Airbus Direktflug 3-2021

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Frühjahr 2021

Direktflug

TARIFBEWEGUNG 2021 WIR BRENNEN ! D L E G R H E M D N U T F N U K FÜR ZU

Hart am Wind

tion: Warnstreiks, Autokorso und Ak Die Tarifrunde 2021 läuft heiß

Kurs Zukunft steht! Nach langen Verhandlungen . ist der Zukunftspakt endlich da

t arität hrlid e Fa erhl hw Sc So t zä t tz Je n Die Gemeinkosten in der bschlussauins Zeiten vo Ein Tarifa laufen ng gu rti Fe Corona dem Ruder


HEIKO RAMM

Direktflug 2 Direktflug

Ich hoffe, ihr seid gesund, liebe Kolleg*innen,

Eine Nullrunde gab es, eine zweite wird es nicht geben!!!

herzlich willkommen zur Osterausgabe unseres Direktflugs. Ich hoffe, es geht euch allen gut und niemand hat bisher die Nerven verloren. Unsere Kolleg*innen im Homeoffice drehen in der Isolation bald durch und diejenigen, die hier vor Ort unsere Flieger bauen, leben in großer Unsicherheit, da sie nie »Darauf bin ich mächtig stolz: Wir haben wissen, was am nächsten endlich einen tollen Abschluss bei unseMorgen wieder Neues und rem Konzerntarifvertrag hinbekommen, Umständliches auf sie der unsere Arbeitsplätze sichert und einen zukommt.

Inhalt 2 Gemeinsam Erfolge erreicht Das Airbus-Zukunfts Paket steht 4-11 Wir brennen für Zukunft und mehr Geld Tarifrunde spezial 12 Gedankenwelt: Hau ab mit Weiterbildung 13 Zurück in die Steinzeit! Digitalisierung 14 Agiles Arbeiten Wie gut sind wir vorbereitet? 20 Der Schlick muss weg Zukunft für Pella Sietas 21 Die Kartoffel/Pomme de terres Monsieur Faury, nous avons un problème

Mitgliederbonus für IG Metaller enthält. Mit der gleichen Tinte wurde unser Zukunftstarifvertrag mit Ausnahme von betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2021 unterschrieben. Auszubildende und Dualis, die in diesem Jahr bei uns angefangen haben, erhalten darüber auch die unbefristete Übernahmegarantie.«

Seit dem 2. März befinden wir uns im Arbeitskampf zur Tarifrunde M+E, in die wir mit einer Nachtschichtaktion vor unserem Osttor bei brennender Feuertonne und einem Warnstreik am 12. März gestartet sind. Die Arbeitgeber wollen in diesem Jahr eine weitere Nullrunde. Sie bieten keinerlei Zukunftsperspektiven zur Sicherung von Standorten und Arbeitsplätzen. Sie gehen mit Blockadehaltung in die Verhandlungsrunden und kommen unseren Angeboten kein Stück entgegen. Wir lassen uns solche Frechheiten nicht bieten und werden mit unseren Aktionen unsere Forderungen durchsetzen.

Impressum Zeitung der Vetrauensleute Airbus Hamburg Redaktion: Bodo Koloska, Dirk Voss, Emanuel Glass, Thomas Junk, Sophia Kielhorn Verantwortlich: Ina Morgenroth, Erste Bevollmächtigte IG Metall Region Hamburg Redaktionelle Betreuung, Gestaltung und Druck Peter Bisping | Drucktechnik Altona Auflage: 2200

2018 brannten vor unseren Toren die Feuertonnen 24 Stunden lichterloh. Wenn die Arbeitgeber das erneut brauchen, dann sollen sie das auch bekommen! Euer Thomas Junk, VK-Leiter

Elphi-Metall sagt: IG Metall-Mitgliedschaft lohnt sich eh, mit Solidarität und so. Aber jetzt erst recht. Denn im neuen Konzerntarifvertrag ist ein Mitgliederbonus dabei: Ihr Metaller*innen habt jahrein und jahraus für bessere Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit gekämpft, während das Nicht-Mitglied neben euch am Bauplatz sich ins Fäustchen gelacht hat, weil


Direktflug Direktflug

20 JAHRE AKTIONSTAG »WELCOME A380« Am 6. Februar 2001 haben wir mit dem Aktionstag „Welcome A380“ für die Beteiligung des Standortes am A380-Programm gekämpft. Es ging um die Werkserweiterung ins Mühlenberger Loch und um die Landebahnverlängerung in Richtung Neuenfelde. Die Erweiterungen waren für unsere Zukunft im Airbus-Verbund enorm wichtig. Es ging darum, ob wir Teile- oder Komponentenzulieferer werden oder ob die A380 auch bei uns ausgestattet und ausgeliefert wird. Am Aktionstag haben sich fast alle Kollegen*innen inkl. Management beteiligt. Mitten in der Hamburger Innenstadt, am GerhartHauptmann-Platz, fand unsere Aktion statt. Die Kolleg*innen gelangten mit der Fähre, per Sonderzug vom Werk zum Hauptbahnhof und mit dem Bus zum alten Elbtunnel.

berger Loch geben uns heute die Chance, auch die Produktion des A320-Nachfolgeprogramms nach Hamburg zu holen.

Bei allen Teilnehmer*innen bleibt die Aktion vor 20 Jahren in guter Erinnerung. Wir haben damals zusammen für unseren »Die damalige Erweiterung hat unser Werk Standort und unsere enorm verändert. Der Personalaufbau ging steil bergauf. Die Bedeutung von Hamburg im Airbus- Zukunft gekämpft. Es zeigt uns, dass wir mit Verbund ist immens gestiegen.« Holger Junge, der Achse Kollegen*inVorsitzender des Konzernbetriebsrates nen, IG Metall, BetriebsUnser Einsatz hat dazu räte und der Politik geführt, dass wir die zusammen sehr viel erA380 nach Hamburg bekommen Personalaufbau ging seitdem reichen können. Diese Achse haben. Auch wenn die Produk- steil bergauf. Die Bedeutung lebt weiter, auch und gerade tion dieses Jahr leider ausläuft: von Hamburg im Airbus-Ver- in der Corona-Pandemie. Wir Die A380 ist immer noch ein bund ist immens gestiegen. kämpfen für unsere Arbeitsplättolles Flugzeug und bei Flugze und gegen betriebsbedingte Der damalige Bürgermeisgästen auf der ganzen Welt sehr Kündigungen. Wir kämpfen für ter Ortwin Runde und Frank den neuen ZTV und um unsere beliebt. Die Einstellung der Teichmüller, Bezirksleiter der Produktion hat nichts mit der Beteiligung am A320-NachfolIG Metall Küste, betonten in ihQualität des Flugzeuges zu tun, geprogramm. Die Erinnerung ren Reden 2001 die strategische an den Aktionstag vor 20 Jahsondern mit der veränderten Bedeutung der Beteiligung an Marksituation. ren zeigt uns, dass es sich lohnt, der A380. 20 Jahre später sehen aufzustehen und für unsere ZuDie Erweiterung hat unser wir, wie Recht sie damit hatten. kunft zu kämpfen.  Werk enorm verändert. Der Die Flächen auf dem Mühlen-

8. März: Internationaler Frauentag Um es mit zwei Worten zu beschreiben:

WOW und Danke! Es war für uns alle neu, aber es hat wunderbar geklappt. Dabei hatten wir erst echte Bedenken, ob eine Online-Veranstaltung im Rahmen von Google Meet wohl gut ankommen würde – Jetzt können wir sagen: JA! Und wir können auch noch sagen, dass der virtuelle Andrang so groß war, dass es eine zweite Veranstaltung geben wird. Spezieller Dank geht von uns an Meike Timms (E&C Managerin for HR). Sie hat es geschafft, das schwierige Thema “Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz” sehr real zu vermitteln. Anhand einer Mischung von Zahlen, Daten, Fakten und echten Fallbeispielen präsentierte sie uns in 45 Minuten einen erschreckenden Überblick über dieses offensichtlich sehr präsente Thema. Allerdings wurde uns allen erst so richtig die Härte und Gnadenlosigkeit dieses Themas bewusst, als eine Betriebsratskollegin uns von ihren persönlichen Erlebnissen berichtete. Solch ein Mut, solche wirklich sehr emotionalen und persönlichen Erlebnisse mit 249 Frauen zu teilen, ist ein Zeichen wirklicher Stärke und wurde mit großem Dank und Respekt anerkannt. Nach dieser Veranstaltung ist uns eines ganz klar: Wir müssen darüber sprechen mit allen Kolleg*innen. Die Sensibilisierung für das Thema ist uns sehr wichtig und die Veranstaltung mit Meike Timms hat uns gezeigt, dass euch das auch sehr wichtig ist und genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Wir werden uns die nächsten Wochen mit weiteren möglichen Veranstaltungen auseinandersetzen und die Ideen aus der jetzigen mitnehmen.

es glaubte, es würde eh von allen erkämpften Erfolgen mitprofitieren. Hat er oder sie in der Vergangenheit ja auch. Aber im Zukunftspakt haben wir zum ersten Mal konkret einen Mitgliederbonus ausgehandelt: Mitglieder

der IG Metall haben bei der Wandlung von TV T-ZUG Vorteile. Denn Ihr, die Mitglieder der IG Metall, habt auch

in der Corona-Zeit hart für die Zukunft gekämpft. Und das braucht eine Anerkennung. Elphi-Metall meint:

MITGLIEDERBONUS ROCKT!

