MFG - Das Magazin / Ausgabe 18

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URBAN: Zib‘er Urtyp KULTUR: GR AF IM WOLKENT UR M SZENE: FREIR AUM IM FREI .R AUM SPORT: heihs auf neue Spieler

MFG

DAS MAGAZIN

AUCH OMA TRINKT KOMA

KOMA - ORANGE

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.

e

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komasaufen

zibmaster Im Infoauge des ORF

von Johannes Reichl

Obwohl 2007 noch jung ist,

Nervend sind auch Freunde und Bekannte, die al-

kennen wir schon das Un-

len Ernstes treuherzig behaupten: „Bei uns war das

wort des Jahres: Komasau-

noch nicht so.“ Hallo?! Haben wir damals in einem

fen. Die Medien haben eine regelrechte „Komasauf-

Paralleluniversum gelebt, oder greift altersbedingt

Hysterie“ vom Zaun gebrochen. Titelseiten werden

kollektive Amnesie um sich? Vor gut 20 Lenzen, als

gefüllt, Runde-Tische veranstaltet – überall Koma-

sich meiner einer noch Teenager schimpfen durfte,

säufer! In den Augen der Öffentlichkeit interes-

wurde auch getschechert. Anstatt Alkopops soffen

santerweise aber nur in Jugendkreisen, nicht etwa

wir halt grauslichen Ribiselwein. Und jene, die im

beim Feuerwehrfestl, am Rummelplatz oder beim

Krankenhaus landeten, hießen halt noch nicht Ko-

Stammwirten. Offensichtlich trinken nur die Jungen

masäufer, sondern Alkoholleichen.

zuviel, während sich Mama, Papa, Oma, Opa, On-

Kurzum: Die „Komasauf-Diskussion“ ist an Schein-

kel, Tante der Abstinenz verschrieben haben. Oder

heiligkeit nicht zu überbieten. Warum etwa haben

liegt die „schiefe Optik“ vielleicht nur daran, dass

die Politiker bis heute nicht 0,0 Promille am Steuer

Journalisten neuerdings tagtäglich im Krankenhaus

eingeführt? Mag ja sein – ein kleiner Schlenker sei

anrufen, ob denn „bitte, bitte“ nicht ein Kind – „am

erlaubt – dass Raucher ihre Mitmenschen gesund-

geilsten wär eins unter 10, das steigert die Drama-

heitlich á la lounge schädigen. Ein besoffener Au-

tik!“ – alkoholisiert eingeliefert wurde?

tofahrer reißt dafür auf der Stelle ein paar Leut mit

Politiker (ganz glaubwürdig steht das den gemein-

in den Tod. Super! Von generellem Alkohlverbot am

hin als „trinkfest“ bezeichneten an) dozieren über

Steuer hätt ich deswegen noch nie gehört. Aber das

die Gefahren des Alkohols. Dass die Jugendpartei-

ist ja ganz etwas anderes und hat natürlich über-

organisationen gern Partys unter dem Motto „bring-

haupt nichts mit irgendwelchen Lobbies zu tun.

with“ veranstalten oder manch städtische Jugend-

Oder warum wird nicht bei offiziellen Anlässen oder

location mit wohlfeilem „Special Drink“ wirbt, passt

Privatfeiern einmal auf Alkoholika verzichtet, wenn

da den Politstrategen derzeit gar nicht so recht ins

wir so pikiert sind. Ach so, das ist ja nur ein Glaserl

Konezpt. Auch die Polit-Oldies werden sicherheits-

(und noch eins, und noch eins). Das gehört dazu.

halber gebrieft: „Bei der Volksfesteröffnung haltet’s

Die Erwachsenen, die dann stockbetrunken heim-

euch zurück, wissts eh – Komasaufen!“. Sogar ein

wanken, kann man natürlich mit den jugendlichen

neues Unterrichtsfach zur Aufklärung über Alkohol-

Komasäufern überhaupt nicht vergleichen.

missbrauch soll eingerichtet werden – na bravo! Am

Stimmt. Die Oldies gehörten nämlich an den Pran-

besten auf Kosten von politischer Bildung, weil es eh

ger gestellt, nicht die Jungen. Denn war da nicht

nicht gut ist, wenn die Jungen die Mechanismen der

noch etwas, das in der Diskussion derzeit ein bisserl

Politik, wie sie etwa derzeit beim Thema „Komasau-

untergeht? Ach ja, die gute alte Vorbildwirkung!

fen“ evident werden, durchschauen. Dafür hat man

Vielleicht liegt’s ja daran? Dass sich nämlich nicht

in Vergangenheit geistesbildende Fächer wie Musik,

die Jugend verändert hat – die ist immer gleich im-

Bildnerische Erziehung und Freigegenstände dras-

pulsiv, übermütig, grenzüberschreitend – sondern

tisch reduziert – die braucht eh keiner, auch wenn

wir, die Erwachsenen. Sind wir gute Vorbilder? Sind

sie vielleicht als einzige die so gern zitierte „Leere

wir glaubwürdig? Vielleicht denken wir mal drüber

unserer heutigen Jugend“ schließen könnten.

nach – beim nächsten Achterl. Na dann Prost!

URBAN

Adl verpflichtet Pottenbrunner Singleconference

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KULTUR grafenegg Ein Sommernachtstraum Pielachtaler Seensucht Hofstetten wird laut

28

SZENE festivalrausch Kein Loch im Sommer frei.raum was von Plänen übrig blieb

44

SPORT licence to deal Heihs vermittelt

IMPRESSUM Blattlinie: Das unabhängige Magazin zur Förderung der Urbankultur in Niederösterreich Medieninhaber (Verleger): NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten Herausgeber: Bernard und René Voak MBA Redaktionsanschrift: MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten; Telefon: 02742/71400-330, Fax: 02742/71400-305; Internet: www.dasmfg.at, Email: office@dasmfg.at Chefredakteur: Mag. Johannes Reichl Anzeigenleitung & Administrative Geschäftsführung: Mag. (FH) Michael Müllner, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten; Tel.: 02742/71400-330; Email: michael.muellner@dasmfg.at Redaktionsteam: Mathias Kirner, Flo Kogler, Althea Müller, Michael Müllner, Rosa, Thomas Schöpf, Eva Seidl, Katharina Vrana, Kati Waldhart, Tobias Zuser; in Zusammenarbeit mit www.joynt.at Kolumnisten: Dietmar Haslinger, Hebi, Althea Müller, Thomas Karl, Rosa, Christoph Wagner, Tobias Zuser Kritiker: Judith Goritschnig, Wolfgang Hintermeier, Peter Kaiser, Dali Koljanin, David Meixner, Manuel Pernsteiner, Robert Stefan, Alexander Terrer, René Voak Leiter der Bildredaktion: Hermann Rauschmayr Cover: Quelle: istockphoto.com/rjlerich, Gestaltung: Christoph Schipp Art Director & Layout: REBELTECH, Dipl.-Ing. (FH) Christoph Schipp Lektorat: Frau Lehrer Reichl Hersteller: NÖ Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH; Herstellungs- und Verlagsort: St. Pölten; Verlagspostamt: 3100 St. Pölten, P.b.b. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2. Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Inhalt bezahlter Beiträge ist der Medieninhaber nicht verantwortlich. Internet: http://www.dasmfg.at Offenlegung nach § 25 Medien-Gesetz: Medieninhaber: NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten. Unternehmensgegenstand: Freizeitwirtschaft, Tourismus und Veranstaltungen. Geschäftsführer: Bernard und René Voak MBA. Grundlegende Blattlinie: Das unabhängige Magazin zur Förderung der Urbankultur in Niederösterreich.

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URBAN

In was für einer Stadt leben wir eigentlich...

In der seit mittlerweile zehn Jahren mit dem

In der, wie es Freund Josef unlängst recht plas-

Anlässen nach wie vor in den 70‘ern stecken-

city-flyer (www.city-flyer.at) ein cooles, pluralis-

tisch darstellte, ein Gespräch aufgrund der Ko-

geblieben sind! Jüngstes Beispiel die Prandtau-

tisches und spannendes Szene-Online-Magazin

masauf-Diskussion in Zukunft bald folgenderma-

erpreis-Verleihung: Da wollte man dem Bürger-

(mit Print-Ableger im konkret) erscheint.

ßen ablaufen könnte:

meister nach kurzer, prägnanter – also perfekter

Der nimmermüde Gründer und Mann dahinter,

„Bist du deppert, gestern hammas uns wieder

– Eingangsformel schon gratulieren, und dann,

Werner Harauer, zählt als genuiner Kenner der

gebn. Na mia is guat gangen, sag ich dir.Be-

mittendrin in seiner Rede, wurden sie denn

Szene definitiv zu den besten Journalisten der

gonnen hats gleich einmal mit einem Pfiff Obi

doch noch begrüßt – die Ehrengäste. Kurzum,

Stadt. Er bat im city-flyer schon „Newcomer“

gspritzt – quasi zum Auflockern. Dann haben

die Hälfte des anwesenden Publikums wurde

vor den Vorhang, als sie noch keiner kannte,

wir uns fünf Mineral – mit Kohlensäure versteht

namentlich aufgerufen, so dass nach etwa fünf

navigierte die Leser per Veranstaltungskalender

sich, weil wir sind ja keine Weicheier – reings-

MInuten selbst die Hartgesottensten dagegen

getreu dem eigenen Motto durch „St. Pölten bei

tessn. Na Grüß Gott - da ist es dann schon richtig

ankämpften, nicht vom Stuhl zu sinken, und nur

Tag und Nacht.“ Und – dies das größte Verdienst

lustig worden, die Karla hat sogar gesungen. Ir-

die Eitlen wachblieben – zumindest solange, bis

– er schuf mit dem city-flyer-Forum eine freie

gendwann hat dann der Andi Werner begonnen,

sie selbst genannt, aufstehen und sich vor der

Plattform, wo trefflich gestritten, kritisiert, ge-

Pagorunden zu schmeißen. Erdbeer! Ich glaub

dösenden Menge verbeugen durften.

lobt, geraunzt, aufgezeigt – kurzum gelebt wird.

ich brauch dir nimmer weitererzählen. Weißt eh,

BItte, liebe Politiker: Stellt das ab! Nur die Re-

Ein essentieller Beitrag zur Urbanität St. Pöltens!

wie die einfahrn. Um halbzwei in der Früh wollt

levanten persönlich begrüßen, also die Ausge-

Letztes Jahr haben wir u.a. Hannes Thanheiser

ich dann wirklich gehen, aber als ich an der Bar

zeichneten. Den Rest mit einer Einheitsformel,

und Toni Wegscheider für Stadt-Auszeichnungen

vorbei geh, stellt mir der Egon schon ein Him-

denn sind nicht alle „Ehrengäste“?! Alles andere

vorgeschlagen, was auf offene Ohren stieß.

beer-Krachler hin. „Ex oder nie wieder Sex.“ Was

ist einer angeblich modernen und dynamischen

Diesmal sei Werner Harauer anempfohlen (und

willst da machen – ich will ja kein Spielverderber

Stadt wie St. Pölten unwürdig! Die Zuhörerschaft

im „Drüberwischen“ gleich überfällige Generati-

sein. Und zu guter Letzt hat dann auch noch der

wird es danken – mit Aufmerksamkeit bei den

onskollegen wie Dietmar „Hasi“ Haslinger oder

Wirt eine Runde ausgegeben. „Ana is nu immer

nachfolgenden Reden!

Tezcan Soylu!). Happy Birthday city-flyer!

gegangen. Trink ma nu a Fluchtspezi!“

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In der wir punkto Begrüßungen bei offiziellen

LESERFORUM

Leider kann nur ein Teil der Leserbriefe veröffentlicht werden. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Leserbriefe direkt an: MFG-Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten, e-mail: leserbriefe@dasmfg. at oder direkt unter www.dasmfg.at

Pöltenbrunn & frei.raum – das hat eingeschlagen. Sogar unseren ersten Anwaltsbrief haben wir dafür kassiert – danke! Grund genug, beide Themen diese Ausgabe weiter zu verflogen. Pöltenbrunn, einfach genial! Viel Lärm um nichts! Posse! Kasperltheater: Yes, yes, yes! ernst

gefunden hat, muss ich meinem Entsetzen über euren Artikel Ausdruck verleihen.

lukas eichelberger

... Nun sind wir eben Pottenbrunner in St.Pölten und ich akzeptiere das so wie sicherlich die

MfG

DAS MAGAZIN

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POTTENBRUNN DARf NichT PöLTEN wERDEN

Hab‘ das neue mfg gelesen und festgestellt,

überwiegende Mehrheit der Pottenbrunner. Nur

dass da gar nix mehr drin ist, was mich interes-

finde ich es absolut unnötig alte Wunden wieder

siert. So schnell kann ich ja nicht gealtert sein,

aufzureißen und uns unsere Identität – zu der

dachte ich. Und dann bin ich draufgekommen,

eben auch der sichtbare Ortsname gehört – ab-

dass ich nightline lese und nicht mfg ...

sprechen zu wollen...

uschi

franz d.

Fotos: Rauschmayr, photocase, fotolia.com

Als Organisator des von euch so verrissenen Dancehallqueen-Contest, der im frei.raum statt-

URBAN: Master Mag Man eben KULTUR: aus deM bauch heraus SZENE: hard (techno) aber herzlich SPORT: akadeMischer torMann

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URBAN

Die Mieselsucht der St.Pöltner ist eine Abart der wienerischen Raunzerei, nur dass bei den Wienern immer wer anderer schuld ist, während bei uns aus einer Sache schon allein deshalb nichts werden kann, weil sie gerade ein St.Pöltner in die Hand genommen hat. Wissenschaftlich betrachtet ein klarer Fall von Ambivalenzproblematik, die eines fundierten Diskurses bedarf. Die Glanzstoff etwa pestilenziert weit nicht mehr so fauleiig wie früher – ja, aber die Mariazellerstraße stinkt dafür umso mehr. Bei der DM-Fassade in der Kremser Gasse und beim Burger King hat sich die Stadt durchgesetzt – ja, aber beim ehemaligen Finanzamt am Bahnhofplatz, bei der früheren Löwa und bei den immer mehr den Sophiensälen ähnlichen Stadtsälen sucht sie eher im Nebel ihren Weg. Jetzt haben wir gleich zwei Griechen und beide sind voll – ja, aber dafür fehlt uns ein echter Italiener. Die Bühne im Hof,

K

Kasperltheater Hat da jemand kalte Füße bekommen? Oder kennt sich einfach nicht aus? Da hatte die Opposition im Schulterschluss eine Sondersitzung zum Thema „Masterplan“ durchgesetzt, ein Freiheitlicher hatte sich gleich ganz oben auf dem Antrag per Unterschrift verewigt (wodurch er automatisch zum Berichterstatter avanciert wäre), doch in der Sitzung brachte die FPÖ plötzlich den Antrag auf Absetzung ihres eigenen Antrages ein und wollte nicht mehr darüber reden. Peinlichst! Hatte der Mandatar vielleicht Panik bekommen, dass er öffentlich etwas vorlesen muss? Oder hatte gar die SPÖ, der die Sitzung ein Dorn im Auge war und „natürlich“ sofort zustimmte, gar im Hintergrund mit den Blauen gepackelt? Irgendwie wollte man, nachdem die Mandatare der anderen Parteien sich zurecht einigermaßen verschaukelt fühlten, denn doch nicht gänzlich den Spielverderber mimen. Und so wurde – nach zig Dringlichkeitsanträgen und Chaos – doch noch über die Causa geplaudert. Schön, wenn man aus dem Gemeinderat ein Kasperltheater macht!

komm mit zu DM

what‘s up pussycat

ja, aber

Fotos: Rauschmayr, photocase, fotolia.com

von Hebi

Nachdem die neue St. Pöltner Prostitutionsverordnung

Vor kurzem noch erregte die neue DM-Fassade in

in Kraft getreten ist, scheint die Zukunft der Pussycat

der Kremser Gasse öffentlichen Unmut. Von einem

Bar gefährdet. St. Pöltens ältester Amüsierbetrieb (der

„Schandfleck für die Fußgängerzone“ war die Rede,

Status eines Bordells wurde stets dementiert), liegt

manche meinten sogar, dass „dagegen ein Einkaufs-

außerhalb der erlaubten Zonen. Betriebsleiter Rupert

sackerl ein Designerlebnis ist“ und trafen damit den

Nagl: „Das Lokal an sich kann ja bleiben, die Prostitu-

Nagel durchaus auf den Kopf.

tion würde allerdings kontrolliert werden.“

Was kurz darauf folgte, war ein „Umbau“ der Fassade,

Die Optionen wäre also die Weiterführung der Pus-

der seit kurzem abgeschlossen ist. So prunkt nun-

sycatbar ohne Prostitution oder das Ausweichen auf

mehr ein Sims über der Filiale, das eine Abgrenzung

einen erlaubten Standort. Letzteres ist für Nagl aber

zum Obergeschoß bringt. Leopold Cermak, Verant-

wenig verlockend: „Diese Grundstücke sind vielleicht

wortlicher für die Immobilie, erklärt diesbezüglich:

interessant, wenn Sie eine Schottergrube brauchen.

„Die Fassade wurde auch in ihrer ursprünglich einge-

Für uns ist es aber nicht möglich, dort etwas Neues

reichten Version von der Bauverwaltung genehmigt.

aus dem Boden zu stampfen“.

Wir haben uns dann aber in Absprache mit der Be-

Hauptproblem des jetzigen Standortes in Stattersdorf

hörde und den Objekteigentümern auf einen Umbau

sind die Schule und die Kirche in unmittelbarer Nähe.

geeinigt.“

„Das widerspricht dem nö. Prostitutionsgesetz, da

Bemerkenswert, wie so ein kleiner Sims die Fassade

kann halt die Gemeinde nicht einfach drüber stehen“,

gleich aufpoliert und optisch an die Nachbargebäude

so Nagl. Seiner Meinung hat „die Stadt ein Thema ge-

angleicht. Die Geste von DM wird verstanden, die

löst, nicht aber das Problem“.

Leute singen wieder: „Komm mit zu DM!“

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Erwins erste Liebe in St.Pölten, ist zwar inzwischen für Kleinkunst viel zu groß – ja, aber dafür haben die Gemeinde und ihre Mehrheit jetzt endlich ein würdiges zentrales Veranstaltungslokal. Wohl fehlt uns im Landesmuseum zum Standard einer normalen Billa-Filiale noch immer ein Lift von der Garage her – ja, aber der Lift auf den Klangturm funktioniert dafür inzwischen auch bei Regen. In der City werden zügig neue Wohnungen gebaut – ja, aber aus den preisgekrönten Architektenträumen am Rande der Innenstadt ziehen inzwischen schon wieder die ersten Mieter aus. Die gewählten Mandatare der Stadt wollen jetzt, nachdem die Bürger begonnen haben, sich mit Ideen zur Stadtentwicklung in ihre eigenen Angelegenheiten einzumischen, die Prioritäten reihen – ja, aber hätten sie hiefür nicht schon in den letzten zehn, zwanzig Jahren Zeit gehabt?

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URBAN

2005 gab ich meinen Bruder an seine Traumfrau frei, 2006 sah ich meine Lieblingsfreundin in den Hafen der Ehe einfahren. Doch wie sagte eine Standesbeamtin: „Den Vergleich mit einem Hafen mag ich nicht so gern. Denn die Ehe ist ja nicht das Ende einer Reise, sondern der Anfang.“ Als gänzlich Unverheiratete machte ich mich jedenfalls im Wonnemonat Mai 2007 auf die Suche nach der großen Romantik in unserer Landeshauptstadt – und fand sie. Von Althea Müller MFG0607

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Foto: fotolia.com

Streut Blumen der Liebe allezeit


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URBAN

Station Eins: Interview am Standesamt St. Pölten Herr Herzig ist einer der drei Standesbeamten der Stadt. Ehrfürchtig sitze ich ihm im Saal des Standesamts gegenüber – auf jener Bank, auf der bald ein Brautpaar Platz nehmen wird! Wie lange arbeiten Sie in diesem Beruf?

Aber das kann ich nicht beurteilen.

Pölten durchschnittlich?

Seit 1992. Ich wollte als Beamter nicht nur mit

In den letzten Jahren geht der Trend auf jeden

trockener Materie zu tun zu haben, sondern

Gibt es ein besonders schönes Erlebnis aus 15 Jahren Berufserfahrung?

auch und vor allem mit Menschen. Deshalb

Positive Erlebnisse gibt es immer dann, wenn

70er und 80er Jahrgängen. Ältere Leute heira-

war Standesbeamter mein Wunschberuf.

z. B. nach dem Jawort ganz spontan und

ten heute meist zum zweiten Mal.

Steht es so schlimm um die Heiratsmoral, wie man immer liest und hört?

selbstverständlich der Kuss erfolgt – wenn dem Paar ein Stein vom Herzen fällt, sich die

Gibt es denn schon viele Buchungen für den 7.7.2007?

In St. Pölten liegt die Scheidungsrate konstant

Anspannung löst und das im Kuss auch zum

Zurzeit sind es 18, davon neun Trauungen im

bei rund 30 %, in einer Großstadt wie Wien

Ausdruck kommt. Oder wenn man liebevolle

Südpark. An diesem speziellen Tag sind also

etwa um 45 %, im ländlichen Bereich aber dar-

Gesten bemerkt. Das macht dann die Atmo-

ausnahmsweise zwei Beamte im Dienst. Zum

unter.

sphäre aus, da bin ich dann eins mit meinem

Vergleich: Am 5.5.2005 waren es nur etwa

Sind Sie da nicht desillusioniert, wenn die Menschen vor Ihnen stehen?

Beruf.

sechs Trauungen. Ich selbst kann diese Zahlenkombinationen ja nicht ganz nachvollzie-

Es zählt der Augenblick! Wegen jenen, die sich

Stichwort Atmosphäre – haben Sie schon eine Freilufthochzeit abgehalten?

scheiden lassen, desillusioniert zu sein, wäre

Mein Kollege war einmal am Rathausplatz bei

persönlichen Erlebnis einen Bezug.

nicht der richtige Weg. Es gibt schließlich auch

einer Biker-Hochzeit. Mittlerweile finden aber

genug, die zusammen bleiben. Und ich habe

alle Sondertrauungen im Südpark statt – ein

Haben Sie abschließend noch einen Tipp für angehende Eheleute?

das Glück, auch privat nur exzellente Erfah-

sehr romantisches Ambiente! Menschen, die

Die wichtigste Voraussetzung für eine Heirat

rungen mit der Ehe gemacht zu haben – meine

es lieber schnörkelloser und sachlicher möch-

ist sicherlich Vertrauen und dass man weiß,

Partnerschaft ist sehr harmonisch. Vielleicht

ten, heiraten aber hier im Saal des Standes-

was man will. Und dann sollte man versuchen,

ist es für einen Standesbeamten, der geschie-

amts.

den Zauber der Beziehung zu bewahren: Die

den ist, schwieriger, positiv eingestellt zu sein.

Wie alt sind die Heiratswilligen in St.

Ehe sollte niemals zur Gewohnheit werden.

Fall wieder hin zu jüngeren Menschen, den

hen, ich hätte eher zu einem Tag mit einem

Jetzt spute ich mich, denn hinter mir ist tatsächlich schon eine Braut, die sich traut eingetroffen: ganz in Weiß und strahlend vor Vorfreude! Standesamt St. Pölten Rathausplatz 1, Tel.: 02742-333-2020 bis 2024, standesamt@st-poelten.gv.at

Jawort mit Stil Im Südpark mit Jugendstilvilla findet bereits jede vierte Trauung in St. Pölten statt – der Park etabliert sich langsam zum schönsten Trauungsort Niederösterreichs, für heuer gibt es bereits mehr als 40 Anmeldungen! Maria-Theresia-Straße 23, Infos: Standesamt St. Pölten. Weitere atemberaubende Alternativen zum Saal eines Standesamts in NÖ – von gotischer Kapelle über Barockschloss bis zur Burgruine – findet man über www.niederoesterreich.at.

Station Zwei: Persönliche Ansichten Ich höre mich ein wenig um, was verheiratete Menschen über die Ehe zu sagen haben. Alexandra (27) und Johannes (27),

DA-SEIN des Partners. Mit jeder gemeinsamen

nerungen, die man im Leben haben kann, ge-

verheiratet seit 29. Juli 2006

Entscheidung wächst das WIR – und auch die

meinsam: nämlich die Hochzeit!

