Bergeerleben - AVS-Magazin Juni 2019

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Forstarbeiter beim Ausheben der Löcher für die Bäumchen Foto: Forststation Schlanders

Frühstück in einer einfachen Unterkunft – Projektleiter Riccardo Siller mit Teil­ nehmern einer Freiwilligenaktion in der Schweiz Andrea Sulig genießt den Feierabend nach einem arbeitsreichen Tag. Die Ziegen im Hintergrund helfen mit, die von den Helfern entbuschten Weiden frei zu halten Fotos: Mona Lisa Fiedler

mithilfe von Freiwilligen überzeugt. Es ist erstaunlich, wie viel man in einer ­Woche gemeinsam erreichen kann! Bei einem gemeinsamen Kaffee im Winter stellten wir uns dann plötzlich die Frage: „Warum gibt es etwas Ähn­ liches nicht bei uns in Südtirol?“ Auch im Südtiroler Wald gibt es mehr als ­genug Arbeit und es täte dem Wald gut, wenn ihm jemand unter die Arme greifen würde. Gesagt, getan: Kurz ­darauf wurden wir mit unserer Idee im Forstinspektorat Schlanders und beim AVS vorstellig. Nach einigen Treffen und etwas Planungszeit war klar: Die­ sen Sommer wird es auch in Südtirol eine Schutzwaldwoche geben. Welche persönlichen Erfahrungen habt ihr mit Freiwilligeneinsätzen gemacht? Andrea: Es ist schön, mit Leuten zu­ sammenzuarbeiten, die aus verschie­ denen Gründen und Lebenssituatio­ nen kommen und in ihrer Freizeit dem Schutzwald und so letztlich auch der Gesellschaft etwas Gutes tun. Die Teil­ nehmer geben ihr Bestes und sind mit großer Freude bei der Arbeit. Natür­ lich kann es zwischendurch auch mal zu Reibereien kommen, aber das ge­ hört doch überall ein wenig dazu, wo Menschen zusammenkommen. Warum eignet sich der Vinschger Sonnenberg gut für einen Einsatz? Riccardo: Wir haben den Sonnenberg ausgesucht, weil es ein Ort ist, an dem es Arbeit gibt, die für Menschen mit wenig oder keiner Erfahrung nicht zu gefährlich ist und auch gut erledigt werden kann. Zudem braucht es für so einen Einsatz idealerweise eine Unter­ kunft in Fußnähe, die für eine Gruppen­

größe von sechs bis zwölf Leuten ­passend ist. Diese Voraussetzungen haben wir am Tanaser Dörferberg ­gefunden. Ganz nebenbei haben wir noch das Glück, dass es sich hier um ein schönes Fleckchen Erde handelt. Was sind die Herausforderungen für euch als Koordinatoren der Schutzwaldwoche? Andrea: Es ist immer wieder eine Her­ ausforderung, sich in der kurzen Zeit auf eine neue Gruppe Menschen ein­ zulassen und zu erkennen, wo Stärken und Schwächen liegen, und diese dann unter einen Hut zu bringen. Unser Ziel ist es, während der Woche die geplan­ ten Arbeiten zu erledigen, darauf zu achten, dass sich niemand verletzt, Wissen weiterzugeben und bei der ganzen Arbeit auch den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen. Gelingt uns das, dann können am Ende der Woche die Freiwilligen, die Förster und wir ge­ meinsam, zufrieden und froh auf die Woche zurückblicken. Welche Erfahrungen nehmen die Teilnehmer mit nach Hause? Riccardo: Die Teilnehmer werden eine anstrengende Woche im Wald verbrin­ gen und die meisten werden wahr­ scheinlich einen Muskelkater mit nach Hause nehmen. Obendrauf gibt es das gute Gefühl von sinnvoller, körperlich befriedigender Arbeit im Freien und die Erinnerung an eine schöne Zeit mit anderen Menschen, denen der Wald auch am Herzen liegt. Wir freuen uns schon darauf! Judith Egger

SCHUTZWALDWOCHE „ALTE ALM“ TANAS SO–SA, 25.–31.8.2019 6 – 12 Teilnehmer ab 18 Jahren (Mit­ glieder des AVS, DAV oder ÖAV) Betreuung, Verpflegung und Unter­ kunft werden gestellt Anmeldung: www.alpenverein.it – ­Kurse Projektleiter: Riccardo Siller und Andrea Sulig in Zusammenarbeit mit dem Forstinspektorat Schlanders

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