Wir danken euch für euren Mut, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und für eure konstruktive Beteiligung. Liebe Grüße Eure Frauen vom Betriebsrat und der Vertrauenskörperleitung


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Vor einem Jahr in Hittfeld hatten die Vertrauensleute und Betriebsräte noch eine klare Zukunfts-Tarifvertrags-Perspektive vor Augen. Dann kam Corona und alles war anders. Doch die Drohung nach 5100 abgebauten Arbeitsplätzen setzte bei den Kolleg*innen der Airbus-Betriebe einiges an Widerstandspotenzial in Bewegung. Und jetzt gab es endlich ein Verhandlungsergebnis: Kein radikaler Kahlschlag und keine betriebsbedingten Kündigungen! Airbus kann stattdessen die von der Corona-Pandemie verursachte Krise mit einem Maßnahmenpaket überwinden und in die Zukunft fliegen. Die langanhaltende Gegenwehr der Belegschaften, der Betriebsräte und Vertrauensleute mit der IG Metall hat Tausende von Beschäftigten geschützt und die Standorte in ihrer Substanz gerettet. Das Engagement der Mitglieder wird mit einem BoVEREINBARUNGSPAKET nus belohnt. Dennoch ist ein SICHERT ARBEITSPLÄTZE schmerzhafter PersonalabIN DER KRISE bau erfolgt.

KEINE KÜNDIGUNGEN BEI AIRBUS UND PAG

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ach dem coronabedingten Produktionsrückgang von 40 Prozent im zivilen Flugzeugbau errechnete Airbus eine Auslastunglücke: In Deutschland seien über 5.100 Beschäftigte zu viel an Bord. Würden die angebotenen freiwilligen Maßnahmen nicht greifen, wären betriebsbedingte Kündigungen denkbar. „Angst machte sich breit nach dieser offenen Drohung“, schildert Holger Junge, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats (KBR). Aus dem Management-Plan wurde aber nichts.

Mit gemeinsamen Aktionen an allen Standorten im Konzern für Konzepte für den Erhalt von

unseren Arbeitsplätzen haben Beschäftigte, Betriebsräte und IG Metall erreicht, die Auswirkungen der Corona-Krise („Odyssee“) und der Umstrukturierungen („be ready“ und „Future Planning“) sozialverträglich in den Griff zu bekommen. Der letzte große Baustein: ein Konzerntarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung, der kollektive Arbeitszeitverkürzungen mit einem Teilentgeltausgleich vorsieht. Er tritt rückwirkend zum 1. Januar 2021 in Kraft und kann erstmals Ende 2023 gekündigt werden. „Betriebsbedingte Kündigungen sind mit diesem Konzerntarifvertrag vom Tisch“, sagt Holger.

DIE NEUEN BETRIEBLICHEN UND TARIFLICHEN REGELUNGEN

Sascha Ebel

ARBEITSZEITABSENKUNG Der Konzerntarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung ermöglicht den Betriebsparteien vor Ort, die Arbeitszeiten für den ganzen Betrieb oder für Betriebsteile in vier Stufen zu senken. Diese Kombinationen sind möglich, und zwar von 35 Stunden auf bis zu 28 Stunden.

Fachkräftemangel??? Nicht mit uns! Unbefristete Übernahme aller Azubis und Dual Studierenden!!!

Eine Arbeitszeitabsenkung erfolgt erst dann, wenn das Instrument Kurzarbeit nicht mehr angewendet werden kann, aber immer noch zu wenig Arbeit an den Standorten vorhanden ist. Sie soll

möglichst gleichmäßig auf die betroffenen Beschäftigten und kann auch auf die einzelnen Arbeitstage verteilt werden.

Auszubildende und Ausbilder in einer Ausbildungswerkstatt, dual Studierende sowie Beschäftigte in Altersteilzeit.

gewährt Mitgliedern der IG Metall einen Bonus. Die Konkrete Beantragung des Bonus ist noch in Klärung.

Der erforderliche Umfang der Arbeitszeitabsenkung wird quartalsweise beraten und vereinbart. Grundlagen sind Produktions- und Projektplanungen (z. B. Engineering) für einen Betrieb oder für Betriebsteile sowie die Personalplanung (Abgänge, Arbeitszeitkonten, Urlaubstage und Freistellungszeit).

AZUBI-QUOTE UND -ÜBERNAHME Im Zukunftstarifvertrag für Airbus Operations und in „Siduflex“ für Premium Aerotec sind die Ausbildungsquote von fünf Prozent und die (unbefristete) Übernahme geregelt. Beide Tarifverträge sind bis Ende 2021 verlängert worden.

KERNKOMPETENZ Der Zukunftstarifvertrag für Airbus Operations ist bis 31. Dezember 2021 verlängert worden und sichert Kernkompetenzen der Standorte – so auch in Bremen.

Ausgenommen von der Arbeitszeitabsenkung sind

BONUS FÜR MITGLIEDER Der Konzerntarifvertrag

KURZARBEIT Die von der Bundesregierung verlängerte Kurzarbeit nutzt Airbus weiterhin vorrangig. Sie endet, wenn die gesetzlichen Kriterien für die Erstattungs-


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Für ein erstes Aufatmen sorgte davor das große Interesse am Freiwilligenprogramm im Sozialplan. Die vom Konzernbetriebsrat durchgesetzten Konditionen waren so attraktiv, dass 1.300 Airbus- und 1.000 PAG-Beschäftigte ihren Arbeitgeber (vorzeitig) verlassen haben. Eine Vielzahl von Leiharbeitern und Befristeten musste gehen. 250 bis 300 Beschäftigte von Premium Aerotec (PAG) in Varel und Nordenham können nach Finkenwerder wechseln. Im Süden gibt es die Möglichkeit von Augsburg (PAG) zu Helicopter nach Donauwörth zu wechseln.

A320-Programm zügig erholt, ist hoch“, berichtet Holger. Gegenwärtig würden pro Monat 40 Maschinen fertiggestellt, ab Sommer 2021 sollen es 43 sein.

„Airbus muss jetzt seine Zukunftsaufgaben anpacken – zum Beispiel beim ökologischen Fliegen – und neue industrielle Konzepte entwickeln“, fordert Emanuel Glass, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Hamburg und Airbus-Betriebsverantwortlicher, und appelliert, „Umstrukturierungen und Investitio»Wir müssen dafür sorgen, dass nen weiter wachProduktion und Engineering in sam zu verfolgen. Rund 500 Arbeitsplätze bei Deutschland und Europa bleiben – Wir müssen dafür Airbus Operations können insbesondere für das neue Singlesorgen, dass Produkgesichert werden, weil das Aisle-Modell.« tion und EngineeUnternehmen höhere staatliHolger Junge, ring in Deutschland che Mittel für Forschung und Vorsitzender des Konzernbetriebsrates und Europa bleiben Entwicklung erhält. Das sind – insbesondere für Investitionen in die Zukunft. das neue Single-AisAußerdem hat sich der Markt stabilisiert. „Das le-Modell.“ Holger fasst knapp zusammen:  Risiko einer weiteren Reduktion von Ra- „Der Kampf geht weiter.“ ten ist gering. Die Erwartung, dass sich das

gelder an den Arbeitgeber entfallen. MOBILITÄT IM KONZERN Jetzt geht es darum, die geplanten Umorganisationen zu regeln und den geordneten Stellenwechsel innerhalb des Konzerns zu begleiten. Betroffene Beschäftigte müssen qualifiziert und integriert werden. Bei einem Stellenwechsel ist das bisherige Entgelt gesichert.

SOLIDARTOPF Bis zu einem Drittel der Gesamtkosten für den Teilentgeltausgleich deckt ein Solidartopf ab. Dazu tragen im Wesentlichen alle Beschäftigten mit dem T-Zug B (Einmalzahlung von 400 Euro) bei. Die nicht von der Arbeitszeitabsenkung Betroffenen zahlen Teile ihres „Weihnachtsgeldes“ ein. Einen wertgleichen Beitrag leisten die AT-Beschäftigten.

entfallen und die im Konzerntarifvertrag vorgesehene Arbeitszeitabsenkung bereits dann greifen muss. Mittel des Solidartopfs, die nicht aufgebraucht werden, fließen wieder an die Beschäftigten zurück. Die Finanzierungsmodalitäten werden in einer Betriebsvereinbarung vor Ort festgelegt.

TARIFRUNDE M + E Für die Standorte besteht keine Friedenspflicht für ForDieses Geld muss dieses Jahr derungen, die im Rahmen der im Solidartopf sein, weil im flächenbezogenen TarifausEinzelfall eventuell die Voraus- einandersetzungen erhoben setzungen für Kurzarbeit werden.

Gemeinsam Erfolge erreicht Das Airbus-Paket: } Keine betriebsbedingten

Kündigungen aufgrund von Odyssee bis Ende 2023 } Kurzarbeit bis Ende 2021 mit Aufstockung } Arbeitsverkürzung mit Teilentgeltausgleich, der aus einem Solidartopf finanziert wird } Attraktive Konditionen im Freiwilligenprogramm } Alle Standorte bleiben in der Substanz gesichert } Azubi-Quote und -Übernahme bleiben bewahrt } Zukunftsprojekte bei der PAG und am Standort Bremen, der seine Kernkompetenz behält, starten } Mitglieder erhalten einen Bonus.

TEILENTGELTAUSGLEICH Für alle vier Stufen der Arbeitszeitverkürzung erhalten die Beschäftigten einen Sockelbetrag in Höhe von 60 bzw. 100 Euro als Teilentgeltausgleich. Für die beiden letzten Stufen ist außerdem vorgesehen, dass eine halbe Stunde bzw. 1 Stunde 20 Minuten mehr bezahlt werden. Außerdem wird das Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld „ratenweise“ ausgezahlt, um das monatliche Entgelt auf einem höheren Niveau zu halten.

ZUKUNFTSPROJEKTE Die Zukunftsprojekte zur Premium Aerotec und zum unternehmensübergreifend Airbus-Standort Bremen werden entsprechend der Prozessvereinbarung vom 2. Oktober 2020 umgesetzt. Projektgruppen werden eingesetzt. Airbus wird bis März 2021 je einen Vorschlag zur Umsetzung erarbeiten und ihn mit den Betriebsräten und der IG Metall beraten.

