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LUCY HUTCHINGS

GET UP AND

GROW

Fotografie Philippa Langley

Stilvoll wohnen mit Projekten für ein essbares Zuhause Wie du Kräuter, Gemüse und Früchte drinnen anbaust



INHALT E I N L E I T U N G 009 D I E B A S I C S 015 PFLANZENVERZEICHNIS PROJEKTE

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BEZUGSQUELLEN D I E A U T O R I N 155 R E G I S T E R 156

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Es ist kein Geheimnis, dass sich das Leben mit Pflanzen positiv auf unser geistiges und körperliches Wohlbefinden auswirkt. Was könnte erfüllender sein, als eine junge Pflanze aufzuziehen und anschließend die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten? In Zeiten plastikverpackter, chemiebelasteter Produkte aus intensiver Landwirtschaft ist das Vertrauen in Herkunft und Sicherheit unserer Lebensmittel ein moderner Luxus. Der Nährstoffgehalt in frisch geerntetem Obst und Gemüse ist deutlich höher als in gekauften Lebensmitteln. Deshalb kann man zweifelsohne sagen, dass der Eigenanbau unserem Geist, unserem Körper und unserem Herzen einfach guttut.

EINLEITUNG

Glück war immer mein Lebensziel, und beim Anbau meines eigenen Obsts und Gemüses bekomme ich das ultimative wohlig-warme Kribbeln.

Bei meiner Reise in die Welt des Gartenbaus folgte ich nicht gerade ausgetretenen Pfaden. Meine erste Karriere fand in der Mode statt. Ich führte acht Jahre lang mein eigenes, nach mir benanntes Couture- und Schmucklabel. Dabei hatte ich unglaubliches Glück und lebte viele Jahre das Leben, das ich mir erträumt hatte. Stars wie Cheryl Cole waren Fans meiner Arbeit, ich entwarf die Bühnen-Outfits

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von Kylie Minogue, meine Designs tauchten in allen führenden Hochglanz-Magazinen auf und meine Kollektionen wurden in den angesagtesten Läden verkauft. Ein Traumjob, oder? Theoretisch ja, aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich mich entscheiden musste, mein Label auf das nächste Level zu bringen oder dem Ganzen den Rücken zu kehren. In einem Moment der Klarheit erkannte ich, so verrückt es auch klingen mag, dass ich inmitten des Trubels gar nicht bemerkt hatte, wie schlecht es mir ging. Also tat ich das Unvorstellbare: Ich stellte die Weichen neu. Wie viele Kreative füllte auch ich die folgenden Jahre mit den unterschiedlichsten Projekten, angefangen bei diversen Hausrenovierungen bis hin zu Kunstmessen, und – ach ja! – ich bekam wunderschöne kleine Töchter! Doch in dieser ganzen Zeit – in meinen Jahren in der Modebranche, während der Mutterschaft und selbst in meiner Zeit an der Kunstschule – begleitete mich eine Konstante: Ich baute Lebensmittel an. Ich hatte immer etwas Essbares in Reichweite, von Kräutern auf der Fensterbank bis hin zu Zitronenbäumen im Wohnzimmer, von vertikalen Kräutergärten bis hin zu Balkongemüse im fünfzehnten Stock. Der Eigenanbau machte mich immer auf eine unkomplizierte Weise zutiefst glücklich. Als ich Anfang 2018 eine sehr anstrengende Lebensphase durchlief und dringend Ablenkung brauchte, wandte ich mich wieder einmal meiner Leidenschaft zu: dem Anbau von Obst und Gemüse. Und ich warf keinen Blick mehr zurück. Unter @shegrowsveg startete ich einen Instagram-Account, um mit einer jüngeren globalen Garten-Community in Kontakt zu kommen – ohne zu ahnen, dass ich so schnell so viele Menschen ansprechen würde. Ich bildete mich auf dem Gebiet der Gartengestaltung weiter mit dem Ziel, beruflich Nutzgärten anzulegen. Doch am Ende meiner Ausbildung war mein Instagram-Account schon zum Fulltime-Job geworden, und ich hatte eine Karriere in den Gartenmedien, die ganz natürlich gewachsen war. Heute bin ich in der privilegierten Lage, alte Gemüsesorten anzubauen, mich für weltweite Charity-Projekte zu engagieren und Innovationen in der zukunftsweisenden High-Tech-Lebensmittelproduktion zu verfolgen. Ich habe außerdem das Glück, einige unglaub10


