Typographie Portfolio

Page 1

TYPOGRAPHIE1

Ana Lourenรงo . Fachhochschule Joanneum Informations-Design . Wintersemester 2011/12


1EIHPARGOPYT

muennaoJ eluhcshcohhcaF . oรงneruoL anA 21/1102 retsemesretniW . ngiseD-snoitamrofnI


TYPOGRAPHIE1

Ana Lourenรงo . Fachhochschule Joanneum Informations-Design . Wintersemester 2011/12





Index. 3 5 11 21 37 55 59 61 66 71 79 93 98 102 115 122

Preamble Material Typografie im รถffentlichen Raum Grundlagen Buchstabe Grundlagen Schrift Text Strukturen Anatomie der Buchstaben Grundlagen Schrift Grundlagen Wort Grundlagen Komposition Staz DTP Schrift, Komposition Grundlagen Wort, Zeile Staz DTP Grundlagen Komposition Zlahlen, Ziffern, Buchziggerm und exponenten

1


2


Preamble. This portfolio was developed to expose and explain the works done in the subject of typography in the wintersemester 2011/2012 at FH Joanneum. Typography comes from the Greek words Â&#x; (typos) = form and (graphy) = writing, and it’s the art and creational process of the composition of letters. Speaking about typography is, not only the layout design or the letters design, but also how you interact and put the words on paper. Thanks to this subject I learn some important aspects about space, shapes and how to use and develop typography.

3


4


Material

Literatur. Kompendium fĂźr Alphabeten Systematik der Schrift Karl Gerstner, Verlag Arthur Niggli. Schriften erkennen EineTypologie der Satzschriften Sauthof, Wendt, Willberg Verlag Hermann Schmidt

Typographie Otl Aicher, Verlag Ernst und Sohn The Elements ofTypographic Style Robert Bringhurst, Hartley & Marks Publishers 'DV 'HWDLO LQ GHU7\SRJUDĂ€H -RVW +RFKXOL 9HUODJ Arthur Niggli

Typographie Emil Ruder, Verlag Arthur Niggli Rastersysteme Joseph-MĂźller Brockmann, Verlag Gerd Hatje

8UVDFKH :LUNXQJ HLQ W\SRJUDĂ€VFKHU 5RPDQ Erik Spiekermann, Verlag Hermann Schmidt Wie man‘s liest Gerard Unger, Verlag Arthur Niggli

5


Arbeitsmaterial. Geodreieck Schneidelineal aus Metall, mind. 30 cm Papierschere Cutter und/oder Skalpell mit Klingen Tippex Schneidematte Plastik mind. A3 Transparent Klebeband Scotch Normal und Scotch MagicTape A4 Skizzenpapier Bleistifte hart und weich schwarze Filzstifte, fein, mittel und dick Prit Leimstift o.채.

6


Material

Gestalter (und B端ros). Jan Tschichold

Kurt Weidemann

Paul Renner

David Carson

Karl Gerstner

Emigre

Adrian Frutiger

Bureau Destrukt

Wolfgang Weingart

Lucas de Groot

Willy Fleckhaus

Peter Bilak

Otl Aicher

Underware

Wim Crouwel Neville Brody Erik Spiekermann

7


8


“Cities are melting pots of visual culture. Open your eyes and explore yours! It is structured and kept alive by a sea of codes and signs, signals and commands. Where there is friction between the ambitions of professional design and the pragmatism of daily problem solving and where the purity of the new merges with the patina of the old, there you will find the visible pulse of the city as the visual complement to street noise and the smell of shish kebab and streaming asphalt.That’s what makes you love your city! Discover the charm of the ordinary, the amateur designs by hairdressers and the street hawkers: hair raising and ingenious, unabashed and poetic. Helvetica is the perfume of the city.” Lars Müller

9


10


Typografie im öffentlichen Raum

Übung 1. Suchen Sie viele unterschiedliche Beispiele für Typografie im öffentlichen Raum und fotografieren Sie diese. Wählen Sie die besten 12 aus. Format: A3 Querformat S/ W Ausdruck Digital Format: JPG, original Größe, Farbe Bitte wie folgt die Daten abspeichern: IND11_A_Name_01.jpg (A = Gruppe) Termin: 27.10.2011

11


12


13


14


15


„Helvetica“. Referenzen Helvetica: Homage to aTypeface Lars MĂźller – Lars MĂźller Publishers (2002) Helvetica Forever : Story of aTypeface Lars MĂźller, Victor Malsy – Lars MĂźller Publishers (2008) ŕĄ?+HOYHWLFD´ $ 'RFXPHQWDU\ Ă€OP E\ *DU\ +XVWZLW 7HLOH GHV )LOPV VLQG DXI<RX7XEH ]X VHKHQ 0HKU ,QIRV XQG ([WUDV Ă€QGHQ 6LH XQWHU ZZZ KHOYHWLFDĂ€OP FRP

16


Im Film vorkommende. Gestalter

Schriften

Type Foundry

Massimo Vignelli Wim Crouwel Matthew Carter Lynotype Herman Zapf Michael Bierut Tobias Frere-Jones & Jonathan Hoefler Erik Spiekermann Neville Brody Lars MĂźller Paula Scher Stefan Sagmeister David Carson Experimental Jetset Michael C. Place (Built) Norm

Arial Akzident Grotesk FF Info Georgia Gotham Meta Neue Haas Grotesk (Helvetica) Neo Contact 2IĂ€FLQD Simple Verdana Zapt Dingbats

Emigre FontFont Fuse Haas Lynotype Stempel

17


18


“A good typographer always has sensitivity about the distance between the letters. We think typography is black and white.Typography is really white, it’s not even black. lt is the space between the blacks that really makes it. ln a sense it’s like music, it’s not the notes, it’s the space you put between the notes that makes the music.” M. Vignelli

19


20


Grundlagen Buchstabe

Ăœbung 2. Experimentelle KurzĂźbung Buchstabe Farbe: S/ W Material: Papier, schwarzer Fineliner, dicker schwarzer Filzstift oder Tusche; TippEx; Format: A4 Termin: 27.10.2011

21


Grundlagen Buchstabe

Übung 2.1. Ziel dieser Aufgabe ist es mit Buchstaben und Ziffern neue Zeichen zu gestalten – die Verschmel- zung von zwei gleiche Zeichen zu Einem. Kombinieren Sie zwei Formen und untersuchen Sie die Möglichkeit des einfachen Nebeneinander- stellens, von Überlappung, Spiegelung und Drehung. Wählen Sie die 2 Besten aus, vergrößern Sie jeweils eine Buchstabenkombination auf ein A5-Blatt (Hochformat). Bessern Sie mögliche Fehler auf der Kopie aus.

22


23


24


25


Grundlagen Buchstabe

Übung 2.2.

Ziel dieser Aufgabe ist es mit Buchstaben und Ziffern neue Zeichen zu gestalten – die Verschmel- zung von zwei Zeichen zu Einem. Kombinieren Sie zwei Formen und untersuchen Sie die Möglichkeit des einfachen Nebeneinander- stellens, von Überlappung, Figur-Grund-Relation, die Verbindung gemeinsamer Elemente etc. Wählen Sie die 2 Besten aus, vergrößern Sie jeweils eine Buchstabenkombination auf ein A5-Blatt (Hochformat). Bessern Sie mögliche Fehler auf der Kopie aus.

26


27


28


29


30


Grundlagen Buchstabe

Druckletter. c

a Bildfläche Face b Punzen Counter

a

b

c Schriftlinie Baseline

d

e

f

g

d Schulter Shoulder e Schrifthöhe Height f Kegelstärke Point Size g Dickte Body

31


Grundlagen Buchstabe

Terminologie.

Versalie, Majuskel: Grossbuchstabe Gemeine, Minuskel: Kleinbuchstabe Initiatle: Anfangsbuchstabe mit grösserem Schriftgrad Kapitälchen: Grossbuchstaben, die auf dem gleichen Schriftkegel die Höhe der Kleinbuchstaben haben. Ligaturen: zum Paar verbundene Buchstaben Kursiv, Italique, Italic: alle schräggestellten Schriftformen. 32

Dickte: Mit der Dickte wird das Breitenmass eines Schriftzeichens mit links- und rechtsseitigen Freiraum bezeichnet. Punzen: Sind die nicht dru- ckenden Innenräume des Buchstabens. Kegelstärke, Kegel: das typografische Mass einer Letter


Die Schriftst채rke

Extrafett Extrabold, heavy

Eine einheitliche Normierung der St채rken existeiert nicht. So ist Univers 75 nicht gleich Helvetica fett.

