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Perlen der Moderne in der Kunstsammlung Gera


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| AUSSTELLUNG |
Perlen der Moderne
KUNSTSAMMLUNG GERA PRÄSENTIERT HIGHLIGHTS aus der dort als Dauerleihgabe beheimateten Sammlung Niescher.
Ein Highlight folgt dem nächsten in der Kunstsammlung Gera. Nach der exquisiten Schau »Ich bin eine Bäumin« mit Werken Gerda Lepkes, ist in der Orangerie nun die Ausstellung »Perlen der Moderne« zu sehen. Sie präsentiert Highlights aus der privaten Sammlung Niescher, die seit 2021 für zehn Jahre als Dauerleihgabe in dem Geraer Museum beheimatet ist. Sie stammt aus dem Nachlass des Chemnitzer Unternehmers Fritz Emil Niescher (1889–1974), der zu seinen Lebzeiten eine umfangreiche Kunstsammlung aufbaute.
Dabei handelt es sich um eine Kollektion von knapp 520 Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen und Plastiken von circa 30 Künstlern, darunter so klangvolle Namen der Klassischen Moderne wie Lyonel Feininger, George Grosz, Carl Hofer, Paul Klee und Karl Schmidt-Rottluff. Den Schwerpunkt der Sammlung stellen aber die umfangreichen Konvolute von Ernst Barlach und Otto Dix mit 130 bzw. 187 Werken dar.
Insbesondere zu letzterem pflegte Fritz Niescher eine besonders enge Beziehung. Bereits in den 1920er Jahren hatte er Arbeiten von Dix in Ausstellungen gesehen und erwarb 1932 die erste Zeichnung von ihm. Im August 1933 besuchte Niescher den Künstler in seinem Dresdner Atelier. Aus dieser Begegnung erwuchs eine lebenslange freundschaftliche Beziehung und Begeisterung für das Werk des Künstlers. Auch in der schweren Zeit, als die Nationalsozialisten Dix seiner Professur an der Dresdner Kunstakademie enthoben, ihn als »Entarteten Künstler« diffamierten und ihm Ausstellungsverbot auferlegten, stand Niescher dem Maler bei. Er erteilte Dix Porträtaufträge und erwarb von ihm Gemälde, Druckgraphiken und Zeichnungen, insbesondere Silberstiftzeichnungen. Damit sicherte er einen nicht unwesentlichen Teil des Lebensunterhaltes der Familie Dix. Fast bis zu seinem Lebensende erwarb Fritz Niescher zahlreiche Werke des Künstlers.
Schon in den 1920er Jahren begeisterte sich Fritz Niescher für Handzeichnungen Ernst Barlachs. Zwar war es nicht einfach, dessen Blätter zu erwerben, da er Zeichnungen nur ungern verkaufte, doch 1929 gelang dem Sammler erstmals ein solcher Ankauf. Während der 1930er und 1940er Jahre erwarb er zahlreiche Zeichnungen und Druckgraphiken von Barlach, den er 1935 persönlich kennengelernt hatte. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs baute Niescher seine BarlachSammlung gezielt weiter aus.
Mit größeren Konvoluten sind Carl Hofer und Gerhardt Marcks in der Sammlung gleichfalls prominent vertreten. Daneben finden sich auch Künstler, die dem breiten Publikum weniger vertraut sind: Eine Entdeckung sind die kleinen plastischen Arbeiten von Ludwig Gieß, dem Schöpfer des Bundesadlers (1953) im Plenarsaal des Bonner Bundestags. Aus der Hand von Renée Sintenis stammen hervorragend beobachtete Tierplastiken, die zu ihrem künstlerischen Lebensthema geworden sind. Ebenso spannend sind die kubistischen Zeichnungen Manfred Sielers (csc)
GEORGE GROSZ, EHEPAAR II, 1925
OTTO MÜLLER, DREI MÄDCHEN IM PROFIL, 1921
Ausstellung. Perlen der Moderne - Highlights aus der Sammlung Niescher bis 19.03.2023, Di - So/Feiertag 11 - 17 Uhr Öffentliche Führungen: 04.02., 04.03., 18.03.2023, jeweils 15 Uhr sowie jeden Donnerstag, 15 Uhr Kunstsammlung Gera/Orangerie Orangerieplatz 1, 07548 Gera www.museen-gera.de
| VORTRAG & LESUNG |
Rätsel in Gera und Leipzig

VORTRAG VON DIETER BAUKE ZU ZEPPELINFLÜGEN ÜBER GERA IN DER STADTBIBLIOTHEK – Stefan B. Meyer liest aus seinem neuesten Krimi.
RÄTSEL UM ZEPPELINFLÜGE ÜBER GERA
Was haben eine »Birnbaumfahrt« und ein Frauenmord gemeinsam? Gar nichts, außer dass beide ziemlich rätselhaft sind. Licht ins Dunkel bringen wollen zum einen der Geraer Mathematiker und Heimatforscher Dieter Bauke, zum anderen der Leipziger Autor Stefan B. Meyer.
Rätsel um Zeppelinflüge über Gera hat Dieter Bauke seinen Vortrag überschrieben. Darin berichtet er über viele interessante Details zur Geschichte des Zeppelins, vor allem in Bezug auf Gera. Denn dort war die Euphorie für das Verkehrswesen so groß, dass sogar einige Karten mit »Zukunftsvisionen« erschienen. Selbst eine Fachzeitschrift »Zeppelin-Kurier« erschien in Gera-Untermhaus. Der Zeppelin LZ 5 fuhr bis April 1910 durch die Lüfte. Eine Langstreckenfahrt, bei der am 30. Mai 1909, exakt 3.20 Uhr, zum ersten Mal auch Gera überfahren wurde, ging als die berühmte »Birnbaumfahrt« in die Zeppelin-Geschichte ein. Was sich dahinter verbirgt und vieles mehr, ist in diesem Vortrag zu erfahren.
Der Leipziger Autor Stefan B. Meyer indes schickt in seinem Krimi Eine Frau, ein Mord seinen Detektiv Staiger ins Rennen. Der ermittelt nach dem Tod einer Journalistin in der jüngsten Vergangenheit seiner Heimatstadt. Allmählich nur lichtet sich der Dschungel um Kinderpornografie und Immobilienschwindel, in die einst aus dem Westen kommende Aufsteiger, aber auch ostdeutsche Mitläufer aus Justiz und Stadtverwaltung verstrickt sind. Mit Leichtigkeit, Tiefenschärfe, ausgeprägtem Dialogwitz und viel Lokalkolorit fesselt Stefan B. Meyer seine Leser – und natürlich auch Hörer. (sha)

