Anzeiger Luzern 37 / 14.09.2021

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Anzeiger Luzern – Dienstag, 14. September 2021

Aktuell

Kurzmeldungen Nachfolgeregelung bei Emmi

Luzerner Eishockeyanerin in Schweden

Den Titel als Saisonziel Lara Stalder ist am Wochenende in Schweden in die neue Saison gestartet. Im Interview spricht sie über Bewerbungsschreiben, Gleichberechtigung und ihre Ziele für die neue Saison.

(PD) Die Emmi-Gruppe leitet mit einem Doppelwechsel an der Spitze von Verwaltungsrat und Konzernleitung frühzeitig die Nachfolgeregelung ein. Nach heute 15 Jahren als Mitglied des Verwaltungsrats von Emmi – davon 12 Jahren als dessen Präsident – tritt Konrad Graber (links im Bild) an der Emmi-Generalversammlung im April 2023 nicht mehr zur Wiederwahl an. Als Nachfolger nominiert der Verwaltungsrat Urs Riedener, der das Unternehmen seit 2008 als CEO erfolgreich führt und sein Amt per Ende 2022 abgibt. Fasnacht 2022: Erste Absage (MH) Wie die Lozärner Fasnacht 2022 aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Bereits beschlossene Sache ist allerdings, dass der Fasnachtsball Gisela und Ruedi auch 2022 nicht stattfinden wird. Für die Ausgabe 2022 von Gisela und Ruedi sei der Aufwand unter den gegebenen Auflagen zu gross, heisst es von den Organisatoren. Markus Hartmann bleibt für ein weiteres Jahr in Kriens Gallivater (PD) Zum ersten Mal in der bald 100-jährigen Geschichte der Galli-Zunft Kriens geht ein Gallivater in eine zweite Runde. Markus Hartmann bleibt auch im neuen Zunftjahr in seinem Amt. Das Gallipaar 2021 Markus und Susann Hartmann haben sich entschieden, ein weiteres Jahr im Amt in Angriff zu nehmen. Gleiches gilt für das Weibelpaar Mischa und Senta Kubisch, sowie die Neuzünftler 2021. Markus Hartmann ist also «Jubiläums»-Gallivater 2022. Stand heute geht die Galli-Zunft Kriens davon aus, dass das kommende Zunftjahr planmässig stattfinden kann, wenn auch mit gewissen Anpassungen und allfälligen Einschränkungen. 2022 feiert die Galli-Zunft ihr 100-jähriges Bestehen. Dritte Impfung für Personen mit schwerer Abwehrschwäche empfohlen (PD) Vollständig geimpften Personen mit einer schweren Abwehrschwäche empfiehlt die Eidgenössische Kommission für Impffragen Ekif bei einer ungenügenden Immunantwort auf die ersten zwei Impfungen sich mit einer dritten Dosis impfen zu lassen, dies schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Betroffen sind unter anderem insbesondere Personen, welche wegen einer Transplantation, Autoimmunerkrankungen oder Krebserkrankungen mit einer stark abwehrschwächenden Therapie behandelt werden. Für weitere Informationen und allfällige notwendige Abklärungen sollen sich betroffene Personen an ihre betreuende Ärztin beziehungsweise ihren betreuenden Arzt wenden, die im Bedarfsfall schliesslich auch eine ärztliche Bestätigung der Notwendigkeit einer solchen dritten Impfung ausstellen. Diese ärztliche Bestätigung ist zwingend. Personen, welche die dritte Impfung in einem kantonalen Impfzentrum erhalten wollen, müssen sich über die Impfhotline unter 041 228 45 45 anmelden. Ränggloch: Der VCS sagt Ja – aber Der VCS Luzern unterstützt das 53-Millionen-Projekt für die Sanierung der Rängglochstrasse. Gleichzeitig müsse aber das Zentrum von Kriens vor Mehrverkehr geschützt werden. Der VCS fordert deshalb, dass die im separaten Strassenprojekt «K4 Kriens, Obernauerstrasse» vorgesehenen Dosierungsanlagen spätestens bei Eröffnung der ausgebauten Rängglochstrasse in Betrieb sind. Ebenso ist das von Kanton Luzern und der Stadt Kriens gemeinsam geplante «Projekt Zentrum» mit verkehrsberuhigenden Massnahmen auf der Kantonsstrasse im Stadtzentrum mit Hochdruck voranzutreiben.

Lara Stalder, mit welchen Gefühlen sind Sie von der WM zurück nach Schweden gereist? Sicher mit gemischten Gefühlen. Man fokussiert sich während dreier Wochen voll auf die WM, ist in einer Bubble drin, danach folgt jeweils eine gewisse Leere. Ich benötigte auch dieses Jahr ein paar Tage, um mich zu sammeln. Anders als in anderen Jahre ist die Saison aber dieses Jahr nach der WM nicht fertig, sie beginnt erst gerade.

