CSV Brochure 2015

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Christlicher Schulverein Lippe e. V. Schulträger der August-Hermann-Francke-Schulen in Lippe Georgstraße 24 32756 Detmold Telefon: 05231 921615 E-Mail: info@csv-lippe.de www.csv-lippe.de www.ahfs-detmold.de Bildnachweis © Fotostudio Thiessen: Cover, Seiten 22 und 23 © HD Fotografie - www.hd-fotografie.com: Seiten 4, 6, 8, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 25 und 26

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Dieses Motto fasst die Ziele der August-Hermann-Francke-Schulen zusammen. Leben lernen bedeutet, die Kinder zu befähigen, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen. Dies beinhaltet, den Kindern eine gute Bildung zukommen zu lassen. Das Potential, welches Gott als Schöpfer in sie gelegt hat, soll entdeckt und entfaltet werden. Damit Schüler sich zu reifen Persönlichkeiten entwickeln, benötigt es jedoch mehr als nur die Vermittlung von umfassenden Wissen. Um das Leben auf ein solides Fundament zu stellen, wollen wir den Schülern christliche Werte nahe bringen. Diese Werte sollen im Schulalltag insbesondere durch das Vorbild des Lehrers sichtbar werden. Durch wertvolle Bildung kann die Zukunft gestaltet werden. Gott vertrauen kann auch umschrieben werden mit „Ehrfurcht von Gott“. In Übereinstimmung mit Artikel 7 der Landesverfassung NRW zählt die Ehrfurcht vor Gott zu einem der wichtigsten Ziele der Erziehung. Im Vertrauen auf Gott wurden die August-Hermann-Francke-Schulen vor über 25 Jahren gegründet. Unsere Gründer leitete dieses Vertrauen und es ist bis heute die Basis unserer Zusammenarbeit. Vertrauen beflügelt! Das wollen wir auch unseren Schülern immer wieder deutlich machen. Wir möchten Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, unsere Schulen nun vorstellen und würden uns freuen, wenn Sie uns besuchen. Herzlichst Peter Dück Geschäftsführer

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Leitbild

Die August-Hermann-Francke-Schulen in Lippe leben Schule in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Eltern und Gemeinden und orientieren sich dabei am Wort Gottes. Sie vermitteln auf dieser Grundlage wertvolle Bildung mit engagierten Lehrern, damit Schüler sich zu Persönlichkeiten entwickeln, die fähig und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

• Durch wertschätzenden und respektvollen Umgang schaffen wir eine motivierende Lernatmosphäre mit dem Ziel, das Potenzial der Schüler zu erkennen und zu entfalten.

• Das Vertrauen auf Gott und sein Wort leitete die Gründer unserer Schulen und bildet weiter die Grundlage der Zusammenarbeit.

• Neben einer guten Ausstattung der Lernräume und gepflegten Gebäuden ist die aktive Unterstützung der Mitarbeiter zentrales Anliegen unserer Schulen.

• Die Lehrer bringen ihre persönliche Beziehung zu Jesus Christus mit in den Schulalltag hinein, um ihren Schülern ein Vorbild zu sein.

• Gelebte und im Alltag sichtbare Nächstenliebe ist die Basis unseres Schullebens. Unsere Lehrer prägen und begleiten als Vorbilder die Schüler.

• Wir bieten gute Bildung durch engagierte Lehrer und pädagogische Mitarbeiter. Dabei pflegen wir die aktive

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Kooperation zu anderen Schulen, Institutionen und Unternehmen.


Unsere Werte Werte geben Orientierung und Sicherheit. Wichtige Entscheidungen sollen immer an den Werten gemessen werden können. Die drei wichtigsten Werte der Schulen sind. 1. Gute Bildung Gute Bildung bedeutet für uns eine gute Ausbildung der Lehrer, die zudem von pädagogischem Fachpersonal unterstützt werden. Deshalb gehören Fortbildungen des Schulpersonals für uns selbstverständlich zum Alltag. Eine überaus gute Ausstattung der Fachräume und moderne Lehrmittel sollen den Schülern helfen, optimal lernen zu können. Durch Lernstandserhebungen und Schulabschlussvergleiche, Auszeichnungen und die Teilnahme an Wettbewerben wollen wir unser Können stets unter Beweis stellen. Zu einem guten Lernen gehören für uns auch eine angenehme Atmosphäre und eine hohe soziale Kompetenz der Schüler und Lehrer. Diese wollen wir immer unterstützen. 2. Nächstenliebe Nächstenliebe ist für uns nicht nur ein gutes Wort, sondern wird bei uns tagtäglich gelebt. Dazu gehören ein respektvoller Umgang aller im täglichen Miteinander und verschiedene sozial diakonische Aktivitäten, aber auch das Streitschlichterprogramm und praktizierte Vergebung. Gegenseitige Unterstützung und Hilfsbereitschaft (Humanitäre Hilfe, Sponsorenlauf, Schulranzenaktion) sind für uns ebenfalls Ausdruck der Nächstenliebe.

3. Gottvertrauen Seit Gründung der Schule ist der praktizierte Glaube wesentlicher Bestandteil unserer Schulen. Er ist der Ursprung unseres Daseins und soll das Schulleben in Gegenwart und Zukunft weiter prägen. Glaube soll im Alltag spürbar sein, er ist die Basis der Zusammenarbeit. Deshalb ist uns wichtig, dass unsere Lehrer einen persönlich gelebten Glauben haben. In unserem Schulprogramm findet der Glaube Ausdruck in den Andachten und Schulgottesdiensten.

Das Logo Das Logo verbindet mehrere Elemente: Das Kreuz, den Abakus und die Lippische Rose. Das Kreuz steht für den christlichen Glauben als Basis für die Arbeit an der Schule. Wie bei unserem Namensgeber August Hermann Francke steht auch an unseren Schulen das Erlernen des Gottvertrauens als Leitmotiv für die pädagogische Arbeit. Der Abakus als eines der ältesten bekannten Rechenhilfsmittel steht für die Schulbildung. Die Zentralen Prüfungen und die Lernstandserhebungen bescheinigen unseren Schulen immer wieder das qualitativ hochwertige Arbeiten. Die Anordnung der Kugeln soll ein Blütenblatt symbolisieren, welches der Lippischen Rose als Wappen des Kreises Lippe entspricht. Da unsere Schüler aus dem gesamten Kreisgebiet kommen, ist uns der regionale Bezug im Logo wichtig. Jede Farbe der Kugeln steht für eine Schule, wobei der Schulträger in seinem Logo alle fünf Farben der Schulen vereint.

