Luftsport 2-2011

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Luftsport in NRW

Titelbild: Joël Wagner

Mai 2011

Sicherheit im Luftsport

Neue Bezirksstruktur

Sport - Audit Luftsport

Rund um die Ostsee

– Seite 6 - 7 –

– Seite 10 –

– Seite 31 –

– Seite 32-33 –


Inhalt

Editorial

Editorial Verband

SAFETY FIRST So banal es klingt: Der Mensch ist von seiner Natur aus fluguntauglich. Der Grundsatz: „Sicherheit zuerst“, soll darauf einschwören, alles Menschenmögliche zu tun und zu beachten, um den Menschen in der Ausübung seines ältesten Traumes vor unnötigen Gefährdungen zu schützen. Der DAeC LV NRW hat diesem Grundsatz ebenso hohe Priorität eingeräumt. Sein Leitbild hat den Sicherheitsgedanken mit den Worten: „Wir kämpfen kontinuierlich für die Verbesserung der Sicherheit des Luftsportes“ zur steten Verpflichtung erklärt. Ist das nun einer jener schönen Leitsätze, die schnell geschrieben sind und von denen Jean Paul Sartre einmal sagte: „Eine der großen Seuchen unserer Zeit ist, das Wort für die Sache zu nehmen“? Sagen wir nicht safety first, scheuen aber zugleich den Aufwand, den eine tatsächliche Umsetzung des Wortes erfordert? Wir kämpfen konstant für die Verbesserung der Sicherheit des Luftsportes. Kampf und Verbesserung, nur zwei Worte, aber gleichwohl mit revolutionärem Inhalt. Wir wollen uns also nicht nur einfach kümmern oder nur daran arbeiten. Nein, wir wollen kämpfen, was allerhöchsten Einsatz und Willen erfordert. Und dieser kämpferische Einsatz soll zugleich zur Verbesserung der Sicherheit führen. Verbesserung klingt natürlich gut, doch müssen wir feststellen, dass die vergangene Arbeit der BFU mit den hauptamtlichen FSIs am Ende nur noch den Status quo erhalten hat. Nun ist dieses Hauptamt aufgelöst, und wir formulieren höhere Ansprüche! Da muss doch die Frage, ob es nicht auch eine Nummer kleiner geht, erlaubt sein. Ist sie natürlich, es muss aber ebenso erlaubt sein, die Frage mit einem klaren Nein zu beantworten. Der Rückzug des Staates aus der Unfallprävention ist dabei ein herber Rückschlag. Diesen gilt es nicht hinzunehmen. Auf politischer Ebene ist zu versuchen, den Staat hier zur Umkehr zu bewegen. Allein auf ehrenamtlicher Basis und Eigeninitiative ist ein professioneller Umgang mit dem Thema auf 2

Dr. Mario Wichmann

Dauer unmöglich. Die ICAO, Deutschland ist einer der großen Beitragszahler, stellt umfangreiches Wissen und know how zur Verfügung, was in anderen Ländern dann im staatlichen Auftrag und mit öffentlichen Mitteln verbreitet wird und in Deutschland verweigert man hier mittlerweile die wesentliche Unterstützung. Ebenso ist nicht zu erwarten, dass wir Unterstützung beim Aufbau der künftig geforderten Qualitäts- und SicherheitsmanagementSysteme erhalten. Es ist unsere Aufgabe, das Heft selbst in die Hand zu nehmen, es wird uns niemand abnehmen. Die Sicherheitsarchitektur und der Organisationsgrad sind in den Vereinen sehr unterschiedlich ausgebildet. Der Verband sieht seine Aufgabe darin, die Vereine beim Aufbau einer solchen Sicherheitsarchitektur zu beraten und zu unterstützen. Freiwilligkeit, Einsicht in die Notwendigkeit und Freude bei der Umsetzung solcher Systeme sollen Grundlage der Arbeit sein. Es soll ein fortlaufender Verbesserungsprozess in Gang gesetzt werden, der letztlich nicht nur das heutige Sicherheitsniveau erhält, sondern es verbessert. Der Luftsport hat an den Erfolgen, die beim Autoverkehr, in der Arbeitssicherheit und der kommerziellen Luftfahrt erzielt werden konnten, nicht teilgenommen. Die Unfallzahlen, insbesondere die schweren Unfälle, stag­ nieren auf einem gleichbleibend viel zu hohen Niveau. Mit dem Projekt „Sicherheit im Luftsport“ ist der DAeC LV NRW in diesem Sinne aktiv geworden. Der Weg ist das Ziel! Mehr auf Seite 6. Dr. Mario Wichmann Vizepräsident

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Präsidialrat tagte am Butz

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Rücktritt Helmut Bruders

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Aero 2011

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Schadensbilanz 2010

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Sicherheit im Luftsport

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Wenn die Pressearbeit hakt

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Neues Konzept des DAeC LV NRW zur Flugsicherheit

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Sportföderung NRW

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Neue Bezirksstruktur

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Neues zum Instandhaltungsprogramm

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Gefährliche Annäherungen

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G. Forneck neuer RAL-Leiter

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J. Landau übernimmt ALuS-Vorsitz

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28 Fluglehrer bilden sich fort

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Lernen durch Üben und Beobachten

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Geschäftsstelle Duisburg

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Luftraum TMZ Infoveranstaltung

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Recht Flugleiter - Person m. Januskopf 18

Jugend Nürnberger Spielwarenmesse

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Intermodellbau Dortmund

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DAeC Biokraftstoff: E10-Desaster

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Luftsportsparten 2. Motorseglerschnupperkurs

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Oldtimer Rallye Dorsten

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Tag der Oldtimer

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2. NRW-Segelflug-Forum

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Euregiocup 2011

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Full House auf dem Dümpel

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32. Landesjugendtreffen Modellflug NRW

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Vereine Sportmesse Lipperlandhalle

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Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V.

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D-KITY umrundet die Ostsee

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Jüngster Segelflieger

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60 J. LSV Hegenscheid e.V.

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Die Saison 2011 hat begonnen

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Flugplatz Brilon wird 50

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Termine und Nachruf

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Verband

Präsidialrat tagte am Butz

Präsentation der Ausstellung

Verabschiedung der bisherigen Bezirksvorsitzer (v.l.n.r: Präsident S. Klett, H. Schütz, J. Verhoven, W. Baum, Dr. M. Wichmann, R. Troost, D. Gärtner, H. Weber) Am 12. März tagte der Präsidialrat, das höchste Gremium des DAeC LV NRW, zwischen den Verbandstagen in den Räumlichkeiten des ehemaligen Flughafens Köln-Butzweilerhof. Neben den Berichten der verschiedenen Verbandsgremien standen die neue Bezirksstruktur, der Reformprozess des DAeC und die Segelflugschule Oerlinghausen im Fokus des Interesses und des Gedankenaustausches. In der intensiven Arbeitssitzung wurden Positionen und Meinungen vorgestellt, diskutiert und zu Verbandspositionen erhoben. Dr. Edgar Mayer, Vorsitzender der Stiftung Butzweilerhof, ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmer persönlich zu begrüßen und in die Geschichte des Platzes und der Gebäude einzuführen. In der Mittagspause stellte er die Exponate der Luftfahrtausstellung vor. Präsident Sefan Klett bedankte sich auf besondere Weise für die herzliche Aufnahme, indem er Dr. Mayer einen Film über die Segelflug-WM 1960 am Butz überreichte und damit den Fundus der Stiftung um einen Schatz erweitern konnte. Offiziell verabschiedet wurden die anwesenden ehemaligen Bezirksvorsitzer aus dem Kreis des Präsidialrates. Beim Verbandstag 2010 wurde die Anzahl der Bezirke von sechzehn auf fünf reduziert, die sich an den Zuständigkeiten Luftsport in NRW Mai 2011

der Regierungsbezirke in NRW orientieren. Ziel ist, die Arbeit der regionalen Vertretung im Landesverband zu straffen. Im Mittelpunkt der Überlegungen stand der nach wie vor nicht vollendete Reformprozess des DAeC. In einer anschaulichen Präsentation zeigte Niko Richartz das Bemühen des Verbandes seit dem Jahr 2000 auf, sich eine zeitgemäße Struktur zu geben. Nach Phasen intensiverer Beratung folgten in der Regel Jahre ohne greifbare Ergebnisse, so leider auch 2010, dem Jahr nach der Satzungsänderung. Statt die neue Satzung nunmehr in konkreten Ordnungen und Zuordnungen mit Leben zu erfüllen, legte der Vorstand einen Entwurf einer Beitragsordnung vor, der den Grundlagen der neuen Satzung nicht

S. Klett überreicht Dr. Mayer den Film über die Segelflug WM 1960 am Butzweilerhof entspricht und den Status quo vor der Reform, quasi durch die Hintertür, wieder einführen will. Der Präsidialrat hat dem Präsidium empfohlen, sich auf der Anfang April 2011 anstehenden Hauptversammlung des DAeC für die einmalige Verlängerung der Übergangsphase auszusprechen, um die beschlossenen Schritte nun auch vollziehen zu können. Den rückwärts gerichteten Tendenzen wird NRW eine Absage erteilen. GR 3


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Erklärung des Präsidenten zum Rücktritt Helmut Bruders als Vizepräsident Technik Helmut Bruders hat mir mitgeteilt, dass er aus persönlichen Gründen sein Amt als Vizepräsident Technik im DAeC LV NRW mit sofortiger Wirkung niederlegt. Als Prüfer von Luftfahrtgerät, ARS und CS wird er weiter in unseren technischen Betrieben tätig sein. Ich bedaure diese Entscheidung sehr, denn Helmut hat in den gut zwei­ einhalb Jahren seines Wirkens im Präsidium unsere Interessen im technischen Bereich kompetent vertreten und der täglichen Arbeit in den Betrieben wertvolle Impulse verliehen. Aber auch

in der allgemeinen Verbandspolitik hat sich Helmut als wertvoller und richtungsweisender Mitstreiter erwiesen, da er seine Hinweise und Anregungen wohl überlegt und sachlich begründet eingebracht hat. Da Helmut mir gegen Ende des letzten Jahres mitgeteilt hatte, dass er für eine zweite Amtsperiode nicht zur Verfügung stehen werde, habe ich bereits einige potentielle Kandidaten für die Besetzung der Position des VP Technik im Präsidium angesprochen. Für die nächste Zeit sind Gesprächstermine

schon vereinbart. Die administrativen Abläufe in den Betrieben haben wir bis zum Verbandstag geregelt, weswegen ich eine sofortige Nachbesetzung nicht für zwingend erforderlich halte. Ich bedaure, aber respektiere den Rücktritt von Helmut Bruders. Ich danke ihm für die geleistete Arbeit und wünsche ihm für seinen weiteren Lebensweg im privaten, wie im fliegerischen Bereich alles Gute. Stefan Klett Präsident

Aero 2011 Auch in diesem Jahr war der DAeC LV NRW wieder mit einem Stand auf der AERO in Friedrichshafen vertreten, um auf die Dienstleistungen und Angebote seiner CAMO DE. MG. 0501 aufmerksam zu machen. Kompetent besetzt war der Stand mit den Mitarbeitern Karina Claus und Ulf Calsbach sowie mit dem Entwickler der dem System zugrunde liegenden CAMO Software, Hans-Otto Edelhoff.

Besuch des Präsidenten Stefan Klett am Stand des DAeC LV NRW. 4

Viele Mitglieder und interessierte Luftsportler nutzten die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch und ließen sich die Vorzüge der umfangreichen Datenbanken zeigen. Verbreitert werden konnten die bestehenden guten Kontakte zu den österreichischen Luftsportlern, die in unserer CAMO kooperieren. Im Mittelpunkt vieler Fragen standen und stehen die neuen Regelungen zum IHP. Viele Halter von Luftfahrzeugen nahmen erleichtert zur Kenntnis, dass die CAMO für Luftfahrzeuge in der „Überwachten Umgebung“ die Programme erstellen und genehmigen wird. Damit entfällt der Umweg über das LBA. Luftsport in NRW Mai 2011


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Schadensbilanz 2010 Der DAeC LV NRW hat in seiner Funktion als Versicherungsnehmer und Meldestelle von Vorfällen auch Einblick in die Versicherungsfälle des vergangenen Jahres nehmen können. In der Analyse der Zahlen eröffnen sich Einblicke, die Anlass zum Nachdenken über unseren Sport geben sollten.

Vorweg geschickt seien die nüchternen Zahlen des Jahres 2010: Eingegangen sind 40 Schadensmeldungen, davon 17 Modellflugschäden mit einer Schadenssumme von knapp 21.000 EUR, 23 Vorfälle im Bereich des VerbandsHaftpflichtpaketes mit einer Schadensbilanz von rund 66.000 EUR. Bei den Modellfliegern lag die Schadensquote, also das Verhältnis der Schadenssumme zur Prämienhöhe, mit knapp 54 % außergewöhnlich hoch im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Bei den meisten Schadensursachen handelte es sich um Kollisionen mit anderen Modellen oder mit abgestellten Fahrzeugen. Verhagelt wurde die Bilanz insbesondere durch einen Vorfall, bei dem fast 10.000 EUR Sachschaden entstanden ist. Auch im Bereich des Versicherungspaketes über die Luftfahrtnebenrisiken war 2010 ein schlechtes Jahr mit einer Schadensbilanz von ebenfalls über 50 %. Hier schlugen insbesondere drei Fälle negativ zu Buche, die zusammen einen Erstattungsbetrag in Höhe von rund 43.000 EUR durch die Versicherung notwendig machten. Einmal war ein Windenseil über die Oberleitung einer Eisenbahnstrecke gefallen, hatte die Stromversorgung gekappt und den Zugverkehr auf einer viel befahrenen Strecke für mehrere Stunden lahmgelegt. Bei einer Baumfällaktion an einem anderen Platz hat ein abgetrennter Ast einen Wohnwagen ziemlich zerstört, und im dritten Fall wurden die in einer Flugzeughalle vorsorglich aufgestellten Stützen gegen die enormen Dachlasten des letzten Schneewinters zum Verhängnis, als sie in der Tauperiode umfielen und dabei hangarierte Flugzeuge eines anderen Vereins beschädigten. Wir haben diesen Vorfall zum Anlass Luftsport in NRW Mai 2011

genommen, uns von unserem neuen Versicherungspartner, der Euro-Aviation, noch einmal schriftlich bestätigen zu lassen, dass Versicherungsschutz im Vereinshaftpflichtbereich auch dann besteht, wenn zwei Vereine des DAeC LV NRW bei dem Vorfall beteiligt sind. Nachdenklich stimmt, dass an 10 der 23 Fälle Lepos oder Startwagen beteiligt waren und eine Schadenssumme in Höhe von 18.500 EUR „produzierten“. Ich möchte diesen Beitrag dazu nutzen, auf die Gefahrenquelle Lepo hinzuweisen und zu appellieren, in den Vereinen der Auswahl und der Einweisung der Lepofahrer ein verstärktes Augenmerk zu widmen. Es ist verständlich, dass Lepos gerade für jugendliche Mitglieder eine enorme Anziehungskraft besitzen, denn wo sonst kann man als Jugendlicher schon Auto fahren? Aber ungefährlich sind die Seilrückholfahrzeuge mit ihren speziellen Aufbauten nicht. Glücklicherweise hatten wir im vergangenen Jahr in allen Versicherungsbereichen keine Personenschäden zu registrieren. Dass die Qualität der Ausbildung unseres Personals von enormer Bedeutung ist, wird dadurch belegt, dass unser Fachpersonal, also die Fluglehrer und Techniker, auf keiner Schadensmeldung ursächlich auftauchten. Früher wurde häufig gesagt: „Das gefährlichste am Luftsport ist die Fahrt zum Flugplatz“. Die Zahlen 2010 sprechen eine andere Sprache. Ich sehe die Situation eher wie Bruno Gantenbrink, der klar zum Ausdruck brachte: „Fliegen ist saugefährlich!“ Wir sollten uns dessen bewusst sein und alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, unsere Schadensbilanzen zu senken. G. Rademacher

Die Ausleger für die Windenseile machen den Lepo extrem breit und damit zur Gefahrenquelle. 5


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Projekt: Sicherheit im Luftsport Als vor zwei Jahren ein Fliegerfreund aus Südfrankreich zurückkehrte, kam er mir mit zuerst fünf erhobenen Fingern einer Hand und dann nochmal sieben mit beiden Händen entgegen. Sein Gesichtsausdruck passte nicht zu meiner Vermutung, dass er wohl sieben Fünfhunderter geflogen hatte. Die Botschaft war stattdessen völlig niederschmetternd: Fünf Wochen Segelflugurlaub und sieben tote Piloten.

