Neuer Geschäftsführer bei den Loser Bergbahnen Die Loser Bergbahnen haben seit 1. August mit Peter Donabauer, MBA, einen neuen Geschäftsführer. Während Donabauer mit der wirtschaftlichen Führung des Unternehmens betraut ist und sich vorrangig um die Kommunikation, das Marketing und die Weiterentwicklung des Angebotes kümmern wird, stehen ihm für technische Belange Ing. Johann Aitenbichler als Betriebsleiter und Martin Herbst als Betriebsleiter-Stellvertreter zur Seite. Peter Donabauer will den Loser wieder zu einem Ganzjahres-Erlebnisberg machen und die Stärken des Losers und des Sandlings als Familienschigebiet voll ausspielen. Ende Juli wurde der neue Geschäftsführer der Loser Bergbahnen vorgestellt. Im nachfolgenden Inter view nimmt Peter Donabauer zu seinen Visionen und Überlegungen Stellung. Herr Donabauer, wo haben Sie ihre bisherige Erfahrung mit Bergbahnen bzw. im Tourismus gesammelt? Peter Donabauer: “Nach Abschluss meiner Ausbildung, die ich in der Stadt Salzburg und im Salzburger Flachgau absolviert habe, aufgewachsen bin ich in Seekirchen am Wallersee, bin ich vor rund 25 Jahren durch ein Stelleninserat, in der ein Geschäftsführer für einen Tourismusverband, damals hieß es noch Verkehrsverein, im Montafon gesucht wurde, eher zufällig in den Tourismus hinein gefallen. Nach einigen beruflichen Stationen in Vorarlberg, Salzburg und in der Steiermark bin ich auch heute noch und mit ganzem Herzblut Touristiker aus Überzeugung und mit Begeisterung. Es macht mir Freude, die schönste Zeit im Jahr, die Freizeit und Urlaubzeit für andere Menschen gestalten zu dürfen. Da ich als Geschäftsführer von Tourismusregionen bisher eher in beratender Funktion tätig war, ist in mir schon länger der Wunsch gereift, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen und die Führung in einem touristischen Leitbetrieb zu übernehmen. Da für mich das Ausseerland zu den attraktivsten Ferienregionen Österreichs zählt, von der ich mich persönlich sehr angesprochen fühle, war es für mich der Idealfall, als ich hörte, dass “der“ Leitbetrieb in Altaussee auf der Suche nach einer neuen Führungsspitze war”. Welche Verbindungen hatten Sie bisher zum Loser? “Leider noch keine sehr intensive. Da ich aber unweit des Ausseerlandes, in Schladming lebe, kenne
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Peter Donabauer ist der neue Geschäftsführer der Loser Bergbahnen.
ich die Region und einige handelnde Personen einigermaßen. Als Schifahrer war ich bisher am Loser noch nicht unterwegs, dies wird sich aber am 29. November ändern, denn an diesem Tag wird die diesährige Wintersaison am Loser eröffnet werden”. Durch die Geländekorrektur bei der Schafkirche wird die Präparierung im heurigen Winter vereinfacht. Welche Maßnahmen in Hinblick auf die Beschneiung müssen noch gemacht werden? “Die Geländekorrektur war eine längst notwendige, wesentliche Aufgabe, die nun erledigt ist. Darüber hinaus stehen heuer nur mehr kleinere Reparaturen, Revisions- und Instandhaltungsmaßnahmen auf dem Programm. Mittelfristig werden wir jedoch das Hauptaugenmerk auf die Verbesserung der Beschneiung legen”. Die Liste der in letzter Zeit in die Insolvenz geschlitterten kleinen Schigebiete ist lang. Deshalb hat Tourismuslandesrat Hermann Schützenhöfer eine Förderung
des Landes von Beschneiungsanlagen mit bis zu 20% bei einer Deckelung von maximal 350.000 Euro bekannt gegeben. Wird man am Loser von diesem Angebot Gebrauch machen? “Natürlich werden wir nach Möglichkeit dieses Geld nicht liegen lassen. Schon in den nächsten Wochen werden wir mit den zuständigen Verhandlungspartnern des Landes die Gespräche aufnehmen, um die geplanten Investitionen zur Verbesserung der Beschneiung zumindest teilweise gefördert zu bekommen, bzw. auch um eventuell für das nächste Jahr geplante Verbesserungsmaßnahmen noch vorzuziehen.” Welche Vorstellungen haben Sie für den Loser, welche Ideen werden Sie verfolgen, welche Akzente setzen, um das Schigebiet