Ultrafett Black

Leicht: Extra light

Die Schriftbreiten

Mager: Light

Extraschmal Extra condensed

Nomal: Roman, regular, book

Normal: Roman, regular

Halbfett: Medium, semibold

Breit: Extended

Fett: Bold

Extrabreit Extraextended

Die Schriftformen Mit Serifen: Serif Ohne Serifen, Serifenlos: Sans Serif

Die Schriftlagen Normal kursiv Regular italic Schmal kursiv Condensed italic

33


Anatomie die Buchstaben

Buchstabenteile. 34

13

13

9

16 16

6

8 5

14

11

9

1

5

14

5

13

8 2

8 7

1. Auge: geschlossene Punze 2. Bauch: vom Schaft abgehende Rundungen 3. Haarstrich: feinere Linien eines Buchstabens. 4. Grundstrich: kräftigere Linien eines Buchstabens. 34

12

15 10

5. Kehlung: Serifenrundung, die die Serife mit dem Stamm verbindet. 6. Ohr: Angesetzter kurzer Strich am rechten obe- ren Rand eines »g« 7. Punze: (offene, geschlossene) Teilweise oder voll- ständig geschlossene Innenfläche eines Buch- stabens.

7

8. Wuerbalken (Wuerstrich): horizontaler einen Schaft kreuzenden Strich, bzw. horizon- taler, zweiTeile eines Buchstabens verbinden- der Strich. 9. Schattenachse: Achse zwischen den Stellen mit der gerings- ten Strichstärke. 10. Schleife (Schlaufe): untere Binnenform des »g«.


11. Schulter: aus dem Stamm kom- mender Bogen. 12. Schweif: am Bogen des »Q« angesetzter Schwung. 13. Serifen: (franz. Füßchen) kleine waagrechte, senkrechte oder schräge Abschlüs- se der Grundstriche von Buchstaben in Antiqua- Schriften

14. Stamn (Schaft): gerader oder diagonaler Hauptstrich eines Buch- stabens 15. Steg: Verbindungsteil, der bei- den Punzen, bei einem zweistöckigen »g« 16. Topfen: dekorativer Endstrich; größer werdende Ausläufe von einem Haarstrich 35


36


Grundlagen Schrift

Der Schriftgrad. k k Während die Kegelstärke bei unterschiedlichen Schriften identisch ist, trifft dies für das darauf befindliche Schriftbild nicht zu. Dies ist auch im DTP so: Eine 60-PunktTimes hat eine geringere Abbil- dungsgrösse als eine 60-Punkt Helvetica.

2, 3 4

1 5

kHxp

Helvetica

3 2 4

2 3 4

1 5

Times new roman

2 3 4

kHxp 5 6

5 6

1 Grundlinie Schriftlinie Baseline

2 H-Linie Versalhöhe Cap. line Cap. height

3 k-Linie Oberlänge k.height Ascender

4 x-Linie Mittellänge Mean line x-height

5 p-Linie Unterlänge p-height Descender

6 Schriftgrad Point size

37


38


Grundlagen Schrift

Ăœbung 3. KurzĂźbungen Schriftzeichen, Raster Ziel dieser Aufgabe ist es, mit Hilfe eines groben, Rasters Schriftzeichen zu entwerfen. Farbe: s/w Material: kariertes Papier, schwarzer Fineliner, dicker schwarzer Filzstift; Post-it. Format: A4 Termin: 28.10.2010

39


Grundlagen Schrift

Ăœbung 3.1. Schreiben Sie Ihren Namen, positiv und nega- tiv, so klein wie mĂśglich. Halten Sie sich dabei an das vorgegebene Raster.

40


41


Grundlagen Schrift

Ăœbung 3.2. Skizzieren Sie mit Hilfe des selben Rasters eine Schrift. Achten Sie dabei auf die Hilfslinien der vertikalen Schriftausdehnung, eine ausgewogene Breite und eine gemeinsame Formensprache der einzelnen Buchstaben.

42


43


44


ELEFANTE The quick brown fox jumps over the lazy dog 1234567890

The quick brown fox jumps over the lazy

The quick brown fox ABCDEFGHIJklmnopqrstuvwxyzabcdefghijklmnopq rstuvwxyz1234567890?!*#@ 45


Grundlagen Schrift

Ăœbung 3.3. Wiederholen Sie die Aufgabe mit Post-it als Raster an der Wand/Fenster. Dokumentieren Sie den Prozess bis zum Endergebnis mit Fotos.

46


47


48


Grundlagen Schrift

Bildschirm typografie. Pixel Abkürzung für picture element. Bezeichnet sowohl die kleinste Einheit einer digitalen Rastergrafik als auch deren Darstellung auf einem Bildschirm mit Rasteransteuerung. Oft mit px abgekürzt. Anti-aliasing Ein Algorithmus, der zur Verbesserung der Lesbarkeit bei einer limitierten Anzahl von Pixeln verwendet wird. Speziell bei Kanten und Diagonalen werden die Pixel in Graustufen dargestellt und ermöglichen damit eine bessere Erkennbarkeit. Subpixel Auf LCD-Displays die Unterteilung eines Pixels in die drei Grundfarben: Rot, Grün und Blau. Subpixel Rendering Technologie zur Kantenglättung von Text am

Bildschirm. Die Technik verbessert die Lesbarkeit von Schrift insbesondere bei LCDDisplays. Hinting Die Optimierung von Schriften, für die Verwendung am Monitor. Systemschriften Schriften die schon im Betriebssystem vorinstalliert sind. Bitmap-Fonts Eine digital erfasste Schriftart für den Computer bezeichnet, in deren Datei die Formen der Buchstaben wie in einer Bilddatei als Rastergrafik gespeichert sind. Outline-Fonts Bei den Outline-Fonts unterscheidet man Postscript-, TrueType und Open Type-Fonts. Outline-Fonts benutzen zur Beschreibung der Glyphen (Formen der Zeichen) mathematische Kurven (Bezierkurven) und sind deswegen problemlos skalierbar. 49


fa rg opyT 50


Grundlagem Schrift, Wort

Übung 4. Kurzübung Wort Um eine ungestörtes, flüssiges Lesen zu ermögli- chen, suchen wir ein ruhiges, regelmässig rhyth- misches Schriftbild zu erlangen. Wir schliessen störende Löcher und öffene enge, dunkle Stellen. Ziel dieser Aufgabe ist es, einen ausglichenen Buchstabenabstand mit gleichmäßigem Grauwert zu erreichen. Setzen Sie das Wort „Typograf“. Achten Sie dabei besonders auf kritische Buchstabenkombinationen. Farbe: s/w Material: Papier, Scotch Removable Magic Tape, Papierschere Format: A4 Termin: 24.11.2011 Links: KERNTYPE http://type.method.ac SHAPE TYPE http://shape.method.ac

51


52


Grundlagem Schrift, Wort . Ăœbung 4.

53


54


Textstrukturen

ร bung 5. Subtrahieren Sie aus dem Vorgabetext Buch- stabenteile, Buchstaben, Buchstabenpaare oder Wรถrter. Erfinden Sie Regeln, nach denen Sie vorgehen und Schreiben Sie diese auf. Entwerfen Sie vier Farbe: s/w Material: schwarzer Fineliner, TippEx. Termin: 24.11.2011

55


Form \ schr채g \ vwxy \ VWX

56


Form \ vertical und horizontal \ fijlt \ EFHILT

57


58


Anatomie der Buchstaben

Form. Form

Symmetrie

Grundlinie

rund rund und vertical

COQS BDGJPRU

vertical und horizontal schräg schräg und vertical schräg und horizontal

ceos abdghmn pqru fijlt vwxy k z

spiegelsymmetrisch

ilovxwy

asymmetrisch

abcdefghjkm npqrtuy sz

AHIMOTUVWXY BCDEFGJKLPQR NSZ

punktsymmetrisch Mittellängen Oberlängen Unterlängen Ober- und Unterlängen

EFHILT VWX MNKY ZA

acemnorsuv wxz bdfhiklßt gpqy j

59


60


Grundlagen Schrift

Schriftklassifikation nach DIN 16518. Gruppe I Venezianische Renaissance-Antiqua Gruppe II Franzรถsische Renaissance-Antiqua Gruppe III Barock-Antiqua Gruppe IV Klassizistische Antiqua Gruppe V Serifenbetonte Linea-Antiqua Gruppe VI Serifenlose Linear-Antiqua

Gruppe VII Antiqua-Varianten Gruppe VIII Schreibschriften Gruppe IX Handschriftliche Antiqua Gruppe X Gebrochenen Schriften Gruppe XI Fremde Schriften

61


Gruppe I Centaur

Gruppe III Baskerville

Gruppe II Bembo

Venezianische RenaissanceAntiqua (seit ca. 1470) Achse der Rundungen stark nach links geneigt Strichdicken sind schwach differenziert Übergang zu Serifen stark ausgerundet Querstrich des kleinen e liegt fast immer schräg

Barock-Antiqua (seit ca. 1722) Achse der Rundungen leicht nach links geneigt oder senkrecht Strichdicken sind deutlich differenziert Übergang zu Serifen schwächer ausgerundet Querstrich des kleinen e liegt waagrecht, das Auge ist meist größer als bei der Renaissance-Antiqua

Französische RenaissanceAntiqua (seit ca. 1532) Achse der Rundungen stark nach links geneigt Strichdicken sind etwas stärker differenziert Übergang zu Serifen stark ausgerundet Querstrich des kleinen e liegt waagrecht

62


Grundlagen Schrift

Gruppe IV Bodoni

Gruppe V Rockwell

Gruppe VI Univers

Klassizistische Antiqua (seit ca. 1789) Achse der Rundungen senkrecht Starker Kontrast zwischen Haar- und Grundstrichen Serifen haben keine (kaum wahrnehmbare) Kehlung

Serifenbetonte Linear-Antiqua zu dieser Gruppe gehören Werbe- und Akzidenzschriften mit betonten Serifen sie sind in 3 Gruppen unterteilt Egyptienne: waagrecht angesetzte, rechteckige Serifen ohne Kehlung in der Stärke des Grundstrichs oder des dünnen Strichs Clarendon: Serifen zum Stamm hin ausgerundet, enden rechteckig und sind etwas schwächer als der Grundstrich

Serifenlose Linear-Antiqua (seit ca. Mitte des 19. Jhd.) Schriften dieser Gruppe sind serifenlos Strichstärken sind annähernd gleich Grundformen sind entweder geometrisch oder gehen auf Antiquaschriften zurück auch als Grotesk bezeichnet

63


Terminologie.

