Gelappte Blätter Kennzahl 502–599
Geteilte Blätter Kennzahl 600–662
Gefiederte Blätter Kennzahl 663–808
Steffen Guido Fleischhauer Roland Spiegelberger Claudia Gassner
Blatt Blatt für
Über 800 Pflanzen nach Blattformen und Blüten einfach bestimmen
AT Verlag
© 2017 AT Verlag, Aarau und München Lektorat: Petra Holzmann Zeichnungen: Claudia Gassner Graische Gestaltung und Satz: AT Verlag, Aarau Druck und Bindearbeiten: Gorenjski tisk, Kranj, Slowenien Printed in Slovenia ISBN 978-3-03800-964-1 www.at-verlag.ch Der AT Verlag, AZ Fachverlage AG, wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016–2020 unterstützt.
Inhalt
6
Einleitung
9
Der Aubau des Buches
10
Der Aubau der Planzenporträts
14
Übersicht nach Blütenfarben und Blütenformen
27
Die Planzenporträts sortiert nach Blattformen
432
Glossar botanischer Begrife und Abkürzungen
435
Literatur
435
Internetadressen
436
Register der Planzennamen
446
Danksagung
446
Die Autoren
447
Bildnachweis
Einleitung
Wer schon einmal versucht hat, in der Natur Wildplanzen zu bestimmen, dem ist es sicher schon ot passiert, dass er an manchen Stellen des Bestimmungsvorgangs nicht weiterkam, weil das gesuchte oder gefragte Merkmal nicht oder noch nicht an der Planze vorhanden war. Auch mir ging es so. Ich fand interessante Planzen als schwimmende Linsen im Wasser, solche mit stacheligen Fiederblättern oder sogar mit klebrigen Blattdrüsen. Beim Bestimmen dieser Planzen kam ich jedoch nicht weiter, weil die Blüten zu dieser Jahreszeit fehlten. Es endete dann meist damit, dass ich meine Bestimmungsführer willkürlich durchsuchte, um zufällig auf ein Planzenbild zu stoßen, das meiner gesuchten Planze nahekam. Manchmal habe ich dann die Planze zufällig entdeckt und konnte im Planzenporträt die Details vergleichen. Manchmal durchsuchte ich vergebens Hunderte von Planzenporträts und wünschte mir, es gäbe einen Bestimmungsführer, der alle Planzen mit ähnlichen Blättern in einer Reihenfolge zusammengestellt hat. Blätter sind in der Vegetationsperiode fast immer an einer Planze zu inden, sie sind neben der Blüte das zweite große Charakteristikum der Planze. Aus meinem Wunsch ist nun in Gemeinschatsarbeit dieses Buch entstanden. Es bietet ein neuartiges, eigens entwickeltes Blattformenregister, das heißt, es sortiert die Planzen nach Blattformen. Ähnlich wie man natürliche Farbnuancen in etwa einer Farbskala zuordnen kann, so kann man hier Blattformen annähernd einer fortlaufenden Blätterreihe am Kopf der Seiten zuordnen. Aber auch in den einzelnen Planzenporträts haben wir als Team alle Erfahrungen aus unserer Bestimmungsarbeit eingebracht. Schon lange ist bekannt, dass es vorteilhat ist, wenn ein Planzenporträt Planzenfotos und Zeichnungen kombiniert. Fotos ermöglichen es, Farbe, Glanz, Oberlächenbeschafenheit und Erscheinung der Planze darzustellen. Zeichnungen sind optimal, um die Idealform der Merkmale einer Planze exakt wiederzugeben und um Merkmalsbeschreibungen direkt anhand der Zeichnung zeigen zu können. So werden botanische Begrife selbsterklärend verstanden.
