0831 (04.2012)

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Ausgabe #20

April 2012

Allgäu Airport fliegt wieder Berlin und Hamburg an Passend zur Eröffnung des neuen Großflughafens Berlin Brandenburg am 03. Juni bietet auch der Memminger Flughafen ab 11. Juni wieder Flüge in die Hauptstadt und als Zugabe auch nach Hamburg an. Der Unmut war groß, als im August 2012 angekündigt wurde, dass die innerdeutschen Flugziele Berlin und Hamburg vom Memminger Flughafen nicht mehr angeflogen werden. Die Gründe sollen ein zu niedriger Erlös und die Betriebszeiten des Allgäu Airports gewesen sein. Nun aber ist dies wieder mög-

lich: Von Montag bis Freitag und Sonntag bietet die neue Marke flytouropa ein- bis zweimal am Tag die Linienflüge Memmingen-Berlin und MemmingenHamburg mit jeweils 68 Sitzplätzen an. Die Zeiten, zu der die Avanti Air fliegt, seien sehr attraktiv für Geschäftsleute und Städtereisende. Buchungen gibt es in drei Preisklassen - den billigsten Flug gibt es schon ab 111 Euro inklusive Steuern und Gebühren. Mit diesen Strecken soll auch die heimische Wirtschaft und der Tourismus unterstützt und gefestigt werden. (min)

Sarkastischer „Polizeijargon“ oder mutwillige Diskriminierung?

Der Polizeikalender 2012 sorgt für Aufsehen

Märzbild im Kalender 2012 der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG)

Nach der Verbreitung des von der Deutschen Polizeigewerkschaft veröffentlichten Polizeikalenders 2012 ist ganz Bayern empört. Den Polizisten wird unterschwelliger Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Korruption vorgeworfen. So zeigt ein Monatsblatt zum Beispiel zwei entrüstete Beamte, auf deren Schreibtisch ein rauchender Affe sitzt. Die Bildunterschrift dazu sagt: „Er behauptet, nicht aus dem Zoo, sondern aus dem Asylantenlager zu stammen.“

Kaffee aus aller Welt Alle Kaffeeliebhaber können sich freuen, denn seit Anfang März gibt es in der Kemptener Fußgängerzone die „Kaffeerösterei Kempten“. Bei seinen vielen Italien- Aufenthalten stellte Armin Drevenstedt, der Inhaber des Geschäftes, immer wieder fest, dass der Kaffee dort viel besser schmeckt, als oft in Deutschland. So kam er auf die Idee, eine eigene Rösterei zu eröffnen, um auch hier guten Kaffee anbieten zu können. Nach vielen Schulungen und stetigem Ausprobieren ist diese Idee mit der „Kaffeerösterei Kempten“ nun realisiert worden. Das Besondere der Kaffeerösterei ist, dass die 24 verschiedenen hochwertigen Kaffeebohnen, die angeboten werden, direkt im Laden in einer Trommelröstmaschine geröstet werden. Viele der Bohnen stammen außerdem aus ökologischem Anbau und aus Fairtrade. Die Plantagen, von denen die Bohnen bezogen werden, befinden sich rund um den Äquatorgürtel verteilt - von Mittel- und Südamerika über Afrika und Indien bis nach Indone-

sien. Eine weitere Besonderheit der Kaffeebohnen des Geschäftes ist, dass sie bei 190° bis 200° Grad volle 20 Minuten geröstet werden, also einer sogenannten Langzeitröstung unterzogen werden. Zum Vergleich: Eine Schockröstung, wie sie häufig von großen Anbietern praktiziert wird, röstet die Bohnen lediglich wenige Minuten lang auf 500° Grad und mehr. „Bei der Langzeitröstung werden unerwünschte Säuren besser abgebaut, sodass der fertige Kaffee auch für Magenemfindliche verträglich ist“, erklärt Karin Drevenstedt, Frau des Inhabers, die mit ihm zusammen die verschiedensten Kaffeekreationen entwickelt hat. Neben Kaffeebohnen kann man in der „Kaffeerösterei Kempten“ aber auch hochwertige Schokolade, Trüffel-Pralinen, handgemachte Konfitüre, Obstbrände und Liköre, Porzellan, Espressokocher und eine der modernsten Espressomaschinen kaufen. „Und wer will kann an der Espressobar ein Tässchen Kaffee, Kakao oder Tee genießen“, so Frau Drevenstedt abschließend. (sam)

