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Fotografen im Herzen Europas

Ansgar und Sabine van Treeck

Fotografen

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Atelier van Treeck

Dorotheenstraße 32 40235 Düsseldorf

T +49 211 685 496 www.am-vantreeck.de www.baudoku-vantreeck.de www.instagram.com/ ansgarvantreeck

Fotografen im Herzen Europas Ansgar & Sabine van Treeck

Text: Verena Winter Fotos: Ansgar & Sabine van Treeck

Ansgar van Treeck, ein gebürtiger Ratinger, der in Düsseldorf aufwuchs, und Sabine van Treeck, eine echte Düsseldorferin, arbeiten nicht nur als freie, professionelle Fotografen in Düsseldorf, sondern sind auch Künstler und Ausstellungskuratoren. Seit 1984 selbstständig haben sie sich in Düsseldorf niedergelassen und arbeiten seither als Fotografen-Team.

Zu Ansgar van Treecks Hauptthemen zählen Architektur- und Baudokumentationen, Kunst- und Dokumentationsfotografie sowie die People-Fotografie „Ein Moment ist für mich”. Schon sehr früh begann er mit Großformaten und Foto-Installationen zu experimentieren. Seine künstlerischen Werke waren nicht nur in Düsseldorf und Köln zu sehen, sondern auch in New York und Moskau.

Zu Sabine van Treecks Spezialgebieten zählen Städtedokumentation und Landschaftsfotografie, die in vielen Zeitschriften publiziert wurden. Speziell für den WDR macht sie fotografische Bestandsaufnahmen über die Stadt Düsseldorf. In 2021 finden auch wieder neue Ausstellungen statt. Die Retrospektive über den deutschen Werbefachmann, Künstler, Fotografen und Regisseur Charles Paul Wilp - wobei sie auch eigene Fotowerke präsentieren – musste wegen der Corona-Krise auf 2021 verschoben werden. Außerdem planen sie eine Ausstellung über ihre gemeinsame Fotoserie „Alibaba auf Reisen“.

Seit einigen Jahren dokumentieren sie auch die Werke und Kunstprojekte des deutschen Künstlers HA Schult, wie zum Beispiel dessen monumentales Kunstprojekt „Trash People“. HA Schult (Parchim, 1939) wurde vor allem durch seine Objekt- und Aktionskunst bekannt. Er kam schon früh nach Düsseldorf, wo auch Künstler wie Gerd Richter und Joseph Beuys zu seinen Weggefährten wurden. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die weltweit ausgestellten „Trash People“. Seit über 20 Jahren touren seine 1000 „Müllmenschen“ aus verrotteten Blechdosen um die Welt und waren u.a. zu sehen in der Arktis, auf der Chinesischen Mauer, vor den Gizeh-Pyramiden in Kairo, Paris, New York, Rom, Barcelona, Moskau, Peking, Zermatt, Brüssel, Düsseldorf, Köln, Luxemburg, Tel Aviv, Lhasa und zuletzt auch in Matera in Italien.

Ansgar van Treeck: „Wir sind HA Schult mehrmals begegnet, aber erst viel später entstand eine Zusammenarbeit. In 2007 hatten wir die künstlerische Leitung und konzeptionelle Ausführung der Ausstellung „Eine Republik rollt den Teppich aus“, die auf Schloss Augustusburg in Brühl in 2008 gezeigt wurde. Im Rahmen eines Festes mit Prominenz aus NRW lernten wir HA Schult, der zu den geladenen Gästen zählte, näher kennen. Eine lustige ▶

Geschichte dazu: Im Eingangsraum befanden sich lebensgroße, auf Dibond gezogene Bilder von allen Bundespräsidenten. HA Schult begann, uns die Bundespräsidenten bzw. die Ausstellung zu erklären. Also mussten wir ihm sagen, dass wir selbst die Ausstellung kuratiert, die Konzepte dafür erstellt und auch viele Bilder dafür gemacht haben. Er zeigte sich begeistert und erzählte daraufhin anderen Anwesenden, wer wir sind.“

