Bremshand zurückgehalten werden kann („Revolvermethode“). Bei Einhaltung des Bremshandprinzips ist das eine motorische Herausforderung, weil das Seil durch Mittel-, Ring- und Kleinfinger gebremst werden soll. Vor allem bei dünneren Seilen geht das Ausgeben aber geschmeidig, mit zunehmender Dicke/Steifheit wird’s aber immer mühsamer (optimale Leichtigkeit beim Ausgeben bis 9,6 mm). Das Ablassen mit dem „Betätigungshebel“ bedarf einiger Übung, aber auch das Matik verfügt über eine Panikfunktion, ähnlich dem Eddy: Zieht man ihn komplett zurück, dann wird das Seil blockiert. Seildurchmesser: 8,6–10,2 mm / Gewicht: 275 g / Preis: ca. € 100
Rasches und sicheres Seilausgeben mit „Gaswerkmethode“ Grafik: Georg Sojer
Michael Larcher und Markus Schwaiger
Eddy von Edelrid
Matik von Camp
Foto: Markus Schwaiger
Foto: Markus Schwaiger
WICHTIG BEIM SICHERN MIT ALLEN GERÄTEN ·· Mache dich mit der Bedienung deines Gerätes vertraut
·· Konsequente Einhaltung des die Zeit, um die Gefahr zu erkennen und zu reagieren, viel zu kurz ist. Seildurchmesser: 8,9–11 mm / Gewicht: 170 g / Preis: ca. € 60
EDDY Dieser Halbautomat (Hersteller Edelrid) ist dem Grigri sehr ähnlich und seit ca. 10 Jahren auf dem Markt. Das oben beschriebene Risiko beim Ablassen entschärft der Eddy durch eine Mechanik, die beim Ziehen des Ablasshebels zunächst den Blockiermechanismus aufhebt, bei vollständigem „Durchreißen“ des Hebels wieder blockiert. Durch diese „Panikfunktion“ wird einer fatalen Fehlreaktion vorgebeugt. In der Szene konnte sich der Eddy nie wirklich durchsetzen – wohl auch deshalb, weil das schnelle
Seilausgeben bei etwas dickeren bzw. älteren Seilen – auch mit der vom Hersteller empfohlenen Methode – nicht wirklich komfortabel ist. Seildurchmesser: 9–11 mm / Gewicht: 350 g / Preis: ca. € 110
MATIK Auch das jüngste Kind (seit 2015 am Markt) in der Halbautomaten-Familie, das Matik (Hersteller Camp), erinnert optisch ans Grigri, hat mit diesem aber weniger gemeinsam als erwartet. Das Gerät kann nicht aufgeklappt werden, sondern das Seil wird durch den Korpus durchgesteckt und um den beweglichen Nocken gelegt. An diesem befindet sich der sogenannte Fingerhebel, der zum schnellen Seilausgeben mit dem Zeigefinger der
„Bremshandprinzips“ (die Bremshand umschließt immer das Bremsseil) ·· Bewegungsroutine beim Seilausgeben, -einholen, -blockieren und -ablassen ·· Erfahrung im Halten von Stürzen ·· Beachtung des Gewichtsunterschieds in der Seilschaft ·· Berücksichtigung der Handkraft (und entsprechende Wahl des Gerätes) ·· Richtige Positionierung vor der Wand, insbesondere bei Kletternden in Bodennähe ·· Reduzierung der Schlappseilmenge auf das Nötigste, insbesondere beim „bodennahen Sichern“ ·· Konzentriertes Sichern, ständige Aufmerksamkeit
Bergeerleben 02/16
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