Wolfgang Meixner, Marina Treichl "Die Gründung der Baufakultät an der Leopold-Franzens-Universität

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auszug #6

widerstand und wandel 70er 체ber die 19

jahre in tirol

Wolfgang Meixner, Marina Treichl die gr체ndung der baufakult채t an der leopold-franzens-universit채t innsbruck


impressum Herausgeber: aut. architektur und tirol (www.aut.cc) Konzept: Arno Ritter Redaktion: Arno Ritter, Claudia Wedekind Lektorat: Esther Pirchner Gestaltung und Satz: Claudia Wedekind Grafisches Konzept und Covergestaltung: Walter Bohatsch, Wien Gedruckt auf Magno Volume 115 g Gesetzt in Frutiger Lithografie und Druck: Alpina Druck, Innsbruck Buchbindung: Koller & Kunesch, Lamprechtshausen © 2020 aut. architektur und tirol, Innsbruck © der Textbeiträge bei den Autorinnen und Autoren © der Abbildungen bei den jeweiligen Rechteinhabern Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in ­irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers ­reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme ­verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. ISBN 978-3-9502621-7-9

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Wolfgang Meixner, Marina Treichl die gründung der baufakultät an der leopold-franzens-universität innsbruck

Die Universität Innsbruck wurde 1669 mit vier Fakultäten errichtet: Theologie, Rechtswissenschaften, Medizin sowie Philosophie. Der philosophischen Fakultät kam dabei die Funktion einer „Grundfakultät“ zu. Wer an den drei höheren Fakultäten studieren wollte, musste zunächst über drei, ab 1735 über zwei Jahre philosophische Kurse belegen, die weit mehr umfassten als die philosophischen Fächer heute. Gegenstand des Unter­ richts waren u. a. Logik, Physik, Chemie, Astronomie oder Naturgeschichte. Damit entsprach dieses Grundstudium in etwa der heutigen Oberstufe eines Gymnasiums. Der gesamte Unterricht war eher schulisch denn universitär ausgerichtet. Die vermittelten Inhalte hingen stark von den Lehr­ kräften und deren Interessen ab. Da es sich vorwiegend um Professoren aus dem Jesuitenorden handelte, lag der Schwerpunkt des Unterrichts ­weniger in der Vermittlung von Wissen und Sachverhalten als vielmehr, der scholastischen Tradition folgend, in der Betonung der Gesetzmäßigkeit von Naturvorgängen und deren Verhältnis zu Gott, der Welt und den ­Men­schen. In einem Land wie Tirol, dem „Land im Gebirge“, kam der Befassung mit der Umwelt und deren Einflüssen auf die Menschen seit je ein großer Stellenwert zu. Naturereignisse wie Murenabgänge und Hochwasser, die

Hubert Prachensky und Ernst Heiss, Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck, 1966 – 73, Blick von Nordwesten auf Labortrakt, Bauingenieurgebäude mit Zeichensälen, Hörsaaltrakt, Dekanat, Architekturgebäude mit Zeichensälen, Mensa und Bibliothek (v. l. n. r.)


Überwindung der Gebirge durch Wege und Straßen, die Vermessung des Landes sowie deren Kartierung wurden von Personen wie Peter Anich und Blasius Hueber vorgenommen, die sich ihre Kenntnisse autodidaktisch beibrachten. Auch der Bergbau im Lande bedurfte technischen sowie ­naturwissenschaftlichen Wissens, das aber vorwiegend aus dem Ausland bezogen wurde. Nach dem Niedergang des Bergbaus wanderten die ­meisten Fachleute in andere Bergreviere ab, das Wissen darüber verblieb nicht im Land. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts versuchten die unterrichtenden Jesuitenprofessoren sich an die Zeit anzupassen und die Ergebnisse neuer naturwissenschaftlicher Forschungen, vorwiegend der Physik, in den Lehr­ plan einzubauen. Damit sollte die Spekulation durch Erkenntnisse naturwissenschaftlicher Sachverhalte ersetzt werden. Durch die Errichtung einer Professur für Mathematik ab Mitte der 1670er-Jahre kam neuerlich Be­ wegung in die Etablierung praktischer Fächer im Unterricht. Vor allem der Mathematikprofessor Ignaz von Weinhart, der von 1742 bis 1780 an der Universität lehrte, förderte den Experimentalunterricht und richtete 1743 ein Experimentierkabinett im Jesuitenkolleg ein. Dieses siedelte er 1778 als Museum physicum an die Universität um. Im Zuge der mariatheresia­nischen Reformen wurden Mechanik- und Geometrievorlesungen in den Mathematikunterricht aufgenommen. Damit waren die Fächer ­etabliert, die einer künftigen technischen bzw. Baufakultät zugehören. 230 231

Hubert Prachensky und Ernst Heiss, Fakultät für Bauingenieur­wesen und Architektur der Universität Innsbruck, 1966 – 73, Blick von Südosten


1772 erhielt von Weinhart das Angebot der Krainischen Landes­ hauptmannschaft, Mathematikkurse für Maurer und Zimmerer abzuhalten. Die 1782 von Kaiser Josef II. erfolgte Herabstufung der Universität zu einem Lyzeum stoppte vorerst die weitere Entwicklung der angewandten Fächer. Die kurze Phase von der Wiedererrichtung der Universität (1792) bis zur neuerlichen Schließung (1810) wirkte sich positiv auf die Ent­ wicklung naturwissenschaftlich-technischer Fächer aus. Jakob Anton von Zallinger zum Thurn veröffentlichte 1793 zwei Lehrbücher über reine und angewandte Mathematik sowie 1805 über theoretische und experimentelle Physik. Bereits 1777 hatte er mit meteorologischen Beobachtungen begonnen, die er bis zu seinem Tod 1828 fortsetzte. Der Landecker Bauern­ sohn Josef Paul Stapf, der nach seinen Studien als angewandter Mathe­ matiker im böhmischen Bergwesen gearbeitet hatte, veröffentlichte 1790 eine Schrift mit dem Titel „Unterthänigste Vorstellung an das Land Tyrol, die Errichtung eines Lehrstuhles der praktischen Mathematik an der Uni­ versität zu Innsbruck betreffend“, in der er die Bedeutung eines solchen Lehrstuhls für die Landwirtschaft, den Wasserbau und die gewerblich-­ maschinelle Entwicklung sowie die Ausbildung eines technisch geschulten Nachwuchses hervorhob. 1792 erlangte Stapf eine Professur für Praktische Mathematik oder Ingenieurwissenschaften und Technologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck. Das Studium der „Kameralische[n] Fächer“ absolvierten neben Juristen und Hörern der

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Philosophie auch jüngere Beamte verschiedener Dienststellen, die vor­ wiegend aus dem Tiroler und Vorarlberger Raum stammten. Die Zahl der Hörer stieg von 14 (1793 / 94) auf 77 (1801 / 02). Die Pläne der bayerischen Zeit (1805 – 1810), die Universität Innsbruck nach dem Muster der Universität Landshut auszubauen und eine „Ka­ meralische Fakultät“ einzurichten, kamen nicht zur Umsetzung. Nach dem Tod von Stapf (1809) blieben die Versuche, seine Lehrkanzel wieder zu ­errichten, zunächst erfolglos. Mit ein Grund dafür war, dass durch die Ein­ führung einer vierten Klasse an den Kreishauptschulen, der Errichtung von polytechnischen Instituten und der Aufnahme von mathematischphysikalischen Gegenständen in die Lehrpläne an den Lyzeen der weitere Bedarf solcher Fächer an der Universität durch die Unterrichtsbehörde nicht abzuschätzen war. Allerdings wurde von Seiten der Landesbau­ direktion sowie von Praktikern weiterhin Bedarf an einer solchen Ausbil­ dung angemeldet. Die Bemühungen um den Ausbau der technischen Fächer an der Universität Innsbruck wurden ab 1838 vom Wunsch nach der Errichtung einer technischen Schule überlagert. Dieser Vorstoß wurde vor allem von Abgeordneten aus dem Kreis Vorarlberg vorgetragen. Ziel war eine Realschule mit technischen Fächern, um dem Aufschwung der Baumwollverarbeitung in Vorarlberg geeignete Fachkräfte zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Feldkirch hatte sich bereit erklärt, den Schulraum ­kostenlos zur Verfügung zu stellen. Trotz zahlreich befasster Stellen und vielfältiger Gutachten wurde das Vorhaben in dieser Form nicht realisiert, ebenso wenig das einer Technischen Lehranstalt. Einzig eine dreijährige Unterrealschule in Innsbruck wurde 1853 von Staatsseite genehmigt und die Erweiterung zur Oberrealschule auf einen späteren Zeitpunkt ver­ schoben (diese erfolgte 1855). In den folgenden Jahrzehnten der zweiten Hälfte des 19. Jahr­hun­ derts blieb der Westen der Habsburgermonarchie mit technisch ausge­ richteten Einrichtungen unterversorgt. Technisch begabte und interessierte jungen Menschen in Vorarlberg, Tirol und Salzburg waren gezwungen, zur Absolvierung solcher Studien nach Wien, Graz, München und Zürich auszuweichen. Die stufenweise entwickelte Staatsgewerbeschule, die sich ab 1877 im Stadtteil Allerheiligen in Innsbruck aus der „Gewerblichen Zeichen- und Modellierschule“ entwickelt hatte, und ab 1882 in der Anichstraße an­ge­ siedelt wurde, erhielt 1907 den Titel „Fachschule für das Bau-, Kunst- und mechanische Gewerbe“. Die Entwicklung dieser Schule mag auch für lange Zeit weitere Ausbaupläne an der Universität hintangehalten haben. Durch den modernen Eisenbahn- und Straßenbau wurden aber nach 1900 die Bestrebungen zur Errichtung einer Technischen Hochschule in Inns­bruck wiederaufgenommen. Die Initiatoren dieser Entwicklung kamen nicht aus der Universität selbst, sondern aus den Interessenvertretungen der Berufsingenieure im Land, dem 1882 gegründeten „Technischen