Die Lippische Rose findet sich als Gestaltelement im Logo wieder

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Pädagogisches Konzept (Auszug) Evangelische Bekenntnisschulen in freier Trägerschaft Der Christliche Schulverein Lippe unterhält evangelische Schulen in freier Trägerschaft. Das Recht auf Errichtung privater Schulen wird im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in Artikel 7 Absatz 4 und 5 gewährleistet. (4) Das Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewährleistet. Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte nicht genügend gesichert ist. (5) Eine private Volksschule ist nur zuzulassen, wenn die Unterrichtsverwaltung ein besonderes pädagogisches Interesse anerkennt oder, auf Antrag von Erziehungsberechtigten, wenn sie als Gemeinschaftsschule, als Bekenntnis- oder Weltanschauungsschule errichtet werden soll und eine öffentliche Volksschule dieser Art in der Gemeinde nicht besteht. Wie alle Ersatzschulen erfüllen auch unsere Schulen folgende Bedingungen: • Wir stehen unter staatlicher Schulaufsicht. • Unsere Lehrerinnen und Lehrer müssen dieselben Qualifikationen aufweisen wie an öffentlichen Schulen. • Die Abschlüsse unserer Schülerinnen und Schüler sind denen an öffentlichen Schulen gleichgestellt. • Wir unterrichten weitgehend nach den Richtlinien und Lehrplänen des Landes NRW. Unsere Schulen sind offen für Schülerinnen und Schüler aller Bekenntnisse, sofern die Eltern damit einverstanden sind, dass ihre Kinder nach unserem Konzept unterrichtet und erzogen werden.

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Geistliche Grundlagen und pädagogische Ziele Wir sehen unseren Auftrag darin, die Schülerinnen und Schüler im Sinne der Bibel und in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Verfassung des Landes NRW (Artikel 7 Absatz 1) zu erziehen: „Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung.“ Die biblischen Aussagen über den Menschen sind Grundlage unseres Menschenbildes und unserer Pädagogik. Unserer Überzeugung nach ist die Gestaltung der Beziehung zwischen Menschen und Gott von zentraler Bedeutung. Das beinhaltet und beeinflusst auch die Beziehung des Menschen zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und zur Schöpfung. Hierin finden wir grundlegende Richtziele für eine biblisch fundierte Erziehungskonzeption, die wir in unseren Schulen verwirklichen wollen.


Didaktische Schwerpunkte Auswahl der Unterrichtsinhalte In Bekenntnisschulen in NRW sind gemäß Artikel 12 der Landesverfassung die Richtlinien und Lehrpläne so anzuwenden, dass die Grundsätze des betreffenden Bekenntnisses in Unterricht und Erziehung sowie bei der Gestaltung des Schullebens insgesamt zur Geltung kommen. Durch die unterrichtliche Arbeit und das Schulleben befähigen und erziehen wir die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit und Mündigkeit. Sie erkennen ihre Verantwortung, die sie vor Gott, vor den Mitmenschen und vor der Schöpfung haben. Fördern und Fordern Jede Schülerin und jeder Schüler besitzt Gaben, Anlagen und Persönlichkeitsmerkmale, die individuell große Unterschiede aufweisen. Sensibles Wahrnehmen und Eingehen auf die Gesamtpersönlichkeit der Schülerin bzw. des Schülers entspricht dem christlichen Anspruch unserer Schulen. Der Unterricht an unseren Schulen will die unterschiedlichen Potentiale der Schülerinnen und Schülern herausfordern und fördern. Die musischkünstlerischen, sportlichen und technischen Begabungen werden ebenso wertgeschätzt und gefördert wie die Begabungen zu theoretischem Lernen. Leistungsstärkere und leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler arbeiten im Klassenunterricht zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Dabei wird ihre Sozialkompetenz gefördert, gleichzeitig aber auch ihr Lernfortschritt. Für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler bieten wir zusätzliche Fördermöglichkeiten an. Lernen und Leistung Wir verwenden den Leistungsbegriff positiv, indem wir Lernen und Leistung als Entfaltung von individuellen Gaben verstehen. Daher wollen wir die Schülerinnen und Schüler ermutigen, ihre Gaben in Verantwortung vor Gott, sich selbst und ihren Mitmenschen einzusetzen und zu entfalten. Damit wollen wir den Heranwachsenden Freude am Lernen vermitteln und auf diese Weise eine Leistungskultur pflegen. Auf der anderen Seite wollen wir den Schülerinnen und Schülern auch helfen, Grenzen, die sie nicht überschreiten können, anzunehmen, ohne dabei ihr Selbstwertgefühl zu verlieren.

Sozialkompetenz Ausgehend von dem Gebot der Nächstenliebe ist es uns besonders wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen. Schulisches Lernen zielt deshalb auch auf den Erwerb von Sozialkompetenz. Im Umgang miteinander legen wir Wert auf gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme. Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Engagement und die Fähigkeit zur Kommunikation sind wertvolle Kompetenzen in allen Bereichen des Lebens. Die unterrichtliche Arbeit und das Zusammenleben innerhalb der Schule sind wichtige Felder, auf denen solche Sozialkompetenzen eingefordert und gefördert werden.

Lehrer und Eltern Lehrer als Vorbild Die Schule beeinflusst die Entwicklung der heranwachsenden Kinder über mehrere Jahre. Besonders im jüngeren Alter ist diese Entwicklung wesentlich geprägt durch bewusstes oder unbewusstes Nachahmen der Vorbilder in Elternhaus und Schule. Als Lehrer an unseren Schulen sind wir uns dieser großen Verantwortung bewusst und gleichermaßen bestrebt, diese Entwicklung positiv im Sinne der Zielsetzung unserer Schulen zu gestalten. Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus Unseren Erziehungs- und Bildungsauftrag können und wollen wir nur in enger Zusammenarbeit mit den Eltern erfüllen. Das setzt voraus, dass die Eltern die Erziehungsund Bildungsarbeit der Schulen unterstützen und die christliche Prägung unserer Schulen mittragen. Wir brauchen eine Vertrauens- und Gesprächsbasis, auf der eine gemeinsame Erziehung zum Wohle des Kindes gelingt. Wir erwarten von den Eltern ein reges und dauerndes Interesse an der Entwicklung ihrer Kinder in der Schule. Dies äußert sich unter anderem in einer aktiven Mitwirkung bei schulischen Veranstaltungen wie Elternabenden, Elternsprechtagen, Schul- und Klassenfesten, aber auch in der Gesprächsbereitschaft und Zusammenarbeit bei Konflikten und Problemen. Dies gilt ebenso für Schülerinnen und Schüler unserer Schulen.

