2009 pedal Nr. 4

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Die Fahrradzeitschrift des ADFC für Bremen und umzu

Landesverband Bremen Kreisverband Bremerhaven Kreisverband Oldenburg Kreisverband Osterholz

Nr. 4  •  2009 September – Dezember 2009

GLÜCKWUNSCH BREMEN! 30 Jahre ADFC

6. September: Bremer City autofrei


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INHALT/IMPRESSUM

Inhalt

Impressum Editorial

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Magazin

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Glückwunsch Bremen! Glückwunsch ADFC! Kurznachrichten, Termine, Kurse

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Buten & Binnen

Der Kirchentag war fahrradfreundlich – Eine Nachlese Der Deutsche Fahrradpreis Autofreier Sonntag in Bremens City Diebstahlprävention – Codieren oder Registrieren? Das neue Fahrgefühl – Pedelecs

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Schwerpunkt 30 Jahre ADFC

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Glückwunsch Bremen! 30 Jahre ADFC Iduna Franzius-Tebbe im Interview: Auftakt am Küchentisch Weggefährten des ADFC: Henning Scherf | Harald Vogt Kommentar von Jan Brüning „Man muss eben Lobbyist sein ...“

IMPRESSUM pedal Regionale Fahrradzeitschrift des ADFC für Bremen, Bremerhaven und Oldenburg sowie die Landkreise Oldenburg, Osterholz und Wesermarsch. Herausgeber: Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) - Landesverband Bremen e. V. Bahnhofsplatz 14 a, 28195 Bremen (0421) 70 11 79, pedal@adfc-bremen.de www.adfc-bremen.de und die niedersächsischen ADFC-Kreisverbände Oldenburg und Osterholz. ISSN 0934-1161 Heft 4/2009

Auflage: 10 000 Stück

Verlag: Dieter König Buntentorsteinweg 262 28201 Bremen (0421) 5 57 70 10 koenig.dieter@nord-com.net Abonnements: 10 Euro / Jahr

Auf dem Titel: Bäckermeister und ADFCTourenleiter Hans-Jürgen Schröder gratuliert zum 30. am Bischofstor, Sitz der ersten ADFCGeschäftsstelle in Bremen.

Verkehr

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ADFC Kreisverband Osterholz

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Plus Minus - kommentierte Fotos

Neue Schatzmeisterin stellt sich vor | Freie Fahrt für Radler und Fußgänger in Osterholz! | Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“

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ADFC Bremerhaven/Bremen-Nord

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ADFC Kompakt

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Fördermitglieder stellen sich vor : „Zweirad - Center H.- P. Jakst“

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Bremerhavener Stadtnotizen | Radstation Vegesack: Jetzt Tagestickets ADFC-Kontakt | Ludger Koopmann wiedergewählt

Es gilt die Anzeigenpreisliste 2009.

Redaktion: Ludger Koopmann (verantw.), Brigitte Breyling, Jan Brüning, Hannah Grundey, Antje Hoffmann, Klaus-Peter Land, Hans-Joachim Reimann. Layout: Manfred Koopmann, Hamburg Titelbild: Hannah Grundey

Nachdruck nur mit Erlaubnis des ADFC.

ADFC Kreisverband Oldenburg

30 Jahre ADFC – auch in Oldenburg?! | 20 Jahre ADFC-Infoladen

Für Mitglieder der herausgebenden ADFC-Gliederungen ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.

Gedruckt auf Umweltpapier RecyMago Die nächsten pedal-Hefte: Ausgabe 1/10 Redaktionsschluss 15. Oktober 2009 Erscheint Mitte Dezember 2009

Ausgabe 2/10 SPEZIAL „rad & touren“ Redaktionsschluss 15. Dezember 2009 Erscheint Mitte Februar 2010

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EDITORIAL

Glückwunsch Bremen! Glückwunsch ADFC! Liebe Leserin, lieber Leser!

Ludger Koopmann Vorsitzender ADFC Bremen

Bremen hat Glück. Seit dreißig Jahren gibt es hier Menschen, die sich als Lobbyisten verstehen – fürs Fahrrad und für eine lebenswerte Stadt. Und es werden immer mehr. Nicht auszudenken, wie Bremen ohne den ADFC und seine engagierten Mitglieder aussähe. Damals, anno 1979, galten Sie noch als Exoten: Menschen die sich fürs Fahrrad und den Umweltschutz stark machten. ADFC-Gründer Jan Tebbe musste sich enttäuscht von seiner Partei trennen, weil er dort kein Gehör fand. Und getreu der Losung: „Gemeinsam sind wir stark!“ gründeten er und seine Mitstreiter einen Verein. Nicht von ungefähr kam die Idee zur Namenswahl. Es gab da schon einen Club, dem sie nacheifern wollten, allerdings in eine andere Richtung. Flugs tauschten Sie ein „A“ gegen ein „F“. Die Lobby fürs Fahrrad wird dreißig. In diesem ­ edal werfen wir einen Blick zurück: Die Zeitp zeugin Iduna Franzius-Tebbe steht Rede und Antwort, zwei – auf unterschiedliche Art – prominente Weggefährten werden vorgestellt, ein Jung-Lobbyist sagt seine Meinung und die Chronik gibt einen Überblick über eine dreißigjährige Erfolgsgeschichte.

Glücksfall Kirchentag!

Außerdem finden Sie in diesem Heft ein Resümee zum fahrradfreundlichen Kirchentag, der

größten Herausforderung für den Landesverband seit seiner Gründung. Selten waren so viele Aktive für den ADFC gleichzeitig auf den Beinen, gaben an Infopunkten Rat und Tipps rund ums Rad. Im „Zentrum Zukunft“ betreuten sie sachkundig die Präsentation Bremens als fahrradfreundliche Gastgeberstadt. Bei Sternfahrt und Fahrradgottesdienst leiteten sie Touren, gaben Informationen und Impulse. Dieses gelungene Projekt wurde ausgezeichnet als fahrradfreundlichste Entscheidung des Jahres 2009. Damit ging der deutschen Fahrradpreis "best for bike" an den 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag, die Stadt Bremen und den ADFC. Der Kirchentag hat gezeigt, dass es geht: friedliches Feiern auf allen Straßen und Plätzen, ungestört zu Fuß, per Rad und Bahn unterwegs sein, ohne Motorenkrach und ohne Abgase. So schön ist Bremen bislang selten zu erleben gewesen.

Glückstag Autofrei!

Am Sonntag, 6. September wird wieder gefeiert. Die Innenstadt ist autofrei und rund um die Martinistraße Ramba Zamba. – Feiern Sie mit! Und fahren Sie mit: Die ADFC-Riesenradtour über ­Bremens Hochstraßen nimmt an diesem Tag ­sogar ein Stück Autobahn unter die Räder! Es geht weiter! Ludger Koopmann

NATUR & ERHOLUNG

Spannender kann ein Fluss nicht sein:

KULTUR & LEBENSART

Der RuhrtalRadweg

ERLEBNIS & EVENT SPORT & ACTION

Begeben Sie sich auf die Spuren der Industriekultur – natürlich auf dem Rad. Info- und Bestellhotline: Ruhr Tourismus 01805 / 18 16 30 (0,07 €/ 30 Sek. Festnetz Dt. Telekom, Mobilfunkpreise können abweichen)

Sauerland-Tourismus 01802 / 40 30 40 (0,06 €/Anruf a. d. dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen) Unterstützt durch

Projektpartner RWE Westfalen-Weser-Ems

www.ruhrtalradweg.de

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der Schule Alter Postweg mit der Dependance Auf der Hohwisch sowie

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durch den Beirat Hemelingen, die Polizei und den ADFC Bremen erarbeitet.

MAGAZIN

Herausgeber

ADFC Landesverband Bremen, Bahnhofsplatz 14a, 28195 Bremen Telefon (0421) 70 11 79, www.adfc-bremen.de 1. Auflage 2007

Auftraggeber

Beirat Hemelingen, vertreten durch das

Redaktion

ADFC Bremen, Birgit Klose / Sigrun Bösemann

Ortsamt Hemelingen Satz, Layout

liauw konzeptunddesign

Kartengrundlage

Dt. Grundkarte 1 : 5000

Kurznachrichten+++Termine+++Kurse+++Kurznachrichten+++Termine+++Kurse Kartenrechte

geoInformation Bremen

Titelfoto

ADFC Bremen

Druck

Klingenberg Buchkunst Leipzig

Vervielfältigungen jeglicher Art sind nur mit schriftlicher Genehmigung

Digital von Aachen bis Zwickau: radort bremen neu aufgestellt Bremen. Mit neuer Technik und deutlich übersichtlicher präsentiert der ADFC Bremen seit diesem Sommer seinen Info­ service in der Radstation am Hauptbahnhof. Auf einem 81 Zentimeter großen Bild-

ein grünes Holzhäuschen mit rotem Dach entdeckt, sollte sich eine Pause gönnen und die frisch auf dem Hof hergestellten Milchspezialitäten kosten. Die elf Melkhus im Landkreis sind ausgestattet mit Tischen und Bänken sowie Infotafeln mit dem Rad-

des Herausgebers / Auftraggebers unter Angabe der Quellen gestattet.

ler Gefördert in derdurch Vahr und in Sebaldsbrück einen den Beirat Hemelingen, Schulwegeplan ( pedal 3/2009 berichtete), den Senator für Bau, Umwelt und Verkehr und die Sparkasse Bremen ,,der im Rahmen von ADFC-Verkehrssicherheitsaktionen zusammen mit SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern, Polizei und Beirat erarbeitet wurde. Schulwegeplan Vahr / Sebaldsbrück Bremen 2009

Foto: Köneke

Foto: Hannah Grundey

schirm können die neuen elektronischen Werkzeuge für die Planung von Radtouren wie GPS, das ADFC-Tourenportal und digitale Karten großflächig und anschaulich erprobt werden. Das reichhaltige Sortiment an Büchern, Karten und Reiseführern rund um Rad und Touren wurde neu sortiert: Deutschland per Rad entdecken geht jetzt ganz einfach in den Regionen Nord, Süd, Ost und West. Kostenloses Infomaterial liegt extra bereit.

wegenetz samt Ausflugstipps. Außerdem bekommt man dort kostenlose Infos über die Region. Den Begleitprospekt „Land­ erlebnis: Melkhus - Milch und mehr“ können Interessierte beim Touristikverband Landkreis Rotenburg (Wümme) per Tel. (04261) 819 60 oder über info@tourow.de anfordern. Weitere Infos gibt es auf der Internet- seite www.melkhus-row.de.

Auch neu: Bio-Melkhus bei Dehlwes

ADFC-Mitglieder und solche, die es werden möchten, haben hier ihren zentralen Anlaufpunkt genauso wie alle Radinteressierten, die einfach nur mal stöbern wollen: Bahnhofplatz 14a, 28195 Bremen, Tel. (0421) 794 795 11.