Auf unserem, zugegeben, großen Platz, erfüllen wir seit 30 Jahren exakt die unheilvolle Statistik des Luftsportes, im Durchschnitt jedes Jahr ein Toter. Wir alle nehmen solche Dinge unterschiedlich wahr und vor allem, wir reagieren sehr unterschiedlich darauf. Die wenigsten kommen auf Grund nüchterner Analyse zum Schluss, dass ein Hobby solche Risiken nicht rechtfertigt und suchen sich ein anderes. Eher ignorieren wir die Risiken oder glauben wenigstens, dass wir selber wohl nicht betroffen sein werden. Seit langer Zeit leben wir so mit unvermindert hohen Unfallzahlen, während in anderen Bereichen, wie der kommerziellen Luftfahrt oder dem betrieblichen Arbeitsschutz, längst erhebliche Erfolge zu verzeichnen sind. Allein von 1996 bis 2002 gelang es die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in Deutschland von 133 auf 32(!) pro 1000 Arbeitnehmer zu senken. Für diese Erfolge ist u.a. die Einrichtung einer neuen Fehlerkultur unerlässlich. Hören wir von Fehlern, reagieren wir oft negativ und schuldzuweisend. Zu sehr ist aus Schulzeiten der Rotstift unserer Lehrer abgespeichert und prägt unser negatives Bild. Wer Fehler macht, hat nicht richtig gelernt, ist dumm, unaufmerksam, liederlich und unzuverlässig, vor allem aber ist er nicht vertrauenswürdig. Wer begäbe sich in die Hände eines Chirurgen, der uns freundlich im Aufklärungsgespräch zu einer großen Operation darauf hinweist, dass er wie alle anderen Menschen auch, regelmäßig Fehler macht und das selbstverständlich jeden Tag. Und welcher Fluggast suchte nicht sofort das Weite, wenn wir auf die Frage nach der Gefährlich6

keit des Rundfluges wahrheitsgemäß antworteten, dass der vorgesehene Pilot selbstverständlich Fehler mache, diese aber nicht gleich zu einem fatalen Absturz führen müssen. Genau dieser psychologische Aspekt führt zu großen Schwierigkeiten, eine nutzbringende Fehlerkultur zu etablieren. Helfen können uns hier zwei Grunderkenntnisse zu menschlichen Fehlern. Zum einen die Tatsache, dass Fehlervermeidung eine menschliche Utopie ist. Die Produktion von Fehlern ist sozusagen eine zwingende! Folge der Flexibilität unseres Gehirns. Hier sei auf den Artikel von K. Fuchs im MaiAerokurier verwiesen, der die große Bandbreite unserer Fehleranfälligkeit aufzeigt. Zum anderen, wir können aus Fehlern lernen und das in einer Weise, wie sie noch nicht überall erkannt ist und entsprechend genutzt wird. Zwei Beispiele seien genannt: früher haben wir unseren Schülern Flugübungen wie den Kurvenflug mit der entsprechenden Ruderführung exakt erläutert und Abweichungen sofort korrigiert. Der Raum für Fehler war, wenn es ihn überhaupt gab, eng begrenzt. Heute lassen wir die Schüler viel mehr falsch machen und sehen, wie sie aus ihren Fehlern deutlich schneller lernen. Besonders beeindruckend ist die Bedienung eines neuen Handys. Während ich als älterer Zeitgenosse noch fehlervermeidend im Inhaltsverzeichnis nach der richtigen Einstiegsseite für die korrekte Inbetriebnahme suche, haben meine Kinder bereits die erste SMS versendet. Sie nehmen mit hohem Tempo „99 Fehlbedienungen“ in Kauf, um in kürzester Zeit die richtigen Tastenkom-

binationen zu erlernen. Nun ist Flugbetrieb keine harmlose Tastendrückerei, trotzdem geht es darum, alltäglich auftretende Fehler zu erkennen und diese zu nutzen, um sowohl die Arbeitsabläufe innerhalb des Flugbetriebes als auch die individuellen Gewohnheiten und Entscheidungen des einzelnen Piloten positiv zu verändern. Voraussetzung für diesen Weg ist aber, dass Vereine oder Flugschulen eine professionelle Kommunikationsstruktur etablieren, die dauerhaft in der Lage ist, dieses Lernen zu ermöglichen, ohne das Sozialgefüge zu stören oder gar zu zerstören. Dies ist ganz sicher keine leichte Aufgabe. Schaut man auf die großen Unternehmen oder Fluggesellschaften, erkennt man aber, dass der Erfolg den Aufwand rechtfertigt. Dabei sind auch Rückschläge hinzunehmen. Es soll niemand glauben, dass alle Mitarbeiter oder Vereinsmitglieder gleich mit allergrößter Begeisterung und Einsatz bei der Sache sind. So hat sich in Unternehmen gezeigt, dass schon die Wochenarbeitszeit eines Mitarbeiters Einfluss auf sein Engagement in Sicherheitsfragen hat. Für den Verein ist es deshalb wichtig, derlei Fragen einmal offen und breit zu diskutieren. Die Entwicklung eines Leitbildes, an dem alle Mitglieder des Vereines, z.B. Junge und Alte, Erfahrene und Unerfahrene, Viel- und Wenigflieger, Streckenpiloten und Platzadler beteiligt sind, bietet dafür eine optimale Voraussetzung. Genauso wichtig ist es aber auch, dass der Verein und der einzelne Pilot aus den erkannten Fehlern die notwendig richtigen Ableitungen treffen. Es ist schon erstaunlich, wenn z.B. seit Jahren auf die meist tödlichen Abkippunfälle als Folge des Verlustes der Handlungskompetenz von Piloten (Tunnel), vor allem mehr Trudelübungen gefordert werden. Für die verschiedenen Bereiche des Flugbetriebes bzw. des Flugablaufes einschließlich möglicher Störungen, müssen Verfahren mit eingebauter Fehlertoleranz entwickelt Luftsport in NRW Mai 2011


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werden. Deren Anwendung ist unseren Piloten dann nicht nur in Form von Appellen bei der jährlichen Flugsicherheitsbesprechung zu empfehlen, sondern als selbstverständlicher Teil unserer Sicherheitskultur zu leben. Anfang März haben wir in Lünen mit 25 Multiplikatoren unser Konzept zur Unfallprävention diskutiert und weiterentwickelt. Zurzeit stellen sie das Ganze in ihrem direkten Umkreis vor. Ich selbst hatte die Gelegenheit, anlässlich mehrerer Fluglehrerfortbildungen vorzutragen und in Siegen durfte ich das Konzept einer großen Zahl von Fliegern vorstellen. Johannes Krakau berichtet davon auf Seite ? in dieser Luftsport. Im Herbst werden wir für unsere Multiplikatoren eine weitere Fortbildung organisieren, sodass wir nach der Saison bereit sind, die einzelnen Vereine zu besuchen. Darüberhinaus werden wir den Kontakt zu allen Luftsporttreibenden auch außerhalb unseres Verbandes suchen, da Sicherheit kein Thema ist, dass sich auf NRW beschränkt. Als wir das Projekt „Sicherheit im Luftsport“ im Rahmen unseres EFQM-Pilotprojektes vor sechs Monaten gestartet haben, war ich trotz meines eher unerschütterlichen Optimismus leicht skeptisch. Diese Skepsis war aber spätestens ab dem Multiplikatorenseminar erledigt. Ohne besondere Bewerbung hatten sich nach Ankündigung auf unserer Homepage die 25 Teilnehmer innerhalb von nur 14 Tagen gemeldet. 25 Fliegerkameraden, die nicht nur in Luftsportfragen kompetent sind, sondern die auch aus ihrem beruflichen Werdegang beste Voraussetzungen für die künftige Arbeit mitbringen. Unser System der Gruppenfluglehrer hat hier einen wichtigen Beitrag geleistet. Zudem erkennen wir, dass unser Einstieg in die qualifizierte Projektarbeit genau die Erfolge bringt, die wir uns davon versprochen haben. Wir bitten alle an den Seminaren interessierten Vereine, sich sobald wie möglich über die Geschäftsstelle zu melden, damit wir frühestmöglich planen können. Auch sind weitere Multiplikatoren zur Mitarbeit eingeladen. MW Luftsport in NRW Mai 2011

Wenn es bei der Pressearbeit hakt

Pressearbeit macht Spaß.

Wieder mal hat die Zeitung den mühevoll geschriebenen Text über die Jahreshauptversammlung zusammengestrichen. Im Bericht über den Tag der offenen Tür ist auf dem Foto eine andere Maschine zu sehen, als es in der Bildunterschrift steht. Und dann war da noch die Außenlandung, die in den Radionachrichten mit dem markigen Worten „Wind weg - Notlandung ohne Verletzte“ gemeldet wurde. Ein Schuldiger ist schnell gefunden: Der Pressesprecher! Ein Posten, der in vielen Vereinen mehr als notwendiges Übel und weniger als wichtige Kontaktstelle zu den Medien und damit zur Öffentlichkeit gesehen wird. Beim dritten Presseseminar des DAeCNRW in Oerlinghausen ging es nicht nur darum, den Teilnehmern einige Tipps und Kniffe für die Medienarbeit zu vermitteln, sondern auch um einen Erfahrungsaustausch. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht: Die Pressesprecher berichteten, welche positiven, aber auch welche negativen Erlebnisse sie schon im Umgang mit Medien hatten. Besonders interessant war dabei, dass „alte Hasen“ auf jungen Vereinsnachwuchs trafen, Segel- auf Modellflieger.

Seminarleiter Christian Breuer, Segelflieger und Zeitungsredakteur, versuchte auf der anderen Seite, aus seinem Berufsalltag zu berichten und zu erklären, warum es in der Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Verein manchmal haken kann. „Jede Pressemeldung ist wie eine Bewerbung“, erklärte er, „Ihr bewerbt Euch mit Eurem Text neben vielen anderen Vereinen um einen Teil des begrenzten Platzes in der Zeitung!“ Und wie bei einer „richtigen“ Bewerbung stehen die Chancen eben besser, wenn Form und Inhalt stimmen. Mit praktischen Übungen konnten die Teilnehmer lernen, dass schon der Nachbericht zur Jahreshauptversammlung diverse Stolperfallen bereithalten – und, wie man diese umgehen kann. Als es darum ging, selbst eine kurze Pressemeldung zu formulieren zeigte sich, dass die „Wiederholer“, die schon an anderen Presseseminaren teilgenommen hatten, nicht mehr auf die gestellten Fallen hereinfielen. Im zweiten Teil des Seminars erarbeiteten die Pressesprecher gemeinsam mit Breuer die Grundlage für ein „Glossar“, das flugtypische Fachbegriffe auch für Laien verständlich erklärt. Dieses Glossar soll, wenn es etwas ausgebaut ist, allen Interessierten zugänglich gemacht werden. Wer Interesse an einer Vorlage für eine Pressemappe hat, den Tipps für eine gute Pressemeldung oder sich mit anderen Vereinssprechern austauschen möchte, wendet sich an Christian Breuer unter Chris.Breuer@gmx.de. Christian Breuer 7


Verband

Neues Konzept des DAeC LV NRW zur Flugsicherheit vor Rekordkulisse vorgestellt

Dr. Mario Wichmann Am letzten Freitag im März trafen sich über 130 Fliegerkameraden in der Siegerlandhalle in Siegen, um sich über die neuesten Ansätze des DAeC LV NRW zur Flugunfallprävention zu informieren. Traditionell versammeln sich die aktiven Piloten des mittlerweile ehemaligen Bezirks 11 zu Beginn eines jeden Frühjahrs in der Siegerlandhalle, um sich durch Flugsicherheitsvorträge auf eine möglichst unfallfreie Saison vorzubereiten. Johannes Krakau, als ehemaliger Bezirksvorsitzender, hat als „Abschiedsveranstaltung“ des Bezirkes dieses Jahr den Vizepräsidenten des Landesverbandes Dr. Mario Wichmann als Referenten eingeladen. Nicht erst nach dem Wegfall der Flugsicherheitsinspektoren, sondern schon seit geraumer Zeit, ist es Mario Wichmann ein besonderes Anliegen, Sicherheit und verantwortungsvolles Handeln im fliegerischen Alltag zu etablieren und vorzuleben. Als logische Konsequenz hieraus hat er sich auch im Präsidium des Landesverbandes dieses Themas angenommen und eine Sicherheitsleitkultur entwickelt, auf deren Grundlage und mit der 8

Hilfe von Multiplikatoren, die durch den Wegfall der FSI entstandene Lücke, in Zukunft geschlossen werden soll. Ähnlich wie in den von Prof. Dr. Alfred Ultsch entwickelten Fly-Top Seminaren, ist auch in dem in der Siegerlandhalle vorgestellten Konzept des Landesverbandes sowohl der lernende Blick in die kommerzielle Luftfahrt, als auch die besondere Bedeutung der Kommunikation und ihrer Struktur im Verein ein zentrales und tragendes Element, um die seit Jahren stagnierenden Unfallzahlen doch noch in Zukunft nach unten zu korrigieren. Überträgt man den Proporz zwischen Unfällen und Startzahlen im Segelflug auf den Straßenverkehr, so käme man auf eine erschreckend hohe Zahl von 180.000 – 300.000 Toten im Straßenverkehr jedes Jahr. Bei aller statistischen Schwierigkeit eines solchen Vergleiches wird eines auf jeden Fall deutlich: Die faktische Zahl von 3700 Toten im Straßenverkehr 2010 veranschaulicht, wie viel Tote es in unserer Sportart im Vergleich zum Straßenverkehr gibt, und dass der Satz: „das Gefährlichste an der Fliegerei ist die Fahrt zum Flugplatz“ so nicht haltbar ist. Mario Wichmann lieferte den Zuhörern in der Siegerlandhalle ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, dass es absolut nicht hinnehmbar ist, sich mit den seit Jahren konstanten Zahlen von 10 – 12 Unfalltoten /Jahr im Segelflug zufriedenzugeben. Grundlage der von Mario dargestellten und entscheidend von ihm geprägten Sicherheitsphilosophie sind folgende Bausteine:

❙ Motivation – Schaffung der Bereitschaft zur proaktiven Unfallvermeidung Passieren im Straßenverkehr die meisten Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit und nur wenige Unfälle durch die Missachtung von Grundversäumnissen, so ist dies im Segelflug genau umgekehrt. Warum muss immer wieder auf die Nutzung von Checklisten, dem Einhalten von Übungsständen oder die Anwendung von sicheren Verfahren hingewiesen werden? ❙ Etablierung und Organisation eines Systems, das einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess überhaupt erst möglich macht Um sich zu verbessern, braucht es im Verein eine Struktur, die konstruktiv und ggf. auch anonym mit Fehlern umgeht und diese nutzt, um das gemeinsam formulierte Ziel zu erreichen. Eine öffentliche Diffamierung und Bloßstellung ist in diesem Kontext völlig kontraproduktiv. Fehler können definitiv jedem passieren – Irren ist menschlich. Der Verein, die Flugschule, muss als inhaltliche Verkörperung des „safety first“ Gedankens geschaffen werden.

Auditorium Luftsport in NRW Mai 2011


Verband

❙ Bewusstheit über die Grundregeln von Kommunikationsprozessen Hier gilt nicht nur, aber doch sehr wesentlich, die Vorbildfunktion der Fluglehrer: Der Fluglehrer als prägender Faktor des künftigen Luftfahrers. Zusätzlich sind aber auch die Kommunikationsprozesse in einem Verein zu betrachten und ggf. zu hinterfragen. Es muss gelten: Wie bekomme ich alle an einen Tisch – für ein gemeinsames Vorgehen. ❙ Etablierung von Eigen- und Fremdkontrolle Nutze ich wirklich eine individuelle Checkliste um mich auf einen Flugtag vorzubereiten? Warum nicht Dinge übernehmen, die woanders Erfolg zeigen? Reisen bildet! Wie machen es z.B. die Schweden? ❙ Netzwerke Unternehmen kaufen sich für die Initiierung eines solchen Prozesses externe Berater. Da diese komplexe und sehr anspruchsvolle Thematik von uns

als Gemeinschaft der Luftsportler aber ehrenamtlich und „nebenbei“ umzusetzen sein wird, ist es unabdingbar, sich in der Zukunft Netzwerke zu bauen, mit denen man sich gegenseitig bei der Erreichung des gemeinsamen Ziels – „mehr Sicherheit“ unterstützt und auf gemeinsame Ressourcen (z.B. Muliplikatoren) zurückgreifen kann. Im Gegensatz z.B. zu den Paraglidern findet Segel- und Motorflug nie alleine statt. Als ein Beispiel von vielen wurde der „vergessene Kuller“ erwähnt, den es eigentlich nicht geben kann, wenn alle am Start beteiligten Personen, angefangen vom Flächenmann, Telefonisten und anderen Piloten, an der Startstelle sich vorab über eine Kommunikationsstruktur einigen, die die Verantwortung für den sicheren Flugbetrieb auf alle am Flugbetrieb Beteiligten ausweitet. Dies könnte z.B. die Aufwertung des Flächenmanns bedeuten, weg vom bloßen Statisten, hin zu dem „Verantwortungsvollen“, den „letzten Kontrollblick“ gebenden Starthelfer.

Das Auditorium hing insgesamt 2 h und 45 min an Marios Lippen. Wer Mario Wichmann einmal live auf der Mönchsheide erlebt hat, weiß, dass etwaige Befürchtungen, ein Vortrag an einem Freitagabend könne zu Ermüdungserscheinungen im Plenum führen, völlig unbegründet sind. Der Vortrag war äußerst kurzweilig und fundiert vorgetragen. Das vorgestellte Konzept bietet die Möglichkeit, dass jeder als Teil der Gemeinschaft auf dem Flugplatz entscheidend die Sicherheitskultur weiterentwickeln kann. Ein Teilnehmer äußerte nach der Veranstaltung die für Ihn völlig faszinierende Erkenntnis, dass, wenn man die Dinge, die Mario Wichmann in Bezug auf Sicherheit und Kommunikationsstrukturen angesprochen hat, im Vereinsalltag berücksichtigt, nichts weniger passiert, als dass es den Vereinsalltag revolutioniert. In diesem Sinne allen eine unfallfreie Saison 2011. J. Krakau

Erstattung der Energiesteuer für die Ausbildung Auf der Homepage aeroclub-nrw.de und in Luftsport in NRW, Ausgabe März 2011 auf den Seiten 15 und 16, hatten wir auf die Möglichkeit der Erstattung der Energiesteuer für die Ausbildung in Luftsportvereinen hingewiesen. Wir haben jetzt Rückmeldungen erhalten, dass die Hauptzollämter die Anträge von Luftsportvereinen negativ bescheiden. Bei einer Sitzung der Oberfinanzdirektionen soll beschlossen worden sein, dass die Erstattung ausschließlich gewerblichen Schulen zugesprochen werden soll. Wir prüfen derzeit, wie sich die Rechtslage darstellt, und müssen die Hoffnung auf eine Rückerstattung dämpfen. GR Luftsport in NRW Mai 2011

Sport trifft Politik Am Rande einer Auftaktveranstaltung zur bald beginnenden Frauenfußball WM ergab sich ein interessantes Gespräch zwischen der Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hannelore Kraft, und unserem Präsidenten Stefan Klett. Dabei konnte man sich über die bisher gut entwickelten Beziehungsebenen unseres DAeC NRW Landesverbandes zu „Ihren Ministern“ im Bereich Sport und Verkehr, Frau Ute Schäfer und

Harry K. Voigtsberger austauschen. Zwar war dies nicht die erste Begegnung zwischen Hannelore Kraft und Stefan Klett, jedoch verständigte man sich diesmal darauf, dass der Verband die Ministerpräsidentin zu einem Segelflug einladen wird, damit dieser dabei die vielfältige Erlebniswelt des Luftsportes in NRW erläutert werden kann. Bildquelle: LSB NRW 9


Verband

Neue Bezirksstruktur Mit einer Satzungsänderung auf dem Verbandstag 2010 wurde die Anzahl der Bezirke innerhalb des DAeC LV NRW von 16 auf fünf reduziert. Die Grenzen der neuen Bezirke orientieren sich an den Zuständigkeitsgebieten der fünf NRW-Bezirksregierungen. Wir wollen die gewählten Bezirksvorsitzenden der Reihe nach vorstellen und beginnen in dieser Ausgabe mit Gunter Schmidt.

