Anzeiger Luzern 36 / 07.09.2016

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ANZEIGER-LUZERN.ch – Nr. 36 Mittwoch, 7. September 2016

Mobil & Gewerbe

Autohandel 2016

Hoffnungen auf den Herbst Die Neuwagenverkäufe sind im laufenden Jahr im Minus. Bringt der Herbst die Wende? Ein Ausblick auf die beim Händler eintreffenden Neuvorstellungen.

gend Stückzahlen des Kompakt­SUV 2008 und des grösseren Bruders 3008 in unserem Land eintreffen, damit das bis jetzt resultie­ rende Jahresminus von 18 Prozent verbes­ sert werden kann. Die Peugeot­SUVs wird der «Anzeiger Luzern» demnächst im Test haben. Das momentan angezeigte Minus von 11 Prozent von Seat dürfte den Verant­ wortlichen kein Kopfzerbrechen bereiten: Der jetzt lieferbare und schwer zu schlagen­ de SUV Ateca dürfte bald für das Plus sorgen.

V

Zu wenige Benzinmodelle

ier Prozent Minus bis im Juli: Das ist kein dramatischer Rückgang gegen­ über dem hervorragenden Jahr 2015, dennoch bekunden einige Marken Schwierigkeiten, in diesem Jahr auf Trab zu kommen. Verluste von über 10 Prozent wur­ den vermeldet. Schnell wird als Argument die Wirtschaftslage hervorgekramt, was aber nur die halbe Wahrheit ist. Noch grös­ seren Einfluss hat der Modellzyklus der Marken: Wer Neuigkeiten in interessanten Segmenten vorzuweisen hat, der macht auch in schwierigeren Zeiten ein Geschäft.

Neuheiten-Feuerwerk

So kämpft Alfa Romeo momentan mit einem Minus von knapp 16 Prozent. Doch der grosse Trumpf der Marke, die Mittel­ klasselimousine Giulia, die in dieser Zeitung mit vielen Komplimenten im Test bedacht wurde, kommt erst im Herbst in Stückzah­ len in die Schweiz. Zusätzliche Motorisie­ rungen sind zudem angekündigt. Da dürfte aus dem Minus Ende Jahr ein Plus resultie­ ren. Dasselbe wird für Renault gelten: Die Marke zündet(e) 2016 ein Feuerwerk an Neuigkeiten. Die Limousine der Golf­Klasse, der Mégane, kommt in neuer Form auf den Markt, der Clio Grandtour Kombi ist lanciert sowie die mit Elogen bedachte Limousine

SUVs retten vielen Herstellern momentan die Verkaufsstatistik, beispielsweise der Peugeot 3008. der Mittelklasse, der Passat­Konkurrent Ta­ lisman, ist jetzt in Fahrt. Erstaunlich ist das Minus von 16 Prozent von Audi, wurden doch dieses Jahr bereits der A3 geliftet und

der nur gelobte A4 forciert. Wobei die in der Schweiz geliebte Allroad­Variante (leicht höher gelegt, Allradantrieb) erst jetzt in al­ len Motorisierungen lieferbar ist.

PD

Zu spät für Stückzahlen 2016 wird der Q2 erscheinen, ein trendig gestylter Mini­SUV mit technischen Features der Oberklasse. Auch Peugeot wird froh sein, wenn genü­

«Jeder Baum wirft einen Schatten»

E

Ein multifunktionales Erlebniscenter

Während des Rundgangs im Rohbau wer­ den den Besuchern die Dimensionen dieses gigantischen Bauwerks bewusst. Philipp Strebel, Executive Director bei CBRE (Zürich) AG, dem Management der Mall of Switzer­ land, führt die beeindruckten Gäste durch den Mega­Bau. Auf 46 000 m2 Detailhandels­ fläche und 4000 m2 Gastronomiefläche, wer­ den 150 Shops und Gastronomieeinheiten entstehen. Der Food­Court mit beeindru­ ckender Open­Air­Terrasse oder die «La Stra­ da», eine Promenade, welche bewusst auf Premium­Brands, jedoch auf keine Luxus­ labels setzen wird, sind lediglich zwei der vielen künftigen Highlights. Das Ziel der Macher ist klar: Man will einzigartig sein und beeindrucken. Die Mall of Switzerland wird mehr als nur ein einfaches Einkaufszentrum. Neben dem Shopping­Komplex an sich, wird ein Multi­ plex­Kino mit 12 Sälen, ein Wohngebäude mit 200 Einheiten, ein Hotel sowie ein Frei­ zeitcenter errichtet. Die «stehende Welle» von Jochen Schweizer oder ein Fitnesscenter werden die Sportlerherzen höherschlagen lassen.

«Braucht es so eine Riesen-Mall?»

Unter den Luzerner Gewerblern herrscht, jedenfalls gegen aussen, Gelassenheit. Se­ bastian Blättler, ehemaliges Geschäftslei­