6
Ergänzend zu den Standortbeschreibungen der einzelnen Planzen nennen wir weitere Planzen, die gerne am gleichen Standort wachsen. Denn auch diese typischen Nachbarplanzen können ein Merkmal zur Identiizierung der Planze sein. Auch geben wir mit einfachen Verbreitungssymbolen zu jeder Planze einen schnellen Überblick, wie wahrscheinlich das Vorkommen einer Planze im jeweiligen Teil Mitteleuropas überhaupt ist. Weitere Symbole geben Hinweise zu Artenschutz und Gitigkeit sowie zur Planzennutzung als Nahrungs-, Gewürz- und Heilplanze. Auf diese Weise und in dieser Form stellen wir über 800 bedeutende Planzen der Krautschicht Mitteleuropas möglichst praktisch dar – Einzelarten und Artengruppen krautiger Blütenplanzen, Farne, Schachtelhalme, aufällige Gräser, Bärlappgewächse und Zwerggehölze. Bei der Auswahl der Planzen haben wir in der Regel die verbreitetsten Arten ausgewählt, aber auch seltene Arten wurden aufgenommen, sofern sie als sehr bekannt gelten. Nicht aufgenommen wurden die vielen hundert Arten der Strauchund Baumschicht sowie der niedrigen Schicht der Moose und Flechten. Diese leicht abzutrennenden Ebenen des Planzenreichs sind in einem gesonderten Band zu behandeln. Somit konnten wir diesen Bestimmungsführer ohne wichtige Auslassungen den bewundernswerten Planzen der Krautschicht widmen und sie Planze für Planze und Blatt für Blatt nebeneinander darstellen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit diesem Buch und spannende Entdeckungen in der Natur. Stefen G. Fleischhauer im Namen des ganzen Buchteams
7
Der Aufbau des Buches
Das Buch durchzieht am oberen Buchrand eine Blattformenfolge aller Planzen. Diese Ordnung wurde dem Buch zugrunde gelegt, da die Blätter die Organe sind, die zeitlich am häuigsten an einer Planze zu inden sind. Die Abfolge zeigt an, wo in etwa eine gesuchte Planze in dem Buch zu inden ist. Mit der jeweils darunter stehenden Planzenkennzahl wird auf die Planzenporträts verwiesen. Dort kann man mithilfe von Foto, Zeichnung und Text die Merkmale im Detail genau vergleichen und bestimmen. Für eine erste Orientierung hilt die Sortierung der Blattformen in der vorderen Umschlagklappe (Innenseite). Wählen Sie zum Vergleichen und Bestimmen eines der größeren Blätter an der Planze, eines, das gut ausgereit, aber nicht bereits alternd ist, und sich nicht ganz oben an der Planze und auch nicht ganz unten am Boden beindet. Es sollte ein für die Planze durchschnittlich charakteristisches Blatt sein. Wenn die Planze in einem größeren Bestand gleicher Arten wächst, vergleichen Sie auch die Nachbarplanzen, um ein durchschnittlich charakteristisches Blatt zu inden. Die vier auf einer Doppelseite porträtierten Arten sind in der Blattformenabfolge in Gelb hervorgehoben. Die anderen in Grün gehaltenen Blattformen geben an, bei welchen anderen Arten Sie noch nach ähnlichen Formen suchen können. Planzen mit mehrgestaltigen Blättern, wie zum Beispiel das Hirtentäschel, sind in der Blattformenfolge je nach Gestalt des Blattes mehrmals einsortiert, daher ist an dieser Stelle die fortlaufende Nummerierung unterbrochen. Zusätzlich unterstützt wird diese Sortierung nach Blattformen durch die Übersicht der Planzen nach Blütenfarben und -formen auf Seite 14f. Sie verweist ebenfalls mit den Planzenkennzahlen auf das entsprechende Porträt. Eine zusätzliche Erläuterung inden Sie auf der Innenseite der hinteren Umschlagklappe.