EINE FRAU, EIN MORD
| KURZANLEITUNG | Vortrag. Dieter Bauke - Rätsel um Zeppelinflüge über Gera 07.02.2023, 17 Uhr Lesung. Stefan B. Meyer Eine Frau, ein Mord 23.02.2023, 18 Uhr Stadt- und Regionalbibliothek Gera Puschkinplatz 7 a, Gera www.biblio.gera.de
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| AUSSTELLUNG |
Blick zurück nach vorn
GALERIE KULTURKORRIDOR GERA präsentiert Werke von sechs Geraer Künstlern zum Thema »Die Goldenen 20er«.
Alles fließt, auch in der Geraer Galerie Kulturkorridor. Nahtlos geht dort eine Ausstellung in die andere über. Die aktuelle vereint rund 60 Arbeiten von fünf Geraer Künstlern. Dabei meint das Motto »Die Goldenen 20er« zum einen den Blick zurück in das vergangene Jahrhundert; zum anderen geht es um die Auseinandersetzung mit dem Hier und Jetzt.
Letzteres widerspiegelt sich
auch in den Arbeiten von Barbara Fuchs, der einzigen Frau im Bunde. Sie versucht sich nicht nur erfolgreich an neuen, ungewöhnlichen Acryl-Techniken, die der Betrachter auch in dieser Schau entdecken kann. Sie ist zudem mit ihren gesellschaftskritischen Bildern immer nah am Geschehen. Davon zeugen unter anderem ihr sarkastischer »Unterwasserzauber« und »Samen erwachen zum Leben«.
Hautnah am Puls der Zeit sind die surrealistischen Ölgemälde von Ronny Röder. In »Zeitenwende« hat er die »rote Socke« zum Durchlüften auf die Wäscheleine gehängt. »Pandoras Büchse« ist bei ihm ein knallroter Apfel mit dem Symbol von Hitlers SSTotenkopf-Division, der darauf wartet von einem nackten Schneewittchen »gegessen« zu werden. Röder sagt von sich, er wolle nur erzählen, das Bild müsse sich der Betrachter selbst machen.
Nah am Werk Otto Dix' sind Gert Jaeche und Frank Lohse. Das
machen Adaptionen bekannter Werke des großen Realisten deutlich, etwa Lohses »Bildnis der Tänzerin Anita Berber« oder Jaeches Holzschnitte eines Porträts von Dix selbst sowie eines seiner Eltern. Letzterer steuert zudem auf Holz gelaserte und dann mit Graffiti bearbeitete Porträts bekannter Film-Diven der 20er Jahre bei sowie Filmplakate zu Fritz-LangKlassikern. Er habe sich vorgestellt, wie sie ausgesehen haben könnten. Frank Lohse hat in die 20er indes auch einige Mitglieder aus dem Klub 27 aufgenommen, etwa Amy Winehouse.
Mit farbenfreudigen, teils sehr skurrilen Gemälden und Bodypainting findet sich Lothar Pötzl in diesem Reigen wieder. (ule)
BARBARA FUCHS, UNTERWASSERZAUBER
RONNY RÖDER, PANDORAS BÜCHSE
GERT JAESCHE, BILDNIS OTTO DIX FRANK LOHSE, BILDNIS DER TÄNZERIN ANITA BERBER, NACH OTTO DIX
Ausstellung. Die goldenen 20er bis 26.02.2023 Do + So: 14 - 17 Uhr Ateliergespräche mit Künstlern: 16. + 19.02.2023 14 - 17 Uhr Eintritt frei Galerie Kulturkorridor Humboldtstraße 26 07545 Gera (über Deutscher Bank) www.kulturkorridor.com/ Gera
| FUNDSTÜCK |
WERRA … die Kamera für »alle«
JENAER BLICKFANG IM ERFURTER WERBEUNIVERSUM: In der Retrospektive zum Schaffen des Grafik-Designers Siegfried Kraft (1920–2013) im Stadtmuseum der Landeshauptstadt erfreut eine Plakatserie zur ZeissKleinbildkamera »Werra« das Auge.
Eigentlich galt und gilt Siegfried Kraft als so etwas wie das ›Urgestein‹ der Erfurter Werbe- und Gebrauchsgrafik. Denn der 2013 verstorbene Künstler hat in vier Jahrzehnten seines künstlerischen Schaffens wie kaum ein anderer das Erscheinungsbild der Bezirks- und späteren Landeshauptstadt geprägt — mit seinen Signets für Geschäfte, Firmen und Institutionen, seinen Bleiglasfenstern für Kirchen und Kapellen, seinen Buchgestaltungen und vor allem als Chefgrafiker der Internationalen Gartenbauausstellung, für die er neben unzähligen Plakaten in den 1960er Jahren das markante iga-Logo und das Maskottchen »Florinchen«, eine kesse Blumengärtnerin mit Mandelaugen, Strohhut und grüner Latzhose, entwarf.
Wer jedoch mit ›Jenaer Augen‹ durch die Schau »Krafts Universum« im Erfurter Stadtmuseum streift, die aus dem Nachlass von über 3.000 Objekten schöpft, dessen Blick wird besonders von einer Plakatserie angezogen, die Kraft 1958 für die Kleinbildkamera »Werra« aus dem Jenaer ZeissKombinat aufsetzte. Nach den Arbeiterunruhen von 1953 im Zuge des »Neuen Kurses in der Wirtschaftspolitik« bei Zeiss in Auftrag gegeben und seit Ende 1954 im Zweigwerk in Eisfeld an der Werra produziert, war den ZeissKonstrukteuren nach Behebung anfänglicher Mängel aus dem Stand nicht nur ein technisch konkurrenzfähiges Produkt, sondern ein echter Hingucker gelungen. Das lag zum einen am schicken Mix aus teils verchromtem Aluminiumgehäuse und olivgrünem Hartgummibezug, zum anderen daran, dass die Werra als die »am konsequentesten ›aufgeräumte‹ Kamera ihrer Klasse« galt. So war die Oberseite allein dem Auslöser vorbehalten, Bildzählwerk und Rückspulrad hingegen unauffällig am Kameraboden platziert. Verschlussaufzug und Filmtransport erfolgten mittels Drehring am Objektiv. Und die Gegenlichtblende ließ sich bei Nichtgebrauch als Ersatz für eine extra Kameratasche einfach vors Objektiv schrauben. Ihren Werbeslogan zur Markteinführung trug die Werra also mehr als zurecht: »Die Kamera mit dem neuen Gesicht«.
FÜR SIE, FÜR IHN, FÜR ALLE
Ihrem außergewöhnlichen Outfit stand die frech und frisch daherkommende Werbekampagne, die Siegfried Kraft und seine Kollegin Hanna Leitner für die Werra entwarfen, in nichts nach. Von 1955 bis 1958 künstlerischer Leiter bzw. Berater bei Zeiss Jena bewies Kraft, dass er sich auf komplexes Grafik-Design für Zeiss-Industriegüter wie Mikroskope oder Projektions- und Vermessungsgeräte ebenso gut verstand wie auf spritzige Konsumgüter-Werbung für Brillen, Feldstecher und eben die Werra. In Krafts Plakatserie wird die Neuentwicklung ohne viele Worte als leicht handhabbare und schicke Kamera für »sie«, für »ihn« und für »alle« in Szene gesetzt, mit der man bei jedem Freizeit- und Urlaubsvergnügen eine gute Figur und gelungene Schnappschüsse fürs Familienalbum macht. Kraft setzte dazu auf den farbintensiven Kontrast zwischen rotem, gelbem oder blauem Hintergrund und collageartig hineinmontierten, vorzugsweise weißen Papierschnittfiguren, die geradezu einem Modejournal jener Zeit entsprungen scheinen. Als Ziel der Begierde wird der Blick geschickt auf das rechtsmittig positionierte Schwarz-WeißFoto der Kamera und die Wortmarke WERRA in serifenloser Antiquaschrift gelenkt und damit ein Gesamtbild von Dynamik und Modernität erzeugt.
Tatsächlich kam die Kamera, die bis heute als Design-Ikone gilt, beim Publikum gut an. Von 1954 bis 1966 wurden davon mehr als eine halbe Million in 30 Länder verkauft. Mit seinen kongenialen Werbeentwürfen hat Siegfried Kraft gerade in den Anfangsjahren maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. (akl)