Für uns war die Ehe ein Zeichen, das wir set-

Liebe. Nicole (28) und Thomas (34),

Foto: fotolia.com

zen wollten – für uns und für die anderen! In der Gesellschaft und nicht zuletzt in der Fami-

Monika (28) und David (29),

verheiratet seit 24. Juli 2003, eine Tochter (4)

lie bemerken wir oft, dass man „verheiratet“

verheiratet seit 2. Juni 2006

Als Hüter moralisch wertvoller Traditionen war

mehr als Paar anerkannt wird. Wir selbst sind

Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird stär-

die Heirat für uns ein unbeschreiblich schönes

dadurch mehr EINS geworden, nicht nur we-

ker. Man schläft mit dem Gefühl ein, dass der

Ereignis.

gen des Namens. Und versuchen wirklich, mit-

da ist, der einen liebt und den man liebt, und

Das Bekenntnis vor Vater Staat und Mutter

einander zu gehen, mit allen Hochs und Tiefs

man wacht neben dieser Person auf und ist

Kirche fand im kleinen Rahmen statt. Achtung

und dem ständigen Bewusstsein, dass nichts

glücklich, dass das so ist.

und Respekt vor dem Partner sind Vorausset-

selbstverständlich ist – vor allem nicht das

Außerdem hat man die schönste aller Erin-

zung für gutes Gedeihen einer Ehe.

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URBAN

„Wenn die Liebe in einer Stadt geboren wäre, würde das nur in Paris möglich gewesen sein“, seufzte mich meine Freundin K. an. K. hatte Sinn für unverblümt ausschmückende Übertreibungen. Aber bitte. Zuviel Realität ist schließlich schlecht fürs Gemüt. „Wenn mir der Mann fürs Leben über den Weg laufen würde, dann müsste dies in Florenz oder Venedig geschehen“, säuselte sie weiter. „Inmitten von Kultur, dolce vita und viel zuviel amore.“ Wie ungeschickt, dass wir gerade in St. Pölten sitzen

K

give it away and spread the love! Brautstraußwerfen Nach der Trauung wirft die Braut ihren Strauß in die Menge der unverheirateten Frauen. Die, die ihn fängt, wird als nächstes heiraten. Eine neue Variation ist das Braut-Strumpfband-Werfen durch den Bräutigam in die Menge der Junggesellen. Reis werfen Der Brauch kommt aus Asien, wo Reis ein Fruchtbarkeitssymbol ist. Die Reiskörner, die die Gäste nach der Trauung über das Brautpaar werfen, sollen Nachwuchs bringen – und dazu natürlich Glück und Reichtum! Heute nimmt man meist Konfetti o. ä. als moralisch vertretbare Alternative zum Reis. Blüten streuen „Blumenkinder“ tragen kleine Körbe mit bunten Blüten, die sie zu Ehren des Brautpaares nach der Zeremonie streuen. Dadurch sollen die Fruchtbarkeitsgötter angelockt werden und für Kindersegen sorgen.

und weit und breit keine Spur von Liebe und Lebensglück zu sehen, geschweige denn zu spüren ist. Love is in the air – everywhere. Nur nicht dort wo Rosa ist. Seufz. Dabei ist das Verliebtsein an sich ja eine äußerst prickelnde Angelegenheit. Wenn, kurz bevor sich

DIE ROSA SEITEN des Lebens

von Rosa

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Station Drei: Tipps & Tricks & Overload Auf www.hochzeit.at und www.traumhoch-

Denn noch nie habe ich zu einem Thema so oft

zeit.at finde ich unzählige Ratschläge und An-

das Wort „schön“ gehört und gelesen.

regungen rund ums Heiraten, dazu Gästeknigge,

Und ich? Irgendwann traue ich mich auch, sicher.

Geschenkideen,

Rechtsinfos,

Eine Sache weiß ich ja schon fix: welches Lied mein

Foren, Galleries und Links... Genug! Mag schon

grandioses „Ja Babe ich will und wie!“ beschallen

was dran sein, dass das der schönste Tag im Le-

wird. Wenn auch nicht unbedingt live. Außer, die

ben ist. Zumindest möchte ich es gerne glauben.

Gunners tun sich bis dahin wieder zusammen.

Hochzeitsspiele,

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die Lippen das 1. Mal berühren, dein Verstand mit dir durchgeht, weil sich die 5 Liter Blut in deinem Körper urplötzlich dazu entschließen, sich just im richtigen Moment konzentriert in deine Beine zu verabschieden. Ja, genau dann fahren die Glückshormone mit dir Achterbahn und bringen dich taumelnd auf die rosa Seiten des Lebens. Pustekuchen. Einzig Eiscreme und Lipgloss lässt Rosa zurzeit – ach was sag ich, seit Urzeiten – an ihre Lippen. Zwei weit geöffnete Augen starren mich entgeistert an. „Sag mal Rosa, wann hast du denn diese Seite an dir entdeckt? So kenn ich dich ja gar nicht. Wo steckt dein Zynismus, dein ausgeprägter Sinn für lautstarke absurd-moralisierende Lamentiererei?“, plustert sich K. auf. Wahrscheinlich auf Sommerfrische. Denn auch Rosas Seiten gönnen sich ab und zu mal einen Erholungsaufenthalt von ihrer Wirtin.

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URBAN offiziell über die Sprechstunde angeklopft. Ich dachte, dass wir über informellen Smalltalk vielleicht leichter ins Gespräch kommen. Von seiner Seite ist aber eine Reaktion ausgeblieben.

Ihre Reaktion auf die Ankündigung neuer Ortstafeln war dafür umso heftiger. Warum? Wenn man eine so sichtbare Änderung vornimmt, muss man die Bevölkerung einbinden. Dabei ist ja bis jetzt nichts passiert. Wenn das über Nacht gekommen wär, dann hätte es eine Riesendiskussion gegeben.

Okay, aber diesbezüglich muss man dem Bürgermeister zugute halten, dass er im Vorfeld zum Parteiengespräch geladen hat, also eh nicht drübergefahren ist? „ich hab vom ersten Tag an gesagt: Setzen wir uns zusammen!“ Das stimmt schon. Hannes Sassmann war beim Parteiengespräch dabei und hat dort gemeint, wenn man das vernünftig umsetzt, wird es okay sein, er muss aber noch seine Kollegen informieren. Als ich gehört habe, dass St. Pölten als Ortstafel kommen soll und in irgendeiner Form der Ortsteil, hab ich eingewandt, dass ich mir das so nicht vorstellen kann und man das in der Breite diskutieren muss. Auch fraktionsintern hat es unterschiedliche Meinungen gegeben. Als man aber gesehen hat, wie manch Mandatar in der Sache extrem emotional geworden ist, wurde erkannt, dass da mehr dahinter steckt.

Pottenbrunner Singleconference

Eigentlich hätte es ja eine Doppelconference werden sollen. Die zwei vermeintlichen Kontrahenten im Pottenbrunner Ortstafelstreit an einem Tisch: Bürgermeister Stadler und Gemeinderat Adl. Immerhin beklagte der Bürgermeister jüngst im Gemeinderat, dass Adl bislang noch nicht mit ihm gesprochen habe. Dem wollten wir Abhilfe schaffen und luden beide zum Talk in Pottenbrunn. Von J. Reichl Fotos: H. Rauschmayr

Man gewann aber den Eindruck, dass man gar nicht diskutieren will, sondern sofort auf stur schaltet. Das hat mit der ersten Meldung in den NÖN zu tun. Ich hab in einem Nebensatz gemeint „Wenn man uns nicht will, dann soll man uns das sagen.“ Das wurde dann zur Headline gemacht und hat alles andere überdeckt. Ich hab nämlich auch von Beginn an gesagt, dass man über verschiedene Varianten reden kann.

Das heißt die Medien sind mit schuld an der „Eskalation“? Sie haben sicher dazu beigetragen, wobei das nicht verwerflich ist. Das gibt halt in der Vermitt-

Doch – verwunderlich – während Adl sofort zu-

dem „Feind“ nicht kommt. Vielleicht ist ihm das

lung mehr her. Sogar der ORF hat das Thema

sagte, ließ uns der Bürgermeister drei Wochen

Thema ja unangenehm, oder es ist doch nicht

aufgegriffen, auch im Zuge dieses Beitrages ka-

im Unklaren, um dann per sms abzusagen, weil

so, wie er immer behauptet, dass er mit jedem

men die unterschiedlichen Sichtweisen zutage.

er keine Zeit fände. Schade. So schrumpfte die

Bürger spricht.

Doppel-, zur Singleconference.

Aber warum wurde die Debatte so hitzig? Ist eine Ortstafel so lebenswichtig für das Pottenbrunner Ego?

Der Bürgermeister ist verhindert. Was sagen Sie dazu?

Zum Reden gehören aber immer zwei. Gab es zwischen Ihnen beiden in der Causa wirklich noch keinen Kontakt?

Er wird schon seine Gründe haben. Ich nehm’

Ich hab’ den Bürgermeister kürzlich am Rande

Gemeinde, die ja schon 890 erstmals urkund-

jetzt einmal nicht an, dass er etwa aus Angst vor

einer Veranstaltung angesprochen, also nicht

lich erwähnt wird. Die Bewohner sind hier über

Das hat seine Wurzeln in der Geschichte der

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URBAN verschiedene Feste, Vereine fest verwurzelt, haben kleine Zündhütchen – die Eingemeindung 1972, wobei ich da gar keine Schuldzuweisung machen möchte. Das haben damals Rot und Schwarz ausgepackelt und sind brutal über die Gemeinde drübergefahren. Damals gab es eine Befragung – fast 99% waren dagegen. Trotzdem konnte man die Eingemeindung nicht verhindern. Die Leute hatten den Eindruck „Uns ist es nicht möglich, unser Geschick selbst in die Hand zu nehmen.“

Und das nagt nach 35 Jahren noch immer am Seelenkostüm aller Bürger? Nicht aller, denn natürlich hat sich die Bevölkerung gewandelt, und es gibt auch jene, denen es egal ist, die später gekommen sind, die nicht so eine starke Bindung zum Ort haben – was man den Leuten nicht verübeln darf. Aber die Älteren, die noch als Aktive die Eingemeindung miterlebt haben, sind natürlich viel sensibler und stärker emotionalisiert. ker sollten schon in sich gehen, warum Reaktionen

Das heißt nach 35 Jahren fühlen sich Teile der Pottenbrunner noch immer nicht als St. Pöltner? Da muss ja irgendwas in Sachen Integration schief gelaufen sein?

kommen, wie sie kommen. Man hat versucht mich

Viele würden sich gern als Landeshauptstädter, als

bot: Setzen wir uns zusammen.

als jemand zu punzieren, der generell etwas gegen St. Pölten hat, was natürlich völliger Blödsinn ist. Aber meinerseits war vom ersten Tag an das Ange-

St. Pöltner fühlen, aber das wurde uns – und ich dieser Sache einfach übersehen bzw. unterschätzt

Das heißt, die Pottenbrunner sind kompromissbereit, eine Lösung möglich?

– lange Zeit vergält. Das betrifft ganz banale Dinge,

Die Möglichkeit besteht sicher, wobei viele Bürger –

etwa den Kanal, der so spät gekommen ist, wäh-

egal aus welchem Stadtteil – der Ansicht sind, dass

rend schon alle Gemeinden einen hatten. Dann

ein genereller Austausch sämtlicher Ortstafeln oh-

dieses ewige Gefühl, dass man als Bittsteller behan-

nedies Verschwendung ist. Dies aber nur am Rande.

delt wird, wenn man um Subventionen für Auffüh-

Eine Möglichkeit ist, die Ortstafeln so zu belassen,

rungen, Vereine etc. angesucht hat, während jene

wie sie sind, und dafür die derzeit „unsichtbaren“

in der Stadt diese offensichtlich leichter bekommen

Werbetafeln durch ordentlich sichtbare auszutau-

haben. Es gab Jahre, da ist überhaupt nichts pas-

schen. Richtige Knaller, so dass es jeden reißt, und

siert! Da war stets dieses latente Gefühl, dass man

er sofort weiß – ah jetzt bin ich in St. Pölten. Derzeit

für Pottenbrunn gerade nur das macht, was man

ist es ja wirklich so, dass jemand nach Pottenbrunn

machen muss. Als wären wir das ungeliebte Kind.

kommt und mitten im Ort steht auf einmal ein Weg-

Als in dieser Diskussion nun Kritik aus Pottenbrunn

weiser Richtung St. Pölten – obwohl er ja schon in

laut wurde, kam sofort wie aus der Pistole geschos-

St. Pölten ist.

sen: „Na was wollen die, wir haben ja den Kanal

Eine zweite Möglichkeit – diesbezüglich hab ich

gemacht, die Straßen etc.“ Aber das sind ja keine

mich informiert, die wäre auch gesetzeskonform

Geschenke der SPÖ! Den Anschluss zahlt sich jeder

– bestünde darin, unter die Einfahrtstafel eine Zu-

Bürger über die Anschlussgebühren selbst.

satztafel mit Gemeinde St. Pölten anzubringen.

Aber die SPÖ ist ja nicht die Stadt?

Und beide Ortsbezeichnungen auf einer Tafel, quasi brüderlich vereint?

glaube das Problem hat der neue Bürgermeister in

Ja, aber sie tritt so auf, wenn es ihr etwas bringt.

Auch das könnte ich mir vorstellen, wenn es ge-

Aber sind Sie nicht auch selbst schuld an diesem Bild der „armen Pottenbrunner“, weil sie umgekehrt gleich Stereotypen wie „Na die Großen in St. Pölten richten sich’s“ strapaziert haben?

setzlich möglich ist bzw. erlaubt wird – also oben Pottenbrunn und darunter Gemeinde St. Pölten. Das wäre eine klassische österreichische Lösung.

ich mich reflexartig in diese Rolle drängen lassen.

Aber die wäre ja nicht schlecht, also eigentlich sogar genau das, was sich eh alle Vernünftigen wünschen?

Es sind ja Gegenreflexe gekommen, und so hat sich

Ja. Damit wären aller Ansprüche befriedigt. Der Bür-

die Sache in die Höhe geschaukelt. Manche Politi-

germeister hat die Chance. Er soll sie ergreifen!

Da haben sie schon recht zum Teil. Vielleicht hab

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Ohne Umschweife drei Empfehlungen abseits des Plakatgeschreies, die einen Sommer in St. Pölten erleichtern, und weil es leider dazu passt, der Hinweis auf eine drohende doppelte Katastrophe. Die Empfehlungen: Da wären einmal die Heurigenbänke, die der Koll im kleinen, feinen Gastgarten gleich beim Hintereingang aufgestellt hat. Einfach nur lauschig. Dann die Seedose am Ostufer des Viehofnersees, die sich in den vergangenen Jahren mit Seeblick, Chill Out Musik, gepflegtem Holzmobiliar und offenem Biobier als Adresse entspannten Abhängens etabliert hat. Neu sind heuer die im wochenendlichen Rhythmus gebotenen Events, im Juni u.a. das aus dem Cinema Paradiso bekannte Frunz´sche Plattenquiz, ein Poetry Slam und DJ-Lines. Details unter www.seedose.at. Zuletzt sei noch der Ku l t u r ve re i n LAMES am Spratzerner Kirchenweg 83 ans Herz gelegt.

K

eine starke Bindung zum Ort. Dann gibt es dieses

UNTERBELICHTET von Christoph Wagner

Das große Gelände ist öffentlich zugänglich und rund um die romantische bis sanierungsbedürftige Bausubstanz des Vereinshauses bietet die dichte Vegetation naturbelassenes Grün in Mitten der Stadt. Das große Sommersymposium vom 25.7.-30.7. wird sich thematisch an der Schnittstelle von Kunst und Natur bewegen und den Auftakt für eine offensive Vereinsarbeit von LAMES bilden. Und jetzt zur doppelten, weil kultur- UND umweltpolitischen Katastrophe: Das Vereinsgelände soll zu einem großen Teil Genossenschaftswohnungen weichen. Wertvoller Naturraum würde für immer verloren gehen und mit Blick auf Balkons und betonierte Parkplätze Kunst im öffentlichen Naturraum kaum funktionieren. Hoffentlich erspart sich St. Pölten diesen Schildbürgerstreich. unterbelichtet@kstp.at

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URBAN

Der Reformer

„Die ZIB darf nichts Abgehobenes für irgendwelche Info-Eliten sein!“

„Wir treffen uns im 1. Stock, wo das Reisebüro, der Sparmarkt und die Trafik sind. Da gibt es gleich daneben einen guten Japaner“ Ich bin fürs erste beeindruckt, wir reden immerhin nicht von einem gediegenen Wiener City-Grätzl, sondern vom ORF-Zentrum, dem berühmt-berüchtigten Küniglberg. Das gibt es dort alles – nicht schlecht! Von Johannes Reichl, Fotos: Hermann Rauschmayr Als wir dann vorort sind, kollidiert die Vorstel-

reich betrifft, federführend Anteil hatte: Stefan

aus. Ströbitzer ist einer, durch und durch! „Ru-

lung einigermaßen mit der Realität. Zwar ist

Ströbitzer, 41 Jahre, gebürtiger St. Pöltner. Per

fen wir uns später nochmals zusammen.“

schon alles vorhanden wie beschrieben, aller-

Berufsdefinition Reformbeauftragter der ORF In-

Dann lässt er das Handy in der Hosentasche

dings strahlt das Gebäude selbst eher den Sex-

formation Fernsehen, Informationschef von ORF

verschwinden und begrüßt die „Delegation“

appeal eines Krankenhauses als eines moder-

2 sowie stellvertretender Chefredakteur des

aus der Heimat. „Ich bin ja ein Ur-St. Pöltner!“

nen Medienbetriebes aus. Freilich, diesbezüglich

ORF Fernsehens.

Kurz darauf sitzen wir beim Japaner und plau-

geh ich wohl den eigenen Vorurteilen auf den

dern zwischen Sushi und Sashimi über die ZIB-

Leim - gerade so als bedürfe es Glas und Stahls,

Besuch aus der Heimat

um modernes Radio und Fernsehen zu machen

Pünktlich High Noon treffen wir den Medien-

oder als würde damit mehr Transparenz ge-

macher im beschriebenen Bermudadreieck.

währleistet. Das Gebäude mag äußerlich in die

Ströbitzer kommt uns mit dem Handy am Ohr

Jahre gekommen sein – selbst das „alte“ ORF-

entgegen. „Ja, wir sind das jetzt durchgegan-

Von Druckerschwärze und Bleisatz

Auge prangt nach seiner „Zwangspensionie-

gen. Ich hoffe, es funktioniert, das werden wir

Diese begleiten Ströbitzer von Kindesbeinen

rung“ unter Ex-Generaldirektorin Lindner wieder

spätestens bei der fünf Uhr ZIB sehen“, gibt er

an, was gar nicht so sehr verwundert: Papa

stolz vorm Haupteingang - aber das Innenleben

Anweisungen. Ich reime mir zusammen, dass

Hans Ströbitzer war jahrzehntelang Chefredak-

selbst, die Studios, die Technik sind mit dem

es um die neuen Vidiwalls geht, die Mucken

teur der NÖN, eine große Nummer im österrei-

digitalen Zeitalter mitgewachsen. Grundvor-

machen. Reformen bedingen eben immer auch

chischen Zeitungswesen. Er nimmt den Sohne-

aussetzung für die zuletzt durchgeführte ORF-

Improvisation. Die Kunst dabei: diese hinter den

mann oft mit ins Pressehaus. „Das war damals

Reform, an der einer, was den Informationsbe-

Kulissen zu halten - das zeichnet wahre Profis

noch in der Linzerstraße. Schon als Fünfjähriger

Reform, die St. Pöltner Kinder- und Jugendjahre, seine bemerkenswerte Karriere und Medien.

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URBAN bin ich am Samstag mit dem Papa mit, wenn

kippt, haben so viele Unterschriften gesammelt,

gen, auch beim ORF. „Ich hab mich ja als Print-

er die Post durchgesehen hat, in die Redaktion

dass das Projekt zwischenzeitlich sogar auf Eis

journalist gesehen, wollt große Reportagen und

ist, dann in die Druckerei, wo noch mit Bleisatz

gelegt wurde“, erinnert sich Ströbitzer, der auch

Hintergrundstories schreiben, am liebsten für

gearbeitet wurde. Das war alles ganz selbstver-

für seinen Beruf wichtige Erfahrungen sammeln

Spiegel und Profil.“ Zwei interessante Angebote

ständlich für mich, dieser Geruch nach Drucker-

kann. „Das Interessante war ja, dass wir sozusa-

flattern ins Haus und bringen den Jungakade-

schwärze, diese Aura des Zeitungsmachens“,

gen plötzlich auf der anderen Seite gestanden

miker in eine Zwickmühle. Das damals neuge-

erinnert er sich. Schon damals, so hat es den

sind. Wir haben Pressekonferenzen durchge-

gründete NEWS meldet sich, allerdings nicht mit

Anschein, fängt sich Ströbitzer einen Journalis-

führt, PR-Artikel verfasst, Interviews gegeben

einem Job in der Redaktion, sondern einem in

mus-Virus ein, von dem er nicht mehr geheilt

– ich erinner mich etwa an eines mit Ingrid

der Rechtsabteilung „Da wär mir sicher nicht fad

wird. „Dabei war Papa immer dagegen, dass ich

Thurnherr für ORF NÖ“, schmunzelt er.

geworden“, lacht Ströbitzer, der damals auch

Journalist werde, weil man viel zu wenig Geld

Wolfgang Fellner kennenlernt. „Der war schon

verdiene und in Relation dazu viel zu viel arbei-

VETO

ten müsse, auch am Wochenende. Außerdem

Seine jounalistisch-kritische Ader lebt Ströbit-

der ORF schreibt zurück, und so sitzt Ströbitzer

sei der Ruf der Journalisten schlecht.“ Davon ab-

zer zu dieser Zeit gemeinsam mit anderen St.

alsbald Karl Amon, damals Chefredakteur von

halten kann er den Sohne freilich nicht. Als Ro-

Pöltner Medien-Heroes wie Herbert Bauernebel,

bert Zauchinger - Ströbitzer hat mittlerweile am

alias Busoni (mittlerweile US-Korrespondent für

Gym in der Josefstraße maturiert - anspricht, ob

verschiedenste große Magazine) oder Petra Pi-

er nicht am Aufbau einer NÖN 2 mitwirken will,

chler (Ö1) auch im selbstgegründeten Magazin

schlägt der junge Mann zu. „Das Bestreben war,

VETO aus. „Wir wollten so eine Art Schmalspur-

eine zweite NÖN für ein jüngeres Publikum zu

profil machen. Vom kritischen Ansatz her war es

schaffen, auch im Hinblick darauf, vielleicht eine

ähnlich wie euer Magazin aufgezogen, nur nicht

Tageszeitung für das Bundesland zu etablieren.

so professionell.“ Kritisch und pointiert ist das

Mein Vater war strikt dagegen, aber ich hab

Magazin allemal, noch heute ein Lesegenuss

Lunte gerochen.“ Und so schließt sich Ströbit-

wie wir beim Durchschmökern alter Nummern

zer der schreibenden Zunft an und gibt fortan in

feststellen. Geradezu schlüssig, sozusagen mit

einer Kolumne namens „Senftube“ – nomen est

dem notwendigen Hauch von Revolution umge-

omen – seinen Senf dazu. Zugleich ist er in sein

ben, ist der Redaktionssitz: Die „jungen Wilden“

erstes Medien-Reformprojekt involviert – wei-

quartieren sich in einem Abbruchhaus am Schul-

tere werden folgen! Fast ein Jahrzehnt wird er

ring, nahe dem Europaplatz ein. „Wir haben es

dem Pressehaus treu bleiben und während die-

aber nicht besetzt. Im Winter war es dort eisig

ser Zeit so ziemlich alle Ressorts durchlaufen:

kalt, es gab nur einen einzigen Ölofen. Trotzdem

Kirche, Lokales, Landespolitik, Wirtschaft. Zu-

war es sehr leiwand, eine richtige Bude, wo wir

letzt ist Ströbitzer für die Schlussredaktion der

auch Feste gefeiert und stundenlang diskutiert

St. Pöltner Regionalausgaben verantwortlich.

haben“, schwelgt Ströbitzer in Erinnerungen.

eine faszinierende Persönlichkeit.“ Doch auch

Zu dieser Zeit studiert der junge Mann auch

Wien heute, gegenüber, welcher die Berufs-

schon an der Uni Wien. Nach einem Kurzinter-

wahl „erleichtert“. „Der hat mich geradeheraus

mezzo Medizin „da wusste ich nach vier Wo-

gefragt: ‚Wollen Sie Jurist sein oder Journalist?’