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Die Tarifrunde geht jetzt in den zweiten Monat. Die Metaller*innen bei Airbus haben mit einigen Aktionen gezeigt, dass auch sie hinter den Forderungen stehen. Vor allem muss es jetzt endlich wieder mehr Geld geben: In der Corona-Zeit haben die Beschäftigten bei Airbus manchen Einschnitt gehabt. Die Forderung nach einem Entgeltvolumen in Höhe von 4 Prozent ist da genau richtig, um entweder die Entgelttabellen zu erhöhen oder um Arbeitszeitabsenkung und Beschäftigungssicherung mitzufinanzieren. Je nach Lage im Betrieb. Wenn es jetzt von den Arbeitgebern bis Ostern kein vernünftiges Ergebnis gibt und wir keinen Abschluss der Tarifrunde bekommen, waren alle bisherigen Aktionen auch bei Airbus nur ein Warmlaufen: Dann gibt es einen heißen April und die Feuertonnen werden nicht nur vor dem Osttor angeworfen! Emanuel Glass, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Region Hamburg

WEIL DIE ARBEITGEBER

SICH IN FÜNF VERHANDLUNGEN NICHT BEWEGEN… … BEWEGEN WIR UNS! Die Arbeitgeber wollen: ▸ Befristungsregelungen aufweichen ▸ Beschäftigungssicherung nur betrieblich optional, nicht als Verpflichtung ▸ Einseitig Flexibilität erhöhen, ohne verbindliche Sicherung von Arbeitsplätzen ▸ Allein entscheiden ▸ Beschäftigte vor vollendete Tatsachen stellen ▸ Nullrunde in 2021 ▸ Entgelterhöhung ohne Mitsprache der Beschäftigten streichen ▸ Weihnachts- und Urlaubsgeld nur noch optional ▸ Duales Studium als tariflose Spielwiese beibehalten ▸ Längere Arbeitszeit im Osten behalten

WIR WOLLEN:

BESCHÄFTIGUNG SICHERN GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTEN KAUFKRAFT ERHALTEN REALLOHNVERLUST VERHINDERN UND WEITERE THEMEN SIND:

AUSBILDUNG STÄRKEN TARIFVERTRAGLICHE REGELN FÜR DUAL STUDIERENDE

EHEN DIE ARBEITGEBER ST : SE EM AUF DER BR

GEN IN FÜNF VERHANDLUN BOT. KEIN RICHTIGES ANGE

Hasso Jensen

ARBEITSZEIT OST ENDLICH ANGLEICHEN

Auch in der größten Krise braucht der Arbeitgeber nicht zu glauben, dass wir klein beigeben. Wir sind JEDERZEIT bereit zu kämpfen.


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Es ist wieder stürmisch für unseren Arbeitgeber!

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eit Anfang März ist die Friedenspflicht vorbei! Es ist jetzt fast drei Jahre her, seitdem wir den letzten Tarifvertrag abgeschlossen haben! Erinnert ihr euch noch? Es war kalt und eisig, aber wir haben die Tore fest verschlossen und damit einen genialen Tarifabschluss erstritten. Dieser hat uns unter anderem den TV T-Zug gebracht. Am Anfang von den Arbeitgebern verflucht, nutzen nicht wenige in unserer Branche gerade jetzt diesen Tarifvertrag, um fehlende Arbeit im letzten wie auch in diesem Jahr durch eine Kollektivwandlung zu kompensieren. Ein Beweis für die Weitsichtigkeit der Tarifverträge, die die IG Metall abschließt! Auch unser “Nottarifvertrag” im letzten Jahr - ohne Streik und Tarif-Folklore - war wegweisend. Haben durch ihn doch viele Betriebe z.B. eine Aufstockung zum Kurzarbeitergeld finanzieren können. Aber ich möchte nicht weiter in die Vergangenheit schauen! Der Zukunft zugewandt! So ist mein Motto zurzeit! Ich bin wieder elektrisiert, bin aufgeregt und voller Vorfreude in die Tarifrunde gestartet. Noch in der Friedenspflicht haben wir bei schönstem Winterwetter eine Infoverteilung zur Mittagszeit am Osttor gemacht. Alle Kolleg*innen, die zur Spätschicht gekommen sind und die, die die Frühschicht beendet hatten, haben einen klei-

nen Reflektoranhänger mit Flugblatt am Tor von uns bekommen.

eine mystische Stimmung! Nebel, leichter Frost, rote Fahnen überall, aufgehängte Banner und eine Feuertonne! So geht Arbeitskampf!

Eine kleine Abordnung aus Vertrauenskörperleitung und IGM-Betriebsräten haben diese erste Aktion durchgeführt. Das Tor war mit roten Fahnen und Bannern geschmückt. Selbstverständlich fand diese Veranstaltung Corona-gerecht mit Maske, Abstand und Handschuhen statt. Wie geil war das, den Kolleg*innen in die Augen zu schauen, wenn auch sie sich gefreut haben, dass es endlich wieder losgeht! Tarifrunde! Tarifauseinandersetzungen »Liebe Arbeitgeber, das können doch so viel Spaß war kein Traum! Wenn machen. ihr nicht wollt, dass es

Dann, kurz nach Mitternacht mit dem Ende der Friedenspflicht, kamen die Kollegen aus dem Nebel durch das Osttor. Keiner von uns hatte eine Vorstellung davon, wie viele von den gut 120 Leuten in Nachtschicht sich kreuz und quer durchs Werksgelände zu uns nach vorne bewegen würden. Am Ende waren über 80 Kolleg*innen am Osttor. Ein toller Erfolg! Ein paar kämpferische und aufmunternde Worte von unserem Konzernbetriebsratsvorsitzenden, dem VK-Leiter und dem Betriebsbetreuer von der IG Metall rundeten die Veranstalfür euch zum Alptraum wird, kommt endlich mit tung ab. Nach einer Stunde sind die Kollegen satt vom Essen und einem guten Plan in die wach von der Cola wieder zurück Verhandlung!« Dirk Voss,, an ihren Arbeitsplatz gewandert.

Unsere nächste Aktion war gleich mit Ende der Friedenspflicht Anfang März geplant. Hier hatten wir uns einmal Vertrauenskörperleitung etwas Besonderes vorgenommen: eine NachtschichtaktiWir haben anschließend den on! So etwas hatten wir noch Platz aufgeräumt und nach einer nie gemacht! Wir haben für die Kolleg*innen weiteren halben Stunde sah es aus, als wäre eine kleine Taschenlampe, etwas Herzhaftes alles nur ein Traum gewesen. Ich persönlich und Süßes zum Essen und Cola organisiert. finde, dass die Nachtschichtaktion - direkt am Alle Kolleg*innen der Nachtschicht waren Ende der Friedenspflicht - ab jetzt immer unser zum Warnstreik aufgerufen. Was war das für Auftakt in die Tarifrunde sein sollte. 


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Freitag, 12. März, 10:30 Uhr, Osttor:

HELLS BELLS Countdown zum Warnstreik

Tarifauseinandersetzung mal anders…

SOLIDARITÄT IST UNSERE STÄRKE!

Corona macht es uns nicht leicht. Der Arbeitskampf muss dieses Jahr kreativ gestaltet werden und vor allem sicher sein! Es gibt viele Möglichkeiten: Menschenketten, Autokorso, Autokino, Online-Streik …

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ine Möglichkeit der Solidarität ist aber, dass wir uns gegenseitig besuchen und bei den Warnstreiks unterstützen. Wir haben zu unserer Nachtschichtaktion Besuch von den Kollegen von Hauni aus Bergedorf und Philips aus Alsterdorf bekommen. Wir sind im Gegenzug auf deren Warnstreiks gewesen. Außerdem haben wir die Kolleg*innen von Diehl Aviation im Hein-Saß-Weg, Thyssen-Krupp

Fahrtreppen in Billbrook und von Pella Sietas in Neuenfelde besucht und unterstützt. Wenn die Tarifauseinandersetzung noch lange dauert, werden wir einmal kreuz und quer durch die Stadt gekommen sein. Darauf freue ich mich irgendwie! Diese neue Form von Solidarität werden wir mit Sicherheit auch nach Corona weiterführen! 

Manuel Trigo Pires

Corona Kontaktbeschränkungen – das bedeutet nicht, dass wir mit der IGM leiser geworden sind.


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Zudem waren Delegationen von Diehl, Hauni, Still und Pella Sietas auf Solibesuch anwesend. Vielen Dank für die tolle Solidarität!

Themen zur Forderung in der Fläche M+E sind 4% Entgeltvolumen und ein tariflicher Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Die Arbeitgeberverbände haben zu all diesen Forderungen eine ablehnende Haltung eingenommen, die wir auf das Schärfste verurteilen. Ina Morgenroth und Emanuel Glass haben hier noch Mal mit Nachdruck klar gemacht, dass wir diese Haltung absolut nicht akzeptieren! Unser JAV-Vorsitzender Orhan Eren hat in seiner Rede ebenso klar gemacht, wie wichtig für unsere Azubis und Dualis die unbefristete Übernahme ist. Die unbefristete Übernahme stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Ebenso fordert die Jugend die tarifliche Gleichstellung der Dualis mit den Azubis. Unsere Kolleg*innen von Satys kämpfen gerade um einen Anerkennungstarifvertrag, um an den Manteltarif angeschlossen zu werden, damit sie an den gleichen tariflichen Errungenschaften teilhaben können wie wir. Es kann nicht sein, dass die Kolleg*innen für die gleiche Arbeit, die wir verrichten, weniger bezahlt bekommen.

Die Satys-Kollegschaft hat ihre Forderung unmissverständlich auf einem großen Transparent präsentiert: „Anerkennung und M+E Tarifvertrag“. Abschließend hat Nina Jalaß von der Vertrauenskörperleitung einen sehr bewegenden Bericht vom Google Meet zum Internationalen Frauentag abgegeben. Hierzu haben die Veranstalterinnen die maximale Teilnehmerzahl von 250 Frauen per Videokonferenz begrüßen können. Thema war und ist hier die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Ein Thema, das uns alle angeht! Es war eine tolle und sehr gelungene Aktion. Vielen Dank an alle Teilnehmer*innen. 

Gaby König-Jamm

Aus bekannten Gründen haben wir nur einige Bereiche zum Warnstreik aufgerufen. 200 Kolleg*innen darunter 50 von SATYS sind zum Osttor gekommen, um an unserer „Früh Schluss“ Aktion teilzunehmen. Viele Kolleg*innen sind dem Aufruf gefolgt und sind ab 10:00 Uhr nach Hause gefahren. Ein Novum für uns: Zum ersten Mal haben wir unseren Warnstreik über einen Livestream angeboten und konnten darüber rund 100 Kolleg*innen beim Home Office-Warnstreik begrüßen.