SIEGFRIED KRAFT, HANNA LEITNER: Plakat WERRA … die Kamera für »alle«, 1958
»Krafts Universum. Der Grafikdesigner Siegfried Kraft (1920–2013)« bis 21.05.2023 Di - So: 10 - 18 Uhr Stadtmuseum Erfurt, Johannesstraße 169, Erfurt
| KULTUR |
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Ein Domizil für die Sternenkunde

GALAXIE GERA
DIE MINT KOOPERATIVE EG PLANT ZUSAMMEN MIT DEM PLANETARIUMSVEREIN EIN WISSENSCHAFTSZENTRUM »GALAXIE GERA« – Finanzierung des Startkapitals von 200.000 Euro durch Crowdfunding – Unterstützung ist noch bis zum 19. Februar 2023 möglich.


Ein touristisches Highlight mit Sternwarte, Planetarium, astronomischer Ausstellung und einer Parkanlage samt thematischen Spiel- und Sternen-Beobachtungsplätzen – das soll die Galaxie Gera werden. Die Idee dazu stammt von den Mitgliedern des Astronomischen Vereins Gera. Unterstützt werden sie dabei von der MINT Kooperative eG mit den Partnern Duale Hochschule Gera Eisenach sowie der Stadt Gera. »Wir wollen mit diesem Wissenschaftszentrum den Menschen in Gera und weit darüber hinaus die Faszination der Astronomie nahe bringen«, erläutert Vereinschef Ronny Elsner. Immerhin sei Astronomie »Einstieg und Öffner für die Naturwissenschaften bis hin zur Philosophie« und könne als alte Wissenschaft eine Brücke zu anderen Kulturen schlagen. »Wer mit astronomischen Dimensionen vertraut ist, erfährt zugleich die Winzigkeit und Verletzlichkeit unserer Erde«, macht er deutlich. Und nicht zuletzt sei Astronomie auch Heimatkunde.
Die künftigen Angebote der Galaxie Gera richten sich an Menschen jeden Alters, die sich für Naturwissenschaft und Technik interessieren. Dazu soll es spezielle Offerten für junge Familien mit Kindern sowie für Schulklassen und Kindergartengruppen geben. Außerdem sind Konzerte unterschiedlicher musikalischer Couleur geplant, und nicht zuletzt könnte sie Raum für Firmen-Events bieten.
Finanziert werden soll die Galaxie Gera als ein regionales Alleinstellungsmerkmal unter anderen mit Crowdfunding (Schwarmfinanzierung). Der Zeitraum dafür ist auf 60 Tage begrenzt und endet am 19. Februar 2023. Aktuell ist das Startlevel von 200.000 Euro – damit sollen ein Grundstück gekauft, die Bodenplatte der Sternwarte als Grundstein des Projektes gesetzt werden – noch nicht erreicht. Deshalb hofft die MINT Kooperative eG auf weitere Sponsoren, um das Vorhaben wie geplant binnen drei Jahren realisieren zu können. Das ist nicht nur in Form von Bargeld möglich. Vielmehr kann jedermann schon jetzt unter anderem Tages-, Halbjahres- und Jahrestickets, eine Sterntaler Gedenkmünze in limitierter Auflage oder einen Bodenstern aus Messing kaufen sowie Werbepatenschaften übernehmen. Das jeweils Erworbene erhalten die Käufer nach erfolgreicher Schwarmfinanzierung für das Startkapital oder nach Eröffnung der Galaxie Gera.
Wichtig zu wissen: Sollte die Finanzierung nicht zustande kommen, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück, das bis zum Ende der Kampagne auf einem Treuhandkonto verwahrt wird.

GALAXIE GERA INNENANSICHT
RONNY ELSNER
MINT Kooperative eG Am Sportplatz 22, 07552 Gera www.galaxie-gera.de Für Unterstützer des Projektes Galaxie Gera noch bis 19.02.2023: www.startnext.com/galaxie-gera









| AUSSTELLUNG |
Die Phantasie spielen lassen
GALERIE GUCKE IN BAD KÖSTRITZ zeigt Werke Kurt Pesls zu dessen 10. Todestag.
KURT PESL, BRENNENDES HOLZ, 1999
Ein Selbstporträt empfängt den Besucher der kleinen Ausstellung »...in memoriam – Kurt Pesl«. Nachdenklich, auch etwas skeptisch, mit vom Leben gezeichneten Gesicht blickt der Künstler den Betrachter mit wachen Augen an. Und er begleitet ihn durch die anlässlich des 10. Todestages Kurt Pesls (1925 - 2012) entstandene Schau. Sie versammelt zwar nur 20 Gouachen, Graphite, Aquarelle sowie zwei Ölgemälde, gibt aber dennoch einen Überblick über alle Schaffensphasen des Weidaer Malers und Grafikers.
Zeitlich spannt sich der Bogen von »Die Goldene Stadt Prag«, einer Gouache von 1973, bis zum Aquarell »Einsamer Felsen« von 2005. Porträts, etwa von Bergleuten, stehen neben Stadtansichten und Natursujets wie »Brennendes Holz« von 1999. Intensiv setzte sich Pesl mit dem Thema Krieg auseinander, den er selbst leidvoll erleben musste. Davon zeugen das Ölgemälde »Blinder Schutzengel« von 1980 ebenso wie die Zeichnung »Aus dem Krieg zurückgekehrt« von 1978, die einen Mann ohne Kopf und einem Kuchenholz als Arm zeigt.
Kurt Pesl, der Anfang der 50er Jahre Angewandte Kunst in Leipzig und Berlin studierte und danach als Designer für Druckstoffe in einem Geraer Textilbetrieb arbeitete, entschloss sich erst 1978, sich freiberuflich der Kunst zu widmen. Er wurde 1980 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR, 1990 Mitglied im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V. und im Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. (ule)
SELBSTPORTRÄT, 1982
Ausstellung. ...in memoriam Kurt Pesl bis 28.02.2023 Mo/Mi: 13 - 16 Uhr Di/Do: 10 - 12 und 13 - 16 Uhr Fr: 10 - 14 Uhr Sa/So/Feiertag: nach telefonischer Anmeldung Kleine Galerie Gucke Julius-Sturm-Straße 10 07586 Bad Köstritz Tel.: 036605 – 88 145 www.stadtbadkoestritz.de

