Schöner Lesen mit 110th - Ausgabe 1

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MAGAZIN

SCHÖNER LESEN

mit 110th

TITELTHEMA

Romane für Frauen über Fünfzig Ein Portrait über ANNEGRET HEINOLD & DOROTHEA NEUKIRCHEN

110th AUSGABE 1


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SCHÖNER LESEN mit 110th

HERZLICH WILLKOMMEN

ZUR ERSTEN AUSGABE VON... ...SCHÖNER LESEN! ...mit 110th

TITELTHEMA Romane für Frauen über Fünfzig Ein Portrait über ANNEGRET HEINOLD & DOROTHEA NEUKIRCHEN

NEUE SERIEN Exklusives Preview auf die Toptitel Erfahren Sie mehr über AMOUR DU CIEL STARS ALIEN DIARIES BEDTIME STORYS

MIDI-BOOKS Bücher in Spielfilmlänge Ein neues Konzept für neue Lesegewohnheiten DAS ERSTE EXEMPLAR

ARTIKEL IN DER FEDERWELT Eine Zusammenfassung Eine Newcomerin berichtet REBECCA THEIS

PARANORMAL ROMANCES Ein Portrait über die Autorin JORDAN BAY

KRIMI-TIP Unsere aktuellen Krimi-Empfehlungen Wir stellen vor HORST ECKERT REGULA VENSKE RICHARD BIRKEFELD

E-READING

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News aus der E-Book-Szene Für Sie zusammengefasst TOPMELDUNGEN ACCESSOIRES EMILY BOLD


WEITERE THEMEN...

REZEPTE Schöne Rezepte aus unseren Büchern zum Nachkochen MIT WILDKRÄUTERN

SHORT-STORY Eine ausgewählte Kurzgeschichte unserer Top-Autoren PEINLICHE GESPRÄCHE

RATGEBER heute: 11 Menschen auf der Suche nach ihrem Glück OBEN OHNE von Wenyue Ding

ROMAN

UNSER LESETIP...

MAMA

DANIELA WANNINGER ÜBERALL IM HANDEL

BRICHT AUS DANIELA WANNINGER GESAMTAUSGABE

110th

Dreijährige Zwillinge, ein Häuschen und einen ordnungsliebenden Fast-Ehemann. Mit guter Organisation passt da doch noch ein Teilzeitjob im Lehramt dazwischen – denkt Eva. Doch ihre rebellischen Söhne, sowie ihr Ehemann in Spe mit Hang zum Machodasein machen ihr einen Strich durch die Rechnung. Aber nicht nur die Familie, auch Evas Chef mischt mit. Aus der Teilzeit wird Vollzeit, und das Verständnis für arbeitende Mütter hat der Rektor wie Kreide von der Tafel gewischt. Außerdem heizt ihr die kinderlose Kollegin Susanne mit einer gemeinen Intrige so richtig ein. JE EPISODE NUR 0,99 EURO

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ROMANE FÜR FRAUEN ÜBER 50...

INTERESSIEREN SICH FRAUEN MIT LEBENSERFAHRUNG... ...FÜR ANDERE THEMEN? „wir denken JA!“ meinen nicht nur Experten, sondern hört man auch von immer mehr Leserinnen. Aber warum ist das so? Wir haben nachgeforscht und sind auf viele Überraschungen gestoßen.

ROMAN

110th

NACHRICHTEN AN

„Menschen über 50 haben ein völlig anderes Selbstverständnis als die Generation zuvor“, behauptet Dr. Gundolf Meyer-Hentschel, der seit 1985 mit seiner Unternehmensberatung zu dieser Thematik forscht. „Es macht Sinn, Menschen über 50 nicht im hohen Alter zu betrachten, sondern als solche mit viel Erfahrung und trotzdem teils jungen, frischen und vor allem individuellen Lebensmodellen.“ Lesen besitzt für reifere Menschen eine weitaus größere Erlebnistiefe. Sie trauen sich an Themen, für die man in jungen Jahren, noch nicht reif genug war und haben zudem exakte Vorstellungen nicht nur über ihr Leben, sondern auch über Produktqualität und Inhalte in den Medien, wie bspw. beim Buch. Annegret Heinold, die selbst aus dieser Zielgruppe stammt, ist das als Autorin ebenfalls aufgestoßen. „Wieso gibt es denn so wenige Bücher, die für uns gemacht sind“, betont sie.

ANNEGRET

HEINOLD

WINTER ENDE WELT DER

AM

Das Endergebnis kann man mittlerweile kaufen. Allerdings ausschließlich für elektronische Lesegeräte. Auf die Frage: „Warum nur als E-Book?“, antwortet Annegret Heinold: „Weil auch diese neuen Lesegeräte genau für die Generation 50plus wie geschaffen sind. Größter Vorteil ist, dass man die Schriftgrößen verändern kann.“ ANNEGRET

HEINOLD 110th

NACHRICHTEN AN PAUL Dreißig Jahre Ehe mit allen Vor- und Nachteilen einer so langen Beziehung – da muss Anna das Alleineleben nach Jans Tod erst wieder lernen. Überrascht stellt sie fest, dass dazu auch das Thema Dating gehört, denn in ihrem Leben tauchen plötzlich Männer auf: der schmierige Witwer, der schon lange eine Frau sucht, die für ihn kocht, der langjährige Freund Miguel, von dem alle und ganz besonders die Nachbarin meinen, er sei der Richtige für sie, und Paul, der leider sehr weit weg wohnt und eigentlich auch viel zu jung ist. Vor der malerischen Kulisse Nordportugals spielt diese amüsante und berührende Geschichte einer Frau, deren neues Leben trotz aller Erfahrungen noch einmal sehr aufregend wird.

VON ANNEGRET HEINOLD

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PAUL

ROMAN

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... SIND ANDERS!

... SO ANDERS WIE DOROTHEA NEUKIRCHEN SELBST Dorothea Neukirchen begann als Bühnenschauspielerin, spielte im deutschen und englischen Fernsehen, moderierte TV Magazine und war Nachrichtensprecherin. Als Regisseurin drehte sie Dokumentar- und Spielfilme, vom Kinderfilm bis zum Krimi und zur Komödie. Als Autorin schrieb sie lange für Kino, Fernsehen und Hörfunk, bevor sie sich der Buchform zuwandte. Eine Winteraffäre" erschien auch als Print-Ausgabe und Audio-Book.