liche Projekte auf der ganzen Welt besuchen zu können und Aufmerksamkeit dafür zu wecken, was alles möglich ist. Trotzdem bin ich nirgends glücklicher als in meinem Gewächshaus, inmitten einer unfassbaren Fülle seltener alter Tomatensorten, die die wahren Stars meines InstagramAccounts und Blogs sind. Vielleicht fiel es mir auf, weil ich Quereinsteigerin bin und einen Design-Hintergrund habe. Es gibt kaum Berührungspunkte zwischen der Ziergärtnerei, Zimmerpflanzen-Fans und der Selbstversorgungsszene. Und das kann ich nicht nachvollziehen! Ästhetik hat für mich einen hohen Stellenwert, und ich bin fest davon überzeugt, dass Schönheit und eine reiche Ernte nicht unvereinbar sind. Man kann ein perfektes, dekoratives Indoor-Botanikum schaffen und einen großen Ertrag erzielen. Doch seien wir ehrlich: Der Platz, den man für einen Küchengarten benötigt, ist heutzutage wahrer Luxus. Warum aber sollten Menschen in Städten mit kleinen Wohnungen, Balkonen oder Gärten nur aufgrund traditioneller Vorstellungen vom Obst- und Gemüseanbau von der Selbstversorgung ausgeschlossen sein? Es ist Zeit für ein Umdenken. Und mit diesem Buch möchte ich zeigen, was man mit essbaren Pflanzen inzwischen alles machen kann. Mit meinem Designerblick habe ich die Welt des Eigenanbaus gründlich unter die Lupe genommen und stelle eine breite Palette an Projekten für jedes Fähigkeitslevel und alle möglichen Räume vor. Viele sind Indoor-Projekte. Denn nur weil man keinen »Außenraum« besitzt, sollte man nicht auf Selbstangebautes verzichten müssen. Außerdem kann man mit dem Zimmeranbau alte Regeln brechen und die Jahreszeiten austricksen. Ich zeige, wie man auf schöne Weise Lebensmittel anbauen kann – und zwar rund ums Jahr. Bye bye verschrumpeltes, um die halbe Welt geflogenes Supermarkt-Gemüse! Und dies ist ein weiterer Grund für dieses Buch-Projekt, mit dem ich auch in dir die Leidenschaft für den Eigenanbau wecken möchte: So viele Lebensmittel werden eingeflogen und hinterlassen damit einen enormen CO2-Abdruck. Vielleicht hast du schon von Food Miles gehört, also den GET UP AND GROW / EINLEITUNG