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wichtig Bildung mit den Geschichten über Jesus und Gedanken aus seinem Wort miteinander zu verknüpfen. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Projekte mit den Schulanfängern unserer „Schulranzenbande“. Im letzten Kita-Jahr sollen die Kinder gut auf die Schule und ihr zukünftiges Leben vorbereitet werden. In diesem Zusammenhang laufen Projekte wie Buchstabenland, Zahlenland, „Das Lamm“ als Kinderbuch, Feuerwehr- und Polizeiprojekt und zum Ende des Jahres als Höhepunkt die Ponyhoffahrt. Die Kooperation mit unserer AHFGrundschule ist in diesem Zusammenhang ein weiterer wichtiger Schwerpunkt in unserer Arbeit. Die angehenden Schulkinder haben die Möglichkeit in verschiedene Fächer hinein zu schnuppern und die Schule mit den Lehrern kennenzulernen.

„Wenn du ein Kind siehst, begegnest du Gott auf frischer Tat.“ Martin Luther Unsere Kindertagesstätte arbeitet mit dem Ziel jedes Kind mit Gottes Augen anzunehmen, es mit allen Stärken und Schwächen Wert zu schätzen, die Familien in der Erziehung zu unterstützen und den Kindern Jesus lieb zu machen. Nicht zuletzt durch die Gottesdienste zu den Kirchenfesten mit den Eltern vermitteln wir den Kindern das Vertrauen in Gott. Hierbei wird das Programm mit Kindern zusammen erarbeitet und gestaltet. Der Kita-Alltag beinhaltet viel Freispiel, was bedeutet spielend zu lernen. Durch unsere „Stopp-Regel“ werden die Kinder dahin geführt, sich selbst zu schützen und Konflikte alleine zu lösen. Mit dieser Regel lernen die Kinder Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen. Wir arbeiten nach dem situationsorientierten Ansatz. Das bedeutet, dass die Gruppenthemen nach den Interessen der Kinder ausgewählt werden. Die Bildungsgrundsätze erfüllen wir in diesem Zusammenhang auch und verbinden mit jedem Thema biblische Aspekte. Es ist uns sehr

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Durch unsere Entwicklungsdokumentationen und den jährlichen Elterngesprächen ist es immer wieder spannend zu sehen, wie sich jedes Kind entwickelt hat. Ein großes Geschenk ist es im Team und mit den Eltern gemeinsam für die Kinder zu beten und sie so unter Gottes Schutz zu stellen. Jedes Kind ist einzigartig, wertvoll und von Gott geliebt. Das spiegelt sich im Gruppenalltag laufend wieder. So macht das Arbeiten mit den Kindern Freude.


Ich bin dankbar für das einjährige Praktikum in der Kita, denn hier habe ich viele positive Erfahrungen gesammelt. Es hat mir Freude gemacht die Entwicklung der Kinder mitzuerleben. Durch das tägliche Miteinander mit ihnen ist das gegenseitige Vertrauen gewachsen. Die Kita ist eine Einrichtung mit einem gesunden Erziehungskonzept und liebevollen Mitarbeitern. Der familiäre und ehrliche Umgang unter den Kollegen hat mich besonders beeindruckt.“ Amelie Dick, Jahrespraktikantin

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helfen Kindern, das wird auch in Hilfsaktionen deutlich, z. B. in der Schulranzenaktion, Weihnachten im Schuhkarton oder für unsere Partnerschule in Kenia. Unsere Schule ist eine verlässliche Halbtagsschule. Kernunterricht ist täglich von 8.00 Uhr bis 12.30 Uhr. In dieser Zeit fällt so gut wie nie der Unterricht aus. Unsere Grundschule ist eine OGS mit einer „Ganztagsklasse“ in jedem Jahrgang. Zudem gibt es eine Nachmittagsbetreuung mit verschiedenen Angeboten und Hilfe bei den Hausaufgaben. Es gibt für alle Schüler intensive Fördermaßnahmen. In dem Förderkonzept Fördern und Fordern haben wir Förderangebote zusammengestellt, um jedem Kind mit seinen Möglichkeiten gerecht zu werden. Zusätzlich zu den Lehrern beschäftigen wir weitere pädagogische Fachkräfte für die individuelle Förderung. Pädagogische Hilfskräfte unterstützen die Arbeit der Lehrkräfte in der Schuleingangsphase. „Mit Gottes Liebe das Leben lernen“, mit diesem Motto wird man in unserer Schule begrüßt. Lernen ist mehr als der Erwerb der Grundtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. Von Beginn der Einschulung an engagieren sich unsere Klassenlehrer für eine gute Klassengemeinschaft und ein aktives Miteinander zwischen Schule und Elternhaus. So besuchen die Lehrkräfte alle Kinder im 1. Schuljahr und bei Bedarf auch später zuhause. Die Kinder lernen früh sich zu helfen und aufeinander Rücksicht zu nehmen, das Auslachen anderer Kinder und das Beschimpfen oder Prügeln wollen wir vermeiden. Einen Höhepunkt als Schulgemeinschaft erleben wir in unserem jährlichen Weihnachtsgottesdienst, der von allen Kindern unserer Schule gestaltet wird. Die Inklusion von Kindern mit verschiedenen Behinderungen im Gemeinsamen Lernen ist uns sehr wichtig. Im Rahmen größerer Umbaumaßnahmen haben wir daher einen Fahrstuhl gebaut, damit Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen unsere Schule besuchen können. Einen großen Teil der Anschaffungskosten haben unsere Schüler durch einen Sponsorenlauf beigetragen. Kinder

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Für ein intensives Lernen haben wir unsere Förder- und Fachräume hervorragend ausgestattet, das gilt ebenso für das Lernen mit neuen Medien. Unser naturnah gestalteter Schulhof regt zum Spielen und Bewegen an. Wir sind dankbar für sehr aktive Eltern, die die schulischen Vorhaben intensiv unterstützen.