Monospace-Schrift

Courier Regular, 60 Pt

Glyphe: die grafische Darstellung eines Schriftzeichens, zum Beispiel eines Buchstabens. Glyphen-Palette: in Adobe InDesign alle Zeichen einer Schrift (über das Menü Schrift /Glyphen erreichbar). Glyphenvarianten: innerhalb einer Schriftart verschiedenen Gestaltungsvarianten von derselbe Buchstabe.

64

Proportionalschrift

Univers 55 Roman, 60 Pt Schrift: das vollständige Alphabet: Versalien, Gemeine, Ligaturen, diakritische Zeichen (Akzente und Umlaute etc.), Ziffern, Interpunktionen. Schriftfamilie: eine Gruppe zusammengehörender Schriftstile bzw. Schriftschnitte in unterschiedlichen Schriftbreiten, Schriftstärken und Schriftlagen (z.B. Univers von Adrian Frutiger). Schriftgruppe: Hauptschriftgruppe der Schriftklassifikation (z.B. Linear Antiqua).


Grundlagen Schrift

Schriftsippe: eine Gruppe zusammengehöriger Schriftarten mit jeweils unterschiedlichen Schriftstilen (z.B. Corporate A-S-E von Kurt Weidemann, mit den Familien Antiqua, Sans und Egyptienne). Schriftschnitt, Font: Einer der Stile innerhalb einer Schriftfamilie (z.B. Univers 55 Roman).

Groteskschrift: serifenlose Schrift. Display-Schrift: Eine Schrift, deren Design speziell für die Anzeige in großen Punktgrößen ausgelegt ist. Display-Schriften sind in kleineren Größen oft nicht mehr optimal lesbar, vor allem bei umfangreichem Text.

Konsultationsgrößen: Unter 10 Didot-Punkt.

Proportionalschrift: eine Schrift, in der jedes Zeichen unterschiedliche Breite (Dickte) hat (z.B. ein »i« ist deutlich schmaler als ein »M«).

Lesegrößen: Bezeichnung für Schriftgrade von 10 bis 12 Didot-Punkten.

Monospace-Schrift: eine Schrift, in der alle Zeichen gleich breit sind (z.B. Courier).

Schaugrößen: über 12 Didot-Punkt. Plakatgrößen: ab 48 Didot-Punkt (Display-Größen). 65


Grundlagen Wort

Kerning. Die Anpassung des horizontalen Zwischenraums zwischen einzelnen Zeichen in einer Textzeile. Die Kerning-Anpassung ist in Ăœberschriftenzeilen besonders wichtig. Durch Kerning soll ein visuell gleicher Abstand zwischen allen Buchstaben erreicht werden, sodass die Lesbarkeit des Textes erhĂśht wird. Anstelle des Begriffs Kerning wird auch der Begriff Unterschneidung verwendet. a

b a Kerning-Paar b Dickte c Vorbreite d Nachbreite

c 66

d

e

e Zeichenbreite


Kerning und Laufweite werden in Adobe InDesign in 1⁄1000-Geviert (Einheiten) angegeben.

Metrisches Kerning

−95

0

0

Optisches Kerning (Adobe InDesign)

−98 −12

−10

Null

0

0

0 67


68


Grundlagen Wort

Terminologie. Ausgleichen: der Abstand zwischen den Buchstaben optisch gleichmachen. Spationieren: Laufweite vergrößern. Unterschneiden: Laufweite verringern. Sperren: im Bleisatz einfügen von Ausschlussstücken. Laufweite vergrößern. Kerning-Paare: kritische Zeichenkombinationen mit schon vordefinierten Unterschneidungswerten.

nach dem Buchstabeninnenraum, dem Punzen. Je kleiner und schmaler der Innenraum ist, desto geringer ist auch, der Buchstabenzwischenraum. Fette Schriften benötigen also weniger und leichte Schriften mehr Zeichenabstand. Die kleineren Grade laufen proportional breiter als die grösseren Grade. Und negative Schriften benötigen eine grössere Zeichenabstand. Während beim Kerning der Abstand zwischen einzelnen Buchstaben angepasst wird, wird die Anpassung des Zeichenabstands auf einen gesamten Textblock angewendet. Anstelle des Begriffs Zeichenabstand wird auch der Begriff Laufweite oder Buchstabenabstand verwendet.

Der ZeichenabstandDer durchschnittliche Abstand zwischen den Buchstaben in einem Textblock wird zur Erhöhung der Lesbarkeit angepasst. Der Zeichenabstand richtet sich 69


70


Grundlagen Kompesition

Ăœbung 6. Fertigen Sie folgende Kompositionen auf einer quadratischen Fläche von 80 x 80 mm an. Farbe: s/w Material: Schwarzer Fineliner, dicker schwarzer Filzstift, TippEx. Format: 80 x 80 mm Termin: 01.12.2011

71


Grundlagen Kompesition

Übung 6.1. Mit den Vierecken A sollen folgende Begriffe dargestellt werden: leicht schwer Chaos Ordnung reichhaltig mager Schaffen Sie verschiedene Anordnungen, indem Sie Vierecke aus dem Raster löschen. Achten Sie dabei auf die Proportionen der entstehenden Formen zur umgebenden Fläche. Versuchen Sie die Aufgabe durch den Rhythmus der Komposition zu lösen. Vermeiden Sie es, konkrete, lesbare Zeichen wie z.B. Pfeile zu bilden.

72


73


Grundlagen Kompesition

Ăœbung 6.2. Wiederholen Sie die Ăœbung 1. Kombinieren Sie jetzt die Vierecke A und B.

74


75


Grundlagen Kompesition

Ăœbung 6.3. Wiederholen Sie die Ăœbung 1. Kombinieren Sie die Vierecke A und B. Arbeiten Sie ohne Raster und platzieren Sie die Elemente frei im Format.

76


77


78


Staz DTP

Übung 7. Zeichenabstand, Wortabstand, Zeilenabstand Experimentieren Sie in allen drei Fällen zunächst mit extremen Werten und versuchen Sie in folge einen optimalen Wert zu ermitteln. Wo liegen die Grenzen der Lesbarkeit? Wie lange bleibt das Satzgefüge erhalten? Halten Sie immer die verwendeten Werte fest. Termin: 01.12.2011

79


Staz DTP

Übung 7.1. Zeichenabstand Setzen Sie 6 Versionen des beigefügten Textes. Variieren Sie jetzt schrittweise den Zeichenabstand und achten Sie dabei auf die Auswirkungen auf die Lesbarkeit. Im Adobe InDesign befindet sich die Laufweite auf der Palette „Zeichen“, die über das Menü Fenster/Schrift & Tabellen/ Zeichen erreichbar ist.

