ANZEIGER-LUZERN.ch – Nr. 33 Mittwoch, 17. August 2016
Leute
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«Kriegen eins an die Ohren» Hubert Achermann, Präsident der Stiftungen Lucerne Festival, Freunde Lucerne Festival und der Stiftung Salle Modulable.
Christine Achermann, Gattin von Hubert Achermann (Interview), und Andrea Christina Lötscher, Ehefrau von Intendant Michael Haefliger.
Suzanne Martel und Antje Heinzerling fanden es eine hervorragende Idee, dass keine Männer aufs Foto durften.
Bald Primadonna der Stadt Luzern: Kathrin Krammer, Partnerin von Neu-Stapi Beat Züsli, mit Primadonna im Kanton: Ilga Wyss, Gattin von Reto Wyss.
EVENT DER WOCHE: Eröffnung Lucerne Festival 2016
Primadonnen im KKL
Im Stiftungsrat Lucerne Festival ist die Bühne kleiner: Nur zwei Frauen sind da dabei ... Ich ahnte, dass diese Bemerkung kommt (lacht). Sehr gerne hätte ich mehr Frauen im Stiftungsrat. Da wir aber traditionell einen Teil des Stiftungsrates mit den Top-Vertretern unserer grössten Sponsoren besetzen und die Frauen dort nicht stark vertreten sind, sind unsere Möglichkeiten limitiert. In unserem operativen Team hingegen sind die Frauen in der Mehrheit.
Am Festival dieses Sommers werden Frauen in den Vordergrund gerückt. Der «Anzeiger Luzern» hält sich an das Anlassmotto und übergibt, gemäss der Ankündigung von Hubert Achermann (Box rechts), «den Frauen die Bühne». Bilder: ahy
In den eindrücklichsten Primadonnen-Kostümen des Abends: Wilvy Gübelin und Susanne Perren.
Das diesjährige Motto des Lucerne Festival ist «PrimaDonna» ... Ich bin begeistert! Doch es ist auch ein heikles, «beladenes» Thema. Vielleicht kriegen wir deswegen da und dort eins an die Ohren. Nicht wenige Frauen sind der Meinung, dass es diese Art der Förderung gar nicht braucht. Ich sehe das anders: Statt tagelang über Gleichberechtigung und Quoten zu reden, soll man Frauen die Bühne übergeben. Das macht das Lucerne Festival dieses Jahr mit insgesamt elf Dirigentinnen am Pult.
Inwiefern nehmen Sie, nimmt der Stiftungsrat, Einfluss auf die Ausrichtung und Gestaltung des Lucerne Festival? Michael Haefliger ist als Intendant für die Ausrichtung des Festivals zuständig. Ich sehe mich als sein Sparringpartner und fülle diese Funktion auch aus: Es kommt durchaus vor, dass wir verschiedene Meinungen vertreten! Wobei Michael Haefliger in künstlerischen Bereichen klar den Wissensvorsprung hat. Ich bin Anwalt.
Valerie von Peter, Primadonna von Luzerner-Theater-Intendant Benedikt von Peter, mit Stadträtin Ursula Stämmer und Freundin Rosa Ernst (Mitte).
Wo auch immer Sie momentan auftreten: Um das Thema Salle Modulable kommen Sie nicht herum ... Es ist verrückt, was ich erlebe: Da wird oft wider besseren Wissens so viel Unglaubliches verbreitet zu diesem Projekt. Dem zu entgegnen frisst mir momentan enorm viel Zeit weg.
Der Luzerner Saal wurde mottogerecht stimmungsvoll hergerichtet: Eine übergrosse Dirigentin begrüsste die geladenen Gäste.
Ihre Männer arbeiten seit 5 Dekaden zusammen: Isabella Recker, Partnerin von Freddy Burger, und Christine Köhli, Partnerin von Pepe Lienhard.
«Frauenförderung ist gut, auch wenns nicht immer nötig ist»: Christine Ito und Stephanie Witschi, Projektleiterin «Theater Werk Luzern».
Catherine Hunziker, die Primadonna des Hotels Palace in Luzern, mit ihrem Stammgast aus Japan Makiko Nakao.
«Endlich, mal aufs Foto ohne Männer»: Ursi Roth, Ulla Happel und Katrina Egli vermissten ihre Partner beim Shooting nicht.
Hubert Achermann, Präsident der Stiftungen Lucerne Festival.
Einst Schönheits-Primadonna der Schweiz: Bianca Sissing zusammen Susi Studer, Gattin vom Luzerner Ex-Stapi.
Primadonna im Zonta Club Luzern Irène Straub, Primadonna der Zunft zu Safran Pia Kreyenbühl, Primadonna im Ärztinnenkittel Dr. Marina Etienne.
Wie beurteilen Sie die Chancen des neuen Theaters? Wenn die Luzerner Bevölkerung realisiert, dass das jetzige Luzerner Theater in spätestens zehn Jahren «auseinanderfällt» und es uns dann viel mehr für viel weniger Theater kosten wird, dann kommt es gut. Zurück zum Lucerne Festival 2016: Worauf sind Sie am meisten gespannt? Auf den ersten Auftritt unseres grossartigen neuen Chefdirigenten Maestro Riccard Chailly mit dem Lucerne Festival Orchestra. Das ist der Beginn einer neuen Ära nach dem Tod des über viele Jahre das Festival prägenden Claudio Abbado. Luzern heisst Riccardo Chailly ganz herzlich willkommen und freut sich ihn am Pult bei Mahlers 8. Symphonie zu sehen! Verraten Sie uns Ihre Konzert-Geheimtipps? Ich liebe Sergej Prokofjews «Romeo und Julia». Dazu «Frau ohne Schatten» und «Don Juan» von Richard Strauss mit den Münchner Philharmoniker im 19. Symphoniekonzert am 2. September. Etwas Einmaliges wird auch der «Erlebnistag» am 21. August mit der einzigartigen Dirigentinnen-Parade: Wo und wann haben wir schon an einem Tag fünf Damen von Weltklasse am Pult wirken sehen? Interview Andréas Härry Weitere Bilder auf www.anzeiger-luzern.ch