RECHTaktuell 4/2022

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News aus der Branche

„Ein wichtiger und erfreulicher Bestandteil der Wiederherstellung der historischen Wahrheit“ – es geschieht nicht oft, dass eine Publikation aus dem MANZ Verlag ein so hehres Ziel erfüllt, wie es Exbundespräsident Heinz Fischer am 24. Mai bei der Buchpräsentation von „Advokaten 1938“ formulierte. Der „Verein zur Erforschung der anwaltlichen Berufsgeschichte der zwischen 1938 und 1945 diskreditierten Mitglieder der österreichischen Rechtsanwaltskammern“ und die Rechtsanwaltskammer Wien hatten zu dieser Veranstaltung im Festsaal des Wiener Justizpalasts geladen. Anlass war das Erscheinen der zweiten Auflage von „Advokaten 1938“ im MANZ Verlag. Die beiden Wiener Historikerinnen Barbara Sauer und Ilse ReiterZatloukal legen damit eine im Vergleich zur Erstauflage wesentlich erweiterte Arbeit über die Geschichte der österreichischen Anwaltschaft unter der NS-Herrschaft vor. Die Reden kamen von Michael Enzinger, Präsident der Rechtsanwaltskammer Wien, und den Vertreter:innen der Projektsponsoren, Stefan Gschiegl vom Jubiläumsfonds der Nationalbank und Hannah M. Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds.

Foto: Doris Kucera

Buchpräsentation „Advokaten 1938“

Ilse Reiter-Zatloukal, Susanne Stein-Pressl, Alix Frank-Thomasser, Barbara Sauer.

BERUFSVERBOT UND ARISIERUNG Einen bewegenden persönlichen Bezug stellte Susanne Stein-Pressl, geschäftsführende MANZ-Gesellschafterin, her, deren Vorfahren ebenfalls nach dem „Anschluss“ von Berufsverbot und Arisierung bedroht waren. Als Herausgeberin und Obfrau des Vereins „Advokaten 1938“ sprach dann Alix Frank-Thomasser allen Beteiligten, vor allem aber den beiden Autorinnen, ihren Dank aus, bevor – stellvertretend für beide – Ilse Reiter-Zatloukal das Buch und seine Inhalte dem Publi-

kum präsentierte. Der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 bedeutete für viele österreichische Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte das Ende ihrer beruflichen Tätigkeit. Ihre Schicksale werden im Buch unter enormem Rechercheaufwand dokumentiert und so dem Vergessen entrissen. Auf shop.manz.at können Sie die englische Fassung des Buchs „Advokaten 1938“ bestellen.

Praktisch eine ganze Buchhandlung hatte der MANZ Verlag zum Österreichischen Juristentag aufgebaut. Die dreitägige Veranstaltung lockte rund 400 Topjurist:innen bis hin zum Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs, Christoph Grabenwarter, in die Universität Wien. Diskutiert wurde unter anderem über die „Auswirkungen der Digitalisierung des Rechts“. Zur Weiterentwicklung der Digitalisierung trägt MANZ mit Angeboten wie der RDB Rechtsdatenbank maßgeblich bei. Diese wurde am Stand live präsentiert. VOM GEDRUCKTEN BUCH ZUR RDB Darüber hinaus konnte das interessierte Fachpublikum im reichhaltigen Sortiment von mehr als 1000 Buchtiteln schmökern beziehungsweise Bücher bei Interesse erste12 | RECHTaktuell · 4 | 2022 · manz.at

hen. Zwölf Verlage aus Österreich, Deutschland und dem englischsprachigen Ausland beteiligten sich an der vor Ort aufgebauten Buchhandlung, die von MANZ-Mitarbeiter:innen betreut wurde. Für die Organisation des Angebots zeichnete Christian Grinke, Leiter der MANZ-Fachbuchhandlung auf dem Wiener Kohlmarkt, verantwortlich. Betreut wurde die Ausstellung, die mit einem kleinen Café verbunden war, jeweils in Zweierteams von Sophie Valina, Dejan Savic und Elmar Ehm vonseiten der RDB sowie von Harald Oberleitner und Christian Grinke seitens der Buchhandlung. Das war aber nicht die einzige MANZ-Beteiligung am ÖJT: Bereits am ersten Tag wurden Besucher:innen mit Sekt und Getränken in den Arkadengängen empfangen.

Foto: z. V. g.

Die Buchhandlung zur Tagung

Die MANZ Buchhandlung samt RDBLivepräsentation beim Österreichischen Juristentag wurde von Sophie Valina und Harald Oberleitner (MANZ Verlag) betreut.


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