Da ich als Kind auch schon Schülerin dieser Grundschule war, habe ich diese Schule sehr ins Herz geschlossen. Wir freuen uns als Eltern, dass auch unsere Kinder dieses Vorrecht haben, an einer christlichen Schule unterrichtet zu werden. Ich setze mich deshalb gerne ehrenamtlich für unsere Schule ein und leite die Bastel-AG. Es ist interessant zu sehen, wie viel Kreativität in den Kindern steckt.“ Ingrid Langemann, engagierte Mutter

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Andachten auch ein regelmäßiges Projekt zur Charakterbildung. Das Zusammenleben in der Schule und darüber hinaus auf einer gemeinsamen christlichen Wertebasis zu gestalten ist eines der Ziele unseres Schulalltags. Dazu gehört auch die Unterstützung unserer Partnerschule in Südafrika. Engagement und Dankbarkeit sind zwei wesentliche Erfahrungen unserer Schülerinnen und Schüler bei diesem Projekt. In unseren Klassen- und Fachräumen arbeiten wir mit moderner Technik wie Beamer und iPad sowie Laptops neben den klassischen Büchern. Ein Betreuungsangebot bis 15.30 Uhr rundet unser Schulleben ab.

Unsere Grundschule arbeitet intensiv an einem gelingenden, gleitenden Übergang von der Kita in die Schulzeit. Insbesondere mit unserer AHF-Kita haben wir einen engen Kontakt und Austausch über die pädagogische Arbeit und die Kinder, die an unsere Schule wechseln. Kennlernbesuche der Pädagogen untereinander sowie Schnupperstunden der Kita-Kinder gehören ebenso dazu wie unser Unterrichtsspiel für alle aufgenommenen Kinder ca. 10 Monate vor Schulbeginn. Dort beobachten wir den Entwicklungsstand der Basiskompetenzen unserer zukünftigen Erstklässler. Um den Kindern einen guten und erfolgreichen Schulbeginn zu ermöglichen beraten wir die Eltern in Elternabenden und in persönlichen Gesprächen. Heilpädagogische Förderung für Kinder mit motorischen Defiziten und Wahrnehmungsstörungen sowie eine schulische Eingangsdiagnose gehören ebenfalls zu unserer Schwerpunktarbeit in der Schuleingangsphase. Elternbesuche am Anfang der Schulzeit durch die Klassenleitungen schaffen Möglichkeiten des Kennenlernens und Vertrauens. Um das „Leben lernen – Gott vertrauen“ praktisch zu gestalten, haben wir neben unseren morgendlichen

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Weitere Schwerpunkte • Leseförderung durch intensive Nutzung der Schul- und Klassenbücherei, das Antolin- Leseprogramm und verschiedene Leseprojekte, • SINUS- Schule: Projekte in den Bereichen Mathematik und Sachunterricht; Vernetzung mit anderen lippischen Schulen • Angebote verschiedener Arbeitsgemeinschaften für die Klassen 3 und 4 • Fördergruppen in den Bereichen LRS und Rechenschwäche • Hausaufgabenbetreuung im Anschluss an den Unterricht sowie Nachmittagsbetreuung


Es ist schön mit all den netten Kollegen zusammen zu arbeiten und sich im Gebet gegenseitig zu tragen. Außerdem genieße ich es sehr mit den wunderbaren Kindern immer wieder über Gottes vielfältige Schöpfung und seine Liebe zu staunen.“ Stefanie Bähr, Lehrerin

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Preisverleihungen und Anerkennung am Ende jeden Halbjahres, zu allen abgeschlossenen Projekten, Wettkämpfen und Wettbewerben, wird Schülern Mut gemacht. Möglichst viel zu leisten und das von jedem nach seiner Persönlichkeit und seiner Begabung, ist uns wichtig. Genau festgelegte Absprachen zur Tafelgestaltung, Heft- und Mappenführung und zu anderen Handlungsfeldern des schulischen Alltags unter Lehrenden, geben unseren Schülern fach- und lehrerübergreifend eine gute Orientierung. Elternbesuche, viele Klassenfahrten und außerunterrichtliche Jungen- und Mädchenprogramme sind feste Bestandteile unserer pädagogischen Arbeit. Eine fest eingestellte Koordinatorin betreut unsere Schüler individuell an der Schnittstelle „Schule-Beruf“.

Die Hauptschule versteht sich als Schule, deren Hauptaufgabe darin besteht, die Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorzubereiten und gleichzeitig ein Bildungsangebot für die bereit zu halten, die eine weitere Schullaufbahnen einschlagen. Die Persönlichkeitsbildung des Heranwachsenden wird schwerpunktmäßig durch die Klassenleitung vorgenommen. Sie ist für ihre Klasse meist durchgehend sechs Jahre verantwortlich. Die Klassenleitung arbeitet daran, eine gute Beziehungsebene aufzubauen, damit die Schule ein „schulisches Zuhause“ für die Schülerinnen und Schüler wird. Selbstständiges Handeln und Verantwortungsbewusstsein wird bei uns durch das Programm „Jedem Schüler einen Dienst“ geschult. Im „Klassenrat“ lernen sie lebensnah Verantwortung für die Klassengemeinschaft zu übernehmen. Eine besondere Beachtung bei uns finden Anschauung, Handlungsorientierung, Realitätsbezug, Praxisorientierung, Projektorientierung und Wiederholung. Neben schulübergreifenden Wettbewerben steigern klassen- und schulinterne Wettbewerbe und Wettkämpfe die Lernmotivation. Durch persönliche Achtung, Belobigungen,

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Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen, Zentralen Abschlussprüfungen, sowie Auszeichnungen in verschiedenen Bereichen durch das Ministerium bestätigen unsere Arbeit - „Ausbildungsfreundliche Schule“ (Wirtschaftsjunioren), „Bewegungsfreundliche Schule“ (Schulministerium NRW), „Vorbildliche Intergrationsschule“ (DFB), „Top Schule in NRW“ (Schulministerium NRW).


Die Lehrer sind super. - Der Unterricht macht Spaß. - Nette Freunde. - Mir wird oft Mutgemacht. - Die Pausenturniere. - Einmalig sind die Andachten und Gebete für einander. - Ich fühle mich rundum wohl. - Viel Humor bei den Lehrern. - Ordnung. - Training im Sport. - Hier ist man Gott nahe.“ Auswahl von Antowrten aus der Schülerumfrage der Schulsprecher: „Warum gehst du gerne zur Schule?“