Liebe Freunde, ich möchte hier und heute die Gelegenheit ergreifen, um mich Euch als Vorsitzender des Bezirkes Detmold im DAeC LV NRW persönlich vorzustellen. Meine Vita in Kurzform: Mein Name ist Gunter Schmidt, 51 Jahre alt, seit 1988 verheiratet, Vater von 3 Söhnen. Nach meinem Schulabschluss Mitte der 70er Jahre habe ich anschließend eine Lehre zum Augenoptiker erfolgreich abgeschlossen. Bei der Bundesmarine leistete ich meinen Wehrdienst und ging danach als Augenoptikergeselle auf Wanderschaft. Mitte der 80ger Jahre machte ich mein Hobby zum Beruf und wurde hauptamtlicher Fluglehrer an der Segelflugschule Oerlinghausen. 1996 ging mein Vater in seinen wohlverdienten Ruhestand, und so übernahm ich den elterlichen Augenoptikbetrieb. 1999 erfolgte dann die notwendige Meisterprüfung. Meine fliegerische Laufbahn begann 1974 im LSV Egge als Segelflieger, PPLC 1977, Lehrberechtigung 1987, PPL-B 1990, Lehrberechtigung 1991. Erfolgreiche Teilnahme im Wettbewerbssegelflug bis hin zu Deutschen Segelflugmeisterschaften der Offenen Klasse. Gesamtflugerfahrung ca. 6000h bei ca. 18000 Starts. Auf dem technischen Sektor zeichnete ich als Werkstattleiter meines Vereins von 1982 bis 1992 verantwortlich. 6 Grundüberholungen an Segelflugzeugen in der Holz- und FVK-Bauweise sowie die Wiederaufbauten von 3 Segelflugzeugen wurden in dieser Zeit abgeschlossen. Sorgen und Nöte der Vereinsführung lernte ich von 1992 bis 2002 als Ge10

schäftsführer des LSV Egge kennen. In dieser Zeit stellte der Verein seinen Flugzeugpark komplett von Holz auf Kunststoff um, diverse Investitionen an Hallen und Anhängern nebst Neubau einer Schleppwinde wurden ebenfalls zum Erfolg geführt. Mit der Übernahme der für mich neuen Aufgabe als Bezirksvorsitzender der Luftsportvereine im Regierungsbezirk Detmold möchte ich mein Wissen und meine Erfahrungswerte zum Vorteil und Nutzen für die Vereine einsetzen. Sicherlich kann ich keine Wunder vollbringen, dennoch möchte ich hier auch klar sagen, dass ich ausnahmslos für alle Vereine zur Verfügung stehen und im Rahmen meiner Möglichkeiten alles Nötige tun werde, was an Fragen, Sorgen oder Bitten von Euch an mich heran getragen werden sollte. Auf meiner Agenda habe ich bereits mehrere Punkte, von denen ich Euch heute einen kurz vorstellen möchte. Fast jeder Verein plant jährlich Ferienlager. Dabei prallen oft die unterschiedlichsten Wünsche der Mitglieder aufeinander. Der eine würde sich einen reinen Ausbildungslehrgang wünschen, der nächste würde aber lieber Streckenflug machen, der nächste wiederum fände Wandersegelflug wäre mal an der Reihe, ein anderer wirft ein, dass die Alpenfliegerei längst mal fällig wäre. Oder ein Fluglehrer würde gerne einen Lehrgang abhalten, es fehlt aber hier und da an den notwendigen Teilnehmern, oder der gleiche Fluglehrer möchte gerne mal einen Streckenfluglehrgang machen, aber ihn schauen viele Augenpaare von Fluganfängern erwartungsfroh an. Hier könnte die Gemeinschaft der 29 Vereine in unserem Bezirk den Schulterschluss vollziehen. In dem Modell

Gunter Schmidt könnte aus 29 Vereinen gedanklich eine Zweckgemeinschaft entstehen. Die Alpenfreunde tun sich zusammen und fahren in die Berge, die Lehrer, die mal richtig Platzrunden fliegen wollen, halten den Ausbildungslehrgang an einem unserer Heimatplätze ab, die Streckenflieger fahren ins Streckenflugmekka. Eine typische Win-Win-Situation, die Vereinspiloten kommen zufrieden aus dem Urlaub, und der Verein hat begeisterte Mitglieder. Natürlich bedarf es dafür noch weitere Vorbereitungen und intensiven Meinungsaustausch. Aber auch der längste Weg beginnt ja bekanntlich mit dem ersten Schritt. Im technischen Bereich stehen im Moment aktuell 2 Fragen offen: 1. Wie ist in Eurem Verein der Bedarf nach einem Fortbildungslehrgang für das technische Personal? (Die Mindestteilnehmerzahl für einen eigenen Lehrgang liegt bei 25.) 2. Ist eine Infoveranstaltung zum Thema: „Verantwortung des Vorstandes im Bereich Technik“ gewünscht? Bitte um entsprechende Rückmeldungen, aber Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Ein Problem ist eine Last, aber darüber zu reden, ist ein Lösungsweg. Daher bin ich auch gerne zu persönlichen Gesprächen bereit, sei es im Vorstandskreis oder einer Monatsversammlung. Gunter Schmidt - Bezirksvorsitzender Luftsport in NRW Mai 2011


Verband

Neues zum Instandhaltungsprogramm ... was war das im Dezember für ein Schlag ins Kontor – gut, angekündigt war´s natürlich, aber als man dann die NfL in den Fingern hielt, das 15- und mehrseitige Pamphlet als Vorlage daneben gelegt hatte... da konnte dem Luftsportler schon die Zornesröte ins Gesicht steigen.

Was macht man in solchen Fällen? Na, klar! Ruhe bewahren und Schock bekämpfen. Und genau das hat man hier in Duisburg auch getan. Allerdings war man nicht ganz so überrascht wie andere, da schon vorab die neuen IHP Vorlagen, neeee, eigentlich sind es nur Vorschläge, die bekannt waren. Es war also Zeit genug, eine Strategie zu überlegen und den Umgang mit dem Neuen zu lernen. Nachdem am 16.12.2010 die NfL veröffentlicht war, lag bereits am 17.12.2010 das erste von uns erstellte IHP zur Genehmigung beim LBA in Braunschweig. Genehmigt wurde es am 5.1.2011! Das waren noch Zeiten, als es dort noch schnell ging. Gewöhnlich gut unterrichtete Kreise berichten heute von Bearbeitungszeiten von 6 Wochen und mehr! Und dies spiegeln auch die Anfang April durchgedrungenen Zahlen wieder. Es waren bis Anfang April etwa 600 IHP Anträge nach neuem Muster gestellt und ca. 170 davon genehmigt. Etwa 18.000 Programme müssen bis Ende 2013 geändert und genehmigt sein! Man möchte gar nicht wissen, was Anfang der Saison 2014 passiert, denn gemäß Artikel M.A.201a) darf ein LFZ nicht betrieben werden, wenn kein genehmigtes IHP vorliegt. Wie kommt man nun zu dem neuen IHP? Es stehen prinzipiell drei Wege zur Verfügung und fast jeder kann seinen Weg frei wählen. Die drei Wege hängen von der unterschiedlichen Bindung an eine CAMO ab. 1. Der Halter managt die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit selbst, einmal im Jahr stellt er sein Fliegerchen einer CAMO zum physical review vor und erhält sein ARC. Luftsport in NRW Mai 2011

2. Der Halter hat für seinen Flieger einen Vertrag mit einer CAMO für eine „überwachte Umgebung“ abgeschlossen und die CAMO kümmert sich um die Aufgaben zur Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit. 3. Der Halter entschließt sich, mit einer CAMO einen eingeschränkten Vertrag, nur zur Erstellung des IHP, einzugehen. Fall 1: Es liegt kein Vertrag mit einer CAMO für eine überwachte Umgebung vor. Ganz einfach, man schreibt das Programm selbst, bekommt graue Haare dabei, versteht die Änderungswünsche des LBA nicht, schreibt hin und her mit den Sachbearbeitern und hält irgendwann ein fertiges Programm in den Händen. Über den Frust und damit verbundenen Verlust an Lebensqualität brauchen wir gar nicht nachdenken. Und wenn das Fliegerchen, gerade frisch erworben, dann am Boden steht, bis das IHP genehmigt ist, dann macht das mitten in der Flugsaison nicht wirklich Freude. Fall 2: Oben wurde bewusst „fast jeder“ geschrieben, denn alle Luftfahrzeuge, die in einer „überwachten Umgebung“ betrieben werden, haben es ganz einfach. Bei denen ist die CAMO verpflichtet, das IHP zu entwickeln und für die Genehmigung zu sorgen. Und damit die CAMO das auch gut hinbekommt, darf sie über ein indirektes Verfahren die von ihr erstellten IHP in einer „überwachten Umgebung“ sofort selbst genehmigen. Der Umweg zur Genehmigung über das LBA entfällt komplett! Also liebe CAMO-Überwachte, lehnt

Euch entspannt zurück und wartet einfach, bis man sich an Euch wendet. Und das ist ernst gemeint, bitte erst aktiv werden, wenn ihr eine Aufforderung vom LV bekommt. Vielleicht bringt Ihr im Vorfeld mal Eure Flug- und Betriebshandbücher, sowie die Wartungshandbücher auf einen aktuellen Stand. Damit wäre schon viel gewonnen. Das heißt nicht, dass ihr jetzt einen Betreuungsvertrag abschließen müsst, wenn ihr ´ne DG oder eine LS habt. Nein, ihr sollt nur alle Eure vorliegenden Handbücher soweit revidieren, dass sie wirklich dem aktuellen Stand des Luftfahrzeuges entsprechen. Fall 3: Ihr schließt mit einer CAMO einen eingeschränkten Vertrag einzig zur Erstellung des IHP ab. Dann erstellt die CAMO das IHP und sorgt beim LBA für die Genehmigung. Hierbei geht das IHP nicht zum LBA nach Braunschweig. Wir schicken es an die LBA Außenstelle Düsseldorf. Sie genehmigt das IHP und Ihr erhaltet über uns dann das genehmigte Programm. Alle drei Fälle finden sich im abgebildeten Flussdiagramm wieder. Nehmt Euch einfach mal die Zeit und schaut Euch das Diagramm an. Ein SR940 ist wesentlich schwieriger zu verstehen ;-)

Was kostet die Erstellung und Genehmigung der IHP? Wir wollen nicht verschweigen, dass für die Erstellung und Genehmigung von IHP Kosten entstehen, die von den Luftfahrzeughaltern zu erstatten sind. Führen wir einfach mal Beispielrechnungen an einem Segelflugzeug durch. 11


Verband

Fall 1: Für die Genehmigung (der IHP Änderung von SIHP auf neues IHP) eines Segelf lugzeuginstandhaltungsprogramms erhebt das LBA eine Gebühr von 130,- EUR. Fall 2: Wenn wir als CAMO ein Segelflugzeuginstandhaltungsprogramm selbst erstellen und genehmigen, berechnen wir dafür etwa 150,- EUR inklusive Mehrwertsteuer (ca. 126,- EUR netto). Fall 3: Dieser ergibt sich aus der Addition von Fall 1 und Fall 2. Damit fallen für eine Erstellung durch uns und die Genehmigung durch das LBA etwa 280,- EUR an. Gerade bei den Gebühren des LBAs gibt es weitere Sonderfälle, z.B. Erstgenehmigung bei Import aus dem Ausland, oder Wiederzulassung nach Stilllegung, und, und, und. Diese Sonderfälle aber hier jetzt darzustellen, würde nur für Verwirrung sorgen. Wir merken uns einfach, Sonderfälle kosten mehr! Die LuftKostVO, auf deren Grundlage die Gebührenbescheide erstellt werden, ist seit September 2010 in Kraft und muss vom LBA angewendet werden.

DAeC LV NRW e.V. - CAMO - DE.MG.0501

Der Weg zum Instandhaltungsprogramm, IHP (nur D-registrierte LFZ) LFZ/Halter benötigt ein neues IHP

Liegt bereits ein genehmigtes (eigene CAMO, LBA) IHP vor?

nein

Halter will für LFZ überwachte Umgebung?

ja

nein ja

Befindet sich das LFZ in überwachter Umgebung

nein

Halter will für LFZ überwachte Umgebung

nein

Halter macht eingeschränkten Vertrag?

nein ja

ja

ja CAMO muss IHP erstellen

Entspricht IHP der internen VA der CAMO

CAMO muss IHP erstellen

nein

Halter erstellt IHP selbst

Zuständige LBA - Außenstelle genehmigt IHP

LBA Braunschweig genehmigt IHP

Kopie an CAMO

Kopie an CAMO

ja CAMO genehmigt IHP Original an Halter

Fliegen © Calsbach - DAeC LV NRW e.V. 2011

Sportförderung NRW Das Land NRW hat in der Vergangenheit die Beschaffung von Luftfahrzeugen und anderen Großgeräten durch Vereine und Schülerfluggemeinschaften finanziell gefördert. Dabei wurde durch die jeweils beteiligten Regierungspräsidenten die Zweckbindung unterschiedlich definiert. Auf Anregung des DAeC LV NRW hat das Sportministerium die 12

Fristen nunmehr im Einvernehmen mit den fünf Bezirksregierungen auf 10 Jahre landesweit vereinheitlicht. Bei Verkauf vor Ablauf der Frist ist die Zuwendung anteilig, zuzüglich der entsprechenden Verzinsung, zurückzuzahlen oder, in Abstimmung mit der zuständigen Bezirksregierung, zur Anschaffung eines neuen Fluggerätes zu nutzen. Da das Land nicht jeden einzelnen Zuwendungsbescheid der Vergangenheit ändern kann, wird den Vereinen und SFG empfohlen, dass bei Verkauf von älteren Geräten mit der zuständigen

Bezirksregierung abgesprochen wird, entsprechend dieser Regelung zu verfahren. GR Luftsport in NRW Mai 2011


Verband

Günter Forneck neuer Leiter des RAL Das Referat Ausbildung / Lizenzen (RAL) in der Bundeskommission Segelflug / Motorsegelflug im Deutschen Aero Club e.V. hat Günter Forneck aus Königswinter anlässlich der Frühjahrstagung am 29. Januar 2011 in Kassel als neuen Referent Ausbildung / Lizenzen als Nachfolger für den ausscheidenden Referenten Heinz Löffler vorgeschlagen. Die Mitgliederversammlung am 19. Februar 2011 in Braunschweig hat diesen Vorschlag bestätigt. Günter Forneck war bis zur Abgabe seiner Praxis als Arzt und Zahnarzt in Königswinter tätig und hat seine fliegerische Heimat am Flugplatz Bonn / Hangelar. Hier seine fliegerische Vita: ❙ Segelflugbeginn 1972 in der JUBI in Hirzenheim ❙ Seit 1973 Segelflug in der akaflieg bonn e.V. und nach der Fusion im aeroclub bonn-hangelar e.v. ❙ 1974 PPL-C❙ 1976 PPL-B❙ 1979 Fluglehrer Segelflug ❙ 1981 Kunstflugberechtigung Segelflug ❙ 1982 Stellvertretender Gruppenfluglehrer in NRW ❙ 1983 FE und FIE Bez.-Reg. Düsseldorf ❙ 1984 Gruppenfluglehrer in NRW

❙ 1985 Fachausschuss Ausbildung NRW ❙ 2007 bis 2010 Cheffluglehrer aeroclub bonn-hangelar e.v. ❙ 2007 stellvertretender Ausbildungsleiter NRW ❙ Teilnahme an diversen Segelflug Landesmeisterschaften in NRW und Deutschen Segelflugmeister schaften ❙ 18 Jahre Vorsitzender der akaflieg bonn e.V. ❙ Seit vielen Jahren tätig in der Fluglehrerausbildung in NRW ❙ Mentor Förderverein Leistungssegelflug NRW e.V. ❙ Anti-Doping Beauftragter des DAeC LV NRW Die wichtigsten Aufgaben des Referates Ausbildung / Lizenzen sind derzeit: ❙ Umsetzung der im Jahr 2012 in Kraft tretenden EASA-Lizenzregelungen in die Ausbildungsvorschriften ❙ Integration des Kollisionswarngerätes FLARM in die Segelflugmethodik ❙ Einbindung der unterschiedlichen Lufträume in die Ausbildungsrichtlinien zur praktischen Segelflugausbildung ❙ Standardisierung der Fluglehrerfortbildung

Günter Forneck, Meike Müller, Heinz Löffler Arbeitsgruppen im Referat Ausbildung / Lizenzen werden bis zur Herbsttagung im September in der Segelflugschule Oerlinghausen diese Themen bearbeiten und zur Entscheidung vorlegen. Der DAeC LV NRW begrüßt die Bereitschaft von Günter Forneck, sich auch auf der Bundesebene unseres Verbandes zu engagieren. Wir schätzen ihn als verlässlichen Mitarbeiter und Partner in allen Funktionen, die er übernommen hat, und sind daher sicher, mit seiner Unterstützung den Übergang unserer Ausbildungseinrichtungen in das EURecht erfolgreich zu bewältigen. GR Geschäftsführer DAeC LV NRW

Jürgen Landau übernimmt Vorsitz des ALuS Jürgen Landau von Aero Club Hagen wurde vom Präsidenten Stefan Klett zum Schulsportbeauftragten des DAeC LV NRW und damit zum Vorsitzenden des satzungsmäßigen Ausschusses „Luftfahrt und Schule“ ernannt. Er tritt die Nachfolge von Peter Heite an, der

Luftsport in NRW Mai 2011

dieses Amt im Winter zur Verfügung gestellt hatte. Der neunundvierzigjährige Lehrer Jürgen Landau ist zugleich Beauftragter des Landes NRW im Schulsport für den Bereich des Luftsports und damit Ansprechpartner der Protektoren der

Schülerfluggemeinschaften. Derzeit organisiert Jürgen Lehrerfortbildungen, um seinen Kollegen den Luftsport näher zu bringen und dafür zu sensibilisieren, dass sich im diesem Umfeld eine Fülle schulrelevanter Themen eröffnet. GR

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Verband

„28 Fluglehrer bildeten sich fort“

Erst standen sie im Regen … Unter der Leitung von Segelfluglehrer Holger Linnartz fand mit vielen interessanten Fachvorträgen im Februar erneut eine Fluglehrerfortbildung auf dem Krefelder Egelsberg statt. Wie schon in vergangenen Jahren veranstaltet der Verein für Segelflug Krefeld e. V. (VfS Krefeld) diese von der Bezirksregierung Düsseldorf genehmigte Weiterbildung.

