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ALPENKONVENTION | NACHHALTIGER TOURISMUS IN DEN ALPEN
ALPENKONVENTION | NACHHALTIGER TOURISMUS IN DEN ALPEN
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KARTE: Tourismusintensität – bezogen auf die Fläche (Übernachtungen) – 2010
KARTE: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer – 2010
Die auf die Fläche bezogene Tourismusintensität beschreibt die Anzahl der Übernachtungen in einem Gemeindegebiet und stellt einen nachfrageorientierten Indikator dar. Das Gesamtbild ähnelt dem der auf die Fläche bezogenen Tourismusintensität (Betten), die Konzentration der Übernachtungen pro km² ist im mittleren Teil der Alpen und in den Grenzgebieten zwischen Frankreich, Italien und der Schweiz sogar höher. Nationale Indexwerte belegen, dass Deutschland das Land mit der höchsten auf die Fläche bezogenen Tourismusintensität (Übernachtungen) (222,427) ist, gefolgt von Österreich (117,756) und Italien (101,231). Die NUTS2-Regionen mit der höchsten Übernachtungskonzentration pro km² sind dieselben, die die höchste auf die Bevölkerung bezogene Tourismusintensität (Übernachtungen) aufweisen, d. h. die Autonome Provinz Bozen/Provincia Autonoma di Bolzano (I), Schwaben (D), Tirol und Salzburg (A). Es gibt mehrere Gemeinden mit sehr hohen Werten, von denen die meisten fast ausschließlich im zentralen Alpenraum (vor allem in den Dolomiten) oder an Alpenseen (Gardasee, Lago Maggiore, Luganersee) liegen. Städtische Gebiete wie Innsbruck (A), Bozen/Bolzano (I), Aosta (I), Chambéry (F) und Grenoble (F) verzeichnen höhere Werte als Berggebiete.
In den meisten Alpengebieten umfasst die übliche Aufenthaltsdauer vier Nächte. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer (ALS) im gesamten Gebiet der Alpenkonvention beträgt 3-4 Tage, und nur 11,2 % der Alpengemeinden (651 von 5809) verzeichnen eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von mehr als vier Tagen. Es scheint, dass der Aufenthalt umso länger ist, desto zentraler der Ort in den Alpen ist. Umgekehrt verzeichnen Reiseziele in der Nähe zu größeren Städten (z. B. Bozen/Bolzano, Innsbruck, Klagenfurt) oder an der Grenze zum Alpenraum Kurzaufenthalte von höchstens drei Tagen. Längere Aufenthalte von mehr als sechs Tagen sind die Ausnahme und sind nur an einzelnen Orten zu finden, die sich heterogen über den gesamten Alpenraum verteilen.
Abbildung 23: Tourismusintensität – bezogen auf die Fläche (Übernachtungen) – 2010, TI = (N*100)/P, wobei N die Anzahl der Übernachtungen und P das Gebiet in km² angibt.
Abbildung 24: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer – 2010, ALS = Übernachtungen/Ankünfte