EINE

WINTER

AFFÄRE DOROTHEA

NEUKIRCHEN

EINE

WINTER

ROMAN

AFFÄRE

DOROTHEA

NEUKIRCHEN

110th

ROMAN

EINE WINTERAFFÄRE Liebesgeschichte zwischen einem chinesischen Chi Gong Meister und einer Hamburger Werbetexterin. Clare, 39, erfolgreich im Beruf und gescheitert in der Ehe, begegnet bei ihrer esoterisch versierten Freundin dem Chinesen Xu Lin. Eine spontane Anziehung, ein zweites Treffen, dann reist Xu Lin ab, nach Schweden. Eigentlich ist der Chinese überhaupt nicht Clares Typ. Trotzdem entspinnt sich über mails eine Liebesgeschichte. Die Worte von Xu Lin berühren Clare leicht wie Schneeflocken und erhellen ihren Alltag zwischen novemberlichem Privatleben, Beerdigung, Familiengeschichten und Ärger in der Werbeagentur. Schnee wird zur gemeinsamen Sehnsuchtsmetapher bis die Idee auftaucht, einen Winterurlaub zu riskieren. In der Ferienwohnung kommen die beiden sich näher, so nahe, dass sie an ihre persönlichen Grenzen geraten.

VON DOROTHEA NEUKIRCHEN

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NEUE LESE-SERIEN BRAUCHT DAS LAND

Amour du

Ciel

GITTA EDELMANN JORDAN BAY REBECCA THEIS LIESA MARIA NAGEL RENATE C. NORDER

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HINTERGRUND DER SERIE

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2013

1848 gärt es in Europa. Nach der badischen Revolution 1849, die auf ganz Deutschland übergreift, siegt sowohl in Frankreich als auch in den zerrissenen deutschen Staaten die Demokratie. Diese politische Entwicklung mit einer engagierten Frauenbewegung führt zu einem enormen wissenschaftlichen und technischen Aufschwung im neu gegründeten zentraleuropäischen Bundesstaat Frankoallemanien. Hauptstadt ist Straßburg, das mit Kehl Rhein-übergreifend zusammengewachsen ist. Politisch schwierig ist die Situation gegenüber Großbritannien. Durch die Insellage sind die Briten bei ihrer konstitutionellen Monarchie geblieben, auch die Frauen sind immer noch rechtlos. Großbritannien wetteifert mit Frankoallemanien um wirtschaftliche Vorherrschaft und Erkundung neuer Länder.

GRUNDTHEMA DER SERIE 1878: „Amour du ciel“ ist der Name des neuesten und modernsten Luftschiffes Frankoallemaniens. Mit dem ersten weiblichen Luftschiff-Kapitän Alberta Lefort und ihren Besatzungsmitgliedern bricht die „Amour du ciel“ zu einer Entdeckungsreise auf, um die letzten weißen Flecken auf dem Globus zu erforschen. Dabei geraten die Forscher immer wieder in bedrohliche Situationen. Erschwert wird die Stimmung an Bord oft durch menschliche Gefühle: Liebe, Hass, Eifersucht, Neid... Außerdem muss die „Amour du ciel“ gelegentlich mit Passagieren zurecht kommen, die nicht dem Bild eines Europäers entsprechen. Diese Passagiere und wechselnde Besatzungsmitglieder bieten Stoff für viele Episoden, die Hauptcrew bleibt jedoch im Zentrum des Geschehens. Kapitänin Lefort wacht wie eine Mutter über ihrer Crew und versucht auch in Herzensangelegenheiten zu helfen. Was keiner ahnt, auch sie hat ihr Herz verloren, allerdings ist dies eine hoffnungslose Liebe, denn ER ist ausgerechnet der Macho-Kapitän des britischen Luftschiffs „Glorious Spider“, dem die „Amour du ciel“ gelegentlich auf ihren Forschungsreisen begegnet – ihr schärfster Konkurrent. Jede Folge enthält eine abgeschlossene Geschichte, es gibt aber auch eine langfristige, übergeordnete Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen.

ERSTE BUCH-COVER DER SERIE

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... ROMANTIK PUR!

START OKTOBER


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GUTE UNTERHALTUNG FÜR UNTERWEGS

PARKER & PARKER

8 AUTOREN = 1 SERIE

STARS ROMANTISCH-HUMORVOLLE SERIE VOR UND HINTER DEN KULISSEN einer jungen Filmproduktionsfirma in Berlin. Katrin und Thomas, zwei Schulfreunde und Studienkollegen gründen in Berlin die Filmproduktionsfirma Starpoint-Filmproduction, kurz STARS und erhalten direkt den Auftrag zur Produktion einer Daily-Soap aus dem Ärztemilieu. Was Thomas nicht weiß, ist, dass er Katrins großer Schwarm ist. Thomas, ein Schwerenöter, der nichts anbrennen lässt, ist mehr damit beschäftigt, junge, angehende Schauspielerinnen auf der Besetzungscouch zu briefen, als sich um das Unternehmen zu kümmern. Georg, der Kameramann, ist Katrins bester Freund und hat heimlich selbst ein Auge auf sie geworfen. Georg wird stets zum Tröster, wenn Thomas mal wieder etwas abgeschleppt hat. Die Regieassistentin Julia ist ebenfalls an Thomas interessiert, wird sich ihm allerdings nicht so einfach hingeben...

JUNG, FRECH, DYNAMISCH... Lesen wie Fernsehschauen! Die Finanzierung der Firma steht auf wackeligen Beinen und so geht Thomas mit dem Baulöwen Jens Krüger einen Deal ein. Die vollkommen unbegabte Geliebte von Jens soll dafür eine TV-Rolle bekommen. Ärger liegt in der Luft. Der TV-Sender nervt mit Terminvorgaben, der Marketingmanager Alexander Knecht fummelt im Set mit seinem Productplacement herum, Jessica (die Geliebte des Baulöwen) kann überhaupt nichts, zickt nur rum und beginnt ein Verhältnis mit einem gutaussehenden Schauspielkollegen. Ihre Sonderwünsche knabbern am Budget.

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Zudem ein schwerer Unfall. Wird es Katrin schaffen die Firma zu retten und Thomas von sich zu überzeugen?

START SEPTEMBER

2013


PILOTFOLGE

110th

1

Ein brutaler Serienkiller geht in Las Vegas um. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Allen Leichen, ob männlich oder weiblich, wurden die Zungen und die Geschlechtsorgane entfernt. Ganz Las Vegas ist in Angst und Schrecken. Captain John Darcy von der LVMPD leitet die Ermittlungen.