… dann ging es heiß her, in Krefeld. Insgesamt acht Referenten behandelten dabei sowohl Rechts- und Versicherungsthemen als auch pädagogische Flugausbildungsaspekte. Eine besondere Rolle spielt grundsätzlich das Thema Sicherheit mit all seinen Facetten. Besondere Aufmerksamkeit erhielt daher der Vortrag von VfS-Mitglied Philipp Sansoni. Denn er stellte als Rettungsund Brandschutzexperte das Thema „Rettungsmaßnahmen am Unfallort bei Flugunfällen und Grundsätze der 14

Brandbekämpfung“ (inkl. Außenübung) anschaulich dar. In der Hoffnung, dass der Ernstfall nie eintritt, waren alle Teilnehmer/-innen hier doch sehr beeindruckt. Der Besuch einer Fluglehrerfortbildung ist übrigens für alle (Segel-)Fluglehrer mindesten alle drei Jahre zur Lizenzverlängerung obligatorisch. Eine Teilnahme an diesen sonst eher seltenen Terminen ist daher in Segelfliegerkrei-

sen sehr begehrt. Trotzdem war die gute und überregionale Resonanz an der Veranstaltung in Krefeld sehr erfreulich. Der VfS Krefeld freute sich daher, nicht nur Teilnehmer vom Niederrhein, dem Ruhrgebiet und dem Münsterland, sondern z. B. auch aus dem fernen Magdeburg begrüßen zu dürfen. Weitere Informationen unter www.vfs-krefeld.de bzw. vfs-krefeld@t-online.de. Presse VfS Krefeld Luftsport in NRW Mai 2011


Verband

Lernen: Überdauernde Verhaltensänderung durch Üben oder Beobachten

Günter Forneck, Harald Schliedermann, René Hanses, Jan-Ulrich Schweitzer, Joel Wagner, Rene Theising, Simon Latz, Horst Seipolt, Enrico Kramer, Joachim Wawrzeniewski, Hans-Theo Deckers, Hubertus Huttel

In der Zeit vom 05.03.2011 – 18.03.2011 trafen sich zum 1. Fluglehrerlehrgang des Jahres 2011 10 Fluglehreranwärter unter der Leitung von Hubertus Huttel, Günter Forneck und Katja Hotze am Fuße des Teutoburger Waldes, in Oerlinghausen. Von Karneval haben wir, bis auf rote Nasen, nichts mitbekommen. Rechtzeitig war das Hoch namens Isabella mit kalter Polarluft und NO-Strömung bei uns angelangt und bescherte uns Sichten von bis zu 70 km. Auf die kühlen Temperaturen hatten sich alle Teilnehmer kleidungstechnisch vorbereitet, bis hin zum Skianzug und blauer Pudelmütze. Damit war der 1. Preis für das beste Kostüm schon schnell vergeben ;-). Günter hatte einen „Fuchs“, die D-1187 FOX, mitgebracht und alle flogen darLuftsport in NRW Mai 2011

auf mindestens eine Trudeleinweisung. Neben Fliegen war noch jede Menge Theorie angesagt. Jeder hatte eine Lehrprobe mit passender Unterrichtsplanung und Lernsicherungen vorzubereiten und ggf. noch zu verbessern. Aber auch Kurzreferate mussten noch erstellt und gehalten werden. Jede Menge Pädagogik stand auf der Agenda und eine neue Sprache, die synchrone Fluglehreransprache, musste erlernt und trainiert werden. In der zweiten Woche tummelten sich die Tiefs mit den Namen Yvan, Xander und Zeus über Deutschland und sorgten für unbeständigeres Wetter. Am 17.03.2011 konnten die theoretischen Prüfungen und die ersten Lehrproben abgelegt werden. Dank guter Unterkunft, Lernumfeld und Verpflegung an

der Flugschule Oerlinghausen, sowie einem Wetterfenster zwischen 14 und 18 Uhr, konnten am 18.03.2011 alle 10 Fluglehreranwärter ihre praktischen Prüfungen ablegen. Nun heißt es für die Fluglehreranwärter, unter Aufsicht mindestens einen Flugschüler in jedem Ausbildungsabschnitt auszubilden oder mindestens 60 eigene Ausbildungsstarts und 10 Ausbildungsflugstunden in allen 3 Ausbildungsabschnitten durchzuführen, bevor sie dann mit der eigenverantwortlichen Ausbildungstätigkeit im Verein beginnen können. P.S. Leider hatte sich am Teutoburger Wald keine Wellenwetterlage eingestellt, es reichte nur zu einigen Thermik- und Hangflügen und einer nichtfliegerischen Föhnwetterlage. 15


Verband

Geschäftsstelle in Duisburg

Wie Sie uns erreichen: Für die Benutzer der Deutschen Bahn:

Anschrift:

Duisburg-Hauptbahnhof Weiterfahrt mit der S-Bahn (S1) Dortmund-Düsseldorf in Richtung Düsseldorf, Haltestelle „Schlenk“ oder Duisburg-Hauptbahnhof Weiterfahrt mit der Bus-Linie 923 oder 944 Richtung Großenbaum, Haltestelle Sportschule Wedau

DAeC LV NRW e.V. Friedrich-Alfred-Str. 25 47055 Duisburg Fax: 02 03 / 7 78 44 - 44 info@aeroclub-nrw.de www.aeroclub-nrw.de

Für die Benutzer mit dem PKW

Gerhard Rademacher

Ulf Calsbach

Geschäftsführer DAeC LV NRW ❙ Referate Ballonsport, Modellflug ❙ Luftraumfragen ❙ Redaktion Luftsport in NRW Tel.: 02 03 / 7 78 44 - 11 rademacher@aeroclub-nrw.de

Referat Technik ❙ CAMO DE.MG.0501 ❙ Instandhaltungsbetrieb DE.MF.0501 ❙ LTB II - B 12 Tel.: 02 03 / 7 78 44 - 22 pruefleitung@aeroclub-nrw.de camo@aeroclub-nrw.org

Anne Schiller Sekretariat ❙ Mitgliederverwaltung ❙ Fallschirmsprung- Außenlandung ❙ Rettungs- und Sicherheitsgerät ❙ Ehrungen Tel.: 02 03 / 7 78 44 - 12 schiller@aeroclub-nrw.de

Manuela Steininger Buchhaltung ❙ Rechnungs- und Mahnwesen Tel.: 02 03 / 7 78 44 - 13 buchhaltung@aeroclub-nrw.de

Karina Claus Referat Technik ❙ CAMO DE.MG.0501 ❙ Instandhaltungsbetrieb DE.MF.0501 ❙ LTB II - B 12 ❙ Techn. Personal ❙ Techn. Ausbildung Tel.: 02 03 / 7 78 44 - 21 claus@aeroclub-nrw.de

Hermann-Josef Hante

Jugendbildungsreferent ❙ Bildungs- und Erholungsmaßnahmen ❙ Jugendveranstaltungen Hubertus Huttel ❙ Jugendleiter Ausbildungsleiter ❙ Lehrgänge/Fahrten ❙ Segelflug, Motorsegelflug, Fallschirm ❙ Wettbewerbe/Meisterschaften (Montag bis Donnerstag) ❙ Umweltfragen ❙ Übungsleiter ❙ Referat UL ❙ Sportzeugen Tel.: 02 03 / 7 78 44 - 32 Tel.: 02 03 / 7 78 44 - 15 hermann@lsj.de huttel@aeroclub-nrw.de

Manuela Mauter Ausbildung (montags bis freitags von 9-13 Uhr, mittwochs von 9-17 Uhr) Tel.: 02 03 / 7 78 44 - 14 ausbildung@aeroclub-nrw.de

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Daniela Blobel

Luftsportjugend ❙ Bildungs- und Erholungsmaßnahmen ❙ Jugendveranstaltungen ❙ Jugendleiter ❙ Lehrgänge/Fahrten Tel.:02 03 / 7 78 44 - 31 blobel@aeroclub-nrw.de

Aus Richtung Norden/Nord-Ost A 3 und A 2 aus Richtung Emmerich/ Arnheim (NL) und Hannover über Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg in Richtung Köln bis Ausfahrt Duisburg-Wedau, dann Richtung Sportpark Wedau. Aus Richtung Osten A 40 aus Richtung Essen/Dortmund über Autobrahnkreuz Duisburg, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duisburg-Süd), Abfahrt Wanheimerort. Unten links, die nächste Straße (Ampel) rechts und dann an der nächsten Ampelkreuzung wieder links. A 42 (Emscherschnellweg) aus Richtung Gelsenkirchen/Dortmund bis Autobahnkreuz Duisburg-Hamborn, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duisburg-Süd), Abfahrt Wanheimerort. Unten links, die nächste Straße (Ampel) rechts und dann an der nächsten Ampelkreuzung wieder links. Aus Richtung Süden A 3 aus Richtung Düsseldorf/Köln/ Frankfurt bis Abfahrt Duisburg-Wedau, dann Richtung Sportpark Wedau. Aus Richtung Westen A 40 aus Richtung Krefeld/Venlo (NL) bis Autobahnkreuz Duisburg, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duisburg-Süd), Abfahrt Wanheimerort, unten links, die nächste Straße (Ampel) rechts und dann an der nächsten Ampelkreuzung wieder links.

Luftsport in NRW Mai 2011


Luftraum Verband

TMZ Infoveranstaltungen

Interessierte Zuhörer in Goch … Der DAeC LV NRW hatte am 14. März nach Goch und am 15.März nach Lünen zu Informationsveranstaltungen über die neueingerichteten TMZ in Weeze und Dortmund eingeladen. Die Angebote sind seitens der Mitglieder auf positive Resonanz gestoßen und waren mit 50 Personen in Goch und 80 in Lünen gut besucht. Ronald Heyne von der DFS in Langen und G. Rademacher stellten das Luftraummodul TMZ vor und erläuterten die Umsetzungen und Verfahren an den jeweiligen Standorten. Daran anschließend ergab sich im Gespräch und in der Diskussion die Gelegenheit zum Informationsaustausch, die intensiv und erfreulich sachlich genutzt wurde. Der Dank gilt Herrn Heyne, der sich bereit erklärt hat, an diesen beiden Veranstaltungen mitzuwirken.

Luftsport in NRW Mai 2011

… und in Lünen In NRW wurden ab März 2011 zwei Lufträume mit dem Luftraummodul TMZ eingerichtet, und zwar um die Flughäfen Niederrhein (Weeze) und Dortmund. Die Dimensionierung beider Lufträume kann keine durchgehende Führung des IFR-Verkehrs im geschützten Luftraum gewährleisten. Bei der intensiven Nutzung des Luftraums in diesen Bereichen durch die Allgemeine Luftfahrt kommt es zu einer erhöhten Durchmischung des IFR/VFRVerkehrs in der Umgebung der TMZ. Zur Erhöhung der Sicherheit im Luftraum werden daher alle in diesem Bereich nach VFR fliegenden Piloten gebeten: ❙ Das Prinzip „Sehen und Gesehen werden“ intensiv in Bezug auf an- und abfliegende Verkehrsflugzeuge anzuwenden.

❙ Die IFR-An- und Abflugsektoren zu meiden, insbesondere den Bereich der verlängerten Anfluggrundlinie. ❙ Sofern vorhanden und nicht ohnehin vorgeschrieben, den Transponder auf Code 7000 zu schalten. Darüber hinaus möchte die DFS gezielt auf die Möglichkeit hinweisen, den Fluginformationsdienst „Langen Information (129,875 MHz)“ in Anspruch zu nehmen. Die DFS hat die An- und Abflugrouten von und nach Weeze und Dortmund zur Verdeutlichung noch einmal graphisch dargestellt. Hieraus sind die IFR-Verkehrsströme, in deren Nähe besondere Aufmerksamkeit erforderlich ist, leicht erkenntlich. G. Rademacher Sprecher AUL-West

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Verband Recht

Flugleiter – Person mit Januskopf ? „Ein Flugleiter hat mir gar nichts zu sagen,“ so die an Fliegerstammtischen oftmals hörbare Meinung dort versammelter Piloten. Indessen sollte sich inzwischen durchaus herumgesprochen haben, dass die Auffassung von Personen, denen erkennbar – oder eben hörbar – die Lufthoheit über solche Stammtische zukommt, nicht unbedingt deckungsgleich ist mit der Auffassung derjenigen Personen, denen die Rechtshoheit bei der Entscheidung luftfahrtbezogener Sachverhalte zukommt. Das hat seinen Grund vornehmlich darin, dass dort der Zuwachs an Komplexität und Kompliziertheit nicht minder rasant von statten geht wie dieses auch hinsichtlich der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung zu konstatieren ist und in welcher wir nahezu täglich erfahren, wie wichtig es ist, sachgerecht zu differenzieren und nicht „alles über einen Kamm zu scheren.“ Diese Erkenntnis gilt auch und in besonderem Maße für die Funktion des Flugleiters an Landeplätzen und Segelfluggeländen, wie nachfolgend in Ansehung des zur Verfügung stehenden Platzes allerding vornehmlich zum Zwecke der Sensibilisierung für diese Problematik aufgezeigt werden soll. Gemäß § 53 Abs 3 LuftVZO, auf den § 58 Abs. 1 LuftVZO für Segelfluggelände verweist, hat der Landeplatzhalter auf Verlangen der Genehmigungsbehörde eine oder mehrere Personen als Flugleiter zu bestellen. Die systematische Ansiedlung dieser Bestimmung legt es zunächt und durchaus zwingend nahe, dass es Aufgabe des Flugleiters ist, die dem Landeplatzhalter gemäß Abs. 1 dieser Vorschrift zukommenden Pflichten wahrzunehmen bzw. ihn darin zu unterstützen. Von den insoweit in § 53 Abs. 1 LufVZO genannten Pflichten 18

kommt dabei praktisch nur § 45 Abs. 1 S. 1 LuftVZO in Betracht, wonach der Flugplatzbetreiber den Flugplatz „in betriebssicherem Zustand zu halten und ordnungsgemäß zu betreiben“ hat. Auf das in diesem Zusammenhang bestehende Gleichbehandlungsgebot (§ 45 Abs. 2 LuftVZO) sowie Anzeigepflichten (§ 45 Abs. 1 S. 2 LuftVZO) soll lediglich hingewiesen werden. Festzuhalten bleibt deshalb als erste wichtige Erkenntnis, dass sich die Aufgaben des Flugleiters als Hilfsperson des Flugplatzbetreibers auf die Wahrnehmung dessen Verkehrssicherungspflichten beziehen, mithin die Verpflichtung den Flugplatz und insbesondere die Flugbetriebsflächen (Piste, Rollfeld, Vorfeld, Abstellflächen) „in betriebssicherem Zustand zu halten.“ Instuktiv hierzu: Landgericht Aachen, Urteil vom 04.02.2004 (7 S 352/01). Unter diesem Aspekt wird die Funktion des Flugleiters oftmals plakativ als „Platzwart“ bezeichnet (vgl. Giemulla/Schmid, Rz zu § 29 LuftVG m.w.N.). Konkrete Aufgaben in diesem Sinne stellen sich zum Beispiel in Form des Entfernens von Gegenständen auf der Piste, des Kurzhaltens von Grasflächen als S/L-Bahn, das Absperren nicht zur gefahrlosen Bewegung auf den genannten Flächen geeigneter Stellen und Ähnliches mehr. Wenngleich einzuräumen ist, dass hier – Gott sei Dank, denn regelmäßig konkretisieren sich solche Pflichten erst auf deren Kehrseite, der Haftung – noch Vieles nicht endgültig geklärt ist, ist doch davor zu warnen, die Funktion des Flugleiters an nicht kontrollierten Landeplätzen als auf die Funktion des Platzwartes beschränkt anzusehen. Immerhin kann nicht übersehen werden, dass die Verpflichtung des Flugplatzbetreibers gemäß § 45 Abs. 1 S. 1

Detlev Dierkes

LuftVZO des Weiteren („und“) beinhaltet, den Flugplatz „ordnungsgemäß zu betreiben.“ Und Betrieb auf einem Flugplatz ist nun einmal Flugbetrieb. Und dieser besteht wie ebenfalls hinlänglich bekannt ist, eben nicht nur aus Roll- sondern vornehmlich aus Flugbewegungen. Gemäß § 21a LuftVO beinhaltet der Flugplatzverkehr neben dem rollenden Verkehr und dem startenden und landenden Verkehr den gesamten Verkehr in der Platzrunde wie schließlich gar die in diese einfliegenden oder sie verlassenden Luftfahrzeuge! Nun ist u.a. die „Abwehr von betriebsbedingten Gefahren für die Sicherheit des Luftverkehrs“ gemäß § 29 Abs. 1 LuftVG originäre Aufgabe der Luftaufsicht, die im hier interessierenden Zusammenhang von den Luftfahrtbehörden wahrzunehmen ist. Die Rechtsprechung differenziert deshalb zwischen der Verkehrssicherung auf dem Flugplatz und derjenigen im Luftraum (vgl. OLG Brandenburg, Urteil vom 30.01.2001 – 2 U 162/96; die Revision hiergegen wurde vom BGH nicht angenommen). Nun hat das Bundesverkehrsministerium bereits vor 30 Jahren im Rahmen einer Allgemeinverfügung, veröffentlicht in NfL I-1-20/81 Grundsätze für die Ausübung des Flugplatzinformationsdienstes an Flugplätzen ohne Flugverkehrskontrollstelle erlassen und die dort im Einzelnen niedergelegten Aufgaben der „Flugleitung“ vor Ort überbürdet. Diese hat hiernach zum Beispiel die Aufgabe, Luftfahrzeugführer durch Informationen und ggf. Anweisungen bei der Luftsport in NRW Mai 2011


RechtVerband ❘ DAeC

„Betriebsdurchführung“ zu unterstützen, insbesondere beim Start und bei der Landung wie der Durchführung des Fluges, einschließlich der Fluglärmminderung. Hinzuweisen ist auch auf § 22 Abs. 1 Nr. 2 LuftVO, wo eine Anweisungsbefugnis des Flugplatzbetreibers normiert, ohne allerdings auch hier konkreter zu werden, während die Verpflichtung aus ebendort Nr. 8 m.E. deutlich luftaufsichtiche und damit grundsätzlich hoheitliche Bezüge aufzeigt. Gemäß § 29 Abs. 2 LuftVG können die Luftfahrtbehörden die ihnen obliegenden Aufgaben „auf andere Stellen übertragen oder sich anderer geeigneter Personen als Hilforgane für bestimmte Fälle bei der Wahnehmung der Luftaufsicht bedienen.“ Diese Übertragung wurde bislang durch die „Bestallung“ sog. Beauftragter für Luftaufsicht (BfL) vorgenommen, die es indessen in Nordrhein-Westfalen im Gefolge der Umstrukturierung der Luftaufsicht nicht mehr gibt. Die BfL wurden nach einhelliger Auffassung in Rechtsprechung und Literatur hoheitlich tätig als Repräsentanten der Unteren Luftfahrtbehörde im Rahmen der dieser wie dargelegt obliegenden Luftaufsicht. Ein solcher Beleihungakt, wie er z.B. auch der Übertragung der straßenverkehrstechnischen Sicherheitsaufgaben der Straßenverkehrsbehörde auf den „TÜV“ zugrunde liegt, fehlt beim Flugleiter, woraus gemeinhin gefolgert wird, dass dieser „über die Gewährleistung

eines ordnungsgemäßen „Funktionierens“ des Flugplatzes hinaus (nicht) zur luftfahrtspezifischen Gefahrenabwehr tätig werden kann“ (Baumann, Private Luftfahrtverwaltung S. 165). Letzteres ist sicherlich richtig, d.h. dem Flugleiter kommen keine Weisungsbefugnisse auf der Grundlage des § 29 Abs 1 LuftVG zur „Abwehr von betriebsbedingten Gefahren für die Sicherheit des Luftverkehrs sowie für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung durch die Luftfahrt“ zu. Das bedeutet aber nicht zugleich, dass sich die dem Flugplatzbetreiber durch die Genehmigungsbehörde auferlegte Verpflichtung zur Vorhaltung eines Flugleiters bei Durchführung des Flugbetriebes unter weiterer Ausgestaltung dessen Aufgabenspektrum gemäß vorbeschriebener NfL I-1-20/81 nicht als Wahrnehmung der Verkehrssicherung im Luftraum darstellen, wie sie das Brandenburgische OLG im oben genannten Urteil der Luftaufsicht i.S.v. § 29 LuftVG zugewiesen hat und wogegen immerhin der BGH von Rechts wegen nichts zu erinnern hatte. Kehrseite der Medaille wäre wiederum, dass im Falle diesbezüglicher schuldhafter Pflichtverletzungen des Flugleiters diese als Amtspflichtverletzung i.S.d. § 839 BGB zu qualifizieren sein könnte, für welche gem. Art. 34 GG die Staatshaftung begründet wäre. Die vorstehenden Ausführungen belegen, dass Aufgaben wie auch die mögliche Haftung des Flugleiters erheblich differenzierter zu beurteilen sind, als es

Anti-Doping: Datenbank per Handy Ein Sportler benötigt dringend ein Medikament, weiß aber nicht, ob Substanzen des Medikaments auf der Verbotsliste stehen. Zudem ist er bereits auf dem Weg zur Apotheke und kann den Computer gerade nicht nutzen. Kein Problem: Ab sofort ist die Medikamenten-Datenbank der Nationalen

Luftsport in NRW Mai 2011

Anti-Doping Agentur (NADA) auch vom internetfähigen Handy (unter anderem für das iPhone) abrufbar. Dazu muss nur www.nada-mobil.de eingegeben und im Menü auf „NADAmed“ geklickt werden.