Lilienthal. Ein neues Melkhus gibt es seit Juni in Lilienthal, direkt vor der Bremer Haustür. Es gehört zur Bio-Hofmolkerei Dehlwes in der Trupe 17 und ist täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Melkhus – Die „Tanke“ für Radler

Fertig: Schulwegeplan Vahr/Selbaldsbrück

Rotenburg/wümme. Wer im Landkreis Rotenburg mit dem Rad unterwegs ist und

Bremen. Ab dem neuen Schuljahr gibt es für die Grundschüler und Fünftkläss-

Gesponsort u.a. von Sparkasse Bremen und MEIN Der SCHULWEGEPLAN GEWOBA: Schulwegeplan für die Vahr. MEIN NAME

Im Plan sind sichere Wege und GefahrenHIER WOHNE ICH bzw. Aufmerksamkeitspunkte mit Tipps grafisch ansprechend aber auch die wichMEIN SCHULWEG tigen Orientierungspunkte wie Spielplätze und Vereine eingezeichnet. Die beteiligten Schulen erhalten die Pläne direkt, weitere interessierte Schulen können sie sich abholen beim Ortsamt HIER WOHNEN MEINE FREUNDE UND FREUNDINNEN Schwachhausen/Vahr, Wilhelm-LeuschnerStraße 27, Telefon (0421) 361- 30 63.

ADFC-Fahrradcodierung Bremen. Wer sein Rad behalten will, der sollte es codieren lassen. Denn ein verschlüsselt eingravierter Name samt Adresse erschwert es Dieben, die Fahrräder weiter zu verkaufen. Daher raten Polizei und Versicherungen zu einer Codierung. Der ADFC codiert Fahrräder jeden ersten

Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf unserer Sommerterrasse!

• Kaffee & Kuchen • kleine Speisen • Frühstück auf Vorbestellung Kunsthandwerk & Töpferkurse Wasserho

Bremen (Blockland) • 04 21 /61 95 6 rst 11 • 28719 3 97 Open End , Mo. Ruheta Di.-So. 10 Uhr g

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MAGAZIN Kurznachrichten+++Termine+++Kurse+++Kurznachrichten+++Termine+++Kurse und dritten Samstag im Monat im radort bremen in der Radstation am Hauptbahnhof. Bitte Personalausweis und Kaufbeleg mitbringen! Preise: 15 Euro pro Rad, fĂźr ADFC-Mitglieder 6 Euro. Familien und Gruppen mit gleicher Adresse bezahlen 25 Euro fĂźr alle Räder, ADFC-Mitglieder nur 11 Euro. ADFC radort bremen, in der Radstation, Bahnhofsplatz 14 a Infos unter Tel. (0421) 794 795 11 www.adfc-bremen.de > Service > Codierung

Cartoonwettbewerb des ADFC Bremen And the winner is... Bremen – Berlin. Den ADFC-Cartoonwettbewerb anlässlich der Fahrradwoche im Roland-Center hat Matthias Kiefel aus Berlin gewonnen. FĂźr seine Zeichnung bekam er den 1. Preis und einen OfficeBag von ORTLIEB. Herzlichen GlĂźckwunsch!

Der neue Registrieraufkleber der Bremer Polizei

Einen Beitrag zum Thema „Codieren oder Registrieren?“ finden Sie auf Seite 10.

Kontakt: Knut MĂźller, Tel. (04740) 13 63 Freitag, 4 September und 27. November 2009

Treffen fĂźr Neue und Interessierte

Oldenburg. Beim ADFC-Infoladen Oldenburg werden an jedem dritten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr Fahrräder codiert. Mitzubringen sind Personalausweis und Eigentumsnachweis fĂźr das Fahrrad (Rechnung / Kaufquittung). Eine Codierung kostet 12 Euro. Familien zahlen fĂźr alle Fahrräder 19 Euro. ADFC-Mitglieder erhalten eine Codierung kostenlos. Der ADFC empfiehlt einen Termin zu vereinbaren. Dienstags bis samstags, 10 bis 12 Uhr. Umwelthaus im Kulturzentrum PFL, PeterstraĂ&#x;e 3, Hintereingang! Tel. (0441) 1 37 81.

NEUER ORT: Gustav-HeinemannBĂźrgerhaus, Raum 227, Kirchheide 49 Kontakt: Klaus Wilske, Tel. (0421) 658 63 55 Bremerhaven: erster Mittwoch im Monat, 19 Uhr Eine-Welt-Zentrum, Lange StraĂ&#x;e 131

Bremen . Neu im oder interessiert am ADFC? Dann kommen Sie doch zum Neuentreff! In gemĂźtlicher Runde kĂśnnen Sie sich Ăźber die Aktivitäten und den Service des ADFC informieren lassen und mit erfahrenen ADFClern Ăźber Ihre brennenden Fragen zum Radfahren klĂśnen. Jeweils um 18 Uhr im ADFC-Treff Jan Tebbe, Bahnhofsplatz 14a. Weitere Informationen gibt es unter Tel. (0421) 794 795 11.

ADFC-Stammtische Zum gemßtlichen Plausch lädt der ADFC Mitglieder, Freunde und Interessierte ein. Bremen: erster Mittwoch im Monat, 19 Uhr Schlachthofkneipe, Findorffstr. 51 Kontakt: ADFC, Tel. (0421) 70 11 79 Bremen-Vegesack: erster Donnerstag im Monat, 19:30 Uhr

Sonntag, 6. September 2009

ADFC-Fahrradmarkt Bremen. Der letzte ADFC-Gebrauchtfahrrad-Markt in diesem Jahr wird auf Sonntag, den 6. September verlegt. Er findet im Zentrum der Aktivitäten zum autofreien Sonntag in der MartinistraĂ&#x;e zwischen 10 und 14 Uhr statt. Dort kĂśnnen wie immer Fahrräder und Ersatzteile von privat an privat verkauft werden. VerkäuferInnen sollten ihren

fairbĂźndet Service rund ums Rad 28199 BREMEN Lahnstr.33 Ecke Delmestr. 0421 - 30 21 14

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MAGAZIN Kurznachrichten+++Termine+++Kurse+++Kurznachrichten Personalausweis mitbringen, denn für jedes Rad wird ein Fahrradpass ausgestellt. Keine Chance, gestohlene Räder los zu werden! www.adfc-bremen.de >Service > Fahrradmarkt 5. bis 7. Oktober 2009

die Radstation am Bremer Hauptbahnhof. Eine Anmeldung ist erforderlich. Kontakt: sigrun.boesemann@adfc-bremen.de Tel. (0421) 790 17 58. Für dieses Projekt wurde der ADFC mit

„Fahrrad und Orientierung“ Bremen. Für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren hat der ADFC In den Herbstferien ein besonderes Angebot: Drei Tage lang stehen "Fahrrad und Orientierung" im Mittelpunkt. Mit dem umweltschonenden Verkehrsmittel Fahrrad fährt die Gruppe an spannende Orte, die mit Orientierung zu tun haben, wie der Blindengarten und ein Labyrinth. Auf der Ideenliste stehen außerdem Orientierung im Dunkeln, nach Sternen, anhand von Verkehrsschildern und Zeichensprache sowie Orientierung im Tierreich und Geocaching. Ausprobiert werden verschiedene Hilfsmittel wie Karten, Kompass und GPS. Über ihre Erleb­ nisse werden die TeilnehmerInnen einen Film drehen. Das Projekt findet vom 5. bis 7. Oktober statt, jeweils von 10 bis 16 Uhr. Treffpunkt ist

Foto: Hannah Grundey

ADFC-Verkehrspädagogin Kimi Klemm freut sich über den Preis

dem Preis „Sei ein Futurist“ ausgezeichnet, ein Wettbewerb zum Thema Lernen und Nachhaltigkeit der deutschen UNESCOKommission, gesponsort von der dmDrogeriemarkt-Kette.

ADFC-Kurse mit der VHS Bremen Wie repariere ich mein Fahrrad?

Der Reifen platt, die Speiche gebrochen wie man sich in solchen Fällen selbst hilft, zeigt ADFC-Experte Klaus Wendelken. Samstag, 24. Oktober 2009

Radpanne - was nun?

Samstag, 14. November 2009

Gute Laufräder – und wie man sie baut

Sonntag, 15. November 2009

Die Kettenschaltung

Die Samstagskurse dauern jeweils 6 Stunden und kosten 22 Euro, Sonntagskurse kosten 27 Euro für 7,5 Stunden. Veranstaltungsort ist das Schulzentrum Obervieland. Weitere Infos gibt Wolfgang Reiche vom ADFC Tel. (0421) 70 11 79. Anmeldungen bitte direkt bei der VHS Bremen Tel. (0421) 361-595 25 www.vhs-bremen.de

… war ich auch auf dem Evangelischen Kirchentag. Als erstes fiel mir das Kirchentagsrad auf. So viele Menschen fuhren damit in der Stadt rum. Da musste ich doch wenigstens auch mal eine Runde mit fahren – und war begeistert. Es fuhr sich so leicht, hat alles was Mann/Frau braucht und es hält die Erinnerung wach. Jetzt bin ich stolze Besitzerin und die Leichtigkeit ist geblieben. Fasziniert haben mich beim Kirchentag vor allem die Gäste aus aller Welt und dass so viele Menschen ohne Nörgeleien und Drängeleien entspannt feiern konnten - niemand war hektisch. Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt und erstaunt stellte ich fest, dass ich in den Tagen immer gute Laune hatte. Die vielen Eindrücke und die netten kleinen Erlebnisse mit den Menschen wirken immer noch nach. Was für BremerInnen selbstverständlich ist, fiel den Kirchentagsgästen auf. So bemerkte eine Frau, mit der ich mich am ADFC-Stand über das Radfahren im Alltag unterhielt: „Hier ist es so schön flach.“ Da konnte ich nur antworten: „Stimmt, ideal zum Radfahren.“ An dem radelnden Pastor auf der Postkarte vom ADFC fanden offenbar auch andere Gefallen. Eine Teilnehmerin verriet mir, die werde sie „ihrem" Pfarrer schicken. Für mich war das jedenfalls das schönste Bild des Kirchentages. So hat hoffentlich jeder seine persönlichen Momente mit den Kirchentagsgästen gehabt. Und was wir BremerInnen schon längst wissen, nahmen hoffentlich viele Gäste als Eindruck mit nach Hause: Bremen ist schön. Und Radfahren in Bremen erst recht! In diesem Sinne wünsche ich allen pedal-LeserInnen eine schöne (Sommer-)Zeit.

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So wie nie zuvor: Der Kirchentag war fahrradfreundlich

Am Europahafen sortierten sich die Fahrradmassen rund um die Baumschutzpfosten - Kirchentagsräder eingeschlossen (links im Bild).

Ein Großteil davon wird in den nächsten Wochen in Bremer Stadtteilen fest aufgestellt.