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Transportwegen, welche die Produkte vom Ursprungsort bis auf unsere Teller zurücklegen. Je weniger Food Miles, desto geringer ist der Schaden, den unsere Lebensmittelproduktion und Ernährung unserem wunderbaren Planeten zufügen. Tatsache ist: Würden wir nur essen, was saisonal in unserer unmittelbaren Umgebung angebaut und geerntet wird, wären unsere Welt und mit großer Wahrscheinlichkeit auch wir selbst wesentlich gesünder. Dies mag vielleicht für die meisten Menschen kein besonders realistischer Lebensstil sein, doch lenkt uns schon allein das Bewusstsein für unsere Food Miles und die Art und Weise der Lebensmittelproduktion in eine bessere Richtung. Und was könnte besser geeignet sein, unsere Food Miles zu reduzieren, als Lebensmittel zu Hause anzubauen? Wenn du dieses Buch durchblätterst, kannst du dir die Projekte aussuchen, die zu deinem Zuhause und deinem Lebensstil passen. Du wirst allgemeine Hinweise zum Anbau finden und darüber hinaus detaillierte Anleitungen zu jedem Projekt. Außerdem ein wenig wissenschaftliches Hintergrundwissen. Ich persönlich finde es gut, wenn ich verstehe, warum ich etwas auf eine bestimmte Weise tun soll, anstatt nur gesagt zu bekommen, wie ich es zu tun habe. Eine Vorgehensweise ist besser verständlich, wenn man die Ursache und Wirkung der Handlungsschritte begreift. Ich hoffe, dass du am Ende dieses Buches vor Ideen und Inspirationen platzt. Dass du es nicht mehr erwarten kannst, ein unglaublich schönes, essbares Zuhause zu schaffen, das dich glücklicher, gesünder und verantwortungsbewusster für die Zukunft unseres Planeten macht. Ganz gleich, ob du die Projekte mithilfe der Bezugsquellenliste (Seite 150) eins zu eins umsetzt oder ob du dich von den vorgestellten Projekten lediglich inspirieren lässt und deiner eigenen Kreativität folgst – ich freue mich, meine Leidenschaft mit dir zu teilen.

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DIE BASICS

Ein- und Umtopfen 017 Licht 023 Düngen 027 Gießen 028 Erste Hilfe 031


Die Basics: Gießen

Auch wenn du noch nicht viel über Pflanzen weißt: dass sie Wasser brauchen, weißt du. Und sie brauchen es wirklich. Wie alle anderen Lebewesen sterben Pflanzen ohne diese wertvolle Ressource. Aber auch hier gilt: Nicht zu viel des Guten! Dauerfeuchte Erde kann ein guter Nährboden für Krankheiten und Pilzbefall sein, der die Pflanzen von der Wurzel her zerstört. Außerdem können Pflanzen ertrinken. Pflanzen sind eine erstaunliche Lebensform. Ob Tag oder Nacht, sie sind ständig mit unsichtbaren Prozessen beschäftigt. Bei Sonnenschein nehmen sie mit ihren Blättern und Stängeln Kohlendioxid (CO2) auf und geben während der Fotosynthese Sauerstoff ab, was sie zu tollen Luftverbesserern macht. Auf diese Weise produzieren Pflanzen Zucker, der ihnen als Nahrung dient. Jeder Pflanzenteil atmet Sauerstoff aus, sogar die Wurzeln. Diese Zellbzw. Pflanzenatmung verwandelt den durch die Fotosynthese entstandenen Zucker in die Energie, die sie zum Wachsen brauchen. In der Erde befinden sich viele winzige Lufttaschen mit Sauerstoffvorräten für die Pflanzen. Ist die Erde zu nass, füllen sich diese Taschen mit Wasser und die Wurzeln bekommen keine Luft mehr – sie ertrinken regelrecht. Deshalb ist es so wichtig, die Gießmenge den individuellen Ansprüchen deiner Pflanzen-Babys anzupassen. 28

Beim Indoor-Gärtnern bist du allein verantwortlich für die Wasserzufuhr. Selbst im Freien, wo der Regen ein Teil dieser Aufgabe übernimmt, wirst du feststellen, dass Gefäße schneller austrocknen als Beete. Für das Gießen gibt es keine Zauberformel. Es ist wie bei uns – Wasserbedarf ist individuell. Außerdem trocknet die Erde unterschiedlich schnell aus, je nachdem wie viel direkter Sonneneinstrahlung sie ausgesetzt ist oder wie warm es im jeweiligen Raum ist. Lass dir also von der Erde verraten, wann du gießen musst. Trocknet sie aus, verändert sie ihre Farbe von Dunkelbraun/ Schwarz zu Hellbraun/Braungrau. Doch nur die Erdoberfläche allein kann täuschen. Manchmal ist die Erde in Gefäßen auf der Fensterbank durch die Sonne oberflächlich staubtrocken, während die tieferen Schichten noch gut durchfeuchtet sind. Woher also weißt du, dass du gießen musst? Ganz einfach: Stecke deinen Finger einige Zentimeter tief in die Erde. Kommt der Finger trocken heraus, mit einigen losen Erdkrümeln, die sich leicht entfernen lassen, ist es Zeit zu gießen. Ist der Finger leicht feucht und klebt etwas Erde daran, ist noch genug Wasser vorhanden. Mit etwas Übung erkennst du schnell, ob deine Pflanzen Wasser brauchen, und bald wirst du so sicher werden, dass Überwässern kein Thema mehr ist.