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Unser Happyend: Vier Prozent!


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Tarifrunde mal anders

Autokorso Was für eine Tarifrunde! Seit Anfang der Aktionswoche habe ich gefühlt jedes Wetter erlebt. Von Schauer, Hagel, Nebel, Sturm, Frost und Sonne war alles dabei. Zu den jeweiligen Höhepunkten der Aktionstage in den verschiedenen Betrieben schien allerdings fast immer die Sonne! Petrus ist eben doch Metaller. So war es auch heute!

Arne Hansen

4% mehr Lohn sind nach der Nullrunde im letzten Jahr berechtigt, um die Kaufkraft zu stärken!

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er Autokorso am 16. März war mega. Aufgebaut haben w ir uns an der Andreas-Meyer-Straße in Billbrook. Eine ellenlange gerade vierspurigen Straße mitten im Industriegebiet im Südosten von Hamburg. Eine Fahrspur war auf gesamter Länge komplett von uns blockiert! Getaucht in die Farbe Rot. Alle hatten sich IG Metall Fahnen über die Motorhaube und das Dach geklebt und die Autowimpel in die Fenster gehängt. Was für eine Gemeinschaft! Ich glaube, wir haben damit den gesamten Verkehr im Südosten der Stadt zum Erliegen gebracht. An dieser Stelle bemerkt: Die Arbeitgeber habe ich noch nie mit einem Autokorso demonstrieren sehen! Warum nur? Weil es keiner sehen will? Wahr-

scheinlich sind sie technisch auch gar nicht in der Lage, die Autowimpel an den Fensterscheiben anzubringen, und der Lack der teuren Autos würde vermutlich von deren steifen und völlig unbenutzten Fahnen von Nordmetall ruiniert werden… Gekrönt wurde unser Autokorso mit einer supergeilen Aktion auf einem extra für uns aufgebauten Autokino auf der Horner Rennbahn. Ganz Corona-gerecht ist diese Aktion über die Bühne gegangen. Viel Musik, ein bisschen politisches Kabarett, ein Fresspaket und vor allen Dingen kämpferische Reden haben mein kleines Metallerherz zum Leuchten gebracht. Mein Unverständnis über unsere Arbeitgeber ist riesengroß und das ist harmlos ausgedrückt! Warum rühren die sich nicht endlich?


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Worauf warten die? Je länger sie warten, desto teurer wird es für sie! Die Wirtschaftsprognosen sind durchweg positiv! Einige zahlen schon wieder fette Dividenden aus! Viele Unternehmen haben bereits Ende letzten Jahres wieder ordentlich Gewinne gemacht! Gleichzeitig ist allerdings meine letzte Tariferhöhung fast drei Jahre her! Wenn ich dann unsere Unternehmenskommunikation – die freundlicherweise regelmäßig Werbung für uns macht, nachdem wir den Streikaufruf verschickt haben - lese, steht dort, dass sie davon ausgehen, dass alles am Verhandlungstisch geklärt werden kann und sich deshalb keiner am Streik beteiligen muss! DANN LASST ES UNS DOCH ENDLICH KLÄREN UND EINEN ABSCHLUSS MACHEN! Tarifrunde in Corona-Zeiten

verlangt uns einiges ab. Aber Kundgebung am Osttor oder der in unserem Motto „Abstand, äußerst öffentlichkeitswirksame Maske, Arbeitskampf!“ sind die Autokorso mit anschließendem wesentlichen Wörter dieser Autokino heute. Was daTarifrunde enthalten. nach kommt? Wenn unDie uns immer untersere Arbeitgeber wolstellte „Tarif-Folklore“ len, werden wir es sehe ich jedenfalls nirihnen zeigen! gends! Die altbewährte Ich kann die Eskalationsstufe Kollegen, die durch der letzten Jahre die Corona-Maßgibt es dieses Mal nahmen bisher auch nicht! »Wenn ich unsere Unter- nicht an Aktionen nehmenskommunikation teilnehmen konnten Das führt dieses lese, steht dort, dass sie und mit ihren davon ausgehen, dass Hufen scharren, Jahr dazu, dass es alles am Verhandlungs- auch endlich die kleinen Nadeltisch geklärt werden mitmachen zu stiche sind, die wir kann und sich deshalb können, total verden Arbeitgebern bisher versetzt ha- keiner am Streik beteili- stehen. Wer weiß, ben. Da ist zum gen müsse! DANN LASST eure Zeit kommt ES UNS DOCH ENDLICH vielleicht noch! Beispiel eine kleine Nachtschichtakti- KLÄREN UND EINEN ABSCHLUSS MACHEN!« Und verzeiht on, eine “Freitag Dirk Voss,, uns bitte, wenn früher Feierabend Vertrauenskörperleitung mancher StreikAktion” mit Mini-

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aufruf von uns auf den ersten Blick nicht so eindeutig war! Wir wollten niemanden von euch vor den Kopf stoßen! Bis dahin, vielen Dank für eure vielen unterstützenden E-Mails und Anrufe! Solange es die Corona-Lage nicht anders zulässt, streike ich für euch alle stellvertretend, da seid euch sicher! 

Nina Jalass

Wir sind stark bei Airbus. Nun heißt es für die Fläche solidarisch sein! Die Zukunft ist jetzt!


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m 1. März 2021 lief der IGM-Livestream zur aktuellen Tarifrunde. Es wurden alle Bezirke vorgestellt, Arbeitnehmerverteter*innen aus großen und kleinen Betrieben, aus Ost und West und die Jugend kamen zu Wort. Interessante Beiträge und in den Pausen Livemusik. Es hat sich gelohnt! Auch unser Werk in Finkenwerder, unsere Aktionen zur aktuellen Tarifrunde und unsere VKL waren zu sehen. Wir sind nicht allein. Und egal, ob großer Autobauer oder kleine »Schellenschmiede«, die Themen betreffen uns alle gleich und gemeinsam! Es geht um: Arbeitsplatzsicherheit: Wir hatten ihn schon und wollen ihn wieder: den Zukunftstarifvertrag. Nur darf das nicht ein Alleinstellungsmerkmal der Großindustrie sein, es muss eine Rahmenvereinbarung für die Fläche her!

Tarifbewegung 2021

Die Zukunft steht auf dem Spiel Gefühlt der 7. Lockdown, doch was ist mit unserer Kommunikation in und mit der Fertigung? Leute, an manchen Tagen denke ich, ich kann nicht mehr! Ich will endlich wieder bei euch sein. Möchte wieder in die Halle, dort meine Runden drehen, mit euch reden, diskutieren und vielleicht auch streiten. Möchte mich wieder schützend und auf-

klärend zwischen euch und den Vorgesetzten positionieren. Möchte mir - mein manchmal zu großes Maul – wieder mal ein bisschen verbrennen… Ja, ich weiß! Das kommt wieder! In der Zwischenzeit machen wir halt alles digital! Digital, natürlich, ausgerechnet wir in der Fertigung …

Die Frauen und Herrn Angestellten haben damit natürlich jahrelang Erfahrung! Glückwunsch! Aber wir? Keine eigenen Rechner! Lärm in der Halle! Fertigungsdruck! Unverständnis der Kollegen, wenn das Takten ansteht. Die Reihe der Gründe, warum das bei uns eigentlich gar nicht klappen könnte, ließe sich noch unendlich ver-

Solidarität: Wie kann es sein, dass Arbeitnehmer*innen im Osten seit über 30 Jahren 3 Stunden pro Woche mehr arbeiten müssen, um für gleiche Arbeit das gleiche Geld zu bekommen? (Das sind pro Jahr 4 Wochen weniger Freizeit oder knapp 1 Monat Mehrarbeit ohne Bezahlung, von Mehrarbeitszuschlägen ganz zu schweigen!)

längern! So bin ich doch aber erstaunt, wie gut das inzwischen klappt. Die Vertrauensleuterunden für den Bereich und die großen Vertrauensleuterunden mit allen Kolleg*innen im Werk, alles klappt inzwischen fast problemlos. Bei denjenigen, die am Anfang Probleme hatten online teilzunehmen, haben wir Abhilfe geschafft! Jetzt

können alle teilnehmen! Sogar die Rot/Blau-Trennung kann berücksichtigt werden. Natürlich alles doppelte Arbeit für uns, aber, und das wundert mich wirklich: Wir erreichen mit diesen rein digitalen Runden insgesamt deutlich mehr Kolleg*innen als früher nur in Präsenz. Da haben wir eine große Hausaufgabe, wie wir das am Ende, nach Corona, weitermachen wollen.

DIE VERTRAUENSKÖRPERLEITUNG CH DA! EU R Ü F A N O R O C D N E R H Ä W IST AUCH


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Übernahme der Auszubildenden und dual Studierenden: Das Mittel der Wahl gegen das wiederkehrende Gejammer, es gäbe keine oder nicht ausreichend Fachkräfte! Passt auch für den Zukunftstarifvertrag. Interessant war auch ein visualisierter Vergleich der Arbeitgeberphrasen zur aktuellen Tarifrunde mit denen von 2016. Unterschiede? Keine! Oder doch, die Absender waren unterschiedlich…

»Wir bekommen nichts geschenkt, das haben uns die Arbeitgeber klar vermittelt. Darum macht mit, engagiert euch, hängt euch rein, seid mutig! Egal, ob am Bauplatz, im Büro oder im Homeoffice, beteiligt euch an unseren Aktionen: Denn die Zeichen stehen auf Sturm!«

Eines muss allen Beschäftigten Bodo Koloska, Vertrauensmann Engineering klar sein: Eine Arbeitgeberbeteiligung an der Corona-Abrechnung erfolgt einzig über das Entgelt, z.B. in Form des von uns geforderten 4%igen Entgeltvolumens:

Bis dahin machen wir also weiter alles digital? NEIN! Natürlich sind wir für euch auch im VKL Büro persönlich, live und in Farbe erreichbar. Selbstverständlich mussten wir uns auch in rot und blau aufteilen und natürlich können wir nicht wie früher im Büro miteinander kuscheln! Aber wir sind da! Kümmern uns um euch! Haben ein offenes Ohr für euch: Ruft uns an, schreibt eine E-Mail oder kommt im Büro vorbei! Allerdings mit Maske und Abstand!