80


Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 0

Zeilenabstand Auto Wortabstand - 300

Men iThemaheß i t„Typografensn idDe inste lute–Typografe iaslSeb lstzwecksitsosn invow le ien iWaschmtied ,lasscihseb lerwäscht“W . riwerdenhe irzweb isidreT iagea lngüberdasunerschöpcfilheThemaSchrfitundTypografe ietwashörens,ehenunddarüber redenJ .ederwriddabeziumSchu lssRechthabenoderfürscihbeanspruchenD . aRechtaberncihtee linheß i kt,annncihtderen ieen ibsischenmehrundderandereen ibsischenweng ierdavonhabene ,skannaslonurAufassungendesRechtengebenunddafür kannmanmehroderweng iergroßeTeh liaberschaftenundAnhängerschaftenfn idenn I.derTypographe igb itesG , otseD i ankk,en iehöchstrcihtercilhenn Istanzens,ondernnuren ienzectilhenFreeFo latn igMarkee t,n iMarktpa ltzmta ie lre lS i tändenundUmständen undZuständenM . en iHackenbeß i erErkiwridguteundaucherkennbarhandfesteGründefn idenw , eshab lwrinochundnochundncihtgenugSchrfitenhabenkönnenundcihhatledagegend ,asswride iTee lfonbuchstabenAngebotskatao lgerecycen lkönneno ,hnedassrigenden ikutluree lrFu lrschadenentstehN t. unsn idabergegenwärtg iPu lrasilmusundSeb lstverwrikcilhungm i Trendunde jderdarfscihsen iAp lhabetseb lermachenoderscihen ivorhandeneszurechtbe igenD .e iMehrhetd ie isergao lppe irenden n Ifa lto inwridderNcihtbenutzunganhem i fae lnW . ertePu lrasilmuswriddabem i tF ireh ietv ierwechseD tl. ennRato lsg iked ti,ereg ienctilhtrefendereBegrfh i,örtscihncihtsogutanF .rew i ovonsitka lF r,rew i ozuncihT t.ypografensn idDe inste luteS .e imachenh IreArbetg iuw t, enn manncihtdarüberedenmussW . enncihTypografsagem , en iecihauchm i merde iGräfn inencI.ha lssede igesche lchtsspezfsicheDoppeu lngnurauszetiökonomsichenGründenwegA .e lTypografensn idDe inste luted ,assitwederen ied Ieeundschongar

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 0

Zeilenabstand Auto Wortabstand - 100

Mein Thema heißt „Typografen sind Dienstleute – Typografie als Selbstzweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das sich selber wäscht“. Wir werden hier zwei bis drei Tage lang über das unerschöpfliche Thema Schrift und Typografie etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wird dabei zum Schluss Recht haben oder für sich beanspruchen. Da Recht aber nicht teilen heißt, kann nicht der eine ein bisschen mehr und der andere ein bisschen weniger davon haben, es kann also nur Auffassungen des Rechten geben und dafür kann man mehr oder weniger große Teilhaberschaften und Anhängerschaften finden. In der Typographie gibt es, Gott sei Dank, keine höchstrichterlichen Instanzen, sondern nur einen zeitlichen Free Floating Market, ein Marktplatz mit allerlei Ständen und Umständen und Zuständen. Mein Hackenbeißer Erik wird gute und auch erkennbar handfeste Gründe

81


Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 0

Zeilenabstand Auto Wortabstand + 100

Mein Thema heißt „Typografen sind Dienstleute – Typografie als Selbstzweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das s ich selber wäscht“. Wir werden hier zwei bis drei Tage lang über das unerschöpfliche Thema Schrift und Typografie etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wird dabei zum Schluss Recht haben oder für sich beanspruchen. Da Recht aber nicht teilen heißt, kann nicht der eine ein bisschen mehr und der andere ein bisschen weniger davon haben, es kann also nur Auffassungen des Rechten geben und dafür kann man mehr oder weniger große Teilhaber-

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 0

Zeilenabstand Auto Wortabstand + 300

M e i n T h e m a h e i ß t „ Ty p o g r a f e n s i n d D i e n s t l e u t e – Ty p o g r a f i e als Selbstzweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das sich s e l b e r w ä s c h t “ . W i r w e r d e n h i e r z w e i b i s d r e i Ta g e l a n g ü b e r d a s u n e r s c h ö p f l i c h e T h e m a S c h r i f t u n d Ty p o g r a f i e e t w a s h ö r e n , sehen und darüber reden. Jeder wird dabei zum Schluss Recht haben oder für sich beanspruchen. Da Recht aber nicht teilen heißt, kann nicht der eine ein bisschen mehr und der andere

82


Staz DTP . Übung 7.1

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 0

Zeilenabstand Auto Wortabstand - 10

Mein Thema heißt „Typografen sind Dienstleute – Typografie als Selbstzweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das sich selber wäscht“. Wir werden hier zwei bis drei Tage lang über das unerschöpfliche Thema Schrift und Typografie etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wird dabei zum Schluss Recht haben oder für sich beanspruchen. Da Recht aber nicht teilen heißt, kann nicht der eine ein bisschen mehr und der andere ein bisschen weniger davon haben, es kann also nur Auffassungen des Rechten geben und dafür kann man mehr oder weniger große Teilhaberschaften und Anhängerschaften finden. In der Typographie gibt es, Gott sei Dank, keine höchstrichterlichen Instanzen, sondern nur einen

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 0

Zeilenabstand Auto Wortabstand + 25

Mein Thema heißt „Typografen sind Dienstleute – Typografie als Selbstzweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das sich selber wäscht“. Wir werden hier zwei bis drei Tage lang über das unerschöpfliche Thema Schrift und Typografie etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wird dabei zum Schluss Recht haben oder für sich beanspruchen. Da Recht aber nicht teilen heißt, kann nicht der eine ein bisschen mehr und der andere ein bisschen weniger davon haben, es kann also nur Auffassungen des Rechten geben und dafür kann man mehr oder weniger große Teilhaberschaften und Anhängerschaften finden. In der Typographie gibt es, Gott sei Dank, keine

83


Staz DTP

Übung 7.2. Wortabstand Setzen Sie weitere 6 Versionen des beigefügten Textes. Variieren Sie jetzt schrittweise den Wortabstand. Im Adobe InDesign befindet sich diese Einstellung im Palettenmenü der Palette „Absatz“, die über das Menü Fenster/ Schrift & Tabellen/Absatz erreichbar ist.

84


Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 300%

Zeilenabstand Auto Wortabstand - 300

Men i Thema heß i t „Typografen sn id De inste lute – Typografe i asl Seb lstzweck sit so sn invol we i en i Waschmtie,l das scih seb ler wäscht“. Wri werden he ir zwei bsi drei Tage a lng über das unerschöpcfilhe Thema Schrfit und Typografe i etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wrid dabei zum Schu lss Recht haben oder für scih beanspruchen. Da Recht aber nciht tee lin heß i t, kann nciht der en ie en i bsischen mehr und der andere en i bsischen weng ier davon haben, es kann aslo nur Aufassungen des Rechten geben und dafür kann man mehr oder weng ier große Teh liaberschaften und Anhängerschaften fn iden. n I der Typographe i gb it es, Got sei Dank, ken ie höchstrcihtercilhen n Istanzen, sondern nur en ien zectilhen Free Fo latn ig Market, en i Marktpa ltz mti ae lre li Ständen und Umständen und Zuständen. Men i Hackenbeß i er Erki wrid gute und auch erkennbar handfeste Gründe fn iden, weshab l wri noch und noch und nciht genug Schrfiten haben können und cih hatle dagegen, dass wri de i Tee lfonbuchstaben Angebotskatao lge recycen l können, ohne dass rigenden i kutluree lr Fu lrschaden entsteht. Nun sn id aber gegenwärtg i Pu lrasilmus und Seb lstverwrikcilhung m i Trend und e jder darf scih sen i Ap lhabet seb ler machen oder scih en i vorhandenes zurechtbe igen. De i Mehrheti

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 200%

Zeilenabstand Auto Wortabstand - 100

Mein Thema heißt „Typografen sind Dienstleute – Typografie als Selbstzweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das sich selber wäscht“. Wir werden hier zwei bis drei Tage lang über das unerschöpfliche Thema Schrift und Typografie etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wird dabei zum Schluss Recht haben oder für sich beanspruchen. Da Recht aber nicht teilen heißt, kann nicht der eine ein bisschen mehr und der andere ein bisschen weniger davon haben, es kann also nur Auffassungen des Rechten geben und dafür kann man mehr oder weniger große Teilhaberschaften und Anhängerschaften finden. In der Typographie gibt es, Gott sei Dank, keine höchstrichterlichen Instanzen, sondern nur einen zeitlichen Free Floating Market, ein Marktplatz mit allerlei Ständen und Umständen und

85


Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 1000%

Zeilenabstand Auto Wortabstand 100

Mein Thema heißt „Typografen sind Dienstleute – Typografie als Selbstzweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das sich selber wäscht“. Wir werden hier zwei bis drei Tage lang über das unerschöpfli che Thema Schrift und Typografie etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wird dabei zum

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert Men i we i a lng reden. Recht andere geben

86

Schriftgrad 10 pt Laufweite 1000%

Zeilenabstand Auto Wortabstand -300

Thema heß it „Typografen sn id De inste lute – Typografe i asl Seb lstzweck sit so sn invol en i Waschmtie,l das scih seb ler wäscht“. Wri werden he ir zwei bsi drei Tage über das unerschöpcfilhe Thema Schrfit und Typografe i etwas hören, sehen und darüber Jeder wrid dabei zum Schu lss Recht haben oder für scih beanspruchen. Da aber nciht tee lin heß i t, kann nciht der en ie en i bsischen mehr und der en i bsischen weng ier davon haben, es kann aslo nur Aufassungen des Rechten und dafür kann man mehr oder weng ier große Teh liaberschaften und Anhängerschaften