Das Fahrrad erwies sich als das optimale Verkehrsmittel einer dezen­ tralisierten und doch zentralen Großveranstaltung, für schätzungsweise zehntausend BesucherInnen. Sogar der amtierende Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeyer soll auf dem Kirchentagsrad gesichtet worden sein.

Dem Kirchentag gelang wunderbar die Anbindung der Überseestadt an die City per Rad. Das alte Hafenrevier im Umbruch wurde lebendig: Mit Schiffen und Bühnen im Europahafen, mit dem Markt der Möglichkeiten auf bislang brachliegen­den Flächen, einer fast vollständig

Wie weitere Großveranstaltungen fahrradfreundlich zu gestalten sind, ist Thema einer Experten-Tagung am 21. Oktober. Außerdem wird ein Handbuch dazu veröffentlicht. Mehr Infos: www.adfc-bremen.de > Events > Kirchentag Text und Fotos: Klaus-Peter Land

Bremen. Alle Erwartungen wurden übertroffen: Eine größere Veranstaltung hat Bremen noch nicht erlebt. Ein Kirchentag mit so vielen Rad fahrenden BesucherInnen war für alle neu. Hier ein paar Schlaglichter vom fahrradfreundlichsten Ereignis des Jahres:

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as Kirchentagsrad war lange vor dem Kirchentag ein hervorragender Botschafter für das große Vorhaben, die gesamte Veranstaltung fahrradfreundlich auszurichten - über 800 Kunden fanden das Angebot gelungen. Denn das Kirchentagsrad erfüllte alle Anforderungen an Qualität und vielfältige Einsatzmöglichkeiten zu einem ausgezeichneten Preis. ADFC, Hersteller und Händler hatten gemeinsam das Konzept für dieses „Event-Rad“ entwickelt.

Nicht enden wollender Pilgerstrom per Rad in die Überseestadt. regionalen und ökologischen Versorgung der BesucherInnen durch Angebote der Regionalmarke weserklasse, mit einer vielfältig anderen Nutzung alter Lagerschuppen und mit einem nahezu ununterbrochenen FahrradPilgerstrom dorthin und zurück.

600 Leihräder aus Spenden und Fundamtsbeständen wurden fahrtüchtig gemacht von den gemeinnützig arbeitenden Werkstätten BWU, Fahrradpark Tenever, Recyclinghof Findorff und WaBeQ. Ein Team von mehreren Dutzend Kirchentags-HelferInnen sorgte für die reibungslose Ausleihe und Rückgabe. Verluste? Keine! 1 000 mobile Fahrradparkbügel für 2  000 Räder wurden zusätzlich geliehen und anschließend von der Messe und der Stadt Bremen übernommen.

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Mensch - wo bist Du? Fahrrad - wo lang? Freundlichkeit fand immer einen Weg, manchmal auch improvisiert.

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fahrradfreundlichste EntBremen hat gewonnen Alsscheidung des Jahres 2009 wurde (wie erhofft) am 8. Mai

Foto: Carsten Schabbacher

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im Rahmen des Nationalen Radverkehrskongresses in Berlin ausgezeichnet das Projekt „Fahrradfreundlicher Kirchentag“. Den Preis nahmen Verkehrssenator Dr. Reinhard Loske (Mitte) für die Stadt Bremen, Landesvorsitzender Ludger Koopmann (links) für den ADFC und Hartwig Bodmann (rechts) als Geschäftsführer für den Deutschen Evangelischen Kirchentag aus der Hand des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium Ulrich Kasparick entgegen. Daneben wurde Professor Dr. Klaus Töpfer als „fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2009“ ausgezeichnet. Er bestellte übrigens gleich zwei Kirchentagsräder für seine Familie. Text: Klaus-Peter Land

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Autofreier Sonntag in Bremens City 6. September 2009

Foto: Andreas Wegmann-Klose

Hochstraßentour 2009: Neue Zeit, neue Strecke, neue Dimension! Bremen. Einen autofreien Sonntag in der City erleben Bremerinnen und Bremer am Sonntag, dem 6. September. Dann dürfen alle über die Straßen der Bremer Innenstadt und der vorderen Neustadt

flanieren, ohne Lärm und Abgase. Der erste Septembersonntag verspricht Spaß und Unterhaltung im Zeichen des Klimaschutzes: Vor dem Pressehaus in der Langenstraße steht Bremens längste Frühstückstafel. Auf den vier freien Fahrbahnen der Martinistraße finden Veranstaltungen und Aktionen statt. Und auch das Parkhaus am Pressehaus kann zu Fuß, per Rad oder mit InlineSkates erkundet werden. Mit dem elektrischen Rückenwind von Pedelecs ist die Fahrt bis aufs Sonnendach eine leichte Sache, auch mit Gepäck. Einfach mal ausprobieren! Der ADFC präsentiert Radfahren im Alltag, in der Freizeit und als Sport. Verei-

ne zeigen, was sie drauf haben, Händler bringen Räder zum Ausprobieren mit. Informative Führungen laden dazu ein, die Verkehrsbrennpunkte in der Innenstadt aus neuer Perspektive zu entdecken. Hamburg macht mehrere autofreie Sonntage im Jahr, um auf Klimaschutz und CO2-Reduktion aufmerksam zu machen. in Hannover kamen im letzten Jahr 75 000 Menschen aus diesem Anlass in die Stadt. In Bremen unterstützt die Bürgerschaft das Konzept erstmals und hat den Senat aufgefordert, künftig jährlich mindestens einmal im Jahr dazu einzuladen. Tobias Leuze

Glatter Tipp:

10 Jahre Weser-Inline-Tour –

Start: 6. September, 14 Uhr, Bahnhofsplatz. Am autofreien Sonntag geht es mit dem ADFC über Bremens feinsten Asphalt, der sonst ausschließlich den Autos vorbehalten ist. Diesmal ist sogar ein Autobahnabschnitt eingeplant. Die Hochstraßentour wird in einem mäßigen FamilienTempo gefahren, ist zirka zehn Kilometer lang und dauert eine gute Stunde. Ziel ist die autofreie Martinistraße. Anmeldung ist nicht erforderlich.

Am 6. September startet in Bremerhaven und Oldenburg die (bis zu) 110 km lange Weser-Inline-Tour. Auch sie hat die autofreie Martinistraße zum Ziel. Gestartet wird in Bremerhaven oder Oldenburg bzw. an Etappenstopps wie in Brake. Die Teilnahme an der Jubiläumstour kostet 47 Euro (inklusive VBN-Kombiticket, Gepäcktransport, Verpflegung), ADFC-Mitglieder erhalten 25 Prozent Rabatt.

ADFC Riesenradtour auf Bremens Hochstraße

Kontakt: ADFC Bremen, Tobias Leuze, Tel. (0421) 70 11 79

jetzt auch mit dem Fahrrad!

Anmeldung und weitere Infos unter www.weser-inline-tour.de, Tel. (0421) 790 12 00.

Weitere Infos zum autofreien Tag stehen in der Tagespresse und unter www.adfc-bremen.de ab Mitte August. Mit Unterstützung von:

Landesverband Bremen

www.1-2-3Rad.de

Ihr Fahrradfachhandel jetzt 3 mal in Bremen U!

NE

Radstation Vegesack Vegesacker Bahnhofsplatz 28757 Bremen Tel.: 0421/258 39 36 Öffnungszeiten: Mo - Fr: 8 -18 Uhr Sa - So: 9 - 14 Uhr

Meisterwerkstatt, Ersatzteile, Zubehör, Navigationgeräte Verleih: Treckingräder, Tandem, Kinderanhänger, Lastenräder, etc

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Hbf Radstation Bahnhofsplatz 14a 28195 Bremen Tel.: 0421/169 01 00 Öffnungszeiten: Mo - Fr: 8 -20 Uhr Sa - So: 9 - 19 Uhr Neustadt Buntentorsteinweg 270 28201 Bremen Tel 0421/578 65 81 Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 10-18 Uhr Mi: 10- 13 Uhr, Sa: 10- 13 Uhr

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Diebstahlprävention Codiert oder registriert? Das ist hier die Frage! 1996 hat der ADFC beim Bremer Fahrradfestival erstmals ein Fahrrad in Bremen codiert. Es war das Dienstrad des damaligen Bremer Polizeipräsidenten. Seither haben Polizei, ADFC und Fahrradhändler zig-tausend Fahrräder nach dem sogenannten „EIN-Code“ graviert*, das heißt mit einer „Eigentümer-Identifizierungs-Nummer“ versehen. Eigentümerdaten verschlüsselt in den Rahmen zu gravieren wurde somit zum Standard. Das Verfahren hat bundesweit die Innenministerkonferenz 1997 mit ihrer Empfehlung als Maßnahme gegen Fahrraddiebstahl sozusagen geadelt. * den Code maximal 0,2 mm tief in den Rahmen "einritzen"

Der EIN-gravierte Code

Foto: Hannah Grundey

Frisch EIN-graviert beim Bremer Fahrradfestival = Gut geschützt

Der EIN-Code kann leicht entschlüsselt und ein aufgefundenes Rad seinem Besitzer zurückgegeben werden. Das dafür notwendige Straßenverzeichnis ist allen beteiligten Stellen zugänglich. Da codierte Räder die Initialen des Eigentümers tragen, ist auch ein „Grobcheck“ auf dem Flohmarkt möglich. Das macht EIN-codierte Räder für Diebe uninteressant. Zusätzlich erschwert die Gravur des Codes den Verkauf gestohlener Fahrräder, da sich diese kaum entfernen lässt.

Die Registrierung Seit dem Frühjahr 2009 ist die Bremer Polizei, wie zuvor in den „Fahrradhochburgen“ Oldenburg und Münster, dazu übergegangen, Räder zu registrieren anstatt zu codieren. Dies soll „zu einem noch besseren Diebstahlschutz führen“, so die Polizei. Das Fahrrad erhält einen Aufkleber mit einer beliebigen fortlaufenden Nummer. Gleichzeitig werden in einer polizeilichen Datenbank Eigentümer- und Fahrraddaten erfasst (u.a. Rahmennummer wie sonst in einem „Fahrradpass“). Die Polizei kann dadurch nach eigener Einschätzung wesentlich mehr Fahrräder gegen Diebstahl schützen. Ein fertig nummerierter Aufkleber ist schneller angebracht als ein individuell zu ermittelnder und zu gravierender Code. Das Verfahren ist für die Bürger kostenlos.

Die Fragen Seine Robustheit muss der Aufkleber noch in der Praxis beweisen, denn das Material dürfte sowohl mechanischen Entfernungsversuchen als auch Heißluft oder Lösungsmitteln kaum dauerhaft widerstehen können. Die Polizei verspricht aber, durch die zusätzlich registrierten Fahrraddaten sichergestellte Fahrräder ihren BesitzerInnen wieder zuordnen zu können. Ein weiterer Nachteil der neuen Registrierung gegenüber dem EIN-Code ist die erforderliche polizeiliche Datenbank, die in den Revieren bedient und gepflegt werden muss. Bisher handelt es sich um regionale Insellösungen für jede Stadt. Von einer bundesweiten Vernetzung ist bislang nicht die Rede.

