Anzeiger Luzern 03 / 23.01.2019

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Anzeiger Luzern – Mittwoch, 23. Januar 2019

Leute

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«Die Fasnacht mache nicht ich» Nachgefragt bei Reto Schriber, Fritschivater und Zunftmeister bei der Zunft zu Safran.

Stolz und in prächtiger Kluft: Zunftweibel Richi Hess mit Nadia Käch.

Rodelführer von der Zunft zu Safran, Andy Kurmann mit Ehefrau Petra.

Präsident der Medienstelle, Alexander Stadelmann mit Narr Toni Lötscher (von links).

EVENT DER WOCHE: Fritschivater-Abholung und

Bahnhof-Guuggete Lozärn

Gelungene Hauptprobe

Bevor es aber so richtig losgeht, gilt es noch so manchen Termin wahrzunehmen. Welche Zeit ist eigentlich anstrengender, jene vor der Fasnacht oder die fünfte Jahreszeit selbst? Bis zur Abholung am vergangenen Samstag war mein Programm schon dicht gedrängt. Auch stehen noch einige Unternehmen an, bis die Fasnacht losgeht. Es gibt Besuche in Seniorenheimen oder bei anderen Zünften und verschiedene LFK-Anlässe. Unter dem Strich lässt sich sagen, dass es in der Vorfasnachtszeit mehr auf dem Programm steht, die Fasnacht selber aber intensiver ist.

Nach seiner Abholung zog der Fritschivater am Samstag mit seiner Zunft zu Safran durch die Innenstadt. Zeitgleich feierten Tausende Fasnächtler an der Bahnhof-Guuggete Lozärn. Einige reisten dafür von weit her an. Bilder: Mauro Schweizer

Vor zwei Jahren war er noch Zunftmeister: Rolf Willimann mit Frau Heike Willimann.

Zunftpagi Marc Schätze, Standartenträger Tim Schumacher und Zunftpagi Christian Vogt (von links).

Nahmen den langen Weg von Langenthal auf sich: die Guuggenmusiker von den Strosse Füdeler.

Vivien Schumacher, René Bucher, Nathalie Graber und Sévérine Troxler gehören zu den Rüsssuger Ämme (von links).

Sie sind in Rothenburg wohnhaft und arbeiten auch dort. Warum wurden Sie ein Mitglied bei der städtischen Zunft zu Safran und nicht in der lokalen AmeisiZunft? Es war nicht mein Wunsch, in eine reine Fasnachtszunft einzutreten. Die Zunft zu Safran ist eine Krämer-Gesellschaft, die das ganze Jahr über aktiv ist. Das war und ist für mich sehr reizvoll. Dazu war ich stets ein Besucher der Luzerner Fasnacht und war zu meiner Zeit der Aufnahmen auch Stadtbürger.

Wärmten sich im «Old Swiss House» auf: Waffenwart Ivo Durrer, Ritter Patrick Bühlmann und Fritschiwart Reto B. Biesser (von links).

Franz Furrer, Zeugherr des Innern, Markus Oetterli, Zeugherr des Äusseren, und Zeremoniemeister Pascal Piffaretti (von links).

Manuela Birrer, Sabrina Birrer und Vanessa Peter (von links) gehören zur Lozärner Marine.

Roger Kunz, Kurt Maurer und Nico Kolb von der Balalaika-Zunft liessen sich die Guuggete ebenfalls nicht entgehen (von links).

Reto Schriber, als Fritschivater und Zunftmeister der Zunft zu Safran bringen Sie praktisch die Fasnacht nach Luzern. Wie sehr freuen Sie sich auf den Schmutzigen Donnerstag? Es ist ja dem Fritschvater vorenthalten, die Fritschifamilie nach an der Fasnacht willkommen zu heissen und somit die fünfte Jahreszeit zu eröffnen. Für mich ganz besonders sind sicher der Fötzeliregen auf dem Kapellplatz und das anschliessende Verteilen der Orangen. Darauf freue ich mich wirklich besonders. Ein echter Genuss wird dann der Umzug am Nachmittag, den ich vom Brunnen aus hautnah miterleben darf.

Fritschivater und Zunftmeister der Zunft zu Safran, Reto Schriber.

Auch die Födlitätscher haben sich zur Guuggete im Luzerner Bahnhof versammelt.

Dominik Amrein, Tara Suter und Gianluca Simone (von links) von der Guuggenmusig Rotseemöven schenkten Glühwein aus.

Der erste Fasnachtstag steht ganz im Zeichen der Safran-Zunft, ihrer Tagwache und dem Umzug. Gerade dieser macht aber wegen der fehlenden Disziplin der wilden Gruppen etwas Sorgen. Gibt es Ideen, wie dies besser werden soll? Bereits zu meiner Zeit beim LFK war man sich dieser Problematik bewusst. Inzwischen wird der Umzug auf einer verlängerten Strecke abgesperrt, um ein frühzeitiges Verlassen zu erschweren. Die Lösung liegt aber bei der Vernunft der wilden Gruppen. Schliesslich haben es alle verdient, ihre wunderbaren Kostüme und Sujets zu sehen, nicht nur die Zuschauer am Fernseher. Dessen sind sich inzwischen viele bewusst. Die Luzerner Fasnacht wandelt sich stetig. Derzeit ist die Bahnhofstrasse vielen ein Dorn im Auge. Gibt es da Änderungen für die diesjährige Ausgabe? Die Bahnhofstrasse stellt für mich nicht wirklich ein Problem dar. Dort wird einfach eine andere Fasnacht gelebt – wohl auch von etwas jüngeren Menschen. Dies zu reglementieren, wäre nicht wirklich im Sinne des Erfinders. Denn die Fasnacht macht nicht das LFK oder ich, sondern die Fasnächtler. Ihre Kreativität und die Ideen aller machen am Ende die Luzerner Fasnacht aus und sind der Grund, warum ich von der fünften Jahreszeit so begeistert bin. Was ist Ihr persönliches Highlight, worauf freuen Sie sich besonders? In den früheren Jahren war ich entweder selber auf dem Nauen unterwegs oder war als Zeugwart auf dem Kapellplatz aktiv. Da habe ich oft nur den Urknall mitbekommen. An der Fasnacht 2019 werde ich das erste Mal die Ankunft des Nauens vom Ufer aus erleben dürfen. Ein absolutes Novum für mich und schlicht einzigartig. Das ist mein ganz persönliches Highlight.


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