PFLANZENVERZEICHNIS


PFLANZEN

Im Uhrzeigersinn von oben links: Vanille, Mashua, Drachenfrucht, Kaviar-Limette, Passionsblume.

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Obst B L AU E PA S S I O N S BLUME / MAR ACUJA

(Passiflora caerulea / Passiflora edulis) Sonne bis Halbschatten. Warm. Mittel Die Blaue Passionsblume (P. caerulea) ist vielerorts erhältlich, und ihre Früchte sind essbar, auch wenn man oft das Gegenteil hört. Auch wenn sie nicht so groß und saftig wie die der Maracuja (P. edulis) sind, schmecken sie gut. P. edulis lässt sich in gemäßigten Klimazonen nicht ganz so einfach anbauen, weil sie Hitze liebt und sie sich in unseren kühlen Gärten nicht so wohl fühlt wie die Blaue Passionsblume. Dennoch kann man sie bei uns kaufen (siehe Bezugsquellen, Seite 150), als umwerfende Zimmerpflanze kultivieren und viele leckere Früchte ernten. JA PA N I S C H E WO L L M I S P E L / L O Q U AT Bedingungen: Zu jeder Pflanze findest du hier den Lichtbedarf, die ideale Temperatur und die benötigte Feuchtigkeit.

(Eriobotrya japonica) Sonne bis Halbschatten. Gemäßigt. Mittel Die Japanische Wollmispel wird wegen ihrer Früchte und ihrer Blätter angebaut, die man zu Tee verarbei-

tet. Dieser immergrüne Baum kann bis zu 10 m hoch werden; im Kübel bleibt er handlicher. Suche eine selbstfruchtbare Sorte wie ‘Gold Nugget’ oder ‘Mogi’ aus. Die formschöne Pflanze hat große, geriffelte, samtige Blätter. Sie blüht im Herbst, was für Steinobst ungewöhnlich ist; geerntet wird im Frühling und Frühsommer. Am besten sind die Früchte frisch, wenn sie dunkelorange sind. Sie schmecken ähnlich wie Aprikosen oder Mango und lassen sich prima einwecken. ZWERGBANANE

(Musa acuminata ‘Dwarf Cavendish’, ‘Dwarf Brazilian’, M. Velutina ‘Rosa Zwergbanane’) Sonne bis Halbschatten. Warm. Feucht Zwergbananen sind schon seit langem beliebte Zimmerpflanzen. Mit den richtigen Sorten kannst du auch Früchte ernten. ‘Dwarf Cavendish’ ist überall als Zimmerpflanze erhältlich und bringt essbare Kochbananen hervor. Wohlschmeckendere Sorten sind ‘Dwarf Brazilian’, die leider nicht leicht im Handel zu finden ist, und die verbreitete Rosa Zwergbanane Musa Velutina, die aber recht viele Samen hat.



PROJEKTE

Gekaufte Kräuter klonen 047 Selbstbewässernde Töpfe 051 Rollende Salatbar 055 Microgreens 061 Indoor-Gewürzgarten 069 Hängender Fenster-Kräutergarten 075 Rollender Raumteiler 079 Gemüsebögen 083 Pflanzen-Regal im Fenster 089 Kokedama-Zitrusgarten 093 Köstliche Naschwand 099 Hydroponik 103 Schreibtischfarm 109 Essbares Terrarium 115 Indoor-Spalier 123 Mobiler Wandgarten 127 Gewächshaus im Haus 133 Essbare Kunst 137 Iss deine Zimmerpflanzen 143