Kurze Zeit später stellt sich heraus, dass es sich hierbei um den Hotelmanager Caleb Cunningham handelt. Von ihren Kolleginnen wird sie gewarnt, sich besser von ihm fern zu halten. Doch gerade das macht sie neugierig. Sie will wissen, welch ein Mensch er ist und spioniert ihm eines Abends nach. Da beobachtet sie ihn, wie er einen alten, verschmutzten Koffer in einer der großen Mülltonnen hinter dem Hotel entsorgt.

Kyra gelingt es den Koffer zu öffnen. Er ist voller Zungen. Sie kann nicht glauben, dass er der gesuchte Serienkiller sein soll. Sie ruft die Polizei, die daraufhin auch Caleb vernimmt. Es stellt sich heraus, dass dieser den Koffer selbst gefunden und ihn für Sperrmüll gehalten hat. So zumindest seine Version der Geschichte. Kyra ist voller Zweifel. Da lädt Caleb sie spontan zum Essen ein. Kyra ist immer noch voller Angst, dass er doch etwas mit dem Koffer zu tun haben könnte, andererseits aber auch zu neugierig, weil sie von ihm völlig fasziniert ist.

THE STORY OF CALEB & KYRA

ALIEN DIARIES

SERIE

Kyra Armstrong hat ihren ersten Arbeitstag im weltberühmten Bellagio-Hotel in Las Vegas. Ihr HotelfachStudium an der UNLV hat sie erst vor kurzem abgeschlossen, sie muss sich zunächst als Rezeptionistin beweisen. Ein unverschämt gutaussehender junger Mann, den sie für einen Gast hält, bringt sie in Verlegenheit, weil er heftig mit ihr flirtet.

PARKER & PARKER

PARKER & PARKER

8 AUTOREN = 1 SERIE

Beim Abendessen lernen sich beide besser kennen und Kyra beginnt sich in Caleb zu verlieben. Ganz Gentleman bringt er sie nach Hause und verabschiedet sich höflich.

START OKTOBER

2013

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UND DER ZEIT VORAUS!

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SCHÖNER LESEN mit 110th

PRICKELND BIS ZUR LETZTEN SEITE FOR GIRLS ONLY! Knisternde Erotik, edel verpackt und erzählt, das sind die Bedtime-Storys von 110th. Jede Episode präsentiert eine andere Geschichte, die Ihnen selbst so hätte passieren können, bzw. Sie sich in ihrer Fantasie bereits schon einmal ausgemalt haben.

PARKER & PARKER

8 AUTOREN = 1 SERIE

Situationen aus dem Alltag oder auch einmal völlig weg davon. Jedoch stets sehr real und vielleicht mit dem gut aussehenden Typen von neulich.

BEDTIME

SERIE

Den Autoren von Bedtime-Storys ist dieses Genre mehr als geläufig. Die meisten von Ihnen schreiben bereits sehr lange unter verschiedenen Pseudonymen überaus erfolgreich erotische Romane und Kurzgeschichten.

THE BACHELOR

STORYS PARKER & PARKER

LESEPROBE Keine Sendung hatte ich verpasst, um mir diesen gut aussehenden Typen im Fernsehen anzuschauen. Gegönnt hatte ich es auch keiner, den Rest ihres Lebens mit solch einem Musterknaben zu verbringen. Welch irrsinniger Gedanke, im Rahmen einer TV-Show, die Frau fürs Leben zu finden. Das konnte doch nicht funktionieren. Naja, nun sind sie wieder auseinander, so schreibt es die Presse. Ja und ich? Ich habe herausgefunden, wo er lebt, wo er wohnt. Nein, es war kein Zufall, wie man vielleicht glauben mag. Ich hatte einen Plan. Einen guten, schließlich bin ich eine erfahrene Frau. Keins von diesen unbedarften Küken, die glauben, alleine mit etwas Augenklimpern und einem jugendlichen Körper könne man einen Mann halten. Dazu bedarf es mehr. Viel mehr. Lange saß ich bis spät in der Nacht da, wie ich es anstellen könnte, ihm „rein zufällig“ zu begegnen, etwas zu inszenieren, zudem er nicht NEIN sagen könnte. Ihn dazu zu bringen, mich interessant zu finden, mich

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wiedersehen zu wollen. Wie eine Drehbuchautorin entwickelte ich Szenarien und überlegte mir, wie er auf was auch immer reagieren könnte. Die Liste wurde endlos.

Die Serie soll unendlich laufen und ist speziell auf Frauen ausgerichtet. Daher haben wir uns auch auf dem Cover davon verabschiedet, Frauen in erotischen Posen darzustellen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war ein Kochbuch, dass wir veröffentlicht haben auf dessen Buchcover ein sehr attraktiver Mann mit nackten Oberkörper am Kochen ist. Dieses Kochbuch wurde in 2012 zu einem der meistverkauften Kochbücher Deutschlands und tauchte teilweise sogar in den Belletristik-Charts auf. Dies war für uns eine ganz klare Aufforderung der Leserinnen und Leser, noch mehr in diese Richtung zu gehen.

START

MAI 2013


MIDIBOOKS BÜCHER IN SPIELFILMLÄNGE

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SCHÖNER LESEN mit 110th PARKER & PARKER ROMAN

Lesegewohnheiten verändern sich. Unheimliche viele Menschen schaffen es nicht mehr, bedingt durch Arbeit, Familie und Freizeitaktivitäten, sich Zeit für ein Buch zu nehmen. Man beginnt zu lesen und kommt erst nach vier Wochen wieder dazu, wenn überhaupt. Größere Werke sind daher meist schon bei der Kaufentscheidung tabu. Kurzgeschichten von 10 bis 30 Seiten werden jedoch als zu kurz empfunden.

110th

Das brachte uns auf die Idee, mit unseren Autoren zu reden, um Gesamtwerke zu schaffen, die an einem Abend, ähnlich der Dauer eines Spielfilms zu Ende gelesen werden können. Wir haben recherchiert, dass man ca. 90 Sekunden für eine Seite zum Lesen benötigt. Daraus ergaben sich neue Werkslängen mit durchschnittlich 60, 90 und 120 Seiten und Lesezeiten von 1:30h, 2:15h und 3:00h. Man kann sich also nunmehr aus unserer neuen Leseformatreihe besser orientieren, wie lange es dauert, um den jeweiligen Roman zu Ende lesen zu können. Auf dem Buchcover kann man dann Seitenlänge und Dauer auf einen Blick erkennen.