Zeiss-Planetarium Jena ABENTEUER IN DER KUPPEL
Die 360°- Multivisions-Live-Show
in Kooperation mit
SAFARI ZUM HIMMEL
25.02.2023 • 17:30 Uhr UNTERWEGS – DAS GLÜCK DER WEITE
25.02.2023 • 20:30 Uhr & 26.02.2023 • 16:00 Uhr Tickets: 20 Euro • 16 Euro ermäßigt weitere Informationen und Tickets unter: www.abenteuerkuppel.de www.planetarium-jena.de Tel: 03641 – 885488 E-Mail: order@planetarium-jena.de
| EVENT |
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Das Geheimnis der Ewigkeit
EUROPAS BELIEBTESTE PFERDESHOW CAVALLUNA präsentiert neues Programm bei vier Vorstellungen in der Messe Erfurt.

Nach einer begeisternden Premiere mit tosendem Applaus ist Europas beliebteste Pferdeshow CAVALLUNA derzeit mit dem neuen Programm »Geheimnis der Ewigkeit« auf dem Kontinent unterwegs. In vier Vorstellungen an zwei Tagen wollen die Künstler mit beeindruckenden Szenerien, spektakulärer Reitkunst und fantastischen Tanzchoreografien auch große und kleine Fans in der Erfurter Messehalle begeistern.
Mit 53 Pferden, einem Esel und erstmals einem Hund, Europas besten Showreitern und einem internationalen Tanz-Ensemble entführt die Show die Zuschauer dieses Mal in die Weiten Mittelamerikas und erzählt eine inspirierende Geschichte: Die Eingeborene Mamey und der Hirtenjunge Joaquim begeben sich beide – ohne von der Mission des jeweils anderen zu wissen – auf eine abenteuerliche Reise, um den magischen Stein der Ewigkeit an seinen Ursprungsort zurückzubringen und den Stamm der Guyavos so vor dem Untergang zu bewahren. Auf ihrem Weg müssen sie sich vielen Gefahren stellen und dem machtbesessenen Arturo die Stirn bieten, der diesen besonderen Stein mit Hilfe seiner Reiterbande, den wilden Cocorochos, für seine Zwecke stehlen will. »CAVALLUNA – Das Geheimnis der Ewigkeit« verspricht mit einem harmonischen Zusammenspiel aus berührenden Momenten, witzigen Comedy-Nummern und rasanter Action vor der Kulisse wunderschöner Landschaften mit tropischen Wäldern und farbenfrohen Dörfern ein Showerlebnis der Extraklasse für die ganze Familie.
Cavalluna – Geheimnis der Ewigkeit 11.03.2023, 14 Uhr + 19.30 Uhr 12.03.2023, 13 Uhr + 17.30 Uhr Messehalle Erfurt www.eventim.de





| TOURNEE | | GENUSS |
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Pittiplatsch geht auf Reisen

JUBILÄUMSTOURNEE ZUM 60. GEBURTSTAG will Klein und Groß im KuK Gera begeistern.
Pittiplatsch der Lie…..be hat Geburtstag. 60 Jahre sind seit seinem ersten Fernsehauftritt 1962 im »Abendgruß« des Sandmännchens vergangen. Zur Freude seiner kleinen und großen Fans treibt er nach wie vor seinen Unfug. Das nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch auf Tournee. Mit einem ausrangierten Eisenbahnwaggon geht’s in seiner Bühnenshow auf Reisen. Mit ihm unterwegs sind u.a. Schnatterinchen, Herr Fuchs & Frau Elster, Mauz & Hoppel und Moppi. Lieder und Sketche stehen im Mittelpunkt der einstündigen Show. Gespielt werden die Szenen mit den Original-Puppen und den Mitwirkenden des Pittiplatsch-Ensembles aus Berlin.
Die Karriere des Kobolds begann allerdings mit einem Knick, wurde er doch sofort nach seinem ersten TV-Auftritt von der Mattscheibe verbannt. Den damals Verantwortlichen war er einfach zu dreist. Dank der Reaktion der Zuschauer war er aber ein halbes Jahr später - mit entschärften Texten und neuem Outfit – wieder da. Seit Anfang der 90er Jahre kann man Pittiplatsch und seine Freunde auch live erleben, und das in Ost und West. (ule)
Pittiplatsch auf Reisen 12.02.2023, 15 Uhr Kultur- und Kongreßzentrum Gera www.veranstaltungenin-gera.de
Es geht wieder los!
WILLKOMMEN ZU THEMENABENDEN UND COMEDY DINNER im Köstritzer Bierhaus Gera.
Nach drei Jahren Pause erfreut das Köstritzer Bierhaus seine Gäste wieder mit dem beliebten Comedy Dinner. »Das hört sich einfacher an als es ist, da durch die erzwungene Auszeit viele Mitwirkende wieder in ihren Beruf zurückgekehrt sind«, berichtet Bierhaus-Chef Ronny Grosser. »Umso mehr freue ich mich, dass sie wieder bei uns auf der Bühne stehen.« Zwischen den Shows gibt es ein exklusives Drei-Gänge-Menü.
Begonnen hat alles vor einigen Jahren mit einem Karnevalvereins aus dem Norden, der einen Brauereibesuch im Bierhaus ausklingen lassen wollte. Das eigens dafür auf die Beine gestellte Programm begeisterte nicht nur die »Nordlichter«, sondern auch die anderen Gäste, so dass unzählige weitere Veranstaltungen mit wechselnden Künstlern und Programmen folgten.
Romantisches 4-GängeMenü zum Valentinstag 14.02.2023, 18 Uhr 59 €, Reservierung erforderlich Live@Bierhaus: Andreas Schirneck 24.02.2023, 20 Uhr Perlen des Folkrock mit dem Thüringer Folkbarden 10 € Frauentagsspezial Comedy Dinner 10.03.2023, 18 Uhr 3-Gänge-Menü mit Stand-upComedy - Star-Gast »Horst Schlimmer« 49 €, nur im Vorverkauf Köstritzer Bierhaus Schlossstraße 10, Gera Tel.: 0365 - 773 371 50
| BUCHTIPP |
Zwischen zwei Buchdeckeln
VEREIN KUNSTZONE GERA fasst Projekte von »Demokratie leben!« gedruckt zusammen.
Ein Jahrzehnt Demokratie kreativ hat der Verein Kunstzone Gera e.V. in einem Buch zusammengefasst. Die von Maler und Grafiker Sven Schmidt gestaltete Edition wurde dank kurzfristig bereitgestellter Fördermittel aus dem Bundesprogramm »Demokratie leben!« möglich und musste binnen eines Monats umgesetzt werden. Als umfassende Sammlung dokumentiert sie auf 96 Seiten 14 Projekte, die die Kunstzone Gera seit 2012 realisiert hat, und benennt als weiteres eine Videoproduktion aus dem Jahr 2014. Insgesamt haben über die Jahre an die 600 Kinder und Jugendliche von dem Programm partizipiert und sich an kreativen Prozessen beteiligt. »Angesichts des vorhandenen Materials hätte das Buch doppelt so stark werden können«, sagt Sven Schmidt, der sich von Anfang an für diese Vorhaben engagierte, die teilweise bis heute im Stadtbild wirken. Dazu gehören die »Passage der Demokratie« in der Innenstadt, an der Passanten oft verweilen, oder die Wandgestaltung am »Eingang« zum Ortsteil Liebschwitz.
Da die Auflage aus Kostengründen sehr gering ist, wurden die Bücher nur an die Schulen und Mitwirkende übergeben. (ule)
Mehr Informationen: www.kunstzone-gera.de