Das Fazit des ADFC

Foto: Gernot Lucks

ADFC-Technik-Experte Wolfgang Reiche: „An erster Stelle gegen Fahrraddiebstahl steht ein gutes Schloss. Und natürlich ist Registrieren besser als Nichtstun. So lange jedoch die Fahrradindustrie

keine weltweit gültige Rahmennummerierung verwendet, bietet für den ADFC die Gravur des EIN-Codes in den Fahrradrahmen die größtmögliche dauerhafte Sicherheit. In Fällen, wo eine Gravur nicht möglich oder unerwünscht ist, empfiehlt der ADFC die Klebeetiketten. Zum Beispiel bei Kinderrädern, deren Rahmen häufig für die Gravurmaschine zu klein sind. Und bei Rahmen aus Carbon verbietet das Material eine Gravur.“ ADFC Bremen und Oldenburg prüfen derzeit die Möglichkeit, alternativ zur Gravur ein Klebeetikett mit EIN-Code

anzubieten. Dann kann der Kunde wählen, wie er sein Rad sichern möchte. Reiche: „Der einheitliche EIN-Code ist anerkannt sicher, unbürokratisch und dauerhaft. Nur sollte der einzige Nachteil des EIN-Codes beseitigt werden: Er wird bislang nur in Deutschland benutzt.“ Weitere Infos zur Fahrradcodierung und zum Diebstahlschutz bietet der ADFC an auf www.adfc.de > Technik > Tipps gegen Fahrradklau Aktuelle Codiertermine in der Region finden Sie in diesem pedal auf Seite 5. Hannah Grundey/Wolfgang Reiche

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Das neue Fahrgefühl – Pedelecs*

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Nur fliegen ist schöner!

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ndlich ist sie da, die Gelegenheit. Sich ein Elektrorad aus der Nähe anzuschauen, mal eben so auszuprobieren und viele Fragen stellen zu können. Die erste Überraschung: Man sieht es dem Rad nicht unbedingt gleich an! Bei „meinem“ Rad ist der Akku in den Gepäckträger integriert. Und es ist gar nicht so schwer – keine 25 kg. Ein Victoria Münster Rad. Der Motor ist in der Vorderachse versteckt. Das gefällt mir auch, weil ich Fahren mit Rücktrittbremse gewohnt bin. Also 7-Gang-Nabenschaltung und alles wie gewohnt.

hafte maximale Unterstützung, zum Beispiel bei Gegenwind oder Steigungen, und einen Sparmodus für lange Strecken bei gleich bleibender Geschwindigkeit. Der Akku und damit die Motorunterstützung reicht bei diesem Rad bis zu 60 Kilometer.

Die zweite Überraschung für mich: Man fährt nicht entweder oder, sondern tritt immer in die Pedale – das ist sogar Vorraussetzung – und kann erst dann nach Bedarf oder Lust und Laune den Motor dazuschalten und „Gas“ geben, mit dem Drehgriff rechts.

Muss ich mir Sorgen um die Stromrechnung machen? Nein. Eine durchschnittliche Akkuladung braucht bis zu 0,35 Kilowattstunden und kostet je nach Stromanbieter zwischen 4 und 10 Cent. Da sind die Kosten für einen Ersatz-Akku der wesentlich bedeutsamere Faktor.

Für die gewünschte Motorleistung gibt es hier zwei Stufen: Normal, für dauer-

Es gibt zwei Jahre Garantie und bei manchen Rädern auch einen Ersatzakku. Ein Display zeigt den Ladezustand an. Ein Akku kann etwa 500 Mal geladen werden, bei diesem Rad muss er dazu nicht vollständig entleert sein, jedoch zählt jede Ladung für das Akku-Leben.

Dann wäre da noch der Preis, in diesem Fall knapp 1 400 Euro – für die Qualität

*Pedelecs (Pedal Electric Cycle) mit Tretunterstützung bis 250 Watt gelten als Fahrräder.

Pedelecs mit stärkeren Motoren benötigen, wie E-Bikes, die auch ohne Treten mit Motorantrieb fahren, eine Zulassung und ein Versicherungskennzeichen. Weitere Infos zu Pedelecs finden Sie in der ADFC-Radwelt 6/08 und auf www.adfc.de, www.bremer-umwelt-beratung.de oder www.extraenergy.org

Wozu sind elektrisch unterstützte Fahrräder in Bremen gut? BesucherInnen des Bremer Fahrradfestivals ist folgendes dazu eingefallen:           

Für alle wenn ich morgens keine Kraft habe, um 7 Uhr zur Schule zu fahren ohne Schwitzen zur Arbeit machen ungleiche Radelpartner gleich stark hilfreich an Steigungen bei Gegenwind bei Knie-Erkrankungen Foto: Hartje spart kostbare Kalorien Die Ampel zeigt, wie lange der sind umweltfreundlich Motor noch schiebt bringen Spaß machen glücklich

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Foto: Walter Gerbracht

ahrräder mit eingebautem Rückenwind sind stark im Kommen – heißt es. Beim diesjährigen Bremer Fahrradfestival präsentierte sie der Borsteler Fahrradhändler Kappel & Lange. Irmgard Kenkenberg hat eins seiner Pedelec*-Modelle getestet. Hier ist ihr Bericht.

Auf dem Fahrradfestival auch von Projektleiterin Antje Hoffmann getestet sicherlich fair. Für schmalere Geldbeutel gibt es aber auch ab und zu schon mal ein gebrauchtes E-Rad. Ich bedanke mich bei Reiner Lange für die erstklassige Beratung. Irmgard Kenkenberg


SCHWERPUNKT 30 JAHRE ADFC

Foto: Hannah Grundey

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Glückwunsch Bremen!

30 Jahre ADFC

AUS DEN (BREMER) AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN ADFC-CHRONIKEN Gründung

18. April 1979 Der Bremer Transportunternehmer Jan Tebbe und 17 weitere Fahrradinteressierte gründen in Bremen den ADFC 27. September 1979 Gründung des ADFC Bundesverbands 15. Oktober 1979 Gründung des ADFC Bremen (als Bezirksverein) 30. Juli 1985 ADFC-Gründer Jan Tebbe stirbt überraschend während eines Urlaubs im Alter von 58 Jahren.

Geschäftsstelle

1979 Bundesverband und ADFC Bremen nutzten als erste Geschäftsstelle das Wachhaus am Bischofstor/Eingang Wallanlagen am Präsident-Kennedy-Platz 1981 Umzug zum Fedelhören 1983 ADFC zieht um in die RutenbergVilla (Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt), Am Dobben 91 1989 Landesverband Bremen, Mathildenstraße 89, Aufbau eines Infoladens. 2003 ADFC radort bremen (Infoservice) und Landesgeschäftsstelle in der Radstation am Hauptbahnhof 2009 Erweiterung: ADFC-Treff Jan Tebbe

O

b sich die Gründer des ADFC auch nur im Entferntesten haben vorstellen können, was aus ihrer kleinen Initiative entstehen würde? Damals, vor rund dreißig Jahren, an Tebbes Küchentisch in Bremen ging es noch darum, die ersten hundert Mitglieder zu werben. Wären sie nicht rasch eingetreten, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club wäre nicht gegründet worden.

verständlich heute viele Utopien von damals sind und wie viel es dennoch zu tun gibt steht im Kommentar von Jan Brüning. Die Chronik am Rand wirft Streiflichter auf mehr oder weniger bedeutende Ereignisse auf dem Weg des ADFC Bremen durch die letzten 30 Jahre. Und ein Dank geht an die ADFC-Weggefährten Henning Scherf und Harald Vogt – stellvertretend für ­­ viele.

Fahr Rad gegen den Trend Welche Ziele hatten Jan Tebbe und seine Mitstreiter vor Augen und was hatte sie dazu bewogen einen Verein zu gründen? Ende der Siebziger war das Auto im Vormarsch und so manch einer träumte von der autogerechten Stadt. Diesem Trend wollten die ersten Fahrrad-Lobbyisten etwas entgegensetzen und für eine menschengerechte Stadt das Fahrrad als Alternative etablieren. Was der ADAC für Autofahrer, sollte der ADFC für Radfahrer sein: Eine starke Interessenvertretung!

In die Rathäuser! Als neuer Verband grenzte sich der ADFC damals durch seine Strategie von den Bürgerinitiativen ab. Um ihren Zielen näher zu kommen, wollten die Altvorderen lieber mehr auf das sachliche Gewicht ihrer Argumente setzen und eher im Rathaus verhandeln als davor demonstrieren. Dieses Vorgehen ist bis heute eine erfolgreiche Leitlinie des ADFC (Ausnahmen gehören selbstverständlich dazu).

Die pedal -Redaktion hat in Archiven gewühlt, eine Zeitzeugin befragt und sich an Weggefährten erinnert: Im Interview erzählt Iduna Franzius­Tebbe von den Anfängen und was ihren Mann Jan bewegt hat. Wie selbst-

Aber auch das gemeinsame Radfahren war damals und ist bis heute immer wieder wichtig für die Stärke der Gemeinschaft und das gegenseitige Vertrauen. Wer Engagement, Service und Kontakte rund um das Radfahren sucht, ist heute mehr denn je beim ADFC an der richtigen Adresse. ■ Jan Brüning/Klaus-Peter Land

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SCHWERPUNKT 30 JAHRE ADFC

AUS DEN (BREMER) AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN

Auftakt am Küchentisch

ADFC

-Gründer Jan Tebbe ging es um mehr Lebensqualität und Menschlichkeit, als er am 18. April 1979 den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club in Bremen gründete. Als er 1985 unerwartet starb, befürchteten viele seiner damaligen Weggefährten, dass der gerade noch im Aufbau befindliche ADFC den Verlust seines Gründungsvaters nur schwer verkraften würde. Seine Frau Iduna FranziusTebbe blickt im Interview zurück. Interview

pedal: Tebbe war immerhin schon 53

als er den ADFC gründete. Was brachte er für diese Aufgabe an Erfahrung mit? Iduna Franzius-Tebbe: Den Anstoß hat er bekommen, als er in Indonesien ein Mautsystem einrichten sollte. Deutschland hatte in dem Land zur Entwicklungshilfe Autobahnen gebaut und Jan sah hautnah wie die traditionelle Infrastruktur mit den vielen Rikschas vernichtet wurde. Als er zurück nach Bremen kam, war er geläutert. ? Wer half beim Aufbau? ! Es war gar nicht so einfach, genügend Gründungsmitglieder zusammen zu bekommen. Sogar unsere Kinder zogen los und warben in ihrer Schule bei den Lehrern für den ADFC. Für die ersten Treffen reichte noch unser runder Familientisch im Esszimmer. Später kamen auch Prominente, wie Bürgermeister Henning Scherf dazu. ? War Jan Tebbe politisch organisiert? ! Umwelt- und Wasserschutz waren schon immer Jans Themen. Zunächst brachte er diese in den Gremien der FDP ein – die „Grünen“ gab es ja noch nicht. Das war so mühsam, dass er aus der Partei austrat und beschloss: Man muss eben Lobbyist sein, nur so kriegt man etwas durch. ? Wurde er von Anfang an bei politischen Gegnern respektiert? ! Er packte die Leute beim Schlips, wenn sie ihm nicht zuhörten – zum Schock seiner Kinder: Papa, das kannst Du doch nicht wirklich machen, haben die immer gesagt. ? Gab es Momente, in denen er Erfolge