FESCHES

KÄTZCHEN SUCHT KATER MIDI-BOOK 110 E-BOOKS IN 2h SPIELFILMLÄNGE

MIDI-BOOK 110 E-BOOKS IN 2h SPIELFILMLÄNGE

45min

LIEBESTOLLEN

45min

ÜBRIGENS... PARKER & PARKER ist ein von 110th entwickeltes Synonym für Roman-ideen oder Reihen, die verlagsseits entwickelt wurden und dann je nach Themengebiet und Umfang mal von einem, zwei oder gleich von mehreren Autoren im Team umgesetzt werden.

ROMANINHALT

Die umsetzenden Autoren werden hierbei in aller Regel im Imprint genannt, es sei dann man wollte Wenn beste Freunde sich untereinander verkuppeln wollen, es bei der Bezeichnung Parker & Parker belassen. kann das zu einem unheimlichen Verwirrspiel führen: Cathrin will Melissa und Tobi will Mathias verkuppeln, das Die Idee dahinter ist auch relativ einfach: Eine ganze umgekehrt und kreuz und quer. Es kommt, wie es größere Präsenz eines Autorensynonyms. Sobald kommen muss, man läuft sich zwar permanent über den eine Serie auf dem Markt eine größere AnhängerWeg, jedoch enden alle Bemühungen in Missverständnissen schaft findet, werden die jeweiligen Autoren dann und im Gefühlschaos. Werden die beiden richtigen Pärchen auf dem Buchcover zusätzlich aufgeführt, was bei zueinander finden und gibt es ein Happy End? Oder zerE-Books einfach und schnell auszutauschen ist. brechen gar die Freundschaften und alle gehen am Ende ihre eigenen Wege...

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REBECCA THEIS... eine Newcomerin berichtet

In der Februarausgabe der renommierten Autorenzeitschrift Federwelt gibt es ein sehr schönes Interview, dass mit der Debütautorin Rebecca Theis geführt wurde. Sie hat ihr erstes Werk in unserem E-Book-Verlag 110th veröffentlicht. Hier eine Zusammenfassung... Das Magazin Federwelt wird von Sandra Uschtrin vom Uschtrinverlage herausgegeben. Wolfgang Ehrhardt Heinold hat dieses Interview mit Rebecca Theis aus Autorensicht geführt. Nach einem kurzen Überblick über den aktuellen E-Book-Markt wird Rebecca kurz vorgestellt. Rebecca Theis ist 27 Jahre alt und hat im Frühjahr 2012 ihr Studium in Germanistik und Anglistik mit dem Master abgeschlossen und arbeitet heute als Redakteurin in einem christlichen Medienunternehmen.

FEDERWELT FEBRUAR 2013 Ihre ersten Schritte als Autorin wagte sie im Bereich der Fanfiction und die englische Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts ist ihre Welt. So spielt ihr erster Roman “Blutiger Herbst” im London von 1888, eine Liebes – und Kriminalstory in historischem Gewand. Im Interview schildert Rebecca Theis warum sie sich für 110th, vertreten durch satzweiss.com und der chichili agency, entschieden hat und plaudert offen über die Zusammenarbeit von der ersten Minute an bis hin zu den ersten Verkaufszahlen ab dem Start des E-Books. Uns freut es sehr, dass unsere Autorin soviel Positives zu berichten hat, insbesondere die Qualität unseres Lektorats, welches bei ihr von Gitta Edelmann durchgeführt wurde. Wer mehr zu dem Interview erfahren möchte, der kann für 6,50 Euro die Ausgabe der Federwelt beziehen. Sie enthält neben vielen hilfreichen Brancheninfos für Autorinnen und Autoren jede Menge nützliche Tips für die Schreibpraxis.

Zum Inhalt von “Blutiger Herbst” : Spätsommer 1888: Durch eine geplatzte Verlobung verschlägt es die junge Rebecca Ashton ins East End Londons. Hier treibt ein gefährlicher Mörder sein Unwesen. Als eine Freundin Rebeccas stirbt, beginnt sie zu ermitteln und trifft dabei auf Inspector Joseph Chandler. Rasch fühlen sie sich zueinander hingezogen, doch gesellschaftliche Schranken trennen sie. Abgelenkt von ihren Gefühlen ahnen sie nicht, dass der Mörder längst Katz-und-Maus mit ihnen spielt.

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Ich sitze in unserer Küche und schaue durch die Balkontür nach draußen - eigenartig, wie schwer es mir fällt, etwas über mich zu schreiben, wo mir kitschige Liebesgeschichten und düstere Abenteuer doch so leicht von der Hand gehen. Liegt vielleicht daran, dass ich meine Geschichten interessanter finde als mich selbst. Schon als Kind habe ich eine Sehnsucht in mir verspürt, die oft durch äußere Einflüsse verstärkt wurde – zum Beispiel durch Filme wie „Das letzte Einhorn“ oder „Arielle“. Ich suchte Geschichten, die weit weg von unserer Realität spielten. Das Unmögliche, kaum Denkbare hat mich fasziniert. Seit ich denken kann, glaubte ich an Geister und höhere Kräfte, auch wenn mir das eine Heidenangst einjagte. Ich würde gern öfter Grusel- und Horrorfilme schauen, weil ich diesen Nervenkitzel liebe. Aber vertragen tue ich ihn nicht, könnte dann zwei Wochen lang nicht schlafen, weil meine Fantasie jede Nacht mit mir durchgehen würde. Da nutze ich mein Hirngespinst-Potential doch lieber für eigene Geschichten. Heute inspirieren mich neben Filmen, Musik und Träumen oft diese seltenen, ganz stillen Moment im Leben – ein Spaziergang durch frisch gefallenen Schnee, der jedes andere Geräusch schluckt; eine Autofahrt über eine einsame Landstraße, während im Radio langsame Musik läuft und ich aus dem Beifahrerfenster die Sterne beobachte; oder mitten in der Nacht mit unserem Sohn auf dem Schaukelstuhl zu kuscheln und ihm beim Atmen zuzuhören.

JORDAN BAY 1984 in Havelberg geboren begann Jordan Bay nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau und ist heute mit einem eigenen Bürodienst selbstständig. Schon seit ihrer Kindheit konnte sie sich für viele Arten der Kunst begeistern. Was die Schriftstellerin früher in Bildern umsetzte, bringt sie seit 2008 schriftlich zu Papier und konnte unter ihrem Pseudonym bereits kleine Erfolge feiern. Im Juni 2011 erschien ihr Erstling "SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier" als eBook, gefolgt von der Fortsetzung dieser Romantic-Fantasy-Reihe "LICHTPFADE" im Dezember 2011. Derzeit lebt sie zusammen mit ihrem Mann und den zwei geliebten Nacktkatzen im altmärkischen Stendal und schreibt eifrig am 3. Band der Chroniken.