Gibt es das o.g. Entgeltvolumen nicht, verlieren wir womöglich weiter Arbeitsplätze, wir hätten real weniger in der Tasche und würden über nicht auszuschließende Steuerund Sozialabgabenerhöhungen auch die Corona-Quittung allein begleichen. Darum sind die 4% eher das Minimum! Nur bekommen wir das nicht geschenkt, das haben uns die Arbeitgebervertreter in den bisherigen Verhandlungen klar vermittelt. Darum macht mit, engagiert euch, hängt euch rein, seid mutig! Egal, ob am Bauplatz, im Büro oder im Homeoffice, beteiligt euch an unseren Aktionen: Denn die Zeichen stehen auf Sturm!  Links zur Livestream-Aufzeichnung: https://youtu.be/R9XqD7YlS4w https://www.igmetall.de/thema/livestream-zur-tarifbewegung-2021/stream-kueste

Wir werden das wohl noch ein paar Wochen so machen müssen. Aber dann kommt der Sommer und dann wird vieles besser sein! Ich hoffe es jedenfalls…

»Ich will endlich wieder in die Halle, dort meine Runden drehen, mit euch reden, diskutieren und vielleicht auch streiten. Möchte mir – mein manchmal zu großes Maul – wieder mal ein bisschen verbrennen…« Dirk Voss, Vertrauenskörperleitung

Als zusätzliche Infoquelle lege ich euch den Podcast vom Betriebsrat ans Herz. Auf der Betriebsratsseite im HUB lassen sich alle inzwischen aufgenommenen Podcasts anhören. Zu jedem Podcast gibt es eine Inhaltsangabe. Also, ihr müsst nicht zwangsläufig 18 Stunden Podcast hören!

Peter Dräger

Entgelterhöhung: Im letzten Jahr hatten wir eine Nullrunde. Wenn wir jetzt für 12 Monate eine Erhöhung von 4% erreichen, bedeutet das eine Erhöhung von gerade mal 2% pro Jahr - das dürfte niemanden überfordern, zumal die Weltwirtschaft anzieht und Steigerungsprognosen von 4% für dieses Jahr vorliegen.

Mit Zukunfts-Tarifverträgen gestalten wir Beschäftigte und die Unternehmen die Zukunft gemeinsam und sicher. Deshalb ist es wichtig, dass wir dazu Regelungen in der Fläche haben.

Klar, auch dieser Direktflug dient dazu, euch zu informieren, gerade jetzt in der Tarifauseinandersetzung ein Muss! Natürlich machen wir in CoronaZeiten wieder mal keine Torverteilung. Aber in den Pausenräumen der Fertigung und an den Kantinen werden sie wieder ausliegen. Digital wird er auch wieder verschickt werden! Habt ihr Ideen, Anmerkungen, Fragen, Anregungen oder wollt euch einfach nur mal auskotzen, WIR, die Vertrauenskörperleitung sind

immer für euch erreichbar: Schreibt uns: vkl-hamburg@airbus.com Ruft uns an: 040 743 85572 Oder kommt vorbei: Raumnummer 0.418 Haus 17 Eure Vertrauenskörperleitung, die Kompetenz in Sachen Gewerkschaftsarbeit, Tarifverträge, Bildungsurlaub und solidarisches Miteinander am Standort in Finkenwerder. 


12 Direktflug GEDANKENWELT:

Hau ab mit Weiterbildung

W

TOLLER BR PODCAST UND WAS HABE ICH DAVON?

eiß der Betriebsrat eigentlich, wie das hier vor Ort abgeht, und wann soll ich mich überhaupt weiterbilden? Nach wie und wann kommen wir noch zu was?

Der Podcast des Betriebsrats zu den Qualifizierungsmöglichkeiten war sehr interessant. Das interessiert mich jetzt wirklich Robotik und Automatisierung oder auch Wasserstofftechnologie, da wird die Reise hingehen. Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, habe ich dazu auch eigene Ideen. Vielleicht schaffe ich es ja auch Kolleg*innen dafür zu begeistern, dann stellen wir gemeinsam etwas auf die Beine.

Thomas Junk

Ist ja nicht so, dass ich mir den Weiterbildungskatalog nicht schon mal angesehen habe. Doch was finde ich da überwiegend: eLearnings. Dazu brauche ich aber Zeit und einen ruhigen Raum. Für mich ist das nämlich Neuland. Ich bin es gewohnt, in einem Klassenraum zu sitzen und mich mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen, also wie gehe ich hier vor? Wen kann ich hier ansprechen? »Durch Corona wird Wenn ich zu meinem Vorgesetzten gehe, hat mir klar, wie schnell der dafür keine Zeit. In meiner SOT wäre sich alles ändern das als Thema gut platziert, aber leider haben kann und auch in auch wir dafür kaum Zeit. Wir haben uns meinem Arbeitsumauch noch nicht wirklich damit beschäftigt. feld wird es früher

Eine zweite Nullrunde wird es mit uns nicht geben!!

Durch Corona wird mir klar, wie schnell sich alles ändern kann und auch in meinem Arbeitsumfeld wird es früher oder später zu Veränderungen kommen. Aber wo geht die Reise hin? Wird mein Arbeitsplatz morgen noch der gleiche sein wie heute? Heute habe ich mich entschlossen, mir einfach mal die Zeit zu nehmen, um mich im HUB zu informieren.

oder später zu Veränderungen kommen. Aber wo geht die Reise hin? Wird mein Arbeitsplatz morgen noch der gleiche sein wie heute?« Gaby König-Jamm Betriebsrätin

Als erstes könnten wir uns ja die Roboter in der LEF ansehen. Haus 20 hinter der Ausbildungswerkstatt. Jens Gärtner ist da, glaube ich, der Ansprechpartner. Früher war ich immer sehr neugierig, aber der Fertigungsdruck hat auch meine Neugier gekillt. Will ich mir das nehmen lassen? NEIN. RATC und NAWID, was ist das eigentlich? Also, Eigeninitiative wird hier vom Unternehmen gepredigt. Dann mache ich das einfach und wenn mein Vorgesetzter mich da einbremst, erläutere ich ihm, dass uns das alle weiterbringt. Natürlich wird sich nichts von heute auf morgen grundlegend verändern, das weiß ich. Doch mal ehrlich: Auch ich will Teil der Zukunft sein. Fortsetzung folgt... 


Direktflug 13

Zurück in die Steinzeit!

IST DIE DIGITALISIERUNG BEI AIRBUS AUF DEM RÜCKZUG?

I

ch kann mich schon gar nicht mehr an das Jahr erinnern, in dem die private Nutzung von E-Mails und des Internets einen geregelten und legalen Rahmen durch eine Konzernbetriebsvereinbarung erhielt, das muss schon eine ganze Weile her sein. Seitdem habe ich mich recht wohl gefühlt, wenn ich von einem Kollegen zur Mittagspause eingeladen wurde oder die Fotos vom Jubilar auf der Festplatte abgelegt hatte. Das Ganze änderte sich aber mit einer Unternehmenskommunikation Ende 2020, aus der hervorgeht, dass die private Nutzung des Internets mit Beginn 2021 nicht mehr gestattet ist. Auch die abgelegten Dateien auf den Laufwerken sind bis 31.03.2021 zu entfernen. Die Konzernbetriebsvereinbarung wurde durch das Unternehmen gekündigt!

Meine erste Reaktion war: 1. Wie kriege ich die Dateien vom Rechner? 2. Wo ist die Grenze von privat und geschäftlich? 3. Das finde ich nicht zeitgemäß! 4. Wie kann ich als Gewerkschafter unsere Mitglieder noch erreichen / informieren? Viele Fragen tauchten nun auf und der Arbeitgeber musste einsehen, dass man das Thema wohl doch recht rücksichtslos über die Klippe stürzte.

Eine Sache aber bleibt wie sie war! Gewerkschaftliche Arbeit und die damit verbundene Information unter uns IG Metall Mitgliedern bleibt laut unserem Arbeitgeber davon ausgenommen! Wir machen weiter wie bisher. Gemeinsam mit unseren Kolleg*innen, dem IGM Betriebsrat und unseren Vertrauensleuten hatten wir einen Katalog erstellt, in dem wir aufzeigten, welche Probleme es hierzu zu lösen galt. Zäh wie ein Kaugummi verliefen die Tage und Wochen, bis wir endlich eine Kommunikation erhielten, wie wir nun damit umzugehen haben. Man kann es sehen, wie man will, aber es ist traurig, dass gerade jetzt, wo viele von uns, die sich jahrelang zur Mittagspause verabredeten, sich seit Monaten nicht mehr treffen können, nun auch noch das letzte Etwas an sozialen Kontakten genommen wird. Ohne Worte!

»Seit Ende 2020 ist die private Nutzung des Internets im Firmennetzwerk nicht mehr gestattet – will Airbus zurück in die digitale Steinzeit?« Peter Dräger, Stellvertretender VK-Leiter

Sollte in Zukunft euer Geburtstag einmal vergessen werden, dann nehmt es bitte nicht krumm. Wir müssen nun ja auch Geburtstage aus unserem Kalender entfernen. Das und einiges mehr isoliert uns leider immer mehr. Menschen brauchen soziale Kontakte. In diesem Sinne wünschen wir euch alles Gute auf dem Weg zurück in die Steinzeit. 


14 Direktflug

AGILES ARBEITEN

WIE GUT SIND WIR VORBEREITET?

Das Thema der agilen Arbeit ist mittlerweile auch bei Airbus ein selbstverständlicher Teil der Projektarbeit geworden. Flexibilität und kurzfristige Reaktionen auf Veränderungen werden für Unternehmen überlebensnotwendig. Aber, was ist agiles Arbeiten eigentlich?

