Unser Land (Oktober 2018)

ZUM

NATIONAL­ FEIERTAG 2018

U NSE R L A N D E I N S TO L ZE R B L I C K AU F T I R O L

Sportliches Spektakel

Tirol am Teller

Kaiser und Kultur

Ende September ging es in Tirol rund. Ein Rückblick auf die Rad-WM in Zahlen

Mehr heimische Lebensmittel sollen in Tiroler Hotels und Gasthäusern verkocht werden.

Der 500. Todestag von Kaiser Maximilian I. sorgt in Tirol für einige kulturelle Highlights.

1.000 MARKEN KAUFHAUS HEART OF THE ALPS SHOPPING

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© EXPA PICTURES

© TIROL WERBUNG/PUPETER ROBERT

EDITORIAL // INHALT

Seite 12

WM, die zweite.

Rückblick auf die Kletter-WM

Seite 34

© AXEL SPRINGER

Ein Gütesiegel für Qualität und Sicherheit vergibt das Land Tirol an Betreiber von Skigebieten, Loipen und Rodelbahnen.

Seite 38

Das Hospizhaus in Hall setzt neue Standards in der Palliativmedizin.

Liebe Leserinnen und Leser!

T

irol weist aktuell mit vier Prozent (Stand September 2018) die niedrigste Arbeitslosenquote seit 20 Jahren auf – und die niedrigste österreichweit. Mit der Rad- und der Kle er-WM hat sich Tirol wieder einmal als Sportland Nummer eins bewiesen. Bei der Rad-WM gingen TV-Bilder aus Tirol in 150 Länder, 600.000 Zuschauer wurden über das zehntägige Großevent vor Ort gezählt. Im Zuge der WM wurden in Tirol Radwege weiter ausgebaut, gerade arbeitet das Land an der Digitalisierung dieser Wege, so sollen alle Routen auf einen Blick und Klick verfügbar sein.

Einiges getan hat sich zum Beispiel auch in den Bereichen Bildung und Naturgefahrenmanagement. Großen Aufgaben und Herausforderungen muss sich Tirol im Zusammenhang mit der Pflege oder in Sachen Transit und Verkehr stellen. Kulturell stehen 2018 und auch 2019 ganz im Zeichen Kaiser Maximilian I. Anlässlich seines 500. Todestages soll die Bedeutung des Monarchen für Tirol in den Mi elpunkt gerückt werden. Alles Wissenswerte rund um diese Themen – und mehr – gibt es in der vorliegenden zweiten Ausgabe von Unser Land zu lesen.

Wir wünschen eine spannende Lektüre!

Die Redaktion

Inhalt Seite 8 Radrouting.tirol präsentiert das tirolweite Rad-Angebot in digitaler Form.

Seite 16 Das Ehrenamt spielt in Tirol eine wichtige Rolle und soll weiter gestärkt werden.

Seite 22 Tirol hat aktuell die niedrigste Arbeitslosenquote seit 20 Jahren.

Seite 28 Aktuelles rund um die Themen Transit und Verkehr

Seite 30 Lawinensicherheit ist im Tiroler Winter stets ein wichtiges Thema.

Impressum Unser Land, Beilage in der „Tiroler Tageszeitung“ Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH // Chefredaktion: Matthias Krapf // Redaktion: Rebecca Müller, Daniel Schreier, Lisa Schwarzenauer, Haris Kovacevic, Daniel Feichtner, Barbara Wohlsein, Simon Leitner, Theresa Kirchmair // Layout: Thomas Bucher, Sebastian Platzer // Illustrationen: Monika Cichoń, Alina Klampfer Anzeigenverkauf: Wolfgang Mayr // Anschrift für alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 60 20, E-Mail office@target-group.at, www.target-group.at // Fotos: Axel Springer // Coverfoto: Tirol Werbung / Schels Sebastian // Druck: Ferdinand Berger & Söhne Gesellschaft m.b.H., 3580 Horn

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FENSTER ZU TIROL

Schloss Ambras – mit der einzigen am

ursprünglichen Ort erhaltenen Kunstkammer der Renaissance – ist das älteste Museum der Welt.

UNSER LAND DER KULTURSCHÄTZE

Auch die seit dem 12. Jahrhundert kaum veränderte Ötztaler

Mundart

(8.000 bis 15.000 aktive SprecherInnen) ist seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe.

Mit dem Axamer Wampelerreiten, dem Imster Schemenlaufen, dem Nassereither Schellerlaufen und dem Telfer Schleicherlaufen zählen mehrere Tiroler

Fasnacht-Traditionen

zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

©ACHENSEE TOURISMUS, ÖTZTAL TOURISMUS, IMST TOURISMUS / FRANZ OSS, KHM-MUSEUMSVERBAND

EXKLUSIVE TIROLER DIRNDL KOLLEKTION

Tirol ist auch abseits des Weltkulturerbes reich an sehenswerten Bräuchen –

die Almabtriebe

mit den prachtvoll geschmückten Tieren zählen zu den schönsten.

T R AC H T E N M O D E VO N R AU S C H E R

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Die Rad-WM in Zahlen Neun Tage lang war Tirol im Bann der UCI Straßenrad WM 2018. Die Highlights lassen sich am besten in Zahlen ausdrücken.

+50 mehr als 50 Radio- und TV-Stationen vor Ort

Radeln für alle • Knapp 430.000 Tirolerinnen und Tiroler nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel.

• Das Radwegenetz in Tirol ist drei Mal so lang wie das Landesstraßennetz.

• 12 Millionen Euro wurden bereits in die Radinfrastruktur investiert.

• 80 Kilometer Radwege wurden im Rahmen der Tiroler Radwegeoffensive bereits saniert oder neu gebaut, 155 Kilometer sind in Planung.

• 38 Radwanderrouten, 550 MountainbikeRouten und 93 Singletrail-Routen • Rekord-Anmeldung: 1.300 Personen und 183 Firmen bei „Tirol radelt zur Arbeit“ • Über 1.000 Kilometer Radwanderwege, 5.600 Kilometer Mountainbike-Routen, 230 Kilometer Singletrails • Tirol stellt ein neuartiges Radrouting zur Verfügung www.radrouting.tirol.

1 Goldmedaille gab es für die 18-jährige Tirolerin Laura Stigger in ihrer Heimat. Sie wurde Weltmeisterin im Straßenrennen der Juniorinnen – bei ihrem erst zweiten Straßenrennen.

55,5 km/h

Durchschnittsgeschwindigkeit beim Mannschaftszeitfahren der Herren Elite

R AD-WM

600.000

7

66

Besucher in den Startregionen, an der Strecke und im Zielbereich in Innsbruck

verliehene Medaillen

120

Kilometer Absperrband

KILO

150

Äpfel von „Bio vom Berg“

7 2 .

1 5

Länder, in denen die WM im TV übertragen wurde

764

Medienvertreter vor Ort

1.000

Kilo Testa-Rossa-Kaffee

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7

1.492

Volunteers (und 34.500 Arbeitsstunden)

7.000

Kalorien, die ein Fahrer maximal während eines Rennens verbrennt

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Mehr sehen vom Land.

Bild © Tirol Werbung / Aichner Bernhard; Medieninhaber und Herausgeber: Verkehrsverbund Tirol GesmbH; Verlagsort: Innsbruck; Satz-, Druckfehler und Tarifanpassung vorbehalten; Stand: September 2018; Es gelten die aktuellen Tarif- & Beförderungsbestimmungen

VOM

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© TIROL WERBUNG / NEUSSER PETER

Die Tiroler Bergwelt ist auch für Radfahrer ein echtes Highlight. Nun gibt es erstmals eine digitale Übersicht über die vielen Routen, die legal befahrbar sind.

R ADROUTING

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Rad-Route nach Maß Vom Arme-Leute-Vehikel zum Sportgerät, Tourismus-­ Angebot und Teil eines aktiven Lebensstils hat das Rad einen drastischen Imagewechsel durchgemacht. Und auch die Digitalisierung macht vor dem Drahtesel nicht halt – ­ mit Tirol als Vorreiter.

TEXT: DANIEL FEICHTNER

R

äder sind im Trend. E-Bikes boomen, Mountainbiken ist lange Breitensport und unser Radangebot lockt jeden Sommer Gäste an. Dabei hat Tirol Rest­ österreich gegenüber einen klaren Vorteil: Mit dem Mountainbikemodell 2.0, das die Nutzung sämtlicher Forstwege und mehr klar regelt, bewegen sich Radfahrer hierzulande nie in einer gesetzlichen Grauzone. Einen noch besseren Überblick über das Angebot und die Möglichkeiten bietet seit diesem Sommer ein neues Vorzeigeprojekt des Landes.

Digitalisiert Seit Mitte Juli ist radrouting.tirol online. Die tirolweite Erfassung sämtlicher Radwege steht gratis und werbefrei zur Verfügung. „Unser Ziel ist es, das gesamte Tiroler Angebot abzubilden – für Freizeit- ebenso wie Rennradler, Mountainbiker oder auch Alltags-Radfahrer“, erklärt Projektkoordinator Othmar Knoflach.

Aktuell befindet sich das System in der Aufbauphase. Es funktioniert also und ein Großteil der Datensätze ist bereits verfügbar.

Noch kann es aber sein, dass die eine oder andere Route fehlt.

Abgesegnet Das Besondere an der Plattform ist, dass sie kein Community-gestütztes Projekt, sondern „von oben“ abgesegnet ist. Die Daten werden von den Kommunen, Förstern und vom Land erhoAuf ben. Es kann also niemand seine eigene Route radrouting. eintragen. „Damit kann man nicht nur davon tirol erfasst ausgehen, dass jede eingezeichnete Route auch sind: wirklich existiert“, meint Dieter Stöhr von der MTb Abteilung für Forstorganisation, „sondern auch, Routen, Gesamt­ dass man sie legal befahren darf.“ länge 5.700 km Neben den Strecken an sich werden auch der Belag und andere Informationen festgehalten.

Singletrails, Anhand von Schwierigkeitsgraden können radGesamt­länge routing-User sich Strecken suchen, die ihrem 250 km Können und ihrer Kondition entsprechen.

550 100 20

Rennrad­ routen, Gesamt­ länge 2.000 km

27

Radwander­ wege, Gesamt­länge 1.036 km

Mobile Unterstützung Während der Routingdienst im Browser schon nutzbar ist, fehlt noch eine mobile Komponente für die Navigation unterwegs. Eine entsprechende App ist gerade in Entwicklung und wird voraussichtlich kommendes Jahr veröffentlicht – ebenso gratis und werbefrei. „Das ist ein richtig großes Projekt“, meint Knoflach. „Mit Google und Co. haben wir starke Konkurrenz. ▶

„Unser Ziel ist es, das gesamte Tiroler Angebot abzubilden – für Freizeit- ebenso wie Rennradler, Mountainbiker oder auch Alltags-Radfahrer.“ OTHMAR KNOFLACH, AMT DER TIROLER LANDESREGIERUNG, SACHGEBIET VERKEHRSPLANUNG

© SHUTTERSTOCK.COM, RADROUTING.TIROL

© PRIVAT

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Planung von daheim: Auf radrouting.tirol lassen sich Radrouten einfach und schnell finden und nach anhand der eigenen Fähigkeiten und Vorlieben filtern. 2019 wird das Angebot voraussichtlich auch via Smartphone-App abrufbar sein.

Auch als nicht-kommerzielles Produkt müssen wir mit den Features Schritt halten.“ Neben Live-Navigation wird die radrouting-App Offline-Betrieb und den gratis Download von Karten unterstützen, damit User auch ohne Empfang nie die Orientierung verlieren.

Vorreiter Zwar hat das Mountainbikemodell 2.0 den Weg zur Digitalisierung der Tiroler Radrouten geebnet. Das bedeutet aber nicht, dass die Plattform Tirol-exklusiv bleiben soll – im Gegenteil.

