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So sparen Sie Zeit . . . . . . . . . . . . S
from Autotouring - Januar 2022
by ACL
Fallstudie
SO SPAREN SIE ZEIT AUF DEM SCHULWEG
Wählen wir im Alltag immer das beste Fortbewegungsmittel? Wären bestimmte Alternativen nicht vorteilhafter?
Die Regierung hat eine Strategie zur Förderung der nachhaltigen Mobilität mit Zielen für 2025 aufgestellt. Ziel dieser Strategie? Die wichtigsten Akteure ermutigen, ihre Art der Fortbewegung zu überdenken und dabei öffentlichen Verkehrsmitteln und umweltfreundlicher Mobilität Vorrang ein-
500 m – Louis kaufmännischer Angestellter 2 Kinder 6 und 9 Jahre alt, Grundschule
Begleitet seine Kinder zu Fuß zur Schule. Um sie zu motivieren und die Wegstrecke spielerisch zu gestalten, benutzt er abwechselnd auch den Roller.
Vorteile: Es ist eine angenehme Wegstrecke, man kommt an die frische Luft und hat Zeit, mit den Kindern zu reden. Jeder ist körperlich aktiv und deckt so schon einen Teil des täglichen Bewegungsbedarfs ab. Es ist kostenlos.
Nachteile: Man benötigt Wechselkleidung und Sicherheitsausrüstung, der Schutz der Kinder erfordert eine höhere Aufmerksamkeit. Nach dem Weg zur Schule geht es wieder zurück und weiter zur Arbeit.
1 km – Deborah freiberufliche Grafikerin 2 Kinder 4 und 7 Jahre, 2 Schulen auf dem gleichen Campus
zuräumen. Dies betrifft unter anderem auch den Schulweg.
Die folgende Tabelle wird Sie vielleicht überraschen und Sie dazu bringen, Ihre Gewohnheiten zu überdenken. Sie wurde auf der Grundlage von Fahrten in der Stadt und zu Zeiten mit einem allgemein hohen Verkehrsaufkommen erstellt. Um dies anhand praktischer Fälle zu veranschaulichen, haben die Experten des ACL mehrere Familien mit Kindern im Alter von 4 bis 17 Jahren nach ihren Erfahrungen gefragt.
Vorteile: Der Weg bringt tägliche Bewegung und Momente des Miteinanders. Das ältere Kind kann lernen, wie es sich im Straßenverkehr korrekt verhält. Es ist kostenlos.
Nachteile: Man ist wetterabhängig: kein Rad fahren bei Regen, man benötigt entsprechende Kleidung und Ausrüstung. Auf dem Schulgelände muss das Fahrrad sicher abgestellt werden können. Im Winter wird das Auto genutzt.
3 km – Theo Gymnasiast 16 Jahre
Fährt von März bis Juni mit dem Fahrrad zur Schule und nimmt ab September den Bus.
4 km – Léo Verkäufer 1 Kind 8 Jahre, Grundschule
Begleitet seine Tochter zur Bushaltestelle. Der Bus braucht 25 Minuten bis zur Schule und ist dabei das schnellste Transportmittel
Vorteile: Schon der Weg zur Bushaltestelle bedeutet etwas Bewegung. Im Bus trifft man seine Freunde. Die Fahrt mit dem Bus bedeutet Sicherheit. Im Winter bietet der Bus Komfort und Wärme. Bus fahren ist in Luxemburg kostenlos.
Nachteile: Man ist abhängig von den Fahrplänen und hinterlässt trotz allem einen bedeutenden ökologischen Fußabdruck.
Vorteile: Das Fahrrad ist wirklich das schnellste Transportmittel. Man ist nicht an Fahrpläne gebunden und damit unabhängig. Jede Fahrt bringt 15 Minuten Training, und es ist kostenlos.
Nachteile: Man benötigt geeignete Kleidung und Ausrüstung, ist wetterabhängig und kann im Winter nicht mit dem Rad fahren.
Unterwegszeit und Verkehrsmittel
Louis
Déborah
Théo
Léo 500 m 6 Minuten 4 Minuten 2 Minuten 3 Minuten 6 Minuten
1 km 12 Minuten 8 Minuten 4 Minuten 6 Minuten 10 Minuten
2 km 24 Minuten 16 Minuten 8 Minuten 12 Minuten 18 Minuten
3 km 36 Minuten 24 Minuten 12 Minuten 18 Minuten 27 Minuten
4 km 48 Minuten 32 Minuten 16 Minuten 24 Minuten 32 Minuten
5 km 60 Minuten 40 Minuten 20 Minuten 30 Minuten 38 Minuten
Generell zeigen die obigen Beispiele, dass zwischen 500 m und 2 km – unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel und einem Zeitfenster von weniger als 15 Minuten – hinsichtlich der Unterwegszeit nur ein sehr geringer Unterschied besteht. Es gibt also wenig Gründe, ein motorisiertes Verkehrsmittel zu wählen, das Kohlendioxid ausstößt.
Bei der sanften Mobilität ist die Unterwegszeit nahezu konstant (keine Staus). Es ist immer möglich, umzudrehen oder eine alternative Route zu wählen, was zum Beispiel im Auto nicht der Fall ist. Unter 5 km bleibt das Fahrrad die schnellste Art der Fortbewegung.
FRAGEN AN DEN ACL
Ich fahre nicht mehr Auto und benutze stattdessen mein Fahrrad: Was passiert bei einem Unfall oder Panne?
In diesem Fall ist Ihre Mobilität durch die Bike Assistance abgesichert, von der Mitglieder automatisch profitieren oder die Nichtmitgliedern separat angeboten wird (www.acl.lu/bike).
Demgegenüber ist die Nutzung des Autos bei einem hohen Verkehrsaufkommen alles andere als ideal, da man keine Kontrolle über die Unterwegszeit hat. Auch wenn Ihr Auto steht, verbrauchen Sie Energie (und sei es nur zum Heizen). Der Motor hat Schwierigkeiten, seine optimale Betriebstemperatur zu erreichen, und sein Wirkungsgrad ist gering. Unter diesen Voraussetzungen stößt ein herkömmlicher Benzinmotor schnell 150 g CO2/km aus. Und natürlich ist das Auto als Fortbewegungsmittel auch am teuersten.
In einem Punkt stimmen alle Erfahrungen überein: Neben der Zeitersparnis auf kurzen Strecken und dem Schutz der Umwelt trägt die Fortbewegung ohne Auto auch zu einer besseren Gesundheit und mehr Wohlbefinden bei und die eigenen Kinder lernen gute Gewohnheiten.
Natürlich ist jede Situation anders und die Wahl des Verkehrsmittels hängt auch von der verfügbaren Infrastruktur ab. Was die motorisierte Fortbewegung betrifft, so sind öffentliche Verkehrsmittel zu bevorzugen, wenn das Netz dies zulässt. Wenn Sie in einem ländlichen Gebiet leben, sind Sie jedoch nach wie vor auf ein Auto angewiesen, und sei es nur, um zu einem multimodalen Verkehrsnetz gelangen zu können.
Laurence COLIN/ Olivia SPARAPANO INFOS GESUNDHEIT*

KINDER:
3 Stunden Bewegung pro Tag.
JUGENDLICHE:
1 Stunde Bewegung pro Tag.
ERWACHSENE:
20 bis 45 Minuten Bewegung pro Tag.
* Quelle WHO