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Radstation

1981 bis 2003 provisorische Fahrradstation in zwei Containern mit Service und Mieträdern vor dem Bremer Hauptbahnhof (Gelände des heutigen ZOB)

Foto: Hannah Grundey

Sehr erfreut: Der ADFC Bremen begrüßte Iduna Franzius-Tebbe bei der Eröffnung des neuen ADFC-Treffs „Jan Tebbe“ im Januar dieses Jahres.

genießen konnte? ! Das glaube ich schon. Wenn der ADFC auf den Fahrradmessen erwähnt wurde und der Minister an den Stand kam, das waren schon Höhepunkte. ? Nach seinem Beruf gefragt, antwortete er gelegentlich: Schriftsteller? ! Ja, er schrieb und schrieb und schrieb. Über die Sicherheit von Atommülltransporten oder - als wir in Südafrika waren - für die Frankfurter Allgemeine Zeitung über Wirtschaftsthemen. In neue Projekte arbeitete er sich immer ganz schnell ein und wenn alles einmal lief wurde es uninteressant. Unser Sohn sagte dann immer: Papa wird schon wieder was finden. ? Was würde Jan Tebbe heute am ADFC überraschen? ! Also, Jan lebte immer zehn Jahre im Voraus. Unser Hausarzt in Südafrika beruhigte ihn immer: „Die Menschen sind noch nicht so weit!“ Vielleicht hat er den ADFC in seinen Visionen aber schon so gesehen, wie er jetzt dasteht. ? In diesem Jahr wird der Name Jan Tebbe wieder öfter genannt. Wie wirkt das auf Sie? ! Es freut mich. Dann habe ich aber immer das Gefühl, es tut mir leid, dass er das gar nicht mitbekommt. Er hat nur die schwere Zeit miterlebt und nicht wie der ADFC wächst, gedeiht und rollt – auch ohne ihn, was er ja eigentlich immer wollte.

Foto: ADFC-Archiv

Über Nacht bekam Bremen eine (symbolische) Fahrradstation auf dem Bahnhofsplatz geschenkt – auch eine Idee von Jan Tebbe und seinen frühen Mitstreitern 2003 Eröffnung der Radstation am Hauptbahnhof, erbaut von der BREPARK (seit 2006 ist der ADFC Betreiber, zusammen mit 1-2-3Rad) 2008 Radstation in Vegesack von BREPARK eröffnet (Betrieb durch ADFC und 1-2-3Rad)

Mitgliederzahlen

1981 ADFC hat 11 Bezirksvereine mit ca. 5 000 Mitgliedern 1989 ADFC bundesweit 23 000 Mitglieder 1999 100 000 Mitglieder 2009 124 000 Mitglieder; in Bremen über 2 900 Mitglieder

Fachkongresse

1980 Erster VeloCity Kongress in Bremen mit 400 Teilnehmern 1989 „Bremer Fahrradtage“ 1993 Bremer Fahrrad Kongress der BREPARK (mit ADFC) „Ein Platz fürs Fahrrad in der Stadt“ 1999 2. Bremer Fahrrad Kongress „Stadt Land Rad“ (Fahrradtourismus). 2006 3. Bremer Fahrrad-Kongress „Kinder er-fahren die Stadt“

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SCHWERPUNKT 30 JAHRE ADFC

AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN

Weggefährten des ADFC:

Veranstaltungen

D

1992 Erste ADFC-Radlerbörse „Radreisen – grenzenlos!“, seitdem jährliche ADFC-Urlaubsmesse 1996 1. Bremer Fahrrad-Festival auf dem Goetheplatz, seitdem jährlich 1998 – 2000 Bremer Fahrrad-Cup von ADFC und ÖVB 2000 – 2006 ÖVB-FahrradsicherheitsChecks 2003 – 2006 Nordlichter / WeserKlasse - Frühlingstouren ins Weserland seit 2005 Tour de Natur und Fahrradwoche jährlich im Roland-Center Bremen-Huchting seit 2007 Bremen.kinder.leicht.gesund Familientouren seit 2008 Mobil mit Kind und Rad – Familienrallyes

Veröffentlichungen

1981 Erscheinen der ersten ADFC-Radrouten-Karten 1984 Erster Bremer Radfahrerstadtplan von Dieter König 1988 Der erste ADFC-Dachgeber erscheint. Der Bremer Weltumradler Wolfgang Reiche brachte die Idee mit aus Australien. 2009 enthält dieses Übernachtungsverzeichnis auf Gegenseitigkeit in der 22. Auflage über 3 000 Adressen. 2005 Bremer Radverkehrsplan neu erstellt von GeoInformation, Bausenator und ADFC

Mit dem Rad zur Arbeit

1983 Erste Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“; weitere 1984 und 1985 2004 Erstmals in Bremen als Gemeinschaftsaktion mit AOK Bremen/ Bremerhaven 2006 ADFC eröffnet gemeinsam mit dem Bundesverkehrsminister die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, die erstmals in allen Bundesländern und erstmals einheitlich vom 1.6. bis 31.8. stattfand 2008 Über 5 000 Teilnehmer im Land Bremen = bundesweit Spitze

Henning Scherf

er langjährige Bremer Senator und Bürgermeister Henning Scherf wurde mit 41 Jahren am 6. Juni 1979 ADFC-Mitglied, ist also eines der ersten Mitglieder. In seinem Buch „Grau ist bunt – was im Alter möglich ist“ (Herder, Freiburg 2007) beschreibt er die Anfänge: „Die Bremer Gruppe hat Radwanderungen nach Worpswede und Grasberg organisiert und später Radwanderwege entwickelt. Für diese Wegenetze haben wir dann politische Überzeugungsarbeit in den Landkreisen geleistet. Später haben wir Reiseführer über unsere Radtouren geschrieben, mit praktischen Tipps, welche Strecken man gut in einem Tag schaffen kann, welche Sehenswürdigkeiten am Wegesrand liegen und welche Übernachtungsmöglichkeiten es gibt.“

Foto: Sigrun Bösemann

Als Bremer Bürgermeister für den ADFC aktiv: Henning Scherf, hier als Schirmherr der ADFC-ÖVB-Fahrrad- Sicherheitswochen 2003 in der Grundschule Lessingstraße Die Vorzüge des Radfahrens preist er so: „Man kommt vor die Tür, ist unter Menschen, tut etwas für seine Kondition, entdeckt wunderschöne Flecken in der Landschaft, die man mit anderen Verkehrsmitteln kaum erreichen würde, und bekommt all dies für wenig Geld.“

Harald Vogt

F

ünfzehn Jahre lang hat Harald „Hacky“ Vogt die provisorische Fahrradstation in den zunächst roten, später gelben Containern als Pächter betrieben. Seit März 1988 gehörte er zum Bahnhofsplatz genauso wie der Wurstpavillon. Hacky kannten auch fast alle – und er sie. Bei ihm holten sich die Rad fahrenden BremerInnen fast im Vorbeifahren kostenlosen Rat oder ein Ersatzteil, denn keine Ladentür trennte die Kundschaft vom Service rund ums Rad – fast alles Open Air. Kleinigkeiten wurden meistens sofort behoben. Wenn’s mal länger dauerte, bekam man bei Hacky auch

Foto: Hannah Grundey

Harald Vogt vor seinem Geschäft Lahnstraße / Ecke Delmestraße.

ein Leihrad. Außerdem verkaufte er Neu- und Gebrauchträder, die Fahrradkarte für den nächsten Ausflug und immer das pedal. Einen Scherz und ein Eukalyptusbonbon gab’s gratis dazu. Kamen Radtouristen aus dem Bahnhof, konnten sie die bunten Container nicht verfehlen. Heiß begehrt bei Dauerkunden waren die vier abschließbaren Park-Boxen. Sicheres Fahrradparken unter Dach konnte die offene Fahrradstation leider nicht bieten, lediglich eine Reihe von besonders gut verriegelbaren Fahrradständern war monatlich anzumieten. Nichts zum Reichwerden, aber das Auskommen war gesichert – zeitweise auch für einen Mitarbeiter. Wirtschaftlich schwere Zeiten hatte Harald Vogt jedoch durchzustehen, als während der Umbauphase des Bahnhofsplatzes die Container vorübergehend in der hintersten Ecke verschwinden mussten, wo sie kaum noch jemand fand.

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SCHWERPUNKT 30 JAHRE ADFC

Provisorien dauern bekanntlich etwas länger. Dieses dauerte einundzwanzig Jahre – geduldet von der Stadt Bremen. Denn 1982 zauberte ADFCGründungsmitglied Jan Tebbe diese Container auf den Bahnhofsplatz - als Keimzelle einer Fahrradstation. Damit wollte er Bremen auf „niederländisches Niveau" heben. Heute in der Neustadt Als 2003 die neue Radstation bezugsfertig war und sich Jan Tebbes Traum

erfüllte, mussten die Container endgültig weichen. Harald Vogt zog mit seinem Betrieb auf die andere Weserseite um. Die Fahrradstation Neustadt ist auch ohne Parken und Verleih ein gutgehendes Geschäft geworden. Dort fühlt er sich heute sichtlich wohl - der ADFC freut sich mit und dankt seinem langjährigen Fördermitglied und Weggefährten Harald Vogt für die Treue! ■ Brigitte Breyling

„Man muss eben Lobbyist sein ....“ ( Jan Tebbe) Kommentar von Jan Brüning

Foto: Hannah Grundey

J

a, wir sind Lobbyisten. Wir vertreten Interessen. Unsere Interessen als Radfahrer im Alltag und in der Freizeit. Wir haben einiges durchsetzen können, vieles noch nicht. In zwei Richtungen gefahrlos befahrbare Einbahnstraßen, komfortable Radstationen, erfolgreiche Aktionen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“, jede Menge Radtouren, das Fahrrad als allgemein akzeptiertes modernes Verkehrsmittel und ein starker Verband, der die Interessen der Radfahrer vertritt – alles heute Selbstverständlichkeiten für Menschen, die wie ich, zur Zeit der ADFC-Gründung noch gar nicht auf der Welt waren