Egal wie fantastisch die Handlung in meinen Romanen ist – für mich wird sie beim Schreiben zur Realität. Dann befinde ich mich mit meinem Schreibtisch in Island, sehe die endlosen Weiten um mich herum und spüre den nasskalten Wind, beobachte die Figuren, wie sie an mir vorbeigehen, kämpfen oder wild herumknutschen. Sie leben, atmen und fühlen und oftmals hat jeder von ihnen mindestens eine Charaktereigenschaft von mir geerbt. Für mich existieren sie wahrhaftig, deswegen habe ich auch das Bedürfnis, ihnen zeichnerisch ein gesicht zu geben. Mit Elín aus „Lichtpfade“, dem 2. Band der Chroniken der Akkadier, fühle ich mich am stärksten verbunden, weswegen dieser Roman auch mein Lieblingsbuch bei Chichili ist.

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PARANORMAL ROMANCES

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JORDAN BAY... Homestory

Die Geschichte zwischen der albernen, leicht aggressiven Nervensäge und Thanju, dem trockenen Eremiten, ist mir während des Schreibens so ans Herz gewachsen. Ich empfinde ihre Beziehung als etwas Besonderes und gerade wegen der Einfachheit als magisch. Eben weil die Charaktere so unterschiedlich sind, ist es faszinierend zu beobachten, wie sie sich näherkommen und entgegen der Erwartungen wunderbar harmonieren.

Ausflug in das Horrorgenre

Wenn ich könnte, würde ich Elíns Platz für einen Tag einnehmen. Nicht nur, um Ju zur Weißglut zu treiben, sondern vor allem, weil sie mit all den Grausamkeiten, die in kürzester Zeit auf sie einschlagen, so gut zurechtkommt. Sie ist noch ein halbes Kind und nimmt die Dinge hin, fügt sich ihrem Schicksal und wird gleichzeitig erwachsen. Selbst ihre Naivität ergänzt sich auf absurde Art und Weise mit dem Gewaltpotential der akkadischen Bestie, die sie in sich trägt. Egal ob Liebe nüchtern oder leidenschaftlich ist. Sie bleibt Liebe, in der fantastischen Literatur genauso wie im wahren Leben. Deswegen finde ich die Kombination aus Paranormalem und Romantischem sehr interessant. Ich versuche, das Surreale so real und greifbar wie möglich zu gestalten. Nur weil es Fantasy ist, muss es nicht unlogisch sein. Nur weil die Romane von einer anderen Realität erzählen, heißt es nicht, dass die Schauplätze frei erfunden werden. Im Gegenteil. Ich recherchiere, so gut es mir von meinem Arbeitsplatz aus möglich ist. Natürlich könnte ich ein ganz anderes Gefühl für die Landschaften oder Städte entwickeln, wenn ich einmal dort gewesen wäre. Aber es ist eine schöne Herausforderung, mir allein mit Fotos und Karten ein Bild zu machen und die Schauplätze auf meine Art zu entdecken und zu gestalten. Und so hoffe ich, dass die Geschichten auch für meine Leser zu einer Reise werden, die sich echt anfühlt. Die sich vielleicht sogar nach „Heimkehr“ anfühlt.

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bei Jordan zuhause


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KRIMITIP

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Düsseldorf im Spätsommer 2017: Paul ist besessen von einer Frage, die ihn schon seit längerem beschäftigt: Was sind das für Träume, die ihn nachts heimsuchen? Sie erscheinen ihm so real, dass er nicht einordnen kann, ob er nicht doch nachts irgendetwas anderes tut, als zu schlafen. Um sicher zu gehen, dass er nicht verrückt wird, nimmt er sich im Schlaf mit einer Kamera auf und entdeckt Schreckliches. Dann überstürzen sich die Ereignisse. Vor seiner Haustür wird er hinterrücks betäubt...

KAI BEISSWENGER

2,99 € Ein großer realer Kriminalfall im Ruhrgebiet. Ein zwanzigjähriger Deutscher, aus Kasachstan stammend, der hier lebt und zur Schule gegangen ist, gerät ins Drogenhändlermilieu und erschießt im Lauf eines halben Jahres sieben junge Männer in Herne, Wanne-Eickel, Rotterdam und Düren. Volker W. Degeners Roman beschreibt die Ermittlungsarbeit des Teams um Steffen Kinski und begleitet das Ermittlungsteam bis zum Gerichtsentscheid. Der Roman versucht nachzuvollziehen, warum und wie diese Taten geschahen, und den Charakter des gefühllos wirkenden Täters zu ergründen. VOLKER W. DEGENER

4,99 €

In vier Kurzgeschichten erzählt Ute Winkler von den dunklen Seiten des Lebens, von Todesfällen und tragischen Ereignissen, die ihre Schatten werfen und Leben verändern. Ute Winkler wurde in Greifswald geboren. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Schutterwald, wo sie als Heilpraktikerin und Dozentin arbeitet und den Testudo-Verlag leitet. Seit ihrer Kindheit schreibt sie Gedichte und Kurzgeschichten.

UTE WINKLER

0,99 €

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E-READING... News aus der Szene

BITKOM: JEDER FÜNFTE BEVORZUGT E-BOOKS Woraus besteht ein gutes Buch? Drei Viertel der Deutschen sind sich da immer noch ziemlich einig: aus Papier! Doch ein wachsende Minderheit von 18 Prozent (was immerhin 12,6 Mio Menschen entspricht) hält dagegen: E-Books bevorzugt, lautet ihre Devise. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Grundlage einer repräsentativen Umfrage, die im Umfeld der Leipziger Buchmesse veröffentlicht wurde. „E-Books kommen aus der Nische und werden zu einem Massenphänomen für die breite Bevölkerung“, so BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Neben der zunehmenden Zahl von verfügbaren Titeln trage dazu auch die wachsende Gerätebasis bei: nach BITKOM-Prognosen sollen alleine im Jahr 2013 bis zu 1,4 Millionen klassische E-Reader sowie mehr als 5 Millionen Tablets verkauft werden.