Nur eine einzige Auszeit gibt es während dieser

chen, dass das nicht meins ist“, wechselt er an

Damit hat er mich geknackt.“

Ära, und die kommt nicht freiwillig. Als Strö-

die juridische Fakultät, weil sein Zimmerkollege

bitzer und seine Freunde eine Bürgerinitiative

das auch macht. „Das war eigentlich absurd,

EXPEDITION ORF

zur Verhinderung der Rathausplatz-Tiefgarage

aber so hab ich halt begonnen.“ Vater Hans darf

So beginnt, wir schreiben das Jahr 1994, Strö-

gründen und sich umweltpolitisch engagieren,

also in Sachen Berufswahl nach wie vor hoffen,

bitzers ORF Karriere im Landesstudio Wien. Der

werden sie bei den NÖN mit „Schreibverbot“

während Ströbitzer selbst an seiner Berufung

vermeintliche Printjournalist kippt voll ins Ra-

belegt. „Auslöser unseres Engagements war ein

„Journalismus“ im Grunde genommen nie zwei-

dio und Fernsehmachen hinein. „Das war eine

Artikel über das Generalverkehrskonzept. Der

felt „außer auf einmal im letzten Jahr – nach-

völlig neue Welt. Das Arbeiten mit Bild und Ton

Die Sache mit der Tiefgarage

Verkehrsplaner plädierte dafür, dass man den

hat mich extrem fasziniert.“ Eine Begeisterung,

Verkehr aus der Innenstadt hinausbringt und

JUS oder JOURNALISMUS?

stattdessen eine Art Garagenring drumherum

dem ich vorher mindestens drei mal mit Jus

setzt, denn nach relativ kurzer Zeit avanciert er

schafft.“ Witzigerweise ist die „Ringdiskussion“

aufhören wollte – da hab ich plötzlich Feuer ge-

bereits zum Chef vom Dienst von „Wien heute“.

aktuell auch im Zuge der Masterplan-Diskussion

fangen, weil mich Fächer wie Verwaltungs- und

Und in diesem Karrieretempo geht es weiter.

ein Thema, wenngleich nicht explizit die Tiefga-

Verfassungsrecht fasziniert haben.“ Und zwar

1997 wird Ströbitzer vom damaligen Ö3-Chef

ragen-Thematik. Diesbezüglich wird eher kriti-

so sehr, dass er nach seinem Abschluss sogar

Bogdan Rosic zu Hitradio Ö3 geholt. „Das war

siert, dass – nicht zuletzt auf Druck der dama-

das zwölfmonatige Gerichtsjahr absolviert, mit

extrem spannend, weil Ö3 ja ein völlig neues, di-

ligen Bürgerinitiative – die Politik damals einen

dem dem Ergebnis, sich den neu gewonnenen

gitalisiertes Studio in Heiligenstadt bekommen

„Pseudokompromiss“ geschlossen hat, indem

Appetit sogleich wieder zu verderben. „Es gab

hat. Ich wusste - dort liegt die Zukunft!“ Ströbit-

sie nur eine anstatt mehrerer Etagen realisierte.

extrem viele Leerläufe und ich musste die Er-

zer ist damit abermals in eine große Medienre-

Was bedingte den damaligen „Feldzug“ eigent-

fahrung machen, dass nicht alles, was an Recht

form hineingeraten und bringt sich mit Begeis-

lich? „Wir waren wohl einfach umweltbewegt,

gesprochen wird, auch wirklich recht ist.“

terung ein. Nach nur zwei Monaten wird er zum

denke ich. Da war so ein ganz eigenes Klima,

So bewirbt er sich im Anschluss bei verschie-

Wortchef bestellt, kurzum trägt die Verantwor-

und wir sind regelrecht in die Sache hineinge-

densten Zeitungen, spaßhalber könnte man sa-

tung für sämtliche journalistische Elemente in

die er offensichtlich in professionelle Arbeit um-

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URBAN

den Sendungen „also vom ‚Wecker’ bis hin zu

glatte Gegenteil. „Ich bin zum Beispiel schon

kein Doppelakademiker, aber ich will auch wis-

‚Frühstück bei mir’“. 1999 wird er zusätzlich In-

seit 20 Jahren verheiratet!“

sen, was los ist.“

fochef, das heißt auch die Ö3 Nachrichten sowie

Hatte er, der für Veränderungen Offene, eigent-

Dabei gehe es längst nicht mehr, so realistisch

Ö3-Journale fallen ab nun unter seine Kompe-

lich nie Angst, dass die Reform auch schief

ist der Fernsehmacher, um reine Information,

tenz, bis ihm zuletzt auch noch Verkehrsredak-

gehen könnte, weil ja gerade umgekehrt viele

als vielmehr um die Vermittlung und Deutung

tion und Wetter anvertraut werden. Damit sind

Menschen, expressis Fernseher, gar nicht so

ebenderselben: „Um zu wissen, was vorgeht,

sämtliche journalistischen Wortelemente im Ö3

gern mit Neuem konfrontiert werden? „Ich

dazu braucht kein Mensch mehr das Fernsehen.

Programm unter Ströbitzers Führung gelandet.

glaub man muss das richtige Maß finden, und

Aber um einzuschätzen, wie es weitergeht, das

53 von 100 Ö3-Angestellten tanzen nach seiner

die Zuseher haben durchaus beide Bedürfnisse.

ist unsere Aufgabe!“ Im Zuge der Reform versucht man dem einer-

Pfeife bis...

seits durch neue Vermittlungstools wie bereits

DIE REFORM

erwähnter Echtzeitgrafiken oder vermehrte

...ja bis Alexander Wrabetz neuer ORF Gene-

Live-Einstiege Rechnung zu tragen,

raldirektor wird und die größte ORF Reform in

aber auch durch ein Mehr an Hintergrundinfor-

der Geschichte des ORF ankündigt. Auch die

mation, runde Tische, Dokumentationen, Dis-

Information, das Renommierfeld und erste Vi-

kussionen etc.

sitenkarte des öffentlich-rechtlichen Senders

ebenso

Mann, den man dafür auswählt und ihm die

Renaissance des kritischen Journalismus

sperrige Übergangsbezeichnung „Reformbeauf-

Essentiell ist freilich der Journalismus an sich,

tragter ORF Information Fensehen“ verpasst,

die Frage der Glaubwürdigkeit und Kompe-

heißt - Stefan Ströbitzer. Auf den Tag genau 10

tenz. Dem ORF, den ZIB’s komme diesbezüg-

schlechthin, soll „abgepimpt“ werden. Der

lich besondere Bedeutung zu, „weil die Leute

Jahre nach seinem Einstieg bei Ö3 wechselt der Radiomacher zurück ins Fernsehen. Und dies-

Zum einen wollen sie die totale Verlässlichkeit,

vertrauen dir, das heißt, wir müssen verantwor-

mal sieht er sich nicht nur mit der angeblich

was etwa im Radio soweit geht, dass Nachrich-

tungsvoll und objektiv sein.“

größten Reform der österreichischen Fernseh-

tensendungen, die nicht um punkt beginnen,

Dabei hatte Ströbitzer diesbezüglich ein gar

geschichte, sondern auch seiner ganz persönlich

einfach nicht gehört werden. Zum anderen hört

nicht so leichtes Erbe anzutreten, wurde der

größten konfrontiert, weil er sie federführend

man schon auch schnell ‚Geh bitte, des is ja des

ORF Information doch unter der letzten General-

mitgestaltet. Wie erklärt er es sich eigentlich

Ewigselbe!“

direktion sowie dem damaligen Chefredakteur

selbst, dass er immer dort zu sein scheint, wo

eine gewisse politische Einfärbung nachgesagt.

– um es im Fußballerjargon auszudrücken – der

NICHT WAS, SONDERN WIE

Strafraum brennt? „Es gibt wohl zweierlei Typ

Das hat Ströbitzer den Fernsehkunden nun kei-

ausgeübt, was soweit führte, dass sich die Platt-

Mensch: Jene, die Angst vor Veränderungen

nesfalls vorgesetzt. Ein Kernpunkt der Reform

form „SOS ORF“ bildete und Armin Wolf seine

haben und jene, denen die Veränderung Spaß

war, stärker auf die verschiedenen Seherbedürf-

legendäre Dankesrede anlässlich der Auszeich-

bereitet. Mich interessiert einfach, immer wie-

nisse einzugehen, nicht alle Kunden über einen

nung mit dem Robert Hochner Preis hielt.

der etwas Neues zu gestalten. Außerdem ist es

Kamm zu scheren. „Ein Erfolgsgeheimnis ist ja

Es galt also im Zuge der Reform Reputation zu-

schön, wenn man das Ergebnis seiner Anstren-

ganz banal. Den Seher interessiert das, was er

rückzugewinnen. Welchem Credo müssen sich

gungen sieht und sich denkt ‚Hey, das hast du

versteht. Das heißt, die ZIB darf nichts Abgeho-

Journalisten unter Info-Chef Ströbitzer verpflich-

maßgeblich mitentwickelt.’“ Dabei, so philoso-

benes für irgendwelche Infoeliten sein, sondern

ten? „Es besteht der journalistische Anspruch

phiert Ströbitzer, sei er privat ja eigentlich das

ebenso für Menschen, die sagen ‚ich bin zwar

nach hoher Plausibilität, gründlicher Recherche,

Ja, politischer Druck werde auf die Journalisten

die alle Seiten zu Wort kommen lässt, so dass der Journalist ruhigen Gewissens sagen kann: ‚Meiner Einschätzung nach stellt sich die Situ-

„Ein guter Journalist besticht letztlich durch kritisch-distanzierten Zugang.“ ation so dar.“ Wichtig sei, dass die Journalisten in Eigenverantwortung arbeiten können „Die ist für die Redakteure hoch!“, glaubt Ströbitzer und fügt hinzu “Ein guter Journalist besticht letztlich durch kritisch-distanzierten Zugang.“ Dass ein solcher der Politik nicht immer genehm ist, liegt auf der Hand. Erhält er regelmäßig Anrufe aus den Parteizentralen? Versucht die Politik hineinzuintervenieren? „Oft nicht, aber natürlich kommt es mitunter vor, dass ein Pressesprecher anruft – das ist aber auch okay, weil es ja sein Job ist. Mein Job hingegen ist es, ihn dann darauf hinzuweisen, dass wir das auf

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URBAN Basis der Recherche so beurteilen oder aber - auch

Themen betrifft. Wir tauschen uns darüber aus. Es

das kann einmal vorkommen - einzugestehen ‚Ja,

ist interessant, seine Meinung zu hören, weil er mir

da haben wir einen Fehler gemacht.’“

gutes Feedback gibt.“

DIE SACHE MIT DEN STELLEN

HEIMATVISITEN

Kritik erntete die ORF-Information im Gegensatz zu

Dieses holt sich Ströbitzer im Durchschnitt alle fünf

anderen neuen Formaten in Relation wenig, außer

bis sechs Wochen, wenn die Familie nach St. Pölten

die „berühmten“ Streifen im Hintergrund des ZIB

zu den Eltern pilgert. In den Zeiten dazwischen hält

Studio, welche für Unmut sorgen. Darauf angespro-

sich der Medienprofi über die Heimatstadt - wie

chen muss Ströbitzer schmunzeln: „Da kann ich mich eigentlich nur Generaldirektor Wrabetz anschließen. Wenn unser einziges Problem irgendwel-

„Man ist Entweder Journalist, oder man ist es nicht!“ che Streifen sind, dann haben wir eigentlich schon gewonnen, denn dabei handelt es sich um eine Designfrage, nicht um eine inhaltliche.“ Gewonnen hat Ströbitzer tatsächlich. Die Quoten für die ZIB’s konnten gehalten, teilweise sogar ausgebaut werden, und für die „neue“ Information gab es, gerade auch im Hinblick auf den verlangten objektiven, unabhängigen Journalismus Lob– auch von den diesbezüglich ehemals größten Kritikern und

sollte es anders sein - medial am Laufenden. „Ich

Mahnern wie Peter Huemer: „Am 1. Jänner trat die

hab nach wie vor ein NÖN-Abo und auch „Niede-

neue Geschäftsführung an, und rasch wurde klar,

rösterreich heute“ schau ich hin und wieder, wenn

dass ab nun in der Information ein freier Wind weht.

ich dazu komme.“

Es gab von allem Anfang kritische Interviews, Streit-

Was fällt ihm als jemand, der mittlerweile eine

gespräche mit Politikern, sogar Sternstunden, wie

gewisse Distanz aufgebaut hat, am meisten im

uns Franz Voves in seinem Zorn auf Gusenbauer

Hinblick auf die Entwicklung der Stadt auf? „Inter-

eine beschert hat. Ganz nebenbei durften wir da

essant ist, dass jedes Mal, wenn ich in die Fußgän-

miterleben, wie bei uns Staatssekretärinnen er-

gerzone gehe, fünf, sechs Geschäfte den Pächter

nannt werden. Das war schon erhellend. “

gewechselt haben.“ Dafür sei die Gastro „so hab

BACk HOME

ich den Eindruck, besser geworden, und kulturell ist in St. Pölten sehr viel los – das berücksichtigen wir

Zwar ist die Reform damit noch nicht gänzlich abge-

auch oft in den bundesweiten Nachrichten. Diesbe-

schlossen, weil bis Ende des Jahres auch die zweite

züglich hat sich im Vergleich zu meiner Jugendzeit

Hälfte des Newsrooms fertiggestellt, das Studio

extrem viel getan.“

also komplettiert werden soll, „was uns noch auf

Auch die Viehofner See hat er schon bei einem Spa-

Trab hält, obwohl uns schon das Tagesgeschäft ge-

ziergang mit der Familie erkundet. „Dort ist es wirk-

nügte“, lacht Ströbitzer, aber zumindest seien jetzt

lich sehr schön.“

wieder die Wochenenden einigermaßen frei. Nach

Eine Rückkehr in heimatliche Gefilde steht freilich

dem Stress der letzten Monate „ist es mein Ziel,

nicht zur Debatte, zum einen aus beruflichen Grün-

wieder meine Zeitsouveränität zurückzugewinnen“,

den, zum anderen weil Ströbitzer auch gern in Wien

um wieder verstärkt das Family-Life - Sohn Tim ist

lebt. „Ich wohn seit ca. 17 Jahren dort, jetzt in Otta-

fünf, Tochter Emma sieben Jahre alt – genießen zu

kring. Dort gefällt es mir sehr. Wir haben die Vorteile

können. „Derzeit ist es so, das ich die Kinder kaum

des Landes - ich bin in 12 Minuten im Wald, wo ich

sehe. In der Früh sind sie schon weg und am Abend,

zwei-, dreimal die Woche joggen geh - umgekehrt

wenn ich nachhaus komme, schlafen sie bereits.“

bin ich mit der U3 in 15 Minuten am Stephansplatz.

Kurz schwelgt Ströbitzer in Erinnerung an alte Zeiten

Kurzum, wir haben alle Möglichkeiten. Das ist ein-

„Diesbezüglich ist Radio familienfreundlicher, weil

zigartig!“

da ist die Primetime in der Früh“, um aber sogleich

Einzigartig wie seine Medienkarriere, welche das

mit ebensolcher Selbstverständlichkeit festzustel-

renommierte Medium „Der Österreichische Jour-

len: „Aber man ist entweder Journalist oder man ist

nalist“ 2004 im Grunde falsch einschätzte, als man

es nicht. Das gehört dazu.“ So wie es dereinst der

über eine Reihe großartiger, junger Journalisten

Herr Papa prophezeite. Wie steht dieser heute zum

– darunter auch Ströbitzer – lobend urteilte: „Keine

Journalistenberuf des Sohnes, den er ihm ja immer

40 und schon auf dem Höhepunkt ihrer Karrieren.“

ausreden wollte? „Er ist natürlich sehr stolz. Wir

Nicht für Ströbitzer, und so sind ihm auch in Hin-

haben einen sehr guten Draht zueinander. Er beob-

kunft durchaus noch weitere Überraschungen zuzu-

achtet die Sendungen sehr kritisch, auch was die

trauen. Die nächste Reform kommt bestimmt!

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Anstatt kulturell „voll anzugreifen” greift St.Pölten 2007 lieber „voll in den Gatsch”. Das Stadtfest ist zur Provinz-Posse mutiert, ein Länderschwerpunkt wurde „zu Gunsten” einer „Austro-PopBühne” doch wieder verwaschen, das kolportierte Budget gleicht dem berühmten „Nasenrammel” und Mut zur Neuorientierung gibt es nicht. Das Höfefest wurde wegen gesundheitlicher Probleme der Organisatorin für heuer abgesagt, ein sich anbietender Rettungsanker allerdings leider nicht ausgeworfen. Das Stereo Am See, eine wichtige homebase für alle kids, geht an Hofstetten-Grünau verloren, ein BluesFestival am Ratzersdorfer soll ein Neubeginn sein, wenngleich die Programmierung auch hier eher provinziell anmutet. Die Bühne im Hof geht auf Nummer sicher und hat eine eigenständige und innovative Musik-Schiene, die eigentlich ins Haus gehört hätte, endgül-

K

Chili Schote von Hasi

tig an die Aufsteiger Cinema Paradiso verloren. Neben eben dem C.P. zeigen allerdings auch Festspielhaus und Landestheater ein deutliches Profil und man wird das Gefühl nicht los, daßss Kultur in St.Pölten ohne Land NÖ nicht mehr stattfindet. Einzig das Barock-Festival hält noch ein wenig die Fahnen hoch. Die „Bringer” Lovely Days und Nuke werden von einer österr. Groß-Agentur veranstaltet, das VAZ arbeitet autark und muss sich im KulturBereich nach der kommerziellen Decke strecken, dafür kämpfen EGON und andere wichtige Klein-Clubs ums kulturelle Überleben. Irgendwie wäre es an der Zeit, dass sich gewisse Menschen in dieser Stadt etwas überlegen und anderen Menschen, die sich schon längst etwas überlegt haben, Aufträge erteilen!

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SCHRÄG GEDACHT

von Thomas Karl

FILMTITEL GESUCHT 1) US-amerikanische Zuckerlmetropole 2) 1596 Stunden 3) ursprünglich ausschließliche Öffnungszeit von Diskotheken 4) Paul Mc Cartney hatte dafür immer ein gutes Auge 5) Der Wetterfrosch hieß auch mal so, war aber weniger absturzgefährdet 6) Im heurigen Winter in Afrika so gut wie nicht vorstellbar 7) Das Leben eines Bergmanns verläuft halt mal einsilbig 8) Größerer Ort bei den Amazonen

Striptease Der Film war vor einigen Jahren eine kleine Sen-

dem knackigen Macho-Boy entsprechen und die

sation „Ganz oder gar nicht“. Die Geschichte um

Frauen bei ihnen nicht unbedingt Schlange ste-

jene Handvoll Männer aus Sheffield, die nach

hen, lässt sie zwar mitunter in ihrem Vorhaben

dem Zusperren der Stahlfabrik der Lethargie und

zweifeln, dennoch ziehen sie das Ding letztlich

Desillusion ihrer Arbeitslosigkeit trotzen und be-

durch. Nun ist die witzige wie tiefsinnige Komö-

schließen, eine Männerstrip-Truppe zu gründen.

die über Ängste, Träume und Freundschaft am

Was die Chippendales beherrschen, kann doch

8. und 9. Juni im Kutlurhaus Wagram zu sehen.

nicht so schwer sein. Dass sie selbst nicht ganz

Tickets in der Tourismusinfo am Rathausplatz.

9) Straußischer Reigen zu Sylvester 10) Kein italienischer Tanz, sondern gar nicht so kleine Spinne

Reichtum

FILM AB

11) Vertreterschicksal 12) Wenn der dort ist, tragen die Schiffanakeln Trauer 13) Ähnlich Siegfried im Schlafzimmer von Gunther und Brunhild

15) In Österreich nicht denkbar, da man nach bestenfalls einem Versuch schon den Brief bei der Post abholen kann 16) Da gibt’s traditionellerweise das Essen 1) Nashville 2) Neuneinhalb Wochen 3) Nur Samstag Nacht 4) Popeye 5) Quax der Bruchpilot 6) Schnee am Kilimandscharo 7) Das Schweigen 8) Stadt der Frauen 9) Tanz der Vampire 10) Tarantula 11) Tod eines Handlungsreisenden 12) Der Tod in Venedig 13) Der unsichtbare Dritte 14) Vom Winde verweht 15) Wenn der Postmann zweimal klingelt 16)Zwölf Uhr mittags 1617 SC Kultur.indd 2

Es ist die ewig alte Frage: Was ist Reichtum? Wenn

Nach der Vorjahreskritik am Film- und Kulturfesti-

man sich etwas (finanziell) leisten kann? Wenn man

val, gibt es heuer einige Änderungen. V. a. die Rück-

tun kann, was man will? Wenn man einem erfüllten

seiten der Stände werden attraktiviert. „Wir rücken

Job nachgehen darf? Wenn man Zeit für seine Hob-

diese alle 1,5m in den Rathausplatz ein. Auf der

bies hat? Für die Familie? Vielleicht all das und

Rückseite werden sie ebenfalls offen sein und so

nichts davon, denn letztlich scheint Reichtum für je-

eine zusätzliche Verkaufsfläche bieten. Der damit

den etwas anderes zu bedeuten – oder doch nicht?

gewonnene Platz lässt sich z.B. für Stehtische nüt-

Der St. Pöltner Kommunikationsexperte Michael

zen“ , erläutert Veranstalter Andreas Pesl.

G. Reichl (s. Bild) und Kary Nowak sind ebendieser

Das ganze Festival über, also zwischen 19. Juli und

Frage nachgegangen und haben eine Reihe von Pro-

26. August, wird zudem die City Kaufmannschaft

mis wie Xavier Naidoo, LH Dr. Pröll, Vera Russwurm,

eingebunden. „Wir wollen den Unternehmen auf

Josef Kirschner, Angela Merkel, Thomas Gottschalk

unserer Bühne eine Plattform bieten“.

etc. nach dem „Geheimnis ihres Erfolges“ befragt. In

Neu im kulinarischen Angebot ist erstmals nepale-

ihrem Buch „Die sieben Geheimnisse der Reichen“

sische und brasilianische Küche, in letzterer zaubert

lassen die beiden Autoren 21 „reiche“ Menschen

Haubenkoch Friedrich Baumüller. Dazu passend gibt

zu Wort kommen und ziehen Schlüsse, ob bei all

es mehrere Strandzonen mit Sand, Liegestühlen,

der Unterschiedlichkeit der Schicksale nicht doch

Sonnenschirmen – kurzum Urlaubsfeeling pur.

Parallelen in der Art, WIE man reich wird, bestehen,

Eine Kritik weist Pesl entschieden zurück. „Wir wa-

was zuletzt – provokant formuliert – in der Frage

ren im Vorjahr sehr gut besucht, v. a. an den heißen

mündet: „Kann man Reichtum lernen?“ Den Auto-

Tagen. Aber wenn es von 39 Tagen an 23 regnet,

ren zufolge bis zu einem gewissen Grade ja...

dann sind das wetterbedingte Einbußen!“

Foto: NLK Pfeiffer, zweitfrau, opus, zVg

14) Blätterschicksal im Herbst

30.05.2007 08:45:55


25 17

ADVERTORIAL

Hauptstadtfest reloaded Im Vorfeld hatte das Büro V als Beauftragter für das Hauptstadtfest die Bevölkerung zum IdeenBrainstorming aufgerufen „Uns ging es um die Einbindung der Bevölkerung, was eine stärkere Identitätsstiftung schafft“, so Büro V Boss Peter Puchner. Das ist allemal gelungen: Zahlreiche Vorschläge trudelten ein – letztlich wurde daraus ein abwechslungsreiches Potpourri aus Neuem und Altbewährtem destilliert, das am 29. Juni wieder für Unterhaltung pur in der City sorgen wird. Auf internationale Stars wie in vergangenen Jahren hat man im Hinblick auf die nur eine Woche später stattfindenden Lovely Days sowie das NUKE Festival zwei Wochen darauf im VAZ St. Pölten bewusst verzichtet. Stattdessen setzt man auf Schwerpunkte, welche sonst nirgends geboten werden, was definitiv Sinn macht. Zum Latin gesellt sich deshalb v. a. auch Österreichisches. „Austropop wurde von vielen Menschen gewünscht, wird aber nirgends geboten. So haben wir das in die Programmierung mitaufgenommen“, erläutert Puchner. Als Beson-

nenden Abschluss bilden die ewig jungen OPUS,

lungsreiches Programm mit Stelzengehern, Zau-

deres Zuckerl zieht man zudem eine Multi-Kulti-

die selbstverständlich ihre Hymne Live is Life in

berern, Hochradartisten und dem legendären

Bühne am Riemerplatz auf, während – auch dies

den Himmel schleudern werden!