Radrouting setzt auf den Daten der Verkehrsauskunft Österreich (VAO) auf, die bundesländerübergreifend vorhanden sind – nur eben nicht in der Verknüpfung mit den Radrouten. „Radwege einzubinden, die in anderen Bundesländern weitergehen, ist von unserer Seite kein Problem“, bestätigt Dieter Stöhr. Nur müssten sie dort eben erst erfasst werden. Zudem deckt die VAO-Datenbank auch den öffentlichen Verkehr und das Straßennetz in ganz Österreich ab.

Das kommt radrouting-Usern bereits jetzt zugute: Das System kann nicht nur die Radroute an sich ausgeben, sondern auch, wie man dorthin kommt – egal ob mit Rad, Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Generell sind die Daten, auf denen das Projekt fußt, kein Geheimnis. Ganz im Gegenteil: „Da radrouting.tirol nicht kommerziell orientiert ist, teilen wir gerne – auch mit Google und Co. Wir freuen uns, wenn mehr Radfahrer richtig und umfassend informiert werden“, sagt Stöhr. ×

Mehr als ein Sportgerät „Bedenkt man, dass die meisten Wege, die wir täg­ lich zurücklegen, deutlich kürzer als fünf Kilometer sind, haben Räder enormes Potenzial im Alltagsver­ kehr“, ist Othmar Knoflach überzeugt. Aktuell habe Innsbruck einen Fahrrad-Verkehrs-Anteil von 17 Prozent – mit Luft nach oben. Um das zu stei­ gern und zur Verkehrsentlastung beizutragen, müsse der infrastrukturelle Ausbau vorangetrieben werden, sagt Knoflach, der in Innsbruck bereits jetzt Engpässe sieht. „Und in vielen Orten wäre ein Umstieg aufs Rad logische Konsequenz, wenn ein Wegenetz geboten wird.“ Solche Ausbauprojekte werden vom Land finanziell unterstützt – je nach Kategorie und Potenzial mit bis zu 70 Prozent der Errichtungskosten. „Allerdings ist die Planung und Umsetzung der Maßnahmen Gemeindesache“, er­ klärt er. „Dementsprechend sind sie auch gefordert, uns auf förderungswürdige Projekte hinzuweisen.“

RUBRIK

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26.Oktober | 10 Jahre Tag der offenen Tür! l o r i T d n a l r Kultu

Unsere Highlights ➔ Einsatzkommando Cobra

➔ Offene Türen bei der Landesregierung ➔ Kultur in Tirol – Von Geschichte über Musik bis hin zur Kunst ➔ Mobiles Pass- und Führerscheinamt ➔ Bluatschink Kinderkonzert

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© EXPA PICTURES (2)

Doppelweltmeister: Lokalmatador Jakob Schubert war sowohl im Vorstieg als auch in der Kombination nicht zu schlagen.

Die Kletterelite zu Gast in Tirol Die Kletterweltmeisterschaft in Innsbruck hat in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe gesetzt. Sie erwies sich nicht nur für Österreichs Sportler, sondern auch für die Veranstalter als voller Erfolg.

TEXT: SIMON LEITNER

D

reimal Gold, einmal Bronze – die Bilanz des österreichischen Kletterverbandes bei der vergangenen Kletterweltmeisterschaft in Innsbruck kann sich durchaus sehen lassen. Bei den Damen holte sich Jessica Pilz den Sieg im Vorstieg und den dritten Platz in der Kombination, bei den Herren

wiederum krönte sich Lokalmatador Jakob Schubert gar zum Doppelweltmeister (ebenfalls im Vorstieg und in der Kombination). Dieses Ergebnis bedeutete am Ende nicht nur Rang eins im Medaillenspiegel, sondern war auch das bis dato erfolgreichste eines österreichischen Nationalteams bei einer Kletter-WM.

Positive Resonanz Doch nicht nur für die heimischen Sportler, auch für die Veranstalter war die zehn Tage andauernde Weltmeisterschaft in der Tiroler Landeshauptstadt ein voller Erfolg. Dementsprechend zufrieden zeigten sich auch die Organisatoren: „Es hätte wirklich nicht viel besser laufen können, alles

KLET TER-WM

Die Innsbrucker Olympiaworld war durchwegs sehr gut besucht, die Finalrunden zogen zahlreiche Zuschauer an.

hat nahezu perfekt geklappt“, befindet etwa OK-Chef Michael Schöpf, der mit seinem Team maßgeblichen Anteil am Gelingen der bisher größten Kletter-WM aller Zeiten hatte. Vor allem das Zuschauer- und Medieninteresse war enorm: Vonseiten der Veranstalter hatte man mit etwa 35.000–40.000 Besuchern gerechnet. Am Ende zähl-

te man fast 60.000 Menschen bei den Bewerben und den Rahmenveranstaltungen, TV-Stationen und Medienvertreter aus aller Welt haben live und vor Ort von der WM berichtet. „Am meisten freut uns allerdings, dass unser Konzept so gut aufgegangen ist“, meint Schöpf. „Das Event stand ja unter dem Motto ‚Climb. ▶

Dreimal Gold, einmal Bronze lautete die Bilanz des österreichischen Kletterverbands bei der Heim-WM.

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Die Niederösterreicherin Jessica Pilz holte sich in ihrer Paradedisziplin Vorstieg die Goldmedaille.

Die Speed-Bewerbe sorgten für Hochspannung.

© MORITZ LIEBHABER/KVOE

Come together. Celebrate.‘ Und ich glaube, es ist uns wirklich gelungen, dieses Motto zum Leben zu erwecken und den WM-Spirit überspringen zu lassen.“ Dafür spreche auch, dass man fast durchwegs positive Rückmeldungen erhalten habe – und zwar nicht nur von den über 800 teilnehmenden Sportlern sowie den Gästen, sondern auch von den Einheimischen. „Und das ist das Schönste überhaupt: dass die WM auch vonseiten der Bevölkerung so gut angenommen wurde.“

Lange Vorbereitung Um die WM in dieser Art und Weise über die Bühne bringen zu können, waren allerdings umfangreiche Vorbereitungen und viel Organisation von Schöpf und seinem Team vonnöten. Letztendlich stellte die WM den Höhepunkt einer langen Entwicklung dar, die mehrere Stufen durchlaufen und insgesamt fast sechs Jahre gedauert hat.

Bereits 2012, nach der Kletterweltmeisterschaft in Paris, spielte man

„Es hätte wirklich nicht

viel besser laufen können, alles hat nahezu perfekt geklappt.“

MICHAEL SCHÖPF, OK-CHEF

im österreichischen Kletterverband das erste Mal ernsthaft mit dem Gedanken, eine WM in Innsbruck auszutragen. Ein Jahr später wurde die Bewerbung eingereicht, 2014 erhielt man schließlich den Zuschlag. Seitdem hat man sich akribisch auf das Event vorbereitet – man wollte nichts dem Zufall überlassen und absolut sichergehen, dass die Veranstaltung problemlos verläuft. Im Rahmen der Vorbereitung richtete man unter anderem einen Boulderweltcup in der Olympiaworld (2016) sowie die Junioren-WM 2017 im neu erbauten Kletterzentrum Innsbruck aus. Diese Wettkämpfe galten als offizielle Testbewerbe und erwiesen sich als nützliche Generalproben für das Organisationskomitee, das dadurch bei der WM bereits auf viele Erfahrungswerte zurückgreifen konnte.

Als eine der größten Herausforderungen für das Team stellte sich schließlich die Entscheidung heraus, die Bewerbe und das Rahmenpro-

KLET TER-WM

gramm an drei verschiedenen Orten stattfinden zu lassen: Die jeweiligen Programmpunkte in der Olympiaworld, im Kletterzentrum und am Marktplatz so zu koordinieren, dass sie miteinander harmonieren und sich ergänzen, verlangte den Organisatoren einiges ab.

Hotspot des Klettersports Insgesamt dauerte die WM zehn Tage.

Während dieser Zeit standen nicht nur die Athletinnen und Athleten, sondern auch Innsbruck bzw. Tirol als Austragungsort im Fokus der Öffentlichkeit. Geht es nach Schöpf, konnte man sich durch die Weltmeisterschaft einmal mehr als Kletterdestination präsentieren und deutlich machen,

welchen Stellenwert der Sport im Land hat. „Bei Kletterbewerben gibt es nirgendwo sonst so eine Stimmung wie in Innsbruck“, ist Schöpf überzeugt. „Ich glaube, dass die Landeshauptstadt in der Kletterwelt Schritt für Schritt einen ähnlichen Status erreicht wie Kitzbühel im Skisport: Es passt einfach alles perfekt zusammen.“ Abgesehen vom Imagefaktor, der vor allem für den Tourismus relevant ist, konnte die heimische Wirtschaft auch direkt von der WM profitieren: Denn die Veranstalter haben von der Planung bis zur Eventtechnik fast ausschließlich mit regionalen Unternehmen zusammengearbeitet, wodurch viel Wertschöpfung im Land geblieben ist. ×

PORTRÄTWASSERZEICHEN Hält man die Banknote gegen das Licht, werden das Porträt der mythologischen Gestalt Europa, ein Fenster und die Wertzahl sichtbar.

SMARAGDZAHL Beim Kippen bewegt sich ein Lichtbalken auf und ab. Die Farbe der Zahl verändert sich von Smaragdgrün zu Tiefblau.

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Die WM in Zahlen 58.500 Besucher, davon ca. 37.000 bei Halbfinal- und Finalbewerben in der Olympiaworld, 7.500 bei den Qualifikationsbewerben und 14.000 bei Rahmenprogramm-Events am Marktplatz 131 TV-Stationen, die von der WM berichtet haben; elf davon live 314 akkreditierte Medienvertreter von 130 Medien aus 21 Ländern vor Ort

PORTRÄTFENSTER Betrachten Sie die Banknote gegen das Licht. Das im Hologramm enthaltene Fenster wird durchsichtig. In ihm erscheint ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das von beiden Seiten des Geldscheins zu erkennen ist.

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Freude am Helfen Ehrenamtliches Engagement hat einen hohen Stellenwert in Tirol. Mit der Freiwilligenpartnerschaft wurde vonseiten des Landes eine Einrichtung geschaffen, die noch mehr Menschen für die Freiwilligenarbeit gewinnen soll.

TEXT: SIMON LEITNER

4.500 Bergrettung

32.300

Freiwillige Feuerwehren

Anzahl der Freiwilligen von Organisationen in Tirol, 2018

3.000

Wasserrettung

E

in Ehrenamt auszüben, hat in Tirol Tradition. „In Tirol sind grundsätzlich sehr viele Menschen als Ehrenamtliche tätig“, berichtet Andrea Fink von der Abteilung für Landesentwicklung und Zukunftsstrategie. Allerdings habe man in den letzten Jahren einen gewissen Wandel in der Freiwilligenarbeit feststellen können: „Heutzutage möchten viele lieber sporadisch oder nur punktuell anstatt über einen

längeren Zeitraum hinweg helfen.

Deshalb haben einige Organisationen mittlerweile oftmals Schwierigkeiten dabei, junge und vor allem langfristig Freiwillige zu finden.“ Die Entscheidung, eine Institution oder Einrichtung ehrenamtlich zu unterstützen, hängt von vielen Faktoren ab – am Ende scheitert es nicht selten entweder an zu wenig Zeit oder an zu wenig Information. Genau an diesen Punkten möchte das Land

6.900 Rotes Kreuz

Tirol ansetzen: Mittels verschiedener Initiativen und Förderungen versucht man, wieder mehr Menschen für ehrenamtliches Engagement zu begeistern. „Uns geht es vor allem darum, zu informieren und zu zeigen, wie viele Möglichkeiten es im Bereich freiwilliger Arbeit gibt – auch für Menschen, die nicht so viel Zeit haben“, erklärt Fink. Um das zu erreichen, wurde unter anderem 2015 die Freiwilligenpartnerschaft Tirol ins Leben gerufen.

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© LAND TIROL

EHRENAMT

Unabhängige Beratung Bei der Freiwilligenpartnerschaft handelt es sich um eine Einrichtung, die sowohl potenzielle Freiwillige als auch Vereine und Organisationen, die auf ehrenamtliche Helfer angewiesen sind, unterstützt. Sie umfasst die Abteilung für Landesentwicklung und Zukunftsstrategie als zentrale Koordinationsstelle sowie neun Freiwilligenzentren. Diese sind grundsätzlich nach Bezirken aufgeteilt – einzige Ausnahmen sind das Unterland, wo das Regionalmanagement, und Innsbruck, wo die Caritas der jeweilige Träger ist.