Quelle: DAeC

landläufig der Fall ist (so zurecht auch Rapp, aviation news 2011, S 11 ff.). Das hier noch keine abschließende Klärung der einen oder anderen hier aufgeworfenen Rechtsfrage erfolgt ist, hat denn auch, wie eingangs bereits erwähnt, sein Gutes; denn solche Klärungen erfolgen regelmäßig anhand von Schadensfällen und solche sind diesbezüglich bislang äußerst selten. Hoffen wir, dass es so bleibt. Gleichwohl ist der Flugleiter gut beraten, sich darüber bewusst zu sein, dass ihm ein beileibe nicht geringer und durchaus haftungsträchtiger Informationsdienst im Bereich des Flugplatzverkehrs i.S.d. § 21a LuftVO und in weiterer Ausgestaltung der NfL I-120/81 zukommt und dass ein Fehler bei Ausführung dieser Tätigkeit, etwa durch sich widersprechende Angaben zu der im Betrieb befindlichen Piste und eine dadurch bedingte Kollision zweier Luftfahrzeuge, Haftungsfriktionen geschaffen werden können. Detlev Dierkes Rechtsanwalt

Musterverfahren: TKG und EMVG Auf Initiative des DAeC wurde mit der Bundesnetzagentur vereinbart, die Verfahren zu den TKG- und EMVGBeiträgen für die Jahre 2005 bis 2007 generell ruhen zu lassen. Das gilt bis zur verwaltungsgerichtlichen Entscheidung in den aktuellen Musterprozessen für die Beitragsjahre 2003 und 2004. Wäre die Frist ohne neue Vereinbarung abgelaufen, hätte die Bundesnetzagentur (BNetzA) automatisch das Widerspruchsverfahren eingeleitet. Gegen dieses hätte der DAeC sofort Klage erheben müssen, was zu Parallelverfahren in der gleichen Sache geführt hätte. Die neue Vereinbarung erlaubt, den Ausgang der laufenden Verfahren 2003/2004 abzuwarten und dann die Erfolgsaussichten für Folgeverfahren einzuschätzen. Quelle: DAeC 19


Jugend

Nürnberg 2011 Spielwarenmesse - Messeeindrücke Einige Blitzlichter zum Thema Nachwuchs und Jugendarbeit Allseits wird darüber gejammert, dass die Jugend als Käufer und Nachwuchsflieger wegbleibt. Dabei hat sich der demographische Wandel seit mindestens 20 Jahren angekündigt. In dem folgenden Bericht sollen einige Reaktionen wiedergegeben werden, die man auf der Messe von Herstellern und Händlern erhielt, wenn man nach ihren Jugend-Marketingkonzepten fragte.

sollen den Zusammenbau erleichtern.

Der kleinste Stand, bei dem ich nachfragte, war die fränkische Firma „miniprop“. Ihr Sortiment konzentriert sich weitestgehend auf die ersten „Flieger“, die ein Kind in die Hand bekommt. Durch die Entwicklung der Chemie ist es gelungen, auch für Kinder nahezu unverwüstliche Kunststoffe (expandiertes Poly Propylen) herzustellen, die sich für den einfachen Flugmodellbau eignen. Auch auf anderen Ständen waren Wurf-Segler aus dem Material zu sehen. Neu und recht geschickt konstruiert war hier jedoch die Möglichkeit, durch zwei unterschiedliche Schlitze im Seitenleitwerk für das Höhenleitwerk die Variante „Streckenflug“ und „Kunstflug“ zu wählen. Das Modell Felix IQ mit 45 cm Spannweite wird für 12 Euro, die 60 cm Variante für 15 Euro in den Handel kommen. Bei der Firma Simprop konzentrierte sich Babette Franz auf das HochstartFreiflugmodell SE 3 Sport in ihrer Antwort auf meine Frage nach Einsteigermodellen. Es wird vom DAeC und dem DMFV unterstützt. Man kann damit sogar bei Wettbewerben teilnehmen. Jedelsky-Profil und gefräste Holzteile 20

Bei aeronaut werden die bewährten Einsteigermodelle DIXIE von Standmanager Schneider als Einstieg empfohlen. Erfreulich, dass die Bauanleitung verständlicher und damit kundengerechter gestaltet wurde, nachdem der Bauplan bei „Jugend testet“ 2007 (http://www. test.de/jugendtestet/testberichte_teilnehmer/wurfgleiter/ ) von Schülern eines fränkischen Gymnasiums Abzüge in der Bewertung wegen mangelnder Verständlichkeit für Kinder erhalten hatte. Dies galt damals übrigens für nahezu alle Anfängermodelle! Marketingleiter Gerhard Greiner von Multiplex empfiehlt für den Einstieg sein Modell Easy Star. Durch die rückwärtige Anordnung des Motors mit Propeller und des elastischen Materials sei die Gefahr einer ernsthaften Beschädigung sehr gering. Manuel Natterer von JAMARA sieht als Einsteigermodell einen kleinen ferngesteuerten Hubschrauber, der sich selbst stabilisiert. Das Modell Augusta wiegt 29gr und hat einen Rotordurchmesser von 15 cm. Einen ganz anderen Weg geht Jörg Schamuhn von der Firma Horizon Hobby. Er empfiehlt sein Flächenmodell Champ RTF mit 2,4 GZ 3-Kanal Fernsteuerung. Es wird für 89.99 Euro komplett ausgeliefert, mit Ladegerät, Akku usw. Wenn man sich versteuert

hat, kann man mittels Stick das Modell in den sicheren Gleitflug übergehen lassen, so dass keine Schäden zu befürchten sind. Flugplatz kann jede Schulturnhalle sein. Bei wenig Wind ist auch das Fliegen in der freien Natur möglich. Vor dem Kauf kann man sich auf der US-Homepage verschiedene Videoclips mit guten Erläuterungen anschauen. Aber Vorsicht! Gute Englischkenntnisse sind notwendig. Auf einem riesigen Stand präsentierte sich der Marktführer Graupner mit einer Vielzahl von Produkten. Vertriebsmanager Werner Stark verwies bei der Nachfrage nach Aktivitäten, um Jugendliche an den Modellflugsport heranzuführen, auf den weltbekannten Freiflieger „Kleiner UHU“ sowie auf das im letzten Jahr erprobte Konzept „Yes, we can fly!“ Obama lässt grüßen!!! Es wird dieses Jahr im großen Stile angeboten werden und ist für alle Vereine, die ernsthaft und nachhaltig Jugendarbeit leisten wollen, äußerst attraktiv. Das Projekt besteht darin, dass Graupner Elektrosegler mit Schüler-, Lehrerfernsteuerungen leihweise zur Verfügung stellt. Weiterhin erhalten die Vereine Plakate, die auf das Schnupperfliegen hinweisen, sowie kleine Sachpreise. Die Gegenleistung des Vereins besteht in der Werbung für die Veranstaltung, der Zusendung von Bildmaterial und einem Bericht. Eine klassische Win-Win-Situation! Graupner hat sich wirklich ernsthaft Gedanken gemacht, um die Vereine mit dieser Jugendmaßnahme effektiv zu unterstützen. Sie ist kreativ gestaltet und geht weit über die Entwicklung und den Verkauf von Flugmodellen für Kinder und Jugendliche hinaus. Wenn Graupner dieses Angebot für mehrere Luftsport in NRW Mai 2011


JugendVerband ❘ DAeC

Jahre plant, werden die Mitbewerber sich schleunigst etwas einfallen lassen müssen. Eine Sonderstellung nimmt der Raketenmodellbau ein, der auf der Messe von der Firma des ehemaligen Wettbewerbsfliegers Robert Klima vertreten wurde. Er bietet für Schulen Anfängerpackungen

mit 10 Einsteigerraketen an, die für Schulen auch preislich (rd. 6 Euro pro Rakete mit Treibsatz) interessant sind. Es war unmöglich, alle Firmenvertreter zum Thema Nachwuchsgewinnung zu interviewen. Unternehmen, die ebenfalls originelle Produkte oder Dienstleistungen zu dem Thema anbieten, können sich gerne an die Redaktion wenden. Klaus Strienz Vorsitzender Ausschuss Luftfahrt und Schule im DAeC

Intermodellbau Dortmund 2011 Zum 33. Mal fand in diesem Jahr vom 13. - 17. April die Intermodellbau in Dortmund statt. Wie schon im Vorjahr wurde wieder die Halle 3B für den Modellflugbereich genutzt. Leider musste auch in diesem Jahr festgestellt werden, dass viele Händler nicht mehr den Weg nach Dortmund zur Intermodellbau genutzt haben. Die Besucher beklagten, dass immer weniger Fachmaterial zu finden sei und man auf die Bestellung durch das Internet zurückgreifen würde. Ob das der Sinn der Messe sein sollte ist zu bezweifeln. Flugvorführungen mit Hubschraubern und Indoor Modellen sollten mehr Besucher anziehen als in den Vorjahren. Die Flugvorführungen wurden aber nur von wenigen ausgewählten Piloten genutzt.

Der Bautisch war zeitweise von den Kindern so sehr umlagert, dass unsere ehrenamtlichen Helfer Mühe hatten, sie alle gleichzeitig zu betreuen. Die Modellflugkommission konnte zahlreiche Fragen beantworten und neue Kontakte knüpfen. Ein besonderer Dank gilt auch diesem Jahr Rolf Rohde, der uns mit seinen Helfern wieder den Messestand zur Verfügung gestellt hat. E. Höfs Der stets umringte Basteltisch

Die räumliche Aufteilung ist weiterhin zu überdenken. Ansonsten dürfte die Bedeutung des Modellfluges auf der Intermodellbau weiterhin rückläufig sein. Unser Stand des DAeC LV NRW mit Bautisch und Flugzeugsimulator konnte sich über eine zahlreiche Besucherzahl nicht beklagen. Viele Kinder und auch Erwachsene nahmen das Angebot war, einen kleinen Balsagleiter zu bauen oder sich selbst mal als Segelflugpilot im Flugsimulator zu versuchen. Luftsport in NRW Mai 2011

21 Fliegen im Flusi


Verband DAeC

Biokraftstoff: E10-Desaster

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Die anhaltenden Diskussionen um E10Kraftstoffe verwirren nicht nur Autofahrer. Meldungen wie „E10 gestoppt“ und deren Dementierung wechseln sich mit neuen Aussagen über Sinn oder Unsinn der Einführung des Biokraftstoffes ab. Fakt ist, das neue „Gemisch“ wird vom Verbraucher nicht angenommen. Die neue Benzinsorte E10 ist Superbenzin, das zu zehn Prozent aus Bioethanol besteht. Der herkömmliche Super-Kraftstoff hat einen Bioanteil von bis zu fünf Prozent. Wer bisher sein Flugzeug/UL mit Kraftstoffen von der Tankstelle getankt hat, muss prüfen, ob sein Flugzeug/ UL dafür zugelassen ist. Angaben dazu sind in den Kennblättern und, soweit vorhanden, in der „Ergänzenden Musterzulassung“ (EMZ/STC) beziehungsweise in den Unterlagen des Herstellers zu finden. Bitte beachten: Eine Aussage eines Motorherstellers über die Eignung einer Kraftstoffsorte reicht nicht aus. Zelle und Motor müssen für den Kraftstoff zugelassen sein! Der ADAC schreibt, dass bereits eine einzige Betankung mit falschem Kraftstoff zu erheblichen Schäden an Otto-Motoren führen kann. Die EASA hat ein „Safety Information Bulletin“ veröffentlicht, die Firma Gomolzig stellt die Übersetzung

zur Verfügung (als Download auf der DAeC-Website, Technik). In der Vergangenheit boten die Mineralölkonzerne Super-Plus- und die Premium-Kraftstoffe unvermischt an. Die geringe Akzeptanz von E10 und die Verpflichtung, eine bestimmte Quote an Bioalkohol beizumischen, führt zu der Überlegung, auch den bislang unvermischten oder nur mit geringem Anteil vermischten Kraftstoffen mehr Bioalkohol zuzusetzen. Vor jedem Tanken muss der Kraftstoff also auf die Bestandteile geprüft werden. Der E10Kraftstoff gilt nach der vorliegenden EASA-Studie für den Betrieb von Flugzeugmotoren als ungeeignet. Auch die Kraftstoffe nach EN 228 können mit fünf Volumenprozent die laut Hersteller oder STC zulässigen Werte leicht überschreiten. Bei den Motorflugzeugen mit STC ist ein Volumenprozent Anteil Alkohol die Obergrenze. Bislang haben sich wenige UL-Hersteller über die Verträglichkeit von E10 für Zelle und Triebwerk geäußert. Betreiber von Betankungsanlagen an Flugplätzen, die von der Firma TOTAL betreut werden, erhalten für jede Lieferung ein Qualitätszertifikat. Auch die im Tank befindliche Ware unterliegt einer erneuten Qualitätsüberwachung,

wenn dieses Produkt über einen gewissen Zeitraum nicht umgeschlagen wurde. Das Tankstellennetz für Mogas wurde ausgebaut. Eine Übersicht liegt unter www.total.de/de/content/ NT00016F02.pdf bereit. Tankstellen, die von anderen Anbietern beliefert werden, bieten diese Sicherheit nicht. Hier muss vor jedem Betanken der Kraftstoff geprüft werden. Im Internet ist eine Liste für Deutschland, Teile Tschechiens und Österreich veröffentlicht, die regelmäßig aktualisiert wird: www.eddh.de/ equipment/kniebrett.html Die Alternative, wenn auch deutlich kostspieliger, ist Avgas 100LL. Es ist (fast) überall zu haben und wird von allen Motoren vertragen. Ausführliche und verbindliche Aussagen aus dem Ausland liegen kaum vor. In Österreich bietet die Firma OMV auf 16 Flugplätzen Super-Plus-Flugbenzin an, dessen Alkoholgehalt ein Volumenprozent nicht überschreitet.

SeKo – NRW lobt Jahr des Leistungsabzeichens aus!

Jeder kann mitmachen – die Silber-C vom Streckenfluganfänger zählt genauso wie das 1000km-Diplom des „alten Hasen“. Der Verein, der in der Saison 2011 die meisten Leistungsabzeichen, Diamanten und Streckendiplome erfliegt, wird mit einem Butterfly-Display für seine Leistung belohnt! Die Anträge auf Leistungsabzeichen sind an Hubs Huttel im DAeC LV NRW zu schicken. Berücksichtigt werden alle Flüge bis zum 31.12.11. Die Preisverleihung findet auf dem Segelflug-Forum-NRW 2012 statt.

Noch Plätze frei bei Turn-Übungen

Für vergangene Fliegergenerationen waren Leistungsabzeichen ein Muss. Heute sind sie unter jungen Segelfliegern wenig bekannt und werden in den Vereinen kaum noch gelebt. Die Seko NRW hat es sich zum Ziel gesetzt, den Leistungsabzeichen wieder einen hohen Stellenwert zu geben, und ernennt deshalb das Jahr 2011 zum Jahr des Leistungsabzeichens.

Auf eine spannende Segelflugsaison 2011 Eure Seko

In Schweden werden unverbleite Flugkraftstoffe Avgas 91/96 und 91/98 von der Firma Hjelmco Oil flächendeckend angeboten. Damit können etwa 90 Prozent aller Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt betankt werden. DAeC

Vom 20. Juni bis 3. Juli findet in Dierdorf ein Segelkunstfluglehrgang statt. Als Kontaktperson steht Günter Forneck zur Verfügung. Seine E-MailAdresse lautet guenter@forneck.de. Im Team der Kunstfluglehrer werden neben Günter Forneck Dr. Günther Seemann und Christian Mies agieren. GR

Luftsport in NRW Mai 2011


Luftsportsparten Verband

Zweiter Motorseglerschnupperkurs am Flugplatz Meschede Einen Schnupperkurs mit dem Motorsegler über das Sauerland bietet die Luftsportvereinigung Meschede vom 2. bis 5. Juni an. Dieser beginnt Christi Himmelfahrt um 10 Uhr mit dem Eröffnugsbriefing am Flugplatz Meschede, wo eine kleine Einweisung zum Ablauf stattfindet und eine Reihenfolge der Flüge festgelegt wird. Die Kosten betragen 199 EUR / Person inklusive ca. 2 Stunden Flugzeit, Versicherung und einer kurzen theoretischen Ausbil-

dung. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung nötig. Dies ist eine gute Gelegenheit, sich ohne großen Aufwand einen Eindruck vom Motorflug zu verschaffen. Auch in der Zeit zwischen den Flügen wird es sicherlich nicht langweilig, es gibt kurze Einweisungen zur Technik, Aerodynamik, Funk usw., auch der gemütliche Teil soll nicht zu kurz kommen. Das ist der zweite Schnupperkurs für die Motorseglerausbildung, der bisher

in Meschede angeboten und sicherlich ein schönes Erlebnis wird. Geflogen wird auf einer Dimona HK36 TTC 115, einer modernen doppelsitzigen Maschine aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit 115 PS. Infos und Anmeldung bei Tobias Tebbe: 0171/4986328 oder tobi.tebbe@gmx.de Im Internet: www.lsv-meschede.de

Oldtimer Rallye Dorsten

Hier zwei Impressionen aus dem Jahr 2005. Zum 13. Mal organisiert der LSV Dorsten am 10. und 11. September 2011 die Internationale Oldtimer Rallye Dorsten auf dem Flugplatz in Dorsten. Organisator Hans Hermann Günther wird es sicherlich wieder gelingen, eine höchst Luftsport in NRW Mai 2011

attraktive Ansammlung von Oldtimer für die Teilnahme zu gewinnen.

gehegten Autos und Motorrädern wird zu rechnen sein.