Kindertheater von Josefine Merkatz freuen.

ein wichtiger Aspekt – die Jugendlichen nach

Das magische Bühnen-Bermudadreieck kom-

Witzig verspricht zudem der Volksbank Crazy Fun

wie vor bei Elektronik & Co. ihre Heimstatt im

plettiert die Bühne am Riemerplatz, wo das

Triathlon in der Prandtauerstraße zu werden.

Karmeliterhof finden

Motto „Multi-Kulti“ internationales Flair ver-

Und zu guter Letzt sei noch auf den Karmeliter-

spricht (u.a. türkische, irische, senegalesische,

hof verwiesen, wo auf der Urban Art Forms Stage

israelische Musik!)

bei Elektronik, Drum & Bass etc. abgefeiert wird!

Heisse Rhythmen mit Pires & Co.

Kurzum: Das Hauptstadtfest 2007 bietet wieder

Am Rathausplatz wird den Zusehern auf der

KIDS & FUN

NÖNÖ/ORF Bühne mit Samba, Salsa etc. einge-

In der Linzerstraße sind die kleinen Hauptstadt-

kommt, ist selber schuld!

heizt, denn hier ist Latin Trumpf! Als Höhepunkt

besucher zuhause und dürfen sich auf abwechs-

www.hauptstadtfest.at

einen bunten Reigen an Fun & Action. Wer nicht-

darf man sich auf den Auftritt von Vollblut-Sängerin Sandra Pires freuen, aber auch die zehnköpfige Kuba-Venezuela-Österreich Kombo Sanmera wird gehörig für Stimmung sorgen! „Das Beste, was Österreich in Sachen Tanz zurzeit zu bieten hat“, wie es Johann Schwebach von der gleichnamigen Tanzschule formuliert, erwartet die Besucher auf der Nordbühne am Rathausplatz. Allen voran werden die Dancing Stars Andy & Kelly Kainz zeigen, was sie in Sachen lateinamerikanische Tänze drauf haben.

I‘M FRom AUSTRIA So könnte man das Motto auf der DomplatzFoto: NLK Pfeiffer, zweitfrau, opus, zVg

bühne umschreiben. Nachdem am Nachmittag die EVN umweltschonende Gastautos präsentiert, welche von den Besuchern ausprobiert werden können, steht am Abend Austropop hoch im Kurs. Den Beginn machen die aktuellen Chartbreaker „Zweitfrau“ (Bild rechts). Manuel Ortega wird sein jüngstes Album, auf dem er Dialekt singt, zum Besten geben. Die lebende Legende Jazz-Gitti wird mit einem Best Of für Mitsing- und Mitmachaction sorgen. Den krö-

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18

KULTUR

Über den Wolken So ein Kulturmanager hat’s auch nicht leicht. Wir „nerven“ Johannes Neubert gegen 18 Uhr in seinem Hotelzimmer in London. Sein Terminplan ist so rappelvoll, dass uns nur mehr dieser Weg bleibt. „Plaudern wir übers Festnetz, weil am Handy hoffe ich auf einen Anruf vom Flughafen – mein Gepäck ist nicht angekommen! Ich hab nur das, was ich am Körper trag, bei mir“, seufzt er und fügt hinzu. „Und morgen muss ich nach Dubrovnik weiter. Wenn die bis heute das Gepäck nicht finden, dann seh ich schwarz.“ Von Johannes Reichl Freilich, ein Schwarzseher ist der gebürtige

Chefdirigent ja nicht alles abdecken kann, so-

seiner Persönlichkeit auch als eine Art Trade-

Deutsche mit Wohnadresse Wien

keinesfalls.

zusagen ein Stückerl Künstlerisches für den Ge-

mark für das Festival fungieren kann. Hierfür

Die Tonkünstler Niederösterreich, heuer 100

schäftsführer überbleibt, deshalb der Terminus.

konnte keine bessere Wahl getroffen werden.

Jahre jung, sind unter seiner Ägide flott fürs

Bei Grafenegg hingegen ist das nicht gegeben,

Buchbinder ist ein absoluter Vollprofi. Ich kenne

21. Jahrhundert gemacht worden, und nun hat

da gibt es ja den Festivalleiter. Am besten, Sie

wirklich wenige Künstler, die es soweit gebracht

man ihm Niederösterreichs derzeit wohl pre-

nennen mich also einfach Geschäftsführer.

haben, wie er.

monate auch das „Musik-Festival Grafenegg“

Wie ist eigentlich das Projekt Grafenegg ins Rollen gekommen. Da kursieren ja verschiedenste Gerüchte bis hin zur Behauptung, es sei eine Kopfgeburt des Landeshauptmannes selbst gewesen.

über die Bühne geht. Was das „ambitionierte bis

Eigentlich muss man von einem Tonkünstler-Pro-

größenwahnsinnige Projekt“ (in etwa diesem

zess sprechen, weil das Orchester, die Musiker

Unter der Hand haben Vertreter anderer Institutionen des Landes, auch solche der gemeinsamen NÖKU-Familie, Bedenken geäußert, dass die Realisierung Grafeneggs indirekt auf Kosten ihrer Häuser gehen könnte? Was ist dran bzw. beschäftigt Sie das überhaupt?

Spektrum umreißen Insider das Projekt) wirklich

den Anstoß zum Projekt gegeben haben. Früher

Nun, ich kann nicht für die kulturpolitischen Ent-

wird,

musizierten diese ja in Krems im Stadtsaal. Der

scheidungsträger sprechen, aber es war – abge-

war aber sehr klein und ungeeignet. Die Ton-

sehen vom Festival – schon lange Wille, Grafen-

künstler – ein Symphonieorchester – konnten

egg aus zuvor erwähnten Gründen als Standort

nicht einmal das ganze Repertoire spielen, son-

auszubauen, um so dem Orchester in dieser

dern nur in kleiner Besetzung auftreten, etwa

Region eine Zukunft und einen repräsentativen

nur mit der Hälfte der Streicher. Zudem war die

Rahmen für die Abokonzerte zu sichern.

Akustik schlecht. Deshalb begannen wir auch

Und der Landeshauptmann hat im Zuge der

Konzerte in der Reitschule Grafenegg durchzu-

ersten Pressekonferenz explizit darauf hinge-

führen, bis wir für die Region überhaupt dorthin

wiesen, dass die Realisierung der Projekte in

gewechselt sind. Aber auch die alte Reitschule

Grafenegg nicht auf Kosten der anderen Häu-

ist nicht ideal, weshalb der Wunsch laut wurde,

ser gehen wird. Deswegen findet das Festival

hier für die Abonnement-Konzerte einen ent-

ja etwa auch im Sommer statt, um bestehende

sprechenden Rahmen zu schaffen.

Institutionen nicht zu konkurrenzieren.

stigeträchtigstes Kulturprojekt anvertraut: Graneuer Veranstaltungssaal neben der alten Reitschule gebaut, sondern auch eine Freiluftarena namens „Wolkenturm“, wo über die Sommer-

dazu befragten wir den künstlerischen

Geschäftsführer himself.

Gleichzeitig -

mit dieser Idee im Kopf - ent-

sen ist und in dieser Zeit auch keine anderen

Mit wieviel Budget ist das Festival eigentlich dotiert? Sind Sie damit zufrieden? Für gewöhnlich stimmen Festivalleiter ja gern das „Lied von zu wenig Geld“ an.

Abo-Konzerte stattfinden. Es gab zwar andere

Für das Festival bekommt die Grafenegg Kultur-

Projekte wie Reinsberg, Allegro Vivo etc., aber

betriebsges.m.b.H. 1,5 Millionen Euro an Förde-

nichts, das dem Charakter der Tonkünstler als

rung, was ich für angemessen halte. Wir werden

Symphonieorchester gerecht geworden wäre.

damit ein qualitativ hochwertiges Programm zu-

Schließlich, und damit kommen wir zum Festi-

sammenstellen, das ist eine Selbstverständlich-

val, soll dieses zudem ein Aushängeschild für

keit. Auch für 2008 wird uns da noch eine ganze

die Tonkünstler sein, wofür Buchbinder das Pro-

Menge gelingen. Ich bin nicht unzufrieden.

stand auch die Vision, für die Tonkünstler eine Sommerresidenz zu schaffen, weil die Residenz Festspielhaus ja über den Sommer geschlos-

Was ist eigentlich ein künstlerischer Geschäftsführer, wie ihr Titel ja offiziell lautet? Immerhin gibt es mit Rudolf Buchbinder ja einen künstlerischen Leiter.

gramm kreiert hat.

rührt noch von meiner Zeit her, als ich die Ton-

A Propos Buchbinder. Warum ist die Wahl gerade auf ihn gefallen? Es ist ja nicht so, dass der Klaviervirtuose und Dirigent große Festivalerfahrung besitzt?

künstler übernommen hab – da stand dieser Ti-

Nun, man hat für diese Aufgabe jemanden ge-

Gibt’s eigentlich irgendwelche Vorgaben seitens der NÖKU, wie hoch die Auslastung sein muss oder prinzipiell Druck, dass Grafenegg quasi von Beginn weg ein Erfolg sein MUSS, oder lässt man euch da Anlaufzeit?

tel in der Ausschreibung. Das hab ich sozusagen

sucht, der internationales Renommee genießt,

Wir haben selbst den Ehrgeiz, dass wir von Be-

mitübernommen. Aber eigentlich hab ich darü-

der in der österreichischen künstlerischen

ginn an reüssieren und im Hinblick auf die zur

ber nie nachgedacht. Vielleicht war der Ansatz

Szene fest verankert ist, nicht zuletzt jemanden,

Verfügung gestellten Mittel auch so etwas wie

so gemeint, dass im Falle der Tonkünstler der

der kraft seines Alters, seiner Ausstrahlung und

eine Verpflichtung. Einnahmenseitig sollte dies

(lacht) Fragen Sie mich etwas Besseres. Das

Fotos: Reinhard Oehner, Peter Rigaud, Lukas Schaller

fenegg. Um 25 Millionen wird dort nicht nur ein

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19

KULTUR

„ein Vergleich mit Salzburg oder bregenz ist in keiner Weise angebracht!“

auch durchaus zu schaffen sein. Wir vom Ma-

Realisierung des neuen Konzertsaals eine neue

nagement sowie die Künstler wünschen uns

Ära!

jedenfalls, dass die Veranstaltungen vor gut

Das Besondere ist dabei die Location an sich, das Ineinander von Schloss, Natur und Kunst -

von Rudolf Buchbinder im besonderen auf einer

Nun sind die Leute ja unbescheiden. Schon geht die Rede von einem neuen Festivalstandort Marke Salzburger oder Bregenzer Festspiele. Ist das realistisch – auch programmatisch betrachtet? Worin unterscheidet sich Grafenegg überhaupt von anderen Festivals?

hochqualitativen Ebene zu positionieren.

Der Vergleich mit Bregenz oder Salzburg ist in

im angloamerikanischen Raum vorexerzieren,

Langfristig ist zudem die Bauentwicklung mit-

keiner Weise angebracht. Beide Festivals be-

etwa in Boston oder Los Angeles. Dort haben die

zuberücksichtigen, weil ja völlig neue Größen-

stehen seit Jahrzehnten, beide haben ein Viel-

großen Klangkörper auch Sommerresidenzen,

verhältnisse entstehen. Da ergeben sich für

faches an Budget, zudem ist gerade in Salzburg

etwa in der Los Angelas Hollywood Bowl. Das

die Zukunft neue Perspektiven, die man natür-

etwa der Hauptfokus auf Theater und Oper ge-

ist erfrischend!

lich schon jetzt mitbedenken muss. Das ist ein

richtet, wo man wirkliche Akzente setzt. Kon-

Zudem setzt auch das Einführungsprogramm

Quantensprung in eine neue Dimension. Früher

zerte hingegen laufen dort sozusagen im Zu-

mutige Akzente. So haben wir mit Penderecki

haben die Tonkünstler hier vor fünf-, sechshun-

satzprogramm. In Grafenegg hingegen sind die

einen composer in Residence, der u. a. auch

dert Leuten unter nicht idealen Bedingungen

Konzerte das Entscheidende!

Neukomponiertes uraufführen wird.

gefüllten Rängen vonstatten gehen – bei rund 1670 Sitzplätzen sicher keine leichte Aufgabe, aber wir sind optimistisch. Schon jetzt sind einige Konzerte praktisch ausverkauft. Unsere primäre Aufgabe ist es, in einer ersten Phase den Standort an sich und das Festival

Fotos: Reinhard Oehner, Peter Rigaud, Lukas Schaller

sisches Repertoire zu setzen? Wo liegt das Unverwechselbare?

gespielt. Da gabs oft platzmäßig Engpässe, im August mussten die Musiker bei 42 Grad im Konzertsaal spielen. Die Bühne war viel zu klein. Mit Frühjahr 2008 beginnt im Hinblick auf die

das ist auch der bewusste Grundansatz des Gesamtkonzeptes: Wir wollen die Leute aus dem Konzertsaal rausholen. Die Kunst soll weg vom Rituellen, vom vermeintlich Elitären, soll nahbarer werden. Wir stellen uns das eher so vor wie es Vorbilder

Außerdem machen wir einen Sommernachtst-

Erscheint es nicht ein bisserl altbacken, ein neues Festival zu kreieren und dann ausschließlich auf vermeintlich klas-

raum in völlig neuem Kontext, wofür Franzobel einen Text schreibt. Parallel dazu fahren wir die Konzertschiene

0607 MFG

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KULTUR Sie haben die Tonkünstler vom alten Mief befreit, ziehen jetzt Grafenegg auf. Was kommt als nächstes? Mit St. Pölten und Grafenegg haben wir für die

„Wir Tonkünstler haben den Ehrgeiz, zur Elite Europas aufzuschliessen!“ Tonkünstler jetzt eine solide Basis. Die Eröffnung des Festspielhauses in St. Pölten war der wichtigste Schritt überhaupt, weil das Landesorchester damit im Bundesland selbst seinen fixen Standort bekommen hat. Das war ja ein Grundgedanke, quasi weg von Wien hinein ins Bundesland, wo sich ein Großteil der Konzerttätigkeit abspielt, um hier eine stärkere Identifikation für Bundesland wie Orchester gleichermaßen zu erreichen. St. Pölten war so betrachtet ein Quantensprung. Ein ebensolcher ist auch Grafenegg, weil das „Prelude“, die im Preis für das „Hauptkonzert“

und schließlich dem Historismus zuordnen. Es

Orchester jetzt zusätzlich ein internationales

inkludiert ist.

gab also immer wieder neue Ergänzungen. Wir

Schaufenster erhält, hier in einem Atemzug mit

Letztlich geht es um ein ganzheitliches Erlebnis.

führen das mit einer gegenwärtigen architekto-

internationalen Gastorchestern spielt – das ist

Vielleicht vorher ein Picknick im Park, mit Blick

nischen Sprache fort.

eine Riesenherausforderung, welche die Musiker zu 100% annehmen. Zugleich bedeutet es

aufs Schloss, dann genehmigt man sich ein Gla-

Eine Befürchtung war auch die Infrastruktur rund um Grafenegg, dass dise etwa im Bereich der Beherbergung nicht so rasch mitwächst. Wie zufrieden sind Sie?

einen großen Entwicklungsschub!

Sie haben den Park erwähnt. Die Reitschule wird neu gebaut, der Wolkenturm sticht hervor. Welche Rolle spielt in diesem Kontext eigentlich die Architektur, diese Spannung zwischen alt und neu?

Das ist noch zu früh zu beurteilen. Alles muss

Maßstab auf einem sehr guten Level. Wir haben

ineinandergreifen. Beim Konzertsaal verfolgt

aber den Ehrgeiz, zur Elite Europas aufzuschlie-

man ja auch ein Mischkonzept, das heißt, er soll

ßen. Wo steht geschrieben, dass ein berühmtes

zudem als Raum für andere Veranstaltungen,

Orchester immer aus einer großen Stadt kom-

genutzt werden. Auch andere Genres sollen

men muss?! Ich denk da an Vorbilder wie etwa

Der Wolkenturm ist natürlich ein wichtiges Ele-

hier passieren, Fremdveranstalter können sich

die Bamberger Symphonie. Ich bin zuversicht-

ment, auch im Sinne eines unverwechselbaren

einmieten.

lich, dass wir das auch schaffen können!

Icons für Grafenegg. Prinzipiell muss man fest-

Im Grunde genommen geht es um ein wechsel-

stellen, dass wir mit den modernen architek-

seitiges Miteinader. Die Gastro ist sicher nicht

MFG VERLOST! 2x2 Tickets für das Kon-

tonischen Akzenten nur das weiterführen, was

das Problem, während die Bettenkapazität ohne

zert der Tschechischen Philharmonie am 8.

Grafenegg immer ausgemacht hat – die Vielfalt

Zweifel Entwicklungspotential hat. Aber das ist

September. Am Programm stehen Werke

der Stile. So stammen ursprüngliche Teile des

ja umgekehrt auch ein Ansatz des Gesamtpro-

von Smetana, Dvorak und Penderecki! Ein-

Schlosses aus dem 14./15. Jahrhundert, wei-

jektes, nämlich der regionalen Wirtschaft zu

sendungen an verlosung@dasmfg.at

tere kann man dem Barock, dem Biedermeier

nutzen, etwas in Bewegung zu setzen.

serl Wein aus der Region und genießt anschließend eine Symphonie. Ein Slogan lautet nicht umsonst „Symphonie der Sonne“.

Dieses Orchester ist schon jetzt um vieles besser, als es manche – die es noch nie gehört haben – glauben. Qualitativ ist es im europäischen

präsentiert

X. Internationales KULTUR & FILM FESTIVAL

Rathausplatz St. Pölten

open-air kino – live-acts – musikvideos

größte internationale

GoURMETMEILE

Fotos: Lukas Schaller

19.7 – 26.8.2007

Beach-Zone mit Strandliegen

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21

KULTUR

Der Kunst ihr Binder! Man könnte soviel über Herbert Binder, den

brav am Laufen bleibt. Viel hat er diesbezüglich schon erreicht!

Obmann des „Förderverein Kulturbezirk“

„Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihr Binder“ prangte auf seiner Geburts-

schreiben, der dieser Tage seinen 70’er be-

tagstorte. Zum Glück hat die Kunst solche Fürsprecher, solch Infizierte,

ging: Der Mann ist ein Universum für sich,

solch Enthusiasten, ohne die gar nichts ginge. Anders formuliert, und

einer der letzen wirklichen Polyhistoren, die

dies trifft für alle seine Engagements zu, welche seinem St. Pölten, das

es in diesem Land gibt. Einer, der nicht nur

er so sehr liebt und dem er mit solch Leidenschaft (im wahrsten Sinne

so tut, als hätte er von vielen Dingen eine

des Wortes) ergeben ist, zugute kommen: Gäbe es den Binder nicht,

Ahnung, sondern wo dies tatsächlich der Fall

man müsste ihn erfinden! Alles Gute, lieber Herbert!

ist. Einer, der was drauf hat, überall dort, wo er sich engagierte, Herzeigbares, ja Nachhaltiges geschaffen hat. Das fasziniert, ebenso wie seine offene, positive Art. Binder ist einer, der die anderen mit seinem Optimismus ansteckt und mitreißt. Kein Miesepeter, wie so viele angeblich „Gescheite“, die als passive

EXKLUSIV-TIPP

Beobachter lieber schimpfen anstatt als Aktivisten positiv anzupa-

Fördervereins-Mitglieder first! Ein-

cken. Binder hingegen ist immer umtriebig - vernetzt, baut Brücken,

mal mehr kommen die Mitglieder in

spricht Dinge an (oder schreibt darüber), überzeugt, ermahnt, liefert

den Genuss eines ganz besonderen,

Ideen, gleicht aus. Kurzum der richtige Mann für so viele Dinge, in die

„Zuckerls“. Noch bevor Grafenegg

er sich einbringt - zum Glück auch für den „Förderverein Kulturbezirk“,

offiziell seine Pforten öffnet, füh-

in den er soviel Herzblut steckt: zum Nutzen der Institutionen, die er

ren am 14. Juni Hausherr Tassilo Metternich und Architekt Ernst

pusht, zum Nutzen der Mitglieder, für die er immer wieder Besonderes

Fuchs persönlich durch „Wolkenturm“ und Schloss-Areal. Zu-

ausheckt, zum Nutzen von Stadt und Land, die er kraft seiner Person

dem gibt‘s ein Treffen mit den Kremser Freunden samt Preview

und v.a. Persönlichkeit näher zueinandergebracht hat und als nimmer-

der Ausstellung „Roma & Sinti“ in der Kunsthalle Krems.

müder Dynamo dafür sorgt, dass dieses positv begonnene Werkl auch

TANZ. MUSIK. THEATER. UND FUSSBALL.

DIE SAISON 2007/2008.

Informationen unter www.festspielhaus.at, karten@festspielhaus.at oder 02742/90 80 80-222.

0021 Förderverein.indd 3

30.05.2007 11:40:04


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KULTUR

Pielachtaler Seensucht Auf zu neuen Ufern – im wahrsten Sinne des Wortes: Am 10. Juni wird in Hofstetten-Grünau (nur 15 Minuten von St. Pölten entfernt) die „Pielachtaler Seensucht“ eröffnet – und die hat es in sich. am Spielplatz, bei der Rutsche, beim Wassertrampolin oder am Beachvolleyballplatz.

Seebühne bringt Stars ins Pielachtal Als Sensation muss die ins Gelände integrierte fixe Seebühne bezeichnet werden. Während des Tages Teil der Liegeflächen, verwandelt sie sich abends zum wahren Mekka für Kultursuchende! Geboten wird ein gediegener Mix aus Kleinkunst, Brauchtum, Konzerten und Festivals. Kabarettstars wie die Stehaufmandln (23. Juni), Alf Poier (30. Juni), Roland Düringer (30. August) und Mike Supancic (1. September) werden das Pielachtal beehren. Zudem sorgen die Amadeus Gewinner Luttenberger-Klug sowie Mario Lang (28. Juni) und Sandra Pires (8. September) für Konzerthighlights. Und im August verwandelt Das neue, naturnah gestaltete Seebad wird

hin zum Schilfstrand. Ruhesuchende können in

sich die Seensucht zum wohl romantischsten

ein wahres Schmuckkästchen in Sachen Ba-

von Schilf umgebenen Buchten chillen, Sonnen-

Festivalgelände Österreichs mit House Of Rid-

despaß für die ganze Family. Nach dem Motto

anbeter genießen das Flair der Stege und Lie-

dim sowie Stere am See. Übrigens: die Location

„Hofstetten am Sand“ wird es als einziges Bad

gewiesen, an kühleren Tagen kann man zudem

ist wetterfest - bei Schlechtwetter wird in den

Niederösterreichs alle Strandarten bieten, vom

den See mit dem Tretboot erkunden. Voll auf

Festsaal Hofstetten-Grünau ausgewichen!

Sand- und Grobsandstrand über einen Grün- bis

ihre Kosten kommen auch die Kids, am Strand,

www.pielachtalevents.at

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KULTUR

Skulpturen in der Natur Ab Juni sollen am Viehofner See Skulpturen internationaler Künstler die Landschaft ergänzen. Eine Kooperation zwischen Stadtmuseum, StockWERK und Kulterverein Fuhrmannshof macht‘s möglich. Mit dem Eröffnungsevent am 16. Juni

größere Skulpturenausstellungen ver-

wird das Naturgebiet um den Viehof-

wirklicht».

ner See um eine Attraktion reicher.