Klub“ sowie dem 1907 errichteten „Verband der Ingenieure in Tirol und Vorarlberg“. 1904 hatte sich der „Technische Klub“ in einer Resolution für die Errichtung einer Technischen Hochschule in Innsbruck eingesetzt. Im „Verband der Ingenieure“ war Karl Innerebner, Chefingenieur der Firma J. Riehl, die treibende Kraft für eine Technische Hochschule. 1909 forderte er eine solche in einem Vortrag im „Deutschen Volksverein“ und ab 1910 koordinierte er die Bestrebungen des Verbandes zur Errich­ tung und sprach diesbezüglich bei Stadt und Land sowie der Industriel­ lenvereinigung vor. Der Tiroler Reichsratsabgeordnete und spätere Bundes­ kanzler Univ.-Prof. Dr. Michael Mayr brachte die Angelegenheit 1911 ins Parlament – gerade rechtzeitig für Tirol, denn auch das Land und die Stadt Salzburg bemühten sich um eine Technische Hochschule, ebenso wie die Stadt Linz. Er schlug, falls sich eine eigene Hochschule nicht sofort ­realisieren ließe, die Errichtung technischer Abteilungen an der Philo­so­ phischen Fakultät der Universität Innsbruck vor. Das Konzept war gut ­vorbereitet und wurde mit dem steigenden Bedarf an Absolventen tech­

Hubert Prachensky und Ernst Heiss, Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck, 1966 – 73, Blick von Osten auf Campus mit Architekturgebäude und Bibliothek


nischer Fächer und Ingenieuren begründet. Zudem seien die vorhan­de­nen Technischen Hochschulen im Reich ausgelastet bzw. überfüllt. Im ­selben Jahr (1911) erhielt der Akademische Senat der Universität Innsbruck eine Eingabe des Verbandes, die vom Tiroler Landesausschuss, von der Landeshauptstadt Innsbruck, von Vertretern verschiedener Städte Tirols und Vorarlbergs sowie von wirtschaftlichen Interessenverbänden unterstützt worden war. In dieser Eingabe wurde der Akademische Senat ­gebeten, die Angliederung einer technischen Fachabteilung an der Uni­ versität zu prüfen und zu fördern. Der Akademische Senat erklärte sich grund­sätzlich positiv zu diesem Vorhaben eingestellt, behielt sich aber eine Stellungnahme zur Frage der Organisation vor. Von Seiten der In­dustrie wurde der Druck auf die Errichtung einer Technischen Hochschule erhöht und auch eine Berücksichtigung des Maschinenbaus, der Elek­tro- und Eisen­bahntechnik sowie der Technologie der Faserstoffe ­gefordert.

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Zur Frage der Errichtung einer Technischen Hochschule in ­Innsbruck, Denkschrift, 1912


In der Denkschrift „Zur Frage der Errichtung einer Technischen Hochschule in Innsbruck“ hatte der Innsbrucker Rechtshistoriker und Uni­ versitäts­professor Dr. Alfred Ritter von Wretschko 1912 die früheren Be­­ strebungen zur Errichtung einer naturwissenschaftlich-technischen ­Aus­bildung im Land zusammengefasst. Nach einer Aussprache mit Ver­ tretern der Universität erneuerten der Verband und der Klub ihre Eingabe an den Akademischen Senat, schwächten ihre Forderung aber aus finan­ ziellen Gründen auf die Angliederung einer Bauingenieursschule an die Universität ab, deren Ausbau einem späteren Zeitpunkt vorbehalten bleiben sollte. Zugleich wurde diese Eingabe auch beim gerade tagenden Tiroler Landtag eingereicht. Der Akademische Senat, der sich mit der Eingabe befasste, geriet durch Stellungnahmen aus dem Kollegium in eine Zwickmühle. Der Historiker Wilhelm Erben sprach sich in der Philo­ sophischen Fakultät aus finanziellen Gründen vehement sowohl gegen eine Technische Hochschule in Tirol als auch gegen die Eingliederung ­tech­nischer Fächer und Kurse in den Lehrbetrieb aus. Auch aus dem Osten des Habsburgerreiches bekam das Projekt Gegenwind. Wiederum waren es finanzielle Argumente, da die bestehenden Technischen Hochschulen ­befürchteten, dass ein Ausbau im Westen zu ihren Lasten geschehen würde. Zudem wurde befürchtet, dass eine Technische Hochschule im Westen vermehrt ausländische Studierende anziehen würde, die nach ihrer Ausbildung den heimischen Ingenieuren Konkurrenz machen würden. Allgemein wurde auch eine „Übersättigung“ des Ingenieurbedarfs befürchtet. Auch die Konkurrenz zwischen Innsbruck und Salzburg um einen möglichen Standort wirkte sich nicht günstig auf das Vorhaben aus. Das Ministerium für Kultus und Unterricht nahm diese Unstimmigkeiten zum Anlass, das Projekt nicht zu forcieren, obwohl mit der Österreichi­ schen Immobilien-Bank Wien ein Finanzier dort vorstellig geworden war. Dennoch ließ der Gemeinderat von Innsbruck in dieser Sache nicht locker und beschloss am 23. Mai 1913 einen jährlichen Aufwand für eine Technische Versuchsanstalt zur Verfügung zu stellen, wenn im Gegenzug das Ministerium die finanziellen Mittel für zwei technische Studienjahre im Unterrichtsbudget bereitstellte. Letztendlich ließ sich das Finanzmini­s­terium nicht umstimmen und das Ansinnen wurde zu den Akten gelegt. Der Erste Weltkrieg und der Zerfall des Habsburgerreichs verhinderten das Vorhaben für längere Zeit, auch wenn von Tiroler Seite darauf verwiesen wurde, dass eine Bauingenieurabteilung im Ge­ bäude in der Alten Uni­versität in der Universitätsstraße aufgenommen werden könnte. Das Unter­richtsministerium verwies dieses Ansinnen auf die Zeit nach den Friedensverhandlungen. Die weitere Entwicklung der Ersten Republik ließ aber keine neuerlichen Schritte zur Realisierung einer Baufakultät oder gar Technischen Hochschule zu. Nach 1945 war es wiederum die Interessenvertretung, die die Pläne zur Errichtung einer Technik-Fakultät aufs Tapet brachte. In einer


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Denk­schrift an Landeshauptmann Gruber wurde der hohe Stellenwert einer Technikausbildung für das Land und die Menschen betont. Der nach­­ gereichte Lehrplan war an die der bestehenden Technischen Fakultäten in Wien und Graz angelehnt und umfasste neben Fächern des Bau­ingenieur­ wesens solche der Architektur und des Maschinenbaus. Die Eingabe war zunächst von Erfolg gekrönt und schon im Wintersemester 1945 / 46 konnte mit Vorlesungen aus Mathematik, Physik und Chemie an der seit 1940 aus der Philosophischen Fakultät abgetrennten Naturwissenschaftlichen Fakultät begonnen werden. Für Lehrveranstaltungen der Allgemeinen Mechanik sowie der Grundlagen der Elektrotechnik konnten externe Lehr­ kräfte gewonnen werden. Die Architekturfächer wurden von freischaf­ fenden Architekten (Raimund Schüller, Otto Mayr) unterrichtet. Als Übungs­räume konnten die Lehrwerkstätten der Höheren Staatsgewerbe­ schule, der Österreichischen Bundesbahnen sowie von Industriebetrieben genutzt werden. Trotz intensiver Bemühungen zahlreicher Stellen gelang es nicht, das Ministerium von einer Ausweitung der Lehrtätigkeit auf höhere Semester zu überzeugen. Pläne, die Bauingenieurfakultät der Grazer ­Tech­nischen Hochschule nach Innsbruck zu verlegen, wurden nicht um­gesetzt. Zudem ergaben sich Schwierigkeiten für die Studierenden, in Inns­bruck absolvierte Lehrveranstaltungen von der Technischen Hochschule Wien anerkannt zu bekommen. Somit endete nach nur zwei Jahren der ­zunächst erfolgreiche Versuch, in Innsbruck wenigstens die Grund­lagenfächer einer Technischen Hochschule zu etablieren. Da sich die Studien­verhältnisse an den beiden bestehenden Technischen Hoch­ schulen in Wien und Graz zunehmend verbesserten, ging ein Argument der Tiroler Proponenten verloren, eine eigene Technische Hochschule zu errichten. Es sollte wieder Jahrzehnte dauern, bis es zu einem neuen Vorstoß in ­dieser Richtung kam. exkurs: bildungspolitische maßnahmen ab den 1950er-jahren In den 1950er-Jahren hatte Österreich in vielen Bereichen das Vor­ kriegsniveau wiedererlangt. Durch den Staatsvertrag von 1955 zudem auch seine volle staatliche Souveränität. Diese Entwicklung verlief, ab­gesehen von der Entnazifizierung der Hochschulen und Universitäten 1945 / 46, im Bereich der Wissenschaft und Forschung ohne strukturelle Veränderungen ab. Der Wiederaufbau beschränkte sich auf die Wiederherstellung zer­stör­ ter Bauten und Einrichtungen. Reformvorstöße im Bereich des tertiären Bildungswesens, etwa die Ergebnisse einer großen Enquete des Insti­tuts für Wissenschaft und Kunst 1948, blieben folgenlos. Erst 1955 wurden in Österreich mit dem „Hochschul-Organisationsgesetz“ (HOG) erstmals einheitliche rechtliche Grundlagen geschaffen. Das HOG löste Gesetze und Verordnungen ab, die zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert stammten. Fachschulen und Universitäten wurden einander angeglichen. In der Folge wurden 1956 das Hochschulstudiengesetz und 1959 die Fakultäten