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Die vierzügige Gesamtschule umfasst die Jahrgänge 5 - 10 und bietet Schülerinnen und Schülern aller Leistungsniveaus eine fundierte Schulbildung an. Die Lehrpläne und die Abschlüsse entsprechen denen öffentlicher Schulen des Landes NRW. Die Kooperation mit dem AHF-Gymnasium ermöglicht Schülern mit Qualifikationsvermerk den Weg zum Abitur. Die Gesamtschule ist auf Wunsch unserer Eltern als Halbtagsschule konzipiert, dennoch hat sich ein umfangreiches Nachmittagsangebot mit warmen Mittagessen, AGs, Hausaufgabenhilfen und gezielter Lernförderung etabliert. Um ein gutes Betreuungsverhältnis zu ermöglichen, bildet die Schulsozialarbeit begabte Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen zu Lernhelfern aus, die an bis zu vier Nachmittagen eine für die Eltern kostenlose Betreuung anbieten. Die Ausstattung der Schule entspricht gehobenen Ansprüchen, die Klassenräume und Fachräume sind mit Smartboards ausgestattet, es gibt auf dem Gelände zwei Aulen, zwei Mehrfachturnhallen, Mensa und Kiosk, weitläufige Pausenflächen, ein Selbstlernzentrum mit Bibliothek. Wir bereiten unsere Schülerinnen und Schüler frühzeitig und intensiv auf das Berufsleben vor. Das beginnt mit

dem Talente-Projekt in Jg. 8, dem Fach „Zukunftswerkstatt“, Betriebserkundungen, Kursen zu Rhetorik, Etikette und PC-Kenntnissen, dem Betriebspraktikum in Jg. 9, Bewerbungstrainings, u.a. Angeboten. Wir ermutigen Schüler, ihre Gaben zur Ehre Gottes und dem Dienst am Nächsten einzusetzen: beim Schulsanitätsdienst, den Busbegleitern, der HA+ Nachhilfe, im Schülerbibelkreis, dem Dienste-Praktikum in Klasse 10, beim „Einsatz für Jesus“ in den Sommerferien im In- und Ausland, als Sporthelfer, bei Klassendiensten, in Schulmannschaften, in einer der Schülerbands oder in einem anderen Dienst. Wir sind verbunden mit Partnerschulen in Holland, Paraguay, dem Verband Evangelischer Bekenntnisschulen und der Association of Christian Schools International und fördern dort den Austausch von Lehrern und Schülern. Gemeinschaft mit Christen macht stark, national und international. Auslandsfahrten nach England, Frankreich oder nach Auschwitz bieten weitere Gelegenheiten, Erfahrungen und Horizonte zu erweitern. Wir legen Wert auf engagierte Fachlehrer, Klassenleitungen und eine aktive Schulsozialarbeit. Hierbei schenkt uns der christliche Glaube Hilfe und Orientierung. Eine vertraute Beziehung zu den Schülern und ein wertschätzendes Lernklima sind uns sehr wichtig. Das zu leben und zu schaffen ist der Anspruch, dem die Lehrer sich täglich stellen möchten und der Schüler dann mit Gottes Hilfe zu reifen Persönlichkeiten heranwachsen lassen darf.

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IIch bin gerne an dieser Schule, weil neben dem Unterricht auch Andachten und Gottesdienste stattfinden. Und weil alle meine Freunde hier sind. Hier fühle ich mich wohl.“ Darian Krispitz, Schüler

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nen“) sind ebenso Teil des Unterrichts wie der Umgang mit modernen elektronischen Medien. Die Teilnahme an Schulwettbewerben, die Durchführung kleinerer und auch umfangreicherer Projekte und ein vielfältiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften (Sport und Spiel, musische Bildung etc.) tragen zu einer ganzheitlichen Bildung bei. In der Sekundarstufe II besteht neben der erfolgreichen Hinführung zum Abitur ein besonderes Ziel darin, die Heranwachsenden anzuleiten, die Grundlagen unserer Gesellschaft zu verstehen, zu hinterfragen und sie auf der Grundlage eines christlich geprägten Menschenbildes aktiv und verantwortlich mitzugestalten. Sie lernen, sich eine fundierte eigene Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten. Dazu dient, neben der Einführung in wissenschaftliches Arbeiten, als Vorbereitung auf ein Hochschulstudium die Beleuchtung und Bewertung von Methoden und Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung aus christlicher Sicht (zum Beispiel Gentechnik). Unser Konzept zur Berufsorientierung beinhaltet auch das Kennenlernen von Hochschulen und Studiengängen. Das Gymnasium hat das Ziel, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, an einer Hochschule zu studieren und das spätere Berufsleben erfolgreich gestalten zu können. Wir möchten die Schüler auf der Grundlage christlicher Werte erziehen und ihnen bewusst machen, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist und mit all seinen Gaben und Befähigungen seinen eigenen Wert besitzt. Die Schüler sollen erfahren, dass sich Glauben und Denken nicht widersprechen, sondern verbunden mit entsprechendem Handeln untrennbar zusammengehören; sie sollen lernen, Verantwortung für sich und andere jetzt und auch später in ihrem familiären, gemeindlichen und betrieblichen Umfeld und auch in der Gesellschaft zu übernehmen; sie sollen angeleitet werden, teamfähig zu arbeiten, sozial zu handeln, fair miteinander zu kommunizieren und selbständig, eigenverantwortlich und diszipliniert zu lernen. Um die Persönlichkeit der Schüler zur Entfaltung kommen zu lassen, wollen wir das Vertrauen in ihre eigene Leistungsfähigkeit fördern. Klassische Bildungsideale werden daher mit sozialem Lernen verknüpft. Phasen des freien Lernens sowie Methodentraining („Lernen ler-

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Neben anderen Schwerpunkten bieten wir, als eine von wenigen Schulen in NRW, einen Leistungskurs Evangelische Religionslehre an.


Also ich finde an der Schule eigentlich richtig viele Sachen super gut. Dieses Jahr gefällt mir besonders der Leiterschaftskurs, weil man dort einfach so viele wichtige Dinge erfährt, die man auch im Leben umsetzen kann.“ Nina Boß, Schülerinnen (links)

An unserer Schule finde ich gut, dass hier eine gute Atmosphäre herrscht und man sich einfach wohl fühlt. Man trifft seine Freunde und kann auch viele gute neuen Beziehungen knüpfen.“ Lilian Friesen, Schülerin

Ich bin gerne auf der AHF-Schule. Sie bietet eine besondere Lernatmosphäre. Es baut sich ein gutes Vertrauensverhältnis auf.“ Tim Grunwald, Schüler (rechts)

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Internationale Beziehungen Einsatz für Jesus – train & go „train & go“ ist ein internationales Programm an den AHF-Schulen, bei dem Teilnehmer praktische Nächstenliebe üben, darüber berichten, was ihnen der Glauben an Jesus Christus bedeutet, Zeit mit anderen Kindern und Jugendlichen verbringen, eine andere Kultur etwas kennen und schätzen lernen. Und dabei erleben sie, wie sie Liebe, Wertschätzung und Respekt ausleben können. Es ist ein Geben und Nehmen – eine echte Partnerschaft. Durch den wiederholten Besuch entsprechender Länder setzen wir auf Kontinuität und Nachhaltigkeit. In folgenden Ländern haben bereits Einsätz stattgefunden: Kirgisistan, Litauen, Rumänien, Ukraine, Philippinen, Ruanda, Uganda und Deutschland.