| PLANETARIUM JENA |
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Fernweh? Reisehungrig?
»ABENTEUER IN DER KUPPEL« verspricht Reise-Erlebnisse in 360 Grad.
Das Zeiss-Planetarium Jena hat in Kooperation mit Tom Fischer von prosa im letzten Jahr das neue Veranstaltungsformat »Abenteuer in der Kuppel« ins Leben gerufen. Nach dem erfolgreichen Auftakt im Oktober geht es mit den faszinierenden Multivisionsshows in 360 Grad an der Planetariumskuppel weiter.
Diesmal bringen Achill Moser (Reisejournalist, Buchautor), der 28 Wüsten der Erde zu Fuß und mit Kamelen durchwanderte, und sein Sohn Aaron Moser (Kameramann, Fotograf) gleich zwei faszinierende Multivisionsshows mit nach Jena:
In »Safari zum Himmel« berichten sie mit beeindruckenden Foto- und Filmaufnahmen von ihrer abenteuerlichen Wanderung durch das Land der Massai und vom dramatischen Aufstieg zum schneebedeckten Gipfel des fast 6.000 Meter hohen Kilimandscharo; sie erzählen von grandiosen Landschaften und einzigartigen Tierparadiesen (Serengeti, Ngorongoro-Krater).
In ihrer Liveshow »Unterwegs - Das Glück der Weite« präsentieren Vater und Sohn fantastische Naturräume. Von Schottland führt die Reise nach Thailand und Kanada bis zum weltgrößten Indianerfest in Montana. Als Highlight berichten sie von den Wundern der Wüsten Afrikas und von der Durchque-
rung der Sahara - 5.500 Kilometer in 135 Tagen - vom Atlantik zum Nil - zu Fuß, mit Kamelen und im Geländewagen. Ein Abend voller Fernweh und Abenteuer.




SAFARI ZUM HIMMEL UNTERWEGS - DAS GLÜCK DER WEITE
Safari zum Himmel 25.02.2023, 17.30 Uhr Unterwegs –Das Glück der Weite 25.02.2023, 20.30 Uhr 26.02.2023, 16 Uhr Weitere Informationen und Tickets unter www.abenteuerkuppel.de sowie www.planetariumjena.de Zeiss-Planetarium Jena Am Planetarium 5 07743 Jena order@planetarium-jena.de Tel: 03641 – 885488 in Kooperation mit
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Februar

METROPOL

Das Kinojahr nimmt Fahrt auf und bietet neben der mysteriösen Frau im Nebel auch Potenzial zum Lachen. Das beginnt mit dem Griesgram namens Otto, geht weiter mit Gérard Depardieu und Pierre Richard in Bestform, ist saukomisch mit Monsieur Thierry bei dessen Versuch, alte Zeiten zu beschwören, und endet schließlich mit der Ver lmung von Joachim Meyerhoffs Bestseller Wann
wird es endlich wieder so, wie
es nie war. Alles keine Schenkelklopfer, sondern variantenreiche Versuche, das Leben zu überlisten oder wenigstens zu verstehen: mit feinem, intelligentem Humor, Herzenswärme und der nötigen Prise Selbstironie. Die krasseren Angebote nden Sie wie immer in unseren MEHR lmen. Wir sehen uns!
SONDERTERMINE NEUE REIHE:
Cinema for
03.02. 16:30 + 17.02. 18:30 DOKU The North Drift –
Plastik in Strömen
freitags 14:00
03.02. Caveman 10.02. Der Geschmack der kleinen Dinge 17.02. Akropolis Bonjour - Monsieur Thierry macht Urlaub 24.02. Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war 27.02. CINEMA LINGO
18:30 On sourit pour la photo/
Akropolis Bonjour …
(franz. OmU) 20:30 The Son (engl. OmU)
Alle Spielzeiten finden Sie hier: www.metropolkino-gera.de Anfragen für Vermietungen, Sonderveranstaltungen und Gruppenbuchungen an: DAS MAGAZIN FÜR GERA & REGION info@metropolkino-gera.de Otto ist ein mürrischer, isolierter Witwer mit festen Prinzipien, strengen Routinen und einer kurzen Zündschnur, der jedem in seiner Nachbarschaft das Leben schwer macht. Dabei dient seine launische Art vor allem einem Zweck: Zu kaschieren, dass er nach dem Tod seiner Frau keinen Sinn mehr im Leben sieht. Gerade als es scheint, er hätte das Leben endgültig aufgegeben, entwickelt sich eine widerwillige Freundschaft mit seiner neuen Nachbarin Marisol. In ihr scheint Otto eine ebenso ebenbürtige wie auch schlagfertige Sparringspartnerin gefunden zu haben. Nach und nach macht Otto eine subtile Veränderung durch ... Nach dem Bestseller von Fredrik Backman und dem schwedischen Film von 2015, nun die US-Version mit Tom Hanks. Der grießgrämige Menschenfeind mit Potential zur Veränderung ist seine Rolle!
USA, Schweden 2022, 126 Min Regie: Marc Forster Mit Tom Hanks, Mariana Trevino, Jon Osbeck