9
2 493
Der Aufbau der Pflanzenporträts
494 495 496 497
498
490
499
Artenschutz Gitigkeit Ernährung Heilkunde
500
501
502 61 503 504 505 506 507 370 541 508 509 510 511 264 512 513 514 515 516 517
541 ÌÌ Capsella bursa-pastoris, Brassicaceae
542 Ì Raphanus raphanistrum, Brassicaceae
Gewöhnliches Hirtentäschel
Acker-Rettich
ein- bis zweijährig | 1–10 | 0,7 m
Standort
518 519 520 521
Nährstofreiche Standorte auf Äckern und Schuttplätzen. Ackerfrauenmantel [576], Behaarte Wicke [675]. 1 Stängel aufrecht, verzweigt, bläulich bereit und rau behaart. 2 Untere und mittlere Blätter aus schräg versetzten Blattabschnitten und einem größeren Endabschnitt zusammengesetzt, wie der Stängel rau-borstig behaart. 3 Oberste Blätter länglich, ungeteilt. 4 Der häuig purpurn überlaufene Blütenkelch schmal, lang und aufrecht. 5 Blütenkrone mit 4 weißen oder blassgelben, violett geaderten Kronblättern. 6 Kronblätter etwa doppelt so lang wie der Kelch. 7 Frucht eine bis 9 cm lange, aufrecht abstehende, gegliederte, gestielte und lang geschnäbelte Schote.
Nachbarplanzen
5
5
6 6
8
4
7 7 1
1 3
4 2
3 2
298
10
523
ein-(bis zwei-)jährig | 5–10 | 0,6 m
Nährstofreiche Standorte in Äckern und Gärten sowie an Wegen und Schuttplätzen. Weißer Gänsefuß [564], Purpurrote Taubnessel [308], Kohl-Gänsedistel [727]. 1 Stängel einfach oder verzweigt. 2 Grundständige Blätter in einer Rosette angeordnet. 3 Form der Grundblätter stark variierend. 4 Stängelblätter mit spitzen Öhrchen den Stängel umfassend. 5 Blüten an der Spitze der Triebe doldig gedrängt. 6 Blütenkrone weiß, mit vier 2–3 mm langen Kronblättern. 7 Kelchblätter zur Zeit der Blüte anliegend. 8 Frucht ein dreieckiges Schötchen (»Hirtentäschel«).
Botanische Merkmale
522
524
525
Blattformen der auf dieser Seite porträtierten Planzen
5 357 526 527 528
529 530
531
532
533
534
535
536
537
538
539
255
540
541
542
552
92
543
544
545
546
547
548
549
550
551 5
Planzenkennzahl
543 Rorippa palustris, Brassicaceae
544 Senecio vulgaris, Asteraceae
Gewöhnliche Sumpfkresse
Gewöhnliches Greiskraut
Verbreitungshäuigkeit in Mitteleuropa einjährig | 6–10 | 0,5 m
einjährig (bis ausdauernd) | 6–10 | 0,6 m
In nährstofreichen Krautluren der Äcker, Gärten, Wegränder und Schuttplätze sowie in Waldschlägen. KnäuelHornkraut [211], Vielsamiger Gänsefuß [472], Gewöhnliches Leinkraut [52].
Als Pionier auf nährstofreichen, meist schlammigen Böden an Ufern und in Gräben sowie an feuchten Weg- und Ackerrändern. Gewöhnliches Barbarakraut [723], Sumpf-Ruhrkraut [66], Pfefer-Knöterich [134], Kriechender Hahnenfuß [637].
1 Planze von aufrechtem Wuchs. 2 Stängel kantig, gerillt, spinnwebig behaart. 3 Blattform variierend, am Rande meist mit tiefen Buchten. 4 Blattrand spitz gezähnt. 5 Zahlreiche Blütenköpfchen in dolden- oder rispenartigem Gesamtblütenstand. 6 Äußere Hüllblätter kurz, mit dunklen Spitzen. 7 Innere Hüllblätter länglich, oben zugespitzt. 8 Röhrenblüten gelb, nur wenig aus der Hülle hinausragend, Zungenblüten meist fehlend. 9 Frucht mit langem, rein weißem Haarkranz.