E

infach gesagt, bedeutet es, sich flexibel und schnell an neue Rahmenbedingungen anzupassen. Ein Projekt oder ein Produkt wird in kleinen Schritten entwickelt. Die Projektteams organisieren ihre Arbeit eigenständig. Bevor ein Unternehmen beginnt, agil zu arbeiten, sollte jedoch ein klar definierter Rahmen geschaffen werden. Eine klare Abgrenzung zwischen klassischer Linienaufgaben und agiler Projektumgebung hilft, übermäßige Belastungen zu vermeiden und klare Strukturen zu schaffen. Folgende mitbestimmungspflichtigen Themen müssen beispielsweise vor Einführung

von agiler Arbeit zum Schutz der Beschäftigten geregelt werden: } Veränderung der Arbeitsorganisation: } Agil in Reinform bedeutet das Auflösen der klassischen hierarchischen Organisation. } Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat definieren gemeinsam, was mit agiler Arbeit gemeint ist. } Belastungen durch gleichzeitiges Arbeiten in der hierarchischen Organisation und im agilen Projektteam. } Wer fungiert mit welchen fachlichen und disziplinarischen Kompetenzen während der Tätigkeit im agilen Team? } Klärung der Vorgesetztenrollen und Schnittstellen. } Wer arbeitet mit welchem Anteil der Arbeitszeit im agilen Team? } Klärung der Ressourcenverteilung.


Dirk Voss

Direktflug 15

Feuertonne? Ich habe seit der letzten Tarifrunde vor 3 Jahren schon wieder 2 Satz abgefahrene Reifen liegen! Rührt euch Arbeitgeber, sonst bekommen die Reifen eine brennende Zukunft!

Vorteile und Chancen agiler Arbeit } Bessere Kommunikation } Mehr Erfolgserlebnisse } Mehr Selbstbestimmung für den

Einzelnen und das Team

} Bei realistischer Schätzungen der

Arbeitspakete ausgeglicheneres Arbeiten und weniger Stress } Gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Lernen im Team

tung, Störungen, Nachhaltigkeit oder Konkurrenz etc.

} Individuelle Zielvereinbarungen dürfen die agile Teamarbeit nicht beeinträchtigen. } Leistungs- und Verhaltenskontrolle muss ausgeschlossen werden. } Grad der Selbstbestimmung - Festlegen der Entscheidungskompetenzen - der agilen Teams } Agiles Arbeiten muss Teil der Gefährdungsbeurteilung sein, um z.B. Arbeitsverdichtung durch ungeplante Zusatzaufgaben zu regeln. } Werte der agilen Arbeit definieren z.B. Umgang mit Fehlern, Überlas-

»Agiles Arbeiten kann durch mehr Selbstbestimmung bei der Arbeit zu mehr Erfolgserlebnissen und weniger Stress führen. Aber dafür muss der Rahmen des Einsatzes von agilem Arbeiten eindeutig geklärt werden – im Mitbestimmungsprozess mit dem Betriebsrat!.« Carola Balke-Steffen Betriebsrätin im Engineering

} Personalplanung und Qualifizierung: } Bereitstellung von angemessenen Ressourcen } Definition von Karrierepfaden und Entgeltentwicklungsmöglichkeiten im agilen Umfeld. } Prüfung der Aufgabenveränderung durch den Einsatz im agilen Team. } Einhaltung der Tarifverträge. } Prozess für die Zusammenstellung der agilen Teams, z.B. über Stellenausschreibungen, festlegen. } Die Teilnahme sollte freiwillig sein, nicht Jeder ist für diese Arbeitsform geeignet. } Agile Teams und die

} Das Wissen, dass es sich um wirklich

funktionale Produkte handelt, kann die Sinnhaftigkeit der Arbeit und die Motivation erhöhen.

Vorgesetzten benötigen eine entsprechende Qualifizierung vor und nach der Einführung. } Katalog der agilen Methoden, die zur Anwendung kommen sollen, erstellen. } Die Arbeitsumgebung und die Arbeitsmittel müssen den Anforderungen an die agile Arbeit und den Anforderungen der Ergonomie und der Arbeitsstättenverordnung entsprechen. } Abgrenzungen zum betrieblichen Vorschlagswesen sind festzulegen. Agiles Arbeiten soll selbstbestimmtes Arbeiten fördern und zu einer innovativen, an den Interessen der Beschäftigten ausgerichteten Arbeitsgestaltung beitragen. Wir wollen die positiven Seiten der agilen Arbeit fördern: Werte und Chancen sollen sichergestellt und Risiken minimiert werden. Ziel ist eine Balance zwischen Produktivitätszielen und guter Arbeit. 


16 Direktflug

GEMEINKOSTEN LAUFEN AUS DEM RUDER

Störungen ohne Ende

Bei uns in den Hallen wird nach Auftrag gearbeitet. Diese Arbeiten sind angeblich nach MTM oder STV kalkuliert. Hier wird jeder Handgriff in Zeit bewertet. Das geht vom Lesen

des Fertigungsauftrages bis zur einzelnen zu montierenden Schraube oder Schelle. Bei der Kalkulation geht man so weit, dass wirklich jeder Handgriff und jeder Weg in Zeit angegeben wird. Dabei ist es egal‚ wo dieses Bauteil sitzt‚ wie ich da rankomme und in welcher Halle das Flugzeug steht. Man geht grundsätzlich davon aus‚ dass alles “grüne Wiese“ ist. Nur wenn ich in der vorbeJörg Hellmuth

Wir sind Metaller*innen und die Arbeitgeber bekommen es so, wie sie es wollen

rechneten Zeit meine Arbeit schaffe‚ verdiene ich volles Geld. Wenn ich wie auch immer gestört werde oder aus irgendeinem Grund nicht zu Ende arbeiten kann, sind es Gemeinkosten‚ die ich mit einem Code aufschreiben und die mein Vorgesetzter genehmigen muss.

im Wege steht, da er/sie erst seine Arbeit fertig machen muss oder weil dann zu viele Kolleg*innen im Flugzeug sind. Wartezeit, weil man nicht an die More Station kommt, da es pro Bauplatz nur zwei Computer gibt. Ich könnte in diesen Fällen eine andere ArMichael »Hasso« Larssen, Vertrauenskörperleitung beit machen‚ nur muss ich dann Zu viel Gemeinmeinen Auftrag kosten sind aber nicht gerne wegbringen und einen neuen gesehen‚ da ich da ja nicht Auftrag nehmen. Dann habe produktiv bin. Warum ich ich aber doppelte Rüstzeit‚ nicht produktiv sein kann, die ich nicht bezahlt beinteressiert dabei nicht wirkkomme. Ich kann zur Not auf lich. Wartezeiten‚ da die Flug- eine andere Maschine gehen, zeugtür geschlossen ist‚ weil aber dann habe ich doppelte ein*e Kolleg*in die VerkleiWege. dung montiert oder die ESAO Warum ich das alles schreieinen Test macht. Wartezeit‚ be? Es war schon vor Corona weil kein Licht im Flugzeug ein Riesenthema‚ dass wir ist. Wartezeit‚ weil ein*e Kolleg*in einer anderen Fakultät um unsere Stunden kämpfen »Nur wenn ich in der vorberechneten Zeit meine Arbeit schaffe‚ verdiene ich volles Geld. Wenn ich wie auch immer gestört werde oder aus irgendeinem Grund nicht zu Ende arbeiten kann, sind es Gemeinkosten‚ die ich mit einem Code aufschreiben und die mein Vorgesetzter genehmigen muss.«

mussten. Störungen und Wartezeiten sind an der Tagesordnung. Endlose Diskussionen mit den Vorgesetzten: Mehraufwand oder Gemeinkosten? Aufträge, die nicht in der vorgegeben Zeit zu schaffen sind.

Es kann niemand etwas für Corona. Der Arbeitgeber nicht und wir Arbeitnehmer auch nicht. Dem Arbeitgeber

scheint aber nicht bewusst zu sein‚ dass man körperlich eingeschränkt ist‚ wenn man sechs oder sieben Stunden mit Maske arbeitet. Man bekommt Kopfschmerzen und wird schneller müde‚ wenn man nicht frei atmen kann. Müdigkeit kann zu Unkonzentriertheit führen. Unkonzentriertheit kann zu Fehlern führen und das kann von niemanden gewollt sein. Auch wir in der Produktion wollen ein fehlerfreies Produkt!

Nach 75 Minuten sollen wir eine Unterbrechung machen,

wenn wir mit FFP2-Maske


Direktflug 17 gearbeitet haben. Die Unterbrechung sieht so aus‚ dass wir einer Arbeit nachgehen sollen, bei der wir diese Maske nicht tragen müssen, weil wir den notwendigen Abstand zu den Kollegen einhalten können. Dass es nicht immer so eine Arbeit gibt, scheint niemanden wirklich zu interessieren. Es können auch nicht immer direkte Wege gegangen werden‚ da „Einbahnstraßen“ eingeführt wurden.

Alles Kleinigkeiten? Mag sein…

KONTAKT OHNE KONTAKT! Vielleicht vermisst ihr uns Bereichsbetriebrät*innen in den Hallen ja schon, zumindest hoffen wir das. Genauso wie alle anderen müssen auch wir Betriebsrät*innen es vermeiden, zu viele Kontakte zu haben. Daher ist es schwierig, oder gerade nicht möglich, in die Bereiche zu kommen. Dieser Umstand ist für uns ein Schritt zurück. Für uns ist es kein gutes Gefühl, eure Interessen vertreten zu wollen, aber nicht die Möglichkeit zu haben, uns schlau zu machen, was denn gerade bei euch ansteht. Unsere Lösung dazu: Kontakt ohne Kontakt. Wie könnt ihr euch das vorstellen?

Schön sind diese ganzen Einschränkungen nämlich nicht! Wir müssen aber auch irgendwie unsere Stunden einbringen und wenn sich die Gemeinkosten während der Krise erhöhen, dann ist es eben so! Davon abgesehen werden im Moment auch keine SOT-Runden gemacht und wenn doch einige Gruppen eine Runde machen‚ dann nur in abgespeckter Version. Hier werden also auch jede Menge Gemeinkosten gespart.