EMILY BOLD Seit geraumer Zeit vertreten wir (mit satzweiss.com) Emily Bold im Rahmen der Distribution ihrer E-Books in den Buchhandel. Gerne berichten wir an dieser Stelle über ihr aktuellstes Werk: VERBORGENE TRÄNEN. Es ist der 2. Band ihrer neuen Reihe, der Dritte ist in Arbeit und wird .... heißen: VERLORENE TRÄUME

ACCESSOIRES Kein Accessoires aber ein absoluter Hit: E-Ink-Reader gehören fast schon zum alten Eisen – bei Smartphones löst die elektronische Tinte dagegen gerade einen neuen Hype aus. Aktuellstes Beispiel ist das Yotaphone, ein Dual-Screen-Konzept mit LCD-Vorderseite und E-Ink-Rückseite, entwickelt vom russischen Netzbetreiber Yota in Zusammenarbeit mit E-Ink Corp. Der Marktstart in Russland wurde für den Sommer angekündigt, international soll das Yotaphone ab Herbst 2013 für 500 Dollar zu haben sein. Mit POP SLATE zieht sogar das I-Phone nach und präsentiert ebenfalls eine „second screen“-Alternative mit echtem E-Ink. Man kann es allerdings bislang nur vorbestellen. Dean Weston, der zur Ehe mit Amelie Shawe gezwungen wird, empfindet nur Wut und Verachtung für seine ungewollte Braut, die ihn mit einem hinterhältigen Trick in die Falle gelockt hat. Doch mit dem Verlangen nach seiner jungen Frau wächst auch sein Misstrauen, und schon bald bohrt sich der Stachel der Eifersucht tief in Deans Fleisch. Als Amelies verborgene Tränen schließlich einen Weg in sein Herz finden, stellt sich nur eine Frage:

Kann ein Windham wirklich lieben?

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REZEPTE

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SCHÖNER LESEN mit 110th REZEPT MIT GRÜNEN NÜSSEN

verwendete Pflanzenteile: unreife Früchte Erntezeit: zu Johanni (Juni) Verwendung: Die eingelegten Nüsse harmonieren als Beilage zu Wild und Fleisch.

WANDERUNG KOCHEN MIT WILDKRÄUTERN

KOCHEN

KRÄUTER

Rezept: 1 kg unreife grüne Walnüsse 1 Vanilleschote 1.500g Zucker 3 Gewürznelken 1 EL Piment Körner 2 MS Muskat 1/2 TL Salz 1.Nüsse mit einer dicken Nadel rundum einstechen (Vorsicht: färbt ab!!!). Die Nüsse in kaltes Wasser legen, an einen kühlen dunklen Ort stellen. 2 Wochen lang jeden Tag das Wasser wechseln. 2.Die Nüsse in Wasser rd. eine halbe Stunde kochen lassen und abschrecken. 3.Alle Gewürze und den Zucker in etwa 1l Wasser auflösen (kurz aufkochen). Etwas abkühlen lassen und über die Nüsse gießen. 1 Tag stehen lassen. Den Sirup abgießen und erneut aufkochen. Wieder etwas abkühlen lassen und über die Nüsse geben, stehen lassen. Noch einmal wiederholen.

110th Doris Ramspeck

4.Jetzt die Nüsse mit dem Sirup aufkochen, in kleine Gläser f üllen und 45 Minuten einkochen (sterilisieren). Die Nüsse können zu Weihnachten gegessen werden.

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SHORT-STORY

PEINLICHE GESPRÄCHE

Neulich Im Supermarkt

„Ja, das glaube ich nicht! Gabriele, Du?! Jahre haben wir uns nicht mehr gesehen und jetzt hier im Supermarkt!“ Die Frau verschluckte sich fast. „Aber schön, sehr schön, dass ich dich einmal wieder sehe. Das freut mich, das freut mich wirklich! Was machst du und wie geht es dir?“ Anna umarmte innig ihre ehemalige Schulfreundin Gabriele. „Danke, Anna, es geht mir recht gut und ich freue mich auch dich wieder einmal zu sehen.“ Gabriele, die sehr schlank, mittelgroß und ein hübsches Gesicht hatte und deren blonde Haare an den Schläfen leicht angegraut waren, schien etwas zurückhaltender zu sein, als die eher korpulente und kleine Anna, deren rundliches Gesicht etwas rot aufgedunsen war, was auf erhöhten Blutdruck hinzuweisen schien und deren Haare sicher grau, aber die – und das sah man deutlich an den Ansätzen - gefärbt waren. „Das freut mich riesig, dass wir uns wieder einmal getroffen haben, das kannst du mir glauben, Gabriele, ehrlich.“ Überschwänglich kamen diese Worte aus dem breiten Mund von Anna. „Warum haben wir eigentlich den Kontakt verloren? Ich habe immer wieder an dich gedacht, wo du bist und wie es dir geht. Aber wie es so geschieht im Leben, man sollte etwas tun und tut es eben dann doch nicht. Man hat ja immer seine Verpflichtungen, ja das hat man, gell Alfons?“ Sie schaute auf den ebenfalls kleinen und korpulenten Mann, der gelangweilt daneben stand und dem an seiner Miene anzusehen war, dass er lieber weiter wollte. „Das ist übrigens, Alfons, mein Mann, noch immer mein Mann und das seit Jahrzehnten.“ Der Mann nickte kurz und artig mit dem Kopf. „Du weißt ja, heute ist es nicht mehr in der Mode“, fuhr Anna fort „immer beim gleichen Mann zu bleiben. Aber wir haben es geschafft, gell Alfons?“ Sie klopfte dem Mann mit der Hand auf den Rücken. Das schien dem aber unangenehm zu sein, denn er ging sofort etwas auf die Seite. „Ich nehme an, das ist dein Mann, oder?“ Sie schaute auf den groß gewachsenen, hübschen Mann, mit den schön gewellten, dunkelbraunen Haaren, der neben Gabriele stand.