Ruand Ru män

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Schulpartnerschaften und Austauschprogramme Schulpartnerschaften und Austauschangebote sind ideale Lernfelder für Schüler und Lehrkräfte, um interkulturelle und sprachliche Kompetenzen zu erweitern nicht nur im Sinne der Völkerverständigung. So unterhalten unsere Schulen Schüleraustauschprogramme mit Schulen in Kanada (Winnipeg, Abbotsford), in den Niederlanden, in Paraguay (Asunción) und in den USA (Jacksonville). Seit über 20 Jahren besteht eine Partnerschaft der Grundschule Lemgo mit der Fountain-School, Kagera, Kenia. 2012 ist die Grundschule Detmold eine Partnerschaft mit den Hope Schools in East London, Südafrika eingegangen. Das Gymnasium unterhält unter anderem seit 2000 ein Austauschprogramm mit dem Mennonite Brethren Collegiate Institute in Winnipeg, Kanada, sowie gemeinsam mit der Gesamtschule eine Partnerschaft mit dem Van Lodenstein College in den Niederlanden. An unserer Hauptschule bestehen Austauschprogramme mit dem Colegio Secundario Loma Plata in Asuncion, Paraguay und mit der Global Outreach Charter Academy Jacksonville, USA. Diese Partnerschaften bedeuten für uns: Begegnung mit Christen weltweit, kultureller Austausch, praktische Hilfe, pädagogischer und geistlicher Austausch.

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Stufen-, Klassen- und Kursfahrten

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Jeder Schüler, der eine Fremdsprache lernt, träumt davon, einmal in das Land dieser Sprache reisen zu können. Dieses ermöglichen unsere weiterführenden Schulen durch regelmäßige Exkursion nach Paris und London. Neben der Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten stehen immer auch persönliche Begegnungen mit Christen in den jeweiligen Ländern auf dem Programm. Bei den jährlichen Stufenfahrten der Gesamtschule ins polnische Oswieçim besichtigen die Schüler das Konzentrationslagers Auschwitz und des Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und treffen auf Zeitzeugen. So wird Geschichte erlebbar und die Erinnerung an den Holocaust unvergesslich. Neben den etablierten Stufenfahrten in der Oberstufe nach Italien, Spanien und Frankreich finden weitere spezialisierte Fahrten einzelner Kurse statt. So nimmt der Leiterschaftskurs an der Student Leadership Conference am Plattensee, Ungarn, oder der Religionskurs an Studientagen im schweizerische Basel teil.

Verbände und freundschaftliche Kontakte

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Viele christliche Schulen weltweit sind mittlerweile in Verbänden organisiert, um den Zusammenhalt zu fördern, Fortbildungen anzubieten und anderen Schulen bei deren Gründungen zu unterstützen. Zu den weltweiten Verbänden gehört die Association of Christian Schools International, dem etwa 24.000 Schulen angehören (die Konferenz 2015 fand in Budapest, Ungarn statt). Ebenso arbeitet der Schulträger im weltweiten Netzwerk „Global Christian Schools Network“ mit, um die Arbeit an christlichen Schulen weiter zu steigern (die Konferenz 2014 fand in San Jose, Costa Rica und Guatemala statt). Des weiteren halten wir engen Kontakt zu Eureca, einer Organisation, die europaweit Lehrern und Leitern christlicher Schulen ein weitreichendes Angebot zur persönlichen Fortbildung bietet (die letzte Konferenz fand in London, England statt). Darüberhinaus bestehen freundschaftliche und persönliche Kontakte zu christlichen Schulen bzw. Schulinitiativen unter anderem in Australien, Südkorea und USA.

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August Hermann Francke

August Hermann Francke (* 22. März 1663; † 8. Juni 1727)

August Hermann Francke wurde am 22. März 1663 in Lübeck als Sohn des Juristen Johannes Francke geboren. Mit 16 Jahren begann er in Erfurt das Studium der Theologie, mit 22 erwarb er in Leipzig an der philosophischen Fakultät den Magistergrad, habilitierte sich dort und hielt erste Predigten an der Leipziger Paulinerkirche. Die pädagogische Arbeit von Francke ist für die Zeit, in der er lebte, überaus bemerkenswert. Als Francke seine Schulen gründete, ging nur zu Schule, wer es sich leisten konnte. Sein Einfluss bewirkte, dass der König Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1717 die allgemeine Schulpflicht in Preußen verkündete. Mit Franckes „Seminarium Praeceptorum“ und „Seminarium Selectum Praeceptorum“ wurde der Grundstein für die geordnete Lehrerbildung in Deutschland gelegt. Dadurch dass die Realien und die praktischen Fächer für Francke von Bedeutung waren, wurden fruchtbare Ansatzpunkte für die Entwicklung der Realschulen gegeben. Francke versuchte, die Bildung wieder auf die Basis der Bibel zu stellen. Er schaffte während seines Rektorats in Halle den aristotelischen Eid ab, der alle Universitätslehrer in Europa zur „Verteidigung und Fortpflanzung der alten und wahren, d. h. der aristotelischen Philosophie“ verpflichtete.

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Entstehung der Franckischen Stiftungen Vier Taler und 16 Groschen waren nach Franckes eigenen Aussagen das Startkapital für die Gründung einer Armenschule. Das war im Frühjahr 1695. Schon bald interessierten sich auch wohlhabende Bürger für die Schule und wollten ihre Kinder gegen Bezahlung von Schulgeld dorthin schicken. Obwohl das Schulsystem an das Drei-Stände-Schema angelehnt war, waren Standesschranken für Francke keine unüberwindlichen Grenzen. Die Größe der Franckeschen Stiftungen in Franckes Todesjahr 1727 war beachtlich: 165 Lehrer und vier Inspektoren unterrichteten über 2200 Schüler. Im Waisenhaus lebten 134 Kinder, die von 10 Erziehern beaufsichtigt wurden. Francke führte die Entstehung seines Werkes nie auf seine Kraft, sondern auf das Wirken Gottes zurück, als dessen Werkzeug er sich betrachtete. Grundzüge der Pädagogik Franckes Franckes pädagogisches Konzept lässt sich unter das Motto „Alles zur Ehre Gottes und zum Nutzen des Nächsten“ fassen. Seine Erziehung – er spricht von „Auferziehung“ – ist in erster Linie religiöse Erziehung.