Selbstbewässernde Töpfe Je länger du in diesem Buch liest, desto öfter begegnet dir ein magisches Wort: gießen! Und mit je mehr Pflanzen du dein Leben teilst, desto länger bist du damit beschäftigt. Ganz ehrlich: In unserer schnelllebigen, vollgepackten Zeit ist es nicht immer leicht, mit dem Gießen hinterherzukommen. Aber keine Sorge, auch dafür habe ich eine Lösung parat. Es ist ganz einfach, einen Topf zu bauen, der dir 99 Prozent der Gießarbeit abnimmt. In diese selbstbewässernden Gefäße kannst du Kräuter, essbare Blüten und kleine Zimmerpflanzen packen. Außerdem sind sie das perfekte Pflanzgefäß für frisch bewurzelte Kräuter-Babys aus dem Klon-Projekt.

Schwierigkeitsgrad Einfach Was du brauchst Breithalsiges Glasgefäß (Durchmesser der Öffnung etwa 10 cm) Tontopf mit 12 cm Durchmesser und Drainageloch Seil oder dicke Kordel aus Naturfaser wie Baumwolle, Hanf oder Bambus Torffreie Universalerde Langzeitdünger als Granulat Teelöffel, Pflanzholz oder Bleistift Geeignete Pflanzen Kräuter-Stecklinge (siehe Seite 47)

Sichtbare Wurzeln Wenn du sehen willst, was unter der Erdoberfläche passiert, kannst du für dieses Projekt Pflanzkörbe anstelle von Tontöpfen verwenden. Pflanzkörbe gibt es für Teichpflanzen. Es sind rundum geschlitzte Kunststoffbehälter, die das Wasser durchlassen. Sie sind in vielen Formen und Größen erhältlich, sodass du sicher die passenden Exemplare für deine Glasbehälter findest. Topfe deine Stecklinge wie beschrieben ein (aber lass die Kordel weg, die brauchst du hier nicht) und setze den Pflanzkorb auf den Glasbehälter. Wichtig ist, dass der Boden des Korbs immer Kontakt mit der Wasseroberfläche hat. Außerdem muss das Wasser stets frisch sein. Mit der Zeit wirst du sehen, dass Wurzeln durch die Schlitze im Korb ins Wasser wachsen – ein faszinierender Anblick.

Werkzeuge Schere GET UP AND GROW / PROJEKTE

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Selbstbewässernde Töpfe

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SCHRITT 1

SCHRITT 2

SCHRITTE 3–4

Fädele die Kordel durch das Drainageloch im Boden des Tontopfes.

Lege die Kordel spiralförmig am Topfboden aus und winde sie die Topfinnenwand hoch.

Bedecke die Kordel mit einer Handvoll Erde und bestreue sie mit einem gestrichenen Teelöffel Langzeitdünger.

SCHRITT 6

SCHRITT 7

SCHRITT 8

Befülle den Glasbehälter zu zwei Dritteln mit Wasser und lass die untere Hälfte der Kordel ins Wasser hängen.

Pikse ein Loch in die Erde und setze deinen Steckling hinein, ohne die Wurzeln zu beschädigen.

Drücke die Erde behutsam fest und gebe, wenn nötig, noch etwas Erde darauf.


SO WI R D ’ S G E MACH T PFLEGE

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Schneide ein 120 cm langes Stück Kordel ab. Stecke die Kordel durch das Drainageloch im Boden des Tontopfes, bis etwa die Hälfte der Kordel, also 60 cm, unten heraushängt.

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Halte den Topfboden und das heraushängende Ende der Kordel fest und wickle die innere Hälfte der Kordel spiralförmig am Topfboden und die Topfinnenwand hinauf. Leichter geht es, wenn du die Kordel dabei um sich selbst drehst – so entsteht eine feste und dichte Spirale.

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Drücke eine Handvoll feuchter Erde auf die Kordelspirale, sodass sie bedeckt ist. Das hat auch den Vorteil, dass sie an Ort und Stelle bleibt.