Diese regionalen Freiwilligenzentren fungieren als Vermittlungs-, Vernetzungs- und Beratungsstellen, bei denen sich Menschen über die Rahmenbedingungen und bestehende Angebote im Bereich freiwilliger Arbeit informieren können. Gemeinsam mit den Freiwilligenzentren wird schließlich nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit gesucht, die auch zu den persönlichen Interessen und Fä-

„Heutzutage möchten viele lieber sporadisch oder nur punktuell anstatt über einen längeren Zeitraum hinweg helfen.“ ANDREA FINK, ABTEILUNG FÜR LANDESENTWICKLUNG UND ZUKUNFTSSTRATEGIE

higkeiten des jeweiligen Freiwilligen passt. Zudem organisieren die Partner auch eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema Ehrenamt, darunter jährlich stattfindende Freiwilligenmessen und Freiwilligentage. „Ehrenamtliches Engagement hängt ganz stark von den persönlichen Lebensumständen der Freiwilligen ab“, erläutert Fink. „Da sich diese aber ständig ändern können, ist es wichtig, klare Rahmenbedingungen für die Freiwilligenarbeit zu schaf-

fen.“ Dazu zählen unter anderem eine gute Einbindung in die jeweilige Organisation, eindeutig festgelegte zeitliche Vereinbarungen und eine funktionierende Vernetzung mit anderen Ehrenamtlichen. Auch das Thema Versicherung spielt eine große Rolle: Deshalb hat das Land Tirol 2016 eine subsidiäre Unfall- und Haftpflichtversicherung für freiwillige Helfer abgeschlossen. ×

Freiwilligenpartnerschaft Tirol 2015 ins Leben gerufen 1.263 Kontakte mit Vereinen und Einrichtungen .166 Beratungsgespräche mit 3 Freiwilligen 1.761 Freiwillige erfolgreich vermittelt 55 Maßnahmen zur Öffentlichkeits­ 8 arbeit (Veranstaltungen, Aus- und Weiterbildungen, Pressearbeit) (Stand: 10. 9. 2018)

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

A

us dem ursprünglich landwirtschaftlichen Viehhaltungs­ betrieb der Familie Sponring am Tunelhof in Weerberg entwickelte sich seit 1977 ein spezialisierter Christbaum-Bauernhof. Jeder einzelne Baum wird je nach Größe mindestens sieben Jahre lang intensiv gepflegt und fachmännisch betreut.

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INTERVIEW

„Ich bin ein Befürworter starker Regionen“ Landeshauptmann Günther Platter spricht im Interview über Transitverkehr, leistbares Wohnen, den Bildungsstandort Tirol und erklärt, welche Herausforderungen auf ihn als wiedergewählten Landeshauptmann zukommen.

INTERVIEW: HARIS KOVACEVIC // FOTOS: AXEL SPRINGER

I

m vergangenen Jahr haben Sie die Migrationswelle als „eine der größten Herausforderungen“ bezeichnet. Wie sehen Sie das rückblickend? Günther Platter: Die Migrationswelle in ihrer Gesamtheit zu managen, war eine große Herausforderung. Schließlich ging und geht es darum, den vor Krieg und Verfolgung schutzsuchenden Menschen zu helfen und gleichzeitig die illegale Migration zu stoppen. Daher haben wir in den vergangenen Monaten und Jahren alles unternommen, um dem Schlepperwesen Einhalt zu gebieten.

So sind 180 Polizisten und das Bundesheer am Brenner in der Schleierfahndung aktiv.

Zudem gibt es intensive Güterzugkontrollen – sogar mit einer eigenen Kontrollstelle am Seehof am Brenner. Jetzt geht es darum, all jene zu integrieren, die einen positiven Asylbescheid erhalten haben und sich bei uns ein neues Leben aufbauen wollen.

Tirol ist Transitland. Reichen Lkw-Blockabfertigungen als Maßnahme, um das Problem zu lösen, und was wird in diesem Bereich in näherer Zukunft passieren? Es ist

uns klar, dass durch die Blockabfertigungen nicht weniger Lkw durch Tirol rollen. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Notmaßnahme, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit an besonders verkehrsreichen Tagen aufrechtzuerhalten. Tatsache ist aber auch, dass erst durch die Blockabfertigungen wieder Bewegung in die festgefahrene Transitdiskussion gekommen ist – vor allem in Bayern und Italien. Tirol wird seinen Anti-Transit-Kampf jedenfalls weiter fortführen und Druck machen: mit Verschärfungen von Fahrverboten, der Forcierung einer einheitlichen Korridormaut von München nach Verona und dem Drängen auf Realisierung der Zulaufstrecken für den Brenner Basistunnel.

Regionale Zusammenarbeit scheint wichtig zu sein. Brüssel wird für Tirol immer wichtiger. Daher müssen wir als Bundesland dort stark auftreten. Ich bin ein Befürworter starker Regionen. Sie sind das wichtigste Bindeglied zwischen der EU und ihrer Bevölkerung. Bei zentralen Zukunftsfragen wie Mobilität oder Digitalisierung ist eine engere Zusammenar-

IM GESPR ÄCH

„ Wohnen darf nicht zum Luxus werden.“

beit unverzichtbar. Zuletzt habe ich dies bei einer Präsidiumssitzung des Ausschusses der Regionen betont, der in den vergangenen Jahrzehnten eine massive Aufwertung im europäischen Entscheidungsprozess erfahren hat.

Die Stärkung des Subsidiaritätsprinzips ist auch ein Schwerpunkt der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft. Ziel ist eine EU, die sich um die großen Themen kümmert und den Rahmen vorgibt, uns aber die Freiheit lässt, unsere unmittelbare Umgebung selbst zu gestalten.

Leistbares Wohnen ist nicht nur in der Landeshauptstadt ein brisantes Thema. Auf welche Art wird die Landesregierung dafür sorgen, dass sich Tirolerinnen und Tiroler Wohnen leisten können? Neben dem Verkehr ist Wohnen aktuell das brennendste Thema in Tirol. Daher haben wir das Wohnen auch zu einem Schwerpunkt unserer Regierungsarbeit erklärt, denn eines steht außer Frage: Wohnen darf nicht zum Luxus werden. Den ersten Schritt hin zu leistbarerem Wohnen haben wir bereits bei unserer Herbstklausur in St. Jakob in Defereggen gesetzt – und zwar mit einem neuen

Mietunterstützungsmodell. Damit können wir ganz gezielt jenen helfen, die sich bei der Bewältigung der Mietkosten schwertun.

Zudem stehen der geförderte Wohnbau – es sollen 12.000 geförderte Wohnungen entstehen – und die Aufwertung der Wohnbauförderung im Fokus unserer Arbeit.

Wie hat sich Tirol als Bildungsstandort entwickelt? Welche Schritte wurden bei der Förderung der Elementarpädagogik eingeleitet? Die Zahlen zeigen, dass wir im Bereich der Bildung auf einem guten Weg sind – und zwar beginnend bei der frühkindlichen Erziehung bis hin zum Hochschulwesen. Derzeit arbeiten wir mit Hochdruck an der Umsetzung der Bildungsreform. Der Landesschulrat und die Bildungsabteilung des Landes werden zukünftig in einer Bildungsdirektion zusammengefasst – sowohl organisatorisch als auch räumlich.

In puncto Effizienz ist das auf jeden Fall ein großer Sprung nach vorne. Auch im Bereich der Elementarpädagogik gibt es wesentliche Neuerungen. So sind im Reformpaket Hilfsmaßnahmen für Kinder ab 3,5 Jahren, eine Förderung ▶

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„Beim Transit ist die Belas­ tungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur erreicht.“ LH Günther Platter will Tirol bis 2050 energieautonom machen.

der Kindergartenpädagogik sowie ein verstärktes Weiterbildungsangebot für Grundschullehrerinnen und -lehrer enthalten. Wichtig war auch, dass man den Bund überzeugen konnte, auch weiterhin Fördermittel für den Ausbau der Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen.

Welche Maßnahmen wurden im institutionellen Bereich der Pflege gesetzt? Die Tirolerinnen und Tiroler haben im österreichweiten Vergleich die höchste Lebenserwartung. Das ist natürlich sehr erfreulich und spiegelt wider, welch hohe Lebensqualität wir in unserem Land haben. Gleichzeitig bedeutet es, dass immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen und damit auch Unterstützung und Pflege benötigen.

Als Landesregierung ist es uns wichtig, in Zukunft Pflege zu Hause noch stärker zu fördern und pflegende Angehörige noch besser zu unterstützen. Mit dem Pilotprojekt Pflegeberatungsstellen in den Tiroler Bezirken soll gezielt Hilfe und Beratung für Betroffene geboten werden.

Zudem darf ich auch auf den Strukturplan Pflege 2012–2022 verweisen, der konsequent umgesetzt wird. Dabei geht es neben einer Attraktivierung der Pflegeberufe auch um die stärkere Vernetzung von Gesundheit und Pflege.

Ist Tirol seinem Ziel, das kinderfreundlichste Bundesland zu werden, nähergekommen?

Wieso? Ja, auf jeden Fall. Zum einen ist der Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes zu nennen.

Heute sind es 27 Kindergärten, 85 Kinderkrip-

pen und 25 Horte mehr als vor acht Jahren.

Diese betreuen insgesamt über 30.500 Kinder – damals waren es noch 24.500. Diese Zahlen sprechen für sich. Gleichzeitig fördern wir neuere Formen wie Betriebskindergärten als auch flexible Betreuungsmöglichkeiten durch Tages-

„Uns ist es wichtig, pflegende Angehörige noch besser zu unter­ stützen.“ eltern oder Spielgruppen. Jeder Cent, den wir dort einsetzen, ist gut investiertes Geld.

Kinderfreundlich zu sein, bedeutet aber nicht nur, ein entsprechendes Betreuungs- und Bildungsangebot bereitzustellen. Wir fördern auch die Familien als Ganzes. Dazu haben wir beispielsweise im Vorjahr ein Familienpaket geschnürt, das vor allem einkommensschwächere Familien noch besser unterstützt.

Stichwort Energiewende: Was ist das Ziel Tirols? In Sachen Energie haben wir uns ein sehr ehrgeiziges Ziel gesetzt: Mit der Strategie „Tirol 2050 energieautonom“ wollen wir den Energiebedarf in Tirol bis zum Jahr 2050 halbieren und den Anteil an erneuerbarer Energie schrittweise erhöhen. ×

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digital.tirol ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Fachgruppe UBIT, Industriellenvereinigung Tirol, Lebensraum Tirol 4.0, Standortagentur Tirol und Wirtschaftskammer Tirol. Unter digital.tirol laufen alle Digitalisierungsinitiativen von Land Tirol und Partnern zusammen. digital.tirol informiert über Förderungen, bietet Beratungen an und begleitet digitale Projekte. Bei Events bringt die Initiative Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen und regt den Austausch untereinander sowie mit Arbeitnehmern, Fachkräften und der Tiroler Bevölkerung an.

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Arbeitslosenzahlen im Tiefflug Tirol steht in Sachen Beschäftigung so gut da wie in den letzten 20 Jahren nicht. Wo sind die Gründe dafür zu suchen? Welche Bezirke profitieren am meisten davon?

Welche Branchen suchen Mitarbeiter?