Staz DTP . Übung 7.2

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 20%

Zeilenabstand Auto Wortabstand -75

MeinThemaheißt„TypografensindDienstleute–TypografiealsSelbstzweckistsosinnvollwieeinWaschmittel,dassichselber wäscht“.WirwerdenhierzweibisdreiTagelangüberdasunerschöpflicheThemaSchriftundTypografieetwashören,sehenund darüberreden.JederwirddabeizumSchlussRechthabenoderfürsichbeanspruchen.DaRechtabernichtteilenheißt,kannnicht dereineeinbisschenmehrundderandereeinbisschenwenigerdavonhaben,eskannalsonurAuffassungendesRechtengeben unddafürkannmanmehroderwenigergroßeTeilhaberschaftenundAnhängerschaftenfinden.InderTypographiegibtes,Gott seiDank,keinehöchstrichterlichenInstanzen,sondernnureinenzeitlichenFreeFloatingMarket,einMarktplatzmitallerleiStänden

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite -100%

Zeilenabstand Auto Wortabstand 0

MeinThemaheißt„TypografensindDienstleute–TypografiealsSelbstzweckistsosinnvollwieeinWaschmittel,dassichselberwäscht“.Wir werdenhierzweibisdreiTagelangüberdasunerschöpflicheThemaSchriftundTypografieetwashören,sehenunddarüberreden.Jeder wirddabeizumSchlussRechthabenoderfürsichbeanspruchen.DaRechtabernichtteilenheißt,kannnichtdereineeinbisschenmehrundder andereeinbisschenwenigerdavonhaben,eskannalsonurAuffassungendesRechtengebenunddafürkannmanmehroderwenigergroße TeilhaberschaftenundAnhängerschaftenfinden.InderTypographiegibtes,GottseiDank,keinehöchstrichterlichenInstanzen,sondernnur einenzeitlichenFreeFloatingMarket,einMarktplatzmitallerleiStändenundUmständenundZuständen.MeinHackenbeißerErikwirdgute

87


Staz DTP

Ăœbung 7.3. Kombination Setzen Sie weitere Versionen des beigefĂźgten Textes. Variieren Sie jetzt alle Parameter: Zeilen abstand, Laufweite und Wortabstand.

88


Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite -300%

Zeilenabstand 6 pt Wortabstand -300

Men i Thema heß i t „Typografen sn id De inste lute – Typografe i asl Seb lstzweck sit so sn invol we i en i Waschmtie,l das scih seb ler wäscht“. Wri werden he ir zwei bsi drei Tage a lng über das unerschöpcfilhe Thema Schrfit und Typografe i etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wrid dabei zum Schu lss Recht haben oder für scih beanspruchen. Da Recht aber nciht tee lin heß i t, kann nciht der en ie en i bsischen mehr und der andere en i bsischen weng ier davon haben, es kann aslo nur Aufassungen des Rechten geben und dafür kann man mehr oder weng ier große Teh liaberschaften und Anhängerschaften fn iden. n I der Typographe i gb it es, Got sei Dank, ken ie höchstrcihtercilhen n Istanzen, sondern nur en ien zectilhen Free Fo latn ig Market, en i Marktpa ltz mti ae lre li Ständen und Umständen und Zuständen. Men i Hackenbeß i er Erki wrid gute und auch erkennbar handfeste Gründe fn iden, weshab l wri noch und noch und nciht genug Schrfiten haben können und cih hatle dagegen, dass wri de i Tee lfonbuchstaben Angebotskatao lge recycen l können, ohne dass rigenden i kutluree lr Fu lrschaden entsteht. Nun sn id aber gegenwärtg i Pu lrasilmus und Seb lstverwrikcilhung m i Trend und e jder darf scih sen i Ap lhabet seb ler machen oder scih en i vorhandenes zurechtbe igen. De i Mehrheti de iser gao lppe irenden n Ifa lto in wrid der Ncihtbenutzung anhem i fae ln. Werte Pu lrasilmus wrid dabei mti Freh ieti verwechsetl. Denn Rato lsg iketi, der eg ienctilh trefendere Begrfi, hört scih nciht so gut an. Frei wovon sit ka lr, Frei wozu nciht. Typografen sn id De inste lute. Se i machen h Ire Arbeti gut, wenn man nciht darüber reden muss. Wenn cih Typograf sage, men ie cih auch m i mer de i Gräfn inen. cIh a lsse de i gesche lchtsspezfsiche Doppeu lng nur aus zetiökonomsichen Gründen weg. Ae l Typografen sn id De inste lute, das sit weder en ie d Iee und schon gar ken ie d Ieoo lge i. Dem Programm nach soe ln wri uns zwsichen de isen bed ien Posto inen bewegen. Es sit en ie Berufsgruppenbezecihnung, zu der auch Gepäckträger und Pastoren, Zahklen ler und Nato inatlorwarte gehören. Typografen sn id De inste lute, wem dass zu weng i sit oder zu eng sit, wem es nach Seb lstdarsteu lng und Seb lstverwrikcilhung drängt, der sol scih n i de i free i

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 0%

Zeilenabstand 48 pt Wortabstand 200

M e i n T h e m a h e i ß t „ Ty p o g r a f e n s i n d D i e n s t l e u t e – Ty p o g r a f i e a l s S e l b s t -

zweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das sich selber wäscht“. Wir

89


Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 100%

Zeilenabstand 8 pt Wortabstand -75

Mein Thema heißt „Typografen sind Dienstleute – Typografie als Selbstzweck ist so sinnvoll wie ein Waschmittel, das sich selber wäscht“. Wir werden hier zwei bis drei Tage lang über das unerschöpfliche Thema Schrift und Typografie etwas hören, sehen und darüber reden. Jeder wird dabei zum Schluss Recht haben oder für sich beanspruchen. Da Recht aber nicht teilen heißt, kann nicht der eine ein bisschen mehr und der andere ein bisschen weniger davon haben, es kann also nur Auffassungen des Rechten geben und dafür kann man mehr oder weniger große Teilhaberschaften und Anhängerschaften finden. In der Typographie gibt es, Gott sei Dank, keine höchstrichterlichen Instanzen, sondern nur einen zeitlichen Free Floating Market, ein Marktplatz mit allerlei Ständen und Umständen und Zuständen. Mein Hackenbeißer Erik wird gute und auch erkennbar handfeste Gründe finden, weshalb wir noch und noch und nicht genug Schriften haben können und ich halte dagegen, dass wir die Telefonbuchstaben Angebotskataloge recyceln können, ohne dass irgendein kultureller Flurschaden entsteht. Nun sind aber gegenwärtig Pluralismus und Selbstverwirklichung im Trend

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert Mein

Thema

Ty p o g r a f i e

90

als

Schriftgrad 10 pt Laufweite 800% heißt

„ Ty p o g r a f e n

Selbstzweck

ist

Zeilenabstand 72 pt Wortabstand 200 sind

so

Dienstleute

sinnvoll

wie

ein


Staz DTP . Übung 7.3

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 200%

Zeilenabstand 3 pt Wortabstand 300

M e i n T h e m aS e hl be si ß t „e Tc yk p o g r a f e n s i n do lDl i ewni se t l ee iunt e W –a s Tc yh pmoi -t g tTear lag, fei de laasanl gss i cü hb e sr e ltdbzaw esr uwnäeisrscsthc ths“öo. p fsWli iincrnh ve w e r d ee m n a h iSe cr h rz iwf te i u b i s Tdyr-e i p o g r a f i e e t w a s h ö r e n , s e do dd ea rrTüh esdpnerdru cw d aa b eR ie czhutm a b S ec rh l n u iscsh tR et ce hi lt ehnhe anhb eeuinn fbüernr i scrihectd h edn be.er aJn hnier nd . D ß t , k a n n e i n e ba i sbsecnh, e ne s mkeahnr n u an lds od enru ra nAduef rf ea s es iunn gbei ns s d ch e nRw ehnti egne r g e db aee vi n on h e s e c u ü ru nk da n A n h m a n m e h r ao d e r fwi ne dn ei gn e. r I ng r d o ß re TTyepi lohgar ba ep rh- i e sg cn hdta fdet aes fn , nG ort t e is nn e ei näDnzageneikrt ,sl icckhh ee i fnnt ee n hr ö c h sF tl ro iacthi tnegr l e i c ah rekne t I, n se ti a n zMeanr, k st poi b n d e r n u F e e M n l a t z Hm l eei r SEt räi nk d e ni r du n gd u tUe m us n t äd n da eu nc h u n d k eZnuns bt äa n d e an n. d M a ci tknedanel bl eef rii ß f eeesnit n nd nb ,e nw ek sw i nr d n o u anldt e ned or a ch u d ,r ndhi a ch g uedgi G Sr cü he rl e i ff toennb h ceah önhnanAl ebnng w ub ikccahht a h g e g ln enn s st w i r e T u s t a b e e o t s l o g e r e c y c e k o e adbaesrs gi er g eäirnt i gk u P l tl uu rr ea ll li es rm uF sl u ru sncdh aSdeel nb s et vn et sr w t ei hr kt .l i cNöhununnnegn , ihnndT g eej n ne d w isom r e n d u n d d e r d a r f s i c h s e i n A l p h a b e t s e l b e r m a c h e d e r s i c h e i n v o r h a n d e n e s z u r e c h t b i e g e n . D i e M e h r h e i t d ine s -