1 Planze von aufrechtem Wuchs. 2 Alle Blätter in ungleiche Abschnitte geteilt, Endabschnitt vergrößert. 3 Stängelblätter am Blattgrund kurz geöhrt. 4 Untere Blätter gestielt. 5 Kronblätter hellgelb (a), gleich oder weniger lang als die Kelchblätter (b). 6 Frucht eine gedrungene und häuig etwas gekrümmte Schote. 7 Frucht-Stiele mit etwa 5–10 mm Länge kürzer als oder gleich lang wie die Frucht.
5 5a
Lebensweise der Planze Blütezeit (Monate) Größe der Planze
Planzenfamilie
8 5b
Botanischer Name
7 6 3
6 7
9
2 1
3
4
2
4
1
299
11
Jede Planze wird zunächst in einem, manchmal in mehreren typischen Fotos dargestellt. Unter dem Foto stehen die fortlaufende Planzenkennzahl, die Symbole zum Artenschutz ! sowie weitere Symbole, die die Planzen jeweils als Gitplanze V, Arzneiplanze Ì oder Speiseplanze kennzeichnen (siehe vordere Umschlagklappe). Darauf folgen der botanische Name der Planze und der Planzenfamilie. Die Kennzeichnung als Arznei- oder Nahrungsplanze bezieht sich hier nur auf die wichtigsten, bekannten Verwendungen. Sie ist keine Anwendungsempfehlung. Weiterführende Informationen sind dazu unabdingbar. Viele Arzneiplanzen sind gitig, und viele Wildnahrungsplanzen werden erst durch Erhitzen oder eine andere Zubereitung bekömmlich. Unverträglichkeiten, Allergien usw. können nicht ausgeschlossen werden. Daher sollten Sie sich vor einer möglichen Verwendung genauer informieren. Rechts vom botanischen Namen veranschaulicht ein Symbol die ungefähre Verbreitungshäuigkeit in Mitteleuropa. Es stellt schematisch vereinfacht in Form von Sechsecken sieben geograische Bereiche Mitteleuropas dar: Nord-, Zentral-, Süd-, Nordost-, Südost-, Nordwest- und Südwest-Mitteleuropa. Je dunkler ein Feld dieser Graik eingefärbt ist, desto häuiger ist die Wahrscheinlichkeit, die entsprechende Planze in diesem Gebiet anzutrefen.
In großer Fettschrit steht anschließend vorne links der gültige deutsche Planzenname und dahinter, wo vorhanden, wichtige früher genutzte, synonyme Planzennamen (deutsche und botanische) in kleiner Schrit und in Klammern.
12
In der folgenden Zeile stehen nebeneinander drei Informationen: 1. Die Lebensweise der Planze 2. Die Blütezeit der Planze in arabischen Zifern, die den Monaten entsprechen (z. B. 5–6 = Mai bis Juni) 3. Die Größe der Planze. In der Regel bezeichnet die Maßangabe die ungefähre Höhe, bis zu der die Planze selbstständig aufrecht wachsen kann. Ausnahmen sind in Klammern angegeben. Mit einem »L« vor der Maßangabe wird die ungefähre Sprosslänge von auliegenden, schwimmenden oder kletternden Planzen bezeichnet, bis zu der diese wachsen können. Anschließend folgt die Angabe zum Standort, wo die Planze bevorzugt wächst. Nach dem Symbol werden häuige Nachbarplanzen aufgeführt. Dies sind Planzen, die am gleichen Standort wie die porträtierte Planze vorkommen können, jedoch nicht müssen. Es besagt lediglich, dass diese Nachbarplanzen ähnliche Wachstumsbedingungen benötigen. Durch das Vorkommen der genannten Nachbarplanzen kann man sich etwas sicherer fühlen, ob der Wuchsort zur gesuchten Planzenart passt. Zu jeder Nachbarplanze wird in eckigen Klammern deren Planzenkennzahl genannt. So kann diese Planze gleich nachgeschlagen werden. Dann folgt die Beschreibung der botanischen Merkmale der Planze. Die Nummern bei den beschriebenen Merkmalen verweisen auf die Zeichnung, in der die Merkmale visuell erklärt werden. Wichtige Merkmale sind fett gedruckt. Botanische Fachausdrücke werden im Glossar auf Seite 432 f. näher erläutert. »o. Abb.« bedeutet, dass das im Text genannte Merkmal in der Skizze ausnahmsweise nicht dargestellt ist.