TEXT: HARIS KOVACEVIC // ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ, ALINA KLAMPFER

2.693

REUTTE

WENIGER ARBEITSLOSE SEIT 30. SEPTEMBER 2017

SCHWAZ

3,2 %

ARBEITSLOSENQUOTE

↓

2,2 %

15 %

ARBEITSLOSENQUOTE

WENIGER ALS 2017

↓ 20 %

WENIGER ALS 2017

LANDECK

8,3 %

ARBEITSLOSENQUOTE

IMST

4,5 %

↓

ARBEITSLOSENQUOTE

11 %

↓

WENIGER ALS 2017

19 %

WENIGER ALS 2017

Quelle: AMS Landesgeschäftsstelle Tirol, Oktober 2018

INNSBRUCK STADT/LAND

4,2 %

ARBEITSLOSENQUOTE

↓ 16 %

WENIGER ALS 2017

ARBEITSMARKT

Offene Stellen nach Branchen 14,8 % 14,2 % 9,3 %

5,4 %

3

in Gastronomie und Beherbergung

FRAGEN AN …

in Autohandel und -reparatur bei wirtschaftlichen Dienstleistungen

© DIE FOTOGRAFEN

37,5 %

in der Warenherstellung im Bauwesen

Anton Kern, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol

4,4 % im Logistikwesen 2,7 % im Gesundheits- und Sozialwesen Die restlichen Branchen nehmen 11,7 % der offenen Stellen ein.

1.

KUFSTEIN

3,5 %

ARBEITSLOSENQUOTE

↓ 12 %

WENIGER ALS 2017

2.

KITZBÜHEL

2,6 %

ARBEITSLOSENQUOTE

↓ 22 %

WENIGER ALS 2017

LIENZ

5,1 %

ARBEITSLOSENQUOTE

↓ 22 %

WENIGER ALS 2017

3.

Worauf sind die sinkenden Arbeitslosenzahlen zurückzuführen? In ganz Österreich gehen die Arbeitslosenzahlen zurück, doch ist dieser Trend besonders in Tirol ausgeprägt und wir sind österreichweit Spitzenreiter. Seit 20 Jahren ha en wir nicht so wenige Arbeitslose. Gründe dafür sind die florierende Wirtscha , eine gute Abstimmung der Arbeitsmarkt- und Beschä igungspolitik, aber auch ein damit einhergehender Fachkrä emangel.

Welche Schwerpunkte hat das AMS? Die Schwerpunkte unserer Tätigkeit sind Erst- und Wiedereinstieg ins Berufsleben. Im Fokus stehen die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, der Langzeitarbeitslosigkeit, des Fachkrä emangels und die Beratung von arbeitslosen Personen. Bei vielen Projekten wird das AMS vom Land Tirol unterstützt. Außerdem arbeiten wir im Rahmen des Beschä igungspakts Tirol mit vielen anderen Akteuren zusammen, um arbeitssuchenden Menschen zu helfen und neue Perspektiven zu eröffnen.

Was ist der Beschä igungspakt? Der Beschäftigungspakt versammelt alle maßgeblichen Akteure der Tiroler Beschä igungspolitik und wird von der amg-tirol koordiniert. In enger Kooperation können alle Aktivitäten und Fördermaßnahmen aufeinander abgestimmt und die Effizienz dadurch verbessert werden. Neben dem AMS und dem Land Tirol sind zum Beispiel das Sozialministeriumservice, alle Tiroler Sozialpartner und andere arbeitsmarktrelevante Organisationen mit dabei. ×

23

24

150 Jahre nahe am Menschen

Von der „Amtsstube“ zur modernen Dienstleistungs­­ behörde: In diesem Jahr feiern die acht Bezirkshauptmann­ schaften Tirols ihr 150-jähriges Jubiläum.

TEXT: DANIEL SCHREIER // FOTOS: LAND TIROL/BERGER

A

ls im Jahr 1868 die endgültige Trennung der Justiz von der Verwaltung erfolgte, entstanden österreichweit Bezirkshauptmannschaften (BH) als staatliche Behörde erster Instanz.

Genau vor 100 Jahren, am Ende des Ersten Weltkrieges, wurden die Bezirkshauptmannschaften in die Republik Österreich integriert und im Jahr 1925 in die Kompetenz der Bundesländer übertragen.

Manch einer ging früher mit einem mulmigen Gefühl und in unterwürfiger Haltung auf „das Amt“, um sich von den als allmächtig empfunden Beamten einen Dienst zu erbitten. Heute verstehen sich die acht Bezirkshauptmannschaften Tirols als moderne Dienstleistungsbehörden. Zum Tag der offenen Tür besuchten über 10.000 Tirolerinnen und Tiroler die BHs, um gemeinsam mit den Bezirkshauptleuten das

150-jährige Jubiläum zu feiern und sich von der Servicequalität überzeugen zu lassen.

Breites Leistungsspektrum Die Bezirkshauptmannschaften unterstützen die Menschen in den Bezirken in zahlreichen Bereichen – von der allgemeinen Verwaltung wie dem Passwesen und der Gewerbeanmeldung über das Sozial- und Gesundheitswesen bis hin zur Sicherheit. Sie ist Sitz der Sicherheits- und Fremdenpolizei und für Verwaltungsstrafsachen zuständig.

Ein wichtiger Teil ist auch der Katastrophenschutz: Die Bezirkshauptleute fungieren im Krisen- und Katastrophenfall als Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter. Darüber hinaus sind die BHs wichtiger Arbeitgeber in den Bezirken: Sie beschäftigen in etwa zwischen 85 und 270 Mitarbeiter­ innen und Mitarbeiter. ×

JUBILÄUM

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Acht Gedanken zum Jubiläum Die acht Bezirkshauptleute sind die obersten Verwaltungs­ beamten und das Aushängeschild der jeweiligen BH. Zum Jubiläum acht Gedanken aus den Bezirken

„Vom Amt zum Dienst­ leister – mit diesen Worten kann die Entwicklung der Bezirkshauptmannschaften am besten beschrieben werden.

In allen BHs sind wir bemüht, den Service und die hohe Dienstleistungsqualität stetig aufzubauen.“ MICHAEL BERGER, BEZIRKSHAUPTMANN KITZBÜHEL

„Die Zeiten haben sich geändert und damit auch die Behördenstrukturen – die Bezirkshauptmannschaften sind heute moderne Serviceeinrichtungen, deren Bedeutung im Laufe der Jahre stetig zugenommen hat. Zahlreiche Agenden wurden von der Landes- auf die Bezirksebene übertragen.“ RAIMUND WALDNER, BEZIRKSHAUPTMANN IMST

„Mit gesellschaftlichen Änderungen sowie neuen technischen Möglichkeiten befindet sich auch das Aufgabenfeld der Bezirkshauptmannschaften in einem stetigen Wandel. Darum heißt es: flexibel handeln und die Bedürfnisse der Bevölkerung stets im Auge behalten. Mit dem mobilen Bürgerservice wollen wir beispielsweise den Menschen die Bürokratie im oft stressigen Alltag erleichtern.“

„Die vergangene Befragung von Kundinnen und Kunden hat gezeigt, dass der persönliche Kontakt wichtig und wertvoll ist – umso bedeutender ist es, dass die Bezirkshauptmannschaften als direkte Ansprechpartner vor Ort agieren. Durch die Nähe zur Bevölkerung erhalten wir wichtige Einblicke hinsichtlich ihrer Bedürfnisse, Wünsche und Probleme.“

HERBERT HAUSER, BEZIRKSHAUPTMANN INNSBRUCK-LAND

OLGA REISNER, BEZIRKSHAUPTFRAU LIENZ

„ Es ist essenziell, dass wir mit den Menschen über ihre Bedürfnisse sprechen und erfahren, wo es eventuell nachzuschärfen gilt. Als Bezirkshauptleute fühlen wir uns verantwortlich für die Zufriedenheit und Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ MARKUS MAASS, BEZIRKSHAUPTMANN LANDECK

▶

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„In Zeiten der Digitalisierung kann natürlich vieles online erledigt werden – von Anträgen bis hin zur Informationsbeschaffung. Auch wenn das für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Organisation vielfach arbeitserleichternd und zeit­ sparend ist, darf der persönliche Kontakt mit den Menschen nicht verloren gehen.“ MICHAEL BRANDL, BEZIRKSHAUPTMANN SCHWAZ

„Der Tag der offenen Tür war in ganz Tirol ein voller Erfolg. Es hat uns beeindruckt und gefreut, dass so viele Menschen mit uns gefeiert haben. Die Bezirkshauptmannschaften haben sich im ganzen Land in ihrer vielfältigen Weise präsentiert und aufgezeigt – dieser Tag hat die Bezirkshauptmannschaften und die Bevölkerung noch einmal näher zusammengebracht.“ CHRISTOPH PLATZGUMMER, BEZIRKSHAUPTMANN KUFSTEIN

„ Das Jubiläum stand ganz im Zeichen der Verwaltungszukunft: der Bürgernähe. Mit den offenen Türen an den Bezirkshauptmannschaften wurde dafür einmal mehr ein klares Ausrufezeichen gesetzt. Ob Bürgerservice oder Einblicke in die Arbeit der Blaulichtorganisationen, die ebenfalls vor Ort waren – Offenheit, Transparenz und Gemeinschaftlichkeit haben diesen Tag in Tirol besonders gemacht.“

bezahlte Anzeige / Foto: NHT/Oss

KATHARINA RUMPF, BEZIRKSHAUPTFRAU REUTTE

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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Jobgarant in jeder Region

© CHRISTIAN VORHOFER (2)

Volle Kraft für neue Arbeitskräfte: Flexibilität und Vielfalt im Job gibt’s beim Maschinenring.

Vor der eigenen Haustür. In ganz Tirol.

Der Maschinenring hat es sich zum Ziel gesetzt, Arbeitsplätze im ländlichen Raum sowie die kleinstrukturierte Landwirtschaft abzusichern.

Der Maschinenring ist vielseitiger Dienstgeber: Der Winterdienst ist eine der Kerndienstleistungen.

M

it sechs Standorten bietet der Maschinenring als das regional verwurzelte Dienstleistungsunternehmen eine breite Palette an Betätigungsfeldern, die vom Agrarbereich über den Winterdienst, die Grünraumbetreuung und Gartengestaltung, die Baumpflege und -kontrolle bis hin zu Forstdienstleistungen reicht. Als Marktführer im Bereich der Zeitarbeit in Tirol werden darüber hinaus zahlreiche Mitarbeiter bei Betrieben in allen Größen und in den unterschiedlichsten Sparten eingesetzt. So vielfältig das Angebot ist, so abwechslungsreich sind auch die Jobs: In Summe versorgt das Unternehmen der Tiroler Bauern tirolweit rund 3.000 Menschen – von der Fachkraft über Hilfsarbeiter bis hin zum Teilzeitmitarbeiter – mit individuellen Einkommensmöglichkeiten. „Wir haben über die Jahre verschiedenste Beschäftigungsmodelle für

unsere MitarbeiterInnen entwickelt.

So ist es uns möglich, Arbeitskräften, die nur im Winter zur Verfügung stehen, genauso ein Beschäftigungsangebot zu bieten wie jenen, die beispielsweise immer nur von Montag bis Mittwoch arbeiten können“, weiß Maschinenring-Landesobmann Christian Angerer.

Seit über 20 Jahren regionale Wertschöpfung „Seit der Gründung der Maschinenring-Genossenschaft im Jahr 1997 sind wir bestrebt, durch ein vielfältiges Dienstleistungsangebot Jobs in allen Regionen Tirols zu schaffen und so den ländlichen Raum aktiv mitzugestalten und abzusichern. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht ergeben sich positive Effekte, da neben den Arbeitsplätzen auch die Wertschöpfung in den Regionen gehalten werden kann“, erklärt Angerer. Er freut sich

über die positive Entwicklung des Unternehmens und die vielfältigen Möglichkeiten, die sich damit auch jungen Menschen bieten: „Das Konzept, den Maschinenring zum schlagkräftigen, regionalen Dienstleister mit Jobgarantie weiterzuentwickeln, geht auf, und so freuen wir uns, heute zudem auch Lehrbetrieb für Gärtner, Forstfacharbeiter sowie Bürokauffrauen und -männer zu sein.“ ×

Kontakt Maschinenring Tirol Wilhelm-Greil-Straße 9 6020 Innsbruck Tel.: +43 59060 700 service.tirol@maschinenring.at

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Lenkung statt Ausbau Die Transitproblematik spitzt sich zu und die rollende Landstraße funktioniert nur schleppend. Dennoch steht Tirol dem nicht machtlos gegenüber. Dosierung und Verlagerung anstelle Tür und Tor zu öffnen, heißt die Devise.