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war
ab 23.02. im METROPOL
Die Kindheit des siebenjährigen Joachims, der mit seiner Familie in einer Villa auf dem Gelände einer Kinder- und Jugendpsychiatrie lebt, ist nicht alltäglich. Joachims Vater ist der Direktor der Klinik. Unter den Patienten fühlen sich Joachim und sein Vater am wohlsten. Die Patienten sind ihre Freunde. Auf die Gesellschaft der „Normalen“ können sie verzichten. Joachims Mutter geht es anders. Sie sehnt sich nach einem mondäneren Umfeld und trauert ihren Jugendabenteuern in Italien nach. Erst nach und nach erkennt Joachim, dass sein Familienidyll ein fragiles Konstrukt ist. - Basiert auf dem gleichnamigen Roman von Joachim Meyerhoff aus dem Jahr 2013.
Deutschland 2022, 116 Min Regie: Sonja Heiss mit Devid Striesow, Arsseni Bultmann, Laura Tonke
Der Geschmack der kleinen Dinge
ab 09.02. im METROPOL
Gérard Depardieu als der berühmte Star-Koch Gabriel erhält gerade seinen dritten Stern und tönt stolz bei der Preisverleihung: „Glücklich bin ich nur über meinen Töpfen“. Doch seine Ehefrau hat den Appetit längst verloren und wird noch am gleichen Abend mit ihrer Affäre (ausgerechnet einem Restaurantkritiker!) durchbrennen. Zum Glück gibt es für den deprimierten Koch den guten Ratgeber Rufus, gepielt von KultMime Pierre Richard, der mit seinen 88 Jahren noch immer den Schalk im Nacken hat. Er erinnert seinen Freund an dessen einstige Faszination für asiatische Gewürze, vor allem jenes Umami, die fünfte Geschmacksrichtung neben süß, sauer, salzig und bitter. Der deprimierte Meisterkoch fühlt sich wie elektrisiert und reist spontan ins ferne Japan, wo er seinen ehemaligen Koch-Kontrahenten trifft – Erleuchtung garantiert! Denn je näher er dem Geschmacksgeheimnis kommt, desto klarer blickt er auf die Fehler seines Lebens und zieht endlich Konsequenzen. Depardieu ist wie stets eine Klasse für sich, als echtes Sahnehäubchen erweist sich das Wiedersehen mit Pierre Richard. Eine cineastische Delikatesse: Bon appétit!
Dieter Oßwald
Akropolis Bonjour - Monsieur Thierry macht Urlaub
ab 16.02. im METROPOL
„Wann machen wir diesen Urlaub noch einmal?“ steht auf der Rückseite eines Fotos, eines von Tausenden, die Thierry Hamelin aufwändig digitalisiert – seine wichtigste, weil einzige Beschäftigung, seit er im Ruhestand ist. Das Foto zeigt ihn mit seiner Frau Claire und den beiden Kindern in Griechenland, 1998, als die Welt noch in Ordnung war. Damit ist jetzt Schluss, denn soeben hat Claire ihm mitgeteilt, dass sie sich scheiden lassen will. Thierry ist wie vom Donner gerührt. Inspiriert von dem Foto aus glücklichen Zeiten, entwickelt er die Idee, ihr den eigenen Wunsch mehr als 20 Jahre später zu erfüllen. Auf nach Griechenland! Tatsächlich gelingt sein Plan, auch die Kinder zum Mitkommen zu motivieren, doch als sie in der verträumten Hafenstadt ankommen, wird allen, bis auf Thierry, schnell klar, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. In seiner ersten Kinokomödie legt François Uzan gleich richtig los und entwickelt eine verzwickte Story, in der die Familienmitglieder von einer komischen Katastrophe in die nächste taumeln – dabei bleibt der Humor immer fein, die Wendungen intelligent und überraschend.
Gaby Sikorski