aus: „Vom allzumenschlich Sein“ Kurt Blaser

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Dieser stellte sich mit einem sympathischen Lächeln und sonorer Stimme vor: „Müller, Kurt Müller, es freut mich eine ehemalige Schulkollegin von Gabriele, nehme ich an, kennenzulernen.“ Er reichte zuerst Anna und dann ihrem Mann die etwas feinfühlige Hand, die auf einen Büromenschen hinzuweisen schien. „Übrigens, Kurt ist nicht mein Mann, sondern mein jetziger Freund und Lebenspartner. Ich bin seit einigen Jahren geschieden und lebe mit ihm zusammen. Du siehst, Anna, ich habe es nicht soweit gebracht wie du“, sagte Gabriele etwas gequält lachend, wobei sie aber zärtlich Kurt ansah. „Ah, so geschieden, so, so!“, sagte Anna, wobei diese Worte eher überheblich tönten. „Ja, so ist es eben im Leben, die einen haben Glück und die anderen Pech, gell Alfons?“ Sie tätschelte dem Gatten wieder den Rücken. Der Mann reagierte kaum. Er schaute desinteressiert einer Verkäuferin zu, die Brot in ein Gestell einfüllte. „Was arbeitet er denn, dein Freund … eh Lebenspartner, sagt man ja heute, nicht war?“, fragte Anna und lachte dabei schallend und laut, sodass ihr Mann sie vorwurfsvoll und missbilligend anschaute. Voller Neugierde, die man ihrem Gesichtsausdruck ansah, schaute sie ihr Gegenüber an. „Er ist Schriftsteller, schreibt Bücher“, antwortete Gabriele. „Schriftsteller, ja kann man davon leben?“, tat Anna erstaunt. „Er kann, er ist recht erfolgreich mit seinen Büchern. Aber weißt Anna, ich bin nicht auf ihn angewiesen, ich verdiene selber recht gut. Meine zwei Kinder sind erwachsen und brauchen mich nicht mehr.“ „So du verdienst gut.“ Anna machte eine Pause und schob etwas nervös ihren halb vollen Einkaufswagen hin und zurück, als müsste sie das gehörte zuerst verdauen. „Was arbeitest du denn, als Putzfrau oder so was?“ „Nein ich bin seit Kurzem Sekretärin in einem großen Immobilien-Geschäft. Übrigens leben wir erst seit einiger Zeit hier, darum haben wir uns wahrscheinlich nie getroffen.“ „Sekretärin, ja aber mit Verlaub, nimm mir das nicht übel, Gabriele, eigentlich warst du doch, wenn ich mich recht erinnere, in der Schule nicht so gut, oder? Ja, du kamst gerade so mit, oder? Im Gegensatz zu mir bliebst du in der Primarschule, oder? Ja, das nur so nebenbei, ich will dir nicht zu nahe treten.“ Diese Worte klangen spitz und überheblich. „Ah, das weißt du noch, dass ich in der Schule nicht gerade ein Kirchenlicht war. Aber du siehst, der Mensch kann sich auch weiterentwickeln. Ich habe mich weitergebildet, Handelsschulen besucht.“ „Ja, da kann man dir nur gratulieren.“ Die Frau räusperte sich. „Ja, und du was hast du gemacht, sicher eine höhere, Ausbildung, nehme ich an? Du warst ja immer eine der besten in der Schule.“ Neugierig schaute Gabriele Anna an. „Ja, ich wollte eigentlich an die Uni. Aber dann habe ich meinen Alfons kennengelernt. Wir haben sehr schnell geheiratet – aber nicht was du vielleicht denkst, wir mussten nicht etwa.“ Sie lachte wieder laut hinaus, sodass einige Leute, die am Einkaufen waren, herbei schauten. „Gell, Alfons …?“ Dabei schlug sie dem armen Mann wieder auf den Rücken, sodass der zusammenzuckte und die Hand abwehrend gegen seine Frau erhob. „Aber Alfons wollte dann nicht mehr, dass ich arbeite, er wollte eine gute Hausfrau haben, die sich um ihn und seine Kinder kümmert. Leider bekamen wir dann keine. Alfons gab mir die Schuld, aber ich glaube es war seine, aber er kann ja nichts dafür, gell Alfons?“ Sie wollte ihm offenbar erneut den Rücken tätscheln, aber Alfons hatte sich wohl ahnend, dass etwas käme, auf die andere Seite des Wagens verzogen. Offenbar war es ihm peinlich, dass seine Frau Privates ausplauderte. „Heute denke ich manchmal, ich hätte die Uni machen sollen. Es hätte meinem Leben vielleicht eine andere Perspektive gegeben“, fuhr die Frau fort und fügte rasch hinzu: „Aber was soll´s, wir sind ja auch so glücklich, gell Alfons?“ Da ihr Mann nicht mehr neben ihr stand, stieß sie ihn leicht mit dem Einkaufswagen an. „Komm Anna“, druckste dafür der Gatte verhalten, „wir sollten gehen. Du weißt, ich habe nach dem Mittag noch eine geschäftliche Besprechung. Es war nett euch kennen zu lernen, aber wir sollten wirklich gehen“, sagte er zu den beiden gewandt. „Ja, ja ich weiß, Alfons, aber was sollen die zwei denken, wenn du so drängst, schließlich freue ich mich riesig, dass ich Gabriele getroffen habe“, sagte sie spitz. „Ja, das ist halt, wenn man ein gut gehendes Geschäft hat, da ist immer etwas los, gell Alfons?“

