N° 36 – Herbst 2011

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aktuell aktuel ell zVg

Was Wirklich hinter Facebook & co steckt In unserer vernetzten Welt ist es unmöglich, Facebook und Twitter zu ignorieren. Soziale Netzwerke sind zum Trend geworden, der die Grenzen zwischen Schein und Wirklichkeit immer mehr verwischt. Ganz nebenbei hat der Hype unsere Freizeit zu einer einträglichen Einnahmequelle für die Erfinder der Netzwerke gemacht.

U nternehmen, die kolossale Summen in gezielte Werbung investieren, einen potenziellen Kunden dar. Während wir die Social Networks als amüsanten Zeitvertreib sehen, um unsere Hobbys und Ansichten mit unseren echten oder virtuellen Freunden zu teilen und unser Privatleben auszubreiten – mit zum Teil unliebsamen Konsequenzen – verfolgen die Betreiber ganz andere Interessen. Wahrscheinlich müssen auch Sie Ihre Mailbox täglich von unzähligen Junkmails befreien. Das nämlich ist die absurde Kehrseite der sozialen Netzwerke. Wir liefern ihnen über unsere Einträge naiv unzählige Informationen, mit denen sie dann über den Verkauf von gezielten Werbebannern das grosse Geld machen.

Text°°° eric rivera

Facebook bald kostenpFlichtig? Das Prinzip ist nicht ungefährlich, denn für alles, was wir auf den Netzwerken posten, treten wir den Inhabern die Rechte ab. So können unsere Informationen, Suchanfragen oder gelesenen Artikel mit speziellen Algorithmen analysiert und danach die entsprechende Werbung aufgeschaltet werden. Eine weitere Anwendung ist die integrierte Gesichtserkennung. Sie sorgt gerade für hitzige Diskussionen und ist in vielen Ländern sogar illegal. Unter dem Vorwand, uns das Leben zu erleichtern, dienen solche Tools nämlich nur dazu, uns zu durchleuchten, um daraus mit noch gezielterer Werbung Profit zu schlagen. Das Prinzip funktioniert prächtig. Doch jetzt droht dem Geldesel Ungemach. Einige Anleger spielen mit dem Gedanken, ihre eigenen Netzwerke zu erstellen, statt in fremde zu investieren. Sollte es ihnen gelingen, könnte sich einiges ändern. Facebook und Konsorten könnten kostenpflichtig werden. Und dadurch würden sie mit einem Schlag deutlich weniger interessant.

es ist gar nicht so lange her, da war es in, eine eigene Homepage zu erstellen. Dann kam die Zeit des Blogs, der mittlerweile auch nur noch ein Randdasein führt. Der Grund? Vor einigen Jahren wurde die virtuelle Welt durch die Erfindung der sozialen Netzwerke völlig über den Haufen geworfen. Seit Facebook und Twitter ist es ein Kinderspiel, das Internet für den Meinungsaustausch zu nutzen. Die Macher aber verdienen sich an diesem Trend eine goldene Nase. Der umstrittene Mark Zuckerberg hat es sogar zu einem der reichsten Menschen des Planeten gebracht. Geködert durch die Milliardengewinne versuchen ihm viele nachzueifern, doch gegen Facebook kämpfen sie auf verlorenem Posten. Google zum Beispiel versucht mit G+ einen Teil des Kuchens abzubekommen und hat dafür auch schon Unmengen investiert. Es geht um mehr, als man annehmen würde. Jeder Nutzer stellt für die

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