The journey – Ann-Kristin Maier

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speziell ausdifferenzierte Codes oder doch gleich durch eine ganz andere Weltanschauung, gar eine andere Lebens-Philosophie? Und wieviel an Marketingstrategien, Marktmilliarden und Lobbyismus der Freizeitindustrie steckt auch hier vermutlich drin und dahinter? Wo genau liegen denn jetzt die signifikanten Unterschiede zu den unzähligen anderen Fun- / Extrem- / Trend-Sportarten wie Bungee-jumping, Fallschirmspringen, Paracliding, Freeclimbing, Snowboarden, Extrem-Wellenreiten, Base-Jumping oder Wingsuit-Fliegen ...? Darin, dass man keinen speziellen Antrieb oder PS-starke Motoren, keine aufwendigen Hilfsmittel, Schlepp- oder andere Konstruktionen benötigt und das Sportgerät im Vergleich eher unterkomplex daherkommt, man nicht stürzt oder fliegt und (meist) noch auf der Erde bleibt, statt sich in anderen Elementen wie Luft oder Wasser zu bewegen? Um nun aber zum Ende zu kommen: Wo endet das „Rasen“ und wo beginnt die „Raserei“? Und um den Kreis zum eingangs beschriebenen Grinsen der bergab Rollenden inhaltlich und formal zu schließen: Wo liegen eigentlich die auffälligen Parallelen nach der Überwindung der Blut-Hirn-Schranke zwischen dem Speed auf Rollen der Downhill-Skater und dem Speed in Röhrchen der Amphetamin-Industrie? Ein vergleichender Blick auf die Liste der möglichen Wirkungen und Nebenwirkungen von zweiterem ergibt das folgende aufschlussreiche Bild:

erhöhte Wachheit, weniger Müdigkeit, verringertes Schlafbedürfnis,

Schlafstörungen und Nervosität

erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit,

unwillentliche Fokussierung bis hin zum Tunnelblick

Verminderung bis Unterdrückung von Hunger und Durst

erhöhte Herzfrequenz bis hin zur Tachykardie (Herzrasen)

Verengung der Blutgefäße, erhöhter Blutdruck

Weitung der Bronchien und Abschwellen der Schleimhäute, Mundtrockenheit

Steigerung des Selbstbewusstseins bis hin zur Euphorie

erhöhte Risikobereitschaft, verringerte Aggressionsschwelle

vermindertes Schmerzempfinden

Agitation (fahrige Bewegungsabläufe), erhöhter Bewegungsdrang, Unruhe und

Symptome des Restless-Legs-Syndroms

Tremor (Zittern), erhöhter Muskeltonus (Verspannungen),

Nystagmus (Augenzittern) und Bruxismus (Zähneknirschen)

Symptome der Hyperhidrose (erhöhte Schweißabsonderung)

Weitung der Pupillen

Logorrhoe (gesteigertes Mitteilungsbedürfnis)


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