Ursula Haupt: Behindert und gefördert

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Entwicklung im sozialen Kontext

der Sicherheit stabiler Beziehungen. Sie sind auch für die sprachliche Kommunikation grundlegend. Der Austausch mit Bezugspersonen bei Erkundungen in der realen Lebenswelt erleichtert die kognitive Entwicklung. Spielen, Malen, Gestalten entwickeln sich als symbolischer Ausdruck von Erleben und Erfahrung. Diese Möglichkeiten sind grundlegend für alles weitere Lernen. Bewegung und Teilhabe

Erleben, Wahrnehmung und subjektive Bedeutsamkeit

Sprechen, Sprache und Erfahrungswelt

Beziehungserfahrungen, Erfahrungen von Resonanz, Entwicklung von Emotionalität und Beziehungsgestaltung

Kognitive Entwicklung, Erkunden, Welterforschung und Austausch

Spielen, Zeichnen, Gestalten und Musik als symbolischer Ausdruck von Erleben und Erfahrung

Abb. 1: Alle Entwicklungsbereiche sind von Anfang an vernetzt

Lernen in Bezogenheit und Partizipation an der realen Lebenswelt von früher Zeit an erleichtern die spätere eigenaktive Lebensgestaltung im sozialen Kontext. Die Vernetzungen, Einflussfaktoren und Kommunikationsprozesse sind dabei sehr umfassend (vgl. Haupt 2003, 28). Im Zentrum stehen Lebensenergie und Entwicklungsdynamik eines Kindes, die in Kompetenzen wie Bewegung, Befindlichkeit, Ausdrucksverhalten, Kognition etc. Form annehmen. Dies geschieht komplex in Eigenaktivität des Kindes und im lebhaften Austausch mit seiner Mitwelt und Erfahrungswelt. Sie ist ihrerseits vernetzt und eingebunden in Lebensformen, Traditionen, Zeitgeschehen, wirtschaftliche und politische Gegebenheiten, wissenschaftliche Befunde, Meinungen, Welt12


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