Anzeiger Luzern 43 / 28.10.2015

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ANZEIGER-LUZERN.ch – Nr. 43 Mittwoch, 28. Oktober 2015

Der VW T6 Transporter im Test

Auf den Spuren einer Legende Es gibt wohl kein Auto auf der Welt, das seit 65 Jahren mit dem gleichen Konzept gebaut wird und in derart vielen Ausstattungen so erfolgreich verkauft wurde wie der VW-Bus und VW-Transporter. Ein Geniestreich im Automobilbau. Der neuste Wurf ist der VW T6, den wir getestet haben.

als Pritschenwagen mit einfacher oder doppelter Kabine, als Kleinbus oder Kombi mit bis zu 9 Sitzplätzen, als Einsatzfahrzeug in der Armee oder für Rettungsdienste, als mobiles Labor, als Verkaufswagen mit aufklappbarer Seitenwand, als Campingbus mit 2 bis 5 Schlafplätzen, als Kipper, Tiefkühltransporter, mit Hebebühne, als fahrender VIP-Konferenzraum mit drehbaren Echtleder-Fauteuils und Konferenztisch usw. Natürlich hat sich auch bei Komfort, Lüftung, Klima, Innenbeleuchtung, Fahrassistenz-Systemen und der Motorisierung vieles verändert. Der VW T6 mit dem 2-Liter-4-Zylinder-TDI-Motor, den wir gefahren sind, verfügt über 150 PS – sechsmal mehr als der T1 von 1950 –, verbraucht aber nur die Hälfte des Treibstoffs. Serienausstattung zum Staunen Alles serienmässig: adaptive Fahrwerkregelung DCC, elektrische Fensterheber, Reifendruckkontrolle, Spurwechselkontrolle, Klimaanlage mit Düsen auf alle Sitze vorne und hinten (einzeln regelbar wie im Flugzeug), Müdigkeitserkennung, Dämmglas mit Geräuschdämmung und verdunkelte Privacy-Verglasung hinten, Start-Stopp-Automatik, DAB-Radio mit Touchscreen, USB-Schnittstelle und 8 Lautsprecher, Sitzheizung vorne (getrennt regelbar), elektrisch verstellbare, beheizbare

Aussenspiegel, 2 grosse Schiebetüren links und rechts, Klapptisch, durchgehender Teppichboden, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht, Multimediabuchse, Berganfahrassistent, Ultraschall-Einparkhilfe, LEDLichter vorne und hinten. Kult hat seinen Preis Mit der Einführung des Front- statt des Heckmotors und dem Wechsel auf Wasserstatt Luftkühlung sind die Preise für den VW Bulli in die Höhe geschnellt. Die sprichwörtliche Langlebigkeit dieses Autos und der unvergleichlich hohe Wiederverkaufswert müssen allerdings in jede Kalkulation miteinbezogen werden. Der VW Transporter T1 aus dem Jahr 1950 wird heute für 40 000 bis 60 000 Euro gehandelt, das absolute Knüller-Modell, der VWBus Samba, mit 21 Fenstern und Faltdach, für bis zu 120 000 Euro. Und der neue VW T6 hat durchaus das Zeug dazu, auch mal Auktionsspitzenpreise zu erzielen. Felix von Wartburg

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Der neue VW T6, ein wunderschöner, bequemer, echter Van für Reisen und Transporte von Gütern jeder Art und jeden Zwecks: das multifunktionale Auto schlechthin. Bild Felix von Wartburg

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eil die Geschichte dieses Vielzweckautos so einmalig ist, lohnt sich ein Blick zurück. Seit 1938 wurde der VW Käfer gebaut. Er war bis 2002 mit 21,5 Millionen verkauften Autos das weltweit erfolgreichste Auto. Als der holländische VW-Importeur Ben Pon 1946 das Werk in Wolfsburg besuchte, fiel ihm ein fabrikinterner Transportwagen auf. Es war eine Art Pritsche mit vier Rädern, einer einfach Sitzbank darauf, angetrieben von einem luftgekühlten VWKäfer-Motor. Da kam ihm die Idee, ein Transportfahrzeug auf den Markt zu brin-

gen. In seinem Notizbuch skizzierte er eine Kiste mit vier Rädern und Käfer-Heckmotor. Seine Idee wurde in Wolfsburg äusserst erfolgreich umgesetzt. 1950 kam der erste VW Transporter T1 auf den Markt. Sein Lenkrad war flach, und die Frontscheibe war geteilt. Es gab ihn als Bus mit und als Transporter ohne Scheiben. Die Anforderungen waren bescheiden. Der luftgekühlte 4-Zylinder-Boxermotor leistete lediglich 25 PS. Das genügte aber den Gewerbebetrieben, um 750 Kilo Nutzlast zu befördern. Der T1 wurde bis 1967 gebaut und hatte dermassen Erfolg,

das seine Produktion 1956 in das neue Werk Hannover verlegt werden musste. Vom Typ1 gibt es noch heute Fahrzeuge, die im Verkehr sind. Es sind vor allem junge Menschen, die darauf abfahren. Ein Auto für alle Fälle Irgendwann haben die VW-T-Modelle den Übernahmen «Bulli» erhalten. Warum, ist nicht überliefert, doch wird vermutet, dass es ein Wortkonstrukt aus «Bus» und «Lieferwagen» sein könnte. Das ist es, was dieses Konzept so unglaublich erfolgreich gemacht hat. Heute gibt es den VW Bulli

«Oktoberfest» bei der Kurt Steiner AG

Der VW T1 aus dem Jahr 1950 hat nichts von seiner Faszination eingebüsst.

VW/PD

Neuheit

Maximale Mini- und BMW-Modelle

Mini wird erwachsen

München steht nicht nur für Fussball und Oktoberfest, sondern ebenso für Autos: Die Marken BMW und Mini lassen grüssen – allerdings aus Luzern.