Nein, weil die Vorbereitung sehr individuell auf jeden einzelnen Spieler oder Spielerin ausgerichtet ist. Ich habe aber in Cham auch an der Seite von vielen SwissLeague-Spielern trainiert. Das war auch sehr interessant, denn das Sommertraining ist oft schon sehr monoton. Einheiten im Geschwindigkeitsbereich mit den Männern zu absolvieren, hat mich diesen Sommer enorm gepusht und auch weiter gebracht.

Nach den ersten vier Spielen hatte die Schweiz 0 Punkte auf dem Konto und ein Torverhältnis von 1:17. Das klingt ziemlich negativ ... Schwarz auf Weiss klingt das krass. Man muss aber auch beachten, dass die Top5-Nationen in einer Gruppe waren. Wir wussten, dass wir als Nummer 5 der Welt in dieser Gruppe nur gewinnen können und das Viertelfinalspiel entscheidend sein wird. Dort haben wir die Russinnen, die Nummer 4 der Welt, geschlagen. Auch im Bronzespiel gegen Finnland machten Details den Unterschied aus. (Die Schweiz unterlag 1:3, Anm. d. Red.)

Sie arbeiten seit einem Jahr auch neben dem Eis für Ihren Club Brynäs. Was tun Sie genau? Ich begleitete verschiedene Projekte rund um das Thema Nachhaltigkeit. Letzte Saison war die Gleichberechtigung ein grosses Thema. Hier im Klub wird neben dem Salär viel wert auf die Gleichberechtigung gelegt. Was könnte bei Brynäs bezüglich Gleichbehandlung noch verbessert werden? Brynäs ist im Eishockey ein Pionier in Sachen Gleichberechtigung. Beispielsweise auf Social Media werden keine Unterschiede zwischen dem Frauen- und Männerteam gemacht. Für die Zuschauerförderung könnte sicher noch mehr getan werden. Beispielsweise könnte man auch bei den Frauenpartien die Lounge und die Restaurants öffnen. Wichtig wäre, dass andere Klubs mitziehen. Eine ähnliche Entwicklung würde ich mir für die Schweiz wünschen.

Wie gehen Sie mit der Captainrolle im Nationalteam um, werden Sie viel um Tipps gebeten? Es ist eine grosse Ehre, Captain dieses Teams zu sein. Es entspricht auch meinem Naturell, eine Leaderfunktion zu übernehmen, und ich unterstütze andere gerne. Ich hatte einige gute Gespräche mit Spielerinnen, die den Schritt ins Ausland schaffen möchten. Was raten Sie diesen Athletinnen? Bei uns sind Agenten noch nicht so bekannt, wie bei den Männern. Momentan ist es noch so, dass sich die guten Ligen im Ausland befinden. Je mehr Spielerinnen im Ausland spielen, desto besser ist dies für die Nationalmannschaft. Wie schafft man diesen Sprung? In erster Linie sind Events wie eine Weltmeisterschaft eine super Plattform. Zudem macht es auch Sinn, selbst Teams anzuschreiben und Interesse anzumelden. An einem College in den USA zu spielen ist sicher der beste Weg für diejenigen, die jünger als 25 Jahre alt sind.

Gegen Modo sammelte die Luzernerin am Sonntag mit vier Assists bereits wieder viele Punkte. Sie haben Geld gesammelt, um sich dieses Jahr das Sommertraining leisten zu können. Woran haben Sie im Speziellen gearbeitet? Ich wusste, wenn ich auf dem Niveau der letzten beiden Jahre bleiben möchte, gehört auch eine super Vorbereitung dazu, da habe ich gerade neben dem Eis diesen Sommer enorm viel profitieren können. Zuerst war ich mir wegen der Kosten nicht sicher, weil es schon sehr teuer war. Sie haben die 14 000 Franken für die zwei Monate aber zusammenbekommen ...

Bild: PD

Ich bin sehr dankbar, dass das «I believe in you»-Projekt so gut funktioniert hat (Anstatt den gesuchten 14 000 Franken sind 21 000 zusammengekommen, Anm. d. Red.). Ich habe dadurch auch viele neue Leute kennen gelernt, die mich unterstützen wollen und konnte viele neue Erfahrungen machen. Sie bereiten sich jeden Sommer in der Schweiz auf die neue Saison vor. War es nie ein Thema, sich zur Vorbereitung einem Männerteam anzuschliessen?