Walter Neumaier stellte als «Lokal-

Die Skulpturen von Oswald Stimm,

matador» den Kontakt zu Oswald

Frantisek Svátek und Walter Neumaier

Stimm und Frantisek Svátek her. «Alle

sollen die Landschaft bereichern und

Künstler waren vom Ambiente um die

Besucher anlocken. Peter Kaiser vom

Viehofner Seen begeistert», erzählt

StockWERK erklärt: «Die Skulpturen

Thomas Pulle. «Die drei Künstler rea-

sollen die Landschaft nicht stören,

gieren auf unterschiedliche Weise auf

sondern sich in die Natur integrieren.

die Umgebung und den Umraum – sie

Es soll keine Konkurrenz zwischen

beziehen teilweise die Natur aktiv in

Natur und Skulptur sein, sondern ein

ihre Arbeit mit ein – dadurch sollte

Ergänzen.»

sich für die Besucher und Betrachter

Darauf freut ich auch Thomas Pulle

eine spannende Ausstellungssituation

vom Stadtmuseum St. Pölten. Wie

ergeben.»

Peter Kaiser hofft auch er, dass die

Der ursprünglich im Stadtgebiet an-

Skulpturenausstellung zu einer jähr-

gedachte Skulpturenpark soll nun die

lich wiederkehrenden Institution wer-

Attraktivität des Seegebietes erhöhen.

den kann, einem «Fixplatz im Kultur-

Mittels Ankauf ein bis zweier Skulp-

angebot St. Pöltens». Es handle sich

turen jährlich durch die Stadt soll

um einen Bereich, der bis jetzt noch

letztendlich eine dauerhafte Installa-

nicht bespielt wurde, «weder wur-

tion entstehen, die das Naturgebiet

den die Viehofner Seen ‚künstlerisch‘

zu einem kombinierten Kunstwerk

bespielt, noch wurden in St. Pölten

machen soll.

SPIELZE

JETZT A IT 07/08 BO SICH ERN!

Rudolf Bu czolich Käthchen von Heilb im ronn, Brigitte N eumeiste r und Do Schmidin lores ger als Prä sidentinn en, Erwin Ste inhauer a ls Bockere Anne Ben r, nent als R anevskaja im Kirschgart en. Gastspiele : Peter Bro ok, Gert V oss, Volksbüh ne Berlin ... Lesungen : Hannelo re H oger, Jutt Lampe un a d Thoma s Holtzma nn und viele s mehr...

DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN Heinrich von Kleist

DIE PRÄSIDENTINNEN Werner Schwab

FRAGmENTS Samuel Beckett Regie Peter Brook

DER BOCKERER U. Becher und P. Preses Regie Emmy Werner

DER KIRSCHGARTEN Komödie von Anton Tschechow

L’AFFAIRE mARTIN! René Pollesch Volksbühne Berlin

Landestheater Niederösterreich Rathausplatz 11, 3100 St. Pölten

T 02742/908060-600 www.landestheater.net

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24

NÖ KULTURFORUM ADVERTORIAL

noekulturforum.at – Forum für Kultur in (Nieder)österreich „Unsere Aufgabe als NÖ Kulturforum ist es, künstlerische Leistungen, wissenschaftliche Arbeiten und kulturelle Aktivitäten in NÖ und von Niederösterreichern auf hohem Niveau zu fördern.“ (Ewald Sacher, Obmann NÖ Kulturforum und zweiter Präsident des NÖ Landtages) Franz Koglmann - Eine Gedankendämmerung NÖ Kunstproviant - Kunst als Lebensmittel NÖ Kulturforum Daheim in NÖ, draußen in Europa

Komposition von Franz Koglmann für die Euro

Der Musiker und Komponist Franz Koglmann liefert einen österreichischen Beitrag für die europäische Kulturhauptstadt 2007 Sibiu/Hermannstadt (Rumänien). Sein Werk: Franz Koglmann, Nächtliche Spaziergänge. Eine Gedankendämmerung nach Motiven von Joseph Haydn, mit der Originalstimme von E. M. Cioran

Ensemble exxj Die Uraufführung des Werks fand im Mai nach einer Voraufführung im Schloss Schönbrunn im Brukenthal Museum in Sibiu statt. Koglmanns Beziehung zu diesem Museum reicht schon einige Jahre zurück. 2003 eröffnete er mit seinem Trio die Ausstellung Melancholia Austriae. Die

Franz Koglmann: „Nächtliche Spaziergänge“ für Sibiu/Hermannstadt Ausführenden sind das auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik international renommierte Ensemble exxj unter der Leitung des Dirigenten Peter Burwik, mit dem der Komponist in den letzten Jahren immer wieder sehr erfolgreich kooperiert hat. Unter anderem dirigierte er Koglmanns 2003 in Wien uraufgeführte Oper Fear Death By Water. Koglmann wird auch selbst als Solist mitwirken. „Nächtliche Spaziergänge“ wird im Anschluss an die Konzerte für das Plattenlabel col legno auf CD eingespielt. Ermöglicht wird die Realisierung v. a. Auf Anregung von Liviana Dan und der Stiftung

(auch die Hermannstädter Symphonie genannt)

durch die großzügige Unterstützung der Schloss

Brukenthal komponierte der Wiener Komponist

einen Eckpfeiler.

Schönbrunn Kultur- und Betriebs GesmbH, Wien

und Trompeter Franz Koglmann – international

Der andere Anknüpfungspunkt ist der Hermann-

und Casino Palace, Bukarest sowie durch wei-

als wesentlicher Erneuerer am Schnittpunkt von

stadt so sehr verbundene Aphoristiker und Philo-

tere substanzielle Zuwendungen von Bundes-

Jazz und europäischer Moderne rezipiert – als

soph E. M. Cioran. Cioran wurde 1911 in Rasinari

ministerium für auswärtige Angelegenheiten,

österreichischen Beitrag für die europäische

in der Nähe von Hermannstadt geboren, seine

Österreichisches Kulturforum Bukarest, Niede-

Kulturhauptstadt 2007 Sibiu/Hermannstadt ein

Jugend verbrachte er in Hermannstadt, wo sich

rösterreichisches Kulturforum, Erste Bank, In-

achtsätziges Werk für Kammerorchester und

auch seine mittlerweile legendären „nächtlichen

vestkredit Bank AG, Volksbank International AG,

Trompete/Flügelhorn sowie Tonbandzuspielung

Spaziergänge“ ereigneten. Später übersiedelte

HDI Hannover Versicherung AG, Fuhrer visuelle

(die Stimme von E. M. Cioran).

er nach Paris, wo er 1995 verstarb. Haydns The-

Gestaltung, Wien, Mircea Stanescu.

Nach einer Konzeption von Franz Koglmann, der

men werden musikalisch neu gedeutet, Ciorans

Besonderer Dank gilt Alfred Koch (ORF), der die

für den Auftrag eine Carte blanche erhalten hat,

Originalstimme bildet mittels Zuspielung den

Tondokumente seiner Gespräche mit E. M. Cio-

bildet die Symphonie Nr. 27 von Joseph Haydn

Kontrapunkt.

ran zur Verfügung gestellt hat.

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2425 Kulturforum.indd 2

30.05.2007 08:58:11


25

NÖ KULTURFORUM ADVERTORIAL

Kunstkarten für den Kunstgarten Immer wird aber davon gesprochen, dass man den Zugang zur Kunst verbessern möge, damit die produzierenden bildenden KünstlerInnen, meist als seltsam hochgebildete soziale Unterschicht wahrgenommen, nicht weiterhin durch den Ankaufsrost fallen. Denn immer noch ist der Förderungsüberhang der reproduzierenden Kunst unübersehbar. Zugleich muss, bei Ausdünnung des Ankaufsbudgets für bildende Kunst, das interessierte Publikum über die wundersame Kunstlandschaft informiert werden. Nahrung für Kunstbeflissene

Selbst produktiv werden!

Denn Kunst ist ein Lebensmittel. Den Schaffen-

Der verbleibende Rest des Kunstproviants wird

den ist sie der Lebensmittelpunkt und jenen

an Multiplikatoren wie Museen und Schulen

Menschen, welche sie mit Genuss konsumieren,

ausgegeben. Zusätzlich gibt es im Kunstpost-

geistige Nahrung.

kartenkonvolut eine Leerkarte. Diese soll den

Aus diesem Grund produzierte das NÖ Kulturfo-

genießenden Konsumenten auffordern, selbst

rum den Kunstproviant, Nahrung für Kunstbeflis-

produktiv zu werden und seinerseits einen kre-

sene und eine Werbeaktion für all jene, die da

ativen Beitrag zu leisten. Diese Karte ist an das

mitmachten. 55 niederösterreichische Künstle-

NÖ Kulturforum, Niederösterreich Ring 1a, 3109

rinnen und Künstler stellten kostenlos die Ab-

St. Pölten zu senden. Die besten der künstle-

bildungsrechte eines ihrer Werke zur Verfügung,

risch gestalteten Einreichungen werden ausge-

und Postkarten ihrer Arbeiten wurden in der

stellt und entsprechend prämiert. Zugleich gilt

Kulturbäckerei des NÖ Kulturforums herausge-

auch der Aufruf an all jene, die nun nicht erfasst

backen. Mitgemacht haben bis dato:

wurden, mitzumachen. Denn das NÖ Kulturfo-

Friedrich Bastl, Manfred H. Bauch, Alfred Biber,

rum denkt an eine effektive Erweiterung des

Michael Bottig,

Ingrid Brandstetter, Christine

Kunstproviants und lädt alle Kunstschaffenden

Buchner, Heinz Cibulka, Hans Dupal, Christine

des Landes herzlichst ein, da mitzutun. Zu-

Eberl, Christian Eiböck, Gotthard Fellerer, Kurt

schriften mit Adresse, Kurzlebenslauf, künst-

Foit, Magdalena Frey, Karl Grabner, Robert Ham-

lerischem Werdegang und Bild (digital 300 dpi

merstiel, Chris Handwerker, Hermann Härtel,

Auflösung und etwa 10 X 14 cm) sind erbeten

Hubert Hochwarter, Joachim Hoffmann, Florian

an den Kurator dieser Proviantproduktion: Prof. Japanische Künstlerinnen und Künstler des „Neojapanism“ beim Besuch des Symposions Lindabrunn. Im Vordergrund der NÖ Kunstproviant

Gotthard Fellerer, 2700 Wiener Neustadt, Neue

palagama, Lizzy Mayrl, Andreas Ortag, Walpurga

Günter Wolfsberger, Gottfried Laf Wurm, Herwig

Sacher, dass der NÖ Kunstproviant eine außer-

Ortner-Glanzer, Franz Part, Karl Heinz Pilcz,

Zens, und Leo Zogmeyer, aber es werden mehr

gewöhnliche Wegzehrung des Kunstinteressier-

Claudia Presoly, Peter Proksch, Werner Rischa-

werden. Als Proviant erhält jede Künstlerin und

ten für das Abenteuer durch den prächtigen

nek, Rosa Roedelius, Elisabeth von Samsonow,

jeder Künstler 200 Stück seiner Karte und je 10

niederösterreichischen Kunstgarten ist. Damit

Josef Schagerl, Sigbert Schenk, Charlotte Seidl,

komplette Sets, welche sich in einem Jausensa-

bietet, so Sacher, das NÖ Kulturforum eine sich

Johannes Seidl, Otto Staininger, Magdalena Stei-

ckerl befinden. Damit kann jeder Künstler nicht

laufend dynamisch fortentwickelnde Samm-

ner, Linde Waber, Rudolf Weisgrab, Kurt Welther,

nur für sich, sondern auch solidarisch für andere

lung, die einen guten Überblick über die aktuelle

Julia Welther-Varga, Hans Wieringer, Lisa Wolf,

werben.

KünstlerInnnenszene in NÖ bieten kann.

Jakowitsch, Franz Kaindl, Ernest A. Kienzl, Peter Klitsch, Karl Korab, Bernhard H. Kratzig, Helmut Krumpel, Kunstleitn, Richard Künz, Beatrix Ma-

Weltgasse 26 oder atelier-fellerer@ncc.at. Dazu vermerkt NÖ Kulturforum-Obmann Ewald

NÖ Kulturforum: Kräftige Akzente daheim in NÖ und draussen in Europa Das NÖ Kulturforum setzt in diesem ersten

Publikum Nahrung und Genuss bringen soll.

16. Mai in Schönbrunn.

Halbjahr 2007 bereits kräftige Akzente in der

Und draußen in Europa: Die europäische Kultur-

Nur zwei von zahlreichen

heimischen und auch internationalen Kultur-

hauptstadt 2007 liegt in Rumänien: Sibiu/Her-

Aktivitäten des NÖ Kultur-

landschaft.

mannstadt. Der österreichische Musiker und

forums in diesem Jahr

Daheim in NÖ: Das Projekt Kunstproviant ist

Komponist Franz Kogelmann hat dazu einen

- über die weiteren

nicht nur ungewöhnlich, sondern auch unnach-

Kompositionsauftrag erhalten, der nicht zuletzt

halten wir Sie hier im

ahmlich. Heimische Künstlerinnen und Künstler

mit finanzieller Hilfe des NÖ Kulturforums rea-

MFG auf dem Lau-

erhalten Kunstproviant als Wegzehrung, an-

lisiert werden konnte. Im Mai findet die Urauf-

dererseits aber das interessierte Publikum auf

führung der „Nächtlichen Spaziergänge. Eine

der Wanderung durch die niederösterreichische

Gedankendämmerung nach Motiven von

Kunstlandschaft. Ein herrliches Projekt, das dy-

Joseph Haydn“ in Sibiu/Hermannstadt statt.

namisch erweiterbar für die Künstler und für ihr

Eine Voraufführung bot Franz Kogelmann am

2425 Kulturforum.indd 3

fenden.

30.05.2007 08:58:55


26 “Well we’re sharing a drink that’s called loneliness but it’s better than drinking alone”, schmettert Billy Joel, während ich mich mal wieder bei fab friend Sil einquartiere und ihren Kaffee trinke. „Werd erwachsen“, sagt sie in mein Seelendilemma hinein und nimmt den Mops auf den Schoß. Ich kann den Mops nicht leiden. Ich mag Bassetts. (Nur Bassetts.) Der Mops glotzt immer so. „Das ist das Problem“, sage ich, „ich werde nur alt. Nicht erwachsen.“ – „Oh, da hatte ich Glück“, murmelt Sil, „ich bin erwachsen und trotzdem jung wie der Frühling.“ – „Das hilft mir nicht weiter“, grantle ich. „Hilf dir selbst“, gähnt Sil. Sie liebt mich, sie zeigt es nur nicht so. Weil sie hart wie Stahl ist – und damit aber auch der Panzer, den ich vor mir herhalten kann, wenn mir die Welt mal wieder Angst macht. „Sollte demnächst mein Schädel explodieren“, tue ich mir weiter selbst

K

DAMENRUNDE

Summer in tha city Meine Damen, lasst uns eine neue Runde „Sommer“

großem Eis und Schlagobers bis zum Abwinken. Wäh-

auspfeifen. Mögen uns die heißen Monate auch wirk-

rend wir am See liegend Amy Winehouse hören und

lich Heißes bescheren. Und bitte am Silbertablett mit

uns golden braten lassen. Wir haben es uns verdient.

SONNENKÜSSE Gibt’s jetzt exklusiv von Tom Ford for Estée Lauder in der Azurée Soleil Kollektion, inklusive duftendem Körperspray, Make Up und allem, was man sonst noch für einen strahlenden Auftritt braucht! Inspiriert ist die limitierte Edition vom Estée Lauder Duft azurée von 1969 – und den wilden Küsten der Côte d’Azur. Aber hallo! In klassischer „Vintage“-blauer Aufmachung bekommen wir die Schönmacher ab Juni z. B. bei Marionnaud in der Kremser Gasse oder im City Super Center (Daniel-Gran-Straße 13).

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CHICKEN

von Althea Müller leid, „könntest du dann wohl bitte die Fetzen aufklauben und mein Wissen in einer kleinen schicken Metalldose sammeln für die Nachwelt?“ – „Wehe“, droht sie mir mit einem Finger, dessen Nagel wie immer perfekt aufgetragene Diorschwärze ziert, „nicht hier in meiner Küche.“ – „Wie ist das eigentlich, wenn man sein Leben immer unter Kontrolle hat?“ frage ich gereizt. Mehr Kaffee! Mehr Nikotin! Mehr Mehr! „Keine Ahnung, meine Liebe“, sagt Madame und krault den Mops (der eventuell doch ganz lieb ist, mal sehen, Glupschaugen hin oder her), „hab sie schon vor Jahren abgegeben.“ – „Was – abgegeben?“, frage ich. Als nächstes gebe ich Radiohead rein, ich schwör’s euch, gleich isses soweit, wuah! „Die Kontrolle“, sagt Sil und grinst breit. Aha. Vielleicht ist DAS ja die Zauberformel?

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SZENE nen, entschied man sich daher auch für das Festspielhaus als Aufführungsstätte. Christina Gansch, die die Rolle der Maybel Washington, verkörpert, erklärt: „Im Festspielhaus wird die Sache sicher sehr professionell, da wir die ganze Ton- und Lichttechnik vor Ort haben.“ Angst die 1000 Plätze des Festspielhauses nicht zu füllen, hat sie nicht. Der Vorverkauf für die vier Ende Juni stattfindenden Veranstaltungen läuft so gut, dass sogar eine zusätzliche Vorpremiere am 27. Juni eingeschoben werden musste.

Remember my name: FAME! Nach Oliver Twist im Jahr 2005 folgt heuer die nächste Musicalproduktion des BORG St. Pölten. Bei „Fame – Der Weg zum Ruhm“ soll der Name Programm sein! Von Flo Kogler, Foto: Hermann Rauschmayr.

Neben den 14 Schauspielern wirken insgesamt 250 weitere Schüler an der Produktion mit. Alle Mitwirkenden erwartet ein dicht gedrängtes Programm: Jeden Donnerstag Chorprobe, jeden Samstag Tanz-, Schauspiel- und Bandprobe. „Von unserer Fünf-Tage-Woche haben wir da

Alle zwei Jahre knallt uns das BORG St. Pölten,

gang von zehn Schülern an der New York High

erst recht nichts“, grinst Christina Gansch.

kurz das BORG, eine Musicalperformance vor

School of Performing Arts.

Doch spätestens am 27. Juni wird das alles ver-

die Füße, dass uns beinahe Hören und Sehen

Basierend auf dem Film von 1980, tourt das Mu-

gessen sein. For Fame!

vergeht. Gott sei Dank nur beinahe, sonst würde

sical seit 1988 und feierte im April 2006 unter

man dabei wirklich was verpassen. Da schlüp-

der Regie von Matthias Brenner Premiere in

fen die Schüler mehrere Abende in die Rolle von

Magdeburg. Dort sahen auch einige Lehrer des

Jesus oder Oliver Twist und bringen ein Stück

BORG eine Aufführung und machten Fame zum

Musicalgeschichte auf St. Pöltens Bühnen.

nächsten Musical ihrer Schule. Das Ensemble

Nach großartigen Performances wie Jesus

des BORG hält sich dabei an das Originaldreh-

Christ Superstar oder zuletzt Oliver Twist, insze-

buch um „Fame“ so authentisch wie möglich zu

niert man heuer das Musical „Fame“ von David

gestalten.

De Silva. Das Musical portraitiert den Werde-

Um möglichst professionell arbeiten zu kön-

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Aufführungstermine 27. und 28. Juni, 10:30 Uhr (Schulvorstellungen) 27., 28., 29. und 30. Juni, 19:30 Uhr (Abendvorstellungen) Tickets: Euro 6,- bis Euro 25,-. VVK auf www.festspielhaus.at

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29 Endlich gibt es ein neues Steckenpferd in der medialen Öffentlichkeitsarbeit: Das mystische „Komatrinken“ (von selbst praktizierenden Autoren auch „Kommatrinken“ genannt) schockiert mittlerweile mehr als die Verbannung der Operette aus dem Stadttheater und lässt den Schrei nach pädagogisch sinnvollen Maßnahmen immer ohrenbetäubender werden. Und was würde wohl mehr helfen als die gute, alte „Strafe“ – das einzige Mittel um in einer alkoholverseuchten Gesellschaft wie der unsrigen für Recht und Ordnung zu sorgen. Dass dieses Phänomen eigentlich keines ist und schon gar nicht neu – das ist natürlich nicht von Bedeutung. Also greifen wir auch durch: Alle verleitenden Einstiegsdrogen werden verbannt: Kindersekt, alkoholfreies Bier und Trauben-

K

kultur aus der dose Rund um Christoph Lind, Obmann des „Verschö-

Angebot in Zukunft auch den Sinn für ein feines

nerungsvereins Viehofener Seen“, und Erwin

Kulturprogramm wecken möchte. So wird am 29.

Nolz, Betreiber der Seedose, gedeiht im Norden

Juni zum 1. Internationalen Seedosenfest gela-

der Stadt ein neuer Kulturgarten. Im Zentrum

den, das jedoch nicht als Konkurrenz zum Haupt-

der Aktivitäten steht „leise Kunst“ – „die aber

stadtfest zu sehen ist. „Es ist viel mehr eine

punktuell durchaus laut werden kann!“, wie Er-

Ergänzung in chilliger Atmosphäre!“, stellt Nolz

win Nolz erklärt. Angefangen von Literatur über

klar. Über den Sommer hinweg darf man sich

DJ-Lines bis hin zu Live-Konzerten will man am

auf regelmäßige Events freuen, u.a. mit Lames

Viehofener See der Subkultur ein sommerliches

und Siluh Records. Bei Schlechtwetter kommt

Zuhause einrichten und somit auch einen Gegen-

die Seedose selbst ins Spiel, wo bis zu 100 Leute

pol zum hektischen Treiben zwischen Traisen-

Platz finden. In den nächsten Jahren soll sich die

park und Megaplex bieten. Ort des Geschehens

„Kultur am See“ nach und nach etablieren und

ist die Seedose, die neben dem gastronomischen

stetig weiterentwickeln.

glanz und wasser

In die Vollen

B-SEITEN

Foto: zVg Hermann Rauschmayr

von Tobias Zuser

In den nächsten Wochen bleibt das Maquie in Pot-

Bald darf man das neueste Mitglied der NXP-Familie

tenbrunn geschlossen. Grund dafür sind diverse Um-

begrüßen. Im Herbst öffnet NXP Bowling in der Hni-

bauten, die ein angenehmeres Ambiente schaffen

lickastraße seine Tore und Bahnen. Nicht kleckern

sollen. „Am Grundkonzept und am typischen Flair

sondern klotzen lautet dabei das Gebot der Stunde!

wird sich natürlich nichts ändern: Maquie bleibt Ma-

Insgesamt 12 Bahnen auf 1500m² stehen Bowling-

quie!“, verspricht Betreiber Norbert Bauer. Ab 22.

fans und jenen, die es noch werden wollen, zur Ver-

Juni erstrahlt das Lokal in neuem Glanz. Während-

fügung. Abgerundet wird das Vergnügen durch Bil-

essen wird aber auch in St. Pölten fleißig gewerkt.

lardtische sowie eine American Lounge und Bar. Von

Der Gastgarten-Umbau im Café BarRock ist bereits

einer grindigen Wirtshauskegelbahn ist das neue

in vollem Gange. Einen Vorgeschmack bietet die neu

Bowling Center weit entfernt. Bis nach Chicago und

gesaltete Homepage www.barrock.info. Der Klub

Dubai spionierte man, um die neuesten Trends in Sa-

Vorsicht muss sich hingegen unfreiwillig einer Pause

chen Bowling aufzuspüren, über zwei Jahre wurde

unterziehen: Auf Grund eines Wasserohrbruchs

an dem Projekt getüftelt. Dementsprechend hohe

bleibt der Electronic-Club vorübergehend geschlos-

Ansprüche stellt Geschäftsführer René Voak an sein

sen. Wann der Schaden behoben ist, steht momen-

neuestes „Baby“: „Oberstes Prinzip ist Qualität und

tan noch in den Sternen. Mit einer Wiedereröffnung

Style – von den Bahnen, Pins und Kugeln, über die

ist frühestens Anfang September zu rechnen.