Die Frau im Nebel
Hae-joon ist Polizist. Ein Mann, der seine Schla osigkeit meist zur Observation nutzt, der eine Wochenendehe führt, und der von seinen ungelösten Fällen besessen ist. Nun ermittelt er im Fall eines abgestürzten Bergsteigers. Aber ist er wirklich abgestürzt oder könnte seine aus China stammende Frau Seo-rae etwas damit zu tun haben? Er ermittelt, er beobachtet, er lässt sich von der Frau in seinen Bann ziehen. Ist es schon Liebe? Will er seine Frau verlassen? Kann aus einem vermeintlichen Mordfall tatsächlich etwas Gutes entstehen? Ein Film, der schwer greifbar ist, der so ist, wie die Wellen auf dem Meer – ruhig, manchmal heftig, oft überwältigtend, aber immer wechselhaft. Wie die weibliche Haupt gur. Es geht nur noch peripher darum, wer wen getötet hat und warum, mehr geht es um den allgegenwärtigen Verlust. Den eines geliebten Menschen, den eines Gefühls, den eines Lebens, das hätte sein können ... Über lange Strecken hängt man der Frage nach, was ihre Beweggründe sein mögen. Am Ende offenbaren sie sich, kontrastiert von einem Schlussbild, das den Zuschauer ebenso ratlos und verloren zurücklässt, wie die Haupt gur.
Peter Osteried
Sorry Genosse
Hedi und Karl-Heinz sind in derselben Stadt geboren, aber seine Eltern ohen mit ihm in den Westen, als er ein Jahr alt war. Doch als junge Menschen lernen Hedi und Karl-Heinz sich kennen und lieben, sie, Medizinstudentin aus der DDR, er, Student aus dem Westen. Eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf, doch Karl-Heinz wäre sogar bereit, sich in die DDR einbürgern zu lassen. Die Staasi hegt Verdacht: Warum sollte ein Westler DDR-Bürger werden? Es muss einen anderen Weg geben - Hedis Flucht aus der DDR. Die beiden Protagonisten, die sich seit mehr als 50 Jahren lieben, erinnern sich. An die schönen Momente, aber auch an die schweren. Die des Abschieds. Die der Zweifel, der Ängste, der Sehnsüchte. Man merkt ihnen an, dass sie füreinander gemacht sind. Umso aufregender ist die Geschichte der Flucht, die oftmals hätte scheitern können, die aber glückte durch die Hilfe von engen Freunden, die selbst alles riskierten. Eine kleine, große Geschichte, die ein vielschichtiges Bild der 1970er Jahre zeichnet.
Peter Osteried
Unruh
01. + 08.02. | 20:30
Man staunt nicht schlecht: In einem beschaulichen Schweizer Bergdorf anno 1877 schwärmen die Arbeiterinnen einer Uhrenfabrik vom internationalen Anarchismus und solidarisieren sich mit Streikenden aus Amerika. Nicht minder verblüffend, mit welcher Freundlichkeit sich hier sämtliche Figuren, Antagonisten inklusive, begegnen. Für die visuellen WowEffekte sorgt eine exquisit komponierte Bildsprache, die souverän zwischen kunstvollen Totalen und wahnwitzigen Großaufnahmen balanciert, derweil die Akteure irgendwo dazwischen mit atemberaubender Langsamkeit durch diese phänomenale PolitLovestory der poetischen Art führen. Rigorose Filmkunst: präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und überraschend wie eine Wundertüte: „Clockwork Suprise“!
Schweiz 2022, 93 Min Regie: Cyril Schäublin
Unruh
Die drei ??? - Erbe des Drachen
ab 09.02. bei uns
Die drei ??? - Erbe des Drachen
Die drei ??? Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews reisen in den Sommerferien nach Rumänien, um ein Praktikum am Filmset von „Dracula Rises“ zu absolvieren, welches ihnen Peters Vater vermittelt hat, der bei der Produktion für die Spezialeffekte verantwortlich ist. Kaum in Transsilvanien angekommen, kommt es zu einer Serie mysteriöser Ereignisse auf dem alten Schloss von Grä n Codrina, das dem Film als Kulisse dient. Die drei Detektive wollen heraus nden, was all das mit dem Verschwinden eines Jungen zu tun hat, der vor über 50 Jahren vom Erdboden verschwand. Dabei kommen die drei Freunde einer mysteriösen Bruderschaft und einem rätselhaften Untoten auf die Spur.
Holy Spider
15. + 22.02. | 20:30
Mit seinem dritten Spiel lm wurde der in Dänemark lebende iranische Regisseur Ali Abbasi („Border“ 2019) zum zweiten Mal zu den Filmfestspielen von Cannes eingeladen, wo seine Mischung aus Serienkiller lm und Sozialdrama im Wettbewerb gezeigt wurde. Basierend auf einem wahren Fall, der Anfang der Nuller Jahre die iranische Gesellschaft erschütterte, beschreibt Abbasi ein Land voller Vorurteile und patriarchalischer Strukturen, in der Frauen wenig und Prostituierte gar keinen Wert haben. Sein Film ist Anklage durch und durch. Wuchtig inszeniert und mit ungewöhnlichen Einblicken in die iranische Gesellschaft.
FSK 16, nur in OmU Dänemark/Deutschland/Schweden/Frankreich 2022, 117 Min Regie: Ali Abbasi
Holy Spider
FSK 6 empfohlen ab 8 Deutschland 2023, 100 Min Regie: Tim Dünschede
Wo ist Anne Frank
Das jüdische Mädchen Anne Frank erschafft 1942 ihre imaginäre Freundin Kitty, der sie zwei Jahre ihr berühmt gewordenes Tagebuch widmet. 75 Jahre später erwacht das sommersprossige, rothaarige Mädchen in Amsterdam zum Leben und begibt sich in einer ihr fremden Welt auf Spurensuche, die sie vom Hinterhaus bis zum Konzentrationslager nach Bergen-Belsen führt. Auf dieser Reise begleitet sie ihr Freund Peter, der eine geheime Unterkunft für Ge üchtete betreibt und ihr zeigt, mit welchen Nöten diese Menschen konfrontiert sind. Inspiriert von Annes Geschichte, möchte Kitty die Botschaft der Hoffnung und Toleranz an künftige Genrationen weitervermitteln.
ANIMATION, FSK 6 empf. ab 8 Belgien, Frankreich 2021, 99 Min Regie: Ari Folman
| INTERESSANTES AUS GERA |
THÜRINGEN@HOME
Smart City wird sichtbar in der Stadt

IM SMART-CITY-JAHR 2022 konnten einige Pilotmaßnahmen abgeschlossen werden, weitere stehen 2023 in den Startlöchern.
Im Februar konnten autarke Solarleuchten im Ufer-Elster-Park mit mitlaufendem Licht installiert werden. Das spart Energie und gibt den Radfahrern oder Spaziergängern mehr Sicherheit in der dunkleren Tageszeit. Ebenfalls Anfang des Jahres wurden fünf Solarbänke installiert, die es ermöglichen, während des Verweilens beispielsweise ein Smartphone aufzuladen.
Am 30. April fand im Rahmen des Hofwiesenparkfestes der erste Sensorworkshop statt. Im Zelt des Bürgernetz Gera-Greiz e.V. konnten Interessierte kombinierte Feinstaub-Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren bauen und mit nach Hause nehmen. Somit wurde ein Netz an Standorten geschaffen, von wo aus diese Sensoren direkt ins SMARTCity Cockpit funken. Das Cockpit ist online abrufbar und zählt mittlerweile zu den führendsten SMARTCity Cockpits bundesweit. Es weist Wetterdaten, Pegelstände, Füllstände von Glascontainern oder die aktuellen Besucherzahlen im Hofwiesenbad aus.
Sehr erfolgreich verlief die weitere Umsetzung des SMART Home Pilotprojektes THÜRINGEN@HOME der TAG Wohnen. Bis zum Sommer 2022 wurden circa 80 Wohnungen mit dem digitalen Assistenzsystemen der Firma BeHome ausgestattet, wodurch insbesondere älteren Menschen ein längeres, selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht wird. Das Geraer Projekt ist damit deutschlandweit eines der größten SMART Home Projekte im Gebäudebestand.
Um die SMARTCity-Projekte für Interessierte noch greifbarer zu machen, wurden von Juli bis Oktober kostenfreie SMARTCity Gera Stadtrundgänge in Zusammenarbeit mit dem Verein »Gästeführer Region Gera e.V.« angeboten. Die Themenführungen gaben Einblicke und Hintergrundwissen zu den konkreten Maßnahmen, die damit das Leben in der Stadt mit Hilfe moderner Technik nachhaltig vereinfachen und attraktiver gestalten. Das Projektbüro SMARTCity plant die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Angebotes im Jahr 2023.
Als kleines Highlight zum Jahresabschluss konnte Ende November dank der Förderung aus dem Projekt SMARTCity der lang ersehnte Wunsch nach einer städtischen CalisthenicsAnlage realisiert werden. Die Sportgeräte im Hofwiesenpark dienen Eigengewichtsübungen und die dazu gehörigen Anleitungsvideos können über QR-Codes schnell, unkompliziert und vor allem barrierearm abgerufen werden.
Im Rahmen eines SMARTCity-Pilotprojektes wurden digitale Klimasensoren in allen Ausstellungssälen und Depoträumen der Geraer Kunstmuseen installiert. Diese messen sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Temperatur. Anschließend werden die Daten an eine zentrale Datenbank geschickt, wo sie mit Grenzwerten abgeglichen werden. Durch das Warnsystem ist eine lückenlose Überwachung des Raumklimas gewährleistet und ein sofortiges Reagieren möglich. »All diese Maßnahmen zeigen, wie vielfältig SMARTCity ist und wie unser Alltag im Kleinen positiv beeinflusst werden kann«, resümiert Rico Trost, Amtsleiter für Zentrale Steuerung und in Personalunion SMARTCity Gera Projektleiter.
Derzeit sind drei weitere Maßnahmen für eine Umsetzung bestätigt. Eine davon beschäftigt sich in Kooperation mit dem Abfallwirtschaftszweckverband Ostthüringen mit den Glassammelplätzen der Stadt. Diese werden nach und nach mit Füllstandssensoren ausgerüstet. Damit ist es dem Entsorger möglich, eine emissionseffiziente Tourenplanung zu erstellen, denn es wird genau dort entsorgt, wo eine Entsorgung notwendig ist. Parallel dazu soll die »Bürger Abfall APP« Dienstleistungen des AWV-OT digital zur Verfügung stellen und quasi auf einen Klick die wichtigsten Informationen anzeigen.
Ob und wie die anderen mittlerweile nachqualifizierten, noch verbliebenen sieben Maßnahmen umgesetzt werden können, darüber erlangt das SMARTCity-Team hoffentlich in Kürze Gewissheit. »Wir sind optimistisch, dass wir in den nächsten Wochen weitere positive Nachrichten aus Berlin erhalten werden«, betont Rico Trost.
Alle Informationen zum Projekt gibt es unter smartcity.gera.de. (mhu)