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Bestreue die angedrückte Erde mit einem gestrichenen Teelöffel Langzeitdünger. Denn wenn du die Pflanze nicht gießt, kannst du sie auch nicht düngen. Also muss sich dein Pflanzen-Baby selbst mit Dünger versorgen. Der Langzeitdünger liefert über einen langen Zeitraum gleichmäßig wichtige Nährstoffe. Ich empfehle einen organischen Dünger, denn schließlich verzehren wir die Pflanze ja später. Ich verwende SeegrasFlocken oder – so gruselig es auch klingt – Blut-, Fisch- und Knochen-

Fülle den Wasserpegel im Glasbehälter immer rechtzeitig auf, bevor er zu tief sinkt. Trocknet der Behälter völlig aus, solltest du ihn gründlich auswaschen und die Rückstände am Glasboden entfernen. Die Kordel muss sich dann wieder vollsaugen. Wird das Wasser grün oder bilden sich Ablagerungen an den Glaswänden, kann dies auf Algen zurückzuführen sein. Säubere das Glas sorgfältig und fülle frisches Wasser ein. Verpasse deinen Stecklingen regelmäßig einen frischen »Haarschnitt«, damit sie zart bleiben und buschig wachsen.

mehl. Diese hervorragenden Dünger geben die Nährstoffe ganz langsam ab, deine Pflanzen werden es lieben. Ja, ich weiß – nicht-vegetarisches Gemüse ist irgendwie komisch!

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Fülle den Topf mit Erde auf.

Befülle den Glasbehälter zu zwei Dritteln mit Wasser, hänge den unteren Teil der Kordel in das Wasser und stelle den Topf auf das Glas. Der Topfboden sollte das Wasser nicht berühren. Anfangs schwimmt die Kordel vielleicht auf dem Wasser, aber allmählich wird sie sich vollsaugen und hinabsinken. Dann gelangt auch nach und nach Wasser in den Tontopf.

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Pikse in der Topfmitte mit einem Pflanzholz oder Bleistift ein Loch in die Erde, das bis zum Topfboden reicht. Dann stellst du den Steckling mitsamt aller Wurzeln ins Loch, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Drehe den Stiel des Stecklings beim Einführen in das Loch vorsichtig um die eigene Achse, sodass sich die Wurzeln um ihn wickeln.

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Drücke die Erde um den Steckling herum an und gib, falls nötig, noch etwas mehr Erde dazu. Gieße den Steckling vorsichtig. Aber nur so viel, dass die Erde leicht feucht ist, denn sobald sich

die Kordel vollgesaugt hat, kommt Wassernachschub von unten – ohne dein Zutun.

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Stelle den Topf an einen hellen Ort, aber nicht in die direkte Sonne, da sonst schnell Algen im Glasbehälter entstehen. Auch wenn die Algen das Pflanzenwachstum selbst nicht beeinträchtigen, könnten sie die Leitungsbahnen der Kordel verstopfen.

GET UP AND GROW / PROJEKTE

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Danksagungen Dieses Buch ist meinen unglaublichen Töchtern Skyla und Elodie gewidmet, die schon als so junge Menschen so viel Geduld und Verständnis gezeigt haben, während ihre Mummy derart beschäftigt war. Mädchen, ihr seid meine Inspiration und Motivation – dies alles ist für euch! Bleibt immer die tollen Wesen, die ihr seid. Dieses Buch zeigt euch, dass ihr mit harter Arbeit und Entschlossenheit alles sein und alles tun könnt, was ihr möchtet! Danke an Mike, meinen Fels! Ich bin mehr als dankbar für dein unerschütterliches Vertrauen, deine Unterstützung und deine regelmäßigen Aufmunterungen – sogar als du mitten in der Arktis warst. Ohne dich hätte ich all das nicht geschafft – und außerdem nicht so viel gelacht. Danke an meine Super-Mum Karen und meinen Stiefvater Robin, die sich völlig vom Rest der Welt isoliert haben, um eine fantastische Lockdown-Kinderbetreuung zu ermöglichen. Ohne eure Hilfe, Liebe und Unterstützung wäre dieses Buch nie entstanden. Danke aus tiefstem Herzen.