In welchen Bereichen wollen Sie sich im Hinblick auf die neue Saison verbessern? Ich habe immer eine lange Liste an Details, die ich verbessern kann. Ich hatte eine gute Saison im letzten Jahr (Stalder wurde zum zweiten Mal zur wichtigsten Spielerin der Liga gewählt, Anm. d. Red.) und möchte auch nicht zu weit in die Zukunft blicken, ein Spiel nach dem anderen nehmen, dann werden auch die Resultate stimmen. Letztes Jahr ist Ihr Team im Final an Luleå gescheitert, was braucht es für den Titel? Offensiv sind wir enorm produktiv, wollen wir unser Ziel, den ersten Rang erreichen, müssen wir aber auch in der Defensive stabiler werden. Marcel Habegger

Zurück – im neuen Stadion Neue Spieler, ein neues Stadion und volle Ränge. Der HC Ambri-Piotta hatte am Samstag sein erstes Heimspiel. Mit dabei war nach einer schwierigen Saison auch der Luzerner Fanclub.

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ür viele hat letzte Woche mit der Eishockeysaison ein wichtiger Teil des Lebens wieder begonnen. Nun können sie sogar wieder live vor Ort geniessen. So ergeht es auch zahlreichen Luzernerinnen und Luzernern, deren Herz für den HC Ambri-Piotta schlägt. Der Luzerner Fanclub, der grösste in der Deutschschweiz von Ambri, plant diese Saison erneut an jedes Heimspiel mit dem Car zu reisen. Erstmals hat der Club über 4000 Saisonkarten verkauft. Auch Präsident Philipp Schärli und Kassier Gabriel Wey haben sich eine Saisonkarte gesichert. Am Samstag waren sie beide im Stadion, als Ambri Fribourg zum ersten Heimspiel empfing. «Es wird ein sehr spezielles Match werden», hatte Philipp Schärli bereits einen Tag vor dem Spiel gesagt. Nicht nur der Fakt, dass wieder live Eishockey verfolgt werden kann, auch andere Umstände

an den Club gespendet hatte. Die 350 Mitglieder machen es möglich, dass der Verein jedes Jahr einen Betrag in ähnlicher Höhe überweisen kann, es wurden aber auch schon 10 000 gezahlt.

Gespannt auf die neuen Spieler

Luzerner-Fanclub-Mitglieder im neuen Stadion: (Hinten von links) Stefan Broch, Tino Ruckstuhl, Philipp Arnold, Sandro Schärli, Philipp Schärli (Präsident). Unten von links: Gabriel Wey (Kassier), Kurt Oswald, Martin Aregger (Aktuar), Tiziano Ceresa (Ehrenmitglied). Bild: ZVG sorgten für eine spezielle Atmosphäre. Da war einerseits das neue Stadion. Die Fans freuten sich zwar auf die neue Halle, liebten die alte Valacia aber auch, Gelegenheit sich gebührend von der alten Halle zu verabschieden und nach einem letzten Heimspiel mit Zuschauenden ein Erinnerungsstück mit nach Hause zu nehmen, gab es wegen Corona nicht. Philipp Schärli freute sich vor allem auch, die vielen alten Bekanntschaften wieder zu treffen. «Einige sehe ich normalerweise bis zu zweimal pro Woche, nun habe ich 15

Monate nichts von ihnen gehört», erzählt er. Schärli spricht von seinen Sitznachbarn auf der Tribüne. Bekanntschaften, die sich in den letzten über 20 Jahren ergeben haben. Fans aus dem Tessin, Zug oder Biel. Der Traditionsklub ist bekannt für seine Anhänger aus der ganzen Schweiz.

Den Club erneut unterstützt

Im neuen Stadion hat es Platz für 6775 Zuschauende, dies ist gleichzeitig die Postleitzahl von Ambri und auch der Betrag, den der Luzerner Fanclub im letzten Jahr

Gabriel Wey hatte bereits vor der Coronasaison mit zahlreichen Geisterspielen aufgrund anderer Verpflichtungen vorübergehend nicht mehr viele Partien gesehen. Jetzt blickt er gespannt auf die nächste Saison, in der er wieder mehr vor Ort sein wird. «Ich bin extrem glücklich über die Schweizer Transfers. Da haben Sportchef Paolo Duca und Trainer Luca Cereda ein gutes Händchen bewiesen», ist er überzeugt. Die neuen Ausländer Juuso Hietanen (36) von HC Dynamo Moskau, Brandon Kozun (31) von Dynamo Minsk, Brandon McMillan (31) von Neftechimik Nischnekamsk/KHL und Peter Regin (35) von Jokerit Helsinki sind sowohl dem Präsidenten wie dem Kassier noch relativ unbekannt. «Ich bin zuerst etwas über das Alter der Neuverpflichtungen erschrocken, dafür verfügen sie über viel Erfahrung», kalkuliert Gabriel Wey. Philipp Schärli hofft, dass die erfahrenen Spieler auch die jungen ambitionierten Athleten von Ambri einen Schritt weiterbringen werden. Beide freuen sich natürlich primär darüber, dass nun wieder Spiele mit Publikum erlaubt sind. Und Gabriel Wey meint: «Ich habe ein gutes Gefühl. Die Pre-Playoffs müssen drinliegen, danach ist alles möglich.» Marcel Habegger


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