weiterhin attraktiv zu halten? “Der Loser ist nicht nur ein Schigebiet, sondern vielmehr ein Ganzjahres-Freizeit-Angebot. Neben der Wintersaison sind die anderen Jahreszeiten für mich genauso wichtig, bzw. hat das GanzjahresErlebnis eine sehr hohe Bedeutung für mich. Schon in diesem Herbst werden wir mit der Präsentation des Losers als Ganzjahres-Erlebnisberg beginnen. Dies beinhaltet vor allem ein attraktives Angebot für Ausflügler und Wanderer, aber auch die Wiederbelebung des Berges als Zentrum des Flugsportes für Paragleiter und Drachenflieger, das heißt, wir werden jenen ein attraktives Angebot bieten, die sich gerne in der Natur bewegen”. Viele Eltern können sich die Tages- oder Saisonkarten für sich und die Kinder einfach nicht mehr leisten. Somit lernen immer weniger Kinder ordentlich Schifahren. Was kann getan werden, um das Schifahren wieder leistbar zu machen bzw. wie kann man es verhindern, dass in ein paar Jahren viel weniger potentielle Wintersportler auf den Pisten unterwegs sein werden, wenn nicht gegengelenkt wird? “Einer der größten Vorteile des Losers, respektive des Sandlings ist die bereits bestehende Wahrnehmung als Familienschiberg. Diese Positionierung werden wir auch weiterhin fördern und sogar ausbauen mit dem Ziel, höchsten Qualitätsansprüchen zu einem optimalen Preis/Leistungsverhältnis zu entsprechen. Wir können und werden uns nicht in den Wettbewerb mit größeren, umliegenden Schigebieten begeben und jedes Jahr noch mehr Pistenkilometer und noch mehr Lifte anbieten. Wir wollen mit unserem Angebotsbereich mit kleinen Korrekturen und Verbesserungen weiterhin
unsere Hauptzielgruppe, die Familien, ansprechen und diesen die beste Qualität bieten. Auch eine intensivierte Kooperation mit den beiden Schischulen vor Ort sowie der Neuen Mittelschule und dem Bundesschulzentrum ist von mir angedacht, um aufzuzeigen, dass man nicht in die Ferne reisen muss, um Schiwochen für die Kinder und Jugendlichen zu gestalten, sondern dass diese zuhause, am Loser auch sehr gut möglich sind. Dazu werden wir entsprechende Gesamtangebote entwickeln, die einen Schikurs, Leihausrüstung sowie die Schipässe beinhalten. Es ist unbedingt notwendig, dass wir den Zugang zu den jüngsten Wintersportlern wieder finden und deren Ausbildung unterstützen, damit wir sie dann später wieder als unsere Gäste begrüßen können. Unsere Marketingschwer punkte werden dabei, wie gesagt, die Familien sein, unsere Einheimischen und natürlich auch die Gäste aus dem oberösterreichischen Raum.” In den letzten Jahren gab es immer wieder Diskussionen über Schitouren-Geher auf der Piste. Wie stellen Sie sich diesem Problem? “Das wieder junge Thema Tourengehen trägt dazu bei, dass Schifahren weiter belebt wird. Es gibt bereits Regionen, in denen mehr Tourengeher als Alpinschifahrer unterwegs sind. Für mich sind die Tourengeher ein wesentlicher Bestandteil des künftigen Konzeptes für den Loser, denn auch in diesem Segment steckt noch einiges an Potential. Natürlich muss man die Tourengeher entsprechend kanallisieren, um Unfälle auszuschließen. Ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam mit den Tourengehern, die den Loser schätzen, eine schöne Lösung finden werden, damit alle Wintersportbegeisterten nebeneinander ihre Freude am Berg haben werden.” Welche personellen Umstrukturierungen wird es innerhalb der Mannschaft geben bzw. müssen Mitarbeiter abgebaut werden? “Derzeit sind keinerlei Veränderungen im Mitarbeiterstand geplant. Wir sind ein sehr gut aufgestelltes Team und wir haben die Aufgaben innerhalb der Loser Mannschaft optimal aufgeteilt. Gemeinsam werden wir den Loser weiterentwickeln und somit in Zukunft eher Mitarbeiter suchen als welche entlassen müssen. Mir ist eine langfristige Bindung des Personals an den Betrieb ein großes Anliegen. Schon im nächsten Jahr werden wir voraussichtlich einen Lehrling suchen, der bei uns die Ausbildung zum Seilbahntechniker absolviert.” Danke für das Gespräch.