TEXT: DANIEL FEICHTNER

© LAND TIROL (2)

Trotz jährlich steigendem Transit den Verkehrsfluss garantieren: Dazu setzt das Land Tirol vor allem auf Maßnahmen wie Blockabfertigung und Dosiertage.

D

as Jahr 2018 wird wohl ein Rekordjahr für das Transitaufkommen in Tirol. „Diesen Jänner wurden 40.000 Lkws mehr auf Tirols Straßen gezählt als im selben Monat 2017“, berichtet Bernhard Knapp, Leiter der Abteilung Verkehrsrecht des Landes Tirol. Diese Steigerung von 20 Prozent markiert einen Trend, der sich fortsetzen wird. „Wir haben es mit einem negativen Symptom einer positiven Entwicklung zu tun: Europas Wirtschaft smotor läuft auf Hochtouren und der Güterverkehr blüht.“

Den richtigen Weg Der Transitverkehr nimmt jährlich zu, während die Infrastruktur zusehends an ihre Grenzen stößt. Einerseits ist das geografisch bedingt: Es fehlt der Platz für weitere Verkehrswege. Andererseits steckt dahinter auch Kalkül. „Wir wollen nicht mehr Verkehr nach Tirol bringen, sondern reduzieren“, erklärt der Experte. „Straßen zu erweitern oder gar neue zu errichten, wäre die völlig falsche Herangehensweise.“ Die attraktive Straße Die „große Lösung“ gibt es nicht – zumindest nicht kurz- oder mittelfris-

tig. Eine Transitreduktion ließe sich nur durch Verlagerung erzielen. Um diese voranzutreiben, wird mit Hochdruck am Brenner Basistunnel gearbeitet: „Aber da sind wir in unserem Handlungsspielraum eingeschränkt“, sagt Knapp.

Tirol sei als Transitroute zu attraktiv und die Maut niedrig genug, um rentabel zu sein – auch wenn sie bereits fast fünf Mal so hoch sei wie in Italien oder Bayern. „Die Verlagerung auf die Bahn scheitert am Angebot.

Die Nutzung ist zu kompliziert und die Strecke zu kurz, als dass es sich lohnen würde.“ Hier sieht er Deutsch-

TR ANSIT

land und Italien in der Pflicht. Gäbe es eine Transit-Bahnstrecke von München nach Verona, sähe die Situation anders aus. Die müsse aber von den Nachbarländern eingerichtet werden.

Kleinteilige Lösungen Was Tirol im Alleingang umsetzen kann, sind kleinteilige Lösungen.

Dabei hat die Bevölkerung Priorität. „Straßeninfrastruktur muss vorrangig den Versorgungsauftrag erfüllen“, versichert Knapp. „Egal ob Arbeit oder Arzttermin: Die Straßen müssen denen zur Verfügung stehen, die in Tirol leben.“ Um das zu gewährleisten, soll dem Transit weiter mit Blockabfertigung und Dosiertagen zu Leibe gerückt werden. Innerhalb der Grenzen soll Baustellenmanagement den Verkehr flüssig halten. „Mittlerweile gibt es auf Tirols Autobahnen fast keine einspurigen Baustellen mehr“, meint

29

„ Die Verlagerung auf die Bahn scheitert am Angebot.

Die Nutzung ist zu kompliziert und die Strecke zu kurz, als dass es sich lohnen würde.“ BERNHARD KNAPP, LEITER DER ABTEILUNG VERKEHRSRECHT DES LANDES TIROL

Knapp. „Wir arbeiten eng mit der ASFINAG zusammen, um die Erhaltungsarbeiten zu optimieren – darauf verzichten können wir aber nicht.“ Bevölkerung geht vor Noch vor den freien Straßen steht die Lebensqualität der Bevölkerung im Fokus. Auch hier greifen lokale Lösungen. „Im Ortsbereich bauen wir auf Umfahrungen“, erklärt er. Aber nicht überall ist das möglich. Gerade in Sei-

tentälern betreffen solche Projekte oft viele Grundeigentümer. „Dazu kommen Lärmverbauungen und Maßnahmen zur Senkung der Feinstaubbelastung“, ergänzt Knapp. „Infrastrukturell sind wir am Limit angekommen.“ Zu warten, bis der Brenner Basistunnel fertiggestellt und für ausreichende Anknüpfungen gesorgt sei, sei keine Option. „Deswegen ist es jetzt gefragt, mit lenkenden Maßnahmen das Optimum zu erreichen.“ ×

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Alles um den Schnee Der Tiroler Winter zwingt hiesige Experten jedes Jahr wieder dazu, sich Gedanken über Lawinensicherheit zu machen. Mit dem International Snow Science Workshop, kurz ISSW, redeten heuer Wissenschaftler und Praktiker aus aller Welt mit.

TEXT: THERESA KIRCHMAIR

V

or vier Jahren stand das Komitee der ISSW vor einer Richtungsentscheidung: Sollte die weltweit größte Fachkonferenz für Schnee und Lawinen als Nächstes in einer großen Universitätsstadt tagen oder in einer Gebirgsregion mit starkem Praxisbezug? „Innsbruck konnte bei seiner Bewerbung damit auftrumpfen, beide Ideen zu repräsentieren. Perfekter geht es eigentlich gar nicht“, so Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol und Mitglied des dreiköpfigen Organisationskomitees. „Gerade für die Vernetzung von lokalen und internationalen Wissenschaftlern ist es wichtig, dass der Austragungsort über einen nahen Flughafen und Forschungseinrichtungen verfügt. In Innsbruck können die Experten aus dem Kongress heraus die Berghänge sehen, an denen ihre Theorien erprobt werden.“

Vernetzung Unter dem Motto „Forschung für die Praxis – Praxis für die Forschung“ ging der fachübergreifende Erfahrungsaustausch über den wissenschaftlichen Sektor weit hinaus. „Die ISSW bringt die Forscher auch mit den Praktikern aus den Skigebieten, der Bergrett ung und dem Lawinenschutz zusammen. Durch diese Vernetzung entstehen neue Ideen und Erkenntnisse, die am Ende auch sicher ein Gewinn für Tirol sein werden“, erklärt Mair.

Der Brückenschlag gelang nicht nur bei Vorträgen, Plakatpräsentationen und Diskussionsrunden, sondern auch auf Feldexkursionen nach Galtür und zum Stubaier Gletscher.

Gerade in Galtür zeigte sich den Konferenzteilnehmern deutlich, wie relevant das Thema der ISSW für die Bevölkerung sein kann.

NATURGEFAHRENMANAGEMENT

© THOMAS EBERT

In Innsbruck wurde nicht nur in geschlossenen Sälen diskutiert, sondern auch unter freiem Himmel.

„In Innsbruck können die Experten aus dem Kongress heraus die Berghänge sehen, an denen ihre Theorien erprobt werden.“ © LAWINENWARNDIENST TIROL

RUDI MAIR, LEITER DES LAWINEN­WARNDIENSTS TIROL, MITORGANISATOR ISSW

Wissen für alle Bei der Konferenz Mitte Oktober lag ein besonderer Schwerpunkt auf Lawinenunfällen, integralen Ingenieurslösungen und geländebedingter Entscheidungsfindung. Zu diesen und den allgemeinen Themen rund um Schnee und Lawinen fanden 425 Vorträge statt.

Eine stolze Zahl, auch im Vergleich zur letzten Konferenz vor zwei Jahren mit 280 Beiträgen. Nicht nur die Experten konnten teilhaben, denn erstmals war die Veranstaltung mit „ISSW goes public“ einen Tag lang öffentlich zugänglich und präsentierte sich so einem breiten Publikum.

Die größere Offenheit und das Panorama machten Innsbruck zu einem besonderen Austragungsort, doch gab es noch ein weiteres wichtiges Detail: Seit der ersten ISSW 1967 war die Innsbrucker Konferenz erst die dritte außerhalb von Kanada und den USA. „In

den nächsten 50 Jahren wird sie wohl nicht mehr in Europa stattfinden“, hebt Mair den Standort hervor.

Der internationale Charakter zeigte sich nicht nur durch Gäste aus den bisherigen Austragungsländern, auch Experten aus insgesamt 27 Ländern wie Usbekistan, Neuseeland oder Nepal reisten an.

Kooperation In ihren Anfängen war die ISSW als Workshop konzipiert, nun bietet sie über 1.000 Experten eine Plattform zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Auch die Politik kam zu Wort: In Zusammenarbeit mit der EUSALP-Gruppe (EU Strategy for the Alpine Region) und der Alpenkonvention diskutierten Fachleute und Politiker drängende Fragen. Unter anderem, wie eine nachhaltige Sicherung des Lebensraums in den Alpen gelingen

kann. Die Organisation des Events lag bei dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), dem Lawinenwarndienst Tirol und der Wildbachverbauung. Zur Finanzierung der Konferenz trugen Land und Bund je 100.000 Euro bei, die Stadt Innsbruck stockte das Budget um weitere 25.000 Euro auf – rein durch Eintrittsgebühren wäre eine Veranstaltung wie die ISSW laut Mair nicht möglich. ×

ISSW = • Größte Fachkonferenz zu Lawinen und Schnee weltweit •E rstmals 1967 abgehalten, seither alle zwei Jahre •T eilnehmer aus 27 Ländern • Hauptthemen Lawinenwarnung und -dynamik, Schneekunde und -management, Bergrettung und -führung, Inge­nieurspraxis und Risikomanagement

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32

BILDUNG

Unter

einem Dach

Mit dem 1. Jänner 2019 werden der Landesschulrat und die Bildungsabteilung des Landes Tirol unter einem Dach zusammengeführt. Davon profitieren neben Schulleitern und Lehrern auch Eltern und Schüler.

TEXT: REBECCA MÜLLER

W

ährend der Landesschulrat in den jeweiligen Bundesländern für die Bundeslehrer, also alle Lehrer an mi leren und höheren Schulen, und zum Beispiel die Schulinspektoren zuständig ist, ist die Bildungsabteilung des Landes für alle Landeslehrer verantwortlich. Landeslehrer sind alle Lehrpersonen, die

an Volksschulen, Neuen Mi elschulen, Sonderschulen, Polytechnischen Schulen, Berufsschulen und land- und forstwirtscha lichen Berufs- und Fachschulen unterrichten. Die beiden Bereiche werden nun mit 1. Jänner 2019 fusioniert. Diese Zusammenlegung ist Teil des Bildungsreformgesetzes 2017.

Neues Haus, neuer Chef Chef dieser neuen Behörde wird Paul Gappmaier sein. Gappmaier ha e zuvor die Bildungsabteilung des Landes geleitet, im Juni wurde er offiziell als Bildungsdirektor angelobt. Mit der Fusion werde eine sogenannte Hybrid- oder Mischbehörde geschaffen, erklärt der Bildungsdirektor. Heißt: Beide behalten zwar ihre eigentlichen Aufgaben und Kompetenzen, dadurch, dass sie aber in einem Haus untergebracht werden, können Prozesse optimiert, Ressourcen gespart und Synergien besser genutzt werden. „Und Eltern und Schüler haben in Zukun , egal welches Anliegen sie haben, eine zentrale Anlaufstelle“, sagt Gappmaier in Hinblick auf die Vorteile abseits von Amtswegen.

Hauptanliegen im Zusammenhang mit der Zusammenlegung sind eine Vereinfachung der Strukturen für Eltern und Schüler, aber auch

In Tirol unterrichten 8.000 Landeslehrer und 3.600 Bundeslehrer in rund 600 Schulen.

Die Schülerzahlen liegen bei 50.000 in den Pflichtschulen und rund 30.000 in Höheren Schulen.

© LAND TIROL

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Der online Stellenmarkt für Lehrberufe

„Die Herausforderungen für die Schulen werden immer größer und komplexer.

Die Struktur der neuen Behörde soll sie dabei unterstützen, diese auch zu bewältigen.“ PAUL GAPPMAIER, BILDUNGSDIREKTOR

zum Beispiel Schulleiter und Lehrer, und mehr Transparenz. „Die Herausforderungen für die Schulen werden immer größer und komplexer.