Inszenierung bis hin zum Bar- und Loungebereich.“

säfte! Jegliche Erregung öffentlichen Ärgernisses, die zum Verfall unserer modernen westlichen Zivilisation führen könnte (wie das Verteilen von Kondomen an Mittelschulen!), wird strengstens untersagt! Und zu guter Letzt muss sich natürlich auch etwas am Fundament unserer Erziehung ändern, wobei hier St. Pölten mit vorbildhaftem Engagement eine Vorreiterrolle einnimmt: Alle Kinder werden Mitte Mai zur Bildung der zwischenmenschlichen Kommunikation in die größte Sandkiste Europas am Rathausplatz gesteckt, wo sie unter natürlichen Bedingungen lernen, wie man Probleme ohne Promille löst. Anfang Juni holt man sie wieder ab, rechtzeitig bevor sich die Dutzend LKWs mit den 100 Tonnen Sand wieder fein aus dem Staub machen. Somit wären unsere Kinder ein für allemal geschützt. Gegen Alkohol. Für Feinstaub fällt uns dann sicher auch noch was ein!

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SZENE

Die letzten Gallier Jedes Jahr rüstet sich die kleine Dorfgemein-

cht, bleibt jedoch fraglich. Aber angeblich hat

ten, in den Kampf ziehen – unter den wehenden

schaft an der Traisen gegen den zweimonatigen

man ja noch ein paar Kampfkünste aus Latein-

Fahnen der Götter Nuke und Lovely Days. Der

Großangriff des dunklen Sommerloch-Imperi-

amerika im petto. Die Seeschlacht von Sala-

kolportierte Unmut bei den Eingeborenen, die in

ums. Musste man sich vor einigen Jahren der

mis gilt schließlich als Vorbild für die Nachhut

unmittelbarer Nähe zum Schlachtfeld wohnen,

Fremdherrschaft noch kampflos unterwerfen,

am 28. Juli, die den Decknamen Summer Blues

stellte sich als Ausnahme heraus. Der Großteil

haben in letzter Zeit immer mehr tapfere Gal-

Festival trägt und den Ratzersdorfer See in eine

sieht dem lauten Spektakel sogar mit großer

lier (im Volksmund auch gerne „Eventmanager“

düstere Klangwolke hüllen wird. Der Ausgang

Freude entgegen. Den Vorwurf, dass Harry Jen-

genannt) zum Widerstand gerufen. Zwar verfol-

ist noch ungewiss, aber auch ein Pyrrhussieg ist

ner mit seiner überregionalen Taktik auch den

gen sie alle ein und dasselbe Ziel, nämlich den

ja bekanntlich ein Sieg.

legendären Widerstandsort Wiesen bekriegt

Sieg über die sommerliche Fadesse, in Sachen

Rückendeckung bekommt Puchner Anfang Juli

weist der Stammesvater vehement von sich:

Kriegstaktik und Gefolge hat man aber nicht das

von Häuptling Harry Jenner, der mit seinem

„Das ist ein Blödsinn. Warum sollen wir einen

Bedürfnis zusammenzuarbeiten. Kein Wunder,

Kampfbündnis musicnet-novamusic schon seit

Venue für 7000 Besucher bekriegen?“

letztendlich möchte doch jeder gern selbst als

Jahren weite Teile Österreichs besetzt hält und

Jedenfalls darf man das traditionelle Festival-

unsterblicher Held in die Geschichte eingehen.

mit Großangriffen wie dem Frequency dem

Dorf in der pannonischen Tiefebene nicht ab-

Peter Puchner, Häuptling des Stammes Büro V,

Sommerloch fortwährend herbe Verluste zu-

schreiben. Christian „Meph“ Lakatos, seines

setzt dieses Jahr auf eine groß angelegte Offen-

fügt. Wie schon im letzten Jahr möchte er auch

Zeichens Bürger von Aelium Cetium, marschiert

sive in der Altstadt von Aelium Cetium (Code-

heuer in Aelium Cetium seine Belagerungszelte

auch heuer wieder mit einem beeindruckenden

name Hauptstadtfest). So will man am 29. Juni

aufschlagen und mit berühmten Kriegern wie

Heer in Wiesen auf. Von 2. bis 5. August werden

dem Sommerloch schon vorab einen kräftigen

den Fantastischen Vier, den Beastie Boys oder

beim Urban Art Forms Festival Kampfmaschinen

Schlag versetzen – ob dazu die Kraft von den

den überlebenden Veteranen von The Doors,

wie Goldie, Aphrodite und Tiga das Areal dem

„alten Weisen“ wie Jazz Gitti und Opus ausrei-

die sich als „Sturmreiter“ unvergesslich mach-

Erdboden gleich machen. Aber auch andere

Foto: zVg büro v

Wir befinden uns im Jahre 2007 n. Chr. Ganz Österreich ist vom Sommerloch besetzt… Ganz Österreich? Nein! Ein von unbeugsamen Veranstaltern bevölkertes Dorf hört nicht auf, der Monotonie Widerstand zu leisten… Aelium Cetium! Von Tobias Zuser, Mitarbeit: Kati Waldhart, Michael Müllner. Foto: Hermann Rauschmayr.

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SZENE

11. August bei der Geheimoperation House Of

Gallier versuchen sich in Wiesen, der Burg Clam und in der Arena Vindobonas zu behaupten: Al-

Riddim Festival die aufmüpfige Monotonie in

len voran die ehemaligen Aerodrome-Feldherrn,

die Ecke gedrängt werden. Dabei verlässt man

die mit ihrem neuen Stamm concerts auf die

sich auf Helden wie Tony Matterhorn und Yel-

Kriegserfahrung alter Haudegen wie John Fo-

lowman, die es verstehen die Massen für sich

gerty (15. Juli) oder Joe Cocker (14. Juli) setzen,

zu gewinnen. Das Stereo Am See am 14. August

unterstützt von jungen Kriegern wie Joss Stone

soll schließlich mit den schlagkräftigen Waffen

(17. Juli) und den Chemical Brothers (4. Juli).

von „Mono & Nikitaman“, „Großstadtgeflüster“,

Die letzte und entscheidende Schlacht muss

„The Staggers“ und „DJ Absolum“ das Sommer-

schließlich Norbert „Pauli“ Bauer schlagen. Da

loch endgültig in die Flucht schlagen. Befreit von den dunklen Wolken der Langeweile

letztlich möchte jeder als unsterblicher Held in die Geschichte eingehen.

und Lustlosigkeit kann sich das idyllische Aelium Cetium dann endlich wieder den schönen

zu erwarten ist, dass in dieser Zeit das Som-

Dingen des Lebens zuwenden! Und so gilt es bei

merloch bereits den Rückzug angetreten hat,

zahlreichen Bergen auch einen kleinen See be-

Wildschwein und Ambrosia Kraft zu gewinnen für

wurde als Schauplatz die taktisch vorteilhafte

herbergt – ideal für Überraschungsangriffe. In

den nächsten Sommer, denn: Die Monotonie wird

Region Hofstetten-Grünau erwählt, die neben

rot-gelb-grüner Kriegsbemalung soll von 9. bis

wiederkehren… und mit ihr die letzten Gallier!

Peter Puchner

Das Hauptstadtfest gibt’s seit über 20 Jahren. Welchen Stellenwert räumen Sie ihm heute ein?

lich die Rahmenbedingungen insgesamt geän-

Prozess ist also noch nicht abgeschlossen..

dert. Deshalb gibt es 2007 eben ein neues Kon-

Im Großen und Ganzen wollen wir das Haupt-

zept. So etwas funktioniert aber nur dann, wenn

stadtfest in den Reigen anderer Festivals ein-

man genügend Zeit hat. Denn unter massivem

fügen und das Programm so zusammenstel-

Zugzwang kann man nur reagieren. Wenn man

len, dass es sich mit anderen Veranstaltungen

Das St. Pöltner Haupt-

genug Zeit hat, kann man aber auch agieren,

ergänzt. Da etwa Austropop, den es nirgendwo

stadtfest ist mit Sicher-

sich die Rahmenbedingungen anschauen und

anders als Schwerpunkt gibt, oder auch die

heit eine wichtige Ver-

überlegen, was gut und wertvoll ist. Wir haben

multikulturelle Schiene im Zuge unseres Auf-

anstaltung für unsere

unter anderem auch einen Aufruf in den Medien

rufes als Wunsch seitens der Bevölkerung ge-

Landeshauptstadt, aber auch weit über ihre

gestartet und die Leute ausgefordert eigene

äußert wurden, haben wir das mitintegriert. Wir

Grenzen hinaus. Viele Menschen kommen ex-

Ideen einzubringen. Einige davon haben wir

möchten, dass sich die Bürger einbringen, dass

tra wegen dem Hauptstadtfest nach St. Pölten

dann auch aufgegriffen.

sie sich mit dem Festival identifizieren.

Dennoch gab’s auch Kritik im Zuge der Neupositionierungsdiskussion. Wie sind Sie damit umgegangen?

Nun haben Sie heuer im Vorfeld zu einem Ideenwettbewerb eingeladen unter dem Motto „Hauptstadtfest NEU“. Warum – ist das alte in die Jahre gekommen?

Stimmt. Es hieß ja, man wolle ein Themenfestival kreieren und hat letztlich „Latin“ als dieses ausgewählt. Jetzt ist aber plötzlich Austropop dazugekommen, es gibt wieder mehrere Bühnen mit verschiedenen Elementen. Ist diese Konzeptionierung jene, die das Hauptstadtfest neu ausmacht? Wird es so die nächsten Jahre bleiben?

Da die Festivallandschaft einem permanenten

Das ist jetzt einmal ein Anfang, der Prozess

SUMMER BLUES STP07 FESTIVAL

Wandel unterliegt und in den letzten Jahren

ist nicht abgeschlossen. Unser Bemühen geht

auch viele andere Festivals in St. Pölten und

durchaus nach wie vor in Richtung Themenfes-

Umgebung entstanden sind, haben sich natür-

tival, wohin wir uns entwickeln möchten. Der

28. Juli am Ratzersdorfer See in St. Pölten mit Vince Weber, Hans Theessink, Mojo Blues Band uvm. (ab Euro 24,-)

und das nicht nur aus der näheren Umgebung. Darüber hinaus ist es auch für verschiedene Bereiche wie Kunst, Kultur und Wirtschaft von großer Bedeutung. Es hat also bestimmt einen hohen Stellenwert für die Stadt.

Welche Kritik meinen Sie?

HAUPTSTADTFEST 29. Juni in der City von St. Pölten mit Jazz Gitti, Opus, Manuel Ortega uvm. (Freier Eintritt)

Foto: zVg büro v

Harry Jenner

Warum findet das Lovely Days Festival heuer nur an einem Tag statt?

Mit dem „Last Day Out Festival“ am 31. August in Clam meinen manche, ihr wollt dem „Two Days A Week“ in Wiesen zum gleichen Termin den Garaus machen…

Hast du generell eine Meinung zu Wiesen bzw. deren wirtschaftlichen Problemen?

Grundsätzlich

das

Das ist ein kompletter Blödsinn. Im internatio-

keine Sekunde Zeit, dass ich mich um Wiesen

Lovely Days als 2-Tages-

nalen Show-Zirkus sind gewisse Band-Packages

kümmere oder meine Zeit daran verschwende,

Festival geplant, aber

eben nur an einem Tag greifbar, da kann man

jemand anderem zu schaden. Ich bin ein Fan

am 7. Juli findet welt-

sich dann entscheiden, ob man es an dem Tag

vom Venue und finde schade, was dort pas-

weit der „Live Earth“-

machen will oder nicht. Dass wir das wegen

siert. Ich denke, dass es in den letzten Jahren

Event statt, da wäre es schlecht gewesen, die

Wiesen machen, ist an den Haaren herbeigezo-

gravierende Managementfehler gegeben hat,

Events mit dem Festival zu konkurrenzieren.

gen, die Terminüberschneidung ist purer Zufall.

aber darauf habe ich keinen Einfluss ausgeübt.

ist

Ich habe mich immer um meine Arbeit gekümmert und meine Ziele verfolgt. Dabei bleibt

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SZENE

Warum sollen wir auch einen Venue für rund

Festivals und damit auch für die Besucher ge-

7000 Besucher „bekriegen“? Konkurrenz belebt

legt hat.

das Geschäft, aber für die Probleme von Wiesen sorgen wohl deren eigene Fehlentscheidungen.

Was sind deine persönlichen Favoriten im heurigen Festivalsommer?

Letztes Jahr hast du noch das deutsche „Becks“-Bier verteidigen müssen, heuer gibt es eine österreichische Bierlösung…

Puh, das ist immer eine schwierige Frage. Aber

Dieses Jahr haben wir mit Ottakringer eine ös-

von Interpol am Frequency und über die Beas-

terreichische Marke, die beim Nova Rock, Lovely

tie Boys in St. Pölten, da ich die noch nie gese-

Days, Nuke und Frequency dabei ist. Wir freuen

hen habe. Beim Nova Rock sinds die Smashing

uns sehr jetzt einen österreichischen Sponsor

Pumpkins, von denen hatte ich eigentlich schon

gefunden haben, der das beste Angebot für die

das Abschiedskonzert gesehen…

natürlich hat man auch persönliche Favoriten. Ich freue mich sehr auf die Österreichpremiere

NOVA ROCK: 15. bis 17. Juni in Nickelsdorf mit Pearl Jam, Smashing Pumpkins, Marilyn Manson, Linkin Park, uvm (ab Euro 93,- für Festivalpass) LOVELY DAYS: 6. Juli in St. Pölten mit Riders on the Storm, Jethro Tull, Uriah Heep, uvm (ab Euro 49,-) NUKE: 13. und 14. Juli in St. Pölten mit Beastie Boys, Die Fantastischen Vier, The Prodigy, Wir Sind Helden, Bauchklang, Silbermond uvm (ab Euro 75,- für Festivalpass) FREQUENCY: 15. bis 17. August am Salzburgring mit Nine Inch Nails, Tool, Seeed, Kaiser Chiefs, uvm. (ab Euro 93,- für Festivalpass)

NORBERT „PAULI“ BAUER

Was ist das Besondere am Festivalgelände Pielachtal?

haben heuer nicht nur eine Live-Bühne, sondern

den. Was darf man sich heuer erwarten?

auch eine Samsara- und

Drum’n’Bass Stage.

Vor Naturgewalten ist man eben nicht gefeit.

Und auch einer Aftershowparty steht diesmal

Dennoch möchten wir zeigen, was wir mit dem

Mittlerweile wurde das

nichts mehr im Wege.

House Of Riddim Festival erreicht haben: Es ist mittlerweile das größte Reggae-Festival Öster-

Areal komplett verän-

reichs und wird heuer 3 Tage lang der chilligste

definitiv einer der idyl-

Wo siehst du selbst die Rolle des „Stereo Am See“ in der Festivallandschaft?

lischsten Plätze für ein

Ich denke, dass wir die notwendige Glaubwür-

horn und Yellowman sprechen für sich, aber

etwas kleineres Festival.

digkeit mitbringen, ein kleines Festival abseits

auch die Rahmenbedingungen sind voll auf un-

Ein wunderschöner See, der wirklich sauber ist

der Massentauglichkeit auf die Beine zu stellen.

sere Besucher abgestimmt: So kann man wie-

und noch dazu ein echter Sandbadestrand!

Besucher, die das NUKE-Festival noch kennen

der direkt beim Zelt parken!

dert und für mich ist es

Ort im Land werden. Top-Acts wie Tony Matter-

als es in Zwentendorf war, werden mit dem

Es war schon einmal geplant, für das Stereo Am See Eintritt zu verlangen. Das ist aber damals gescheitert. Was wird diesmal anders werden?

NUKE 2007 nichts mehr anfangen können. Unsere Idee war damals ein Festival „von Festivalgeher für Festivalgeher“ zu kreieren. Genau da knüpft das „Stereo Am See“ wieder an.

Mit einem Eintritt von 8 Euro fahren wir das wohl beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Festival-Zirkus. Außerdem hat die Verlagerung auch eine Änderung des Konzeptes zugelassen. Wir

Das House Of Riddim Festival musste letztes Jahr wegen Überschwemmungen kurzerhand ins Warehouse verlegt wer-

HOUSE OF RIDDIM FESTIVAL: 9. bis 11. August in Hofstetten-Grünau mit Yellowman, Culcha Candela, Tony Matterhorn, Utan Green uvm. (ab Euro 29,- für Festivalpass) STEREO AM SEE: 14. August in Hofstetten-Grünau mit Mono & Nikitaman, The Staggers, Großstadtgeflüster, DJ Absolum uvm. (ab Euro 8,-)

CHRISTIAN „MEPH“ LAKATOS

Hättest du vor 5 Jahren geglaubt, dass du ein Festival wie das Urban Art Forms von St. Pölten aus erfolgreich aufziehen kannst?

Ja, aber am Anfang war ich leider der Einzige.

beitet. Ich werde aber sicher am Nuke sein, da

Viele haben geglaubt, dass die elektronische

ich viele Leute von Musicnet kenne, weil ich dort

Musik nicht so gut ankommt, weil wenn man

ja mal gearbeitet hab. Gleich nach dem Urban

Techno spielt, gefällt es den Drum’n’Bass Leu-

Art Forms werde ich dann aufs Sziget fahren.

Fans schauen sich einfach die Acts an, die ih-

Gibt es Acts, die dich besonders interessieren?

St. Pölten war gar nicht

nen gefallen, und die Techno Leute suchen sich

An Acts interessiert mich eigentlich nur Linkin

das Thema. Wir haben

auch ihre Acts heraus. International, also zum

Park. Ich war ja früher selbst oft auf Festivals

einfach beschlossen, dieses Festival zu ma-

Beispiel in Deutschland oder England, wäre es

und hab eigentlich schon fast alles gesehen,

chen. Es hätte auch woanders sein können. Stö-

aber gar nicht möglich, bei einer Veranstaltung

was ich sehen will. Ich gehe also eher wegen

rend ist nur, dass man nach Wiesen und wieder

Drum’n’Bass und Techno zu spielen. Es schaut

den Leuten hin als wegen den Acts. Oft schau

retour 250 km fährt. Das ist besonders schwer,

so aus, wie wenn wir da einen Akzent in Öster-

ich mir nur kleine Acts auf Konzerten an, um zu

wenn man etwas im Office machen muss. Aber

reich gesetzt haben.

sehen, ob ich die dann selber buchen will.

ten nicht und umgekehrt. Die Durchmischung ist dann aber gut angekommen. Die Drum’n’Bass

darüber, dass die Location St. Pölten als Organisationsheadquarters ein Problem sein könnte, haben wir uns gar keine Gedanken gemacht.

Was sind denn deine persönlichen Highlights in diesem Festivaljahr? Ich selbst werde dieses Jahr auf eher weniger

Also hast du immer an den Erfolg des Projekts geglaubt?

Festivals gehen, weil man einfach gesättigt ist, wenn man das ganze Jahr an einem Festival ar-

URBAN ART FORMS: 2. bis 5. August am Festivalgelände Wiesen mit Tiga, Turntablerocker, Dave Clarke, Goldie, Pendulum & MC Verse, uvm (ab Euro 64,- für Festivalpass)

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SZENE

13.-14. JULI OPEN AIR GELÄNDE VAZ ST. PÖLTEN

BEASTIE BOYS

DIE FANTASTISCHEN VIER

THE PRODIGY

WIR SIND HELDEN ( CALEXICO AMY WINEHOUSE ( THE ROOTS SILBERMOND ( FREUNDESKREIS ( KOSHEEN

Vor kurzem hat sich der Musiker nun

diese Menschen will ich kreativ un-

„live“ von der Band (fast) zurückgezo-

terstützen.“ Dass ihm das quasi vom

gen, „weil ich mit rund 70 Konzerten

künstlerischen Anspruch her zu mager

im Jahr doch extrem eingeteilt war

werden könnte, glaubt Knoll nicht. „Im

und für meine anderen Sachen kaum

Gegenteil! Die Songs werden ja eigens

Zeit blieb.“ Für den musikalischen All-

komponiert und von mir eingespielt,

rounder war die Festlegung auf aus-

sind also ein Original. Und ich arbeite

schließlich ein Genre musikalisch und

mit den Kunden eng zusammen. Die

künstlerisch denn doch zu einschrän-

können also Hausnummer mit einem

kend. „Mich interessieren ja wirklich

AC/DC Kracher kommen und sagen,

alle Stile – mit Ausnahme vielleicht

so in die Richtung soll’s stilistisch klin-

von Freejazz und Oper!“

gen. Ich setz mich dann hin und zau-

Seine „anderen Sachen“ sind dabei

ber was Neues in dem Style, das aber

nicht nur Songs, die er im eigenen Stu-

doch etwas Eigenständiges ist – ‚your

dio austüftelt, verschiedenste Projekte

song’ eben. “

wie Herwert&Herwert, sondern auch

Schlussendlich hält man dann ein Pro-

ein neues Geschäftskonzept: www.

dukt eines absoluten Vollblut-Profis

yoursong.at.

in Händen und darf sich quasi in eine

SONGS AUF BESTELLUNG

Reihe mit Größen wie Gentleman, Mellow Mark, Mitgliedern der Söhne Mannheims, Mono&Nikitaman, Folke

Die Idee dahinter ist einfach wie be-

Tegethoff etc. stellen, mit denen Knoll

stechend. „Ich komponiere auf Auftrag

auch bereits gearbeitet hat.

Songs für Gott und die Welt. Für FirWebsites oder Telefonschleifen brau-

HERAUSFORDERUNG FILMMUSIK

chen – klassische Auftragsarbeit eben.

Schließlich macht Knoll in zuneh-

Aber auch für „Jedermann“. Und da

menden Maße, nicht zuletzt aufgrund

wird es interessant. Es gibt viele Men-

seiner Zusammenarbeit mit der Film-

schen, die selbst kreativ sind, dies aber

produktionsfirma Open Blend.at, auch

nicht vollständig ausleben können:

Filmmusik jeder Art. „Eine Symbiose

Also eine Songidee, aber keine Band

aus Bild und Ton zu schaffen ist ex-

haben - singen, aber nicht komponie-

trem spannend.“ Spannend wie seine

ren können. Menschen die mit einem

eigenen Songs, die es in geraumer

Lied, das sie selbst singen, einem

Zeit hoffentlich auch wieder mit einer

anderen Menschen Freude machen

„Knollband“ live zu hören gibt.

wollen. Etwa zum Geburtstag. Vereine,

Deinen/Ihren Song realisieren Sie über

die eine eigene Hymne brauchen. All

www.yoursong.at

men, die Musik für Jingles, Werbung,

0033 YourSOng_Nuke.indd 3

LAMBCHOP JOY DENALANE BAUCHKLANG (

(

DONAVON FRANKENREITER ATTWENGER (

SONIC JUNIOR SEÑOR COCONUT & ORCHESTRA feat.ARGENIS BRITO (

ROOTS & VIBES:

ALPHA BLONDY ( BEENIE MAN ANTHONY B. ( AMADOU & MARIAM

FATAN MOJAH & PERFECT ( JUNIOR KELLY ( TANYA STEPHENS

TINARIWEN ( JAHCOUSTIX ( BABYLON CIRCUS ( B SEITEN SOUND

TICKETS & INFOS: WWW.NUKE.AT Tickets sind in allen Raiffeisenbanken W/NÖ/OÖ und auf www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder), auf www.musicticket.at, im Musicticket Shop (Skodagasse 25, 1080 Wien), bei ÖTicket unter 01 / 96 0 96, bei der WienXtra Jugendinfo erhältlich. Außerdem bei Ticket Online unter www.ticketonline.at oder telefonisch 01 88 0 88.

a E er b ST h so IC äl f K tl or E ic t T h S !

Bislang war Johannes Maria Knoll v.a. als „Teufelsgitarrist“ bekannt, der zuletzt mit House Of Riddim für Furore sorgte. Für viele, die den „Knolli“ auch als unglaublichen Rockgitarristen kennen, war sein Part bei der Band doch immer gewöhnungsbedürftig – Knolli und Reggae?