13
1 Ì Eriophorum vaginatum, Poaceae
2 ÌÌ Juncus efusus, Juncaceae
Scheidiges Wollgras
Flatter-Binse mehrjährig | 4–5 | 0,8 m
mehrjährig | 6–8 | 1,2 m
Als Torbildner auf stark sauren, nährstofarmen Standorten in Hochmooren, Moorwäldern, Torfstichen und moorigen Wiesen. Gewöhnliches Pfeifengras [5], Blutwurz [644], Gewöhnliche Moosbeere [199].
An Wegen und Waldschlägen, in nassen Wiesen, Weiden, Auen- und Bruchwäldern sowie an feucht-nassen, teilweise gestörten Stellen, z. B. Fahrspuren, Trittstellen, Aufschüttungen u. Ä. Sumpf-Hornklee [615], Blutwurz [644], Sumpf-Veilchen [331].
1 Planze in dichten Horsten, ohne Ausläufer, graugrün. 2 Stängel im oberen Teil wie die Blätter dreikantig (a), an der Basis rund (b). 3 Blätter borstenförmig, mit aufgeblasenen Blattscheiden (a). 4 Blütenstand eine endständige, aufrechte, von Schwarz in Silberweiß übergehende, bis 2 cm lange Ähre. 5 Kurze Hüllblätter an der Basis des Blütenstandes. 6 Blüten- und Fruchtstand nach der Blüte, wie bei anderen Wollgras-Arten auch, einen weißwolligen Schopf bildend. 7 Die gelbbraune, 2–3 mm lange Frucht scharf dreikantig und vom Wollschopf umhüllt.
1 Die aufrechten, unverzweigten und unbeblätterten Stängel stets zu mehreren stehend. 2 Stängel dunkelgrün, röhrenförmig, glänzend und glatt bis fein gerillt. 3 Der scheinbar seitenständige reichhaltige Blütenstand im oberen Drittel der Planze. 4 Die deutlich gestielten Blüten aus 6 Blütenhüllblättern und (meist) 3 Staubblättern aufgebaut. 5 Die Frucht eine eiförmige bis annähernd kugelige Kapsel.
4 4
3
2a
7
5 3 6
5
3a
2b
2 1 1
28
1
3 Schoenoplectus lacustris, Cyperaceae
4 Arrhenatherum elatius, Poaceae
Gewöhnliche Teichsimse (Seebinse)
Glatthafer
2
3
mehrjährig | 6–7 | 1,5 m
mehrjährig | 5–7 | 3 m
Im Ufer-Röhricht stehender (Seen, Teiche, Weiher) oder langsam ließender, nährstofreicher Gewässer sowie in Gräben und Kiesgruben. In Kläranlagen zur Wasserreinigung geplanzt. Weiße Seerose [339], Gewöhnliches Schilf [13], Schwimmendes Laichkraut [191].
Kennzeichnende Art für Fettwiesen (Glatthafer-Wiesen) der Tielagen, zudem an Wegböschungen und -rändern und im Saum von Gebüschen. Wiesen-Glockenblume [150], Wiesen-Kümmel [796], Wiesen-Pippau [517], Wiesen-Labkraut [361].
