2005 pedal Nr. 1

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Pressemitteilung des ADFC:

VERKEHR

ADFC gegen weitere Verengung der Bischofsnadel Der ADFC-Landesverband Bremen, hat kein Verständnis für die Pläne zur weiteren Verengung der Verkehrsfläche in der Bischofsnadel. Denn diese Passage ist unumstritten und alternativlos eine Hauptverbindung für Fußgänger und Radfahrer zur Innenstadt. Schon der Umbau 1998 war mit einer Verengung der Passage auf die heutigen Maße zwischen vier und fünf Metern verbunden, was seitdem in Spitzenzeiten immer wieder zu Konflikten unter den Verkehrsteilnehmern führt. Eine weitere Verengung unterhalb der Regelbreite von 4,50 m ist nach Ansicht des ADFC völlig inakzeptabel, zumal unverständlicherweise Auslagen der Geschäfte dort geduldet werden. Die große Anzahl von Passanten - schiebende Radfahrer (die mehr Platz brauchen als fahrende), Personen mit Kinder- und Einkaufswagen sowie Rollstuhlfahrer - brauchen eine ausreichend breite Fläche um sich begegnen und überholen zu können. Am 20. Juli 1998 zählte der ADFC zwischen 16:00 und 17:45 Uhr über 2000 Passanten, über die Hälfte von ihnen waren mit dem Fahrrad unterwegs Tobias Wolf vom ADFC meint: „Es ist zu befürchten, dass die geplante 180 000 Euro teure Umbaumaßnahme genau so wenig zu höheren Mieteinnahmen und Verbesserung der Aufenthaltsqualität führen wird, wie die letzte. Mit Sicherheit kann jedoch eine deutliche Verschlechterung für die Passanten dieser wichtigen Innenstadtverbindung vorhergesagt werden.“

Schon heute ein Nadelöhr: Der Tunnel zwischen Bischofsnadel und Wallanlagen

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Was denkt das Wirtschaftsressort über die Alternativen für Radfahrer? Sollen sie in Zukunft ... ... schieben? Ein schiebender Radfahrer braucht mehr Platz und hält sich länger im Verkehrsraum auf als ein fahrender. Dafür würde zur Hauptverkehrszeit schon jetzt der Platz nicht mehr reichen, bei einer weiteren Verengung droht ein Chaos. ... woanders entlang fahren? Für viele Radler, die über die Achsen Rembertistraße (und Parkallee), Fedelhören (und Schwachhauser Heerstraße), Imre-Nagy-Weg (und Humboldtstraße) und Kohlhökerstraße zur Innenstadt gelangen, ist der Weg über die Bischofsnadel der kürzeste Weg. Der Anreiz, über das Herdentor oder Ostertor in die Stadt zu fahren, ist angesichts der geringen dort zu erreichenden Reisegeschwindigkeit und angesichts der dort mangelnden Aufenthaltsqualität für Radfahrer, außerordentlich gering. Trotz umfangreicher Umbauten in diesen Bereichen in den letzten Jahren hat das Wirtschaftsressort hier nichts für die Radfahrer getan - im Gegenteil! pedal 1 / 2005 ... mit dem Auto in die Innenstadt fahren? ... gar nicht mehr in die Innenstadt fahren? ...

Wer mit dem Fahrrad aus Richtung Parkallee, Schwachhauser Heerstraße oder Humboldtstraße in die Innenstadt wollte, musste immer schon ein Hindernis passieren: den Tunnel, der unter der Straße Am Wall hindurch die Verbindung von den Wallanlagen zur Straße Bischofsnadel herstellt. Hier ist es eng, dunkel und zu allem Überfluss ist ein geringer Höhenunterschied nur mit einer - allerdings relativ flachen - Treppe zu überwinden. 1998 wurde der Bereich mit großem Aufwand umgebaut. Der Tunnel wurde etwas freundlicher gestaltet, doch die Treppe blieb und es wurde noch enger, weil in einem Teil des Tunnels Ladenlokale eingebaut wurden. Der ADFC Bremen hatte seinerzeit mit Infoständen, Pressemitteilungen und im pedal 3/1998 gegen die Verengung dieser wichtigen Verkehrsader protestiert und mit eigenen Zählungen belegt, dass die Überlegungen zum Umbau auf falschen Passantenzahlen fußten. Das war nicht unerheblich, denn die Kosten des Umbaus sollten über horrende Mieten getragen werden. Da der Tunnel aber ein Tunnel blieb, florierte das Geschäft mit der Vermietung ebenso wenig wie die Geschäfte der Ladenbesitzer. Nach einiger Zeit standen fast alle Ladenlokale leer oder wurden als Abstellraum genutzt. Doch statt die frei gewordene Flächen wieder den Passanten zurück zu geben und so zu einer Entspannung auf einem der wichtigsten Zugängen zur Innenstadt zu sorgen, griff der Wirtschaftssenator erneut in die (Steuer-) Kasse. Die Läden standen leer, also mussten sie größer gemacht werden. Der Stadtteilbeirat Mitte wehrte sich zwar ebenso wie der ADFC - erfolglos - gegen die erneute Einschränkung der Verkehrsfläche.

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