Der Münchner Polizeipräsident Schmidbauer ist bestürzt und ließ den Kalender in den Revieren abhängen. Dieser Kalender, so wird er zitiert, spiegelt einen Geist wider, der „mit dem Selbstverständnis der Münchner Polizei nicht zu vereinbaren ist.“. Die für rassistisch gehaltenen Karikaturen sollen den Alltag der Beamten humoristisch darstellen, denn bei den teilweise

Der

bizarren Situationen des Dienstbetriebes entwickeln sie eine Art Galgenhumor. Von der bayrischen Bevölkerung werden die anstößigen Zeichnungen über Alte, Selbstmörder und Ausländer als geschmacklos und herabwürdigend empfunden. Der Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft streitet jedoch alle Kritiken vehement ab. Der vor allem in Bayern weitverbreitete Kalender werde seit sechs Jahren gedruckt, einige der Zeichnungen stammen wohl noch aus den 90er Jahren, und es sei nichts anderes als sarkastischer „Polizeijargon“. Sie plädieren auf die Freiheit der Kunst. Außerdem seien zum ersten Mal alle 3000 gedruckten Exemplare vergriffen. Doch stellen diese Karikaturen wirklich nur einen bizarren Witz dar oder haben wir es tatsächlich mit versteckter Unterdrückung von Minderheiten zu tun, wie von der Öffentlichkeit behauptet wird?

Der Pressesprecher des Polizeipräsidialbüros Kempten, Christian Owsinski, teilte der 0831-Redaktion mit, dass, bereits bevor die Debatte über den Kalender laut wurde, „seitens des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West festgestellt worden ist, dass einzelne Bilder in diesem Kalender potenziell geeignet sind, die Empfindungen von Mitbürgen zu verletzten“. Der Kalender an sich wurde zwar nicht verboten, doch wurden die betroffenen Dienststellen aufgefordert, diesen „nicht in Bereichen aufzuhängen, in dem Publikumsverkehr stattfindet.“. Weiterhin äußert er sich dazu, dass es „unangemessen“ sei, diese schweren Vorwürfe „einer ganzen Organisation (...) zu unterstellen“. Owsinski bekräftigt zudem, dass die Angestellten des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West „für alle Bürger verlässliche Ansprechpartner“ seien, ungebunden ihrer Nationalität, Religion oder Herkunft. Vielmehr sei die Problematik, so Owsinski rückgreifend auf vergangene Diskussionen, dass es sich „zwischen Humor und herabsetzenden Darstellungen (...) um eine sehr individuelle Grenze handelt“. Letztendlich muss jeder diese Grenze für sich persönlich ziehen, doch setzt man sich mit diesen Darstellungen einmal auseinander, ist es nur naheliegend sich zu fragen: Ist diese Art von Humor auf einer Polizeiwache tatsächlich angebracht? (min)

Buchtipp

Jonah - Die größten Abenteuer aller Zeiten Der 13-jährige Jonah wird vor die Wahl gestellt, sich zwischen zwei Kristallsteinen zu entscheiden. Dieser jedoch wählt einen dritten, schwarzen Stein, der ihm unvorstellbare Möglichkeiten eröffnet. Er gelangt in das Land Palindromia, wo er auf die machtgierige Königin Celegna trifft. Es beginnt eine abenteuerliche Reise durch die Welten und sogar eine Flucht ins Weltall. Er begegnet den seltsamsten Geschöpfen und muss immer wieder Entscheidungen treffen, von denen nicht nur das Leben seiner Freunde,

sondern auch das Leben der Bewohner ferner Planeten abhängt.

Dieser neue Reality-Science-Fiction-Fantasy-Roman schafft es, die Genres miteinander zu verbinden und dazu noch gesellschaftskritische Elemente einer heutigen realen Welt in das Leben seiner fiktiven fernen Planeten einfließen zu lassen. Der aus Friedrichshafen stammende Autor Dennis Brendan schuf hier ein Universum voller Fantasie. Mit dem ersten Band um die Abenteuer des Titelhelden Jonah startet seine insgesamt sieben Bücher umfassende Reise durch fiktive und reale Welten.


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