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Umweltschutz ist kein Nebenthema mehr. Er steht auf der Agenda der ganz großen Politik. Die Erkenntnis, dass das Verkehrsmittel Fahrrad den zusammenbrechenden Stadtverkehr entlasten kann und stärker in die Stadtplanung eingebunden wird, ist auch unser Verdienst. Auch wer auf zwei nicht motorisierten Rädern zur Arbeit fährt, wer schwärmerisch von seinem neuen und mit allen damals nicht erdenklichen Extras ausgestattetem „Bike“ erzählt, wer seinen Urlaub mit vollen Packtaschen in Regen und Hitze verbringt – all diese Menschen werden nicht mehr belächelt. Keine Exoten, ganz normaler deutscher Durchschnitt. Normal ist leider aber auch, dass nicht alle Rad fahren oder sich ein Fahrrad leisten können. Damit ist ihnen zwar auch Freude, vor allem aber Mobilität und Selbstständigkeit genommen. Ich meine: Das darf nicht sein! Mehr soziales Engagement könnte das Profil des ADFC künftig ergänzen. Dass darüber die erfolgreichen „Urtugenden“ – Verkehrspolitik und, ja, Freizeitgestaltung – nicht vernachlässigt werden dürfen, versteht sich von selbst. In diesem Sinne: Es ist viel erreicht, es fehlt noch vieles und ein Ende ist nicht abzusehen. ■

AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN Brüssel - Bremen

Sept. 1983 12 europäische Radfahrerverbände gründen in Kopenhagen den Europäischen Fahrradfahrer-Verband (ECF); der ADFC gehört zu den Gründungsmitgliedern März 1988 Einführung der Haftpflichtversicherung für alle Mitglieder; 1989 folgte die Rechtsschutzversicherung; 1992 Angebot einer Fahrrad-DiebstahlVersicherung Juni 1989 Die Bundeshauptversammlung tagt 10 Jahre nach der Gründung erstmals in Bremen und setzt die seit 1987 geführte Debatte zu einem ADFCGrundsatzprogramm fort und beschließt die „Bremer Thesen“ Mai 1999 Die ADFC Bundeshaupt­ versammlung tagt zum 2. Mal in Bremen 2009 „best for bike“, der Preis für die fahrradfreundlichste Entscheidung des Jahres geht an Stadt, Kirchentag und ADFC Bremen für das Projekt „Fahrradfreundlicher Kirchentag“ zusammengestellt von Hans-Joachim Reimann

Senat empfängt ADFC

Foto: Hannah Grundey

Der Bremer Senat, vertreten durch Senator Dr. Reinhard Loske, lädt den ADFC zum Geburtstagsempfang ins Rathaus ein: Freitag, 2. Oktober 2009. ADFC-Mitglieder können sich unter Angabe ihrer Mitgliedsnummer gerne anmelden, bis zum 25. September, per E-Mail an empfang@adfc-bremen.de, per Fax an (0421) 70 11 59 oder schriftlich an die Bremer Landesgeschäftsstelle.

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VERKEHR

Zweiseitig frei – erst mal einseitiges Vergnügen Bremen-Mitte. Alle tun MINUS es. Bislang war es verboten. Das Radfahren „in der falschen Richtung“ über die Wilhelm-Kaisen-Brücke. Die „Zielplanung Fahrrad“ schrieb es in ihr „Sofortprogramm Innenstadt“ von 2003: Die Brücke braucht Beid-Richtungs-Radwege. Seit diesem Sommer ist schon fast „sofort“: Erst musste die Brücke saniert, das Geländer erneuert (erhöht), Parkplätze aufgehoben, einige

Radwegabschnitte verbreitert und die Furt über die Straße Franziuseck gekennzeichnet werde. Jetzt hängen seit Juni auf der stadteinwärts führenden Seite die Schilder für den Radverkehr mit dem Doppelpfeil-Zusatz. Doch bereits seit vier Wochen (Red. Schluss) nur auf ausgewählten Abschnitten auch für die Gegenrichtung. Und auf der stadtauswärtigen Seite gar nicht. Das wird hoffentlich nicht noch einmal Jahre dauern...

Glatt und gut (fast) ohne Radweg – geht doch! Bremen-Peterswerder. MINUS Die Verdener Straße hat zwischen Am Schwarzen Meer und Hamburger Straße eine Asphaltdecke bekommen. Die schmalen und holprigen Radwege sind verschwunden, lediglich zwischen Achimer Straße und Hamburger Straße dienen sie einerseits als „Vorbeifahrstreifen“ bis zur Ampel. Warum andererseits der Radweg auf diesem Stück auch wieder neu angelegt wurde,

erschließt sich planerisch nicht. Durch wechselndes Parken ist die tatsächliche Geschwindigkeit des Autoverkehrs verringert. Zusammen mit der AsphaltOberfläche ermöglicht dies zügiges und komfortables Radfahren auf der Fahrbahn. Um die gute Radverbindung zwischen Weserstadion und Gete-Viertel vollständig zu machen, fehlt noch eine bessere Oberfläche im Abschnitt zwischen Osterdeich und Hamburger Straße, wo dann die Radwege in der Tempo30-Zone ebenfalls entbehrlich würden.

Huckel weg – wie lange? Bremen-Huchting. Der Zustand des Heulandswegs MINUS war noch im letzten pedal genauso beklagenswert wie die Nicht-Zuständigkeiten für diese wichtige Alltagsverbindung zwischen Huchting und dem restlichen Bremen. Doch seit Jahresanfang ist hier die haneg zuständig (die Hanseatische Naturentwicklung GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Stadtgemeinde Bremen).

Sie hat sich umgehend des Heulandsweges angenommen und die lästigen Untiefen eingeebnet. Anfänglich gab es stellenweise Probleme mit zu viel aufgefülltem Schotter – doch die haben sich mit der Zeit gelegt. Es bleibt die Befürchtung, dass nach der nächsten landwirtschaftlichen „Offensive“ neue Schäden „nachwachsen“. Asphalt oder zumindest Betonspur-Pflaster wäre deshalb die von Radlern ersehnte Dauerlösung!

Eng und holprig statt einfach regelgerecht Bremen-Neustadt. Neues Zwangskorsett in der Neuenlander Straße: Der kürzlich erfolgte Umbau an der Einmündung der Hohentorsheerstraße zwingt Radfahrer von der Senator-Apelt-Straße kommend in Richtung Langemarckstraße erneut auf den alten, für beide Richtungen mit 1,60 Meter viel zu schmalen Radweg. An der Langemarckstraße dürfen Radfahrer dann nur noch über die Fußgängerfurt weiter schieben.

Zum Greifen nahe lag die bessere Lösung: einfach die Radfahrer auf die Seitenfahrbahn führen (Einbahnstraße mit 30 Km/h Höchstgeschwindigkeit, Radverkehr in Gegenrichtung frei) und an der Kreuzung Langemarckstraße einen gesicherten Ampel-Warteplatz abstecken und die Furten ordentlich markieren. Schon hätte der ohnehin nötige Umbau eine StVO-gerechte Radfahrmöglichkeit gebracht.

PLUS

PLUS

PLUS

MINUS

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Texte und Fotos Bremen: Albrecht Genzel, Klaus-Peter Land

PLUS MINUS


VERKEHR

PLUS MINUS Grünweg aufgepeppt

Außerdem hat der Rückschnitt der Büsche den Zwei-Richtungs-Mischweg deutlich verbreitert. Ein Plus verdienen auch die Auffahrten des Weges an der Marineschule. Sie sind breiter und in der Oberfläche deutlich besser geworden. Wo vorher hoch stehende Wurzelund Erosionsschäden waren, kann jetzt risikolos gefahren werden.

Bremerhaven. Die Stadt hat den Grünweg auf der alten Bahntrasse an der Elbestraße besser nutzbar gemacht. Der alte etwas grobsteinige Belag wurde durch einen feineren ausgetauscht, so dass man jetzt mit dem Rad dort ziemlich erschütterungsfrei fahren kann.

MINUS

in Bremerhaven

Umkehren am Sperrgitter

mit Doppelkinderwagen passen überhaupt nicht durch. Sie müssen zurück über die Brücke. Egal ob die Verantwortlichen die Radfahrer oder die Brücke vor den Autofahrern schützen wollten: Man hätte dazu die Gitter auch weiter auseinander platzieren können oder nur zwei Pfosten zu setzen brauchen. Radfahrer haben sich schon eine eigene Umfahrung geschaffen – leider nicht ganz risikolos.

Bremerhaven. Vom Wohngebiet„Leherheide“ im Norden Bremerhavens führt eine gern genutzte Radroute zur Innenstadt über die Brücke der Cherbourger Straße in das Wohngebiet „Schierholz“. Am Ende dieser Brücke stellte die Stadt nun ein Drängelgitter auf, welches nur mit Mühe zu durchfahren ist. Radfahrer mit Anhänger, müssen diesen umsetzen, dass heißt absteigen. Fußgänger

Ein Rat fürs Fahrrad geöffnet: Montag bis Freitag Samstag

10 bis 18 Uhr 10 bis 14 Uhr ADFC Landesverband Bremen in der Radstation Bahnhofsplatz 14a 28195 Bremen Fon (0421) 70 11 79 www.adfc-bremen.de info@adfc-bremen.de

Bücher Karten Infos Touren Reisen Codieren GPS Technik Fahrradmarkt-Termine

Texte/Fotos Bremerhaven: Christian Peters

PLUS

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ADFC KREISVERBAND OSTERHOLZ

Neue Schatzmeisterin stellt sich vor Ein runder ADFC-Samstag

Foto: Stephan Koch

Geestenseth. Sechs Uhr morgens, raus aus den Federn, der ADFC ruft! Mit dem Zug, das Fahrrad im „Gepäck“,

geht es nach Osterholz-Scharmbeck. Beim Umsteigen in Bremerhaven gibt es Probleme, denn noch immer werden auf der Strecke Bremerhaven – Bremen im Regionalverkehr uralte Waggons eingesetzt - mit Stufen und engem Einstieg. Die Aktiven in Osterholz haben an diesem Samstag volles Programm: Während Klaus, Lars, Hartmut und ich bei unserem Fördermitglied Heiko Wellbrock einen Infostand mit Gebrauchtradmarkt aufbauen, begrüßt Jörg in Kramelheide die Teilnehmer zum Tourenleiterseminar des Landesverbandes Niedersachsen und Stephan startet ab Lilienthal zu einer Radtour nach Wilstedt zu den Olivenöltagen. Seit fünfzehn Jahren bin ich Mitglied im ADFC und mir macht die Arbeit am Infostand immer wieder Spaß. Mittags schwing ich mich aufs Fahrrad, denn bis

vierzehn Uhr will ich in Kramelheide sein, um eine Gruppe von angehenden Tourenleitern beim praktischen Teil zu begleiten. Jeder von ihnen soll anhand einer auf der Karte vorgegebenen Route die Tourenleitung üben. Dazu gehören eine Ansprache zu Beginn der Radtour, entsprechende Fürsorge für die Mitfahrer und genaue Beachtung der StVO unterwegs. Da ich schon viele Jahre Touren im ADFC leite, kann ich auf diesem Wege meine eigenen Erfahrungen weiterge Abend die Gruppe zum gemütlichen Teil übergeht, radele ich heimwärts. Frisch geduscht und zufrieden sitze ich nun auf meiner Couch. Genussvoll einen heißen Tee trinkend greife ich zu meinem Buch. Titel? Nein, heute nicht „Vereine und Steuern“! Gabriela Grunenberg

Freie Fahrt für Radler und Fußgänger in OHZ!