Die Struktur der neuen Behörde soll sie dabei unterstützen, diese auch zu bewältigen“, so Paul Gappmaier.

Herausforderungen für Schulen wachsen Zu diesen Herausforderungen zählt der neue Bildungsdirektor zum Beispiel die Tatsache, dass immer mehr Schulen sich durch Mi agsund Nachmi agsbetreuungsangebote hin zu Ganztagsschulen entwickeln. „Schulleiter haben heute eine Vielzahl von Aufgaben, die über das rein Pädagogische hinausgehen. Sie sind mehr Schulmanager als ‚nur‘ Schulleiter“, betont Gappmaier.

Eltern und Schüler werden die Fusion von Landesschulrat und Bildungsabteilung nicht nur in Form von vereinfachten Behördengängen spüren, am Ende soll auch eine Qualitätssteigerung in den Klassenzimmern ankommen. Denn auch das Qualitätsmanagement wird in Zukun in der neuen Bildungsdirektion gebündelt, erzählt Paul Gappmaier: „Davon wird auch der Standard in den einzelnen Schulen profitieren.“ ×

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© TIROL WERBUNG / ROBERT PUPETER

Gut präparierte Pisten sorgen nicht nur für ungetrübtes Skivergnügen, sondern auch für Sicherheit.

Schneesicher Das Land Tirol vergibt Gütesiegel für Sicherheit und Qualität an Skigebiete, Langlaufregionen und Rodelbahnen. Die Betreiber der Anlagen müssen selbst um die Auszeichnung ansuchen, die Einhaltung der Kriterien wird regelmäßig geprüft.

TEXT: REBECCA MÜLLER

I

nsgesamt 54 Skigebiete, 50 Rodelbahnen und 17 Langlaufregionen sind mit dem Gütesiegel des Landes, für das verschiedene Kriterien in Hinblick auf Qualität und Sicherheit erfüllt werden müssen, ausgestattet. Zu diesen Kriterien gehören eine einheitliche Beschilderung und Klassifizierung des Schwierigkeitsgrades sowie eine qualitätsvolle Präparierung von Pisten, Loipen und Rodelbahnen.

Große Bedeutung wird der Absicherung und dem Schutz vor Gefahren sowie Rettungskonzepten beigemessen. „Das Gütesiegel soll eine Entscheidungshilfe sein. Vor allem für Familien ist Sicherheit ein wichtiges Thema“, erzählt Christa

Entstrasser-Müller vom Büro von Sportlandesrat und Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler.

Das Pistengüte­ siegel des Landes Tirol gibt es seit 1977, das Loipen­ gütesiegel seit 1981, und 2009 ist noch das Naturbahn­ rodelgütesiegel dazugekommen.

Qualität zählt Die Betreiber der Sportstätten – vorwiegend Bergbahnbetreiber und Tourismusverbände – müssen selbst um das Gütesiegel beim Land Tirol ansuchen. Die Einhaltung der Kriterien wird von der Abteilung Sport regelmäßig kontrolliert. Für die Betreiber ist das Gütesiegel auch ein wichtiges Instrument in Sachen Werbung und Marketing, das sie gerne in Anspruch nehmen, freut sich Entstrasser-Müller: „Die Nachfrage ist tirolweit sehr groß. Auf der anderen

© LAND TIROL

WINTERSPORT

Informationstafeln für Ski- und Snowboardtourengeher werden in der Praxis gerade getestet.

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„Das Gütesiegel soll eine Entscheidungshilfe sein. Vor allem für Familien ist Sicherheit ein wichtiges Thema.“ CHRISTA ENTSTRASSER-MÜLLER, BÜRO SPORTLANDESRAT UND LH-STV. JOSEF GEISLER

Seite ist das natürlich auch ein Zeichen für das hohe Qualitäts- und Sicherheitsbewusstsein der Betreiber.“ Die Gütesiegel des Landes zeichnen sich durch klare, einfache und nachvollziehbare Kriterien aus.

Sicher und miteinander Neben Sicherheit und Qualität ist auch der bewusste Umgang mit dem Naturraum, in dem sich Wintersportler bewegen, ein Schwerpunkt des Landes Tirol.

Ein Projekt, das sich vor allem mit dem Miteinander verschiedener Nutzergruppen im Naturraum auseinandersetzt, ist „Bergwelt Tirol miteinander erleben“. Im Zuge dieses Projekts hat das Land Tirol ein Ski- und Snowboardtourenkonzept erarbeitet. Ziel ist es, Konflikte zwischen Sportlern, Jägern und Grundeigentümern zu vermeiden. Das Projekt stellt auf www.berg-

welt-miteinander.at Informationsmaterial und auch Videos zur Verfügung, die zum Beispiel thematisieren, warum es wichtig ist, bei Skitouren Abstand etwa von Gämsen zu halten.

In und mit der Natur In der Praxis getestet wird das Ski- und Snowboardtourenkonzept im Sellrain- im Brixenund Villgratental sowie in der Freerideregion Kitzbühel. Bereits am Parkplatz werden Tourengeher auf großen Hinweistafeln über Skitouren und Lawinen-Checkpoints informiert. Im Gelände weisen Tafeln auf Wald- und Wildschutzzonen hin, und neu angelegte Schneisen sollen Abfahrten neben sensiblen Zonen verhindern.

Das Projekt soll dazu beitragen, dass Wintersportler in Tirol nicht nur sicher, sondern auch im Bewusstsein für und mit Rücksichtnahme auf die Natur unterwegs sind. ×

Bergrettung per App Die Notfall-App der Tiroler Bergrettung er­ möglicht eine schnelle und präzise Ortung, wenn ein Bergsteiger in eine alpine Notlage gerät. Die App ist mit einem Notfallknopf ausgestattet, der auto­ matisch geografische Daten an die Leitstelle übermittelt. Ist keine Internetverbindung vorhanden, sendet die App eine SMS.

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Das digitale Klassenzimmer Lernen nur mit Büchern, Heften und Tafeln ist nicht mehr zeit­ gemäß – auch die Schule muss sich an die Digitalisierung des Lebens anpassen. Mit einer umfassenden Digitalisierungs­offensive will die Landesregierung jetzt den Unterricht der Zukunft in die Tiroler Schulen bringen.

© SHUTTERSTOCK.COM

TEXT: LISA SCHWARZENAUER

DIGITALISIERUNG

„Bildung 4.0 – Tirol lernt digital“ soll die Tiroler Schüler fit machen für eine digitalisierte Welt.

D

as große Ziel des Projektes „Bildung 4.0 – Tirol lernt digital“ ist es, die Tiroler Schüler fit zu machen für eine digitalisierte Welt. Dafür stellt das Land Tirol zwischen 2018 und 2022 insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung. Das zentrale Anliegen ist dabei eine umfassende und zeitgemäße Infrastruktur-Ausstattung der Schulen, wozu neben flächendeckendem WLAN auch die Einrichtung von digitalen Lehr- und Lernlaboren zählt.

Zusätzlich wird die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte im digitalen Bereich mit verschiedenen Projekten unterstützt – schon dieses Schuljahr sind zahlreiche Fortbildungen dazu geplant.

Die dritte Säule der Offensive ist die Entwicklung und Vertiefung digitaler Kompetenzen bei den Schülern, was von allgemeiner Bewusstseinsbildung und kritischer Auseinandersetzung mit sozialen Medien bis hin zum Erlernen von Fähigkeiten wie Programmieren reicht.

Altersgerechte Umsetzung Die Vorgaben der gerade von der Tiroler Landesregierung beschlossenen Umsetzungs-Richtlinie sehen für jede Schulstufe anders aus. Für Volksschulen steht beispielsweise das spielerische Entdecken der digitalen Welt im Fokus: Education Innovation Studios (EIS) ermöglichen es Schülern, mit einem LEGO-Bausatz eigene Modelle zu konstruieren und diese dann mit einer einfachen Programmiersprache digital zum Leben zu erwecken.

Für Schulen der Sekundarstufe wird zusätzlich zur altersgerechten IT-Ausstattung eine fixe Anzahl an Unterrichtsstunden zum Thema „Digitale Bildung“ vorgeschrieben, wofür den Lehrern zahlreiche Unterrichtsmaterialien online zur Verfügung gestellt werden. Im Zuge von Wettbewerben, Vorträgen und Workshops für alle Schulstufen sollen Digitalisierung und Technologie außerdem in Zusammenhang mit Nachhaltigkeit gebracht werden, und auch Kooperationen mit Wirtschaft und Hochschulen sollen einen langfristigen Mehrwert für alle Beteiligten bringen. ×

Lehre auf höchstem Niveau, international anerkannte Professoren, Gastprofessoren und Lehrende und modernste Infrastruktur bieten ideale Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium an der Tiroler Privatuniversität UMIT.

Universitätslehrgänge Dyskalkulie-Therapeut/in, Legasthenie-Therapeut/in, Führungsaufgaben/Lehraufgaben in der Gesundheits- und Krankenpflege, Konfliktmanagement und Mediation, Health Information Management.

Bildung 4.0 Die Tiroler Landes­ regierung stellt bis 2022 insgesamt

50 Mio. Euro für die im November 2017 beschlossene Digitalisierung des Landes bereit. Neben dem Projekt „Bildung 4.0 – Tirol lernt digital“ werden damit der Breitbandausbau und Projekte aus den Bereichen Wirtschaft und Forschung unter­ stützt.

Zielgruppen der Digitalisierungsoffensive im Bildungsbereich sind Allgemeine Sonderschulen, Volksschulen, Neue Mittelschu­ len, AHS-Unterstufen, polytechnische Schulen und Privatschulen für sechs- bis 14-Jährige.

Studium. Chance. Kompetenz.

Bachelor-Studien BWL im Gesundheitswesen, Psychologie, Mechatronik, Elektrotechnik, Pflegewissenschaft, Wirtschaft, Sport- und Gesundheitstourismus.

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Master-Studien Psychologie, Mechatronik, Gesundheitswissenschaften, Pflegewissenschaft.

Doktorat-Studien Gesundheitsinformationssysteme, Psychologie, Health Technology Assessment, Management und Ökonomie im Gesundheitswesen, Public Health, Pflegewissenschaft, Technische Wissenschaften, Sportmedizin, Gesundheitstourismus und Freizeitwissenschaften.

n unter Jetzt informiere dien w w w.umit.at/stu

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„Das Ziel von Palliative Care ist es, den Tagen, die einem bleiben, mehr Leben zu geben.“ CHRISTINE HAAS-SCHRANZHOFER, PFLEGEDIREKTORIN Eingangsbereich zum Tageshospiz

Das Hospizhaus am Gelände des LKH Hall

Gedenkkapelle in einem Atrium des Hospizhauses

HOSPIZ

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Ort des Lebens Das neugebaute Hospizhaus am Gelände des Landes­ kranken­hauses Hall ist ein einzigartiges Kompetenzzentrum im deutschsprachigen Raum für die Pflege und Betreuung schwer- und unheilbar Kranker.

TEXT: DANIEL SCHREIER // FOTOS: AXEL SPRINGER

M

it dem Wort Hospiz assoziieren die meisten Menschen das Bild eines Orts des Sterbens. Eines Orts, an den Menschen gebracht werden, für die keine Hoffnung mehr besteht, und die dort, passiv und lethargisch, auf das Ende ihrer Tage warten.

Betritt man das im Juli eröffnete Hospizhaus der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, erkennt man gleich, dass die weitverbreitete Vorstellung vom Hospiz als Ort der Hoffnungslosigkeit und des Sterbens hier nicht der gelebten Realität entspricht. Das aus Holz gefertigte und von Sonnenlicht durchflutete Haus wirkt wie ein modernes Wellnesshotel. Man vergisst, dass man sich in einer medizinischen Pflegeanstalt befindet.