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Danke an meinen wunderbaren Dad David und meine geliebte kleine Schwester Amy, die immer an mich geglaubt haben und mich in jeder Phase meines Lebens und meiner beruflichen Laufbahn ermutigt haben. Ihr seid immer für mich da, egal, worum es geht, egal zu welcher Uhrzeit, und gebt mir Liebe, Unterstützung und Rat. Danke an Tessa Cobley von Ladybird Plantcare dafür, dass du dein riesiges Wissen in Sachen biologischer Schädlingsbekämpfung mit mir geteilt hast. Danke an Matthew Soper von Hampshire Carnivorous Plants für die Zeit, die du dir genommen hast, um mit mir das Für und Wider der Schädlingsbekämpfung durch Pflanzen zu diskutieren. Danke an Andy Perry von Urban Herbs. Es war mir ein Vergnügen, Teil deiner Reise zu sein, und ich bin so glücklich und dankbar, dass du nun zu einem Teil meiner Reise geworden bist – danke für deine grenzenlose Begeisterung und deine außergewöhnlichen Pflanzen. Danke an Rhino Greenhouses für eure Unterstützung. Ein großer Dank an Suttons für die Auswahl an großartigen Pflanzen, die dazu beigetragen haben, dieses Buch zum

Leben zu erwecken. Danke an Ben Poole, dass du mir zur Hilfe gekommen bist – das Holz war wunderschön. Danke an Ray McCune von Scaped Nature für den Crash-Kurs in Sachen Terrarium – ich glaube, du hast mich ein bisschen angefixt. Ein großer Dank an dich, Philippa Langley, für die unglaublichen Fotos, und an dich, Rachel Vere, dafür, dass jede Aufnahme perfekt gestylt war. Danke an die Designerin Claire Warner, die dieses Buch schöner gestaltet hat, als ich es mir erträumt hätte, und danke an Amber Day für die atemberaubenden Illustrationen, die meine Projekte zum Leben erweckt haben. Und schließlich ein großes Dankeschön an das Team von Hardie Grant Publishing, das mein Potenzial erkannt und mir diese Möglichkeit gegeben hat. Ein spezieller Dank an meine fabelhafte Verlegerin Eve Marleau, die mir dabei geholfen hat, dieses Buch mitten in einer weltweiten Pandemie (die definitiv nicht Teil des Plans war) zu realisieren. Ich bin sehr stolz auf das, was wir hier gemeinsam geschaffen haben.


Die Autorin Lucy Hutchings ist eine ehemalige Couture-Schmuckdesignerin, die Instagrammerin und Autorin geworden ist. Sie lebt in Suffolk (UK) auf dem Land, zusammen mit ihrem Partner, dem Entdecker, Koch und Autor Mike Keen, sowie ihren beiden Töchtern Skyla und Elodie. Mit ihrem Hintergrund als Designerin zeigt Lucy, wie inspirierend es sein kann, seine eigene Nahrung anzubauen und in welcher Vielfalt und wie unglaublich schön das selbst auf kleinstem Raum geschehen kann. Ihre Erfahrungen teilt sie mit ihren treuen Instagram-Followern (@shegrowsveg). Als leidenschaftliche Streiterin für Lebensmittelnachhaltigkeit startete Lucy ihren Blog www.shegrowsveg.com, um diese Entdeckungsreise zu dokumentieren und zu teilen in wöchentlichen Posts zu Themen wie zukunftssicherem Farming, saisonaler und regionaler Ernährung, wilden und gesammelten Früchten, und natürlich Eigenanbau. Wenn Lucy nicht gerade schreibt, ist sie meistens draußen zu finden, wo sie – gewöhnlich mit ihrer Kamera – ihrer Liebe zur Natur nachgeht.

GE T UP AND GROW / DIE AUTORIN

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