Bild: Jürgen Klasing
Fügetechniken
Passend zur reinen Stahl-Karosserie ergeben sich die Fügetechniken, die beim Passat eher gewöhnlich sind. 90 % aller Fügeverbindungen werden mit dem Punktschweißverfahren hergestellt, fast immer auch in Verbindung mit Klebstoff. Dadurch ergibt sich zusätzliche Festigkeit in der Karosseriestruktur. Seit einigen Jahren üblich ist das Laserschweißen, das der Hersteller z. B. an den Türflanschen einsetzt. Dadurch ergeben sich größere Einstiegsöffnungen in Außergewöhnliche Perspektive an der Unterseite des Passat: Zwei Längsträger hinten mit Querverbindungsträger und den Fahrgastraum. Weitere LaFersenblech, alle mit höchster Festigkeit (warmumgeformt). Zudem sind die Aufnahmen für den Hinterachsträger in den Längsserschweißnähte finden wir am trägern und die Reserveradmulde teilweise ersichtlich rechten und linken Schweller, sowie an den beiden seitlichen Fensterrahmen der Frontscheibe. Das Dachpanel wird seitlich MIG Schweißnähte werden als Verstärkung eingesetzt, z. B. mit dem Dachrahmen ebenfalls durch Laserschweißen gefügt. an der Stirnwand unten im Innenraum, wo die Belastung auf den Karosserieverbund im Crashfall sehr hoch sein kann. Das Laserlöten finden wir seitlich an der Heckklappenöffnung, wo die Fügeverbindung zum Seitenteil hergestellt wird. Das bisher einzige Aluminium-Blechteil, die Hutablage, wird mittels Widerstandselement-Schweißen und Klebstoff an die Stahlkarosserie gefügt.
Lackierung Auf der Rohbau-Karosserie war ein detaillierter Schichtaufbau der Beschichtung ersichtlich, der folgende Einzelschichten und Auftragsstärken verriet: • Verzinktes Stahlblech • Zink-Phosphatierung mit 6-8 µm • Kathodische Tauchlackierung (KTL) mit 17-22 µm • Füller mit 25-35 µm • Basislack mit 12-30 µm • Klarlack mit 35-45 µm
Ausblick Für den Karosseriebauer gilt bei der Unfall-Instandsetzung des neuen Modells Passat eine ähnliche Devise, wie die für den Passat-Kunden: „praktisch – bekannt – bewährt“.
Bild: Jürgen Klasing Stabilität im Inneren: die warmumgeformten Blech der B-Säule und des Dachrahmens werden mittels Punktschweißen gefügt. Gut sichtbar auch die Laserschweißnähte an den Türflanschen
KAROSSERIE > Journal 06
Die reine Stahlblechkonstruktion hat bekannte Fügetechniken und deren Wiederherstellbarkeit im qualifizierten Handwerksbetrieb ist bekannt. Den zunehmenden festeren Stahlgüten sollte bei der Schadensanalyse dahingegen Rechnung getragen werden, dass im Zweifelsfall die elektronische Karosserievermessung mögliche „Verschiebungen“ oder „Verstauchungen“ aufdeckt. Jürgen Klasing