| WINTERFERIEN |
SKELETT-REKONSTRUKTION DES POHLITZER WOLLHAARNASHORNS

Von der Eiszeit auf den Dachboden
ABWECHSLUNGSREICHES PROGRAMM während der Winterferien im Museum für Naturkunde Gera.
Ein interessantes und abwechslungsreiches Ferienprogramm für Kinder, Jugendliche und die ganze Familie hält das Geraer Museum bereit. Die Offerte Tiere der letzten Eiszeit widmet sich einigen der populären Säugetiere der letzten Kaltzeit (der WeichselKaltzeit) des Eiszeitalters. Im Kinderkabinett »Schwalbennest« werden Wollhaarmammut, Wollhaarnashorn, Höhlenhyäne und Höhlenbär anhand von Original-Knochen (Fossilien), Abbildungen und Filmausschnitten vorgestellt. Danach geht es in der Ausstellung um zwei bekannte Fundstellen eiszeitlicher Tiere im Raum Gera. Zum Abschluss können die Kinder und Jugendlichen eine Höhlenmalerei eines Wollhaarnashorns zum Mitnehmen anfertigen.
Biber und Fischotter – Leben im und am Wasser ist ein weiteres Angebot. Es rückt anhand von Tierpräparaten, Filmausschnitten und Abbildungen die Lebensweise dieser Säugetiere in den Blick, die seit einigen Jahren auch wieder im Tal der Weißen Elster leben. In einem Suchspiel kann man lernen, echte »Biberstämme« zu erkennen und was alles zur Nahrung des Fischotters gehört. Auch ein »Biberteller« zum Mitnehmen wird gebastelt
Bei der Dachbodenführung können die Mädchen und Jungen den alten Dachboden des Schreiberschen Hauses erkunden, in dem viele Sammlungsobjekte des Museums untergebracht sind. Vielleicht entdecken sie dabei ja auch das sagenhafte »Zauberstäbchen«, das dieses Haus 1780 vor dem Stadtbrand Geras bewahrt haben soll.
Die Veranstaltung Entlang der Weißen Elster von Greiz bis nach Bad Köstritz richtet sich eher an Jugendliche und Erwachsene, die bequem im Sitzen während eines reich bebilderten Vortags dieses Tal erleben können. Es erwarten sie nicht nur grandiose Landschaftsaufnahmen, sondern auch botanische, mineralogische, paläontologische und zoologische Entdeckungen links und rechts vom Wegesrand. (fhr)
Winterferien im Museum für Naturkunde Nicolaiberg 3, 07545 Gera Di - So/Feiertag: 11 - 17 Uhr Anmeldung empfohlen unter Tel.: 0365 – 52003 Tiere der letzten Eiszeit 11.02.2023, 14 Uhr 14. + 16.02.2023, je 15 Uhr Biber und Fischotter –Leben im und am Wasser 12. + 15. + 17.02.2023, je 14 Uhr Dachbodenführung 11.02.2023, 15 Uhr 14. + 16.02.2023, je 14 Uhr Entlang der Weißen Elster von Greiz bis nach Bad Köstritz 12.02.2023, 15 Uhr www.museen-gera.de
| KONZERT |
A cappella in der Kreuzkirche
AQUABELLA AUS BERLIN gastieren mit besonderem Programm in Zeulenroda.
Das Berliner Vokal-Quintett AQUABELLA präsentiert in der Kreuzkirche »Heimatlose Lieder finden ein Zuhause«. Denn: Nicht nur Menschen können heimatlos werden, auch Liedern kann es so ergehen. Die Sängerinnen interpretieren Lieder, die scheinbar überall zu Hause sind. Sie besingen die Hoffnungen und Sehnsüchte der Menschen, beschäftigen sich mit den ureigenen Fragen: Wo komme ich her? Wo gehöre ich hin? AQUABELLA stellt sich auch dem eigenen Heimatgefühl und das in gewohnt ironischer Art und Weise. So wird der bekannt gewordene Hit »Farbfilm« von Nina Hagen ein Teil ihrer Spurensuche.
Bereits am Nachmittag lädt Bettina Stäbert, Managerin von AQUABELLA, zum Workshop »Weltmusik - grenzenlos singen« ein. Dort möchte sie maximal 25 Mitgliedern von Chören und anderen Singbegeisterten Wissen um Stimme, Sprache, Bühnenpräsenz und harmonischen Zusammenklang vermitteln. (kju/ule)

Konzert. Aquabella Heimatlose Lieder finden ein Zuhause 04.03.2023, 19 Uhr Workshop 04.03.2023, 14 - 16 Uhr (Unkostenbeitrag 12 € inkl. Noten) Anmeldung: Tel.: 0160 – 966 501 48 E-Mail: info@aquabella.net Kreuzkirche Zeulenroda www.viva-kulturforum.de