Radikale Patientenorientierung In der Palliativmedizin und dem daraus entstandenen Konzept der Palliative Care stehen die körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Patienten im Zentrum der Pflege. „Das Ziel von Palliative Care ist es, den Tagen, die einem bleiben, mehr Leben zu geben. Der Fokus liegt voll auf radikaler Patientenorientierung mit dem Ziel der Steigerung der Lebensqualität“, erklärt Christine Haas-Schranzhofer, die Pflegedirektorin des Hospizhauses. Im neuen Hospizhaus konnten alle Abteilungen und Angebote der Tiroler

Hospizhaus Ziel: Die beste fachliche und menschliche Betreuung für Menschen am Ende ihres Lebens Bauzeit: 19 Monate Baukosten: 13,575 Mio. €, 11,330 Mio. € vom Land Tirol. € 2,245 Mio. € aus Spenden an die Tiroler HospizGemeinschaft

Hospiz-Gemeinschaft unter einem Dach vereint werden. Im Erdgeschoß des Hospizhauses befindet sich das Tageshospiz. Die palliativmedizinische Ambulanz ist gleich nebenan untergebracht. Die Versorgung außerhalb des Hospizhauses übernimmt das mobile Palliativteam. „Das Mobile Team unterstützt Angehörige und Patienten, um so lange wie möglich zu Hause bleiben zu können“, erläutert Hass-Schranzhofer.

Menschliche und liebevolle Betreuung Das Herzstück des Hauses ist die Hospiz- und Palliativstation. In ihr stehen 14 Betten für unheilbar kranke Patienten zur Verfügung, die in den meisten Fällen hier die letzten Tage ihres Lebens verbringen. Das Ziel der Behandlung auf der Station ist, körperliche Leiden und Schmerzen zu behandeln und den Patienten eine menschliche und liebevolle Betreuung angedeihen zu lassen.

Einen wichtigen Teil dieser Pflege übernehmen die 240 freiwilligen Mitarbeiter der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, und das nicht nur im Hospizhaus. Sie betreuen in ganz Tirol Menschen zu Hause, im Krankenhaus oder im Heim und geben den Patienten das Gefühl, dass jemand für sie da ist. „Sie sind diejenigen, die das Menschliche und den Alltag ins Haus bringen“, so Hass-Schranzhofer. ▶

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© © AXEL AXEL SPRINGER SPRINGER

FRAGEN AN …

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2.

Hast du den Mut? Dann bewirb dich jetzt!

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Elisabeth Zanon Die ehemalige Politikerin ist seit 2012 ehrenamtliche Vorsitzende Hospiz-Gemeinschaft.. der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

Warum haben Sie sich entschlossen, sich bei der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft zu engagieren? Ich habe im Zuge meiner politischen Tätigkeit ein Netzwerk entwickelt und in diesen 14 Jahren ganz viele Menschen kennengelernt. Ich denke mir, ein Netzwerk zu haben und es nicht zum Wohl der Kommune zu nutzen, ist fast schon unmoralisch. Ich finde, fi nde, man muss sich engagieren, denn es wäre schade, diese Verbindungen brach liegen zu lassen. Eine zweite Motivation ist für mich jene als Ärztin. Ich habe selbst erleben Pflege müssen, wo die Mängel in der Behandlung und Pfl ege für Drittens schwerkranke und sterbende Menschen liegen. Dritt ens habe ich einen ganz persönlichen Zugang durch meinen viel zu jung verstorbenen Bruder, den ich bis zum Tod bedurfte. gleiten durft e.

Hospiz-Gemeinschaft,, um das TheWas tut die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft enttabuisieren? ma Sterben zu entt abuisieren? Uns ist es wichtig, das TheMittee der Gesellschaft zu holen. Es muss darüber ma in die Mitt gesprochen werden. Es geht aber auch darum, die Probleme aufzuzeigen und entsprechend zu bearbeiten. Es werden im Hospizhaus zum Beispiel „Letzte Hilfe Kurse“ angeboten. Mit ihnen soll Menschen das Rüstzeug mitgegeben werden, mit dem Thema Tod umzugehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Trauerarbeit mit den Angehörigen. Sie sind vollkommitbetroffen. men mitbetroff en. Sie während des Sterbeprozesses ihres Angehörigen mitzubetreuen und danach mit ihnen Trauerarbeit zu machen, ist ganz wichtig.

Wie konnten die politischen Entscheidungsträger überzeugt werden, den Bau des Hospizhauses zu unterstützen? Der Bau des Hospizhauses war ein sehr verwegenes Projekt für einen Verein, wie wir einer sind. Wir öffentlichen erhielten große Hilfe von Seiten der öff entlichen Hand und es war nicht schwer die zuständigen Entscheidungsträger zu überzeugen. Es war von Anfang das Bewusstsein da.

Natürlich haben wir die Entscheidungsträger auch eingeladen, die Institution kennen zu lernen. Damit klar wird, wofür hier Steuergelder investiert werden. Wir leisten Aröffentlichen beit, die eigentlich in der Verantwortung der öff entlichen finde, Hand liegt. Ich fi nde, wenn die Zivilgesellschaft dahinterPflege steht, kann die Pfl ege einfach qualitativ hochwertiger angeboten werden. ×

PFLEGE

Neues aus der Pflege Eine der größten Herausforderungen der Zukunft wird die Versorgung einer alternden Bevölkerung sein.

Mit dem Strukturplan Pflege 2012–2022 will das Land Tirol die Situation sowohl der Pflegenden als auch der Gepflegten signifikant verbessern.

TEXT: THERESA KIRCHMAIR // ILLUSTRATION: ALINA KLAMPFER

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as Alter macht vor niemandem halt.

Dementsprechend ist es für die gesamte Gesellscha von Bedeutung, welche Pfade die Politik in Sachen Pflege einschlägt. Um stets aktuell zu bleiben, wird derzeit der Strukturplan Pflege 2012–2022 begutachtet. Er wurde vom Land Tirol, dem Tiroler Gemeindeverband und der Stadt Innsbruck initiiert. Die Ergebnisse der Evaluierung werden in Bezirkskonferenzen mit den Bürger-

meistern, den Obleuten der Planungsverbände und den Bezirkshauptleuten abgestimmt. Ende November soll der Weg für neue Beschlüsse frei sein.

Lebensabend zu Hause Der Leitsatz lautet „mobil vor stationär“. Ein Ausbau der mobilen Pflege ist durch die demografische Entwicklung eine Notwendigkeit. „Gleichzeitig kommt er den Wünschen der Men-

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© LAND TIROL

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„Pflegende Angehörige brauchen mehr Unterstützung.“ KATHRIN EBERLE, VORSTÄNDIN ABTEILUNG SOZIALES

schen entgegen“, so Kathrin Eberle, Vorständin der Abteilung Soziales im Amt der Tiroler Landesregierung.

Gelingen kann dies mit Konzepten wie der Tagespflege, dem betreuten Wohnen und durch mobile Dienste. Mit über 75 Prozent leisten aber immer noch Angehörige den Löwenanteil der häuslichen Pflege. Eberle betont daher: „Pflegende Angehörige brauchen mehr Unterstützung. Darum stehen sie auch im Fokus des Maßnahmenpaketes, das derzeit umgesetzt wird.“ Neue Ausbildung für Pflegepersonal Um die Versorgung zu gewährleisten, braucht es natürlich ausreichend qualifiziertes Pflegepersonal. Das Land wird sowohl bei der Ausbildung als auch bei den beruflichen Rahmenbedingungen Schwerpunkte setzen. Seit der Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes 2016 gibt es drei Ausbildungsstufen: Mit drei Jahren Vollzeit dauert die Diplomausbildung für Gesundheits- und Krankenpflege am längsten und wird mit einem Bachelortitel abgeschlossen. Sie vermi elt, wie man eigenverantwortlich pflegebedür ige Menschen betreut und versorgt.

Berufsbegleitend oder auch in Vollzeit ist es innerhalb von zwei Jahren möglich, sich zur Pflegefachassistenz ausbilden zu lassen.

Die Aufgabe der Fachassistenten ist es, Pflegeassessments sowie Pflegemaßnahmen zu leisten und laufend medizinische Basisdaten zu erheben.

Die kürzeste Ausbildung mit einem Jahr ist jene zur Pflegeassistenz, ebenfalls Vollzeit oder berufsbegleitend absolvierbar. Pflegeassistenten unterstützen diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Ärzte.

Warum Pfleger werden? „Es gibt viele gute Gründe, den Pflegeberuf zu ergreifen. Für viele ist er nicht nur ein Beruf, sondern eine echte Berufung. Der Kontakt zu Menschen in schwierigen Situationen ist intensiv, die Pfleger erhalten für ihre Arbeit besondere Anerkennung“, erklärt Eberle die Vorzüge.

Weiters können laut Eberle ausgebildete Pflegekrä e nicht nur damit rechnen, gut entlohnt zu werden, sondern sie sehen auch einem sicheren Arbeitsplatz entgegen. Den Pflegern steht außerdem eine ganze Reihe von Wahlmöglichkeiten offen, etwa bei Fachgebieten, Arbeitszeitmodellen oder Weiterbildungen. ×

PFLEGE

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Maßnahmen für bessere Pflege

© SHUTTERSTOCK.COM

Durch die neuen Maßnahmen soll sich der Pflegealltag für alle Beteiligten angenehmer und qualitativ hochwertiger gestalten.

• Moderne und zukunftsorientierte Pflegeausbildung • Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige • +30 % mehr mobile Dienste bis 2022 • +30 % mehr Tagespflege bis 2022 • +30 % mehr betreute Wohneinheiten bis 2022 • Beratungsstellen für Pflege (Case und Care Management) • +1.218 Betten mehr in der Langzeitpflege bis 2022 • Neues Tarifmodell für die Wohn- und Pflegeheime • Evaluierung des Kostenmodells für die mobilen Dienste • Übergangs- und Schwerpunktpflegeeinrichtungen • Bessere Zusammenarbeit zwischen Pflege und Gesundheit • Flächendeckende Palliativ- und Hospizversorgung • Maßnahmen im Bereich chronische Erkrankungen (Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen u. a.)

• Einbindung der Wohn- und Pflegeheime in ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) • Demenz-Koordinationsstelle des Landes Tirol • Einbindung Pflege in „Primärversorgung“ (Allgemeinmedizin, Gesundheits- und Pflegeberufe) • Faire und vergleichbare Entlohnung („Gleiches Geld für gleiche Arbeit“) ab 2020

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© AMT DER TIROLER LANDESREGIERUNG

Maximilian I. hat Tirol nachhaltig geprägt – nicht zuletzt mit Bauwerken wie dem Goldenen Dachl.

KULTUR

Ein Hoch auf Maximilian I. Kaum eine historische Figur ist in Tirol nach wie vor so präsent wie der Habsburger-Kaiser mit dem markanten Profil.

Dennoch wissen die wenigsten, wie nachhaltig Maximilian I. das Land tatsächlich beeinflusst hat. Das Maximilianjahr zu Ehren seines 500. Todestages soll das ändern.

TEXT: LISA SCHWARZENAUER

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aiser Maximilian hat Tirol unwahrscheinlich stark geprägt, aber nach 500 Jahren ist das vielen einfach nicht mehr bewusst“, erklärt die Projekt-Koordinatorin Isabelle Brandauer, warum der Habsburger-Kaiser gleich ein ganzes Jahr voller Feierlichkeiten bekommt. So gehen beispielsweise nicht nur die Tiroler Landesgrenzen – unter Maximilians Herrschaft kamen die Gerichtsbezirke Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel sowie Lienz und das Pustertal zu Tirol – teils auf Maximilian zurück, sondern auch zahlreiche Tiroler Wahrzeichen wie das Goldene Dachl, der Kaiserturm der Festung Kufstein und das Zeughaus.

Komplexe Person, vielseitiges Programm Mit den rund 80 auf die kommenden Monate verteilten Veranstaltungen will man aber nicht nur an diese Leistungen des Kaisers erinnern – es geht auch darum, Maximilian als Mensch in den Mittelpunkt zu stellen: „Die Vielfalt an Programmpunkten soll nicht nur eine möglichst

„Die Vielfalt an Programmpunkten soll nicht nur eine möglichst breite Masse ansprechen, sondern vor allem auch die Person Maximilians widerspiegeln.“ ISABELLE BRANDAUER, KOORDINATORIN MAXIMILIANJAHR 2019

breite Masse ansprechen, sondern vor allem auch die komplexe Person Maximilians widerspiegeln“, so Brandauer.

