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Katun Biber Rauherei* Heinrich Symes baut 1840 einen Damm am Weiher und eine neue Brücke.
a r t ko n ze pt k ö r n e r
Holzmühle
Das alte Holzmühlrad wird 1919 gegen das heute noch vorhandene 13
eiserne ausgetauscht - das ist mit fast 6 Metern Durchmesser eines der größten im Schwalmgebiet.
Holtmühle
U
rsprünglich treibt
* Rauherei Ein Veredlungsschritt in der Textilindu-
das Wasserrad ein
strie. Die gewebte Ware wird an ihrer Oberfläche aufgerauht und wird so auf-
Holzsägewerk an - da-
gelockert, weicher und wärmehaltiger.
her kommt das Wort „Holt" im Namen der Mühle. Die Holtmühle am Mühlenbach wird schon 1397 erwähnt. Sie gehört 1715 Friedrich Wilhelm Baron von Quadt, Reichsfreiherr zu Wickrath. Den Erlös der Mühle erhält der Lehnsempfänger Johann Anton
Arbeit mit der Ölpresse an der Holtmühle einge-
Clöver in Jülich.
stellt. 1952: Die gewerbliche Mahlung wird einge-
Heinrich Symes und Johann Schmitz kaufen 1815
stellt. Lediglich ein Mahlgang für die Produktion
die Mühle. Der Wasserzufluss auf das Mühlrad soll
von Viehfutter für den Eigenbedarf wird aufrecht-
verstärkt werden. Im Jahre 1826 vergrößert Symes
erhalten. Der Mahlraum des Brotmahlgangs ist
den Weiher, wobei er auch die Schwaneninsel an-
seitdem Gaststube. Die Sommerwirtschaft wird neu
legt.
eröffnet. 1967 wird auch der letzte Mahlgang still-
1852: Die Holtmühle ist Mahlmühle mit Katun-
gelegt.
Biber-Rauherei*. Um 1900 werden hier 500 Tonnen
Die Holtmühle, die heute ganzjährig einen Restau-
Getreide jährlich verarbeitet.
rantbetrieb führt, ist seit fast 200 Jahren im Besitz
Als Anfang des 20. Jahrhunderts in Wegberg die
der Familie Symes.
Das größte Wasserrad von Wegberg. 1776 wird der Betrieb zur einer Mühle mit zwei Mahlgängen umgerüstet, einer zum Mahlen von Brotgetreide, der zweite zur Herstellung von Viehfutter. Später folgt ein weiterer zum Ölpressen. Das alte Holzmühlrad wird 1919 gegen das heute noch vorhandene eiserne Durchmesser eines der größten im
Schankerlaubnis für die Wein- und Kaffeewirtschaft 1889.
ausgetauscht - mit fast 6 Metern Schwalmgebiet.
Ölwerke Symes ihren Betrieb aufnehmen, wird die Eine schilfgedeckte Weinlaube als
Im Jahre 1840 baut Heinrich Symes
Sommerwirtschaft. Die damalige Inha-
einen Damm am Weiher vorbei und
berin Urgroßmutter Symes versorgt
errichtet gleichzeitig eine neue
schon 1870 ihre Gäste mit selbst-
Brücke. Um die Unkosten für die lau-
gemachtem Brot und Butter sowie
fende Unterhaltung decken zu können,
Schinken aus eigener Schlachtung.
müssen Fuhrbesitzer, die den Weg
Reiche und angesehene Leute aus den
benutzen, 4 Pfennig an dem eigens
umliegenden Städten reisen mit ihren
errichteten Schlagbaum zahlen.
Kutschen zur „Brotzeit" an.
Eigene Kunden sind ausgenommen.
Während „die Herren“ in der Laube
Der Weg an der Mühle vorbei wird erst
Wein genießen, trinken die Kutscher
1870 von der Gemeinde übernommen
vor der Mühle Bier und Schnaps.
und als öffentlicher Weg deklariert.
Bei einem orkanartigen Sturm wird die
Damit entfallen auch die Abgaben an
Weinlaube in den 30er Jahren zerstört.
Familie Symes.
Eine Ausstellung des Historischen Vereins Wegberg und des Fördervereins der Schrofmühle Druck: Colorissima Werbung Konzept & Design: Artkonzeptkörner Wegberg