Foto: Klaus Plump

Osterholz-Scharmbeck. In guter Kooperation mit den zuständigen Stellen im Rathaus in der Kreisstadt wurden im Mai die ersten Sackgassenschilder mit einem neuen Aufkleber versehen. Durch den Aufkleber, der StVO- konform oben rechts aufgebracht wird, erfahren Radfahrer und Fußgänger, dass es für sie am Ende einer Sackgasse eine Passage gibt. Der Erste Stadtrat Jörg FanelliFalcke, selbst auch aktiver Radler, bekleb-

te beim Pressetermin das erste Schild. Diese Maßnahme ist ein weiterer Schritt in Richtung radlerfreundliche Stadt - davon profitieren sowohl Einheimische als auch Touristen. Weitere Schilder sollen im Herbst diesen praktischen Aufkleber erhalten. Vorschläge dafür nimmt der ADFC Kreisverband Osterholz gern entgegen. Adressen gibt es unter www.adfc-osterholz.de. Lars Grundmann

Promotion-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“

Foto: Stephan Koch

Osterholz-Scharmbeck. Drei aktive Mitglieder des Kreisverbandes stellten sich einen Vormittag lang mit Kodiermaschine und Infostand vor das Hauptgebäude des Landkreises Osterholz , um bei diesem großen Arbeitgeber für die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ zu werben. Die im Vorfeld gelaufene Werbung im hauseigenen Intranet und die Mundpropaganda zeigten Wirkung. MitarbeiterInnen kamen während ihrer Pause,

um sich zu informieren und mit Radkarten der Umgebung einzudecken. Auch Sozialdezernentin Heike Schumacher besuchte den Stand. Leider konnten wegen des angekündigten schlechten Wetters nur vier Räder kodiert werden, aber eine Wiederholung der Aktion im nächsten Jahr ist angedacht. Lars Grundmann

Die ADFC-Mitglieder im Landkreis Osterholz erhalten mit diesem pedal als Beilage die Einladung zum „Radlerfest“!.

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ADFC KREISVERBAND OLDENBURG

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30 Jahre ADFC – auch in Oldenburg?!

D

ie erste noch erhaltene Erwähnung des ADFC in Oldenburg findet sich in einem Artikel / Leserbrief der NordwestZeitung (NWZ) vom 19.03.1982 zur NWZ-Aktion „Rund ums Rad“:„Der ADFC Bremen e.V., der bis zur Gründung eines ADFCBezirksvereins Oldenburg die Region zwischen Weser und Ems betreut, kann nur neidisch auf die Stadt Oldenburg blicken.“ Mitte Oktober 1986 lud die ADFC Ortsgruppe Oldenburg (im ADFC

Bremen) ihre Mitglieder dazu ein, einen Arbeitskreis Verkehrspolitik zu gründen, um die „etwas brachliegenden verkehrspolitischen Aktivitäten besser in Gang zu bringen“. Wie wenig sich manches doch ändert …

Foto: ADFC OL Archiv

Das Vereinsjubiläum ist auch für den ADFC Oldenburg ein Anlass, zurück- und ins bruchstückhafte Archiv (Foto) zu blicken und ein Fazit zu ziehen: Was hat der ADFC in 30 Jahren verändert, woran ist er gescheitert?

1988 gehörten Fahrradreparaturkurse, Radwanderungen, Dia-Vorträge und Gebrauchtfahrradmärkte, aber auch verkehrspolitische Themen zu den regelmäßigen Aktivitäten. 1989 kam die Fahrradbeleuchtungswoche dazu.

20 Jahre ADFC-Infoladen, 15 Jahre im Umwelthaus

D

ie 1989 gemieteten feuchten Räumlichkeiten im Tiefparterre am Röwekamp verließ der ADFC Ende 1994, um in das Umwelthaus im Obergeschoss des städtischen Kulturzentrums PFL an der Peterstraße zu ziehen. Das PFL ist das spätklassizistische ehemalige Peter

Friedrich Ludwigs Hospital. Anfang der 90er-Jahre lautete die Antwort auf die Frage nach einer Radwanderkarte oft noch„Gibt’s nicht“ oder„Diese ist nicht besonders gut – kaufen Sie sie trotzdem, etwas besseres gibt es nicht“. Heutzutage sind im ADFC-Infoladen

nicht nur alle 27 ADFC-Radtourenkarten und 68 ADFC-Regionalkarten, sondern auch hunderte weitere Titel erhältlich. Das Sortiment stellt nur noch einen nach Qualität ausgesuchten Teil des lieferbaren Angebotes dar.

Verkehrspolitik

I

m Januar 1992 wurde erstmals ein ADFC-Vertreter als beratendes Mitglied in den Verkehrsausschuss berufen. Leider haben ADFCAktive dort meist vergeblich versucht Radverkehrsbelange durchzusetzen. Auch im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes (1998–2000) wurde der ADFC beteiligt. Damals war es ein Fortschritt, dass die Stadt sich an „die Ein-

Foto: ADFC-Oldenburg

Die 1998 schon diskutierte getrennte Signalisierung von Rad- und Fußverkehr wurde Ende 2008 erstmals am Lappan umgesetzt.

haltung ausreichender Radwegebreiten“ halten und die„Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer“ prüfen will. Letzteres wurde Anfang 2006 mit Freigabe der letzten Einbahnstraße abgeschlossen – bundesweit immer noch einmalig. Weitere gute Beispiele sind das Abstellanlagenkonzept für die Innenstadt und die Fahrradstationen.

2008 gehörte der ADFC Oldenburg zu den zehn wachstumsstärksten Kreisverbänden bundesweit. Anfang 2009

gab es in Niedersachsen nur noch im Landkreis Osterholz und der Stadt Emden mehr ADFC-Mitglieder pro Ein-

wohner als in der Stadt Oldenburg (0,276%). Damit wurde sogar die Landeshauptstadt Hannover überholt.

ADFC-Mitglieder

Stadt Oldenburg

Landkreis Oldenburg

1999

387 Mitglieder (in 220 Haushalten)

133 Mitglieder (in 56 Haushalten)

2009

455 Mitglieder (in 247 Haushalten)

218 Mitglieder (in 92 Haushalten)

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Texte: Gernot Lucks

Mitglieder


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ADFC BREMERHAVEN / BREMEN-NORD

Bremerhavener Stadtnotizen Gestörte Verhältnisse Bremerhaven, Mittwoch, 22. April. Es ist unangenehm kühl, leichter Nieselregen setzt ein. Gegen neun Uhr befahre ich von Speckenbüttel kommend die Langener Landstraße in südlicher Richtung – mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn. Der Berufsverkehr ist schon abgeklungen und nur einige Nachzügler wählen mit mir zusammen diesen Weg in die Stadt. Gleich an der ersten Kreuzung beginnt der Fahrer eines Wagens aufdringlich zu hupen. Stört es ihn, dass ich vor ihm an der roten Ampel stehe? Bis zur Stadtmitte werde ich insgesamt von sechzehn Autofahrern angehupt und zum Teil auch angepöbelt. Cartoon Christoph. Depenbusch

Einsendung von Christoph Depenbusch beim ADFC-Cartoonwettbewerb zur Fahrradwoche 2009 im Roland-Center, Bremen-Huchting

Unwissend oder ohne Verstand? Auf den Gedanken, dass Radfahrer nicht die viel zu schmalen, kaputten und dreckigen Radwege benutzen möchten, kommen viele Autofahrer nicht. Auch verstehen manche nicht, dass viele Bordsteinradwege durch Pol-

ler, Schilder, Pfosten, Fußgänger, Mülltonnen, Baustellen und parkende Autos schlicht versperrt sind. Auch wenn ein benutzungspflichtiger Radweg vorhanden ist, muss er nicht unbedingt befahren werden. Und dass Radfahrer bei einem nichtbenutzungspf lichtigen Radweg wählen dürfen, ob sie diesen oder die Fahrbahn benutzen wollen, wissen viele auch nicht. Endlich Ruhe! Als ich am späten Vormittag zurück nach Speckenbüttel fahre, allerdings diesmal nicht über die Hauptstraßen, sondern durch das Wohngebiet Eckernfeld, gibt es kein Gehupe. Nicht etwa, weil ich dort auf Radwegen fahren würde, nein, weil es dort keine gibt. Christian Peters

Radstation Bremen-Vegesack

Tagestickets aus dem Münzautomaten BREMEN-VEGESACK. Eine gute Nachricht für alle RadfahrerInnen in BremenNord und umzu: Um einen Münzautomaten für Tagesparker hat die BREPARK das Zugangssystem der Radstation Bremen-Vegesack ergänzt. Gegen eine Gebühr von fünfzig Cent kann jetzt auch außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten das Fahrrad jederzeit aus der Radstation abgeholt werden (oder eingeparkt werden).

Foto: Hannah Grundey

Der Automat macht’s möglich: Rundum-die-Uhr-Zugang nicht nur für ­Dauerparker.

Kein Wechselgeld Der Münzautomat steht gut sichtbar vor dem Eingang und öffnet die Tür nach Einwurf einer ­50-Cent-Münze. Wechseln kann der Automat allerdings nicht. Zuviel Gezahltes, bleibt drin! ADFC-Mitarbeiterin Renate Suck rät daher, immer eine passende Münze beim Ab-

holen des Fahrrades in der Tasche zu haben. Während der Öffnungszeiten bleibt das Tagesticket weiterhin gebührenfrei. „Ein freundliches Angebot an alle Tagesparker!“ Die Radstation Vegesack (Werkstatt, Laden 1-2-3Rad) hat (mindestens) geöffnet: Montag bis Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr Samstag 10:00 bis 14:00 Uhr Der ADFC-Infopunkt ist besetzt: Dienstag 14:30 bis 18:00 Uhr Donnerstag 10:30 bis 13:30 Uhr

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ADFC KOMPAKT

ADFC-Kontakt: ADFC-Arbeitskreise, Aktiventreffs, Offene Treffen von Kreisverbands-, Stadtteil- und Ortsgruppen, Radfahrerstammtisch, Liegeradklönschnack, Neuentreff: Termine und Orte sind jeweils über die Kontaktadressen oder die Web-Seiten zu erfahren.