Aber nicht nur Doppeldecker und andere Luftfahrtraritäten werden zu bestaunen sein, auch mit betagten, aber

Also: Termin 10./11. September vormerken! GR 23


Luftsportsparten Verband

Tag der Oldtimer 2011 Auch dieses Jahr findet wieder der „Tag der Oldtimer“ am Sonntag, dem 19. Juni ab 10:30 Uhr auf dem Flugplatz Meschede-Schüren statt. Das verspricht ein volles Programm in der Luft und auf dem Boden. Der Veranstalter, die Luftsportvereinigung Meschede, zeigt neben den zahlreichen Flugzeugen auch Fahrzeuge aller Marken wie Porsche, Kelble, Krupp, Miele und Horex. Das Hauptaugenmerk liegt für die Organi-

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satoren, die hauptsächlich aus Piloten bestehen, natürlich auf den alten Flugzeugen, ob Doppeldecker wie Stampe, Bücker und Pitts oder auch Eindecker wie Job 15-180, die nicht minder interessant sind. Das Kunstflugprogramm wird primär von den Piloten des Acroteam-Meschede gestaltet. Mitfliegen ist auf Anfrage ebenfalls möglich. Während des gesamten Tages können die zahlreichen Oldtimerfahrzeuge auf dem unteren Vorfeld bewundert werden, welche am Nachmittag ihren großen Auftritt beim Autokorso haben; in

den letzten Jahren waren zu diesem Anlass über 200 PKW, LKW, Motorräder und Traktoren auf der Landebahn des Flugplatzes. Damit es den Kleinen nicht zu langweilig wird, haben die Flieger auch für Kinderbelustigung gesorgt, während die Eltern das Geschehen bei Kaffee und Kuchen oder etwas Deftigem genießen können. Wie auch in den letzten Jahren können schöne Preise bei der Tombola gewonnen werden. Internet: www.lsv-meschede.de Text und Bilder: Jens Nelle

Luftsport in NRW Mai 2011


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2. NRW-Segelflug-Forum Am 20. Februar 2011 trafen sich rund 80 Segelflugpiloten/innen auf dem Landesleistungsstützpunkt Rheinermark im Sauerland. Dazu eingeladen hatten die NRW Segelflugkommission und der Luftsportverein Ruhr-Lenne Iserlohn, deren Vorsitzende Hans - Otto Edelhoff und Dirk Heinicken die Begrüßung vornahmen. Im Vorfeld dieser Veranstaltung traf sich der Förderverein Leistungssegelflug NRW zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung. Auch der D-Kader war fast vollständig vertreten, zudem haben Präsident Stefan Klett, Vizepräsidentin Sue Kussbach und Geschäfsführer Gerhard Rademacher der Veranstaltung beigewohnt. Mirja Klicks Anlass des Forums war es, die NRW Segelfluggemeinde auf die neue Saison mit vielen interessanten Vorträgen einzustimmen, und, wem das nicht reichte, konnte alte Bekannte und Freunde wieder treffen und in Erinnerungen der vergangenen Flugsaison schwelgen oder neue Ziele für die Flugsaison 2011 stecken. Die Vortragsreihe eröffnete der Stützpunktleiter Alfons Vos mit einem anschaulichen Bericht über den Werdegang des LSV Ruhr-Lenne Iserlohn vom „normalen“ Verein bis hin zum heutigen Landesleistungsstützpunkt. „Ötte“ erläuterte im Anschluss an den Eröffnungsvortrag die neue Segelflug Rangliste. Er berichtete über die diesjährige Anwendung bei der Anmeldung zu den Junioren - Qualifikationswettbewerben und darüber, dass auch die DMSt – Wertung, die in der Rangliste verankert ist, schon für einen Qualiplatz sorgen konnte. Somit wird die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug stark aufgewertet und in Zukunft wieder regen Zuspruch finden. Nahtlos ging es zum Thema Doping über. Der Anti-Doping-Beauftragte des Landesverbandes NRW und der Seko NRW, Günter Forneck, berichtete sehr anschaulich über den aktuellen Dopingfall im Segelflug und erklärte anhand einer Präsentation, wie es dazu gekommen ist und wie man sich als Leistungssegelflieger in Zukunft verhalten muss, um nicht in die „DopingFalle“ zu tappen. Luftsport in NRW Mai 2011

Im Anschluss an die Mittagspause, erläuterte Ötte das neue Projekt „Sauerlandwelle“ der Seko. Hierbei handelt es sich um einen Wellensegelflug – Katalog, in dem Wellenfluggebiete im Sauerland zusammengetragen und veröffentlicht werden sollen. Anhand von Wellenflügen sollen diese Gebiete ausgewertet werden und dazu beitragen, eine optimale Nutzung für Streckenflüge, auch außerhalb der eigentlichen Streckenflugsaison, zu ermöglichen. „Hubs“ Huttel berichtete über die Neuerungen in der DMSt – Wettbewerbsordnung. Ebenso erläuterte er, wie wichtig doch die Sportzeugenaus- und Weiterbildung ist. Die Seko NRW hat es sich zum Ziel gesetzt, den Leistungsabzeichen wieder einen hohen Stellenwert zu geben, und ernennt deshalb das Jahr 2011 zum Jahr des Leistungsabzeichens. Jeder kann mitmachen – die Silber-C vom Streckenfluganfänger zählt genauso wie das 1000 km-Diplom des „alten Hasen“. Der Verein, der in der Saison 2011 die meisten Leistungsabzeichen, Diamanten und Streckendiplome erfliegt, wird mit einem Butterfly - Display für seine Leistung belohnt! In diesem Zuge erklärt Ötte, dass es auch in diesem Jahr ein Streckenflugtrainingslager in Frankreich geben wird sowie ein Trainingslager für Frauen in Jena, welches vom Dr. Angelika Machinek Förderverein für Frauensegelflug ausgerichtet wird. Der SFG Wettbewerb für Junioren soll im zweijährigen Rhythmus stattfinden.

Beim letzten Vortrag konnte sich das Auditorium ein Bild von der „freien“ Streckenflugsoftware XCSoar machen. Max Kellermann vom Team der ehrenamtlichen Programmierer erläuterte die Vorzüge dieses Programms, welches auf den handelsüblichen Pocket PCs installiert und betrieben werden kann. Die Software ist ähnlich angelegt wie die kommerziellen Programme (z.B. Seeyou oder Strepla). Jeder kann Anregungen und Verbesserungsvorschläge zu XCSoar geben, und die Open Source Community versucht, diese umzusetzen. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Film über das Streckenfliegen in Marokko von Heinz-Bernd Kaspari. Auch im Jahr 2012 wird es wieder ein Segelflug – Forum geben. Ausrichter wird dann der neue Leistungsstützpunkt und der dort ansässige Aeroclub Bonn - Hangelar sein. Die Veranstaltung findet am 26. Februar 2012 statt. Also schon mal vormerken! Zum Schluss möchten wir uns beim diesjährigen Ausrichter, dem LSV RuhrLenne Iserlohn, für die Unterstützung und die tolle Bewirtung bedanken. Wir wünschen allen NRW Fliegern/innen eine tolle und unfallfreie Flugsaison 2011! Eure SEKO NRW Mirja Klicks 25


Luftsportsparten Verband

Euregiocup 2011

„Klein, aber

oho!“

Vor der Abfluglinie Mit diesen Worten lässt sich der Euregiocup in Aachen-Merzbrück 2011 wohl am knappsten und zutreffendsten beschreiben. Auch in diesem Jahr kam wieder eine kleine Truppe motivierter Flieger zusammen, um sich fliegerisch zu messen und den Wettbewerb zu bestreiten. Dabei fanden sich im ausgewogenen Starterfeld sowohl Profis und Routiniers, die auch andere Wettbewerbe bis zur deutschen Meisterschaft regelmäßig fliegen, aber auch einige Neulinge. Allein für vier von ihnen, war der Euregiocup 2011 der erste Wettbewerb. Dennoch wurden vom gesamten Starterfeld bei z.T. schwierigen Wetterbedingungen, da aufgrund der Wetterlage oft erst spät in Aachen los geflogen werden konnte, beachtliche Strecken geflogen. Einigen Piloten gelang dabei ihr erstes FAI 300km Dreieck oder es wurden erste Erfahrungen im Umgang mit der „Industrie-Thermik“ gemacht. Nichtsdestotrotz kamen auch die „alten Hasen“ nicht zu kurz und waren aufgrund der meist als AAT ausgeschriebenen Aufgaben nicht unterfordert. Abgesehen von der reinen Fliegerei fiel uns in Aachen aber vor allem die entspannte 26

Startvorbereitungen Atmosphäre auf, durch die man auf sehr angenehme und unbeschwerte Art und Weise an die Wettbewerbsfliegerei herangeführt wurde. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass in Aachen, da hier vom Landesleistungsstützpunkt geflogen wurde, einige Kontakte geknüpft werden konnten. Nicht nur mit den Piloten, sondern auch mit Trainern etc.. Trotz allem Ehrgeiz bot der Wettbewerb dabei immer noch Raum zum Experimentieren. War es die Fliegerei mit Wasser, das exakte Erfliegen und Einstellen einer optimalen Schwerpunktlage oder auch das Kennenlernen bisher nicht im Streckenflug gekannter Wetterbedingungen, oder auch des doch relativ engen Korridors

zwischen Köln-Bonn und Düsseldorf. Alles in allem hatten wir sehr viel Spaß und möchten an dieser Stelle auch herzlich danken, für diesen lehrreichen und begeisternden Wettbewerb. In unseren Augen war die Teilnahme wirklich jeden Aufwand wert. Die Aufgaben lagen dabei meist in der Größenordnung von 300-350km wobei durch die AAT Auslegung Variationen von +-100km in der Regel möglich waren. Eine Wertung kann hier leider noch nicht abgedruckt werden, da nach Redaktionsschluss noch die letzten Wettbewerbstage liefen. Felix Malzbender & Sebastian Eusterholz Luftsport in NRW Mai 2011


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Full House auf dem Dümpel

Peter Flosbach

Streckenflugseminar auf dem Dümpel wieder sehr gut besucht Am 26.02.2011 trafen sich knapp 70 Segelflieger und Interessierte aus ganz NRW auf dem Flugplatz Dümpel, wo der LSC-Dümpel sein diesjähriges Streckenflugseminar ausgerichtet hat. Diesmal war es ein „kleines“ Jubiläum, denn das Seminar fand nunmehr zum 15. mal statt. Veranstalter war diesmal der neu auf dem Dümpel fusionierte Verein LSC-Dümpel, der sich als Zusammenschluss der vorher existierenden beiden Vereine Luftsport Verein Oberberg und der SFC Bergneustadt zum 01.01.2011 gegründet hat. Mit den Referenten Susanne Schödel als amtierende Deutsche und Welt-Meisterin in der 15m-Klasse, Peter Flosbach aus Wipperfürth und Michael Pfennig, alias „Schmörgel“ standen auch wieder interessante Referenten auf dem Podium. Zunächst hat Schmörgel sehr ausführlich die Hang- und Wellenflugmöglichkeiten an „norddeutschen Mittelgebirgen“ vorgestellt am Beispiel zahlreicher Flüge, die er selber zwischen Ithwiesen/Harz an der Ostgrenze und Lübbecke an der Westgrenze in den vergangenen Jahren durchgeführt hat. Schon in den 60er Jahren hat man in der „Deisterwelle“ ca. 6000 m ü. NN erreicht, so Schmörgel, also ein bekanntes Gebiet, das jedoch im Hinblick auf Außenlandung, Wetter und allgemeine Rahmenbedingungen auch seine Tücken hat. Auch einige Segelflieger aus dem Süden von NRW machen sich im Herbst und Frühjahr bei entsprechenden Windrichtungen auf zur „Porta“ oder zum Flugplatz Ithwiesen oder nach Bückeburg, um von dort Hangund Wellenflüge zu fliegen. Von daher fand sein Vortrag reges Interesse bei den Zuhörern. Peter Flosbach aus Wipperfürth, Barron Hilton-Cup–Gewinner aus dem Jahr 1999, hat in seinem Vortrag über die Möglichkeiten großer Streckenflüge aus dem Bergischen Land heraus berichtet. Welche Ziele kann / sollte man sich als Streckenflieger stecken, wie sieht eine gute Vorbereitung aus, wie voll sollte der eigene „Akku“ vor großen Flügen sein, welches Training empfiehlt sich für die Vorbereitung auf große StreLuftsport in NRW Mai 2011

Michael Pfennig und Susanne Schödel ckenflüge. Hier konnte Peter auf seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen und den Zuhörern viele gute Empfehlungen zur Wendepunktswahl und Streckenführung geben. Schließlich hat Susanne Schödel einen interessanten Erfahrungsbericht zu der WM 2010 in Szeged/Ungarn gegeben, wo sie bekanntlich als einzige Frau im Deutschen Team in der 15-Klasse mitgeflogen und sich sehr beachtlich im vorderen Mittelfeld platziert hat. Die WM fand unter besonderen Rahmenbedin-

gungen statt, und Susanne hat hierzu einen kleinen Einblick in die WM gegeben. Zum Schluß zeigte sie noch einen Film von der WM von „Hubi“, der die Stimmung bei der WM in tollen Bildern und mit Musik wiedergegeben hat. Zum Schluß gab es viel Zustimmung und Beifall für die Referenten und Dank an den ausrichtenden Verein über die gelungene Veranstaltung zu Beginn der neuen Segelflugsaison, die hoffentlich bald beginnen wird. Rainer Kurzawa

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Verband Luftsportsparten

32. Landesjugendtreffen Modellflug NRW

Alle Wurfgleiter am Start

Der Start des diesjährigen Landesjugendtreffens Modellflug stand unter einem nicht so glücklichen Stern. Erstmalig in der langen Tradition wurde der Termin auf das erste Wochenende in den Osterferien verlegt, da eine andere Gruppe zum Standardtermin die gesamte Jugendherberge in Schmallenberg belegt hatte. Dazu gab es eine Terminüberschneidung mit der Intermodellbau in Dortmund und, als wären dies nicht schon genug Stolpersteine, kam noch eine Komplettsperrung der Zufahrtstrasse zur Jugendherberge hinzu, so dass ein Umweg von ca. 20 Minuten in Kauf genommen werden musste. Trotzdem kamen alle Teilnehmer und Betreuer am 15.04. in der Jugendherberge an. Nachdem das Organisatorische erledigt war, konnte das Treffen mit dem freien Fliegen beginnen. Am

Abend gingen alle Teilnehmer auf eine Zeitreise in die 50er Jahre und von dort zurück in die Gegenwart. Über verwendete Baumaterialien und die Fernbedienungen in den jeweiligen Zeitabschnitten konnten Informationen zwischen älteren Fliegern und den Jugendlichen ausgetauscht werden. Den Abschluss bildete ein Dia-Vortrag von den Treffen der vergangenen Jahre. Einige damalige Teilnehmer konnte man in späteren Jahren als Betreuer oder Referenten wieder erkennen. Der zweite Tag begann mit dem Konstruktionsmodellbau. Jeder Teilnehmer erhielt eine gewisse Anzahl von Balsabrettern und als Vorgabe nur eine Modell-Größenbeschränkung auf ein DIN A4-Format. In der anschließenden Baukontrolle wurden die Verarbeitung, der Ideenreichtum, die Modellgröße und das verwendete Holz bewertet.

Nach dem Mittag kam die Landesjugendvertreterin Carina Klett und animierte die Teilnehmer mit einem Lauf- und Zombieballspiel, wobei die Jugendlichen wie auch die Betreuer beim Treiben auf den Fußballplatz unterhalb der Jugendherberge viel Spaß hatten. Am frühen Nachmittag ging es dann zu Fuß zur Halle, wo die selbstgebauten / entworfenen Modelle fliegen mussten und die erzielte Weite festgehalten wurde. Auf dem langen Fußweg kehrten einige Mannschaften in die Eisdiele ein, sodass der Weg etwas angenehmer wurde. Nach dem Abendessen ging es mit dem Wurfgleiterbau weiter. Am nächsten Morgen kam der zweite Fußmarsch zur Halle, um dort den Staffelflug mit den Indoor-Flugzeugen durchzuführen. Im Anschluss bekam jede Mannschaft einen Elektro-Indoor-Helikopter, welcher von allen Teammitgliedern ausgetestet werden konnte. Bevor es zurück zur Jugendherberge ging, konnte sich jeder im Indoor-Fesselflug probieren. Einige Piloten standen nach dem Flug nicht mehr so fest wie gewohnt auf den Beinen…ggf. war ein Drehwurm daran schuld... Nachmittags stand alles im Zeichen des Freifluges. Erst wurden die Wurfgleiter eingeflogen und anschließend drei Zeitflüge gewertet. Unter 10 Sekunden hieß es Fehlstart und es durfte nochmals geflogen werden. Schätzungsweise sind 2 x 10g Tuben Sekundenkleber verbraucht worden, aber am Schluss haben alle Teilnehmer die Wertungszeiten erreicht.