TA G

YOUR SONG

A AM M6 6.. JJU 7 07 UL 00 LII 2 20 O O Op p pe en e

en e na d a V de aiiir n r V ä nd G rG l VA e än Ge lä A el AZ Z Ö Z... S Ö N Ö S N , ST N T , N T... P , E N T L P E N Ö T L PÖ ÖL TE Original THE DOORS members celebrating 40 years of THE DOORS

RIDERS ON THE STORM Ray MANZAREK & Robbie KRIEGER Feat.

from THE DOORS

JETHRO TULL

URIAH HEEP

BARCLAY JAMES HARVEST* SUZANNE VEGA

COLOSSEUM

Feat. BARBARA THOMPSON

BLOOD SWEAT & TEARS

THE SWEET ( TEN YEARS AFTER * Feat. LES HOLROYD

* parken gratis * VIP-TiCK ETs *

Tickets gibt es auf www.musicticket.at in allen Filialen der Bank Austria Creditanstalt unter www.clubticket.at (Ermäßigung für alle Mitglieder des BA-CA Ticketing) und unter 050505/15, in allen Raiffeisenbanken Wien und Niederösterreich, bei Ö-Ticket (01 96096), bei der WienXtra Jugendinfo (01/1799) und bei Ticket Online unter www.ticketonline. at oder telefonisch 01/88 0 88.

30.05.2007 11:48:17


34

SZENE

Das Festival-ABC

Jeden Sommer aufs Neue zieht es Fans von Unterhaltung, Musik und Freikörperkultur hinaus auf die Wiesen, Gelände und Stahlbetonplatten in ganz Österreich, um den Festivalfreuden zu frönen. Damit ihr uns nicht

Armyhose

Die häufigste Form, ein Festival zu besuchen

Lähmend

Das einzig wahre Kleidungsstück, weil je nach

(Einzelne sind Freaks, Pärchen sterbenslang-

Adjektiv für die unausweichlichen Wartezu-

Laune weit, eng, kurz, hin oder in abartigen Far-

weilig). Gut sozialisierte Gruppen verhalten sich

stände am Einlass, beim Getränkestand, am

ben zu tragen, und mit den vielen Taschen wun-

leidlich anständig und besetzen füreinander

Häusl, im Buffet et cetera. Die Phasen zwischen

derbar zum Kleinigkeitenklauen geeignet.

brüderlich Plätze in der Schlange vorm Klo. In

dem Warten sind dafür aber ganz große Klasse.

schlecht eingespielten Gruppen dagegen kommt

Bier

es schon mal zu Revierkämpfen und Lagerkoller:

Merchandiser

Das Männeraccessoire schlechthin: Während

vor allem in engen Zelten oder bei unausgegli-

Der Mensch, der 13 Stunden täglich in der pral-

frau Mini-Bag oder Umhängetasche wählt, greift

chenem Männchen-Weibchen-Verhältnis.

len Sonne stehen und auch dann noch lächeln

der männliche Festivalgeher zur schlichten Dose oder zum schicken Sechsertragerl.

muss, wenn du statt dem 50-Euro-Shirt doch lie-

Halloween

ber nur den 50-Cent-Sticker kaufst.

Every (festival)day is Halloween: Normalerweise

Chaos

normale Menschen kommen dir hier in knappen

Null

Prinzipiell unvermeidlich – je nach Gelände, Mu-

Schlampenoutfits, unsäglichen Fan-Fetzen von

Die Menge an Chancen, die du während eines

sikgenre, Anzahl der Bands, Veranstalter und

Megadeth oder gestreiften Jutesäcken mit Eso-

Festivals hast, um a) backstage zu kommen, b)

Pressefuzzis sowie Launen der Besucher aller-

Prints entgegen. Keine Panik: Morgen tragen sie

nüchtern zu bleiben oder c) als Star von Morgen

dings variabel.

wieder alle H&M.

entdeckt zu werden, während du mit dem Ge-

Deo

Infopoint

Für besonders ekstatisch Abgehende wichtig,

Hier bekommst du Auskunft und einen ONE-Kuli.

Ordner

da erlösend für die Umstehenden, die sonst bei

Ebenfalls hier findest du die Orientierung und

Tragen alle dieselben T-Shirts, sehen dich von

jedem „i wanna see your hands up in the air“

auch den verlorengeglaubten Partner wieder.

oben herab an und machen nur ihren Job. Also

tausend Müffeltode sterben.

(Nein. Die Digicam nicht. Die ist weg.)

sei nett und entschuldige dich zumindest, wenn

Erste Reihe

Jackasses

Blut, Schweiß und Tränen der Stars kriegst du

Jungs, die glauben, sie wären wilde US-Typen,

am ehesten hier ab. Plektrons, Drumsticks und

die Filme für Musiksender drehen. Dementspre-

Pogo

das eklige Handtuch vom Bassisten auch. Außer-

chend sieht man dann relativ erwachsene Leute

Schwing dein Bein, toll im Kreis, hol dir ne Zer-

dem an die 25 Knie und Ellbogen der Besucher

auf Regenschirmen reiten oder sich gegenseitig

rung. Das in etwa ist Pogo. Wenn du dabei noch

hinter dir, die auch gern da wären, wo du bist.

mit Schnaps übergießen.

absichtlich jemandem irre weh tust, bist du Sie-

Fuck You

Kinder

Zauberformel, die – einmal gegen einen der Se-

Entweder paschen sie ihren Eltern ab, stehen

Querulant

curities ausgerufen – jeden Gast postwendend

dann mit großen Augen neben dir und betteln.

Klar wird dich jemand anblöken, an den Dreads

vor die Tore des Geländes hievt.

Oder sie sind ohne Aufsicht da, glauben aber,

ziehen oder dir einen Becher klebrigen Getränks

dass sie schon erwachsen sind und betrinken

aufs Shirt schütten. Cool down. Gehört dazu. Ir-

sich hemmungslos. Oder sie werden gezeugt.

gendwann lachst du drüber. (Mit 60.)

sicht im Gatsch liegst.

du einem von ihnen in die Lenden trittst, während er dich vom Stagediven abhält.

ger.

Gruppe MFG0607

3435 Festival ABC.indd 2

30.05.2007 10:08:30


www.concerts.at 25

SZENE

untergeht in Festlfauxpas, Metaletikette und Bore- oder Burn-Out geben wir euch einen Navigator mit!

Regen

nicht rein.)

Obligat. Wie sonst soll man, abgelurcht wie Kate Moss auf den Presse-

Wir-Gefühl

pics 2006, mit Boots, XXL-Pulli und 40

Wenn Tausende Stimmen sich zu

Kilo Untergewicht, dafür ohne Hosen,

einem Lied vereinen und Hunderte

durch dreckigen Schlamm waten?

Feuerzeuge ein Lichtermeer bilden – dann, ja dann verzeihst du es deinen

Sonne

Mit-Festivalianern auch, dass sie dir

Obligat. Wie sonst soll man sich fast

den linken Schuh, alles Geld und die

komplett ausziehen, um seinen Del-

süße Kleine, die du so gern hattest, ge-

phin-Brustwarzenring oder das Toten-

stohlen haben.

4. JULI 07 ARENA WIEN OPEN AIR

2007

kopf-Peckal am Steiß zu präsentieren?

Xanthippe Tanzen

Irgendwo rennt dir garantiert eine über

Du kannst shaken, bangen, jumpen

den Weg. Drängt sie dich von der Bar

oder dich brüllend am Boden wälzen.

weg oder schlängelt sich beim Einlass

Aber nicht tanzen. Tanzen tut man

vor. Wenn du sie drauf anredest, haut

beim Elmayer.

sie dir eine rein oder kreischt nach ihrem Freund (der garantiert ziemlich

Unikat

breit und ein wenig ungebildet ist).

Sei eins. Miete dir zwei Gorillas, die dich bis zum Mobilclo begleiten oder

Yeti

rasier dir jedes einzelne Körperhaar

Irgendwo steht dir garantiert einer im

ab – in zwei Tagen sitzt du sowieso

Weg. Lässt dich nicht passieren und

wieder hellbeige krawattiert im Groß-

grunzt dann auch noch gefährlich.

raumbüro. Life’s short.

Tipp: ihn mit einem Papierball oder einem Pommes Frites ablenken und

VIP Lounge

14.Juli JOE COCKER

dann schleunigst das Weite suchen.

Außer ein paar verschlafenen Musikern (die grad nicht im Bordell sind),

Zelt

faden Mittelklasse-Journis und hek-

Ein Zimmer in einer Pension inklusive

tischen Tourmanagern versäumst du

Frühstück heißer Dusche... VERGISS

gar nichts, wenn du als Nicht-VIP kei-

ES! Am Festival wird gezeltet! Auch,

nen Zutritt hast. (NATÜRLICH geht die

wenn es sauunbequem und kalt ist,

Party ab, heiße Typen und Groupies

wer sich der kultigen Zeltqual entzieht,

inklusive. Aber warum sollten wir dir

ist kein richtiger Festivalgeher, son-

das verraten? Du kommst ja sowieso

dern ein Weichei. Dreimal wäh.

JOHN FOGERTY

(Ex-CCR)

15.Juli

ROGER HODGSON

(Ex-SUPERTRAMP)

17.Juli JOSS STONE 0307 MFG

3435 Festival ABC.indd 3

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36

SZENE

frei.raum – Quo vadis?

St. Pöltens Jugend tanzt. Neben den privat geführten Lokalen lockt auch der von der Stadt betriebene frei. raum mit seinen Veranstaltungen unterschiedlichster Musikrichtungen zusehends Jugendliche an. Aber war da nicht noch etwas? Gab es da nicht noch andere Pläne für das Großprojekt Jugendkulturhalle? Eine Bestandsaufnahme. Von Eva Seidl Fotos: Hermann Rauschmayr „Die Errichtung einer Plattform und die Schaf-

auch – nachdem das Projekt verschleppt wurde

locken. Von Theateraufführungen über Schach-

fung einer geeigneten Infrastruktur für Künstler

– drei Jahre später noch immer die Grundforde-

turniere bis hin zu Podiumsdiskussionen. In Sa-

und ihr Publikum in St. Pölten – das ist die Idee

rung der Jugend, auch wenn sich bereits eine

chen Konzerte und Partys will man sich mit den

hinter der Jugend- und Kulturhalle St. Pölten.“

Jugendkulturhalle light abzeichnete. So forderte

beiden anderen großen Locations absprechen.“

So sprach einst Stadtrat Prof. Dr. Siegfried Nasko

Peter Felbermayer im City Flyer «Proberäume,

Matthias Stadler, damals noch als Nasko-Nach-

(St. Pölten konkret 10/2001) über das Projekt

Nutzungsflächen für junge Künstler und ein

folger Kulturstadtrat, betonte, dass die Musik

Jugendkulturhalle und präzisierte „Eine regel-

Treffpunkt für Jugendliche sind unverzichtbar»

nur einen von mehreren Teilbereichen darstel-

rechte St. Pöltner Kreativwerkstatt wird dort für

(City Flyer 06/2004), ein Ansinnen, welches der

len sollte, „multikulturell“ war die Zielvorgabe

Musiker, Filmer, Bildende Künstler, Schriftstel-

designierte „Schlachthof-Leiter“ (so der dama-

für das Projekt. Weiters versprach er, dass «das

ler, Schauspieler etc. entstehen. Sie sollen die

lige Arbeitstitel) Wolfgang Matzl ebenso zu er-

Jugendzentrum zu keiner Konkurrenzierung

Möglichkeit haben, vor Ort aufzutreten. Es wird

füllen versprach wie die Abstimmung mit den

bestehender Häuser» führen werde. (St. Pölten

aber auch Raum für Workshops, Projekte, Wei-

Privatbetreibern, um Konkurrenz zu verhindern.

Konkret 07/2004).

terbildungsangebote, Proberäume etc. geben,

„Ein erweitertes Team soll eine breite Palette an

Der Bedarf nach einer Veranstaltungshalle

kurzum künstlerische Infrastruktur.“ Dies war

Veranstaltungen in die JKH [Jugendkulturhalle]

ebenso wie nach besagter Infrastruktur wurde

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30.05.2007 10:15:43


37

SZENE auch von der betroffenen Jugend immer wieder

Musikveranstaltungen finden inzwischen auch

bestätigt und auch vehement, nicht zuletzt mit

in anderen Lokalen St. Pöltens statt, die – wenn

einer Demo am Rathausplatz, eingefordert.

überhaupt – weit weniger Förderung durch die

Mainstream oder Herzblut?

Aus diesem „Projekt“ entstand letztlich für eine

Stadt erhalten. Obwohl der frei.raum von den

Auf Seiten der Lokalbetreiber ist man sich eben-

Jugend, die mit jener aus der Zeit der Anfangs-

Lokalbetreibern nicht als Konkurrenz betrach-

falls einig, dass Jugendkultur dringend förderbe-

konzepte Ende der 90’er nicht mehr ident war,

tet wird, ergibt sich eine etwas schiefe Optik,

dürftig ist. „Bands, die sonst keine Möglichkeit

für eine Realtität, welche ebenfalls neue Bedin-

da kaum kontrolliert wird, ob der frei.raum sei-

haben, aufzutreten, sollten auf jeden Fall unter-

gungen geschaffen hatte, der frei.raum, der in

nem Förderauftrag nachkommt.

stützt werden“, meint Marco Fuxsteiner, Betrei-

seiner jetzigen Form jedoch nur einen Teil der

Christian „Mecki“ Dörr, der für das Programm

ber des Batcave. Er sei damit zufrieden sich als

damals für das Projekt ins Auge gefassten Infra-

im Freiraum verantwortlich ist, erklärt: „Wir

privater Betreiber an „keinerlei Vorgaben außer

struktur anbietet. Während in der realisierten

arbeiten autonom, vorgegeben ist nur das Au-

die gesetzlichen halten zu müssen.

Veranstaltungshalle Musikveranstaltungen un-

genmerk auf Nachwuchskünstler.“ Gesetzliche

Christian Lakatos vom Klub Vorsicht präzisiert:

terschiedlichster Richtungen stattfinden, wur-

Regelungen oder ein Leitbild gebe es nicht.

„Was an der Grenze zum Mainstream ist, muss

den die geplanten Kreativräume für Workshops

Da das Publikum das frei.raum-Programm an-

nicht gefördert werden, weil es ohnehin erfolg-

bzw. Proberäume für St. Pöltner Bands nie ver-

nehme, seien auch keine Veränderungen gep-

reich ist. Aber es gibt so viele Projekte, in die

wirklicht.

lant.

jemand Herzblut reinsteckt, die aber wirtschaft-

freiraum im frei.raum In der Kulturverwaltung der Stadt, unter deren Zuständigkeit auch der frei.raum fällt, sieht man das nicht so eng. Die Option, die noch nicht genutzten

Räumlichkeiten

des

ehemaligen

Schlachthofes für diese Zwecke zu nutzen, besteht noch, erklärt Kulturverwaltungschef Thomas Karl. „Leider hat sich aber gezeigt, dass hierfür aufgrund der schlechten Bausubstanz erhebliche Investitionen notwendig sind, die

ungenutzter „freiraum“, der für versprochene Infrastruktur brach liegt. die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit des Projekts in Frage stellen.“ Es werde jedoch nach kostengünstigen Umbauvarianten gesucht, „um zumindest einen Teil des Gebäudes nutzbar zu machen.“ Dies bestätigt auch Wolfgang Matzl, der als Jugendkoordinator direkt für den frei.raum zuständig ist. Dass sich der frei.raum von seinem ursprünglichen Ziel entfernt hat, will er nicht bestätigen: „Der frei.raum bewegt sich genau auf der ursprünglich geplanten Schiene. Er bereichert das Angebot in St. Pölten, er fördert Jugend- und Subkultur, er ermöglicht jungen Veranstaltern, Erfahrungen zu sammeln. Genau das war geplant.“

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SZENE auch in der Frage, zu welchen Mietkonditionen man Fremdveranstaltungen zulässt oder Künstler bucht. Müllner: „Natürlich kann sich eine durch die öffentliche Hand vollständig ausfinanzierte Location spendabler zeigen, als ein privat finanziertes Warehouse.“ Ein weiteres Missverständnis sei die Annahme, dass das Warehouse nur für große Events konzipiert ist: „Nur mit den großen Events würde das Warehouse nicht überleben, für uns sind Partys mit 100 bis 200 Leuten das Kerngeschäft. Damit spielen wir in einer Liga mit dem Freiraum.“ erarbeiten. Was man fördern will, muss trans-

lung der Subventionen gehen die Meinungen

parent sein.“ Speziell für die Veranstalter sollte

Hard Work?

dann doch etwas auseinander. Dazu Lakatos:

es Richtlinien geben, damit diese wissen, was

Besonders die Hard Sessions und die Metal-

«Natürlich würde sich jeder Subventionen wün-

getan werden muss, um eine Förderung zu er-

Events im frei.raum gewinnen stetig an Be-

schen, in diesem Sinne wäre es natürlich fairer,

halten. „Wenn es keine Transparenz gibt, sollte

liebtheit, erzählt Christian Dörr. „Da gerade die

nicht einem soviel zuzustecken, sondern das

man gar nicht fördern, dann gäbe es faire Be-

Metal-Szene sehr klein ist, kommen sogar Leute

Geld auf mehrere Locations aufzuteilen.“

dingungen für alle.“ Der frei.raum mache natür-

aus Wien.“ Das breit gefächerte Programm mit

Teczan Soylu (EGON) spricht sich für eine be-

lich Sinn und sei eine Bereicherung für die Ju-

Hip Hop, Emo, Screamo, Hardcore, Metal, Drum

darfsorientierte Kontrolle aus: „Es muss ein Kon-

gendszene, aber „wenn beachtliche Summen in

& Bass, Techno werde vom Publikum gut an-

trollorgan geben, blind Geld hergeben und nicht

eine Institution fließen, sollte klar sein, warum

genommen. Spezielle Wünsche, die noch nicht

schauen, was damit passiert, ist falsch.“ Es sei

diese Institution das bekommt.“

erfüllt werden (können), gäbe es nur von weni-

wichtig, dass Förderungen «zweckgebunden für

Zwischen Warehouse und frei.raum treten trotz

gen einzelnen. Im Seminarbereich plane man im

den bestmöglichen Nutzen» verwendet werden

des Nischenprogramms des frei.raums Pro-

Herbst etwas Neues: „Wir machen ein Seminar,

und das müsse auch kontrolliert werden.

grammüberschneidungen auf, womit es „natür-

das jungen Musikern Starthilfe im Business ge-

Diese Ansicht teilt auch Michael Müllner, Verein-

lich zu einer Konkurrenzsituation kommt.“ Kon-

ben soll.“ Dabei wird vermittelt, wie das Musik-

sobmann des Warehouse. „Als öffentliche Ein-

kurrenz entstehe aber nicht nur bei der Frage,

geschäft läuft, wie man Verträge abschließt, wie

richtung sollte man versuchen, ein Leitbild zu

wohin die Besucher am Abend gehen, sondern

eine CD produziert wird.

REBELTECH

lich nicht so erfolgreich sind.“ Über die Vertei-

MFG

DAS MAGAZIN

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Alternative Rock Heavy Metal Hip Hop Techno Hardcore Experimental Reggae/Ragga/Dancehall

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WAREHOUSE ADVERTORIAL Die letzten Tage…

Ende Juni geht’s nochmal ordentlich zur Sache: Am 29.06. findet bei der legendären „Hauptstadtfest Afterhour“ das jährliche Großereignis seinen gebührenden Ausklang! Tags darauf verabschieden sich Warehouse und Resident DJs mit der „Semester Ending Party“ in die Sommerpause: Für eine lange Nacht auf der Tanzfläche ist gesorgt – quer durch alle Genres!

Bitte „Mehr davon“!

Komm schon! Du wärst gerne DJ oder VJ, weißt aber nicht

Anschluss daran geht’s bei der „Come On

wie du das angehen könntest? Dann bist

Party“ dann ordentlich zur Sache: Während

du am 9. Juni im Warehouse genau richtig!

ihr am Main Floor mit feinsten Drum’n’Bass

Gemeinsam mit „Come On“, der neuen Ju-

und Dancehall-Klängen versorgt werdet,

gendkulturförderung von NÖ, laden wir ab

gibt’s am Lounge Floor beim „Kreml Klub“

16 Uhr zu einem interaktiven Workshop, bei

die volle Portion Osteuropa mit Balkanbeats,

dem ihr von Profis wie Florian Blauenstei-

Ska, Gypsie und Folklore.

ner (aka Motorpitch), Hermann Rauschmayr

Außerdem können sich die Besucher ab 6.

erstmals über den deutschen Artist Nattyflo mit

(Open Blend Filmproduktion) oder V-Motion

Juni auf ein besonderes „Summer Special“

Reggae und Dancehall in Berührung und von

(VJ Label Kaos Productions) in Sachen DJing,

freuen: Dann ist nämlich der Club wieder

nun an hatte sein Leben einen neuen Sinn. Mit

VJing und Videokunst wertvolle Erfahrung

über den „alten“ Eingang in der Kelsengasse

seinem neuen Album „Mehr davon“ ist das Aus-

sammeln könnt. Das ganze natürlich völ-

erreichbar. Am Platz davor lädt eine Open-

nahmetalent aus Deutschland am 7. Juni auch im

lig unverbindlich – bei freiem Eintritt. Im

Air-Bar mit Schanigarten zum Chillen!

Warehouse zu Gast – mit im Gepäck seine viel-

Der Bonner Eric Wilson (rückwärts: Nosliw) kam

Warehouse Charts

1

2 3 4 5 6 7 8 9 10

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Tony Matterhorn Goodas Fi Dem Modest Mouse Dashboard Die Fantastischen Vier Einfach sein Großstadtgeflüster Ich muss gar nix Texta feat. Attwenger So schnö kaust gor net schaun Björk Earth Intruders Chemical Brothers Do It Again Kinderzimmer Productions Das T BRMC Weapon Of Choice QOTSA Sick Sick Sick

Foto: zVg come on, nosliw.de, pixelio.de

JUNI 2007

versprechende Single „Immer wieder hören“!

1006 MFG

Fan 30.05.2007 10:35:49


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Foto: zVg come on, nosliw.de, pixelio.de

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EINE WIE KEINE 30.05.2007 10:36:39


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SZENE

5 Jahre Campusradio – eine Erfolgsgeschichte Am 30. April 2002 startete Campusradio 94.4

Geschäftsmodells für Freie- und Community-

erstmals den Sendebetrieb. Nach fünf Jahren

Radios und stellte einen internationalen Ver-

erfolgreicher Ausstrahlungen feierte man am

gleich von freien Sendern an. Uwe Saile, Re-

08. Mai im Herzen von St. Pölten. Der Rat-

daktionsleiter des Hochschulradios Stuttgart

hausplatz wurde durch ein „gläsernes“ Studio

referierte über Sinn und Aufgabe von Ausbil-

geziert, den ganzen Tag schallte Live-Modera-

dungsradios und ging dabei auf die langjäh-

tion über den Platz.

rige Tradition von College-Radios und Freien Sendern ein.

Zeitgleich fand im Cinema Paradiso eine internationale Expertenkonferenz statt. Als Eh-

Auch in den nächsten Jahren wird sich Cam-

rengäste beglückwünschten LAbg. Dr. Martin

pusradio 94.4 stetig weiterentwickeln und

Michalitsch und Bürgermeister Mag. Matthias

verbessern. Ohne die engagierte Mitarbeit

Stadler dem Sender zu seiner Erfolgsge-

aller Studenten und der Unterstützung der

schichte. „Als ehemaliger Prokurist und Ge-

Fachhochschule St. Pölten wäre ein geregel-

schäftsführer der Fachhochschule ist es mir

ter Betrieb, wie er derzeit stattfindet, wohl kaum möglich. Wenn die geplante Bundesför-

eine besondere Freude, dass sich das Projekt, das wir damals aus der Taufe gehoben

lieren: „Ich habe versucht auszurechnen, wie

derung für Freie- und Privatradios umgesetzt

haben, so hervorragend entwickelt hat. In sei-

viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mittler-

wird, stehen dem St. Pöltner Stadtsender

ner Form ist es noch immer das einzige ter-

weile an diesem Projekt beteiligt waren – es

noch mehr Möglichkeiten offen als bisher, als

restrische Studentenradio Österreichs“, lobte

müssen an die 500 Personen gewesen sein.

kompetentes Ausbildungs- und Community-

Bürgermeister Stadler das Erfolgsprojekt.