Univers 55 Roman Falttersatz unkorrigiert

Schriftgrad 10 pt Laufweite 30%

Zeilenabstand 30 pt Wortabstand -200

MeinThemaheißt„TypografensindDienstleute–TypografiealsSelbstzweckistsosinnvolwi l eeinWaschmitteldas , sichselberwäscht“.WirwerdenhierzweibisdreiTagelangüberdas unerschöpflicheThemaSchriftundTypografieetwashören,sehenunddarüberreden.JederwirddabeizumSchlussRechthabenoderfürsichbeanspruchen.DaRechtabernichtteilenheißt, kannnichtdereineeinbisschenmehrundderandereeinbisschenwenigerdavonhaben,eskannalsonurAuffassungendesRechtengebenunddafürkannmanmehroderwenigergroße

91


92


Schrift, Komposition

Ăœbung 8. KurzĂźbungen Schrift und Komposition Farbe: s/w Material: Papier, Scotch Removable Magic Tape, Papierschere, Pinzette Format: 80 x 80 mm Termin: 15.12.2011

93


Schrift, Komposition

Übung 8.1. Fertigen Sie folgende Kompositionen auf einer quadratischen Fläche von 80 x 80 mm an. Wählen Sie aus der nachstehenden Liste vier Begriffe aus. Plazieren Sie diese so im Format, daß die entstehende räumliche Wirkung die Aussage unterstützt:

schnell alt gestört süß gedreht explosiv bestreut abgegrenzt dicht diffus angesammelt unterbrochen 94

Die Schrift ist nur senkrecht, waagrecht und im beigefügten Grad sowie den beigefügten Schnitten zu verwenden (siehe Beilage Übung 8.). Schrift, Schriftschnitt und Schriftgrad sind frei wählbar. Verwenden Sie innerhalb eines Begriffs nur eine Schrift, einen Schriftschnitt und einen Schriftgrad. Achten Sie dabei besonders auf den unterschied-lichen Charakter der Schriften im Zusammenhang mit der gewünschten Aussage. Die leere, unbeschrifte Fläche ist primär flächen-haft. Eine beschriftete Fläche ist weniger flächenhaft, da jeder Eingriff in die Fläche eine mehr oder weniger starke räumliche Wirkung erziehlt. Die Schrift schafft durch den Kontrast zum Hintergrund einen Scheinraum.


95


Schrift, Komposition

Übung 8.2. Einheit von Text und Form (Semantische Typografie) Ziel der Aufgabe ist es, die Bedeutung eines Wortes mit typografischen Mitteln zu Verstärkern. Wählen Sie vier Begriffe aus. Bearbeiten Sie die Begriffe typographisch so, daß sie ihre Aussage visuell transportieren. Versuchen sie dies mit möglichst einfachen typographischen Mitteln zu erreichen. Achten Sie immer auf den Gesamteindruck. Komposition, Wahl der Schrift und typographische Bearbeitung sollen sich in ihrer Wirkung gegen-seitig unterstützen, nicht behindern.

96


97


Grundlagen Wort, Zeile

Wortabstand. Um zu vermeiden, dass sich Rinnsale bilden, die den Text senkrecht zerschneiden, muss der Wortzwischenraum kleiner als der Zeilenabstand sein. Der Wortzwischenraum darf ein Drittel der Schriftgrösse nicht übersteigen, da er sonst den gleichmässigen Grauwert des Textes beeinflusst. Fette Schriften benötigen weniger, normale Schriften normalen und leichte Schriften grösseren Wortzwischenraum. Der durchschnittliche Abstand zwischen Wörtern. Er kann zur Verbesserung der Lesbarkeit oder zum Einpassen eines Textblocks in einem vorgegebenen Bereich verändert werden.

98


Terminologie. Ausschliessen: Durch Vergrössern oder Verkleinern der Wortzwischenräume werden im Schriftsatz die Zeilen auf gleiche Länge gebracht. Ausschluss: Im Bleisatz das Füllmaterial (Blindmaterial) für Wortzwischenräume. Blindmaterial: Im Bleisatz das nicht druckende Material einer Druckform (Spatien, Stege und Regletten). Ausgleichen: Beseitigen von Unregelmässigkeiten im Wortbild. Gassen, Gassenbildung: Wortzwischenräume in mehreren Zeilen, die genau übereinander stehen. Sie stören den Lesefluss als auch den optischen Eindruck eines Satzbildes.

99


Grundlagen Wort, Zeile

Zeilenabstand. Als Ausgangslage für den Zeilenzwischenraum einer normallaufenden Grundschrift ist ein Drittel der Schriftgrösse geeignet. Jede Schrift benötigt individuelle Zeilenabstände, so dass die in DTP-Programmen anzutreffende Vorgabe „automatischer Zeilenabstand“ mit großer Vorsicht zu gebrauchen ist. Eine breite oder leichte Schrift benötigt einen größeren Zeilenabstand als eine schmale, mittellängenhohe oder fette Schrift. Je länger die Zeile, desto mehr Zeilenabstand. Für einen angenehme Lesbarkeit sollte eine maximale Anzahl von ca. 70 Buchstaben (mit Leerräumen) nicht überschritten werden.

100


Terminologie. Zeilenabstand: Die Distanz zwischen untereinanderstehenden Schriftzeilen, gemessen von Schriftlinie zu Schriftlinie.

Schusterjunge: Erste Zeile eines neuen Absatzes, die, mit Einzug, als letzte Zeile am Fuss einer Kolumne steht.

Kompress: Die Zeilen werden ohne zusätzlichen Zwischenraum gesetzt. Eine Neun-Punkt Schrift hat einen Zeilenabstand von Neun Punkt.

Optischen Randausgleich: Optisch gleichmäßige Ausrichtung der Textränder. Im Adobe InDesign befindet sich diese Einstellung unter Schrift/Textabschnitt

Durchschuss: Zusätzlich eingefügter Zeilenzwischenraum. Splendid: Stark durchschossener Satz. Hurenkind: Alleinstehende Ausgangszeile am Kopf einer Seite.

101


Staz DTP

Übung 9. Flattersatz Wird der zu gestaltende Text vom Gestalter am Computer als Flattersatz definiert, generiert die Maschine sehr unausgeglichene Resultate. Es ist noch kein Programm der Welt in der Lage, Flattersatz nach den sehr komplexen ästhetischen Kriterien Gleichgewicht und Rhythmus zu komponieren. Die Gestalter müssen sich deshalb unbedingt davor hüten, einfach den Knopf zu drücken. Gehen Sie von einem unkorrigierten 106 mm breiten Flattersatz aus. Korrigieren Sie diesen nicht nur nach ästhetischen Kriterien, sondern versuchen Sie möglichst wenig zu Trennen und wenn, dann semantisch sinnvoll. Flattersatz bedeutet auch Kompromiss. Der Flattersatz richtet sich immer nach der 102

Breite des Satzes. Ein breiter Satz benötigt größere Unterschiede in der Zeilenlänge als ein schmaler. Der Richtwert beträgt ca. ein Fünftel-ein Sechstel der Spaltenbreite. Das Programm Adobe Indesign unterscheidet zwischen „Absatz-Setzer“ und „Ein-ZeilenSetzer“. Letztere Einstellung eignet sich für einen manuellen Umbruch, die erstere ist für einen automatischen Textfluss gedacht. Die Option ist über das Menü der Palette „Absatz“ verfügbar. Die Palette „Absatz“ befindet sich unter dem Menü Fenster/Schrift & Tabellen/Absatz. Schriftart: Univers Schriftschnitt: Univers 55 Schriftgrösse: 10 Punkt Spaltenbreite: 106 mm


Wird der zu gestaltendeText vom Gestalter am Computer als Fla ttersatz definiert, generiert die Maschine sehr unausgeglichene Resultate. Es ist noch kein Programm der Welt in der Lage, Flattersatz nach den sehr komplexen 辰stheti- schen Kriterien Gleichgewicht und Rhythmus zu komponieren. Die Gestalter m端ssen sich deshalb unbedingt davor h端ten, einfach den Knopf zu dr端cken.

103


104


Staz DTP

Terminologie. Harter Zeilenumbruch (Shift + Enter) SchlieĂ&#x;t eine Zeile, nicht jedoch den Absatz ab; Verwendung z.B. beim Flattersatz. Absatzumbruch (Enter) Beendet einen Absatz. Bedingte Trennung (Cmd + Shift + Minus) Bestimmt die Trennstelle eines Wortes, die nur am Zeilenende wirksam wird. Am Wortanfang eingesetzt, verhindert es eine Trennung. GeschĂźtztes Leerzeichen (Cmd + Alt + x) Hat die Breite des Leerzeichens und verhindert eine Trennung (z.B. bei Vor- und Nachnamen).