reformiert und damit begonnen, Partikularinteressen abzuschaffen. Ab der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre begannen die Studierendenzahlen zu ­steigen. In der politischen Diskussion begann sich die Formel „Bildung führt zu Wirtschaftswachstum“ durchzusetzen. Ihr Ziel war es, allen „Bil­ dungs­fähigen“ und „Bildungswilligen“ einen Studienplatz anzubieten, wozu die Universitäten und Hochschulen ausgebaut werden mussten. Unterrichtsminister Theodor Piffl-Perčević ließ 1964 kurz nach seinem Amts­­ antritt den AkademikerInnen­be­darf bis 1980 in einer Studie erheben, die eine beträchtliche Bedarfssteigerung an Aka­de­mi­kerInnen prognostizierte. Zudem schuf Piffl-Perčević mit dem „Raacher Rat für Hochschulfragen“ ein technokratisch geprägtes Beratungs- und Diskussionsgremium, das sich von früheren Honoratioren­gremien abhob. In diese Zeit fiel auch die Gründung zweier neuer Universitäten (Hoch­schule für Sozial- und Wirt­ schafts­wissenschaften in Linz, 1962 – 66; Hoch­schule für Bildungs­wissen­ schaften in Klagenfurt, 1970). Bereits 1962 war die 1810 geschlossene Universität Salzburg wiedererrichtet worden. Getrieben waren diese Grün­ dungen aber auch von der starken Zunahme der Studierendenzahlen, zumal 1972 / 73 auch die Studiengebühren ab­geschafft wurden und damit der freie Hochschul­zugang möglich wurde.

„tirol soll eine technische hochschule bekommen“ versuch einer chronologie 1961 bis 1970

1961 berichtete die Tiroler Tageszeitung unter dem Titel „Tirol soll eine Technische Hochschule bekommen“, dass Architekt Hermann Erich Senkowsky bereits im März 1958 das Projekt für die Errichtung einer ­dritten Technischen Hochschule in Österreich mit dem Standort Innsbruck ausgearbeitet habe, das nun wieder „höchste Aktualität“ erlangte. Dieses Projekt war bislang in der Literatur1 nicht erwähnt und es gibt dazu mit Ausnahme des Zeitungsartikels und eines Schreibens von Sen­kowsky keinerlei Unterlagen, da er in Tirol nur wenige Jahre gewirkt hat. Zwei Jahre später, zu Beginn des Jahres 1963, nutzte Landes­haupt­ mann Hans Tschiggfrey die Festsitzung im Tiroler Landtag anlässlich der 600-Jahr-Feier „Tirol bei Österreich“, um die Forderung nach einer Tech­ nischen Hochschule für die westlichen Bundesländer öffentlich kundzutun. Dem geht die Initiative des Amtschefs der Tiroler Landesbau­di­rek­tion, Leopold Pack, voraus, der 1962 auf einer Dienstreise Landes­haupt­mann Tschiggfrey mit dem Thema konfrontierte. Der Landeshaupt­mann be­­ auftragte ihn daraufhin, eine schriftliche Stellungnahme zu ­verfassen. In ­diesem Schreiben vom 18. Dezember 1962 wies Pack zum einen auf die langjährigen Bemühungen zur Errichtung einer technischen Ausbildungs­ stätte in Tirol hin. Andererseits betonte er die Notwendigkeit einer solchen Institution, um dem Kapazitätsengpass an den bestehenden Hochschulen


in Wien und Graz zu begegnen und der Position Tirols als „das welt­be­ kannte Sport- und Fremdenverkehrsland, Traditionsland im Gebirgs­­ straßen­bau, klassisches Wasserkraftland“ gerecht zu werden. Die Argu­ mentation beinhaltet weiter, dass die Beseitigung des Ingenieur­­mangels in Tirol und seinen Nachbarländern der Land- und Forstwirtschaft, der Wild­bach- und Lawinenverbauung, dem Verkehr, der gewerblichen ­Wirtschaft, der Industrie etc. einen erheblichen Aufschwung bereiten würde. Pack schlug fünf Schritte zur weiteren Vorgehensweise vor: die Gründung einer Technischen Hochschule in Innsbruck mit drei Fakultäten (Bauingenieurwesen, Architektur und Vermessungswesen) für ca. 1.300 HörerInnen; Festlegung auf das Baugelände um die Konradkaserne am Südring (Dr.-Glatz-, Pacher- und Köldererstraße); Beauftragung der Landes­ baudirektion, um gemeinsam mit der Ingenieurkammer für Tirol und Vorarlberg von einem Architekturbüro oder einer Arbeitsgemeinschaft einen Vorentwurf ausarbeiten zu lassen; Einberufung einer Enquete zwecks grundsätzlicher Beschlussfassung für eine Technische Hochschule in Innsbruck; Beauftragung der Tiroler Landesregierung durch den Tiroler Landtag, um alle notwendigen Schritte zur Gründung der Tech­ nischen Hochschule in Innsbruck in die Wege zu leiten. Nach Kontaktaufnahme mit dem Akademischen Senat der Inns­brucker Universität stellte im April 1963 Rektor Franz Hampl in einem Memo­ randum fest, dass die Angelegenheit von größter Bedeutung sei und er 238 239

Rede von Landeshauptmann Dr. Hans Tschiggfrey bei der Festsitzung des Tiroler Landtags am 26. Januar 1963


die Eingliederung technischer Studien in die bestehende Innsbrucker ­Uni­versität aus zwei Gründen für effektiver halte als die Schaffung einer ­se­­paraten Technischen Hochschule: zum einen wegen der niedrigeren Kosten, zum anderen könne man Widerstände der bestehenden Hoch­ schulen damit umgehen. Zu diesem Zeitpunkt taucht also erstmals die Idee der Tech­nischen Fakultät als fünfte Fakultät einer österreichischen Uni­­ versität auf, die eine Novellierung des Hochschul-Organisationsgesetzes von 1955 nötig machte. Im Juni 1963 berief Landeshauptmann Tschiggfrey die Enquete über die Gründung einer Technischen Fakultät ein, an der über hundert Per­ sonen teilnahmen: Vertreter der Bundesländer Tirol, Vorarlberg und Salz­ burg, der Wirtschaft, der Verwaltung sowie der Wissenschaft. In seiner Begrüßungsrede bezeichnete Tschiggfrey die Enquete als geistige Grund­ steinlegung, die darauf abziele, auf Länderebene mit den teilnehmenden Vertretern einen geeigneten Weg zu finden, die akademische Techni­ kerausbildung in den westlichen Bundesländern zu verwirklichen. Rektor Hampl, der Vorsitzende des Landesvereins des Österreichischen Inge­nieur- und Architektenvereins Gustav Markt, Landesrat Eduard Wallnöfer, Arbeiterkammerpräsident Josef Gänsinger, der Innsbrucker Bürgermeister Alois Lugger, der Leiter der Höheren Technischen Lehranstalt, Hermann Fritz, Karl Innerebner und viele andere beteiligten sich an der Diskussion und verfassten gemeinsam eine Resolution, die die Tiroler Nachrichten am 26. Juni 1963 mit „Einhelliges ‚Ja‘ für die technische Fakultät an der Inns­brucker Universität“ betitelten. Vier Tage später starb völlig unerwartet Landeshauptmann Hans Tschiggfrey. schlussakt unter landeshauptmann eduard wallnöfer Sein Nachfolger Eduard Wallnöfer nahm ein Jahr später den finalen Anlauf zur Realisierung der Technischen Fakultät an der Universität Innsbruck, indem er die Vorarlberger und Salzburger Landesregierung, die Universität, die Stadt Innsbruck, die Kammern der Architekten und In­ genieure von Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich wie auch die Kammern der gewerblichen Wirtschaft sowie jene der Arbeiter und Angestellten zur Bildung von Arbeitsausschüssen einlud: „Eine moderne, weltweit geöffnete ingenieurwissenschaftliche Fakultät mit den drei Abteilungen Bauingenieurwesen, Architektur und Vermessungswesen soll künftig im klassischen Paßland Tirol, dem Land der Wasserkräfte und der Heimat Peter Anichs, mit seinen hervorragenden technischen und künstlerischen Begabungen eng verbunden mit den Naturwissenschaften, an der Lösung europäischer Probleme der Bautechnik und Baukunst ­mitwirken und die universitas litterarum der Alpenuniversität vervoll­ ständigen.“