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„Ja, wir sollten auch, ich muss morgen wieder arbeiten gehen. Heute habe ich frei und da wollte ich zu Hause noch einiges erledigen“, sagte Gabriele. „Es hat mich auch sehr gefreut dich und deinen Mann gesehen zu haben. Vielleicht ein andermal.“ Sie streckte Gabriele die Hand hin. Aber diese stürmte auf die Frau zu, umarmte sie und küsste sie auf die Backen. Dann gab Anna Kurt die Hand und sagte, dass es sie gefreut habe, auch seine Bekanntschaft gemacht zu haben. Auch Alfons gab den beiden die Hand. Schon fast im Gehen rief Anna zurück: „Melde dich mal, Gabriele, die Telefonnummer findest du im Verzeichnis unter ‚Bleibiwil' oder im Internet bei ‚weiße Seiten', also melde dich!“ „Mach ich, mach ich“, rief Gabriele, auch schon im Gehen zurück. „Dumme Pute das. Ausgerechnet an die muss ich heranlaufen… Komm Alfons, wir wollen noch zu den Früchten und Gemüse.“ Energisch stieß Anna den Wagen in Richtung dieses Standes. „Ja, aber du bist doch direkt auf die beiden zugesteuert und hast ein Riesentheater gemacht. Und jetzt sprichst du so? Das verstehe ich nicht ganz. Aber das passt ja zu dir“, bemerkte dieser genervt. „Du sei nicht frech! Ich habe halt geglaubt, sie hätte uns gesehen. Aber auch sie kam auf mich zu, diese Schleimerin … Ha, Sekretärin, Sekretääärin, die hat doch sicher gelogen. In der Schule war sie eine der Schlechtesten. Sie schlich lieber den Buben nach. Ich habe sogar ein paar Mal gesehen, wie die mit diesen Lümmeln herumgeschmust hat.“ Sie nahm einen Salat aus einem Gestell, begutachtete ihn und legte ihn mit den Worten zurück: „Eine Frechheit, was für verschlampte Ware die einem andrehen wollen. Was ich noch sagen wollte, Alfons … Alfons, wo bist du?“ Sie schaute sich um und sah dass ihr Gatte Pflaumen betrachtete. Stramm marschierte sie zu ihm und schnatterte: „Pass auf und lies gut aus, die Ware ist schlecht. Und übrigens, was ich noch wegen Gabriele sagen will: Es verwundert mich nicht, dass sie geschieden ist. Schon wegen dieses Elternhauses: Der Vater gewöhnlicher Arbeiter und das wenige Geld versoff er lieber. Und die Mutter, ich sage dir, da gab es auch einige Gerüchte … Hoffentlich meldet sie sich nicht, aber wenn habe ich schon gute Ausreden.“ „Und wenn sie sich meldet, heuchelst du wieder herum, wie du es vorhin auch getan hast … Übrigens, ich fand die beiden ganz nett und sie scheint es doch zu etwas gebracht zu haben. Und wenn jemand aus einem armen Haus kommt, können sie ja nichts dafür, wie auch du nichts dafür kannst, dass deine Eltern reich waren.“ Die Stimme des Mannes ertönte schrill. Anna schob erregt den Einkaufswagen hin und her. „Alfons werd´ nicht frech. Ich weiß, dass du immer gegen mich Partei ergreifst, das ist nichts Neues.“ Der Kopf der Frau, der schon sonst ziemlich rötlich war, färbte sich noch roter. Ärgerlich schmiss sie einen Blumenkohl in den Einkaufswagen und sagte mit trotziger Stimme: „Also, wir gehen.“ Trotzig schob sie den Wagen, ohne zu schauen, ob ihr Mann nachkam, der Kasse zu. „Eine eher unsympathische Person scheint mir diese Anna zu sein. Offenbar hattest du nicht unbedingt Freude sie zu sehen, schien es mir?“, sagte der Freund von Gabriele im Weitergehen. „Ja, wie soll ich sagen? Irgendwie freut man sich schon, wenn man jemand aus der Jugendzeit sieht. Aber trotzdem, meine Freundin war sie nicht. Sie gab mir immer wieder zu merken, dass ich nur ein Arbeiterkind war, das zudem in der Schule nicht so gut war. Aber auch bei all den anderen war sie wegen ihres, fast arrogant zu nennendes Auftreten nicht sonderlich beliebt.“ Gabriele blieb mit dem Einkaufswagen nachdenklich stehen. „Aber das war schon eine Frechheit die Bemerkung wegen der Schule, da hatte ich anders reagiert als du“, sagte Kurt. „Ach was, ich wollte ja nicht das Zusammentreffen vermiesen. Sie kann vielleicht nicht anders. Es gibt Menschen die können nicht aus ihrer Haut heraus und sind darüber selber unglücklich. Vielleicht melde ich mich trotzdem einmal bei Ihr, dann kann ich möglicherweise mehr erfahren.“ „Es ist ja schon gut tolerant zu sein, das probiere ich ja auch. Aber Toleranz kann auch zu weit gehen… Nun, das musst du selber wissen, du bist ja eine selbstständige Frau“, dabei strich der Mann Gabriele liebevoll über eine Hand. „Es scheint mir auch, dass der Mann nicht unbedingt glücklich ist neben dieser Frau. So wie sie auftritt, scheint er eher eine unbedeutende Nebenrolle zu spielen.“

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„Das kann schon sein. Es ging das Gerücht um, dass er sie nur genommen habe, weil er in das Malergeschäft – er hatte diesen Beruf gelernt – ihrer Eltern einsteigen wollte. Ein anderes Gerücht besagte, er hätte sie längst verlassen, aber es nicht tat, weil er von ihr abhängig ist. Aber eben Gerüchte sind Gerüchte und meistens nur halb wahr, weil beim Weitersagen Dinge dazukommen oder weggelassen werden, je nachdem wie du zu der Person oder der Sache stehst.“ „Aber Schatz, du wist ja direkt philosophisch“, lachte der Freund und fügte lachend bei: „Aber komm, wir wollen gehen!“ Mit diesen Worten fing er an am Wagen zu schieben. „Ja du hast recht, sonst stehen wir noch am Abend da und diskutieren über diese Begegnung … Wir haben alles und können zur Kasse.“ Als Gabriele und Kurt schon durch den Ausgang traten, hörten sie plötzlich, dass ihnen Anna vom Kassierband aus, wo sie Alfons´ Beladen des Wagens beaufsichtigte, mit lauter Stimme nachrief: „Hallooo ihr beideeen, es hat mich gefreut dich und deinen Lebenspartner, aber vor allem dich Gabriele, gesehen zu haben, ja das hat es mich! Also, melde dich!“ Ihre Stimme überschlug sich fast und sie winkte mit beiden Händen. Überrascht schauten Gabriele und ihr Freund zurück und winkten auch kurz. Dann gingen sie eilig, sehr eilig, als wollten sie vor etwas fliehen, dem Parkplatz zu. Sie hatten offenbar das: „Wartet, wir kommen auch“, von Anna nicht mehr gehört. „Dann geht halt, das ist mir sogar recht“, zischte sie boshaft. Ihr Mann schüttelte nur denn Kopf und zog den Einkaufswagen samt Frau dem Ausgang zu. ENDE

RATGEBER Glück empfindet jeder anders... Elf Menschen präsentieren hier ihre wahren Geschichten die berühren, inspirieren und Mut machen wollen einen Weg in eine kleine und persönliche glückliche Arbeitswelt zu finden. Obwohl sich diese unterhaltsamen Geschichten in unterschiedlichen Berufen abspielen und verschiedene Aspekte der Arbeitswelt widerspiegeln, kann man dennoch Gemeinsamkeiten erkennen: Die Autoren erkannten ihre wahren Talente, blieben sich treu und suchten unermüdlich, bis sie ihre individuelle Arbeitswelt gefunden hatten. Sie übernahmen die Verantwortung, statt diese an Eltern, Chefs, der Regierung oder ganz allgemein „die da oben“ zu übertragen. V.i.S.d.P. - 110th - Satzweiss.com/Chichili-Agency Mainzerstr. 116 - 66121 Saarbrücken Lindenstr. 3a - 66701 Beckingen Karsten Sturm - sturm@chichili.de

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