Vision
Piet Pannekeet hört auf, wenn es am Besten ist:
“Ich verlasse JASA leichten Herzens” kleineren Kapazitäten. Wir haben damals auch noch Waschmaschinen und Zentrifugen hergestellt, aber irgendwann haben wir damit aufgehört. Wir fingen an, uns im Bereich des Wiegens und Verpackens zu profilieren. Daraus entwickelten sich immer mehr komplette Verpackungslinien, bis hin zum heutigen kompletten Zu- und Abtransport und zur Robotisierung.
Im Januar dieses Jahres verabschiedete sich Piet Pannekeet von JASA Packaging Solutions. Jetzt ist Zeit, sich mit der Renovierung seines Hauses zu beschäftigen, alte Autos zu überholen und an gebrauchten Maschinen herumzubasteln. “Ich kann das Geschäft leichten Herzens hinter mir lassen. In den vergangenen vier Jahren ist das Unternehmen dank meiner Nachfolger viel strukturierter geworden. Der Umsatz hat sich in diesen vier Jahren verdoppelt.” Wie verlief der Start Ihres Unternehmens? 1984 habe ich unter dem Namen Pannekeet Machine Techniek (PMT) alleine losgelegt. Davor habe ich in einem Gemüseschneidebetrieb gearbeitet, wo mein Vater einer der Besitzer war. Ich baute und überholte dort alle Arten von Maschinen. Etwa zehn Jahre lang habe ich dort gearbeitet. Nach dem Start von PMT bekamen die Unternehmen ziemlich schnell mit, wo sie mich finden konnten. Über Verpackungs- und Maschinenverkäufer bekam ich überall Aufträge. Ich landete im Westland, aber auch 222
AGF Primeur • 2021
bei Firmen wie De Boer Delft, Tuinderij Vers und Heemskerk. Die Zeitschrift Primeur war damals auch gerade erst in den Anfängen und ich habe darin viel geworben. So habe ich meine ersten Kunden in Belgien bekommen. Schon bald stießen Mitarbeiter zu uns und wir begannen auch, von mir gekaufte Gebrauchtmaschinen zu überholen. Ab 1987/’88 haben wir selber zunehmend Maschinen gebaut. Rückblickend war das echte Pionierarbeit. Wir haben Tag und Nacht gearbeitet, aber es war eine wunderbare Zeit. In den Anfangsjahren handelte es sich meist um einfache Maschinen mit
Wann haben Sie den Schritt ins Ausland gewagt? Zunächst habe ich mich vor allem auf die Gemüseschneidebetriebe konzentriert. Als wir anfingen, mit Newtec zu arbeiten, verbreiterte sich der Schwerpunkt mehr auf die Obst- und Gemüsebranche. Ich verkaufte die erste Newtec in Belgien, was immer besser lief und bis heute reibungslos weiterläuft. Newtec ist nach wie vor einer der größeren Lieferanten von JASA. Dank des weltweiten Händlernetzes von Newtec kam ich schon bald mit allen Newtec-Händlern auf der ganzen Welt in Kontakt, die auch vertikale Verpackungsmaschinen benötigten. So wurden wir schnell sehr international. Seit 2005 operiert PMT unter dem Namen JASA Packaging Solutions und JASA hat sich zu einem internationalen Spezialisten auf dem Gebiet des Wiegens und Verpackens entwickelt. Die JASA-Verpackungsmaschinen und -Sleever kommen weltweit zum Einsatz: von Dänemark bis Südafrika und von Italien bis nach Neuseeland.
Erwarten Sie, dass das ConvenienceWachstum in Deutschland endlich zunehmen wird? Das sage ich schon seit Jahren, aber ich gehe wirklich davon aus, dass es zunehmen wird. Nicht umsonst lassen sich niederländische Gemüseverarbeiter in der Grenzregion nieder, aber deutsche Unternehmen interessieren sich auch sehr für uns. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr auch ein Unternehmen in Kleve gegründet und Mitarbeiter speziell für den deutschen Markt eingestellt. Abgesehen vom Convenience-Markt haben wir bereits gute Kontakte zu deutschen Verarbeitern von z.B. Tomaten, Äpfeln und Kartoffeln, wir sehen unseren Absatz in Deutschland daher breiter als nur im Convenience-Markt. Welche Anekdote aus den vergangenen 35 Jahren werden Sie nie vergessen? Ich bekam einmal einen riesigen Auf-