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Nach Studienreisen der Landesbaudirektion und VertreterInnen der Universität zu Technischen Hochschulen in und außerhalb Österreichs (Wien, Graz, Zürich, Karlsruhe, Stuttgart, München u. a.) stand fest, dass die Möglichkeit bestehen müsse, die Baufakultät in Zukunft weiter ausbauen zu können, weshalb letztendlich das 60 ha große Gebiet zwischen den Allerheiligenhöfen und Kranebitten als Standort festgelegt wurde. Zuvor war nach dem ursprünglich ausgewählten Areal um die Konrad­ kaserne am Südring in Pradl auch das Gelände des städtischen Bauhofs am Inn in Mariahilf in Diskussion. Die bei diesen Studienreisen zu den einschlägigen österreichischen Hochschulen geführten Gespräche dienten zum einen dazu, den Lehrplan sowie das Raumprogramm für die Technische Fakultät zu erarbeiten, und zum anderen, in Vorbereitung auf die Linzer Rektorenkonferenz das Thema auf den Tisch zu legen und allfällige Widerstände zu entkräften. Erst wenn auf universitärer Ebene Einigkeit zum geplanten Vorhaben ­bestand, sollte ein Antrag ans zuständige Bundesministerium für Unter­ richt gestellt werden. Zustimmung gab es von den Professoren der Techni­ schen Hochschule in Wien und von der Montanistischen Hochschule in Leoben. Die Hochschule für Bodenkultur erwirkte, dass die Fächer „Wild­ bach- und Lawinenverbauung“ und „Agrarische Meliorationen“ in ihren Zuständigkeitsbereich fielen und somit aus dem Lehrplan für Inns­bruck herausgenommen wurden. An der Technischen Hochschule in Graz waren die Bedenken gegenüber der Technischen Fakultät in Inns­bruck am ­größten: einerseits wegen eines befürchteten Überangebots an Geo­dä­tIn­ nen und auch ArchitektInnen, andererseits aufgrund einer prin­­zipiellen Ablehnung einer Baufakultät an einer Universität. Der ins Treffen geführte hohe Bedarf an TechnikerInnen, das reduzierte Lehr­an­gebot und der große materielle Einsatz, den das Land Tirol und die Stadt Inns­bruck mit der Übernahme der Baukosten in Höhe von jeweils einem Drittel in Aussicht stellten (der Rest sollte von der Wirtschaft finanziert werden), ­ließen die Widerstände in Graz zumindest kleiner werden. Einen Tag nach der Sitzung des Planungsausschusses der Rektoren­konferenz in Wien Ende März 1965, die die steirische Abwehrhaltung ­weiter aufweichte, erfolgte eine Besprechung zum Thema des Lehrplans, an der Vertreter der Technischen Hochschule in Wien, der Landes­ bau­direktion Innsbruck, der Innsbrucker Altrektor Hans Kinzl sowie als ­Vor­sitzender der Rektor der Technischen Hochschule in Wien, Walter Wunderlich, teilnahmen. Ergebnis dieser Sitzung war die Festlegung auf zwanzig Lehrkanzeln für die drei Studienrichtungen Bauingenieur-, Vermessungswesen und Architektur. Einen Monat später, am 30. April 1965, wurde der Bundesminister für Unterricht, Theodor Piffl-Perčević, über die Absicht der Gründung einer Baufakultät in Innsbruck informiert und seine Unterstützung dafür eingeholt.


innsbrucker rektorenkonferenz 1965 In Innsbruck bereitete man sich auf die eben dort Anfang Juli 1965 stattfindende Rektorenkonferenz vor, um auf dieser die Zustimmung zur Errichtung der Baufakultät zu erhalten. So erklärten der Landeshauptmann von Tirol und der Bürgermeister der Stadt Innsbruck gemeinsam, dass sie die kalkulierten Gesamtkosten von 300 Millionen Schilling für die Bau­ fakultät zusammen mit der Wirtschaft aufbringen würden. Dabei nahmen sie sich das auf der Linzer Rektorenkonferenz vorgestellte Modell zur Hochschulfinanzierung aus dem Jahr 1962 („Linzer Hochschulfonds“) zum Vorbild: ein Fonds, der zu gleichen Teilen vom Land Oberösterreich und der Stadt Linz mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet war. Die Gründung der Tiroler Variante in Form des „Innsbrucker Uni­ versitätsfonds“ erfolgte 1966. Am 5. Juli 1965 nahm die Rektorenkonferenz einstimmig den Antrag der Universität Innsbruck auf Errichtung einer Fakultät für Bauwesen an. Die Tiroler Tageszeitung stellte den Bericht zu dieser Entscheidung unter den euphorischen Titel „Nach 200 Jahren erreicht: Technische Fakultät“. Laut der im Archiv für Baukunst 2011 / 12 gezeigten Ausstellung „Campus Technik“ war bei dieser Rektorenkonferenz auch die Beauf­ tragung des Ehepaars Karl und Charlotte Pfeiler mit der Erstellung eines Modells des Bauplatzes samt möglicher Bebauung Thema; diese Arbeit der Pfeilers war die Grundlage für den 1966 ausgelobten Architekten­wett­ bewerb.

Karl und Charlotte Pfeiler, Städtebauliches Modell, 1965


beschlussfassungen im tiroler landtag und im innsbrucker gemeinderat Zwei Wochen nach der Innsbrucker Rektorenkonferenz am 20. Juli 1965 wurde in der Sitzung der Tiroler Landesregierung die Übernahme der Baukosten beschlossen. Am 28. Juli 1965 behandelte der Tiroler Landtag folgenden Antrag: „1. Zur Deckung der Baukosten einer an der LeopoldFranzens-Universität in Innsbruck zu errichtenden Fakultät für Bauwesen stellt das Land Tirol einen Betrag von 100 Millionen Schilling unter der Voraussetzung zur Verfügung, dass die Landeshauptstadt Innsbruck einen gleich hohen Betrag hiezu leistet. 2. Das Land Tirol leistet gemeinsam mit der Landeshauptstadt Innsbruck dafür Gewähr, dass weitere 100 Millio­ nen Schilling, insgesamt daher 300 Millionen Schilling, zur Deckung der Baukosten einer Fakultät für Bauwesen in Innsbruck von den Körper­ schaften, Betrieben, Unternehmungen und Einzelpersonen im Land Tirol und seinen Nachbarländern aufgebracht werden.“ Diese Regierungs­ vorlage wurde vom Tiroler Landtag einstimmig angenommen. Einen Tag später, am 29. Juli 1965, stimmte der Innsbrucker Gemein­ de­rat ebenfalls einstimmig dem beinahe wortgleichen Antrag zur Finan­ zierung der Fakultät für Bauwesen in Innsbruck zu und beschloss zudem die Änderung des Flächenwidmungsplans. Insgesamt 20 ha Grund wurden für Hochschulzwecke in Kranebitten gewidmet, davon entfielen auf die Fakultät für Bauwesen 12 ha. Die restlichen Flächen blieben für die spätere Erweiterung des Technikareals reserviert. 242 243

das proponentenkomitee Noch ins Jahr 1965 fiel der Beschluss der Landesregierung zur Einsetzung eines Proponentenkomitees, dessen konstituierende Sitzung am 17. Dezember stattfand. Diesem Komitee gehörten als Vertreter des Landes Tirol Landeshauptmann Wallnöfer, die beiden Landeshaupt­ mannstellvertreter Fritz Prior und Karl Kunst, Landesamtsdirektor Rudolf Kathrein sowie Landesbaudirektor Leopold Pack an. Bürgermeister Lugger, die Stadträte Engelbert Hackl, Anton Fritz sowie Hermann Knoll und der Gemeinderat Herbert Salcher waren die Repräsentanten der Stadt Innsbruck. Für die Universität Innsbruck nahmen Rektor Franz Lakner, Prorektor Ludwig Hörbst, Altrektor Hans Kinzl und die Professoren Alfred Schinzel und Hans R. Klecatsky teil. In der konstituierenden Sitzung wurde Wallnöfer zum Vorsitzenden und Lugger zu seinem Stellvertreter gewählt und ein Unterausschuss eingesetzt, der bis zur nächsten Sitzung des Proponentenkomitees die vom Amt der Landesregierung ausge­ arbeiteten Unterlagen zu den Fragen notwendiger Gesetzesänderungen (Hochschuluniversitätsgesetz), Raumprogramm, Finanzierung, Grund­ stücksankäufe sowie Architektenwettbewerb zu prüfen. An der dritten Sitzung des Proponentenkomitees am 9. Mai 1965 nahmen der Bundesminister für Unterricht Piffl-Perčević, die Sektionschefs der Bundesministerien für Finanzen Eduard Heilingsetzer und für Handel


und Wiederaufbau Josef Krzisch sowie andere Vertreter der Bundes­behör­ den teil. Gemeinsam wurde dort Einigung über die spätere Übergabe der Grund­stücke und Bauten an den Bund erzielt. Bundesminister Piffl-Perčević versprach, die Gesetzesentwürfe noch im Frühjahr dem National­rat vor­ zulegen, was am 15. Juli 1966 mit der Verabschiedung der Bundes­gesetze BGBl. 180 „Neuerliche Abänderung des Hochschul-Organisationsgesetzes“ und BGBl. 181 „Schaffung eines Fonds zur Förderung der Errich­ tung einer Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur an der Universität Innsbruck“ im Nationalrat eingelöst wurde. der wettbewerb Am 24. Mai 1966 lobte das Amt der Tiroler Landesregierung den österreichweiten Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen einer Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur an der Universität Innsbruck aus, mit folgenden Vorgaben: für 1.200 HörerInnen, zwei Institutsgebäude für 21 Lehrkanzeln (13 für das Bauingenieurwesen, sechs für die Archi­­ tektur und zwei für das Vermessungswesen), vier Zeichen- und Hörsäle, Werkstätten- und Labortrakt, Mensa, Zentralbibliothek, Verwaltungs­ gebäude, Heizzentrale und Betriebswohnungen. Als Abgabetermin war der 23. September 1966 festgelegt. Friedrich Achleitner kritisierte in einem Artikel in der Tageszeitung Die Presse vom 20. / 21. August 1966 unter dem Titel „Mit Sicherheit da­ neben“ den Wettbewerb: Zum einen bemängelte er die für ein derartiges Bauvorhaben relativ kurze Zeit zwischen Auslobung und Abgabe und zum anderen sah er in der Einstufigkeit des Wettbewerbs sowie der Zu­ sammen­setzung der Jury einen Fehler: „So wäre es sicher sinnvoller ge­ wesen, an Hand eines fundierten Konzeptes einen Wettbewerb über eine ‚wachsende Hochschule‘ durchzuführen, und zwar einen Ideenwett­ bewerb, der erst in zweiter Stufe zu einem konkreteren Projekt führen müßte. Voraus­setzung für dessen Erfolg ist aber eine Jury, die einer solchen Aufgabe gewachsen ist und die zumindest aus einigen international ­anerkannten Fachleuten besteht. Die Zusammensetzung der bestehenden Jury und die Art der Durchführung dieses Wettbewerbs garantiert einen Mißerfolg, ­wenigstens vom Standpunkt der Architektur aus ­be­trachtet.“ 39 Architekturbüros beteiligten sich mit 41 Entwürfen an dem Wett­ bewerb, der in der Jurysitzung am 27. Oktober 1966 entschieden wurde und die Architektengemeinschaft Hubert Prachensky und Ernst Heiss (Innsbruck) zum Sieger kürte. Die „internationale“ Jury (aufgrund der Teilnahme von Architekt Horst Eduard Linde aus Stuttgart) ­bestand aus 16 Vertretern der Bundesministerien für Handel und Wieder­aufbau sowie für Unterricht, des Landes Tirol, der Stadt Innsbruck, der Technischen Hochschulen von Wien, Graz und eben Stuttgart sowie der Ingenieur­ kammer; den Juryvorsitz hatte Landesbaudirektor Pack inne.


