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Ein Lied von Treue und Verrat

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Die Geschichte vom Drachentöter Siegfried, der, ausgerüstet mit dem Superschwert Balmung und einer Tarnkappe, den Burgunderhof in Worms aufmischt, an dem sich die tapfersten Ritter der Zeit versammelt haben, kennt vielerlei Facetten. Sie reichen vom Nibelungenlied aus dem 12. Jahrhundert über Richard Wagners gigantische Opernsaga »Der Ring des Nibelungen« bis hin zum Fantasy-Game. Friedrich Hebbels Epos, das in Weimar 1861 uraufgeführt wurde und nun in einer Neuinszenierung von Generalintendant Hasko Weber hier wieder auf die Bühne kommt, bleibt nah am Mythos. Dabei entfaltet es sich als psychologisch genaue Studie über

Hybris, verletzten Stolz, politische Ränke, Rache und Treue, die in ihrer Radikalität zugleich erschreckt und beeindruckt:

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In die Langeweile am Wormser Hof platzt Siegfried, der mit König Gunther und den Burgundern seine Kräfte messen möchte. Ein ungleiches Spiel! Denn wie gewinnt man gegen einen, der durch Drachenblut bis auf eine winzige Stelle unverwundbar geworden ist? Aber weil sich der Unbesiegbare in Kriemhild, die Tochter des Hauses, verliebt, kann er den Burgundern nützlich sein: Er soll für Gunther Brunhild, die geheimnisumwitterte Königin des Isenlandes, als bräutliche Trophäe ins eigene Heim holen. Denn Brunhild zwingt ihre Bewerber zu einem lebensgefährlichen Wettkampf, den nur ein Held wie Siegfried unbeschadet bestehen kann. Der Deal gelingt, bleibt aber nicht geheim. Durch dieses doppelte Spiel tief gekränkt, fordert Brunhild Siegfrieds Tod … (bse)

Die Nibelungen

Schauspiel von Friedrich Hebbel

Premiere: 11.02.2023, 19 Uhr, Großes

Haus

Weitere Vorstellungen: 24.02., 04., 19.03., 02., 15.04. & 03.05.2023

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