DER EINE KÄMPFT, DER NÄCHSTE ERNTET

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T heater der Jug end: Kin der imp rovisieren ein Stü ck

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jedem FaJl negativ All en Wldent in cim zu m T r ot z: D u MOncha er Tbe te r 11 w;""' d er J u1eo d 1• bt n eue • st• Wir b esucb lm ela e lSUe.ntllch e Pr obe 1u Helmu t Welber ls „Oder a u.! etwas scbJeßen, bis u kaputt Ist" (P re m ier e Anla~ J anuar) Im F reize lth elm Wu tendsirall e: FaldlenberpcbQJe r spielt en du St Udl vo r , Kinde r u.od J ugmdUcbe impro visi erten · 1 E • die Sxeae aus • 1ene r ri nn eruog nach. Ans chließend Disku ss ioo .

I wird enuL Die ·~Freunde" b•· 1Nummer eins reagiert prompt: 1<4mp!eo. betril 1~. hinterg ehen •.J etzt die Komp!uene. Sdlmelß 1•ln1nd er noch Ou,welsung des I Ihn um. los. umschmeißen. du .Führers" Ein Spielplatzcowboy i..1tt ou l. Ober list e! den „Führ e.r", nimm t Ihm die Wa ll e wei, "leat Ihn rein"'. Vertau .schte Fron ten. Nummer eins v.,trd Je lesselt. gefolter t, anseschossen, tGdllch aetro tt en. Sinnloses S piel ende t mll Selbstzer fl eischung. • Pn>b~ mit Rindern : Die Sch auspie ler rlumen die BUhnc. Eln"blon des Mldchen (zirka vier-

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rium waren da, Pädagogen, Lehrherren, das waren heiß e Disku ssion srunden. Brecht hätte seine helle Fre ude gehabt , ein Lehrstü ck, wie Br echt es wollte: eine Szene so spielen, daß man den Unt erdrückungsmechanismus sieht. Es ging oft bis Mitternacht . . . ,S t ift e m it Köpfen«

Heini!'" Aus dem Publikum ruft Jemand : ,.Das lsl ja ein HitlerTyp:•

• DIJl<uwo n: Da werden die "1tcren _ Lehrlinge. OberschOle r - akllv . AutorllDt lsl tor sie Immer ,.doc Boß" (In der Schul e, In der Lehre. Im Ellcrnhous): "Wenn dH Vater wLs anscholll. muß man sich eben unterordnen . Ich kann l I ht abhauen oder verhun;. n .~

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ie Jugendstücke »ODER AUF ETWAS SCHIESSEN BIS ES KAPUTT IST• und »BESSER KEINE SCHULE ALS •.. «, beide von Helmut Walbert, waren beste Beispiel e, bei denen wir die Idee des Kornmunikation sthe aters wirklich konkretisieren konnten . Auch »STIFTE MIT KÖPFEN « von Werner Geifrig, ein Stück von und fü r Lehrling e, war einer der großen Hit s. Ich lud die Lehrlinge ein, damal s war es un ruhig bei Siemens, es gab böse Worte für di e Lehrherren. Da s war meine Ide e: Th eater als Kommunikationszentrum. So stellt en wir im Foyer viele Tische auf mit lnforma tionsma -

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terial , sprach en mit Lehrlingen, die ausg ebeutet wurden, die für den Chef da s Auto wasch en mußt en usw. Wir zeigten , wie sie sich wehr en können . Na ch den Vorstellungen hatt en wir Podium sdisku ssion en. Vertr eter de s Amts für öffentlich e Ordnung und vom Arbeitsmini ste-

ir veranstalteten auch Popkonz ert e, AMON DÜÜL II, da wurd e un s die Bud e eingedrückt. Die Brandpolizei kam wegen der Räucher stäb chen, ein Verbot droht e . Ein Mann von der Feuerwehr war immer in der Nähe, ein e schön e Zeit war das, wenn au ch eine schwierig e. Ich mußte für Ordnun g sorgen und sagen, ,wenn ihr stürmt , hat keiner wa s davon, dann wird die Veranstaltung aufgelö st<. Dann kam der nächste Hammer: Kultusmini sterium und Schul -

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,Oder auf etwa s sc hieße n bis es ka1,utt ist «

referat verboten - mit kleinen, leisen Schritten - den Besuch des Theaters der Jugend während der Unterrichtszeit, weil die Stück e der en päd agogischen Vorstellungen nicht entspra chen. Ein Verbot , das mehr hinter den Kulissen existierte. Die Lehrer wurden zurückg epfiffen , sie gaben un s die Kas siber. Wir brachten es in die Presse. Fortan wurden Verbot e nur mündlich weitergegeben . Die Lehrer informierten un s weiterhin. Als »STIFTE MIT KÖPFEN« für den Schulb esu ch ver boten war, war abends das Th eater über Wochen voll.


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