Der Juryentscheid lautete folgendermaßen: „Die Gruppierung der einzelnen Baukörper um ein zentrales Forum ergibt eine gelungene Gesamtkonzeption, die dem Wesen der Universität gemäßen Ausdruck ­verleiht. Die Abschirmung der Freiflächen für den ruhenden und fließenden Verkehr ist überzeugend gelungen. Die Einbeziehung der umge­ benden Grünflächen in den Gesamtbaukomplex verdient hervorgehoben zu werden. Die baukünstlerische Gesamthaltung ist von hoher Qualität und frei von Schematismus. Die Differenzierung der Baukörper und ­insbesondere der Gebäudehöhen ist äußerst ansprechend. Die Fassaden entsprechen der vorgeschlagenen Fertigteilkonstruktion. Die Eingangs­ bereiche beider Institutsgebäude sind großzügig und übersichtlich gelöst. Das gleiche gilt für die Mensa und für den Verwaltungsbau. Besonders hervorzuheben ist die günstige Lage des großen Hörsaales. Ein Vorteil dieses Projektes ist auch die Lage der Werkstättenbetriebe an der Ostseite, sodaß sich eine gute Ansicht der Gesamtlage von der Bundes­ straße her ergibt. Das Fehlen der visuellen Beziehung der Zeichenräume zu den Freiräumen wird als Nachteil empfunden. Das Raum- und Funk­ tions­programm ist erfüllt. Die Verkehrsknoten in den Institutsbauten sind sehr gut gelöst. Die Beziehung der einzelnen Raumgruppen zueinander ist vorteilhaft. Die Wirtschaftlichkeit in Bezug auf den umbauten Raum, die Konstruktion und hinsichtlich des Betriebes ist auch bei allfällig notwen­ diger Korrektur der gedrückten Geschoßhöhen der Zeichensäle gegeben.“ 244 245

Hubert Prachensky und Ernst Heiss, Wettbewerbsmodell, 1966


Bautafeln mit Information zu allen beteiligten Firmen

Der 2. Preis ging an die Arbeitsgemeinschaft Karl Pfeiler und Werner Maiacher (Innsbruck), der 3. Preis an Peter Swienty (Wien, Mit­ arbeit: Peter P. Pontiller). Angekauft wurden die Entwürfe von Charlotte Pfeiler (Innsbruck) sowie von der Arbeitsgemeinschaft Artur Perotti und Hans Greifeneder (Linz, Mitarbeit: Helmut Ortner, Karl Plötzl und Jakob Sabernig). Während die lokalen Medien das Ergebnis mit Euphorie und einer guten Portion Regionalstolz verkündeten, betitelte Friedrich Achleitner in der Presse vom 19. / 20. November 1966 seine Kritik am Wettbewerbs­er­geb­ nis und generell der Wettbewerbspraxis in Österreich mit „Des Trauer­spiels zweiter Akt“. Im Zentrum seines Kommentars stehen die Anonymität und damit einhergehende Intransparenz der Juryentscheidung, der Vorwurf, dass Tiroler Architekturbüros eine gewisse Bevorzugung ­erfahren hätten (lediglich die Arbeitsgemeinschaft Perotti und Greifeneder habe keine Tiroler Wurzeln, das Büro der Pfeilers, das mit dem Vorprojekt beauftragt war, sei mit einem Preis und einem Ankauf zwei Mal


ausgezeichnet worden) sowie die fehlende Erfüllung der Wettbewerbs­ kriterien (einzig der Entwurf von Swienty beinhalte die geforderte ­25-prozentige Erweiterungsmöglichkeit).2 der innsbrucker universitätsfonds und die sechs-prozent-anleihe des landes tirol Im Oktober 1966 erließ Landeshauptmann Wallnöfer durch Ver­ord­ nung das Statut für den Innsbrucker Universitätsfonds (LGBl 24 / 1966), das sich auf das Bundesgesetz 181 / 1966 vom Juli 1966 bezog, mit dem der „Fonds zur Förderung der Errichtung einer Fakultät für Bauingenieur­ wesen und Architektur an der Universität Innsbruck“ geschaffen wurde. Zentrale Aufgabe des Fonds war also die Aufbringung von Mitteln für die Errichtung der Baufakultät. Im Statut war zudem festgelegt, dass der Fonds, sobald er seiner Verpflichtung nachgekommen sei, die besagt, dass die Grundstücke und Gebäude bis längstens 30. September 1976 ins Eigentum des Bundes zu übertragen seien (vgl. BGBl 181 / 1966, § 4), ­berechtigt sei, mit freiwilligen Leistungen die Universität Innsbruck zu ­fördern bzw. zum Ausbau der Fakultät beizutragen. Die beiden Organe des Fonds, der Rechtspersönlichkeit besitzt, sind der Vorstand und das Kuratorium. Letzteres konstituierte sich am 10. Ok­ tober 1966 und setzte sich aus dem bis dahin tätigen Proponenten­komitee sowie den Landesräten Reinhold Unterweger, Karl Erlacher, Rupert Zechtl, den Landesbeamten Ignaz Bachmann und Anton Kittinger (alle Ersatz­

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Anleihe des Landes Tirol 1967, Prospekt


mitglieder für das Land Tirol), den Stadträten Karl Hackl, Theodor Seykora, Arthur Haidl, den GemeinderätInnen Romuald Niescher, Maria Kaiser, Rudolf Krebs (die fünf Letztgenannten als Ersatzmitglieder für die Stadt Innsbruck) sowie dem jeweiligen Rektor, zu diesem Zeitpunkt Erich Hayek, und den Ersatzmitgliedern Clemens-August Andreae, Ernst Kolb, Minister a. D., Werner Heissel, Hans Marberger, Alfons Wot­schitzky (für die Universität Innsbruck) zusammen. Den Vorstand ­bildeten Landesbau­direk­ tor Pack, Otto Schwamberger und Prorektor Lakner. Mit der Konsti­ tuierung des Kuratoriums des Innsbrucker Univer­sitätsfonds ­erfuhr das Proponentenkomitee quasi seine Institutiona­li­sierung. Die zweite Sitzung des Kuratoriums am 21. Dezember 1966 beschäftigte sich mit den bereits erzielten Einigungen bezüglich der zu tätigenden Grundstücksankäufe (Quadratmeterpreis zwischen 220 und 375 Schilling – entspricht 2019 ca. 84 bis 144 Euro –, kalkulierte Gesamtkosten von ca. 45 Millionen Schilling – 2019: 17,2 Millionen Euro), mit der Finan­­ zierung, die mit Hilfe eines Zwischenkredites im Zuge einer Landesanleihe sicher­zustellen sei, sowie mit der Beauftragung der Architekten­ge­mein­ schaft Hubert Prachensky und Ernst Heiss mit der Ausführung der Bauten. Die sechsprozentige Anleihe des Landes Tirol war die erste Anleihe, die nach 1945 aufgelegt wurde. Die Wahl dieser Art der Finanzierung lag erstens in der Größe des Bauvorhabens und zweitens in dem damit ver­ bundenen Finanzvolumen begründet – die damals veranschlagten 300 Mil­ lionen Schilling würden 2019 ca. 110,5 Millionen Euro entsprechen. Den Landeshaushalt wollte die Landesregierung nicht weiter strapazieren, denn der Bau der Chirurgischen Klinik, der Umbau des Landes­ theaters und die Behebung der enormen Hochwasserschäden (1966) waren bereits finanzielle Kraftakte, die das Budget belasteten. Zudem stellt Manfried Gantner in seiner Publikation aus dem Jahr 1969 „6 % Anleihe des Landes Tirol von 1967“ infrage, ob eine Kreditaufnahme in dieser Größenordnung nicht zu einer Lähmung der wachsenden Tiroler Wirt­ schaft geführt habe, weil damit die Banken in ihrer Liquidität und in der Folge die Möglichkeiten privater Investitionen eingeschränkt worden seien. Vom 12. bis 16. Juni 1967 wurde die Anleihe, die zunächst mit 75 Mil­ lionen Schilling (2019: 27,6 Millionen Euro) aufgelegt worden war, ­über­zeichnet und musste deshalb als einzige Anleihe in diesem Jahr auf­ gestockt werden – auf 80 Millionen Schilling (2019: 29,5 Millionen Euro): 32.000 Stück zu je 1.000 Schilling (2019: 368 Euro) und 4.800 Stück zu je 10.000 Schilling (2019: 3.685 Euro). Franz Huter schreibt zum Erfolg der Anleihe von der Baufakultät als „volkstümliches Anliegen“, heute würden wir von einer Art des Crowdfunding sprechen. Fiskalpolitisch unterstützt wurde das „volkstümliche Anliegen“ dadurch, dass Unternehmen die Anleihe steuerbegünstigt zeichnen und Lohnsteuerpflichtige 15 Pro­zent des Nennbetrags steuerlich geltend machen konnten.