105


106


Staz DTP

Übung 10. Blocksatz Im Blocksatz werden die Zeilen durch eine vorbestimmte Spaltenbreite links und rechts fixiert. Die Anzahl Anschläge ist durch die Trennungsmöglichkeiten der einzelnen Wörter bei jeder Zeile unterschiedlich. Dadurch sind die Zeilen gemessen an der Anzahl Anschläge nie gleich lang. DTP Programme korrigieren dies mit dem variieren der Wortabstände und der Laufweite. Je mehr Wörter in einer Zeile Platz finden, desto ruhiger wirkt das Schriftbild. Bei schmalen Spalten entstehen „Löcher” welche schwer auszugleichen sind. Blocksatz in zu schmalen Spalten gesetzt ist aus diesem Grund problematisch. Schriftart: Univers Schriftschnitt: Univers 55 Schriftgrösse: 10 Punkt Spaltenbreiten: 106 mm und 60 mm

107


Satz DTP

Übung 10.1. Blocksatz Setzen Sie einen perfekten 106 mm breiten Blocksatz. Verändern Sie nach Bedarf die Grundeinstellungen für Trennung und Wortabstand.

108


Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typografie sozialen Zwecken dienstbar zu ma-chen, bedarf es der inneren, den Inhalt anordnenden, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinan- der setzenden, Organisation des verwen deten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzma. Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typografie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhalt anordnenden, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinan- der setzenden, Organisation des verwen deten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzma.

109


Satz DTP

Übung 10.2. Spaltenbreite Setzen Sie einen perfekten 60 mm breiten Blocksatz. Passen Sie die Grundeinstellungen der Spaltenbreite an. Erhöhen Sie gegebenenfalls den Zeilenabstand. Im Adobe InDesign befindet sich diese Einstellung („Abstände …“) im Palettenmenü der Palette „Absatz“, die über das Menü Fenster/Schrift & Tabellen/Absatz erreichbar ist.

110


Im Blocksatz werden die Zeilen durch eine vorbe stimmte Spaltenbreite lin-ks und rechts fixiert. Die Anzahl Anschläge ist durch dieTrenungsmög lch-keiten der einzelnen Wörter bei jeder Zeile unterschiedlich. Dadurch sind die Zeilen gemessen an der Anzahl Anschläge nie gleich lang. DTP Programme korrigieren dies mit dem variieren der Wortabstände und der Laufweite. Je mehr Wörter in einer Zeile Platz finden, desto ruhiger wirkt das Schriftbild. Bei schmalen Spalten entstehen „Löcher” welche schwer auszugleichen sind. Blocksatz in zu schmalen Spalten gesetzt ist aus diesem Grund problematisch. Im Blocksatz werden die Zeilen durch eine vorbe stimmte Spaltenbreite links und rechts fixiert. Die Anzahl Anschläge ist durch dieTrenungsmög lch-keiten der einzelnen Wörter bei jeder Zeile unterschiedlich. Dadurch sind die Zeilen gemessen an der Anzahl Anschläge nie gleich lang. DTP Programme korrigieren dies mit dem variieren der Wortabstände und der Laufweite. Je mehr Wörter in einer Zeile Platz finden, desto ruhiger wirkt das Schriftbild. Bei schmalen Spalten entstehen „Löcher” welche schwer auszugleichen sind. Blocksatz in zu schmalen Spalten gesetzt ist aus diesem Grund problematisch.

111


G E

A

Fachhochschule Joanneum

Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2011/12 15.12.2011

Enrico Bravi

Typografie

Elemente einer Seite

F

H

Terminologie

B

Seitenränder

(A, B, C, D)

Grundlinienraster (E):

Definiert den Zeilenabstand für den Textkörper eines Dokuments. Mithilfe eines Grundlinienrasters können Sie sicherstellen, dass Textelemente auf der Seite konsistent platziert werden.

Gestaltungsraster:

Konstruktionssystem, Ordnungssystem. Auch als »Raster« oder Layout-Raster bezeichnet.

Zwischenschlag (F)

Der Raum zwischen zwei Spalten auf einer Seite. (Spaltenabstand).

Satzspiegel

S

Kopfsteg (A):

Der Rand am oberen Ende einer Seite.

Bundsteg (B):

Der Randbereich in der Mitte einer Doppelseite.

Außensteg (C):

Der Rand links und rechts einer Seite, bzw. Doppelseite.

Fußsteg (D):

Der Rand am unteren Ende einer Seite.

Spalten (G):

Formen den Text in gut lesbare Blöcke. Sie können in der Breite variieren, werden durch senkrechte Linien gegliedert und haben meist einen bestimmten Abstand zueinander.

Zeilen bzw. Linien (H):

Teilen Spalten in weitere Bereiche, navigieren die Organisation von Text (Grundlinienraster) und die Anordnung von Bildern.

Module (I):

Sind Bereiche beziehungsweise Zellen die durch die Kreuzung von Spalten und Zeilen entstehen. Die Größe der einzelnen Module ist variabel, es bestehen individuelle Kombinationsmöglichkeiten.

Satzhöhe

C

I

I

I

Pagina 32 D

112


Satz DTP

Terminologie. Grundlinienraster (E): Definiert den Zeilenabstand für den Textkörper eines Dokuments. Mithilfe eines Grundlinienrasters können Sie sicherstellen, dass Textelemente auf der Seite konsistent platziert werden.

Außensteg (C): Der Rand links und rechts einer Seite, bzw. Doppelseite.

Gestaltungsraster: Konstruktionssystem, Ordnungssystem. Auch als »Raster« oder Layout-Raster bezeichnet.

Spalten (G): Formen den Text in gut lesbare Blöcke. Sie können in der Breite variieren, werden durch senkrechte Linien gegliedert und haben meist einen bestimmten Abstand zueinander.

Zwischenschlag (F): Der Raum zwischen zwei Spalten auf einer Seite. (Spaltenabstand). Satzspiegel: Satzbreite × Satzhöhe Kopfsteg (A): Der Rand am oberen Ende einer Seite. Bundsteg (B): Der Randbereich in der Mitte einer Doppelseite.

Fußsteg (D): Der Rand am unteren Ende einer Seite.

Zeilen bzw. Linien (H): Teilen Spalten in weitere Bereiche, navigieren die Organisation von Text (Grundlinienraster) und die Anordnung von Bildern. Module (I): Sind Bereiche beziehungsweise Zellen die durch die Kreuzung von Spalten und Zeilen entstehen. Die Größe der einzelnen Module ist variabel, es bestehen individuelle Kombinationsmöglichkeiten. 113


114


Grundlagen Komposition

Übung 11. Ausschnitt Titelsatz A Ausschnitt Platzieren Sie ihren Entwurf aus der Übung 2.1 „Experimentellen Kurzübung Buchstabe“ innerhalb einer Fläche von 100 x 110 mm. Versuchen Sie interessante Ausschnitte zu wählen. Fertigen Sie mindestens drei Variationen an.

Schrift: Univers Schriftschnitt: 55 und 65 Schriftgrad: variabel Achten Sie auf das Zusammenspiel von Typographie und Flächen. Korrigieren Sie im Bedarfsfall Ihre Ausgangskomposition. Hierarchisieren Sie den Text durch unterschiedliche Schriftgrade und -schnitte

B Titelsatz Wählen Sie eine Variation aus und vergrößern Sie diese auf 210 x 230 mm. Ergänzen Sie die Komposition um folgenden Text: Fachhochschule Joanneum Studiengang Informations-Design Typographie 1. Semester Wintersemester 2011/12 sowie Ihren Namen 115


116


117


118


119


120


Grundlagen Komposition

Semester projekt. Ziel der Aufgabe ist es, eine Dokumentation des gesamten Semesterinhalts zu erstellen (inkl. Terminologien, Übungsvorgaben, Ihrer Übungen etc.). Finden Sie hier (www.enricobravi.com/typo) die gesamten Unterlagen als unformatierter Text, Bilder, und die Raster-Beispiele. Benützen Sie dafür entweder die Enzeil- oder die Doppelseiten InDesign-Vorlage. Arbeiten Sie mit Zeichenformate (Character Styles) und Absatzformate (Paragraph Styles). Fügen Sie Seitenzahlen und eine Inhaltsverzeichnis ein; das lasst sich im InDesign über das Menü Layout/Inhaltsverzeichnis (Table of Contents) automatisch generieren. Schrift: Univers Schriftschnitt: 55 und 65 Schriftgrad: (zu definieren) Achten Sie dabei auf das Zusammenspiel von Typographie und Bildern.