1 Planze mit waagrecht kriechendem, langem Wurzelstock, dem zahlreiche Stängel entspringen. 2 Der runde, schwach geriete und schwach glänzende Stängel ist (gras- bis) dunkelgrün. 3 Durchmesser der Stängel bis 1,5 cm. 4 Gesamtblütenstand aus zahlreichen mehrblütigen, ungleich lang gestielten, bis etwa 1 cm langen Ährchen. 5 Blüte mit 3 Narben (a) und 3 Staubblättern (b). 6 Frucht einsamig, (undeutlich) dreikantig, gelb- bis graubraun.
1 Halme aufrecht, glatt. 2 Blattlächen bis 1 cm breit. 3 Das oben gestutzte Blatthäutchen bis etwa 2 mm lang. 4 Blütenrispe aufrecht, bis 25 cm lang. 5 Das bis 1 cm lange, glänzende, häuig violett überlaufene Blütenährchen mit einer bis 2 cm langen, geknieten Granne.
5a
4
5b
5
4
4
1
6
3 3
2 1
29
2
5
6
6 Calamagrostis epigejos, Poaceae
5 Molinia caerulea agg., Poaceae
Gewöhnliches Pfeifengras (Artengruppe)
Sand-Reitgras
mehrjährig | 6–8 | 2,5 m
mehrjährig | 6–8 | 1,5 m
Nährstofarme Standorte in wechselfeuchten oder moorigen Wiesen, an Wegrändern sowie in lichten Wäldern. WiesenSauerampfer [262], Kümmel-Silge [794], Gewöhnlicher Teufelsabbiss [451].
Als Wurzelkriech-Pionier auf mäßig feuchten und mäßig nährstofreichen Standorten in Waldlichtungen und Waldschlägen, an Waldwegen, Ufern und Kiesgruben. Acker-Kratzdistel [510], Gewöhnliche Quecke [10], Gewöhnliches Schilf [13].
1 Wuchs krätig, in dicht beblätterten Horsten. 2 Die unverzweigten, aufrechten Halme, außer im untersten Bereich, ohne Knoten. 3 Die blaugrünen, im Herbst auffälligen (meist) gelben Blätter bis 12 mm breit und bis 90 cm lang. 4 Ein Haarkranz anstelle des fehlenden Blatthäutchens. 5 Blütenstand eine bis 30 cm lange Rispe. 6 Das ot rötlich überlaufene, bis etwa 1 cm lange Blütenährchen (a) mit 1–5 Blüten (b).
1 Frischgrüne bis graugrüne Planze mit langen Ausläufern. 2 Halme rohrartig, aufrecht, bis 1,5 m lang. 3 Blätter bis 50 cm lang und bis 1,5 cm breit. 4 Blattränder sehr rau. 5 Blatthäutchen bis 9 mm lang. 6 Blütenstand eine aufrechte, dichte, knäuelig gelappte und bisweilen rötlich überlaufene, bis 30 cm lange Rispe. 7 Blütenährchen im Unterschied zu vielen anderen Gräsern einblütig.
2 7 6 6b
5
6a
3 4
3
2
5
4 1
1
30
1
7 Trisetum lavescens, Poaceae
8 Carex pendula, Cyperaceae
Gold-Grannenhafer (Goldhafer)
Hänge-Segge
2
3
4
5
6
7
8
mehrjährig | 5–6 | 1,5 m
mehrjährig | 5–7 | 1 m
Feucht-nasse, teils quellige Standorte in Fahrspuren, an Waldwegen und Quellbereichen sowie in Erlen-Eschen-Auenwäldern. Sumpf-Dotterblume [335], Großes Springkraut [478], Flatter-Binse [2].
