlandOpenair mitsingen. Höher hinauf: Der BGU-Sommerfahrplan Grenchenberge ist online.
Alle Angebote und Veranstaltungen (bitte aktiv online eintragen – nur so ist die Publikation in dieser Zeitung möglich) finden Sie auf www.grenchentourismus.ch
PS: Noch mehr Blasmusik am Musiktag Grenchen 2022 vom 10.–12. Juni 2022. Zu einem spannenden oder lustigen Film im Kino gehört auch die obligate Tüte Popcorn!


Foto: Shutterstock
Grosser Filmgenuss mit Ablaufdatum?
Wir haben eine Umfrage in der Region gestartet, um herauszufinden, warum immer weniger Leute ins Kino gehen, obwohl es ein besonderes Erlebnis ist. Haben die Zeiten von Popcorngeruch und der Treffpunkt zum ersten Date ausgedient? Alle Befragten sind sich bei einer Sache einig: Das Kinofeeling ist nicht ersetzbar mit dem Sofa zu Hause.
SARAH WEYA
Totgesagte leben länger, heisst es. Das gilt auch für das Kino. Die Coronapandemie hat dem Treffpunkt im Filmsaal arg zugesetzt. Viele sagten ein Kinosterben voraus. Und jetzt, zwei Jahre später? Es gibt nach wie vor Aspekte, die für das Kino sprechen. Die Branche wurde schon mehrfach für tot erklärt. Zum Beispiel, als das Fernsehen aufgekommen ist. Und das ist nun schon eine ganze Weile her. Dann kamen VHS und DVD, die das traditionelle Filmhaus mit dem Heimkino ersetzen sollten. Das Kino hat sich resistenter gezeigt als vermutet. Sicher ist: Es wird das eine oder andere ändern oder anders sein müssen. Unsere nicht repräsentative Umfrage macht aber auch Mut für die Zukunft. Lesen Sie selbst!

George (70) und Daniela Lehmann (59) aus Bettlach «Wir gehen oft in den Schwarzwald, um uns eine Wellness-Auszeit zu gönnen. Kino gehört dazu, wenn ein neuer ‹James Bond›-Film herauskommt. Vor allem die obligatorische ‹Cornet-Glace› während des Nervenkitzels darf nicht fehlen.»

Lara Weya (12) und Gioia Schwab (12) aus Leuzigen «Vor kurzem haben wir uns den neuen ‹Spiderman›-Film im Kino angeschaut. Wir haben den ganzen Saal für uns allein gehabt am Mittwochnachmittag. Einerseits fanden wir das lustig, aber gleichzeitig haben wir auch andere in unserem Alter vermisst.» Badalli Fitore (35) aus Pieterlen «Am Montagabend waren die Plätze immer günstiger, diese Chance habe ich früher genutzt. Heute finde ich das Kino etwas überteuert. Obwohl das Kinofeeling nicht zu ersetzen ist, leiste ich mir das Filmerlebnis im Kino nur noch selten. Die Filme sind in meinen Augen auch schlechter geworden, zu viele Special Effects und weniger geistige Herausforderung.»


Jaqueline Würgler (65) aus Leuzigen «Für mich ist ein Frauenabend im Kino schon fast Tradition. Vorher gehen wir etwas essen und die Wahl des Filmes besprechen wir gemeinsam. Die grosse Leinwand und die Akustik sind nicht durch Netflix zu ersetzen.» Marco Lobsiger (33) aus Bettlach «Heutzutage gehen wohl nur noch wenige ins Kino, dafür gibt es ja inzwischen genügend Streaminganbieter. Spätestens nach zwei Jahren Pandemie und den Serien-Marathons in Jogginghosen vor dem heimischen Fernseher sollte aber jeder realisiert haben, was dabei zu kurz kommt. Der soziale Kontakt ist einfach unersetzbar. Der Kinobesuch ich meistens gekoppelt an ein gutes Essen mit Freunden und später macht man noch einen Abstecher in eine Bar. Es wäre sehr schade, wenn diese besondere Atmosphäre verloren gehen würde.»


Therese Frei (65) aus Grenchen «Ich lese lieber Bücher, als mir Filme anzusehen. Mein Kopfkino ist durch Filme nicht zu ersetzen. Wenn ich mir einen Film ansehe, dann selten die grossen Kassenschlager. Ich greife dann auf die alten Schwarzweissfilme zurück.»