Mit der Anleihe betraut waren folgende Banken (mit Nominalwerten): Creditanstalt-Bankverein (30 Millionen Schilling, 2019: 11 Millio­nen Euro), Österreichische Länderbank (12 Millionen Schilling, 2019: 4,4 Millionen Euro), Girozentrale und Bank der Österreichischen Sparkas­sen (22 Millio­ nen Schilling, 2019: 8,1 Millionen Euro), Bank für Tirol und Vorarlberg (8 Millionen Schilling, 2019: 3 Millionen Euro) und Tirolische Landeshypo­ thekenbank (3 Millionen Schilling, 2019: 1,1 Millionen Euro). Im Zusammenhang mit der Finanzierung argumentierte Wallnöfer gerne mit dem Rückblick auf die Gründung der Universität Innsbruck 1669, bei der es damals des „Haller Salzaufschlags“ bedurft hatte, um die not­ wen­digen Mittel aufzubringen. Aus dem Prüfungsbericht des Landeskontrollamts sowie des Kontroll­ amts der Stadt Innsbruck vom 27. Juni 1969 geht hervor, dass der Inns­ brucker Universitätsfonds über Vermittlung der Alpenfinanz GmbH, Wien, bei drei Versicherungsgesellschaften zusammen ein Darlehen in der Höhe von 35 Millionen Schilling aufgenommen hatte. Diesbezüglich bestanden Abmachungen zwischen dem Land Tirol und der TIWAG, wonach Letztere „an Stelle des Landes die Verzinsung und Tilgung dieses Darlehens übernimmt und so also selbst einen Beitrag zur Errichtung der Technischen Fakultät in Höhe von 35 Millionen Schilling bzw. durch Übernahme weiterer 20 Millionen Schilling im Jahre 1969 einen solchen von insgesamt 55 Millionen Schilling leistet“. 248 249

Baustellenführung u. a. mit Landeshauptmann Eduard Wallnöfer (li.) und Hubert Prachensky (2. v. li.)


Baustelle Labortrakt und Bauingenieur-Gebäude

Die Prüfung der Gebarung und Jahresrechnung 1977 des Innsbrucker Universitätsfonds durch das Landeskontrollamt sowie das Kontrollamt der Stadt Innsbruck gibt Aufschluss über die Gesamtkosten und Einnahmen: Die Baukosten für die Baufakultät, die 1971 dem Bund übertragen wurden, beliefen sich auf 222.159.133,13 Schilling (2019: 45 Millionen Euro) und wurde folgendermaßen finanziert: Land Tirol 90.522.333,08 Schilling (2019: 18,7 Mill. Euro) Stadt Innsbruck 90.522.333,08 Schilling (2019: 18,7 Mill. Euro) Land Tirol (aus der 50.000.000,00 Schilling (2019: 10,4 Mill. Euro) TIWAG-Dividende) Vorarlberger Illwerke 1.500.000,00 Schilling (2019: 0,3 Mill. Euro) Land Vorarlberg 5.500.000,00 Schilling (2019: 1,1 Mill. Euro) Zinsgutschriften 13.890.278,12 Schilling (2019: 2,9 Mill. Euro) Gesamte Einnahmen 251.934.944,28 Schilling (2019: 52,2 Mill. Euro) Das ergibt abzüglich sonstiger Schulden einen Überling von 28 Mil­ lionen Schilling (Stand 31.12.1977) (2019: 5,8 Millionen Euro).3 Die durchwegs hohe Liquidität des Fonds führte zu diversen Vorfinanzierungen – wie Grundstücksankäufen und Bauarbeiten für die Werkstätten, Labore und Wohnungen für Professoren. Diese Darlehen wurden von der öf­ fentlichen Hand stets verzinst zurückbezahlt, was den hohen Anteil der Zinsgutschriften (5 %) an den Gesamteinnahmen erklärt.4


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bau, aufbau des professorenkollegiums und studienbeginn im ws 1969 / 70 Nachdem in der dritten Sitzung des Kuratoriums des Innsbrucker Universitätsfonds die Bauarbeiten vergeben und die Bauführung von der Landesbaudirektion (Hermann Jung) übernommen wurden, erfolgte am 4. September 1967 der Baubeginn. Am 10. Mai 1968 wurde in Anwesenheit des Bundesministers für Unterricht Piffl-Perčević durch Landeshauptmann Wallnöfer der Grundstein gelegt und eine Urkunde mit folgendem Wort­ laut eingemauert: „Als Vorsitzender des Kuratoriums des Innsbrucker Universitätsfonds hat Ökonomierat Eduard Wallnöfer, Landeshauptmann von Tirol, in Anwesenheit von Herrn Bundesminister Dr. Theodor PifflPerčević heute diesen Grundstein der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur in feierlicher Form verlegt. Mit der Gründung dieser neuen Fakultät an der Leopold-Franzens-Universität wird ein seit mehr als hundert Jahren verfolgter Wunsch des Landes Tirol und der Landeshauptstadt Innsbruck der Verwirklichung zugeführt. Daran wird die Hoffnung geknüpft, einen Beitrag zur Ausbildung von jungen Menschen als zukünftige Techniker und Baukünstler zu leisten.“ Die Bekanntgabe der ersten sieben Professorenernennungen (Ver­ messungswesen, Mechanik I, Technologie und Chemie der Baustoffe, Bau­kunst, Zeichnen und Malen, Gebäudelehre und Entwürfe, Hochbau) fand im Zuge der vierten Kuratoriumssitzung (3. Juli 1968) statt, in der auch die Konstituierung des Professorenkollegiums gefordert wurde, um für den Bau über ein beratendes Gremium zu verfügen sowie die Finan­­ zierung im Bundesvoranschlag 1969 zu gewährleisten. Am 25. Februar 1969 erfolgte mit der Konstituierung des Professorenkollegiums, das Fritz Chmel­ka zum Dekan, Wilhelm Embacher zum Prodekan und Alfred Wanko zum Senator wählte, auch die Konstituierung der Fakultät. Die Lehrstühle wurden besetzt mit Fritz Chmelka für Mechanik, Wilhelm Embacher für Vermessungswesen, Alfred Wanko für Gebäude­ lehre und Entwerfen, Robert Weinlich für Hochbau, Otto Blümel für Technologie und Chemie der Baustoffe, Johannes Daum für Baukunst sowie Josef Stoitzner für Malen und Zeichnen. Fünf Lehrbeauftragte der Philosophischen Fakultät ergänzten den Lehrkörper im ersten Semester. Am 20. September 1968 fand die Firstfeier des Institutsgebäudes der Bauingenieure, am 14. November 1968 die der Professorenwohnungen statt. Am 3. November 1969 konnten pünktlich das Institutsgebäude für Bauingenieure übergeben und der Lehrbetrieb im WS 1969 / 70 mit 166 ­Stu­dierenden (neunzig Architektur, 68 Bauingenieurwesen und acht Ver­messungswesen) aufgenommen werden. Offiziell eröffnet wurde die Baufakultät am 1. Juni 1970 im Rahmen der Feiern anlässlich des 300-jäh­rigen Bestehens der Universität Innsbruck. Im darauf folgenden Jahr am 1. März wurden die Gebäude an den Bund übergeben.


Feierliche Eröffnung der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur am 1. Juni 1970, am Redepult Bundesministerin Hertha Firnberg

Feierliche Eröffnung der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur am 1. Juni 1970 mit Diözesanbischof Paulus Rusch (am Redepult), Metropolit Chrysostomus Tsiter (Wien), Super­ intendent Emil Sturm (Salzburg), Hochschulseelsorger Egon Kapellari (Graz) und Jugendpfarrer Dieter Kelp (Graz) (v. l. n. r.)