ADFC-Landesverband Bremen

ADFC-Kreisverband Osterholz

Geschäftsstelle: Bahnhofsplatz 14 a, 28195 Bremen (0421) 70 11 79, Fax 70 11 59, info@adfc-bremen.de www.adfc-bremen.de

c/o Stephan Koch, Auf dem Kamp 23 E 28865 Lilienthal (04298) 46 70 66, koch@adfc-osterholz.de www.adfc-osterholz.de

radort bremen - der ADFC-Infoservice in der Radstation (0421) 794 795 11, info@radort-bremen.de, www.radort-bremen.de montags bis freitags 10 - 18 Uhr, samstags 10 - 14 Uhr

ADFC-Stadtteilgruppe Bremen-Nord

in der Radstation Vegesack, dienstags 14:30 - 18:00 Uhr, donnerstags 10:30 – 13:30 Uhr c/o Klaus Wilske (0421) 6 58 63 55 bremen-nord@adfc-bremen.de

ADFC-Kreisverband Bremerhaven c/o Knut Müller, Alte Deichstraße 59 27612 Loxstedt-Ueterlande, Telefon und Fax: (04740) 13 63

ADFC-Kreisverband und Infoladen Oldenburg / Oldenburger Land im Umwelthaus im PFL Peterstraße 3, 26121 Oldenburg (0441) 137 81, Fax (0441) 248 93 30 pedal@ADFC-Oldenburg.de, www.adfc-oldenburg.de donnerstags 18 - 20 Uhr bis 22. Dezember samstags 10 - 12 Uhr bis 30. Oktober

ADFC-Landesverband Niedersachsen

Postfach 352, 30003 Hannover Leonhardtstraße 6, 30175 Hannover (0511) 28 25 57, Fax (0511) 2 83 65 61 niedersachsen@adfc.de, www.adfc-niedersachsen.de

ADFC-Bundesverband

ADFC-Infoladen Bremerhaven

im Eine Welt-Zentrum, Lange Straße 131, 27580 Bremerhaven Telefon während der Öffnungszeiten samstags 10 - 12 Uhr: (0471) 5 01 00 94

Postfach 10 77 47, 28077 Bremen Grünenstraße 120, 28199 Bremen (0421) 3 46 29 - 0, Fax 3 46 29 - 50 kontakt@adfc.de, www.adfc.de

Ludger Koopmann wieder gewählt Bremen. Die Mitgliederversammlung des Landesverbands Bremen wählte im April den Vorstand neu. Ludger Koopmann wurde als Vorsitzender für die nächsten zwei Jahre wieder gewählt.

Als seine Stellvertreter sind weiterhin im Amt: Jörg Lückemeyer (Finanzen), Peter A. Busch (radort / Radstation), Hans-Joachim Reimann (Mitglieder, Radtouren), Tobias Wolf (Verkehrspo-

ADFC-Mitglied sein − wo man will Bremen. Ab 1. Januar 2010 kann offiziell jedes Mitglied die Zugehörigkeit zum ADFC-Kreis- oder Landesverband ausdrücklich auch abweichend vom Wohnort wählen; beispielsweise, weil man

sich stärker am Arbeitsort orientiert…. Mit dieser Satzungsänderung orientierte sich die Landesversammlung an der Bundesverbandsregelung. Jedes Mitglied kann die geänderte Satzung beim

ADFC-Mitgliederzahlen so hoch wie nie

Foto: privat

Neumitglied Jan-Hendrik C.

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Deutschland. Der ADFC wächst weiter: Erstmals verzeichnet der ADFC bundesweit mehr als vier Prozent Steigerung bei den Mitgliederzahlen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Der ADFC hatte bei Redaktionsschluss genau 123 102 Mitglieder bei 66 291 Adressen. Gratulation und herzlichen Dank allen, die daran mitgewirkt haben. Auch so erhöhen sich die Mitgliederzahlen: Neue Haushalts- oder Famili-

litik, -pädagogik). Neu im Vorstand ist der Bremen-Norder Stadtteilgruppensprecher Klaus Wilske (Events, Stadtteilarbeit).

Verein anfordern oder auf der Homepage einsehen/herunterladen. www.adfc-bremen.de > Wir über uns > Satzung.

enmitglieder jetzt nachmelden! Das stärkt die Lobby fürs Radfahren und hat Perspektive! Ganz einfach online: www.adfc.de > Mitgliedschaft > Änderung der Mitgliedsdaten, oder formlos schriftlich mit Mitgliedsnummer, Namen und Geburtsjahr der neuen Mitglieder. Alle Texte: Klaus-Peter Land

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ADFC KOMPAKT

ADFC-Fördermitglieder ... in der Stadt Bremen

1-2-3 Rad in der Radstation 1-2-3 Rad am Zweiradeck 1-2-3 Rad in der Radstation Vegesack 28 Zoll - Der Fahrradladen Blaukopp - U. Kasten Fahrrad-Studio Büsselmann Zweiradmarkt Huchting Dalladas, Räder u. Service Zweirad-Fachmarkt Dutschke Fahrrad-Express - Gertzen & Peukert Fahrradstation Neustadt FREY-RAD Gaststätte Dammsiel Zweirad-Center H.-P. Jakst GmbH Die JugendHerbergen (DJH) gGmbH Fahrradhaus Meyer Quo Vadis GmbH rabbit BMX bremen radschlag Fahrradhandel GmbH Dr. Andreas Reich - Rechtsanwalt Speiche Fahrradhandels-GmbH Unterwegs Trekking und mehr GmbH Velo Sport - Ihr Radsporthaus GmbH Max Weigl, Inh. Olaf Otto – Ihr Zweiradspezialist

Bahnhofsplatz 14a, 28195 Bremen, (0421) 169 01 00 Buntentorsteinweg 270, 28201 Bremen, (0421) 578 65 81 Vegesacker Bahnhofsplatz, 28757 Bremen, (0421) 258 39 36 Lesumer Heerstraße 78, 28717 Bremen, (0421) 620 88 62 Gevekohtstraße 14, 28213 Bremen, (0421) 21 62 66 Karl-Marx-Straße 168 C, 28279 Bremen, (0421) 83 25 84 Kirchhuchtinger Landstr. 36, 28259 Bremen, (0421) 579 92 93 Friedrich-Ebert-Straße 142, 28201 Bremen, (0421) 5 57 86 99 Waller Ring 141, 28219 Bremen, (0421) 61 15 56 Bohnenstraße 7, 28203 Bremen, (0421) 70 70 27 Lahnstraße 33 (Delmestraße), 28199 Bremen, (0421) 30 21 14 Am Schwarzen Meer 143, 28205 Bremen, (0421) 494 07 71 Niederblockland 32, 28357 Bremen, (0421) 64 07 33 Davoser Straße 67 - 69, 28325 Bremen, (0421) 40 45 55 Woltmershauser Allee 8, 28199 Bremen, Tel. (04 21) 598 30 -0 Mühlenstraße 78, 28779 Bremen, (0421) 60 15 06 Bürgermeister-Smidt-Straße 43, 28195 Bremen, (0421) 1 47 78 Auf dem Hohen Ufer 86, 28759 a, (0421) 62 75 70 Humboldtstraße 16, 28203 Bremen, (0421) 70 41 05 Hollerallee 67, 28209 Bremen, (0421) 34 50 91 Fehrfeld 62 / Vor dem Steintor, 28203 Bremen, (0421) 70 03 31 Domshof 14 - 15, 28195 Bremen, (0421) 3 36 55 23 Martinistraße 30 - 32, 28195 Bremen, (0421) 1 82 60 Holsteiner Straße 123, 28219 Bremen, (0421) 38 12 15

Landesinnung d. Zweiradmechanikerhandwerks Verkehrsverein Bremen / BTZ

Martinistr. 53-55, 28195 Bremen, (0421) 3 05 00-620 Findorffstraße 105, 28215 Bremen, (0421) 3 08 00 - 0

Fahrradladen Worpswede Fahr-zu-Rolf - GmbH Flying Dutchman Fahrradservice Heiko Wellbrock Wiegetritt, Inh. Matthias Böcker

Findorffstraße 28, 27726 Worpswede, (04792) 23 23 Hauptstraße 42, 28865 Lilienthal, (04298) 27 97 20 In der Heide 8, 27729 Vollersode, (04793) 95 34 21 Bahnhofstraße 80, 27711 Osterholz-Scharmbeck, (04791) 5 76 68 Hauptstraße 86, 28865 Lilienthal, (04298) 41 70 61

de fietsenmakers Fahrradzentrum Oldenburg (Fahrradstationen) KVS tours Rückenwind Reisen GmbH Die Speiche GmbH

Ziegelhofstr. 14, 26121 Oldenburg, (0441) 85 080 Willy-Brandt-Platz 1, 26123 Oldenburg, (0441) 21 882-40 Am Patentbusch 14, 26125 Oldenburg, (0441) 4 85 97-14 Am Patentbusch 14, 26125 Oldenburg, (0441) 48 59 70 Donnerschweer Str. 53, 26123 Oldenburg, (0441) 84 123

Touristik-Palette Hude e.V.

Parkstrasse 106, 27798 Hude, (04408) 80 90 950

Korporative Mitglieder:

... im Landkreis Osterholz

... in Oldenburg

Korporative Mitglieder:

Fördermitglieder stellen sich vor 25 Jahre Zweirad-Center H.-P. Jakst Nicht nur der ADFC feiert Jubiläum, sondern auch das langjährige Fördermitglied Hans-Peter Jakst. Der ehemalige deutsche Rad-ProfiMeister gründete am 1. März 1984 sein Geschäft in Bremen-Osterholz. Er stellt es hier vor: „Auf über 700 qm präsentieren wir für Sie City-Bikes, Trekking-/Cross- bzw. Rennräder sowie Kinder- und Jugendräder in jeder Preislage.

Außerdem entwickeln wir IHR Fahrrad nach Ihren Vorstellungen mit hochwertigen Komponenten zum günstigen Preis. Bei Umbauten und Reparaturen hilft Ihnen unser kompetentes ,Schrauber‘-Team. Wir führen eine reichhaltige Auswahl an Zubehör sowie Sportswear. Überzeugen Sie sich von der Qualität und dem hervorragenden Fahrkomfort unserer Räder. Machen Sie eine Testfahrt!“ Kontakt: www.zweirad-jakst.de

H.-P. Jakst 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal

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GESUNDHEIT IN BESTEN HÄNDEN.

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IST DER "EITRAGSSATZ BEI ALLEN +RANKENKASSEN GLEICH $OCH !CHTUNG $IE 5NTERSCHIEDE ZWISCHEN EINEM ANONYMEN $IREKTVERSICHERER UND EINEM REGIONAL VERWURZELTEN 'ESUNDHEITSVERSORGER SIND ERHEBLICH "EI UNS BE KOMMEN 3IE MEHR FÓRS GLEICHE 'ELD "ONUS UND 0R»MIENTARIFE 3ONDER KONDITIONEN IN &ITNESSSTUDIOS 4³6 ZERTIüZIERTEN 3ERVICE UND KOSTENLOSE 'ESUNDHEITSKURSE

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