Primeur • Sonderausgabe 2021 • Gewächshausgemüse

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Kräuter & Exoten

und ihnen so gut es geht zur Seite stehen.“

EIN JAHR CORONAKRISE – WAS BLEIBT UNS ERHALTEN? Die Pandemie hatte natürlich einen Einfluss auf den Markt und die Konsumgewohnheiten, das bemerkt man auch in der Grundhöfer GmbH. „Wir haben den Eindruck, dass die Leute bewusster einkaufen und wieder mehr mit dem Produkt in Berührung kommen. Ich hoffe und wünsche mir, dass es dadurch langfristig weniger Verschwendung geben wird. Ein weiterer Trend ist hin zur Frische und weg vom Fleisch, das kommt unserer Branche auch klar entgegen. Diese Veränderungen waren zwar schon länger in der Mache, wurden durch Corona jedoch noch mal beschleunigt.“

der Südhalbkugel nach Deutschland exportiert, da die einheimische Gewächshausproduktion teurer und aufwendiger ist. Südafrika bietet sich als Lieferant sehr gut an – die Flugverbindungen sind gut, und so können wir einen schnellen Umschlag garantieren.“

LOGISTIK-HUB FRANKFURT AM MAIN Mit dem größten Frachtflughafen Europas und der zentralen Lage ist Frankfurt am Main als Logistikzentrum der Bundesrepublik quasi prädestiniert. Bisher wurden exotische Früchte, die von einigen der größten Importeure Deutschlands eingeführt wurden, über einen Logistiker in Kelsterbach deutschlandweit distribuiert. Seit November des letzten Jahres wurde dieses Unterfangen ebenfalls von Grundhöfer integriert. „Wir holen die verzollte Ware ab und kommissionieren sie an unserem, eigens dafür erweiterten, Standort. So ergänzen wir unser Tagesgeschäft noch weiter: Unsere Logistik war schon vorher gut aufgestellt, jetzt konnten wir diese Sparte ausweiten und auch effizienter nutzen“, so Grundhöfer. „So vereinbaren wir inzwischen alle Stufen der Kette in unserem Unternehmen“, bestätigt Christin Neubauer. „Wir können unseren Kunden einen Service von der Produktion bis zum Konsumenten anbieten – das ist der Handel der Zukunft. Für einen Betrieb wie unseren war diese Übernahme also eine große Chance. Der Lebensmitteleinzelhandel entwickelt sich immer weiter. Die Ansprüche werden komplexer und individueller. Die Daseinsberechtigung von 144

AGF Primeur • 2021

Händlern liegt also in den Zwischenschritten, für die der Handel zu groß und der Erzeuger zu klein ist. Diese Lücke schließen wir mit unseren zusätzlichen Dienstleistungen.“ EINES DER MODERNSTEN GROSSHANDELSZENTREN DEUTSCHLANDS Während vielerorts die Großmärkte unter rückläufiger Nachfrage und politischer Uneinigkeit leiden, beweist Frankfurt auch in Krisenzeiten immer wieder Stärke. „Einerseits profitieren wir natürlich von der guten Position des Frankfurter Frischezentrums“, erklärt Peter Grundhöfer, „Andererseits stärken wir mit unseren Investitionen auch den Standort.“

Man unterstütze sich auch durch die Krise hinweg: „Das Frankfurter Frischezentrum wurde vor gut 15 Jahren neu gebaut und so wurde eine Plattform geschaffen, die für die ganze Region sehr interessant ist. Dementsprechend sehen wir auch jetzt in Krisenzeiten weniger Einbußen – niemand musste das Geschäft aufgeben. Wenn es doch mal Engpässe gibt setzt sich die Geschäftsführung und die Gemeinschaft dafür ein, dass sich alle über Wasser halten können.“ Er ist stolz auf die Kreativität der Kollegen: „Wir suchen alle nach alternativen Absatzkanälen und es gibt viele geniale Ideen mit denen die Krise überstanden werden kann. Die Wochenmärkte in der Rhein-MainRegion boomen, das hilft sicherlich auch. Insgesamt ist das Gemeinschaftsgefühl bemerkenswert – wir möchten die Verantwortung für unsere Kollegen übernehmen

Die Krise dauere zu lange an um einfach wieder vergessen zu werden, so Neubauer: „Das Virus frisst sich ins Bewusstsein der Menschen. Man macht sich mehr Gedanken zum zuvor ‚normalen Leben‘, viele Veränderungen sind vielleicht auch noch gar nicht bewusst. Hier im Unternehmen machen wir uns definitiv mehr Gedanken zu Dingen die wir eben machen, weil sie Gewohnheiten sind. Dazu gehören auch Besuche von Messen oder persönlichen Treffen. Wir gehen davon aus, dass in Zukunft mehr Meetings online stattfinden. Das spart Zeit und beispielsweise Emissionen, da man nicht mehr so viel fahren muss. Das ersetzt natürlich nicht den persönlichen Kontakt, macht diesen aber viel intensiver.“ (LH)  c.neubauer@grundhoefer-frankfurt.de


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