Sie alle haben mit unglaublichem Engage-

Radio zu agieren.

ment und Kreativität Campus Radio zu dem Auch Geschäftsführer Dipl-Ing. (FH) Alexander

gemacht, was es heute ist!“

Campusradio 94.4 – eine Erfolgsgeschichte

Hovorka zeigte sich zufrieden und nahm seine

Dr. Grinschgl, Geschäftsführer der Rund-

mit deutlichem Mehrwert für alle Studenten

Begrüßung als Anlass, „seinen“ Studenten

funkbehörde RTR,

der Fachhochschule und der Bevölkerung der

und Mitarbeitern zur guten Arbeit zu gratu-

Paradiso seine Vorstellungen eines neuen

präsentierte im Cinema

Landeshauptstadt St. Pölten.

Die Allwetterrodelbahn „EIBL Jet“ geht in die nächste Saison Die Allwetterrodelbahn „EIBL Jet“ in Türnitz hat wieder geöffnet. Nach den letzten sensationellen Saisonen jetet die Rodelbahn in die nächste. Seine Beliebtheit verdankt der „EIBL Jet“ den konfortablen Schlitten, die hohen Sicherheitsstandard entsprechen und ungetrübtes Fahrvergnügen versprechen. Jumps, Wellen, 11 Kurven und 1 Kreisel sind die typischen Merkmale des „EIBL Jets“. Insider sind sich einig: Wers nicht ausprobiert, ist selber schuld. Der „EIBL Jet“ verspricht Freizeitvergnügen für Mütter, Väter und Kinder. Von den bisher weltweit 80 gebauten Alpine Coaster ist unsere der steilste und attraktivste Allwetterrodelbahn. Bei jedem Wetter geht es mit Karacho den Berg hinab. Teilweise bis zu 7 m über den Boden, durch Steilkurven, über Wellen, Jumps und einen Kreisel. Dank Sicherheitsgurt, High Tech und Videokontrolle ist optimale Sicherheit gegeben. Wer also den Nervenkitzel mit der Natur verbinden will, ist beim EIBL Jet genau richtig. Da die Schlitten Doppelsitzer sind, kann man den Fahrspaß teilen und so zu zweit die Bahn auf Edelstahlröhren geräuschlos hinunter brausen. Wegen der ergänzenden Automatikbremse lässt sich das Tempo nach Wunsch regulieren. So kann man entweder gemütlich ins Tal fahren oder aber auch mit dem Wind in den Haaren und mit bis zu 40 km/h die Bahn hinunterbrettern. Hier ist Spaß für die ganze Familie garantiert. Kinder von 4- 8 Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen fahren. Kombikarte 1 x Lift Berg-/ Rollertallfahrt in Mitterbach und 5 Rodelfahrten in Türnitz Erwachsene € 19,-- Kinder € 13,--

Preise Erwachsen Kinder 1 Rodelfahrt € 4,00 € 2,50 5 Rodelfahrten € 18,50 € 12,00 10 Rodelfahrten € 36,00 € 22,50

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Öffnungszeiten 28. April – 10 Juni Sa, So und Ftg,, 16. Juni – 16. September täglich, 22. September – 28. Oktober Sa, So und Ftg. 9.00 – 18.00 Uhr

Info: EIBL Lifte Türnitz Ges. m. b. H. , Eiblstrasse 12A, 3184 Türnitz, 2769/8245 Fax: 02769/88063 office@eibllifte.at, www.tuernitz.at 4243 Campus.indd 2

30.05.2007 10:50:49


Strike! Die NXP Bowling GmbH sucht hoch motivierte MitarbeiterInnen anlässlich der Eröffnung unseres neuen Bowling Centers im St. Pöltner Süden. Neben einem ganztägigen Gastronomiebetrieb bieten wir die modernste Brunswick-Bowlinganlage Österreichs. Wenn Sie unser dynamisches und flexibles Team unterstützen möchten, ersuchen wir Sie um schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf und Foto an:

NXP Bowling GmbH z.H. Mag. (FH) Michael Müllner Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten, strike@nxp-bowling.at

Rollern auf der Gemeindealpe Mit den coolen Monsterrollern fahren Sie 4,6 km auf einer neu angelegten Strasse den Berg hinab. Auf den Rollern kann ein Kind mitfahren, oder ab 8 Jahren bekommen sie einen eigenen Kinderroller. Damit nichts passieren kann, ist Helmpflicht Voraussetzung. Den Helm bekommen Sie natürlich zum Rollern gratis ausgeliehen dazu.

Kombikarte 1 x Lift Berg-/ Rollertallfahrt in Mitterbach und 5 Rodelfahrten in Türnitz Erwachsene € 19,-- Kinder € 13,-Bei uns können Sie auch die Nö Card kaufen, verlängern und benützen.

Preise Erwachsen 1 Lift Berg-/Roller Talfahrt € 11,00 1 Roller Talfahrt € 9,00 Lift Berg-/Talfahrt € 9,00 Lift Tal- oder Bergfahrt € 7,00 Paragleiter € 7,00 Drachenflieger € 10,00

Kinder € 6,00 € 5,00 € 5,00 € 4,00

Öffnungszeiten 17. Mai – 24. Juni Sa, So und Ftg,30. Juni – 9. September täglich, 15. September – 28. Oktober Sa, So und Ftg. 9.00 – 17.00 Uhr

Info unter: Bergbahnen Mitterbach GmbH, Seestrasse 28, 3224 Mitterbach Tel.: +43 3882/41720, Fax.: DW 20, office@gemeindealpe.at www. gemeindealpe.at 4243 Campus.indd 3

30.05.2007 10:52:31


Harald Heiss (r.) mit Alex Monken Arruda im Stadion von

Die Lizenz zum Vermitteln

Vasco da Gama. Alex, der selbst schon mal ein halbes Jahr fĂźr den ASV Spratzern kickte, vermittelt ebenfalls Spieler. Vielleicht kommt ja bald ein Brasilo-Bomber nach St. PĂślten ...

Um die gnadenlose Schacherei bei den Spielertransfers im heimischen FuĂ&#x;ball einzudämmen, vergibt der Ă–FB offizielle Vermittler-Lizenzen und beim WIFI ist eine entsprechende PrĂźfung fĂźr die Gewerbeberechtigung vonnĂśten. Der St. PĂśltner Harald Heiss hat beides und ist schon eifrig am transferieren. Von Thomas SchĂśpf Mit Ruhm und Ehre bekleckert hat sich Ă–ster-

lung. Die basieren auf dem Transferrecht des

fĂźr Zweitligist Koblenz auf Torejagd geht. Heiss

reichs „Profi“-FuĂ&#x;ball derzeit ja nicht. Da der

Weltverbandes FIFA. Neuerdings ist neben der

selbst sieht sich als Berater, „der junge Talente

Grazer Zampano Hannes K., der zum Häfen-

Ă–FB-PrĂźfung fĂźr die offiziellen Spielervermittler

weiter nach oben bringen will“ oder „im Idealfall

Insassen wurde. Dort die Paschings-Gilde, die

auch eine PrĂźfung im WIFI vonnĂśten, um letzt-

die gesamte Karriere begleiten“ mĂśchte. Zu sei-

nach Kärnten zieht und mit einem Verein fusi-

lich eine Gewerbeberechtigung zu erhalten fĂźr

nen prominenteren Klienten gehĂśren beispiels-

oniert, der zunächst nicht einmal die Lizenz fßr

die „Arbeitsvermittlung von Dienstverträgen fĂźr

weise Emin Sulimani oder Jovan Damjanovic.

die 2. Liga bekommen hat. Und dann noch die

unselbständige Sportler“, wie es genau heiĂ&#x;t.

Ă–sterreichs Neo-Teamspieler Sulimani wech-

Grßnen, die jährlich eine Million Euro von EADS

Der St. PĂśltner Harald Heiss hat beides. Der 32-

selte gerade von Ried zur Austria, der Serbe

einsteckten und diese ausschlieĂ&#x;lich fĂźr ihren

Jährige kam ßber eine ehrenamtliche Funktion

Damjanovic bleibt beim SV Ried. „Es gefällt ihm

Nachwuchs ausgegeben haben wollen. So auch

im Sportmanagement des SKN St. PĂślten ins

dort, sportlich passt auch alles. “, freut sich

fĂźr ihre Kids, die vorvorigen Winter noch in der

Transfer-Business. „Begonnen hat alles im Win-

Heiss, der oft nach Serbien scouten fährt. Dort

Tiefgarage vor St. Hanappi trainieren musste.

ter 2004 als wir Markus Aigner zum SKN geholt

ist ihm der Ex-Rapidler Zoran Stojadinovic als

Mitschuld an der Misere, so heiĂ&#x;t es immer

haben“, so Heiss.

Kontaktmann behilflich. Dennoch lernt der St.

wieder, tragen windige Spielerverrmittler. Selbst

Damals lernte er dessen Manager Serafino Luzzi

PĂśltner serbokroatisch. Englisch, spanisch und

ernannte Manager, die angeblich fĂźr ihre Kicker

kennen, der in Mßnchen mit Sven Jäger die

russisch spricht er bereits. Das ständige Scou-

„Side-Letter“ ausarbeiten, um Ăźber diffuse Ka-

Agentur „Nr1 Team Sportmanagement“ leitet.

ting sei in der Branche extrem wichtig. Nur die

näle einen noch grĂśĂ&#x;eren Geldfluss zu ermĂśgli-

Heiss hielt mit Luzzi Kontakt und beobachtete

heimischen Bundesliga-Klubs haben das offen-

chen. Unterschreiben mĂźssen freilich beide Par-

fĂźr ihn Nachwuchs-Spiele in Ă–sterreich. Im Zuge

bar noch nicht erkannt. Während internationale

teien, die betroffenen Spieler und der Klub.

dessen half er zunächst mit, ein Talent wie Da-

Top-Klubs ihre Talente-Späher ßber ganz Europa

Um dem schwarzen Geldfluss wenigstens auf

niel Sikorski aus der Akademie St. PĂślten zum

verteilen, haben die heimischen Vereine oft nur

der einen Seite einen Riegel vorzuschieben,

FC Bayern MĂźnchen zu bringen oder auch den

ein bis zwei Spieler-Beobachter. FĂźr die Vermitt-

vergibt der Ă–FB Lizenzen zur Spielervermitt-

Gablitzer Stefan Maierhofer, der mittlerweile

ler ist das wiederum gar nicht so schlecht.

Barockfestival St. PĂślten 2007 u. a. mit

Jordi Savall 2. Juni – eh

em. Synagog

e

Eine Veranstaltungsreihe der Landeshauptstadt St. PĂślten

The King‘s

Consort 10. Juni – D

om

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Inser

p

4 2 1 K


07

s

75 Jahre SV Rust- Sa, 07. Juli Programm 2007 Der Tullnerfelder Kulturverein kann auf

eines der Markenzeichen der AlpenRebellen.

eine erfolgreiche Bilanz der letzten 12

Nicht zuletzt dafür werden sie von ihren Fans

Jahre hinweisen. Bei rund 330 Veranstal-

geliebt. Doch sie können auch überraschend

tungen konnten wir ca. 135.000 Besu-

gefühlvoll sein und zeigen mit ihren Balladen,

cher verzeichnen.

dass auch sie das Herz auf dem rechten Fleck haben. Harte Schale, weicher Kern. Und im-

Auch 2007 haben wir wieder ein ab-

mer geben sie ein klares Bekenntnis zur volks-

wechslungsreiches und vielfältiges Pro-

tümlichen Musik ab. Moderne, alpenländische

gramm zusammengestellt.

Musik, die bezeugt, wo die Wurzeln liegen: erdig, bodenständig, ursprünglich. Vielleicht

Alpenrebellen, Marianne Mendt, Wolfgang Böck, Willi Resetarits und viele

Die Stargruppe die „ALPENREBELLEN“ werden

besitzen ihre Lieder gerade deshalb eine so

mehr!

im Rahmen der Feierlichkeiten im Tullnerfeld

ungeheure Ausdruckskraft.

ein Konzert geben. Rebellisch geht’s zu, wenn

Kommen Sie am Samstag den 07.Juli zum

Lassen Sie sich diese Kulturleckerbis-

die AlpenRebellen ihr musikalisches Unwe-

Konzert der Alpenrebellen zum Sportverein-

sen nicht entgehen und sichern Sie sich

sen treiben. Denn seit nunmehr dreizehn

Rust zum 75 Jahresjubiläums. Beginn 21:00

rechtzeitig Ihre Karten!

Jahren proben die sechs Vollblutmusiker aus

Uhr. Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Karten!

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der Steiermark den Aufstand gegen musika-

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lischen Einheitsbrei. Falsch – sie proben ihn

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nicht – sie ziehen ihn durch! Mit ihren Texten

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und ihrer temperamentvollen Musik nehmen

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sich die Steirer kein Blatt vor dem Mund. Sie

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schauen dem Volk buchstäblich „aufs Maul“

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und greifen auch mal unbequeme Themen

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KRITIKEN

Zum Hören

Manshee, mikeSnare, Knolli, R ené, R ob.STP, G itsche (von links nach rechts)

Geir jennsen cho o yu

psyche

Als ich zum 1.Mal GODSENTUS hörte, dachte ich WOW!, aber wusste nicht wirklich wohin - Hardcore? Grindcore? Death Metal? Irgendwie ist alles dabei – eine Band die vom Himmel fiel, um ihren eigenen Weg zu gehen. Heavy Gitarren treffen auf gebrüllte deutsche Texte, die explizit politisch, phrasenhaft und plakativ sind, ohne stumpf zu sein. GODSENTUS haben mit diesem Mini-Album eine Noise-Lawine in Bewegung, die nicht zu stoppen ist!

Luis Trenker reloaded: Ausgerüstet mit einem MD-Rekorder, einem Mikrofon und einem Kurzwellen-Radioempfänger nahm der Musiker und Alpinist Jenssen (besser bekannt unter seinem Alias ‚Biosphere‘) 2001 an einer Expedition auf den Cho Oyu teil. Dieses Album ist der intime Soundtrack dieser Mühen: Karawanen von Yaks, Funksprüche, Glockenläuten, Sturm, Schweres Atmen aus Sauerstoffmasken, Satellitenradio - und dazwischen die Stille.

fanta Vier

matrix & Co.

fo R ni ka

univers al Tru th

Michael Jackson, Falco, Grönemeyer, Max Herre, u.v.a. haben ihren Platz auf dem neuesten Album des erfolgsverwöhnten deutschen Hip-Hop-Quartetts. Obwohl Fanta 4 auf ihr bewährtes Popkonzept setzen, gibt es sehr viel Neues und Spannendes auf den 13 Tracks zu entdecken. Treffend heißt es in einem Song „Die Jungs haben sich kaum verändert - außer den Augenrändern“ und das sollte man auch live beim NUKE im VAZ St. Pölten prüfen können.

Bereits über eine Dekade aktiv im „Bizness“ haben die Beiden ein wahres Meisterwerk des Drum & Bass geschaffen. Kein Album seit Pendulum „hold you colour“ hat mich derart begeistern können, und der musikalische Inhalt ist in diesem Genre derzeit unerreicht. D&B muss sich manchmal zurecht den Vorwurf gefallen lassen, zu generisch zu sein, sich zu sehr selbst zu reproduzieren – hier wird eindeutig das Gegenteil bewiesen. Must-have-Album!

Zum Schauen

Zum Spielen

Manshee, D ali Koljanin

little children Todd Field

Die Hauptzutaten die Todd Field in seinem Drama „Little Children“ hier verkocht, sind alles andere als sättigend – sie wirken eher unbequem und verursachen Magenkrämpfe. Aber auf irritierende Weise balanciert er unterhaltsam die großen Gefühle und kleinen Wahrheiten, die das Leben der Protagonisten, unser aller Leben, ausmachen. Ein Meisterwerk!!!

perfektes verbrechen gregor y hobli t

Mit Justitia kennt sich Regisseur Gregory Hoblit bestens aus, wie er schon mehrmals bewiesen hat. Diabolisch wie Hannibal Lecter spielt Sir Anthony Hopkins in „Das perfrekte Verbrechen“ den alternden Statiker Ted Crawford. Der träumt erbost, als er die Affäre seiner attraktiven Frau Jennifer (Embeth Davidtz) entdeckt, wie einst Hitchcock vom perfekten Mord. Aber Jennifer überlebt die Schüsse schwer verletzt und Crawford gesteht seine Schuld.

Alexander Terrer

bungie &

halo 2

micr oso ft Gam es

Endlich wurde Halo 2 für den PC auf den Markt gebracht. Leider läuft es nur unter Windows Vista und soll anscheinend den Absatz des Betriebssystems ankurbeln. Das Spiel ist bekannt und bringt wenige Überraschungen im Vergleich zur V-Box-Version. Neu ist die Möglichkeit Windows Live zu nutzen - das Pendant zu X-Box Live. Der Halo 3 Release ist übrigens Ende 2007 geplant.

E-sports

in tern ation al C on ference Am 30. und 31. Mai findet diese Konferenz bereits zum vierten Mal statt und das Interesse ist größer denn je. Dem Veranstalter geht es darum „eSport als Sportdisziplin begreifbarer zu machen, wirtschaftliche Impulse durch die Präsentation aktueller Entwicklungen zu geben und Ausblicke auf zukünftige technische Standards zu schaffen“. Unter den Vortragenden findet sich auch eine Reihe „bekannter“ Österreicher! www.esports-forum.com

travis

the bo y with no n ame Das Warten hat sich gelohnt! Herausragend, wie gewohnt, Francis Healy´s melancholisch-liebliche Stimme, eingebettet in wunderbar arrangierte Songs. Wie z. B. „Closer“, eine Ballade in typischer Travis-Manier, oder „Battleships“, ein Song bei dem die Reife des Textschreibers Healy voll zum Ausdruck kommt. Kurzgesagt ein Muss für alle Freunde von leicht verdaulicher Musik mit aufrichtigen Texten, die das Leben schreibt. Daumen hoch!

john mayer con tinuu m

Bei John Mayer geht’s nicht vornehmlich um Unterhaltung, sondern notabene um tiefgründige Botschaften. Und das auf einem soliden Rhythm & Blues-Werk, das, begleitet von kolossalen Kollegen wie Pino Palladino, Steve Jordan oder Ben Harper, den recht jungen Mann mit dem Allerweltsnamen verdammt nah an Mentor Eric Clapton aufrücken lässt. Besonders mutig und auch noch gelungen: HendrixCover „Bold as love“.... Jimi hätt’s gefallen!

Zum Lesen

Peter Kaiser, Wolfgang H intermeier

thomas raab

der Me tzger muss n achsi tzen Der schrullige und zurückgezogen lebende Antiquitätenrestaurator namens Metzger gerät auf makabere Weise in Berührung mit seiner Vergangenheit. Diese beinhaltet vor allem Demütigungen durch seine ehemaligen Klassenkollegen und auch sonst wenig Erbauliches. Doch Metzger begibt sich tapfer auf den Weg zurück. Vergesst Brenner!

lars mytting

fy ksens tan kstelle

Keine High-tech-Geräte und auch keine Würstchen, dafür kann Fyksen allen Autofahrern auf seiner kleinen Ortstankstelle weiterhelfen. Aber als die neue Straße ins Tal kommt, ändert sich alles und er droht den Boden unter den Füßen zu verlieren, zumal sein treuer Helfer sich plötzlich total verändert zeigt. Eine alte Liebe und die eigenwilligen Ortsbewohner erleichtern seine Situation auch nicht, aber er nimmt die Herausforderung an…

Foto: zVg, photocase, slu, piper, microsoft, bravda, joss stone, capella incognita

godsentus

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4647 Kritiken VA Fertig.indd 2

30.05.2007 12:22:56


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VERANSTALTUNGEN

HIGHLIGHT

www.pielachtalevents.at ErĂśffnung SeebĂźhne Pielachtal Während am 10. Juni die „Pielachtaler Seensucht“ in Hofstetten-GrĂźnau ihr Badeareal Ăśffnet, ist am 22. Juni die direkt vorort eingebundene SeebĂźhne dran. Bei freiem Eintritt sind alle herzlich willkommen, die diese neue, traumhafte Veranstaltungslocation zum ersten Mal im Einsatz sehen wollen. FĂźr das anspruchsvolle Rahmenprogramm sorgen zahlreiche Musikbeiträge aus der Region sowie die legendäre RATA SKIFFLE TURI BĂ„ND. Nähere Infos zu weiteren Veranstaltungen im Pielachtal auf www.pielachtalevents.at 22. Juni Beginn: 19:30 Uhr

frunzshow

16.06.

Als Meister des Plattenquiz ist der gute Mann ja bekannt, doch nun wagt sich Frunz an ein neues Genre ran, quasi die Champions-League des Entertainmets ran und lädt zur „GroĂ&#x;en Frunzshow“. PĂźnktlich zur Primetime um 20.15 Uhr knallt er eine gute alte Samstagabendshow mit Gästen hin - und das ganz ohne Fernsehkameras und LiveĂźbertragung! GH Koll seedose

show

20.-23.06.

film am dom

Film ab fĂźr Film am Dom! Am 20. Juni wird das Festival mit dem bayrischen Kultfilm „Wer frĂźher stirbt, ist länger tot“ erĂśffnet, am 21. Juni folgt „Babel“, am 22. Juni die skurrile LiebeskomĂśdie „Science Of Sleep“ und am 23. Juni das Edith Piaf Portrait „La vie en rose.“ Vorm Hauptfilm warten ausgezeichnete Kurzfilme, danach DJ-Lines. kino

dompla tz

10.06.

kin g‘s Consort

The King’s Consort zählt zu den berĂźhmtesten Barockmusik-Ensembles weltweit. Nicht weniger als 95 Musik-Aufnahmen hat das Ensemble bereits eingespielt und damit – was fĂźr ein E-Musik Orchester unglaublich ist - Ăźber 1 Million Alben verkauft (!). In St. PĂślten spielt das Ensemble Werke von Bach, Teleman und Janitsch. www.klangweile.at barock

ehem. syna go ge

Sommer

thea ter/ O per

Theater- und Operfreunde kommen im Sommer wieder vielfach auf ihre Kosten. In der Reinsberg wird Webers „FreischĂźtz“ gegeben (2.18.8.), in St. Margarethen steht Verdis „Nabucco“ am Plan (11.7.-26.8.), Gars am Kamp wartet mit Verdis „Il trovatore“ (14.7.-12.8.) auf, in Rosenburg wird Shakespeare‘s „Was ihr wollt“ gespielt. (29.6.-5.8.) u.v.m. www.theaterfest-noe.at open-air

N Ă–/Bgld .

VERLOSUNG

Einsendungen an: verlosung@dasmfg.at joss stone

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17.07.

Joss Stone hat weltweit mehr als 7,5 Millionen Alben verkauft, 2 BritAwards gewonnen, wurde fĂźr 4 Grammys nominiert, spielte schon live mit James Brown, den Stones, Stevie Wonder, Elton John u.v.m. - und das alles vor ihrem 19. Geburtstag. MFG verlost 2 x 2 Tickets! wiesen

KONZERT

15.06.

guerilladis

co

The Return of Guerilladisco mit DJ DSL und Plattenspieler TrÜmer und Mangelberger. Die Clubmusik wird ßber FunkkopfhÜrer ßbertragen, diese haben zwei Kanäle. So kÜnnt ihr wählen, wer auf eurer Wellenlänge sendet. Beginn: 21 Uhr, MFG verlost 4 x 2 KopfhÜrer! ra tha uspla tz

disco

14./16.06.

rinaldo

Vor 10 Jahren veranstaltete die capella icognita ihr erstes Konzert und dieser Anlass wird mit einer aufwendigen Inszenierung der Oper „Rinaldo“ auf besondere Weise gefeiert. FĂźr spannende Unterhaltung und Musikgenuss pur ist gesorgt! MFG verlost 3 x 2 Tickets! oper

09.06.

vaz

CIdequ a

Neben FM4–Airplay machte Cidequa vor allem mit VerĂśffentlichungen auf diversen Compilations wie z.B.: „Mixed – Tape“ auf sich aufmerksam. Am 9. Juni gibt‘s die Band gemeinsam mit SkyTex:Inc im Egon zu hĂśren. MFG verlost 3 x 2 Tickets! live

egon

Email mit dem Veranstaltungstitel im Betreff, Name, Vorname und Telefonnummer an verlosung@dasmfg.at!

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30.05.2007 12:20:22


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Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und dem NÖ Wirtschafts- und Tourismusfonds kofinanziert.

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