Die jüngste Siegermannschaft Test der Eigenkonstruktionen

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Luftsport in NRW Mai 2011


Luftsportsparten Verband

Aktivitäten beim Klötzchenspiel

Einfliegen der Wurfgleiter

Die Indoor-Helis werden getestet

Start zum Wertungsflug

Danach kamen die mitgebrachten Modelle zum Einsatz, und Wolfgang Höfs hat den Anfängern mit einer LehrerSchüler-Anlage das Fliegen nähergebracht, so dass auch sie am lustigen Treiben in der Luft teilnehmen konnten. Am Montag mussten morgens die Zimmer geräumt werden. Danach warteten noch Spiele auf die Teilnehmer. Wie in jedem Jahr durfte das Klötzchenspiel nicht fehlen, welches von allen Mannschaften erfolgreich bestritten wurde, anschließend gab es eine Zielübung mit Boule-Kugeln, welche am Hang mit Schwierigkeiten verbunden war. Den Abschluss bildete Elektrofesselflug mit vielen Looooopings für Anfänger. Stefan Klett (Präsident LV NRW) führte die Siegerehrung durch und beglückwünschte die 33 Teilnehmer für die erzielten Erfolge. Vielen Dank für die tolle Durchführung des Landesjugendtreffens an das Leitungsteam (Christoph Pelegrin, Wolfgang Höfs und Klaus Kosmalla), vielleicht bekommen weitere Vereine Lust mitzumachen, dann bitte den Termin 12.-15.04.2012 vormerken! K. Lammersmann

Luftsport in NRW Mai 2011

Freies Fliegen mit den Vereinsmodellen

Ergebnisliste des 32. Landesjugendtreffen Modellflug NRW 1. Platz

Mannschaft

Clara Lammersmann Thorben König Nikolai Cleve Mannschaftsführer Kai Lammersmann

2. Platz Mannschaft

Patrick Steckel Nico Gutsche Dominik Kubiak Julian Schieffers Mannschaftsführer Alfred Schneider

3. Platz

Mannschaft

Jonas Rönsch Kai Mallmann Jonas Fleck Jan-Niclas Weiß Hannes Schmidt Mannschaftsführer Nils Winkler

4. Platz Mannschaft

Max Finke Celina Hörr Tobias Bednarek Julia Kensbock Sebastian Sunderer Mannschaftsführer Reinhard Streisel

5. Platz Mannschaft

Leonard Ohle Tom Wiest Mike Pelegrin Jan Michalke Pascal Gauger Mannschaftsführer Jan Pelegrin

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Luftsportsparten ❘ Vereine Verband

Sportmesse vom 19. und 20. März in der Lipperlandhalle Lemgo

Deutsche Meisterschaften der UL-Flieger in Borkenberge M. Podworny und H. Lübbeke beantworteten viele Fragen. Liebe UL-Piloten! Sportmesse in der Lipperlandhalle in Lemgo. Viele Aussteller rund um den Freizeitsport und Sportartikel waren vertreten. Die Besucher wurden mit Themen zu Wasser, Land und Luft angeregt, bei den Messeausstellern zu verweilen. Das Freizeitthema Fliegen präsentierten Vereinsmitglieder von der LSG Lippe-Südost (Flugplatz Blomberg Borkhausen) und des Deutschen AeroClub LV NRW (DAeC LV NRW), vertreten durch Matthias Podworny und Heinrich Lübbecke. Mit Bildern über die Fliegerei in der Freizeit bis hin zu kleinen Flugzeug- Hubschraubermodellen wurden die Besucher angelockt. Björn Hase zog die Aufmerksamkeit durch sporadische Flugvorführungen mit einem Hubschrauber auf sich. Ein besonderes Highlight vor der Messehalle war das ausgestellte Segelflugzeug

Astir CS. Besucher hatten die Möglichkeit, im Cockpit des einsitzigen Segelflugzeuges Platz zu nehmen. Fragen über die Segel– und Motorflugausbildung wurden fachkompetent durch Jan und Marek Eichhorn, Frank Tönsmeier, Dieter Klose, Matthias Podworny und viele andere Motor- und Segelflugpiloten vom Flugplatz Blomberg Borkhausen beantwortet. Sie gewährten Einblick in die Vielfältigkeit des Flugsports und das Vereinsleben mit seinen vielen Möglichkeiten des kameradschaftlichen Zusammenseins. So manch kleine (und große) Jungen und Mädchen träumten für einen Moment davon, Pilot zu sein. Der Traum vom Fliegen muss kein Traum bleiben. Die Lösung ist doch recht einfach. Runter vom Sofa, rein in das Freizeitvergnügen. Auf zu einem Flugplatz des DAeC, den Horizont erweitern, sportlich aktiv sein, Geist und Körper anregen. Nicht zu vergessen neue Freunde gewinnen mit demselben Interesse: „Sich den Menschheitstraum Fliegen erfüllen“

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LSG-Lippe Südost Kontakt: Andreas Jama presse@lsg-lippe.de Tel: 05262 95 31 3 Mobil: 0177 40 19 312

Ultraleichtfliegen ist Luftsport und unsere ULs sind bekanntermaßen Luftsportgeräte. Und um Sport geht es auch bei den Deutschen Meisterschaften der UL-Flieger, die vom 02. - 05. Juni in Borkenberge ausgetragen werden. Noch sind ein paar Plätze frei. Warum Meisterschaften? In erster Linie geht es darum, mit Navigations- und Präzisionsaufgaben den besten Piloten oder die beste Pilotin zu finden. Es geht aber auch darum, seine Fähigkeiten und Möglichkeiten zu erproben. Dabei sind die Aufgaben nicht für Draufgänger und Hasardeure gedacht, sondern es geht um ganz schlichte fliegerische Fähigkeiten wie Navigation und genaues Landen. Also etwas, das jeder UL-Pilot mehr oder weniger gut beherrschen sollte. Wichtig ist hier: Es kommt nicht darauf an, mit welchem Flugzeug jemand bei der DM startet. Die Aufgaben sind so ausgelegt, dass nahezu ausschließlich das Pilotenkönnen maßgeblich ist. Mitmachen kann jeder, also nur Mut. Das ist eine Meisterschaft für jeden der Lust hat, sich einmal zu vergleichen. Anmeldinfos gibt es im Netz unter www.aeroclub-nrw.de, oder in Duisburg. ULKO-NRW Luftsport in NRW Mai 2011


Verband Vereine

Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V. Nach den Kriterien des Sport-Audit Luftsport erfolgreich zertifiziert. Zertifikat auf der AERO übergeben

Rahmenbedingungen wachsen die Anforderungen an die Luftsportvereine, ihren Beitrag zu einem am Ergebnis orientierten Umweltschutz zu betreiben. Eigens geschulte und ausgebildete Auditoren beider Verbände unterstützen bundesweit die teilnehmenden Vereine und deren Ansprechpartner vor Ort mit ihrer Fachexpertise. Das Sport-Audit Luftsport ist ein Gemeinschaftsprojekt des DAeC e.V. und des DMFV e.V., gefördert durch das Umweltbundesamt aus Mitteln des Umweltbundesministeriums. Mehr Informationen gibt es auf der projekteigenen Homepage unter www.sport-audit-luftsport.de. G. Hemkendreis v.l: (Die Herren im weißen Hemd links hinten sind Zuschauer) Georg Hemkendreis, Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V. Dr. Wolfgang Scholze, DAeC-Referat Umwelt und Natur (im weißen Hemd Mitte) Winfried Maier, Vizepräsident Deutschen Aero Club e.V. Hans Schwägerl, Präsident Deutscher Modellfliegerverband Unter dem Motto „Umweltschutz im Luftsport“ hat die Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V. am 29.01.2011 die Checkstufe I des SportAudit Luftsport erfolgreich absolviert. Auf der AERO in Friedrichshafen wurde dieser Erfolg bei der öffentlichen Zertifikatübergabe geehrt. Heinz Richter, 1. Vorsitzender der Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V.: „Ich bin froh darüber, dass es unserem Verein mit der nunmehr erfolgreichen Zertifizierung gelungen ist, den positiven Beitrag der Luftsportler für die Ziele des Umweltschutzes zu dokumentieren. Insofern begrüßen wir diese Initiative des Deutschen Aero-Club e.V. (DAeC) und des Deutschen Modellflieger Verbandes e.V. (DMFV) ganz außerordentlich, dieses für die weitere Förderung unserer Sportart umzusetzen.“ Am 16.04.2011 erhielt die FlugplatzgeLuftsport in NRW Mai 2011

meinschaft Oerlinghausen e.V. im Rahmen der AERO sein Zertifikat für das Sport-Audit Luftsport. Der Präsident des DMFV, Hans Schwägerl, sowie der Vizepräsident des DAeC, Winfried Maier, übergaben dem Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V., Georg Hemkendreis die Urkunde sowie eine Fahne für das erfolgreiche Bestehen der Basischeckstufe I. Mit dem Sport-Audit Luftsport nutzt die Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen e.V. ein hilfreiches Instrument, sich über die direkten und indirekten Auswirkungen des Sportbetriebs auf die Umwelt bewusst zu werden. In einem zweiten Schritt werden dann kontinuierliche Verbesserungspotenziale im Luftsportverein aufgespürt und im Sinne einer nachhaltigen und positiven Umweltentwicklung umgesetzt. Nicht zuletzt durch veränderte rechtliche

Aero Club Mülheim/Ruhr

Thekla Isselmann wurde mit der „Silbernen Ehrennadel“ des DAeC Landesverband NRW für 25 Jahre Mitgliedschaft im o.g. Luftsportverein geehrt. Das ganz Besondere: Thekla ist erst 25 Jahre alt. Thekla erhält die Ehrung, weil ihre flugbegeisterten Eltern Irmgard Klaff-Isselmann und Karl-Heinz Isselmann, beide sind aktive Fluglehrer in dem Club, sie bereits direkt nach der Geburt anmeldeten.Thekla begann schon mit 14 Jahren Segelflug zu betreiben, und besitzt Lizenzen für Segelflug und Motorflug. Heinz Maurer 31 Schriftführer AeroClub Mülheim


Vereine Verband

D-KITY umrundet die Ostsee

Über den Schären

In 37 Jahren hat unsere gelb-blaue ASK 16 schon viel von Europa gesehen. Im letzten Sommer bot uns unser Verein – die Luftsportgemeinschaft Steinfurt e.V. – dann die Möglichkeit, den Motorsegler für einen Flug rund um die Ostsee zu nutzen. Auf die Idee, einen solchen Flug zu unternehmen, brachten uns entsprechende Reiseberichte, die in den letzten Jahren immer mal wieder in verschie-

Jochen Meyer zur Altenschildesche (li.) und Matthias Gudorf vor dem Start in Berlin-Strausberg. 32

denen Fliegerzeitschriften zu lesen waren. Das Studium der Wetterkarten und ein Anruf bei der persönlichen Flugwetterberatung des Deutschen Wetterdienstes prognostizierten eine günstige Großwetterlage für die nächsten Tage. Beim Blick in den Atlas legten wir grob die Route fest: vom Segelfluggelände Borghorst-Füchten sollte es über Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland und Litauen über Polen zurück nach Hause gehen. Bei der Recherche im Internet konnten bereits einige erforderliche Informationen aus den jeweiligen AIP´s entnommen werden. Der Rest musste inklusive des erforderlichen Kartenmaterials eingekauft werden. Eine Investition, die zwar weh tut, aber für die sichere Durchführung eines Fluges unabdingbar ist. Der erste Flug führte bei sommerlicher Hitze nach Flensburg. Nach dem Tanken und der Aufgabe eines Flugplans ging es weiter über Dänemark nach Landskrona, einem kleinen Flugplatz an der Südwestküste Schwedens. Da der Platz weit außerhalb der Stadt liegt, folgten wir nach dem Auftanken der Küste nach Norden und landeten kurze Zeit später in Höganäs. Auf dem netten Grasplatz war bei dem sonnigen Wetter noch allerhand Betrieb. Schnell bauten

wir unser Zelt auf und fuhren mit geliehenen Fahrrädern in die Stadt, um bei einem leckeren Krabben-Sandwich am Meer den Abend zu genießen. Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Stockholm. Die Route legten wir so, dass ein kleiner Abstecher in Visingsö, einer kleinen Insel mitten im Vättern-See, gemacht werden konnte. Diesen traumhaften Grasplatz hatten wir bereits bei einem Urlaubsflug vor 17 Jahren entdeckt. Nach einer Erfrischung im kühlen See ging es gleich weiter über Wälder und Seen nach Stockholm-Bromma. Ein Stadtbummel beendete diesen schönen Tag. Das Highlight der Reise stand uns am nächsten Tag bevor: Die Überquerung des Bottnischen Meerbusens – gut 200 Kilometer Wasser. Gern wären wir nach dem Start möglichst schnell auf Höhe gegangen. Auf Anordnung des Fluglotsen mussten wir jedoch zunächst unter 2.000 Fuß bleiben. Kurz vor Erreichen der Küste wurde die Beschränkung aufgehoben und wir konnten auf Flugfläche 60 steigen. Unter einem stahlblauen Himmel mit Sichten von mehr als 100 Kilometern präsentierten sich unzählige Schären-Inseln im glitzernden Wasser, ein absolut ergreifender Anblick. Wir flogen an Mariehamn vorLuftsport in NRW Mai 2011


Verband Vereine

einst prunkvolles, kommenden Urlaubsflüge wieder in aber jetzt unge- Richtung Osten führen wird. nutztes und im Einer Bitte unserer neuen Freunde kaVerfall befindli- men wir am nächsten Tag gerne nach: ches Flughafenge- Nach dem Start verabschiedeten wir bäude zeugt noch uns mit einem tiefen Überflug. Davon alten Zeiten. nach ging es mit einem Tankstopp in Die Stadt selbst ist Olsztyn über die masurische Seenplatallemal einen Be- te bis nach Berlin-Strausberg. Auf diesuch wert. Leider sem Teilstück sahen wir erstmals einen kommen längere bewölkten Himmel – bei immer noch B esic ht i g u n gen sehr guter Flugsicht. Der letzte Tag auf einer solchen begann mit einem atemberaubenden Reise oft zu kurz, Blick auf Berlin – dank Schönefelddenn Fliegen und Turm, die den Durchflug durch die We i t e r k o m m e n Kontrollzone genehmigten. Aufgrund Insel Visingsö im Vättern-See in Schweden stehen hier im des schlechter werdenden Wetters legVordergrund. Im- ten wir einen Stopp in Hildesheim ein. bei und erreichten schon bald das finni- merhin konnten wir einen Tag in Riga Gemeinsam mit den netten Flugleitern sche Festland. Da der 80 PS Limbach- verbringen. studierten wir die Lage auf pc-met. Motor mal wieder zuverlässig vor sich Litauen überflogen wir am Samstag Einzelne Gewitter versperrten uns den hin brummte, konnten wir uns endlich ohne Zwischenlandung. Statt der an- Weg, ein Umfliegen sollte aber möglich nacheinander der Schwimmwesten gekündigten schweren Gewitter teilten sein. Bereits kurz nach dem Start stanentledigen. Die Landung erfolgte in wir uns den Luftraum nur mit ein paar den uns tiefe Wolken und Regen im Helsinki-Malmi. Hier beeindruckte Schwarzstörchen, die im Segelflug un- Weg. In Richtung Norden sah es zum uns vor allem das Flughafengebäude seren Flugweg kreuzten. Bei schöns- Glück besser aus, und ein Einflug in aus den 30er Jahren. tem Wetter landeten wir schließlich auf die Kontrollzone wäre Dank WunstorfAm nächsten Tag führte die Flugrou- dem Segelflugplatz von Suwalki, einer Turm jederzeit möglich gewesen – ein te von Helsinki über den Finnischen Stadt im äußersten Nordosten Polens. toller Service! Nach acht Tagen, 3.300 Meerbusen an Tallin vorbei nach Pärnu Die Segelflieger dort hatten unsere Lan- Kilometern und 23 Flugstunden lanin Estland. Was noch vor zwei Jahrzehn- dung gar nicht mitbekommen, da sie in deten wir schließlich wieder auf dem ten völlig unmöglich war, geschieht der Flugzeughalle Wartungsarbeiten Flugplatz Borghorst-Füchten. heute ganz einfach. Dank EU und durchführten. Als wir die Halle betraSchengen-Abkommen hatten wir mit ten, konnten wir uns nur mit Händen Resumé: Zollkontrollen und anderen Formalitä- und Füßen sowie ein wenig Englisch Reiseberichte wirken ansteckend! ten nichts zu tun. Bereits im Anflug auf verständigen. Nachdem die polnischen den ehemaligen Militärflugplatz wur- Fliegerfreunde jedoch unseren MotorM. Gudorf den wir überaus freundlich begrüßt. segler sahen, boAm Boden wurden wir mit einem ten sie uns sofort Übernachtungsangebot im umgebau- einen Schlafplatz ten Flughafengebäude überrascht. Am im Clubheim an. Nachmittag besuchten wir das schöne Kurzerhand wurStädtchen, das zu dieser Zeit von vielen de die Halle umBadegästen bevölkert war. Den Abend geräumt, so dass verbrachten wir mit einem ungarischen die KITY auch Piloten, der mit seinem Flugzeug in noch Platz darin Pärnu Fallschirmspringer absetzte. fand. Den Abend Als nächstes Flugziel suchten wir uns am Lagerfeuer mit Riga-Spilve aus. Die Navigation war Würstchen und diesmal kinderleicht: E infach dem e i n h e i m i s c h e n endlosen Sandstrand in Richtung Sü- Getränken werden den folgen. Der Flugplatz Riga-Spilve wir so bald nicht ist nach dem Bau des modernen inter- vergessen. Für uns nationalen Flughafens nur noch der war jetzt schon allgemeinen Luftfahrt vorbehalten. Ein klar, dass einer der Nach dem Start in Stockholm Luftsport in NRW Mai 2011

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Vereine Verband

Jüngster Segelflieger

Gerhard Hösel (BR Münster) überreicht Richard von Soldenhoff seine Lizenz.

Für einige Wochen wird Richard von Soldenhoff der jüngste Segelflieger Deutschlands sein. Bereits im September 2010 hatte Richard die praktische Prüfung erfolgreich abgelegt. Auf die Aushändigung der Segelfluglizenz musste der damals 15-jährige jedoch noch fünf Monate warten. Am 22.02.2011, seinem 16. Geburtstag, war es endlich soweit. Die feierliche Übergabe der Lizenz erfolgte im Rahmen einer Feierstunde auf dem Segelfluggelände Borghorst-Füchten. Zu Richards großer Überraschung hatten etliche Vereinskollegen das Clubhaus feierlich hergerichtet. Die Bezirksregierung Münster war mit dem Abteilungsleiter Gerhard Hösel, dem Hauptdezernenten Theo Keller, dem damaligen Prüfer Hermann Innig und Ulla Lütkehermölle von der Pressestelle vertreten. Eine ganze Reihe von Pressevertretern hatte zudem den Weg ins Clubhaus der Luftsportgemeinschaft (LSG) Steinfurt e.V. gefunden. Der erste Vorsitzende der LSG Steinfurt Karl Heidler eröffnete den Reigen der Gratulanten und stellte fest: „Wir sind stolz auf diese besondere Leistung unseres jungen Segelfliegers Richard von Soldenhoff, die unterstreicht, dass es mit besonderem Engagement und Leidenschaft durchaus möglich ist, das Segelfliegen schon in so jungen Jahren zu erlernen. Für unseren Vereinsausbil34

dungsleiter Heinz Schwarte und auch unser gesamtes Fluglehrerteam ist diese Leistung eine schöne Bestätigung und Ermunterung. Heute entlassen wir unseren Flugschüler Richard von Soldenhoff aus der Schulung, damit er ab jetzt eigenverantwortlich Segelflugzeuge fliegen kann.“ Im Anschluss daran überreichte Gerhard Hösel die begehrte Lizenz mit den Worten: „Ich freue mich sehr, Deutschlands jüngstem Segelflieger die Lizenz persönlich überreichen zu können. Holm- und Rippenbruch und allzeit happy landings.“ Nach so vielen netten Worten musste Richard aber auch praktisch zeigen, was er in den vergangenen Jahren gelernt hatte. Die Freiheit des Segelfliegens wurde gleich mit einem Passagierflug in der vereinseigenen ASK 13 ausgelebt. Bei

blauem Himmel und Sonnenschein hatte Richard seiner Mutter den ersten Flug versprochen. Diese hatte volles Vertrauen in ihren Sohn, und innerhalb kürzester Zeit befanden sich die beiden im F-Schlepp hinter einer Super-Dimona auf 500 m. Dann zeigte Richard, was die Faszination des Segelfliegens ausmacht. Fast lautlos glitten die beiden durch die Luft, und Richard zeigte zum Abschluss des Fluges, was einen richtig guten Piloten ausmacht: Eine perfekte Landung! Fast zweihundert Stunden hatte der junge Pilot bisher bereits im Segelflugzeug verbracht, bevor er nun seine Lizenz erhielt. Nachdem er im Anschluss sämtliche Interviewwünsche erfüllt hatte, wurde bei Kaffee und Kuchen ordentlich Geburtstag und der Erhalt der Lizenz gefeiert.