„2016 erhielt ich dann einen Anruf von einem ehemaligen Mitarbeiter des Fotolabors Harz, der für HA Schults immer die Laborarbeiten gemacht hatte. Er erzählte, dass er mich HA Schult, der einen Fotografen für die Dokumentation seiner Kunstinstallation im Düsseldorfer Andreas Quartier suchte, vorgeschlagen hat. Kurze Zeit später rief mich HA Schult an und wir verabredeten uns noch am selben Tag.” ▶

Die „Trash People“ in Matera, 2019:

Sabine van Treeck: „Die süditalienische, historische Stadt Matera war „Kulturhauptstadt Europas 2019“. Ein guter Grund für HA Schult auch in Matera seine „Trash People“ aufzustellen. Zeitgleich zur Ausstellung fanden die Dreharbeiten zum neuen James Bond Film mit Daniel Craig statt.“

BAUDOKUMENTATION „Häuser in Bewegung“:

Ansgar van Treeck: „Seit Anfang der neunziger Jahre befasse ich mich mit der fotografischen Dokumentation von Bauvorhaben. Sie läuft unter dem Titel „Häuser in Bewegung“. Es ist eine intensive Auseinandersetzung mit der individuellen Architektur und dem engen Kontakt zu Bauherr und Architekt – sie sind die Basis einer qualitativ hochwertigen Dokumentation. Die konzeptionelle Arbeit umfasst dabei die Erstellung fotografischer Aufnahmen in kurzen Intervallen. Zum Einsatz kommt digitales High-End-Equipment. Gearbeitet wird außerdem mit großformatigen analogen Architekturkameras.“

Seite 114-115 Ansgar van Treeck: „Der riesige Raum im Andreas Quartier, in der sich die Installation befand, war leider sehr schlecht beleuchtet. Also musste ich eine schnelle, optimale Lösung finden. Daher besorgte ich mir die größte 360° Reflektor-Kugel und hängte sie inmitten des Raums auf. Zum Glück hatte ich gerade die neue Canon 5DSR mit 50,6 Megapixel Auflösung und dazu das ebenso nagelneue, unglaublich scharfe 11-24 Objektiv gekauft. Das Bild war gut geworden. Und HA Schult war begeistert. Ab diesem Moment wollte HA Schult, dass ich für ihn fotografiere. Eigentlich muss ich sagen, dass wir fotografieren, denn Sabine hat auch mit ihrer Kamera Bilder geschossen und sich vor allem mit den Details beschäftigt.“

Foto links oben Sabine van Treeck: „Unsere erste echte gemeinsame Ausstellung hatten wir im GrenzBlickAtelier an der Deutsch-Niederländischen Grenze in 2019. Wir haben sprichwörtlich unsere Sichtweisen verbunden: Denn jedes Bild besteht aus einem Teil Bogota und einem Teil Berlin – aus einem Teil Sabine und einem Teil Ansgar. Wir ließen unsere Arbeiten verschmelzen – und zwei Hauptstädte, zwei Länder und zwei Kontinente. Die Bilderserie „Bogota + Berlin“ soll in Zukunft auch in diesen beiden Städten zu sehen sein.“

Foto links mitte Ansgar van Treeck: „Für das Projekt „Ein Moment ist für mich“ fotografiere ich Menschen, die etwas in der Welt bewegt haben. Wie zum Beispiel Queen Elisabeth II, Barack Obama, Neil Armstrong, Charles Wilp. Dabei versuche ich, den historischen Moment zu fotografieren und diesen zugleich so weiter zu geben, wie die Gegebenheit gerade ist. Ich mache nicht das Porträt von jemanden, sondern zeige den Menschen in der Situation. Diese Bilder sehe ich vor allem als künstlerische Fotografie.“ ◀

HA Schults „Flügelauto“ über Köln:

Ansgar van Treeck: „Das erste HA Schult Museum für Aktionskunst in Köln befand sich in der Marzellenstraße 43a. Als das Museum an das Konrad-Adenauer-Ufer umzog, musste das als „Flügelauto“ bekannte Kunstobjekt aus dem Gebäude heraus geholt werden: Ein tonnenschweres Unternehmen – denn das Außenkleid des Ford Fiesta bestand aus Beton.“

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