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Die in diesem Artikel verwendeten Informationen stammen zu einem großen Teil aus Franz Huters Beitrag „Der Weg zur Innsbrucker Baufakultät“ (1970), aus der 1979 von der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck herausgegebenen Publikation „10 Jahre Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck“ (Koordination und Gestaltung: Ernst Bliem) und Artikeln österreichischer Zeitungen (v. a. Tiroler Tageszeitung, Tiroler Nachrichten, Tirols Gewerbliche Wirtschaft, Salzburger Nachrichten) sowie den ­Be­richten des Landeskontrollamtes und des Kontrollamts der Stadt Innsbruck. Recherchen erfolgten im Innsbrucker Universitätsarchiv, Tiroler Landesarchiv, ­Stadt­archiv sowie im Zeitungsarchiv des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. 2 An dieser Stelle drängt sich ein kurzer Ausflug in die jüngere und jüngste Ver­ gangen­heit auf, um auf die vertiefte Auseinandersetzung mit den Bauten von Prachen­sky und Heiss von aktuellen Bauhistorikern zu verweisen. So erwähnt Christoph Hölz im Architekturführer Innsbruck (2017), dass sich das Sieger­projekt von Prachensky und Heiss an der Universität von Bochum von Hentrich, Petschnigg & Partner (1965) orientiert, und diese wiederum Anleihen am Ver­ waltungsgebäude der Präfektur in Takamatsu von Kenzo Tange genommen hat. Die Gruppierung der verschiedenen Gebäude durch einen gemeinsamen ­Grund­rissraster analysiert ausführlich Ekkehard Drach in seinem Artikel „Neuferts ­Okta­metersystem – eine neue ‚Regola‘ im 20. Jahrhundert?“, der 2016 in der Zeitschrift architectura erschienen ist. Klaus Tragbar setzte sich in der Festschrift zum 350-jährigen Bestehen der Uni­versität Innsbruck mit dem Titel „Die Topo­ graphie des Wissens“ (2019) in seinem Artikel „Der Campus Technik oder: Vom Verschwinden des Rasters“ mit allen am Areal errichteten Bauten bis in die Gegenwart auseinander. 3 Es sei an dieser Stelle noch einmal ein zeitlicher Sprung erlaubt, um zu erklären, weshalb im Jahre 1977 der Innsbrucker Universitätsfonds überhaupt noch bestand, da ja die Gebäude der Baufakultät 1971 dem Bund übergeben worden waren: Zur Gründung des Fonds musste ein Bundesgesetz verabschiedet werden, also bedurfte es zur Auflösung ebenfalls eines solchen legistischen Vorgehens. Dem kam der Bund erst 2007 mit der Aufhebung des Bundesgesetzes vom 15. Juli 1966, BGBl. Nr. 181, nach, nachdem in der Kuratoriumssitzung im Dezember 2003 einstimmig die Auflösung des Innsbrucker Universitätsfonds befürwortet und bei jener im Mai 2005 beschlossen worden war. 4 Exemplarisch für eine Vorfinanzierung eines Grundstücksankaufs sei auf den Kon­ trollamtsbericht des Landes und der Stadt Innsbruck vom 18. August 1977 an den Tiroler Landtag verwiesen, in dem geschildert wird, dass ein 16.389 m2 großes Areal in unmittelbarer Nähe der Technischen Fakultät vom Innsbrucker Universi­ tätsfonds mit Kaufvertrag vom 20. März 1974 von den beiden deutschen Staats­ bürgern Dr. Fritz Hirsch und Maria Harster zum Preis von 17 Millionen Schilling (zuzüglich einer Vermittlungsprovision von 591.600 Schilling) erworben wurde. Mit Kaufvertrag vom 22. März 1974 wurde dieses Grundstück zum gleichen Preis inklusive Provision an die Republik Österreich weiterveräußert. In drei Teilbeträgen von rund 6 Millionen Schilling in den Jahren 1974 bis 1976 bezahlte der Bund den Betrag und verpflichtete sich, 4 Prozent Zinsen per anno an den Innsbrucker Universitätsfonds zu überweisen. Parallel dazu beschloss die Tiroler Landes­­ regierung bereits am 12. März 1974 die Differenz zwischen den bei einem Bank­ kredit zu bezahlenden Zinsen und dem mit dem Bund vereinbarten Zinssatz in Höhe von vier Prozent zu ersetzen. Die Prüfer der Kontrollämter hielten fest, dass somit 1.442.331 Schilling an Zinsen durch den Bund und 1.245.706 Schilling an Zinsen durch das Land bezahlt wurden, und somit keine finanzielle Belastung des Innsbrucker Universitätsfonds durch die Vorfinanzierung dieses Grundstücks­ ankaufs erfolgt ist. Im Weiteren wird aus dem Protokoll der Kuratoriumssitzung vom 17. März 1975 berichtet, dass der Vorstand des Innsbrucker Universitätsfonds den Ankauf der Grundstücke als eine der „Voraussetzungen bezeichnet, die für die Ver­wirklichung des Gesamtbaukonzeptes der Universität Innsbruck notwendig ist“. Da wir uns fragten, wie es dazu gekommen war, dass der Innsbrucker Universitäts­ fonds eine bis heute landwirtschaftlich genutzte Wiese zum 1974 doch recht ­stolzen Preis von mehr als 1.030 Schilling pro Quadratmeter – ohne Provision und Zinsen – gekauft hatte, forschten wir nach. Eine klare Antwort brachten diese Er­ hebungen nicht, aber einige der Ergebnisse waren in der bisherigen zeitgeschicht­ lichen Aufarbeitung nicht bekannt, und weil diese als Basis für künftige dienlich


sein könnten, fassen wir im Folgenden etwas ausführlicher zusammen. Eine erste Recherche beim Grundbuch ergab, dass das Geschwisterpaar Hirsch und Harster seit 1959 nach dem Tod ihres Vaters, der 1928 den Ziegelstadelhof in Aller­heiligen erworben hatte, je zur Hälfte Eigentümer desselben war und ab 1966 Teile dieses vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Areals an z. B. die Wohnungs­eigentum und die Firma Fritz & Lutz veräußerte. Bemerkenswert ist, dass Fritz Hirsch der Schwager und Maria Harster die Ehefrau von Wilhelm Harster waren, der ab März 1938 die Gestapo in Innsbruck aufbaute und bis November 1939 leitete. Wilhelm Harster wurde 1945 in Bozen verhaftet und 1949 von einem niederländischen Gericht zu einer zwölfjährigen Gefängnis­ strafe als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (BdS), als einer der Schreibtischtäter des Nationalsozialismus, aufgrund seiner Mitwirkung an der Deportation der niederländischen Juden – darunter auch Anne Frank und ihre Familie – verurteilt. Bis 1955 saß er knapp die Hälfte seiner Haftstrafe ab und wurde dann von den niederländischen Behörden nach Deutschland abgeschoben. In Bayern stellte ein Entnazifizierungsverfahren fest, dass Harster als Minder­be­ lasteter einzustufen war, und er begann im Oktober 1956 seine Karriere im Staats­ dienst des Bayerischen Innenministeriums, bis die deutschen Behörden ab 1959 gegen Harsters Dienstkollegen im BdS, Wilhelm Zoepf, ermittelten, womit auch seine Rolle während der Besetzung der Niederlande von der deutschen Justiz genauer betrachtet wurde. Wegen Krankheit mit nachgewiesener Dienstunfähigkeit wurde der bereits zum Oberregierungsrat beförderte Harster 1963 pensioniert. 1966 verhängten die Behörden die Untersuchungshaft über ihn und 1967 begann der Prozess gegen ihn und weitere Angeklagte wegen Beihilfe zum Mord. Der ­geständige Harster erhielt 15 Jahre Haftstrafe, wurde aber bereits 1969 wieder freigelassen (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Harster). Die Harsters hatten laut Auskunft des Innsbrucker Meldeamts und Recherche im Innsbrucker Adressbuch von 1941 bis zum Kriegsende im Mai 1945 in der Wilhelm-Greil-Straße eine Wohnung des späteren Präsidenten der Tiroler Handels­ kammer, Heinrich Menardi, gemietet. Maria Harster wurde im Herbst 1945 nach Deutsch­land abgeschoben. Die Grundstücksverkäufe in Innsbruck fingen zu jener Zeit an, als der ehemalige Leiter der Innsbrucker Gestapo in Deutschland in Untersuchungs­haft kam. Der erste uns vorliegende Kaufvertrag wurde von Fritz Hirsch und Maria Harster mit der Wohnungseigentum 1966 geschlossen und ­betraf das Areal in der Tschiggfrey-/Karl-Innerebner-Straße, wo die Wohnungs­ eigen­tum in Ab­stimmung mit dem Innsbrucker Universitätsfonds Professoren­ wohnungen im Zuge der Errichtung der Baufakultät baute. Der damalige Chef der Wohnungseigentum war Kurt Gattinger, ehemaliger SS-Offizier, ab 1948 Mitglied der ÖVP Tirol, ab 1949 Referent in der Landesparteileitung und dort unter anderem für die Amnestie ehemaliger Nationalsozialisten verantwortlich (vgl. https:// de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Gattinger). Der parteiintern nicht unumstrittene und dennoch sehr beliebte Gattinger gründete 1952 den Tiroler Verein der Freunde des Wohnungseigentum, aus dem 1954 die Wohnungseigentum hervorging. Dem Aufsichtsrat sowohl des Tiroler Vereins der Freunde der Wohnungseigentum als auch der Wohnungs­eigentum gehörten der Landeshauptmann, der Innsbrucker Bürgermeister, der Präsident der Industriellenvereinigung sowie der Präsident der Handelskammer – also der ehemalige Vermieter der Harsters – an. Dass Wilhelm Harster auch in den frühen 1960er-Jahren ein umtriebiger Netz­ werker war, wird 2013 in dem Spiegel-Artikel „Braune Agenten“ (vgl. www. spiegel.de/spiegel/print/d-91464833.html) geschildert, in dem von Verbindungen ­zwischen ehemaligen Angehörigen des Sicherheitsdienstes SD zu den Geheim­ diensten der Bundesrepublik Deutschland berichtet wird. Laut dem Spiegel-Artikel fanden bei Harster regelmäßig Treffen statt, und es wird von Mitarbeitern des Bundesnachrichtendienstes die Vermutung geäußert, „dass der Kreis um Harster nicht nur Nachrichten sammelte, sondern auch Sprengstoff nach Südtirol lieferte“. Um die Netzwerke der handelnden Personen exakter identifizieren zu können und dieses Puzzle zu vervollständigen, bedarf es weiterer Forschungs- und vor allem Archivarbeit. Womöglich findet sich auf diesem Weg auch eine Antwort auf die immer noch ungeklärte Frage, wie die Bombenanschläge der Südtirol-AktivistInnen finanziert wurden.