Material liefert er genug: Maximilian war nicht nur ein ambitionierter Herrscher, der zahlreiche Kriege führte und seine Macht auch durch kluge Heiratspolitik auszudehnen wusste, sondern auch ein leidenschaftlicher Jäger und Wanderer sowie der Autor eines teilweise autobiographischen Heldenromans.

War er in manchen Belangen – beispielsweise der Hochhaltung der damals schon nicht mehr relevanten Turniertradition und ▶

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Event­highlights • 19. November 2018: Auftakt Maximilianjahr, Hofburg Innsbruck • 12. Jänner 2019: Gedenk­ messe 500. Todestag Maxi­ milians, Hofkirche Innsbruck • 19. Mai 2019: Familienfest im Zeughaus • 20.–23./28.–30. Juni 2019: „Die 7 Leben des Maxi­ milian“, zeitgenössisches Musik­theater an sieben Aufführungs­orten in Tirol • 12. Oktober 2019: Abschluss­ fest, Altstadt Innsbruck Weitere Veranstaltungen und Details gibt es auf www.maximi­lian2019.tirol.

der ritterlichen Ideale, was ihm den Beinamen „Der letzte Ritter“ einbrachte – noch klar dem Mittelalter verhaftet, zeigte er sich in anderen Dingen extrem fortschrittlich, insbesondere in Bezug auf die Medien und ihre Nutzung zu Propagandazwecken, wie Brandauer erklärt: „Er hat sich beispielsweise den Buchdruck zu Nutze gemacht, und es ist belegt, dass er bei der Gestaltung seiner Gesichtszüge korrigierend eingewirkt und sichergestellt hat, dass die Nase auch wirklich so passt. Er wusste, dass sein Profil etwas markanter war, und das hat er medienwirksam eingesetzt.“ Der Kaiser und Tirol Natürlich wird auch der Tirolbezug Maximilians, der sich laut historischen Belegen nach Augsburg am öftesten in Innsbruck aufgehalten hat, Thema des Maximilianjahres sein. Seine Verbundenheit zu Tirol ist vor allem darauf zu-

© ALBRECHT DÜRER / KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN

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Das aus dem Todesjahr Maximilians datierte Gemälde Albrecht Dürers beeinflusst bis heute die Vorstellung vom Aus­ sehen des Kaisers.

rückzuführen, dass es das erste Land war, das Maximilian selbständig regieren durfte.

Es schadete aber natürlich auch nicht, dass Tirol reich an wertvollen Rohstoffen wie Salz und Silber war, mit denen er seine zahlreichen Kriegszüge finanzieren konnte: „Maximilian soll gesagt haben: ‚Tirol ist eine Geldbörse, in die man nie umsonst greift.‘ Er hat schon gewusst, was er an Tirol hat“, so Brandauer. Nicht einmal die Tiroler Schätze konnten aber verhindern, dass er seinen Nachkommen massive Schulden hinterließ – auch eine Seite des Kaisers, die man nicht vergessen darf und die im Veranstaltungsprogramm aufgegriffen wird, wie die Historikerin betont.

Maximilian für alle Der Auftakt zum Jubiläumsjahr findet am 19. November mit der offiziellen Eröffnungsveranstaltung in der Hofburg statt, am Tag darauf

© AXEL SPRINGER

startet an selber Stelle die Lightshow MAX 500, die dort zwei Monate lang zu erleben sein wird.

Nach der Gedenkmesse in der Hofkirche am 12. Jänner ist es dann ein paar Wochen etwas ruhiger, bevor ab März der Großteil der Veranstaltungen stattfindet.

Von Ausstellungen und Theateraufführungen bis hin zur Familienwanderung und archäologischen Schaugrabung ist alles dabei – sogar einen Max-Burger und eine Selfie-Station mit einem modernen Kaiser Maximilian wird es geben, wie Brandauer erzählt. „Das große Ziel ist, dass sich jeder im Maximilianjahr wiederfindet und zumindest eine Veranstaltung dabei ist, bei der er sagt: ‚Das interessiert mich, da will ich hin!‘“ ×

„Maximilian soll gesagt haben: ‚Tirol ist eine Geldbörse, in die man nie umsonst greift.‘ Er hat schon gewusst, was er an Tirol hat.“ ISABELLE BRANDAUER, KOORDINATORIN MAXIMILIANJAHR 2019

WIR WERDEN 350.

Seit 1669 forschen, lernen und lehren im Herzen der Alpen: Ohne die Universität Innsbruck wäre unser Land nicht der dynamische Wirtschaftsund Erholungsraum mit höchster Lebensqualität, der es heute ist.

350 Jahre Universität Innsbruck, die wir 2019 feiern: Mit der Tiroler Bevölkerung und mit allen an Wissenschaft Interessierten.

Alle Informationen:

www.uibk.ac.at/350-jahre

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KULINARIK

Mehr Tirol auf der Speisekarte Mit der Initiative „Bewusst Tirol“ wird der Einsatz von heimischen Lebensmitteln in Tiroler Hotels und Gasthäusern gefördert. Das Projekt der Agrarmarketing Tirol soll die Verwendung von regionalen Produkten attraktiver und auch transparenter machen.

TEXT: BARBARA WOHLSEIN

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as Hotel Restaurant Schwarzer Adler in Innsbruck, das Ayurveda Resort Sonnhof in Thiersee, Rosi’s Sonnbergstuben in Kitzbühel – diese und 200 weitere Tiroler Gastronomiebetriebe haben gemeinsam, dass sie an der Initiative „Bewusst Tirol“ der Agrarmarketing Tirol teilnehmen. Damit verpflichten sie sich, vorwiegend Tiroler Lebensmi el in ihren Küchen zu verwenden. Jene Hotels, Gasthäuser und auch Großhändler, die sich im Verhältnis zu ihrer Betriebsgröße besonders hervortun, werden einmal pro Jahr mit der „Bewusst Tirol“-Münze ausgezeichnet – bei der diesjährigen Verleihung Mi e Oktober wurden 179 Betriebe hervorgehoben.

Die „Bewusst Tirol“-Münze soll einerseits ein Wegweiser für in- und ausländische Gäste sein, die gerne und bewusst regionale Lebensmi el konsumieren. Andererseits scha sie einen Anreiz für die Betriebe, kontinuierlich eine Vielzahl an regionalen Produkten in ihren Küchen zu

„Mit ‚Bewusst Tirol‘ stärken wir langfristig die Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft.“ MATTHIAS PÖSCHL, GESCHÄFTSFÜHRER AMTIROL

verwenden. „Damit stärken wir langfristig die Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtscha . Und der Fokus auf mehr Heimat hält die Wertschöpfung im regionalen Kreislauf“, erklärt Ma hias Pöschl, Geschä sführer der Agrarmarketing Tirol.

Mehrwert für Gastronomie und Landwirte Die Betriebe – die Spanne reicht von 3-, 4- und 5-Sterne-Hotels über Haubenlokale bis hin zu traditionellen Gasthäusern – geben mit der Teilnahme am Projekt ein Bekenntnis ab,

Lebensmi el aus Tirol zu kaufen. Damit dies auch überprü werden kann, erteilen sie den Zulieferern die Erlaubnis, die gelieferten Mengen an Milch und Milchprodukten, Fleisch, Fleischprodukten und Wurstwaren bekanntzugeben. Außerdem nehmen die Gastronomen und Hoteliers an diversen Aktivitäten rund um das Projekt „Bewusst Tirol“ teil – ein Beispiel ist der Schwerpunkt Kitzei, bei dem das traditionelle Ziegenkitzfleisch aus Tirol rund um die Osterzeit beworben wird.

Ma hias Pöschl von der AMTirol erklärt das Potenzial des Projekts so: „Mit ‚Bewusst Tirol‘ schaffen wir einen Mehrwert für alle: Die Betriebe selbst profitieren von einem hervorragenden kulinarischen Angebot, die Landwirte von der vermehrten Abnahme ihrer Produkte.“ Dass damit Arbeitsplätze gesichert werden und auf längere Sicht auch die Landscha und das touristische Angebot erhalten werden können, ist eine wichtige Investition in die Zukun . ×

© AMTIROL (2)

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REZEPT

Tiroler Milchkalbsfilet, pochiert in Modlbutter Rezept von „Das Schindler“ in Innsbruck

Zutaten für 4 Personen Für das Fleisch & die Sauce 1 Tiroler Kalbsfilet mit ca. 1,2 kg 100 g Stangensellerie 2 kleine Zwiebel 1 Stück Karotte 1 Esslöffel Tomatenmark 500 g Modlbutter 1 Lorbeerblatt 7 Pfefferkörner 1 Thymianzweig 1 Knoblauchzehe 500 ml Madeira-Kochwein 1 Bund Schnittlauch

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as Kalbsfi let von Sehnen und Fe befreien. Für die Sauce die Abschnitte des Filets in einem Topf mit etwas Öl scharf anbraten, bis sie eine schöne dunkelbraune Farbe haben. Danach den in Würfel geschni enen Stangensellerie, Karo e und Zwiebel zufügen. Das Gemüse kurz mitrösten und das Tomatenmark dazugeben. Dann

alles zusammen noch mal leicht rösten, ohne dass das Tomatenmark schwarz wird.

Mit Madeira ablöschen und 1⁄8 l Wasser beifügen. Die Sauce ca. eine Stunde ganz leicht köcheln lassen, ohne dass sie zu sehr einkocht.

Das Kalbsfi let mit Salz würzen und in einer Pfanne von allen Seiten scharf anbraten und beiseitestellen.

Den Bratensatz in der Pfanne mit etwas Wasser lösen und zu der Sauce dazugeben. Die Bu er in einem Topf schmelzen, die Knoblauchzehe leicht andrücken und gemeinsam mit den Pfefferkörnern, dem Thymianzweig und Lorbeerbla dazugeben. Das Filet in die Bu er geben und ca. 20 Minuten in den Ofen stellen.

Das Filet aus der Bu er nehmen und abtropfen lassen, danach im Schni lauch wälzen und in dicke Scheiben schneiden. ×

Echte Bäcker sind einfach zu erkennen: Sie sind im wahrsten Sinn noch echte Handwerker.

Täglich ab zwei Uhr früh.

Brot ist Charaktersache.

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Schon einmal gehört?

Dialekte prägen Regionen und Länder und sind Teil der Identität der Menschen, die darin wohnen. Viele Wörter, die wir noch heute benutzen, sind mehrere hundert Jahre alt, einige sind aber auch schon in Vergessenheit geraten.

Wenn im Oberland, in Osttirol und im Wipptal von einer

„Paia“

die Rede ist, handelt es sich um eine Biene.

Damit bezeichnet man im Großteil des Zillertals und im Unterinntal das Gänse­blümchen, in Tux dagegen die Margerite.

„Schwaitsgar“ bedeutet Honig.

Den Begriff kennt man in Schwoich, Thiersee, Ebbs, Erl, Kössen, Waidring, Fieberbrunn, Kirchdorf und Going.

„Straochä“ Dieser Begriff für einen Schnupfen wird in einem Großteil Osttirols, im hinteren Ötztal, im Stanzertal, im Paznaun und in ein paar verstreuten Gemeinden verwendet. Die Variante „Strauk(e)“ kommt mit Ausnahme der vorher genannten Regionen, dem Oberinntal und dem Pitztal in fast ganz Tirol vor.

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„Hinkch“

243.300

10.725 Lehrlinge

Unselbständig Beschäftigte

12,5 Mrd. €

Warenexporte

44.800

Unternehmen

14,9 Mrd. €

Lohn- und Gehaltszahlungen

28,9 Mrd. €

Bruttowertschöpfung (2016)

LEISTUNGEN DER TIROLER UNTERNEHMEN

Tiroler Wirtschaftskammer · Wilhelm-Greil-Straße 7 · 6020 Innsbruck T 05 90 90 5-0 · M office@wktirol.at

Nåchn Sturm då sågt die Lise: „Mei, so schåd um die Markise!“ Hanna Hochenwarter, Jenbach

1. Platz von 3.000 Sprüchen