In Wiesengesellschaten, insbesondere kennzeichnend für Schnittwiesen höherer Lagen. Wald-Storchschnabel [596], Bärwurz [797], Scharfer Hahnenfuß [652], Rot-Klee [609]. 1 Die aufrechten, dünnen Halme an den Knoten behaart. 2 Blattlächen bis 1 cm breit, oberseits kurz behaart. 3 Das gefranste Blatthäutchen nur bis etwa 1 mm lang. 4 Die gelbliche Blütenrispe bis 20 cm lang. 5 Blütenährchen goldgelb, zahlreich, bis 8 mm lang. 6 Je Ährchen 2–3 Blüten, dadurch die deutlich aus dem Ährchen heraustretenden, bis 8 mm langen, geknieten Grannen (a) ebenfalls zu 2–3.
1 Im Unterschied zu einigen anderen Seggen-Arten horstig wachsend, ohne weit kriechende Ausläufer. 2 Stängel dreikantig. 3 Die bogig überhängenden Blätter bis 1,5 cm breit, im Querschnitt an ein Doppeldach erinnernd. 4 Eine endständige männliche (a) und 3–7 hängende weibliche (b) Blütenähren. 5 Die kompakten, reichhaltigen, bis 10 cm langen weiblichen Blüten- und Fruchtähren voneinander entfernt stehend.
2 3
4a 4 4b
5
3 1
6a 6
5 1
31
2
9 10
9 Ì Dactylis glomerata agg., Poaceae
10 ÌÌ Elymus repens, Poaceae
Gewöhnliches Knaulgras (Artengruppe)
Gewöhnliche Quecke
(Gewöhnliches Knäuelgras)
(Agropyron repens, Elytrigia repens)
mehrjährig | 5–7 | 1,5 m
mehrjährig | 6–8 | 1,5 m
Nährstofreiche Standorte in Gärten und Äckern, an Schuttplätzen, Dämmen, Ufern und Wegrändern. Sand-Reitgras [6], Acker-Hornkraut [250], Gewöhnliches Knaulgras [9], Gewöhnliche Sichelmöhre [807].
Nährstofreiche Standorte in Wiesen, an Weg- und Waldrändern und in Laubmischwäldern. Wiesen-Schafgarbe [663], Wiesen-Kerbel [779], Gewöhnliche Bärenklau [752]. 1 Die krätige Planze horstig wachsend. 2 Halme an der Basis lach zusammengedrückt (a), mit 3–5 Knoten (b). 3 Am Übergang vom Blatt zum Halm ein bis etwa 5 mm langes, zum Teil zerschlitztes Blatthäutchen. 4 Blätter bis etwa 1 cm breit. 5 Die zur Blütezeit ausgebreitete Blütenrispe bis 30 cm lang. 6 Blütenährchen teils rötlich überlaufen, zu 2–5, (je nach Unterart) in knäueligen Teilblütenständen.
1 Planze mit langen, unterirdischen Ausläufern. 2 Blätter bis 1 cm breit, oberseits rau und ot bläulich überlaufen. 3 Blatthäutchen sehr kurz. 4 Am Grund des Blattes schmale Öhrchen, die den Stängel umfassen. 5 Blütenstand bis etwa 15 cm lang. 6 Die zweizeilig am Stängel angeordneten Blütenährchen fünf- bis siebenblütig.