Dazu müssen wir uns auf das verlassen, was wir haben. Das sind unsere Vertrauenskörperstrukturen in den Ausrüstungs- und Strukturhallen. Wir sind jetzt darauf angewiesen, dass diese funktionieren und wir sie nutzen.

Wir werden natürlich auch weiterhin mitziehen. Wir wollen auch‚

Habt ihr ein Thema, müsst ihr dieses an uns Betriebsrät*innen tragen, damit wir wissen, was in euren Bereichen passiert. Lasst uns versuchen, das so zu leben, damit wir weiter eine Kommunikation haben, mit der wir arbeiten können. Denn das ist in dieser Zeit wichtiger denn je.

dass es weitergeht. Wir wollen aber nicht um jede Stunde Gemeinkosten mit unseren Vorgesetzten streiten müssen. Grüne Wiese gibt es nicht und wird es auch bei den Abläufen, so wie wir sie kennen, nicht geben. Dazu sind die Arbeiten zu komplex und das eine oder andere nicht richtig durchdacht. Es ist einfach so‚ dass man in den Chefetagen noch immer nicht weiß‚ wie es in der Produktion abläuft!

Es wäre schön‚ wenn sich von Seiten des Arbeitgebers etwas tun würde. Ich erinnere mich genau daran‚ dass wir beim Hochlauf vor Corona stets mitgezogen und damit erst die Rekordauslieferungen ermöglicht haben. 

Das bedeutet auch, dass unsere Vertrauensleute jetzt eine wichtige Rolle übernehmen müssen und alle Kolleg*innen diese auch nutzen. Diese Strukturen sind für uns besonders wichtig und nehmen jetzt einen noch höheren Stellenwert ein. Ohne diese ist es für uns schwer zu erfahren, was in euren Bereichen gerade aktuell tatsächlich los ist. Auch bei uns Betriebsrät*innen gehen die Themen weiter. Das heißt, dass diese Strukturen auch andersherum funktionieren müssen. Haben wir ein Thema, müssen wir es über die Vertrauenskörper in die Bereiche tragen, und dort über die Vertrauensleute an die Kolleg*innen kommunizieren.

Entscheidungen müssen manchmal schnell gefällt werden, und wir haben in der Pandemie nicht immer die Zeit, alle Fakten mühsam zusammen zu suchen, um dann zu einer Entscheidung zu kommen. Wir müssen Entscheidungen treffen auf Basis einer Sachlage, die wir gerade haben, und je besser wir diese kennen, desto besser können wir Lösungen finden, die dann auch von allen Kolleg*innen mitgetragen werden können. Unsere Sprechstundenzeiten sind: Mittwoch, 08:00 Uhr – 09:30 Uhr Raum folgt, Halle 260 Mittwoch, 12:00 Uhr – 15:00 Uhr Raum 3.015 Halle 2/6 Donnerstag, 07:30 Uhr – 09:00 Uhr Raum folgt, Halle 8 Freitag, 12:00 Uhr – 14:00 Uhr Raum 5.123,Halle 245

Florian Mayer: 0173/2612985

Manuel Trigo-Pires: 0172/4685413

Mona Michaelis: 0170/7626303

Michael Krause: 0151/54644794


18 Direktflug

CORONA-ABWEHR MIT LÜCKEN Corona hat uns immer noch voll im Griff! Es hat wie befürchtet auch Airbus getroffen. Bei ca. 14.000 Beschäftigten war das wohl nicht zu vermeiden. Wir sind wie eine Kleinstadt und viele können kein Homeoffice machen.

D

weiterhin hier arbeiten können, auch wenn azu kommen noch die Kolab und zu Vorgesetzte über das Ziel hinausleg*innen der Fremdfirmen. schießen. Man kann auch mal ein Auge zuAlle müssen mit dem Auto oder, wenn es nicht anders geht, drücken‚ wenn Kolleg*innen außerhalb der vorgegebenen Pausenzeiten nach draußen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hiergehen‚ um die Maske abzunehmen und her fahren. Das betrifft alle. Egal, ungehindert atmen zu können. Denn ob es Arbeiter*innen, Angestellte in der Halle ist es nicht gewünscht‚ oder Vorgesetzte sind. Dass die die Maske abzunehmen. Die AbKolleg*innen, ohne zu murren, standsregeln können auch schlechdie fast täglich veränderten ter eingehalten werden‚ da bei Maßnahmen mitmachen, haben uns viel zu viel Betrieb ist. sie schon bewiesen. Allen ist klar‚ dass Masken‚ Abstand und Hygiene sein müssen. Es gibt aber einige Dinge neben den Lieferant*innen‚ externe “normalen“ Schutzmaßnahmen, Mitarbeiter*innen‚ die auf die wir Einfluss haben und die »Eine hundertprozenReparaturen an Gebäudeman anders organisieren könnte bzw. tige Sicherheit gibt es einrichtungen durchführen‚ Dinge, die mir aufgefallen sind: nicht! Wir kommen nur Kolleg*innen aus den Bistros, gemeinsam durch diese  die dafür sorgen‚ dass wir Kolleg*innen von Airbus Pandemie und wir sind und den Vendoren pendeln zwiimmer frische Mahlzeiten gewillt dabei mitzubekommen und noch viele schen den Hallen hin und her‚ da helfen.« andere. Es sind also viele die Maschinen getaktet werden Michael »Hasso« Larssen Menschen täglich hier. und noch Restarbeiten durchVertrauenskörperleitung zuführen sind. Kolleg*innen aus Eine hundertprozentige Siden Büros‚ die nur mal eben am cherheit gibt es nicht! Um diese annähernd AC etwas gucken wollen. Kolleg*innen aus zu erreichen, müsste bei allen, die das Werk England. Fliegen die am Wochenende nach betreten, am Tor wenigstens eine TemperaHause? Werden diese, wenn sie wieder in turmessung durchgeführt werden. Hamburg sind, getestet? Unsere Firma macht schon viel, und die Kolleg*innen sind auch dankbar‚ dass sie

 Dadurch‚ dass wir feste Anfangs- und

Endzeiten haben‚ treffen sich auch die

Kolleg*innen aus verschiedenen Abteilungen zur gleichen Zeit vor den Spinden. Hier können selten die 1,5 m Abstand eingehalten werden. Soll ich jetzt warten, dass die Kollegen rechts und links neben und der Kollege hinter mir mit dem Umziehen fertig sind?  Zumindest hat man mittlerweile in den

Sanitärräumen jedes zweite Waschbecken und jede zweite Dusche abgeklebt, sodass ich dort nicht zu dicht an meine Kollegen heranrücken kann. Bei den Urinalen ist dieses ebenfalls der Fall. Ich weiss nicht‚ ob ich das kommentieren möchte. Auch den Fön kann man momentan nicht mehr benutzen. Auch dieser ist abgeklebt.

 Täusche ich mich oder sehe ich HO’s

zwischen den Schichtgruppen pendeln, nur weil ein Wochenende dazwischen lag?

 Ein Kollege von der A380 wurde zu uns ver-

setzt. Es war ihm nicht möglich‚ bei unserer Werkzeugausgabe persönliche Sachen zurückzugeben. Diese durften hier nicht gebucht werden. Er musste also erstmal zurück zur A380 Halle. Auch so werden Viren hin und her geschleppt.

Eines steht fest: Wir kommen nur gemeinsam durch diese Pandemie und wir sind gewillt dabei mitzuhelfen. 


Direktflug 19 Airbus Logistik GmbH gegründet

DIE INTEGRATION DES SKYHUBS MUSS IM ERSTEN ANLAUF GELINGEN!

Mitte des Jahres wird die Airbus Logistik GmbH ihre Arbeit aufnehmen. Das FAL HUB der neugegründeten Airbus-Tochter wird die Endlinien in Hamburg, in TianJin und in Mobile beliefern. Da Logistikexperten schwer zu bekommen sind, werden die Kollegen*innen von Stute nach §613a BGB zum April 21 in die neue Tochter übergehen. Damit gilt dann der Logistiktarifvertrag der IGMetall für unsere neuen Kollegen*innen und wir halten das Know-How der Kolleg*innen von Stute „bei uns“. Diese gute und tariflich vereinbarte Grundlage gibt Sicherheit! Bisher haben die Kolleg*innen von Stute die Logistik bei Airbus betreut. Viele von ihnen wechseln jetzt mit besseren bedingungen zum Skyhub

TIME TO SAY GOODBYE! Bei mir, Jörg Schulz, ist der Zeitpunkt gekommen, ab Ende Februar habe ich nach fast 32 Jahren Betriebszugehörigkeit und fast 23 Jahren Betriebsratstätigkeit Airbus verlassen. Erstmal werde ich meine Arbeitszeitkonten und meinen Urlaub abbauen, bevor ich ab November in die Ruhephase der Altersteilzeit gehe. Mir hat die Tätigkeit für euch und den Betriebsrat immer sehr viel Spaß gemacht. Ich werde es sicherlich auch ein wenig vermissen, aber es kommen neue Aufgaben auf mich zu. Ich möchte nicht gehen, ohne euch zu sagen, dass der Betriebsrat immer für euch da gewesen ist und dass es auch in Zukunft so bleiben wird. Jeder Betriebsrat versucht immer, alles für euch möglich zu machen. Auch wenn nicht immer alles klappt, wie man es sich wünscht. Auch wenn durch die Presse, das Internet oder manchmal auch durch den Flurfunk anderes behauptet wird. Wenn euch so etwas zu Ohren kommt, fragt beim Betriebsrat nach, damit Ihr euch selbst ein Bild machen könnt. Auch die Vertrauensleute der IGM sind immer für euch da. Danke, dass ich all die Jahre mit euch bei und für Airbus arbeiten durfte.