Erstellen Sie das Dokument sowohl in Printform als auch als Druck-PDF. Farbe: s/w Booklet-Format: 210 mal 230 mm Bindung: Spiral- oder Klebebindung Digital Format: Druck-PDF Bitte wie folgt die Daten abspeichern: IND11_A_Nachname_Name.PDF (A = Gruppe) Termin: Prüfung (26.01.2012) Je Gruppe alle PDFs davor auf USB-Stick oder CD speichern. 121


Zahlen, Ziffern, Bruchziffern und Exponenten

Interpunktion. : Der Doppelpunkt (Kolon) wird vor die wörtliche Rede gesetzt, oder gliedert einen Satz in mehrere Sinnabschnitte. Er hält einen Abstand von 1 Point zum vorhergehenden Schriftzeichen, der Abstand zum folgenden Wort ist normal oder etwas kleiner. Der Bindestrich (Teilungsstrich, Divis) kennzeichnet eine Silbentrennung oder ein Kuppelwort. Ersetzt der Bindestrich das Wort „gegen“ (Hannover 96 - Werder Bremen) wird der Wortzwischenraum etwas reduziert. Kennzeichnet das Divis gemeinsame Wortbestandteile (Gestalterleid und -freud), steht es unmittelbar am gekürzten Wort und hält einen normalen oder etwas geringeren Abstand zum Bindewort. Bei Kuppelwörtern (Cicero-Geviert) wird es ohne Zwischenräume gesetzt. Bei grosser Zeilenlänge dürfen vor und nach einem Divis kleine Weissräume stehen. – Der halbgeviertbreite Gedankenstrich wird zur Darstellung einer Gedankenpause verwendet. Darüberhinaus dient er zur 122


Trennung von Rede und Gegenrede, als Minusstrich, Nullersatzstrich (Er 5,–), Streckenstrich (Bern–Zürich) und als Ersatz für die Klammerzeichen. Zwischen den Wörtern und dem Gedankenstrich wird ein etwas veringerter Wortzwischenraum gesetzt. Ein als Streckenstrich dienender Gedankenstrich wird ohne Zwischenraum gesetzt aber etwas spationiert. Der geviertlange Gedankenstrich sollte nicht verwendet werden. ’ Das Apostroph oder Auslassungszeichen stellt das Wegfallen eines Vokals (wer’s glaubt), einer Silbe oder hinter Eigennamen, die mit einem s oder ss enden, den Genitiv (Klaus’ Typomass) dar. Innerhalb eines Wortes wird das Apostroph ohne Zwischenraum gesetzt. Am Ende eines Wortes steht es ohne Abstand und mit einem etwas geringeren Zwischenraum zum folgenden Wort. … Die Auslassungspunkte (Ellipse) dienen zur Darstellung eines oder mehrerer nichtgeschriebener Wörter. Stehen sie zwischen Wörtern, werden normale oder etwas verringerte Wortabstände gesetzt. Folgt den Auslassungspunkten ein Satzzeichen, so wird es etwas abgerückt. ()[] Klammern (Parenthesen) stellen eine Einschaltung von Textteilen dar. Der Abstand zu den vor oder hinter den Klammern stehenden Schlusspunkten ist normal oder etwas geringer. Der eingeschaltete Text steht unmittelbar an den Klammern. Werden Klammern als mathematische Zeichen gesetzt, müssen sie eine eingeschaltete Formel in ihrer gesamten Höhe einschliessen. Im Formelsatz stehende, eckige Klammern werden mit einem zusätzlichen Weissraum von 1 Point zwischen Klammer und Zeichen gesetzt. Beim Satz von Titelseiten kann auf Interpunktionszeichen verzichtet werden, wenn sie das typografische Gleichgewicht stören. Das gilt nicht, wenn ihr Wegfall zu Irrtümern führt. Ein Blocksatz erhält eine geschlossenere Form, wenn Punkt, Komma, Bindestrich sowie An- und Abführungszeichen ausserhalb der Satzkanten stehen. Diese Einstellung findet man im Programm „Adobe Indesign“ unter Schrift/Textabschnitt.

123


Zahlen und Ziffern Buchziffern und Exponenten. Einige der häufigsten Fehlerquellen im DTP finden sich in den vielfältig anzutreffenden Spielarten des Zahlensatzes. Daher werden im Folgenden die wichtigsten Zahlensatzregeln aufgeführt. Zur Darstellung einer Zahl werden Ziffern verwendet, wenn der Zahl eine Maß-, Gewichts- oder Währungsangabe etc. zugeordnet ist ($ 12). Werden die Angaben ausgesetzt, kann auch der Zahlenwert in Buchstaben gesetzt werden (Zwölf Dollar). Hat die Zahl eine besondere Bedeutung in Zusammenhang mit dem folgenden Begriff, wird sie durch eine Ziffer ausgedrückt (Eine Kolumne von 28 Zeilen). Das Hauptwort darf in diesem Fall nicht abgekürzt werden (1. Seite). Bei ungefähren Angaben wird die Zahl in Worten gesetzt (Circa fünfzig Wörter). Im erzählenden Text sollten Zahlen möglichst dann als Wörter gesetzt werden, wenn ihre Lesbarkeit nicht darunter leidet. Vierstellige Zahlen werden ohne Abstand gesetzt, Zahlen mit mehr als vier Stellen werden in Dreierstellen von hinten spationiert (1000, 10 000). 124


In einem Titel stehende Zahlen sind auszuschreiben (Mit zweihundert Abbildungen), es sei denn, es handelt sich um eine Jahreszahl (Typografiert im Jahre 1994). Steht vor einem Wort mit einer folgenden Zahlenangabe ein bestimmter Artikel, darf das Wort nicht gekürzt werden (die Seite 1). Fehlt der bestimmte Artikel, ist das Kürzen erlaubt (Sn, Bd. 2). Jahreszahlen sind unter Verwendung eines Schrägstrichs abzukürzen, wobei ein gemeinsames Jahrhundert für die hintenstehende Jahreszahl nicht wiederholt wird (1440/50). Handelt es sich um verschiedene Jahrhunderte, muss die Jahreszahl ausgesetzt werden (1440 bis 1540). Bei Datumsangaben folgt auf den Punkt ein Freiraum von mindestens einem halben Wortzwischenraum (14.7.1960). Es werden zwei Ziffernformen unterschieden: Versalziffern und Minuskelziffern. Im DTP sind die Versalziffern (auch Normalziffern) vorherrschend. Sie weisen alle gemeinsame Dickten auf, die mit denen der mathematischen Zeichen identisch sind (außer bei der Times). Die vom Bleisatz bekannte Zifferndickte von einem Halbgeviert wird bei den meisten DTP-Schriften überschritten, fette Schriften weisen eine noch stärkere Dickte auf. Die Folge dicktengleicher Ziffern ist, dass eine 1, die nicht im Tabellen- oder Reihensatz steht, unterschnitten werden muss. Minuskel- oder Mediävalziffern gehören leider nur bei wenigen DTP-Schriften zum Zeichenumfang. Im Werksatz sollten sie den hohen Versalziffern möglichst vorgezogen werden, da diese den Rhythmus innerhalb der Zeilen zu sehr stören. Aus dem gleichen Grund sind Minuskelziffern auch beim Satz von Kapitälchen die korrekten Standardziffern. Sie weisen bis auf 0 1 2 das gleiche Bild wie die Versalziffern auf, haben im Unterschied zu diesen bei 3 4 5 6 7 9 aber eine niedrigere Schriftlinienstellung. Echte nebeneinanderstehende Bruchziffern sind im DTP ebenso selten anzutreffen, so dass nur der Notbehelf über das Setzen hoch und tief stehender Zahlen bleibt. Dabei ist zu beachten, dass die von den Programmen angebotene Hoch/ 125


Tiefstellung zu unkorrekten Bruchzahlen (1/2) führt, da diese nicht unter die Schriftlinie ragen sollen, und der Bruchstrich über die gesamte Höhe der Bruchzahl führt. Die auf diese Art erzeugten Zahlengebilde sollten nur zur Darstellung von Exponenten und Notenziffern verwendet werden. Es ist besser, statt der tiefstehenden Ziffer eine kleine, leider zu dünne Ziffer auf die Schriftlinie zu setzen (1/2). Untereinanderstehende Bruchziffern sind in DTP-Programmen nicht automatisch setzbar. Bei Improvisationen – die manuelle Fertigkeiten voraussetzen – ist ebenfalls darauf zu achten, dass der Nenner nicht unter die Schriftlinie ragt. Ein Exponent ist ein hochstehendes Schrift- oder Zahlzeichen. Als Ziffer dient es der Darstellung von Potenzen (22) oder als Notenziffer zum Kennzeichnen einer Verbindung von Textstelle und Fussnote. Obwohl öfter anzutreffen, werden Notenziffern ohne Klammern gesetzt. Zwischen dem Exponenten und dem dazugehörigen Wort oder Zahlzeichen wird ein Abstand von etwa 1 Point gesetzt. Wird ein Stern (*) als Notenzeichen verwendet, steht er im Text ohne Abstand am betreffenden Wort, in der Fussnote aber mit 2 Point Abstand zum folgenden Zeichen. Die Wiederholung der Notenziffer in der Fussnote darf niemals mit einer hoch- oder tiefstehenden Ziffer erfolgen, da diese ihrer Funktion als schnell auffindbare Ordnungsziffer sonst nicht gerecht werden. Eine typische PostScript-Schriftart ist auf 256 Glyphen beschränkt. Bei gut ausgebauten Schriften existieren deshalb zusätzliche Experten-Schriftsätze, die beispielsweise Mediäval-Zahlen, Brüche, Ligaturen sowie hoch- und tiefgestellte Zeichen enthalten. In diesem Zusammenhang stellt das OpenType-Format eine interessante Entwicklung dar, da hier eine einzige Schriftartendatei theoretisch alle diese NichtStandardglyphen umfassen kann und somit eine genauere typografische Steuerung ermöglicht. 126





Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.