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Fokus

Fokus: Logiernächte-Entwicklung Rück- und Ausblick

Rückblick Im Jahr 2021 zählte die Tourismusregion Zürich nur gerade 3.1 Millionen Logiernächte. 2019 waren es 6.5 Millionen, was einem Minus von 51.9 Prozent entspricht. Immerhin, gegenüber dem Vorjahr erreichten die Logiernächte in der Region, die sich von Baden und Winterthur über die Stadt Zürich und die Flughafenregion bis nach Rapperswil und den Kanton Zug erstreckt, ein Plus von 39.1 Prozent. Die Subregion Zürich mit der Stadt, den Flughafengemeinden, dem Limmattal und dem Knonaueramt, für die Zürich Tourismus direkt verantwortlich ist, verzeichnete 2.3 Millionen Übernachtungen (+42.1%), was gegenüber dem Rekordjahr 2019 noch einem Minus von 56.2 Prozent entspricht. Die Stadt Zürich liegt mit 1.65 Mio. Übernachtungen um 47.7 Prozent über dem Vorjahr, jedoch noch 54.5 Prozent hinter 2019.

Bei den Gästen aus der Schweiz ist für die Subregion ein starkes Wachstum von 50.9 Prozent zu verzeichnen. Auch bei den Nachbarländern (Deutschland +36.1%, Frankreich +33.2%, Italien +51.8%, Österreich +32.8%) und bei den Gästen aus Nordamerika (+52.4%) gibt es hohe Zuwachsraten. Rekordverdächtiges Wachstum verzeichnen die Gästezahlen aus den Golfstaaten: Die Übernachtungszahlen stiegen um 281.7 Prozent. Infolge besonders strenger Reiserestriktionen gibt es bei den Gästen aus dem Vereinigten Königreich (-11.4%), Russland (-15.4%) und China (-48.1%) auch im zweiten Pandemiejahr starke Verluste bei den Logiernächten.

Reto Helbling Vizedirektor Zürich Tourismus

Ausblick Zürich Tourismus erwartet für das Jahr 2022 erneut einen Anstieg der Anzahl Hotelübernachtungen gegenüber 2021 von rund 40 Prozent, was für die Subregion Zürich rund 3.2 Mio. Übernachtungen bedeutet. Zwei wesentliche Faktoren nehmen jedoch starken Einfluss auf dieses positive Wachstum und machen eine Voraussage entsprechend unberechenbar: Einerseits die Entwicklung der Corona-Pandemie und andererseits der Krieg von Russland gegen die Ukraine.

Trotz hohen Fallzahlen im ersten Quartal 2022 wird für den Verlauf des Jahres weiterhin mit einem Wachstum in den Märkten Schweiz, Nordamerika und Europa gerechnet. Nach wie vor stagnierend und weiterhin auf tiefem Niveau bleiben Märkte aus dem asiatischen Raum mit Ausnahme der Golfstaaten, welche sich weiterhin positiv entwickeln.

Mit dem Krieg in der Ukraine erwartet Zürich Tourismus zusätzliche Hemmnisse für die Entwicklung des Tourismus im Allgemeinen und für die Destination Zürich im speziellen. Gerade potentielle Gäste aus Nordamerika reagieren zurückhaltend und abwartend, was zu einer negativen Entwicklung beitragen könnte. Dasselbe gilt für potentielle Gäste aus dem asiatischen Raum und Ozeanien. Neben dem Reiseverhalten spielt jedoch die globale ökonomische Entwicklung um Energie, Rohstoffe, Lebensmittelversorgung, Währungen etc. eine zentrale Rolle, die zum aktuellen Zeitpunkt nicht eingeschätzt werden kann. Erhöhte Rohstoffpreise machen das Reisen deutlich teurer. Dies wird sich sowohl in den Kerosin-Kosten im Flugverkehr zeigen als auch bei Lebensmitteln, also in der Hotellerie und Gastronomie, was wiederum zu höheren Preisen führen wird. Der starke Franken trägt ebenfalls dazu bei, dass das Preisniveau der Schweiz bzw. Zürich europäische Gäste fernhalten könnte. Unter diesen zusätzlichen Hemmnissen bleibt die Einschätzung mit einem Plus von 40 Prozent gegenüber 2021 sehr instabil und muss kritisch hinterfragt werden. (Stand: 27.04.2022)

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