6
6 5
5
2b 3 2 2a
4
4
3
1 1
32
Wasserfeder 690 Wasserlinse, Buckel- 497 Wasserlinse, Kleine 498 Wasserlinse, Untergetauchte 91 Wassernabel, Gewöhnlicher 499 Wassernuss, Gewöhnliche 228 Wasserpfefer 134 Wasserschierling, Git- 788 Wasserschlauch, Gewöhnlicher 791 Wau, Färber- 346 Wau, Gelber 744 Wegerich, Breit- 212 Wegerich, Mittlerer 204 Wegerich, Spitz- 355 Wegwarte, Gewöhnliche 525 Weidenröschen, Behaartes 400 Weidenröschen, Berg- 173 Weidenröschen, Drüsiges 155 Weidenröschen, Dunkelgrünes 144 Weidenröschen, Hügel- 158 Weidenröschen, Kleinblütiges 142 Weidenröschen, Rosenrotes 169 Weidenröschen, Schmalblättriges 353 Weidenröschen, Sumpf- 145 Weidenröschen, Vierkantiges 136 Wein, Fünblättriger Wilder 642 Weißwurz, Dutende 470 Weißwurz, Quirl- 129 Weißwurz, Vielblütige 473
Wendelorchis, Herbst- 466 Wermut 748 Wicke, Behaarte 675 Wicke, Saat- 716 Wicke, Viersamige 735 Wicke, Vogel- 718 Wicke, Zaun- 717 Wiesen-Klee, Roter 609 Wiesenknopf, Großer 706 Wiesenknopf, Kleiner 720 Wiesenknöterich, Knöllchen- 362 Wiesenknöterich, Schlangen- 147 Wiesenraute, Akelei- 766 Wiesenraute, Akeleiblättrige 766 Wiesenraute, Gelbe 763 Wilder Wein, Fünblättriger 642 Winde, Acker- 289 Windröschen, Busch- 639 Windröschen, Gelbes 633 Wintergrün, Einblütiges 233 Wintergrün, Kleines 213 Wintergrün, Nickendes 217 Winterkresse, Echte 723 Winterkresse, Steife 725 Wirbeldost, Gewöhnlicher 174 Witwenblume, Acker- 548 Witwenblume, Wald- 433 Witwenblume, Wiesen- 548 Wolfsmilch, Garten- 105
Danksagung
Wolfsmilch, Kleine 365 Wolfsmilch, Sonnenwend- 111 Wolfsmilch, Zypressen- 342 Wolfstrapp, Ufer- 532 Wollgras, Scheidiges 1 Wucherblume, Saat- 522 Wucherblume, Straußblütige 682 Wundklee 726 Wurmfarn, Dorniger 680 Wurmfarn, Gewöhnlicher 678 Zackenschote, Orientalische 553 Zahntrost, Acker- 154 Zahnwurz, Zwiebel- 741 Zaunrübe, Rotfrüchtige 590 Zaunrübe, Weiße 572 Zaunwinde, Gewöhnliche 290 Zeitlose, Herbst- 382 Ziest, Acker- 309 Ziest, Aufrechter 360 Ziest, Heil- 271 Ziest, Sumpf- 244 Ziest, Wald- 275 Zimbelkraut, Mauer- 588 Zinnkraut 44 Zweiblatt, Großes 205 Zweiblatt, Kleines 310 Zweizahn, Dreiteiliger 563 Zypergras, Braunes 38
Die Autoren
Unser Dank gilt allen, die uns bei der Erstellung des Buches unterstützt und geholfen haben, insbesondere dem Team des AT Verlags für die gewohnt professionelle Bucherstellung, Urs Hunziker für die motivierende Begeisterung für dieses Projekt, homas Muer für die Zusammenarbeit im Bereich der Planzenbilder, Floor Steinacher für die Bereitstellung einiger Planzenzeichnungen, Viola Nehrbass, Lina und Lotta de Carlo für die tatkrätige und mentale Unterstützung, der Bibliothek der TU München-Weihenstephan und Elisabeth Liebl für die Nutzungsmöglichkeiten ihrer Arbeitsräume.
Stefen Guido Fleischhauer Diplom-Ingenieur für Landschatsplanung, Fachhochschule Weihenstephan. Seminarleitung und Lehrtätigkeit über Wildplanzen an Universitäten und Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Herausgeber des Wildplanzen-Magazins. www.essbare-wildplanzen.de Roland Spiegelberger Diplom-Ingenieur für Landschatsarchitektur und Umweltplanung, Fachhochschule Höxter. Arbeitet seit 2009 freiberulich als Biotop-Kartierer.
Claudia Gassner Beschätigt sich seit vielen Jahren mit Wildplanzen und Planzenillustrationen. Verwirklichte über 1000 Planzenzeichnungen für Ausstellungen, umweltpädagogische Projekte und mittlerweile drei Planzenbücher.
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