Im Umgang mit Kindern wird viel Einfühlungsvermögen von ihm gefordert. Francke gibt keine exakten Anweisungen, wie ein Kind in einer bestimmten Situation zu behandeln ist, sondern erwartet von dem Lehrer, dass er jedem Kind entsprechend seinem Charakter, seiner Individualität begegnet. Die Atmosphäre soll nicht von Angst und Unmut, sondern von Vertrauen und Verständnis geprägt sein, denn nur dann sind die Kinder aufgeschlossen und bereit, die Anweisungen zu akzeptieren und einzusehen. Der Lehrer soll stets liebevoll, geduldig und freundlich sein, nie mürrisch oder zornig. Wichtig ist, dass er sich am Vorbild Christi orientiert, der einen Weg der Liebe, des Friedens und der Herzlichkeit gegangen ist.

Naturaliensammlung Franckes für den Schulunterricht

Die eigentliche Aufgabe der Erziehung sieht er darin, die Kinder zur Orientierung auf Gott hin anzuleiten. Die Begründung für die Notwendigkeit der „Auferziehung“ ist die „zum Bösen neigende Natur des Kindes“. Diese kann nur durch Erziehung und Unterricht dazu gebracht werden, zur Verwirklichung seiner Seinsbestimmung zu gelangen: Gott zu ehren und seinem Nächsten zu dienen.

Zum Aufgabenbereich des Lehrers gehört es auch, einen guten Kontakt zu den Eltern der Schüler herzustellen. Die Eltern müssen informiert sein über die Erziehungsziele und –methoden, damit es nicht zu Klagen kommt und die Kinder nicht in der Schule so und zu Hause anders erzogen werden. Bei all seinem Wirken muss der Lehrer sich stets vor Augen halten: „Es ist weder der da pflanzt, noch der da begießt etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt, welchem allein sei Ehre in Ewigkeit“ (1 Kor 3,7). Auszug aus Schule auf biblischer Basis, Grundlagen und Ziele Evangelischer Bekenntnisschulen, Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bekenntnisschulen, Hänssler, 2000.

Schwerpunkte des Unterrichts an allen Schulen Franckes sind die christliche Unterweisung und „nützliche Wissenschaften“. Francke fordert anschaulichen Unterricht und lässt dafür eine Naturalienkammer mit Anschauungsmaterial, ein Observatorium, eine mechanische Werkstatt und einen botanischen Garten anlegen. Im Unterricht kommt es darauf an, die Schüler zu Erkenntnis und Tat zu führen und nicht nur auswendig lernen zu lassen. Der Lehrer soll durch Rückfragen feststellen, ob die Schüler etwas verstanden haben. Die drei wichtigsten Tugenden, die es den Kindern frühzeitig gilt einzupflanzen, sind Wahrheitsliebe, Gehorsam und Fleiß. Wichtige Voraussetzung für den Lehrer ist es, selbst sein eigenes Denken, Leben und Handeln auf Gottes Ehre auszurichten. Den Lehrer weist er darauf hin, dass er in seinem ganzen Verhalten vorbildlich sein muss, „denn die Kinder machen alles nach, es sei Gutes oder Böses“.

Archiv und Bibliothek bilden gemeinsam das Studienzentrum Franckes

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Geschichte 1986

Im Sommer bildet sich eine Elterninitiative mit dem Ziel eine christliche Privatschule in Lippe zu gründen. Otto Hertel, bis 1985 Gymnasiallehrer in Detmold und überwältigt von der Liebe Gottes, unterstützt den Wunsch Glaube und Schule zusammenzubringen. Er wird als geschäftsführendes Vorstandsmitglied zum „Motor“ der Schulinitiative. Zu dieser Zeit engagiert er sich für die Integration der Russlanddeutschen und erhält dafür unter anderem das Bundesverdienstkreuz . Am 05. Dezember 1986 wird der Christliche Schulverein Lippe e. V. gegründet.

besuchen die Schule und zeigen sich tief beeindruckt. Bereits zum Schuljahr 1989/90 beschloss man eine weiterführende Schule unter der Leitung von Dr. Gerd Tilly zu eröffnen. Die Gründung einer Gesamtschule in Detmold hatte zwei Gründe: Sie bot erstens die Möglichkeit, alle Kinder aufzunehmen, deren Eltern eine Erziehung nach dem bibelorientierten Konzept wollten. Des weiteren war sie die einzige Schulform, deren Gründung politisch durchsetzbar war, da es damals viel zu wenige Plätze an staatlichen Gesamtschulen gab.

1994

Die beiden christlichen Privatschulen in Lippe erhalten immer mehr Zuspruch von Eltern, Öffentlichkeit und Politik, so dass sie stetig wachsen. Da die AHF-Grundschule in Lemgo schon bald ihre Kapazitäten ausgeschöpft hat, wird der Wunsch dringend, auch in Detmold eine Grundschule zu starten, was dann unter der Leitung von Arnold Driediger im August umgesetzt wurde.

Otto Hertel

1988

Nach zahlreichen Hürden erhält der Schulverein am 25.04. nun endlich die „vorläufige Erlaubnis“ zum Betrieb der August-Hermann-Francke-Schule in Lemgo. Im Mai beginnt der aufwändige Umbau der dafür angemieteten Schmidt´schen Zigarrenfabrik in der Regenstorstraße. Am 22.08. startet die erste christliche Privatschule in Lippe unter der Leitung von Sabine Schneider und nimmt mit 119 Schülern ihren Schulbetrieb auf.

1989

Bereits ein Jahr nach der Schulgründung erhält die AHF-Schule Lemgo gute Bewertungen aus der Politik. NRW-Gesundheits- und Sozialminister H. Heinemann, Regierungspräsident W. Stich, Bürgermeister R. Wilmbusse und zahlreiche Mitglieder von Rat und Verwaltung

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1994: Einweihung des Hauptgebäudes der Gesamtschule – Geschäftsführer Otto Hertel, Schulleiter Dr. Gerd Tilly und Vorsitzender Peter Hamm (von links)

1995

Otto Hertel übergibt die Geschäftsführung an Peter Dück. Die Pionierphase ist weitestgehend abgeschlossen und die Zeit der Konsolidierung und Weiterentwicklung steht nun an. In der Gesamtschule Detmold wird die Oberstufe eingerichtet, so dass der erste Abiturjahrgang 1998 seine Hochschulreife erhält.