»Wir heißen unsere neuen Kolleg*innen herzlich willkommen. Wir werden gemeinsam die Zukunft gestalten, denn ihr seid jetzt auch Mitglieder des Gesamtbetriebsrates der Airbus Operations GmbH.« Jan Marcus Hinz Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates

Damit ist der erste Schritt getan, um die Logistik zu Airbus Operations zurückzuholen. Denn eines ist klar: Logistik ist in Zeiten von immer vernetzteren Entwicklungs- und Produktionsprozessen eine absolute Kernkompetenz. Das Sky Hub ist aber nur ein Baustein der Logistikkette bei Airbus. Mit einem neuen Logistikanbieter für die Gesamtlogistik muss der gesamte Prozess aufgebaut und abgestimmt werden. Die Schnittstellen müssen klar definiert sein, in der Logistik, aber auch zu den internen Airbusstrukturen. Drei Kerninhalte gilt es jetzt vom Unternehmen umzusetzen: 1.

Komplexität managen

2.

Nähe zu Airbus zu nutzen

3.

Klare Verantwortlichkeiten benennen

Dass dieser Abschied wegen der Corona-Situation nun so stattfindet, ist nicht schön aber notwendig. Wir müssen jetzt das Beste daraus machen. Ich bin froh, dass ich durch mein vorzeitiges Ausscheiden einen Arbeitsplatz für eine/einen Kollegin/Kollege retten konnte, und ich bin sicher, dass wir es schaffen, ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen. Ich wünsche euch, dem Betriebsrat und den Vertrauensleuten der IGM immer ein glückliches Händchen bei allen Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Natürlich gilt das auch für die Geschäftsführung, denn daran hängen eure Jobs. Ich danke auch allen, die mit mir diesen oder einen vergleichbaren Schritt gemacht haben, Airbus vorzeitig zu verlassen, und damit anderen helfen Ihren Job zu behalten. Macht es gut und bleibt gesund, ich werde euch vermissen. Mit kollegialem Gruß, Jörg Schulz


20 Direktflug

Der Schlick muss weg ZUKUNFT FÜR PELLA SIETAS

In direkter Nachbarschaft von Airbus, kurz hinterm Südtor, gibt es ein Problem: Schlick, soweit das Auge reicht. Bevor die Este hinterm Sperrwerk in Hamburg-Neuenfelde in die Elbe mündet, passiert sie das Hafenbecken der Pella Sietas-Werft. Doch die Werft hat ein Problem, das Hafenbecken und die Elbzufahrt sind verschlickt.

F

ertig gebaute Schiffe können die Werft nicht verlassen. Opfer der Verschlickung, maßgeblich Folge von Flusslaufveränderungen und der Elbvertiefung, ist aber nicht nur die Werft. Die Fähre Blankenese – Cranz kann bei vier von zehn Fahrten den Anleger Cranz nicht anlaufen. Cranz liegt oberhalb der Estemündung. Die Fähre entlässt ihre Fahrgäste dann am Sperrwerk, sie können dann sehen, wie sie nach Cranz kommen. In der Vergangenheit wurde der Schlick in die Elbe gespült, um die erforderliche Wassertiefe für die Schiffe sicherzustellen. Allerdings darf im Zeitraum April bis Oktober keine Spülung vorgenommen werden. Teufelskreis Natur- und Hochwasserschutz.

Der Schlick trägt zum Sauerstoffmangel der Elbe in den Sommermonaten bei. Die letzte reguläre Spülung erfolgte im November 2019. Nach dieser Spülung ließ sich das Flutschutztor vom Este-Sperrwerk nicht mehr schließen. Ganze 8 Tage dauerte die Reparatur. In dieser Zeit bestand kein Hochwasserschutz für das Hinterland. Ob allerdings der Sperrwerk-Defekt ursächlich

mit der Schlickspülung zusammenhängt ist umstritten. Danach verfügte die Behörde ein weiteres Spülverbot von November bis März. Ein Teufelskreis aus Naturund Hochwasserschutz. Ironie des Dilemmas: In der Werft lag ein fertiggestellter Saugbagger für das Wasser- und

und Dirk, Moin Günter, Bodo en vom Direktflug, moin liebe Leser*inn derzeitigen r Interesse an der vielen Dank für eue ne teile auf der Werft. Ger uns bei r hie ion Situat mit. Nach wie len Stand bei uns uel akt den h euc ich Ohne eine roblem der Schlick! vor ist unser Hauptp um freien Zugang ms, ble Pro ses die langfristige Lösung Zukunft in den steht auch unsere zum Wasser zu haben, kann nun mal keine ser Was e ohn ft Sternen. Eine Wer Schlicks in das Rausspülen des llt Schiffe bauen und verboten worden. Ste g hri zjä gan uns die Elbe ist jemand kommt auf die , vor mal ein bus euch bei Air zu verbieten! Starten und Landen Idee, bei euch das r? ode r, lba tel Unvors ganze Ausmaß mal kurz zurück: Das nicht so Aber blicken wir ein Frühjahr 2020 gar im uns war e Lag die sich unserer , dass Pella Sietas kam aus her bis t, bewuss kaufen wollte. indliche FSG Werft in der Insolvenz bef rt mit ndo Sta en ein sie hätten Denn in Flensburg Urplötzlich war auch ohne Schlick. genügend Wasser und der Schlick ch riesige Bedrohung uns allen klar, wel rt und unsere ndo Sta am e ätz spl für unsere Arbeit Zukunft ist. IG Metall eine gemeinsam mit der Daraufhin haben wir ition gestartet, Pet er ein zu on Unterschriftenakti eitsplätze ndort und unser Arb um für unseren Sta mehreren tausend mit n tio ulu Res zu kämpfen. Die vielen en wir im Herbst mit burger Unterschriften hab Metall auf dem Ham IG der und nen of Kolleg*in rat Andreas Rieckh ats Sta den an rkt Rathausma . ben überge dergenehmigung eilte einmalige Son ikel) Durch eine zuvor ert gbagger (Siehe Art Sau der nte kon tung, zum Spülen erheblicher Verspä mit r abe h, noc h dann doc

Schifffahrtsamt des Bundes, der aufgrund fehlender Wassertiefe nicht ausgeliefert werden konnte. Am Ende wurde eine einmalige Spülerlaubnis erteilt, um den Saugbagger in Dienst stellen zu können. Aber damit ist das Problem nicht gelöst. Wie soll es mit dem Werftstandort weitergehen?

der Estemündung gegründet. Sie ist die älteste durchgängig in Betrieb befindliche Werft in Deutschland. Die Werft ist auf den Bau von Spezialschiffen, Eisbrechern und Fähren spezialisiert. Zu Spitzenzeiten arbeiteten 2.500 Menschen auf der Werft, heute sind es 600, davon 320 festangestellte Kolleg*innen.

Airbus ist 50 Jahre alt, Sietas hat 385 Jahre Schiffbautradition

Aufgrund der hohen Kompetenz sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Für eine sichere Zukunft der Werft und ihrer Arbeitsplätze muss jedoch eine schnelle Lösung des Schlickproblems gefunden werden. Der

Die heutige Pella Sietas-Werft wurde 1635 von Carsten Sietasch in Neuenfelde an


Direktflug 21

ler ous brouil v – s n u n re Sie verwir

ous n , y r u a F r Monsieu roblème. avons un p offeln« ist en Kart – raus aus d ie Kartoffel ln e ff o rt a K d »Rein in die richwort, ebenso wie eutsches

kein ürlich war nat währte, aber e z n a G e g s den. Da urch die uns n wir nicht D ckt wer te n. ausgedo Stapellauf! m Spülen hat ck abzusenke it u r z do d m normale Zeitspanne Schwimm eerpumpen un s a d Estee m z ang, u r das Dock l nn durch das rum zu kur d Tiefg wi s da r he e e d m r u e genügen sen mussten w , n ock s lassen k und Finke e das D Stattde ufschwimmen ai wurd dlich s-Wer K u b a m r a i f A f t Dor das e en Schi rk, um f konnt leppen. fwand! Sperrwe lwerk zu sch nd das Schif s für ein Au fe im u h a ie a W t T t e S . t d n u n m e fl ge zu rd eder ge ht genü eben we dann wi lement überg en, wenn nic h E man mac d seinem s soll Aufgrun Aber wa ken ist? jetzt. geaufträge s i b s c l n e o u F Hafenb rfolgt nen onnten tion ve erspätung, k ttform begon V anze Ak la ie Diese g ehrmonatigen der Dockbaup en führte. D ffen, m g ro f dieser e geplant au n Verzögerun och voll get nden n i te re nicht w was zu weite ns dann auch etrieb arbei eiten u rb lb werden, andemie hat den im Norma gestellte, a r P n it wede Corona- nicht!? Von on 320 festa gibt zur Ze erft. v W n s a e E d r w e ! , d r 0 n e f 10 te ab hier au einmal chäftig ten 600 Bes edingt nicht arbeitnehmer er durchstar b d ih e e a i L n w o h r d c o l o C a n b e r g i ä w r t s Werkver en aber, das f etwas Wir hof gibt es . n agslage nd bis 2024 r t f könne u A en i unserer , denn wir s andere Werft ens zu h en e Wenigst s zu bericht wenn man sic ber ohne ein trotz e A , t Positiv tet. Das ist artig. oblems bleib chen. s r t, groß ei ausgela ands anschau res Schlickp siges Fragez die l e se s Deutsch he Lösung un slage ein ri – so sagt e n c n ag se politis guten Auftr l es aber nu is dahin müs iv r B ol kt der seh m Frühjahr s ung kommen. och einmal a e n ös es geht In dies – zu einer L uell selbst verleihen – Este! nt k u e r i z v e t e d i k l c d n o u n a P r arten u e hier n Nachd wir abw um dem Ganze Arbeitsplätz e roblem ns! werden, ich um unser u chlickp l r das S schwert über ü f schließ g n u s es eine Lö n das Damokl e n h O i Fazit: also weiterh schwebt felde

Betriebsratsvorsitzende Dieter Zibell und sein Stellvertreter Georg Netuschil haben sich deshalb mit Unterstützung der IG Metall an die Öffentlichkeit gewandt und Unterschriften für den Erhalt des Werftstandortes und seiner Arbeitsplätze gesammelt. Die Unterschriften wurden dem Staatsrat Andreas Rieckhof übergeben. Der Hamburger Senat ist aufgefordert, 385 Jahre Schiffbautradition auch weiterhin an der Estemündung zu ermöglichen. Günter Hameister

Frank Arndt

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Solidarität ist unsere Superkraft

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