Mini hat nach der Limousine nun den Kombi Clubman neu aufgelegt. Dank neuer Plattform ist ein ganz anderes Auto entstanden.

Das Team der Kurt Steiner AG für einmal in Tracht (v. l.): Andreas Gnos, Nadine Knecht, Sascha Keil, Ettore Bellisario, Maela Welti, Marcel Schindler, Martina Leitz, Roberto Calogero, Giuseppe Califano, Salvatore Sorrentino und Lush Lazri. Bild Jil Lüscher

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ue Gutes und sprich darüber – bei der Kurt Steiner AG in Luzern lässt man sich nicht zweimal bitten, schliesslich kann das Unternehmen als Markenvertreterin von BMW und Mini Neuheiten präsentieren, über die man gerne spricht. Dazu gehören von BMW allen voran der X1 und die Luxuslimousine BMW 7er. Der X1 hat an Breite und Länge zugelegt und bietet jetzt noch mehr Raum, ohne dabei wuchtig zu wirken. «Das idea-

le Familienauto», sagt BMW-Verkaufsberater Roberto Calogero. Entsprechend gross sei das Interesse an diesem Modell. Das gilt auch für die Luxuslimousine BMW 7er, sozusagen das Flaggschiff des Autoherstellers aus Bayern, oder besser gesagt: der Innovationsträger schlechthin. Sicher kein Volumenmodell, aber ein Auto, das mit fortschrittlicher Technologie und viel Avantgardismus die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Carbonkarosserie und vollauto-

matisches Einparksystem, bei dem der Fahrer nicht mehr im Auto sitzen muss, gehören ebenso zur Ausstattung wie Allradantrieb X-Drive oder, in der stärksten Motorisierung, ein V8-Motor mit 450 PS. Die Preisspanne für den X1 xDrive18d bei 39 600 Franken, den BMW 7er gibt es ab 106 400 Franken (730d). Etwas günstiger, aber nicht minder hochwertig sind die Mini-Modelle. Das Interesse an der Herbstausstellung vom vergangenen Wochenende bei der Kurt Steiner AG galt im stylishen Ausstellungsraum ganz besonders dem neuen Mini Clubman. Der Kleine hat an Grösse zugelegt und ist damit näher zur Golfklasse gerückt (UKL2-Segment), wie der Mini-Markenverantwortliche Giuseppe Califano erklärt. Der Clubman hat jetzt anstelle von drei, neu vier normale Türen für den Innenraum. Beibehalten worden sind die klassischen Flügeltüren am Heck. Und weil auch die Marke Mini aus dem Hause BMW mit Hauptsitz München kommt, war an der Herbstausstellung ein Hauch von Oktoberfest im buchstäblichen Sinn zu geniessen: Bretzeln, Weisswurst und Kuchen gehörten ebenso zum kulinarischen Angebot für Besucherinnen und Besucher wie Kafi, Mineralwasser – oder eben auch eine Mass Bier. Serviert selbstverständlich im feschen Trachtenlook vom motivierten Team der Kurt Steiner AG. Jil Lüscher

Der neue Mini Clubman – jetzt auch mit fünf Türen erhältlich. PD

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it 3,82 Metern Aussenlänge und 1,72 Breite ist der Mini Clubman kein kleines Auto mehr; der UrMini kam 3,05 m lang und 1,41 m breit auf die Welt. Aber der Hatchback bleibt noch 18 cm unterhalb der heutzutage so bezeichneten Kleinwagen à la Clio oder Fiesta. Mit 396 cm erreichte auch der Clubman dieses Mass nicht ganz. Etwas grösser (409 cm) ist der Countryman. Der neue Mini Clubman erreicht mit 4,25 m Länge und 1,8 m (!) Breite fast exakt Golf-Format und fährt so in die stark verbreitete Kompaktklasse hinein. Der Clubman ist nicht nur ein grösseres Auto, sondern ein Mini mit einer völlig neuen Plattform. Anders als der Vorgänger hat er nicht nur rechts, sondern auch links eine hintere Seitentüre, die

Heckdoppelflügeltüre als exklusives Merkmal ist aber geblieben. Man kann sie optional mittels Fussschwenk unter dem Stossfänger öffnen. Und dahinter stehen dann 360 Liter Kofferraum zur Verfügung (Vorgänger 260 Liter). Die Rücksitze vollständig geklappt, kommen bis zu 1250 Liter heraus (Vorgänger 930 Liter). Auch der Fondraum hat gewonnen; die Sitzbank liegt zwar etwas tief, aber zwei Erwachsene reisen hinten jetzt kommod. Auch der Federungskomfort ist in Einklang mit dem längeren Radstand (2,67 m) erwachsener geworden, im Modus Eco sogar samtpfotig. Aber einen Mini fährt man eher in Stufe Sport, wo das Auto erheblich zackiger am Gas hängt. Vorderhand wird der Clubman mit zwei Benzinern und einem Dieselmotor angeboten. Der Einstieg heisst Cooper und schöpft aus 1,5 Litern Hubraum – aufgeteilt auf drei Zylinder – 136 PS. Das reicht mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,1 l/100 km für die Effizienzkategorie B. Der Cooper S (4 Zyl., 2 Liter Hubraum) schafft es mit 192 PS in die Kat. C, entsprechend 6,2 l Verbrauch. Zwei Liter weniger konsumiert der Cooper D wie Diesel mit 150 PS (Kat. A). Alle drei Motorisierungen sind mit der famosen 8-Stufen-Automatik von BMW erhältlich, und diese Schaltzentrale macht im gefahrenen Cooper S einen wirklich überzeugenden Job. jw


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