tungsmitglied der von Moos Sport + Hobby AG, sieht im Neubau lediglich eine Verschie­ bung der Konkurrenz. «Mitbewerber gab es bereits vorher», sagt er. Er sieht dem Gross­ projekt generell positiv entgegen. «Die Fra­ ge, ob es dies überhaupt braucht, ist jedoch gestattet.» Carsten Müller, Leiter Neuroth Hörcenter AG, beurteilt die Auswirkungen auf die Stadt Luzern als gering. Vielmehr sieht er negative Effekte auf die direkt umliegenden Gemein­ den der Mall of Switzerland. Ein Vertreter des Emmen­Centers stellt den Mietermix des Shopping­Komplexes in den Fokus. «Die Art der Mieter wird über die Auswirkungen auf die Luzerner Geschäfte sowie auch das Emmen­Center entschei­ den.» Bis anhin wurden rund zwei Drittel der Mietfläche vermietet. Erst ein Bruchteil da­ von wurde jedoch öffentlich kommuniziert. Der nächste Kommunikationsschritt wird Ende September erfolgen. In einem Punkt sind sich die befragten Rundgangteilneh­ mer einig: Die Verkehrslösung wird zur Mammut­Aufgabe. Auch die in Luzern gel­ tenden Ladenöffnungszeiten werden the­ matisiert. Ob es wohl Kunden von weit her anlocken wird, wenn samstags die Pforten bereits um 16 Uhr geschlossen werden? Franz Stalder seinerseits betont, dass unter den Luzerner Geschäftsinhabern keines­ wegs Panik herrsche. «Das gibt Bewegung in die Zentralschweiz. Aber natürlich wirft jeder Baum einen Schatten», so Stalder wei­ ter. Im Herbst 2017 wird eröffnet – rund eineinhalb Jahre später dann auch das Ho­ tel. Bis dahin wird die Mall of Switzerland einerseits noch für hitzige Diskussionen sorgen und weiter polarisieren, andererseits steigt die Vorfreude auf dieses einmalige Vorzeigeprojekt täglich. Thomas Odermatt

Das Mall-Herz im Rohbau lässt staunen.

Der Rundgang führte auch auf die künftige Food-Court-Terrasse.

* Sämtliche im Artikel verwendeten Zahlen stammen von Auto-Schweiz, der Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure.

Kurzmeldungen Zentralschweiz West: Luchsbestand nimmt leicht zu (pd) Im Winter 2015/16 ist im westlichen Teil der Zentralschweiz zum zweiten Mal mittels Fotofallen der Luchsbestand untersucht worden. Dabei sind mehr Luchse nachgewiesen worden als bei der letzten Erhebung im Winter 2012/13. Das Untersuchungsgebiet «Zentralschweiz West» umfasst Teile der Kantone Luzern, Bern, Obwalden und Nidwalden.

Die Cityvereinigung Luzern lud zur grossen Besichtigung der Mall of Switzerland in Ebikon. Die Luzerner Unternehmer sehen dem Projekt grundsätzlich positiv, aber nicht ganz ohne Bedenken, entgegen. s ist 16 Uhr, Schindler­Areal in Ebikon: Franz Stalder, Präsident der City­Ver­ einigung und Inhaber des Stalder­ Kaffee­Maschinen­Centers in Luzern, emp­ fängt rund 120 Gäste zum Jahresanlass der City­Vereinigung Luzern. Der Ort dieser Ver­ anstaltung ist ganz bewusst gewählt – pola­ risiert die sich im Bau befindende Mall of Switzerland doch gehörig.

Was ein neues Modell bewirken kann, zeigt Jaguar: plus 58 Prozent! Und die Zahl könnte noch höher sein, könnte die Marke genügend F­Pace SUVs liefern. So sind die in der Schweiz wichtigen Benzinmotorisie­ rungen immer noch Mangelware. Markt­ leader VW hält sich angesichts immer noch unglücklicher Schlagzeilen erstaunlich ro­ bust mit einem Minus von 6 Prozent. Der überaus gelobte SUV Tiguan dürfte kom­ pensieren, was der Passat und Golf momen­ tan verlieren. Letzterer wird im Spätherbst ein Facelift erfahren. Dass es auch ohne ganz grosse Neuigkeiten funktionieren kann, zeigt Hyundai: ein Plus von knapp 3 Prozent. Eine gute Basis fürs kommende Jahr, wenn die auf ersten Bildern vielver­ sprechende neue Version des i30 erscheinen wird. Angesichts der massiven Schwankungen auf anderen europäischen Märkten darf insgesamt festgestellt werden: Die Schweiz ist für das Autogewerbe nach wie vor ein Hort der Stabilität. Da dürfte das aktuelle Marktminus nur eine Laune darstellen. Andréas Härry

Bilder Thomas Odermatt

Veranstaltung zu «Megatrend Yoga, Meditation und Achtsamkeit» D4 Center (pd) Megatrend Yoga, Meditation und Achtsamkeit: Werkzeuge zur Selbstverbesserung oder Leistungsoptimierer der Ich-Gesellschaft? Kurzvorträge und Podiumsdiskussion mit Tobias Karcher, Jesuit und Leiter des Lassalle-Hauses, Edlibach, Zug, und Diego Hangartner, Gründer des Institute of Secular Ethics and Mental Balance (ISEMB), Küsnacht, sowie Marlis Noetzli, Yogalehrerin und -coach, Co-Gründerin des Business Yoga Center in Root D4. Moderation: Dr. phil. René Stettler. Der Eintritt für diese Veranstaltung ist frei. Die Platzzahl ist beschränkt. Anmeldung per E-Mail an events@d4business-village.ch oder unter Telefon 041 455 20 20 bis am 9. September. BE Netz zapft Sonne an – für noch mehr Spannung in der Swissporarena (pd) Auf dem Dach der Swissporarena geht diesen September die grösste und leistungsstärkste Fotovoltaikanlage der Stadt Luzern ans Netz. Das Solarkraftwerk liefert Strom für 900 Personen und entlastet den schweizerischen Strommix jährlich um 480 Tonnen CO2-Emissionen. Die Swissporarena leistet somit einen wichtigen Betrag zur lokalen Energiepolitik und erhöht den Anteil an Solarenergie um jährlich 900 000 kWh. Damit kann der jährliche Energiebedarf von 200 Haushalten oder 900 Personen abgedeckt werden.


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