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DIE FREUDIGE ÜBERRASCHUNG AUS JAPAN

Wie so oft geht Mazda seinen eigenen Weg und entscheidet sich für Lösungen, die auf gesundem Menschenverstand beruhen. Dabei können sie durchaus von aktuellen Trends abweichen.

Da sind wir also am Rande Barcelonas, um den neuen SUV CX-60 zu testen, der mit einem neuen ReihensechszylinderDieselmotor Mild-Hybrid und ungewöhnlichen 3,3 Litern Hubraum ausgerüstet ist. Dieses originelle Antriebsaggregat ist an ein Achtgang-Automatikgetriebe gekoppelt, in das ein Elektromotor integriert ist, der mit einer 48-Volt-Batterie angetrieben wird.

Zwei Varianten werden angeboten – eine Version mit 254 PS und 550 Nm, nur mit Allradantrieb, und eine Version, die ganz auf Energieeffizienz getrimmt ist und 200 PS und 450 Nm zu bieten hat. Diese Zahlen mögen einem lächerlich vorkommen, wenn man den Hubraum betrachtet, aber Ziel ist es, insgesamt die Normen für Schadstoffemissionen einzuhalten, den Verbrauch so weit wie möglich zu reduzieren und echte Freude beim Fahren zu bereiten.

Der große Zylinderhubraum ermöglicht eine höhere thermodynamische Effizienz bei der Verbrennung, was durch ein optimiertes Management des Luft-Kraftstoff-Gemisches im Magerbetrieb noch verstärkt wird. So erreicht dieser An - triebsstrang einen Wirkungsgrad von 40 Prozent über einen weiten Drehzahlbereich, was dem Verbrauch zugutekommt. Um noch eins draufzusetzen, schaltet sich der große Verbrennungsmotor immer wieder ab, beispielsweise wenn der Wagen bei leichtem Gefälle rollt.

Wir haben die Version mit geringerer Leistung getestet, für die ein WLTP-Verbrauch von nur fünf Litern auf 100 Kilometer angegeben ist – trotz des Fahrzeuggewichts von 1.874 Kilogramm.

Doch bevor es auf die Straße geht, bestaunen wir die elegante Silhouette des Modells. Ein klassischer Look, wenn man von der Front absieht, wo die leicht im Kühlergrill zurückliegenden Scheinwerfer für eine persönlichere Note sorgen.

Auch innen findet man ein klassisches Design vor, das sich durch eine hervorragende Endverarbeitung auszeichnet. Platzangebot und Komfort auf den Vordersitzen sind gut, auch wenn die Sitze etwas mehr Halt bieten könnten. Hinten wird es für Erwachsene hingegen ein wenig eng, insbesondere wenn man die Größe des Autos berücksichtigt.

Ruhige Kraft

Die Kombination von Motor und Getriebe laden bei dieser verbrauchsarmen Version nicht zum sportlichen Fahren ein, sondern vielmehr zum Dahingleiten mit dem Drehmoment, im Rhythmus der Gangwechsel und der regelmäßigen Abschaltung des Verbrennungsaggregats.

Bei richtiger Fahrweise bleibt der Verbrauch mit auf dem Armaturenbrett angezeigten 5,2 bis 5,8 Litern auf 100 Kilometer absolut unter Kontrolle. Wenn der Fahrer etwas fester aufs Pedal tritt, kommt er bei dynamischer Fahrweise aber schnell auf 6,5 oder sogar über 7 Liter auf 100 Kilometer.

Trotz Hinterradantrieb haben die Verantwortlichen für das Fahrwerk bei dieser Variante auf Komfort und eine untersteuernde sichere Straßenlage gesetzt. Sportliche Fahrer werden gewiss ein wenig frustriert sein, umso mehr als der Motor durchaus einiges zu bieten hat, wenn man das Gaspedal richtig durchtritt. Doch Langstreckenfahrer werden es lieben, Kilometer abzuspulen.

Der Mazda CX-60 ist ab 45.000 Euro zu haben und bietet in einer klassischen und eleganten Verpackung eine originelle Motortechnologie in Zeiten der Jagd auf den Diesel. Beim Fahren zeigt sich, dass der SUV nicht das Potenzial hat, den Markt aufzumischen und sich von seinen Konkurrenten abzuheben. Es handelt sich dennoch um ein hochwertiges Auto. Mit dem sparsamen Diesel legt man mühelos zahlreiche Kilometer zurück, auch mit Anhänger. Sei noch die solide Garantie von sechs Jahren und 150.000 Kilometern erwähnt, die dem Käufer ein beruhigendes Gefühl vermittelt und zeigt, dass die Marke aus Hiroshima zuverlässige und solide Modelle baut.

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