Von Pressevertretern dicht umlagert

Luftsport in NRW Mai 2011


Verband Vereine

60 Jahre Luftsportverein Hegenscheid e.V. Dies nehmen wir zum Anlass, an dem Wochenende 09. & 10. Juli 2011 auf dem Verkehrslandeplatz Altena-Hegenscheid (EDKD) zu feiern! Alles begann vor gut 60 Jahren, als zwei Gruppen – der Faszination des Fliegens verfallen – zwei Vereine gründeten. Der „AERO Club Iserlohn e.V.“ (später „Sportflieger Iserlohn e.V.“) mit seinen Gründungsmitgliedern Karl-Heinz Schnabel und Günther Sporn versuchten nach der Gründung am 24. Januar 1951 ihr fliegerisches Glück ab 1952 mit einem SG38 auf einem Feld in Deilinghofen (Hemer). Nur ein Jahr später, im Sommer 1953, machte der zweite Verein seine ersten fliegerischen Gehversuche – der im September 1950 gegründete „AERO Club Luftfahrt Altena e.V.“ (später „LSV Altena-Lüdenscheid e.V.“) fliegt zuerst auch in Deilinghofen und später dann auf dem Hegenscheid. 1. Vorsitzende ist der bekannte Altenaer Fabrikant Otto Lüling. Im Jahr 1959 sind die „Iserlohner“ auf der Suche nach einer Alternative für das mittlerweile bebaute Feld in Deilinghofen und finden bei den „Altenaern“ auf dem Hegenscheid – auf Iserlohner Stadtgebiet direkt oberhalb von Altena eine neue fliegerische Heimat. 10 Jahre fliegt man zusammen auf dem Hegenscheid und hilft und ergänzt sich gegenseitig. Die „Chemie“ stimmt, und so entsteht 1971 durch den Zusammenschluss der „Sportflieger Iserlohn“ und dem „LSV Altena-Lüdenscheid“ der heutige „LUFTSPOTVEREIN HEGENSCHEID e.V.“.

Luftsport in NRW Mai 2011

Anfang der 60er Jahre wird durch die Städte Altena, Hemer, Iserlohn und dem Märkischen Kreis die FlugplatzHegenscheid GmbH gegründet. Ziel ist es, aus dem kleinen und buckligen Flugfeld einen begradigten, gut ausgebauten Verkehrslandeplatz zu errichten. Bis die Ausbaupläne umgesetzt werden, gehen noch viele Jahre ins Land. Von ganz groß wurden die Ansprüche Stück für Stück weiter heruntergefahren. Herausgekommen ist einer der schönsten Verkehrslandeplätze in Deutschland, aber auch einer der wenigen Verkehrslandeplätze mit einer Graspiste. Während der 3-jährigen Bauphase genießt der Verein die sehr kameradschaftliche Gastfreundschaft der Fliegerkameraden der LSV Ruhr- Lenne auf dem Flugplatz Rheinermark. Im Frühjahr 1982 wird der Vereinsbetrieb mit Außenstart- und Landegenehmigungen auf dem „neuen“ Hegenscheid aufgenommen. Offiziell wird der Verkehrslandeplatz Altena-Hegenscheid am 01.05.1984 eingeweiht. Betreiber ist die Flugplatz Hegenscheid GmbH mit dem Märkischen Kreis und der Stadt Iserlohn als Gesellschaftern. Es gibt einen hauptamtlichen Flugleiter und Beauftragten für Luftaufsicht. Ein neues Turmgebäude wird errichtet. 1992 gründete sich ein zweiter Verein - der „AERO Club Altena-Hegenscheid e.V.“, dem viele Motorflieger, Ultraleichtflieger, sowie Drachen- und Gleitschirmflieger angehören. Der Luftsportverein Hegenscheid e.V. und der AERO Club Altena-Hegen-

scheid e.V. haben sich zwar (noch) nicht zusammengeschlossen, aber beide haben gemeinsam im Dezember 1996 die Flugplatz-Hegenscheid GmbH von den Kommunen übernommen und führen und verwalten seit dem den VLP AltenaHegenscheid in eigener Verantwortung und Regie. Unser Flugplatz ist Heimat für zahlreiche Flugsportarten: Segelflug im Schlepp- und Windenbetrieb, Motorsegel-, Motor-, Ultraleicht-, Gleitschirm-, Drachenflug und Modellflug sowie Kunstflug mit und ohne Motor. Wir – der LSV Hegenscheid mit unseren knapp 100 Mitgliedern - wollen dieses Jubiläum ein ganzes Wochenende lang auf dem VLP Altena-Hegenscheid feiern und laden alle herzlich ein, auf dem Luft- oder Landweg unserer Einladung zu folgen: Am Samstag, dem 9. Juli und am Sonntag, dem 10. Juli jeweils ab 10:00 Uhr und einer großen Fliegerund Freundesfete am Samstagabend! Es erwartet Euch ein buntes Programm: In der Luft mit Segel- und Motorkunstflug, Modellflug, Drachenflug, Oldtimer, Ballonfahrten und vielem mehr und am Boden ein umfangreiches Familienprogramm mit Attraktionen für Kinder sowie Ausstellungen. Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Wer über Nacht bleiben möchte, ist mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil herzlich willkommen. Für das morgendliche Frühstück bitten wir um kurze Anmeldung. Weitere Informationen findet Ihr auch auf www.lsvhegenscheid.de oder Tel. 0160/1589284

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Vereine Verband

Die Saison 2011 hat begonnen! Die Förderflugzeuge befinden sich bereits in den Händen der Piloten. Und es wird fleißig geflogen! Während der Discus schon auf Wettbewerben um Punkte gekämpft hat, wird die LS 4 noch zum freien Training für spätere Wettbewerbe genutzt. Doch nun beginnen wir ganz von vorne:

Discus 2c Über den Jahreswechsel befand sich der Discus mit Marcel Reuber in Chile. Vom Flugplatz Munivitacura Pis bei Santiago de Chile aus sammelte Marcel im Dezember des vergangenen Jahres erste Streckenflugerfahrungen in den Bergen von Chile. Der Höhepunkt seines Aufenthalts dort war wohl die Teilnahme am Grand Prix! „Es waren knapp 30 Flüge, >100 Stunden, >1000 Fotos und weitaus mehr Erfahrungen, die ich hier in Chile gemacht habe. Es waren eigentlich immer gute und nur selten hatte man keinen Spaß. Es fängt an mit den unglaublich schönen Bergen Chiles und ganz besonders den Flug zum Aconcagua. Es geht weiter mit schnellen Schnitten, großen Strecken und starken Bärten. (…) Wir werden Chile unterm Strich immer in allerbester Erinnerung behalten und schauen nun schon auf eine sehr schöne Zeit zurück. (…) Ich werde auf jeden Fall einmal wiederkommen.“ Marcel kann auf mehr als 10.000 Stre36

ckenflugkilometer in Chile zurückblicken und eine Menge Erfahrung mit zurück nach Deutschland nehmen. Nachdem der Discus 2c mit einiger Verspätung auf der Rückreise wieder aus Chile angekommen war, machte er sich sofort wieder mit Tobias Stramma auf die Reise zum D-Kader Treffen in St. Auban. Im strömenden Regen kam ich dann am Sonntag mit der NRW den Pass runter geschwommen. Der Container mit dem Discus 2 aus Chile hatte auch auf der Rückreise einige Verspätung, sodass der Container erst am Samstag bei Spindelberger entladen werden konnte. Die zweite Woche startete dann durchwachsen, sodass nur kleinere Flüge möglich waren oder wir einen Café au Lait und ein Croque in Forcalquier dem Gebastel am Himmel vorzogen. Zum Ende hin wurde es jedoch noch einmal richtig interessant und bot noch einmal die volle Palette von leichten Wellenwetterlagen, Wolkenstraßen bis hin zur Blauthermik.

So konnte Tobias während der fliegbaren Tage in St. Auban fast 2000 Streckenkilometer zurücklegen. Von St. Auban aus ‚flog‘ der Discus am 10. April direkt in die Obhut von Tobias Karrasch, der sofort mit den Vorbereitungen für den Internationalen Hockenheimwettbewerb begann. Während des freien Trainings an seinem Heimatflugplatz Kamen Heeren gelang ihm am 16.04.11 seinen erster Flug über eine Strecke von 500km! Am 22. April fuhr Tobias dann mit dem Discus zum Internationalen Hockenheimwettbewerb. Von seinen Erfahrungen am ersten Wertungstag berichtet Tobias folgendes: „Nach einigen kleinen Erkundungstouren die letzten 2 Tage in den Odenwald, war heute der erste Wertungstag. Nachdem ich den Abflug leider in den Sand gesetzt habe, und erneut abgeflogen bin, war der Pulk der Standardklassenflieger ca. 10km vor mir. Nach dem Abflug ging es mit über 3 m/s an der OdenLuftsport in NRW Mai 2011


Verband Vereine

waldkante hoch. Ich war begeistert. Ich hörte wie die anderen im Funk teilweise mit unter 2m/s kurbelten und sah es als Chance auf den Pulk aufzuholen. Nun gab ich Gas, und versuchte nicht unter 2,5m/s zu kurbeln, was mir leider zum Verhängnis wurde, denn nach einiger Bastelei lag ich auf einem Acker, 5km vor dem Flugplatz Unterschuepf. Das Resultat war leider nur ein 13. Platz. Insgesamt belegte Tobias mit dem Discus auch den 13. Platz in der Gesamtwertung. Die Ergebnisse des Wettbewerbs können unter www.soaringspot.com/ iswh2011/results/ eingesehen werden. Vom Hockenheimwettbewerb aus geht es für den Discus am 1. Mai zu Matthias Schucka. Die beiden trainieren dann schon einmal eine Woche zusammen für die Quali in Grabenstetten im August.

LS 4 WL Als erster Förderpilot dieser Saison hatte David Neuber im März das Vergnügen die LS 4 zu fliegen. Leider war der

Luftsport in NRW Mai 2011

März in unseren Breitengraden nicht mit gutem Wetter gesegnet und so lässt sich im OLC auch nur ein Flug von David finden. Anfang April kam die LS 4 zu Fabian Krause. Er nutzte das hervorragende Wetter in NRW um sich von seinem Heimatflugplatz Eudenbach aus für den Qualifikationswettbewerb zur DM der Junioren in Grabenstetten vorzubereiten. „Am ersten April war es endlich soweit, David hat mir die LS 4 NRW übergeben und jetzt konnte die Saison richtig beginnen. Die ersten Flüge waren leider alle nicht von Dauer, da sich an den ersten beiden Aprilwochenenden die Überland- bzw. Thermikbedingungen in Grenzen hielten. Die Entschädigung kam dann eine Woche später. Nachdem ich die ersten Wochenenden genutzt hatte mich mit der Technik auseinander zu setzen, kamen jetzt acht wundervolle Tage mit sehr guten Bedingungen auf mich zu. Die sehr hohe Basis ließ Endanflüge bis über 80 Kilometer zu, sowie Topsteigwerte von 4,7m/s integriert. Die größte Strecke in den acht Tagen war 400km lang und führte mich

von Eudenbach bis zum Edersee anschließend westlich von Fritzlar in den Süden. Nachdem ich am Edersee sehr viel Zeit verschenkt hatte entschied ich mich, das geplante Dreieck abzubrechen und noch einen Schenkel in den Westen zu legen. In der Eifel war durch Überentwicklungen und 6/8 Abschirmung nicht mehr besonders viel zu holen und somit entschied ich mich dann für den Heimweg. Die Bilanz der Zeit, in der ich die NRW ausführen durfte, war sehr gut und somit kamen ca. 1600 Streckenkilometer und etwa 30 Flugstunden zusammen.“ Seit dem 23.04. befindet sich die LS 4 in Oeventrop bei André Brüggemann. Auch er nutzt die LS 4 fast einen Monat lang, um für den Qualifikationswettbewerb zur DM der Junioren in Stölln/ Rhinow trainieren. Wir wünschen ihm dabei viel Erfolg! Informationen zum Förderverein, den Piloten und Flugzeugen, sowie ständig aktualisierte Blogs während der Saison 2011 finden sich wie gewohnt unter: www.foerdervereinnrw.de Manuel Lülf-Kaduk, Förderpilot 2011

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Verband Vereine

Flugplatz Brilon wird 50 Auf dem Flugplatz Brilon, an dem sich heute Segel- Motor- und Ultraleichtpiloten beheimatet fühlen, wurde vor 50 Jahren der erste Start gemacht.

Der LSV Brilon selbst blickt allerdings auf eine längere Flugtradition zurück. Bereits 1933 erfolgte die Gründung einer Segelflugtruppe durch Hugo Malinowski sen. und Bernhard Hollekamp sen. Zusammen mit anderen Flugbegeisterten konnten sie damals ein Gelände auf dem Gretenberg erschließen, an dem sie Hangflug mit dem Gummiseil durchführten. Nach dem Krieg wollte man an diese Tradition wieder anknüpfen, aber Flüggeräte und Gebäude waren zerstört, der Gretenberg wieder aufgeforstet und zu allem Übel konnte der Pachtvertrag nicht mehr ausfindig gemacht werden. Die Suche nach einem neuen Gelände begann. Dem späteren, langjährigen Vorsitzenden und heutigem Ehrenmitglied Robert Glatz, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feierte, gelang es 1960

Im Anflug auf die „07“

Luftaufsicht und Hallen ein 54 Morgen großes, städtisches Gelände ausfindig zu machen und damit den Grundstein des heutigen LSV Brilon zu legen. Vorher mussten die Briloner aber noch einmal kräftig in die Hände spucken und das Areal für den Flugbetrieb vorbereiten. Fast 3000 Arbeitsstunden wurden zwischen 1960 und 1961 für das Fluggelände und die baulichen Zwecke von den Mitgliedern geleistet, bis am 30. September 1961 der erste

Windenstart gemacht werden konnte. Auf dem ehemals versumpften Gelände werden später weitere Hallen, Wirtschaftsgebäude und eine 300 m lange Asphaltbahn gebaut. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Flugplatz zu einem Anlaufpunkt für Segel- und Motorflieger, Gastfluggruppen und zum Austragungsort für Wettbewerbe. 1980 fand ein weiterer Ausbau des Flugplatzes statt. Das Gelände wurde um 170 m verbreitert, damit Segel- und Motorflug störungsfrei nebeneinander durchgeführt werden können, die asphaltierte Startbahn wird auf 700m verlängert, ein fester „Lepoweg“ angelegt und die Tankstelle vergrößert. Ein neuer Tower mit Schulungs-, Flugvorbereitungsräumen und neuen Sanitäranlagen kommt im Jahr 2003 hinzu.

Gratulation, Robert! Robert Glatz, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Luftsportverein Brilon e.V., feierte am 27. April seinen 90. Geburtstag. Die Entstehung des Briloner Flugplatzes ist in hohem Maße sein Verdienst. Durch seinen Beruf als Architekt konnte er in den Katasterunterlagen nach geeigneten Flächen suchen und wurde 1960 am Thülener Bruch fündig. Mit Unterstützung der Stadt Brilon und vieler von der Fliegerei besessenen Mitglieder des gerade neu gegründeten Luftsportvereins konnte dann 1961 der Flugplatz eingeweiht werden. In diesem Jahr wird im Rahmen des traditionellen Flugplatz­ festes zu Pfingsten das 50jährige Jubiläum gefeiert. Die Mitglieder des Luftsportverein Brilon gratulieren Robert Glatz zu seinem Geburtstag und bedanken sich auf diesem Wege für seinen unermüdlichen Einsatz für den Luftsport. Robert Glatz 38

Luftsport in NRW Mai 2011


Nachruf ❘ Termine Verband

Nachruf

Der Luftsportclub Hamm trauert um seinen Ehrenpräsidenten Nachruf für Rudolf Meiners (13.11.1924 - 04.04.2011)

Der Luftsportclub Hamm e.V. trauert um seinen Ehrenpräsidenten Rudolf Meiners. Oberstudiendirektor a. D. Rudolf Meiners hatte in den Kriegsjahren erste Verbindungen zur Fliegerei bekommen. Als junger Mensch wurde er damals zu Kriegsdiensten eingezogen. Er kam er zu den Fliegern und flog unter anderem auch die Me 109. Nach dem Krieg hatte Rudolf Meiners sich geschworen, nie wieder ein Flugzeug zu besteigen, doch der Drang zu Fliegen war größer und führte ihn zur Flugschule des Luftsportclubs Hamm. Seine Begeisterung für die Fliegerei war nicht mehr zu stoppen. Lange Jahre frönte er so seinem wiedergeborenem Hobby und krönte sein fliegerisches Können noch mit dem Erwerb der Kunstflugberechtigung. Seine Freundschaft mit uns hat unser Leben bereichert. Sehr bald übernahm er auch den Vorsitz des Luftsportclubs im Jahre 1982

und führte dieses Amt bis 1992 mit großem Erfolg durch. Der Luftsportclub Hamm e. V. würdigte seine Tätigkeiten durch die Verleihung der Ehrenpräsidentschaft. Er war unter den Fliegern sehr geschätzt und hatte bis zu seinem Lebensende immer ein Ohr für alle anstehenden Sorgen der Fliegerkollegen. Rudolf Meiners war 38 Jahre Lehrer an berufsbildenden Schulen, darunter 22 Jahre lang Leiter des Eduard-SprangerBerufskollegs in Hamm. Für diese Tätigkeiten wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Sein Tod hinterlässt bei uns tiefe Betroffenheit und Trauer. Wir werden Rudolf Meiners nicht nur aufgrund seiner herausragenden Verdienste für den Hammer Luftsport, sondern auch wegen seiner unverwechselbaren Persönlichkeit stets ein ehrendes Andenken bewahren. Luftsportclub Hamm e. V.

Termine der Luftsportjugend 2011 ❚ ❚ ❚ ❚ ❚ ❚ ❚

06.-21.08.2011 LSJ Streckenfluglehrgang in LeLouroux 02.-04.09.2011 AIRlebnis 2011: Das Neue Event für alle Luftsportarten! 16.-18.09.2011 Jugendvergleichfliegen in Leverkusen 29.10.-06.11.2011 Jugendleiterausbildung auf Juist Beachvolleyballturnier in Dorsten JL-Fortbildung wieder im Dezember Skifreizeit in Januar unter bewährter Leitung von Hendrik

Ihr findest das ist bisschen wenig an Terminen?? Sehen wir genauso! Na dann raus damit, wir sind für alle Taten bereit! Nur eine kurze Mail an Info@lsj.de und die Kiste läuft! Lust auf organisieren?? Wollt Ihr im TEAM-NRW mitmachen?? Meldet Euch einfach mal, wir beißen nicht;-))

Impressum Auflage 14.000 Herausgeber Deutscher Aero-Club, Landesverband NRW e.V., Friedrich-Alfred-Straße 25 47055 Duisburg Verantwortlich für den Inhalt Landesverband NRW Druck und Layout Delta-Druck Holtkamp Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

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SEGELFLUG


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