literatur und quellen

Stapf, Josef, Nachricht von dem öffentlichen Unterrichte und Übersicht der Lehr­ gegenstände der praktischen Mathematik an der Universität zu Innsbruck, Innsbruck 1778. Ritter von Wretschko, Josef, Zur Frage der Errichtung einer Technischen Hochschule in Innsbruck, Innsbruck 1912. Technische Hochschule für die westlichen Bundesländer in Innsbruck. Gründungs­ denkschrift mit Dokumentensammlung, Innsbruck 1963. Huter, Franz, Der Weg zur Baufakultät (Veröffentlichungen der Universität Innsbruck 62. Forschungen zur Innsbrucker Universitätsgeschichte IX), Innsbruck 1970. Gantner, Manfried, 6 % Anleihe des Landes Tirol 1967 (Veröffentlichungen der Universität Innsbruck 22. Finanzwissenschaftliche Studien V), Innsbruck 1969. Smekal, Christian, Die Flucht aus dem Budget, Wien 1977. Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck (Hg.), 10 Jahre Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck, Innsbruck 1979. Drach, Ekkehard, Neuferts Oktametersystem – eine neue „Regola“ im 20. Jahr­hun­ dert?, in: architectura, Zeitschrift für Geschichte der Baukunst, 2 / 2016. Hölz, Christoph, Klaus Tragbar, Veronika Weiss (Hg.), Architekturführer Innsbruck (Schriftenreihe des Archivs für Baukunst, Universität Innsbruck), Innsbruck – Wien 2017. Tragbar, Klaus, Der Campus Technik oder: Vom Verschwinden des Rasters, in: Klaus Tragbar (Hg.), Die Topographie des Wissens, Innsbruck 2019. Prüfungsberichte des Landeskontrollamts und des Kontrollamts der Stadt Innsbruck vom 27. Juni 1969, Betreff: Innsbrucker Universitätsfonds – Prüfung der Ge­barung und Jahresrechnung 1968; vom 15. Juni 1973, Betreff: Innsbrucker Uni­versitätsfonds – Prüfung der Gebarung und Jahresrechnung 1972; vom 12. Juni 1974, Betreff: Innsbrucker Universitätsfonds – Prüfung der Gebarung und Jahres­rechnung 1973; vom 13. September 1976, Betreff: Innsbrucker Universitätsfonds – Prüfung der Gebarung und Jahresrechnung der Jahre 1974 und 1975; vom 18. August 1977, Betreff: Innsbrucker Universitätsfonds – Prüfung der Gebarung und Jahresrechnung des Jahres 1976; vom 10. November 1978, Betreff: Innsbrucker Universitätsfonds – Prüfung der Gebarung und Jahresrechnung des Jahres 1977.

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Die anlässlich der Ausstellung

widerstand und wandel. über die 1970er-jahre in tirol erschienene Publikation kann auf unserer Web-Site unter www.aut.cc bestellt werden. Sonderpreis: 19,70 Euro zuzüglich Versandspesen (6,- Österreich, 12,- Europa) Danke für Ihre Unterstützung!


bildnachweis Archiv AEP S. 40 | Wilhelm Albrecht S. 353, S. 354, S. 356 – 357, S. 359 – 362 | aus: ar­ chi­tektur aktuell 37 / 1973 S. 224 | aus: Architektur und Fremdenverkehr, 1974 S. 276 | Architektur­zentrum Wien, Sammlung S. 87, S. 91, S. 177 (Foto Margherita Spiluttini), S. 178, S. 197, S. 199 (Foto Christof Lackner), S. 213 – 215, S. 323 | Atelier Classic S. 330 | Archiv aut S. 125 – 126, S. 130, S. 148, S. 216, S. 218 | aus: bauforum S. 138 (81 / 1980), S. 312 (23 / 1971), S. 324 (14 / 1969) | aus: Baugeschehen in Tirol 1964 –  1976, 1977 S. 187, S. 210, S. 225, S. 274 – 275, S. 331 | aus: BMZ – Offizielles Organ der Baumusterzentrale S. 279 (3 / 1968), S. 314 (1 / 1967), S. 318 (1 / 1968) | BrennerArchiv Innsbruck – Vorlass Mitterer S. 118 | aus: Broschüre für die „Luxus Ter­rassen­ hausanlage Höhenstraße“ der BOE, o. J. S. 168 | Canadian Centre for Archi­tec­ture (Gift of May Cutler) S. 171 | Archiv COR S. 316 – 317 | aus: das Fenster S. 146 (5 / 1969), S. 150 (11 / 1972) | Digatone S. 63 – 64, S. 67 | Sammlung Albrecht Dor­nau­er S. 55, S. 288 | Andreas Egger S. 200 – 201 | Thomas Eisl S. 93 | aus: Endbe­richt – XII. Olympi­ sche Winterspiele Innsbruck 1976, 1976 S. 288 | aus: Festschrift zur offiziellen Über­ gabe und kirchlichen Weihe, Sprengelhauptschule St. Johann in Tirol, 1980 S. 225 | FI Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck S. 119, S. 197 – 198, S. 229 – 231, S. 233, S. 238, S. 241, S. 244 – 245, S. 248 – 249, S. 282 | FRAC Orle­ans S. 157 – 158 | frischauf-bild S. 160 – 161, S. 164 – 165, S. 169, S. 277 | Archiv Galerie Krinzinger S. 104 – 105, S. 108 | Siegbert Haas S. 179 | Karl Heinz S. 206, S. 207 | aus: Norbert Heltschl. Bauten und Projekte, 2002 S. 197 | Nachlass Ernst Hies­mayr S. 132 | Sepp Hofer S. 69 | aus: Horizont. Kulturpolitische Blätter der Tiroler Tageszeitung S. 140 (18 / 1974), S. 143 (4 / 1972), S. 145 (9 / 1973), S. 149 (10 / 1973), S. 152 (29 / 1976), S. 154 (13 / 1974) | Hertha Hurnaus S. 162 | Sammlung Waltraud Indrist S. 284, S. 290 | Sammlung Peter Jordan S. 259 – 260, S. 269 – 270, S. 364 | aus: Kasiwai. Ein Bildband des Kennedy-Hauses in Innsbruck, 1970 S. 31 | Franz Kiener S. 220 – 222 | Wolfgang Kritzinger S. 263 | Christof Lackner S. 226 | Bernhard Leitner S. 76 – 80 | Christian Mariacher S. 14 – 22 | Albert Mayr S. 82, S. 84 –  85 | Wolfgang Mitterer S. 97 | Thomas Moser S. 268, S. 271 | Helmut Ohnmacht S. 345, S. 370 | Stefan Oláh S. 208 | Archiv ORF Landesstudio Tirol S. 343 | Ortner & Ortner S. 129 | Archiv Max Peintner S. 281 | Charly Pfeifle S. 304 – 309 | Wolfgang Pöschl S. 262 | Peter P. Pontiller S. 191, S. 193 –  194 | aus: Pooletin, 3 / 4, 1977 S. 107 | aus: Pressemappe des Bauzentrums Innsbruck, 1971 S. 322 | aus: Prospekt „i-bau 1973“ S. 334 | Carl Pruscha S. 148 | Nachlass Egon Rainer S. 328 – 329 | Kurt Rumplmayr S. 261 – 262 | Sammlung Wolfgang Salcher S. 219, S. 226 | Elisabeth Schimana S. 89 | Hanno Schlögl S. 184, S. 186 | Sammlung Hubertus Schuhmacher S. 57 | aus: Schul­bau in Österreich, 1996 S. 224 | Sammlung Meinrad Schumacher S. 30 | Sammlung Elisabeth Senn S. 255 – 257 | aus: Sozialer Wohnbau in Tirol. Historischer Überblick und Gegenwart, 1987 S. 136, S. 196 | Stadt­ archiv Innsbruck S. 24, S. 68, S. 71, S. 285, S. 325 | aus: Stadtentwicklung Innsbruck. Tendenzen und Perspektiven, 1978 S. 127 | Subkulturarchiv Innsbruck S. 33, S. 34, S. 37, S. 47 – 49, S. 58 – 62, S. 66, S. 70 | Archiv Taxispalais Kunsthalle Tirol S. 100, S. 102 | tirol kliniken S. 283 | Tiroler Landesmuseen / Zeug­haus S. 330 | Tiroler Landes­museum Ferdinandeum S. 109, S. 112, S. 300 (Grafi­sche Sammlung, Inv. Nr. 20Jh / C / 59), S. 302 (Grafische Sammlung, Inv. Nr. 20Jh / P / 118) | aus: Tiroler Nachrichten, 159 / 1968 S. 320 | aus: Tiroler Tageszeitung, 108 / 1973 S. 336 | aus: Tirols Gewerbliche Wirt­schaft, 20 / 1970 S. 327 | aus: TRANSPARENT. Ma­nuskripte für Architektur, Theorie, Kritik, Polemik, Umraum, 8 / 9, 1970 S. 294, S. 299 | Trash Rock Archives S. 52 | Archiv TU Graz, Sammlung Dreibholz S. 190 | Dieter Tuscher S. 131 | UniCredit Bank Austria AG, Historisches Wertpapierarchiv S. 246 | Universitäts­archiv Innsbruck S. 234 | Uni­ver­si­ tätsarchiv Innsbruck – Nachlass A. Pitt­racher S. 251 | aus: Der Volksbote, 19 / 1973 S. 332 | Günter Richard Wett S. 339 – 340, S. 341, S. 344, S. 346 – 351, S. 366 –  369, S. 371 – 491 | Wien Museum, Karl Schwanzer Archiv (Foto Sigrid Neubert) S. 128 | aus: Wohnanlage Mariahilfpark Innsbruck (WE), 1970 S. 166, S. 167 | aus: Wohnen Morgen Burgenland, 1971 S. 180 – 185, S. 188 | Nachlass Arthur Zelger S. 286 | Siegfried Zenz S. 121, S. 122 Trotz intensiver Bemühungen konnten nicht alle Inhaber von Textrechten ausfindig ­gemacht werden. Für entsprechende Hinweise sind die Herausgeber dankbar. Sollten Urheberrechte verletzt worden sein, werden diese nach Anmeldung berechtigter Ansprüche abgegolten.


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