2007

Das Gymnasium geht aus der AHF-Gesamtschule Detmold hervor. Es umfasst beim Start zwei fünfte Klassen und die komplette Oberstufe. Der Schulleiter wird Andreas Herm.

2010

Die Mindener Schulen können in eigene Trägerschaft entlassen werden. Für die Gesamtschule und das Gymnasium kann nach über zwei Jahren Bauzeit ein modernes und großzügiges neues Schulgebäude in Betrieb genommen werden.

1998: Erster Abiturjahrgang

2001

Mit der Hilfe vom Christlichen Schulverein Lippe kann auch in Minden eine erste christliche Grundschule mit 61 Schülern starten. Rektorin Ute Wehrung kommt als Pädagogin von der AHF-Schule in Lemgo nach Minden.

2003

Die christliche Hauptschule in Detmold wird gegründet. Mit diesem Schritt kann die stark angewachsene Gesamtschule in Detmold in der Schülerzahl entlastet werden. Mit Erich Albrecht als Schulleiter beginnt die Hauptschule mit zwei fünften Klassen.

2004

Auch in Stemwede formiert sich eine neue private Grundschule, bei der auch wieder der Christliche Schulverein Lippe unterstützend mitwirkt. Am 6. September nimmt sie ihren Betrieb unter der Leitung von Iris Niemeyer auf, die aus der christlichen Grundschule aus Detmold kommt.

2010: Neues Hauptgebäude von Gesamtschule und Gymnasium Detmold

2005

2015

2012

In Detmold nimmt unter der Leitung von Helene Klassen die erste AHF-Kita mit 42 Kindern und sieben Erzieherinnen den Betrieb auf.

Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres kann die neue Gesamtschule in Minden mit 96 Schülern in zwei fünften und zwei sechsten Klassen ihren Unterrichtsbetrieb aufnehmen. Schulleiter Fred Hartmann war zuvor an der AHF-Gesamtschule tätig.

Im gesamten „Schulwerk“ werden nun über 2500 Schüler von etwa 240 Lehrern und pädagogischen Mitarbeitern unterrichtet und betreut. Zusammen mit den Mitarbeitern in der Verwaltung, Haustechnik und Reinigung werden circa 330 Personen beschäftigt.

2800 2600

Kita Detmold Gymnasium Detmold Hauptschule Detmold Grundschule Detmold Gesamtschule Detmold Grundschule Lemgo

2400 2200 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0

1988

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2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012 2013 2014 2015

2016

Entwicklung der Schülerzahlen von 1988 bis 2015

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Organisatorisches Zusammenarbeit und Kooperation Die Vernetzung unserer Schulen mit anderen Einrichtungen und Organisationen aus den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens trägt zur Bereicherung des schulischen Arbeitens bei. Eine enge Zusammenarbeit der Grundschulen mit den weiterführenden Schulen des Schulträgers ermöglicht einen guten Bildungsverlauf. Als Mitglied im Verband Evangelischer Bekenntnisschulen und im Verband Deutscher Privatschulen sind uns die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch mit anderen Schulen wichtig. Sehr wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit den Eltern, darum legen wir Wert auf gute Kontakte zwischen Schule und Elternhaus. Die Eltern sind als Partner der Schule aufgefordert, sich aktiv am Schulleben, in den Gremien und der Gemeinschaft von Lehrern, Eltern und Schülern zu beteiligen. Die Schule bietet in thematischen Elternabenden und Informationsveranstaltungen die Möglichkeit eines offenen Austausches über Erziehungsund Glaubensfragen. Die Eltern können über den Beirat,

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die Schulkonferenz, die Schul- und Klassenpflegschaft sowohl Erziehungsziele als auch Inhalte und Rahmenbedingungen des Unterrichtes mit gestalten, um den Kindern eine möglichst gute Orientierung zu geben. Des Weiteren bestehen Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft, Bildung, Diakonie, Sport, Kultur sowie Kirchengemeinden. Jede Kooperation dient letztendlich der besseren Ausbildung der Schüler.

Finanzen Zwischen den tatsächlichen Kosten und den Zuschüssen des Landes entsteht eine Finanzierungslücke. Durch einen Elternbeitrag sowie Spenden unserer Freunde und Förderer wird der Fehlbetrag ausgeglichen. Die Schulbücher werden - wie an öffentlichen Schulen – weitgehend von uns zur Verfügung gestellt. Der gesetzliche Elternanteil ist auch bei uns zu zahlen. Die Fahrtkosten werden im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen erstattet.


Ich hatte ja keine Ahnung wie sehr mich diese Schule für mein Leben prägen würde. Meine Frau und ich sind uns da einig, dass eine christliche Privatschule für unsere Kinder auf jeden Fall in Frage kommen wird. Die positive Prägung zum Glauben hin und die Bewahrung der christlichen Werte sind von unschätzbarem Wert, in die ich auch in Zukunft für meine Kinder investieren möchte, damit sie irgendwann selber fähig sind, sich für den guten Weg zu entscheiden.“ Johann Friesen, ehemaliger Schüler

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Anschriften

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Christlicher Schulverein Lippe e. V. Georgstraße 24 • 32756 Detmold Telefon: 05231 921615 E-Mail: info@csv-lippe.de

August-Hermann-Francke-Hauptschule Detmold Moritz-Rülf-Straße 5 • 32756 Detmold Telefon: 05231 308980 E-Mail: hauptschule@ahfs-detmold.de

August-Hermann-Francke-Kita Detmold Moritz-Rülf-Straße 5 • 32756 Detmold Telefon: 05231 3089815 E-Mail: info@ahfkita-detmold.de

August-Hermann-Francke-Gesamtschule Detmold Georgstraße 24 • 32756 Detmold Telefon: 05231 921640 E-Mail: gesamtschule@ahfs-detmold.de

August-Hermann-Francke-Grundschule Lemgo Regenstorstraße 29 • 32657 Lemgo Telefon: 05261 17607 E-Mail: grundschule@ahfs-lemgo.de

August-Hermann-Francke-Gymnasium Detmold Georgstraße 24 • 32756 Detmold Telefon: 05231 921620 E-Mail: gymnasium@ahfs-detmold.de

August-Hermann-Francke-Grundschule Detmold Georgstraße 16 • 32756 Detmold Telefon: 05231 59890 E-Mail: grundschule@ahfs-detmold.de

Internet www.ahfs-lippe.de www.csv-lippe.de


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